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Das Verhalten von Schimpansen und Gorillas Daniel Puschmann

Das Verhalten Von Gorillas Und Schimpansen

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Hausarbeit für Biologie der Oberstufe des GymnasiumsFasst die Untersuchungen über die Verhaltensweisen von Gorillas und Schimpansen zusammen

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Das Verhalten von Schimpansen und

Gorillas

Daniel Puschmann

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0. Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung1.1 Kurze Skizzierung der Verhaltensforschung bei Tieren im Allgemeinen

2. Gemeiner Schimpanse2.1 Daten und Fakten

2.1.1 Zuordnung2.1.2 Aussehen 2.1.3 Vorkommen

2.2 Verhalten2.2.1 Gruppenstrukturen2.2.2 Rangordnung2.2.3 Soziale Beziehungen unter Schimpansen 2.2.4 Intelligenz von Schimpansen2.2.5 Werkzeuggebrauch

3. Gorilla3.1 Daten und Fakten

3.1.1 Zuordnung3.1.2 Aussehen3.1.3 Vorkommen

3.2 Verhalten3.2.1 Gruppenstrukturen3.2.2 Das Wesen der Gorillas

4. Schlusswort5. Quellenverzeichnis

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1.Einleitung

1.1 Kurze Skizzierung der Verhaltensforschung bei Tieren im Allgemeinen

Zu Beginn meiner Facharbeit möchte ich erst die Wissenschaften abstecken die sich mit der Verhaltensforschung von Tieren beschäftigt, bevor ich später im Hauptteil meiner Facharbeit auf das Verhalten von Schimpansen und Gorillas im Speziellen behandele. Das Teilgebiet der Biologie, die Zoologie, ist der Überbegriff für alle Wissenschaften, welche sich mit dem Studieren von Tieren beschäftigen. Die für mich relevanten Wissenschaften, welche das Verhalten von Tieren untersuchen sind die Ethologie und die Soziobiologie. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Wissenschaften ist der Ansatz das Verhalten der Tiere zu erklären. Während bei der Ethologie das Individuum und die inneren kausalen Erklärungen seines Verhaltens im Vordergrund stehen, untersucht die Soziobiologie die äußeren Umstände, also die generellen Umweltbedingungen - unter besonderer Berücksichtigung von Veränderungen der Lebensverhältnisse der Tiere durch menschliches Eingreifen (wie zum Beispiel Umweltverschmutzung, Waldrodung etc.) – welche das Verhalten der Tiere erklären soll. Gesichtspunkte die hinsichtlich der Erforschung des Verhalten von Tieren wichtig sind die Gruppenstrukturen (Größe, Beziehung der Tiere zueinender), der Altruismus beziehungsweise die Kosten-Nutzen-Analyse, das Aggressionsverhalten sowohl innerartlich als auch außerartlich, sowie abiotische und biotische Faktoren bei der Selektion.Verhaltensforschung an Menschenaffen nimmt innerhalb dieser Wissenschaft eine besondere Rolle ein, aufgrund der nahen Verwandtschaft zum Menschen sowie dem in vielen Bereichen menschenähnlichen Verhaltensmustern. Hier lässt sich sehr viel über unsere Vergangenheit, aber auch über unser heutiges soziales Verhalten lernen.In jüngster Zeit sorgte besonders eine Verhaltensforscherin für Aufruhr. Jane Goodall untersuchte ohne jegliche akademischen Vorkenntnisse das Verhalten einer Horde Schimpansen in den Urwäldern Ostafrikas. Ihre unkonventionellen Methoden, sowie ihr nicht vorhandenes Universitätsstudium erzeugte heftige Kritiken seitens der akademisch gelehrten Verhaltensforscher. Besonders ihre Angewohnheit den von ihr untersuchten Schimpansen keine Nummern, sondern Namen zu geben wurde stark angegriffen, fehlende Objektivität wurde vorgeworfen. Mittlerweile ist es üblich geworden den Tieren bei Forschungen Namen zu geben. Jane Goodalls Forschungen lieferten zahlreiche neue Erkenntnisse, doch erst nach ihrer Promovierung wurden ihre Ergebnisse anerkannt.

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2.Gemeiner Schimpanse

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2.1 Daten und Fakten

Bevor ich auf das Verhalten des Schimpansen näher eingehe, werde ich das Tier Schimpanse zunächst im Allgemeinen vorstellen.

2.1.1 Zuordnung

Der gemeine Schimpanse (pan troglodytes) gehört in der Familie der Menschenaffen der Teilordnung der Alt- beziehungsweise Neuweltaffen und darunter der Unerordnung der Trockennasenaffen an. Gemeinsam mit den Bonobos oder Zwergschimpansen bildet er die Gattung der Schimpansen.

2.1.2 Aussehen

Stehend ist er zwischen 100 – 170 cm groß. Wie alle anderen Menschenaffen besitzt der gemeine Schimpanse keinen Schwanz. Männliche Schimpansen bringen zwischen 43 und 60 kg auf die Wage, erheblich mehr als ihre weiblichen Artgenossen (35-45kg). Ebenfalls sind die Eckzähne der Männchen deutlich größer als die der Weibchen. Die Fellfarbe reicht von dunkelbraun bis schwarz, ihre Gesichter sind unbehaart. Je nach Alter und Herkunft ist die Gesichtsfarbe schwarz bis fleischfarben.

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Die Arme eines Schimpansen sind länger als seine Beine, steht er aufrecht reichen sie bis über seine Knie.

2.1.3 Vorkommen

Der gemeine Schimpanse ist in Mittelafrika von Guinea bis Uganda und Tansania aufzufinden. Durch menschliche Besiedelungen hat sich sein Verbreitungsgebiet in viele kleinere Teile aufgespaltet.

2.2 Verhalten

2.2.1 Gruppenstrukturen

Zuallererst werde ich die Gruppenstrukturen, welche von Schimpansen eingegangen werden charakterisieren. Schimpansen gehen Gruppenverbände aus selektionsbedingten Gründen ein. Die Vor- und Nachteile die sich aus dem Zusammenleben mit Artgenossen ergeben werden gegeneinander aufgewogen, man spricht von der Kosten-Nutzen-Analyse. Hierbei gibt es geschlechtsbedingte Unterschiede. Da Männchen mit vielen Geschlechtspartnern mehr Nachwuchs erzeugen können ist die wichtigste Ressource von Schimpansenmännchen eine große Anzahl paarungsbereiter Weibchen. Im Gegenzug profitieren Weibchen nicht von Paarungen mit mehreren männlichen Schimpansen. Für sie steht also das gesicherte Nahrungsvorkommen im Vordergrund. Ebenso wichtig ist die Sicherung vor Feindeinwirkung. Je größer eine Gruppe Schimpansen ist desto besser kann sie sich vor Fressfeinden schützen. So hängt die Anzahl eines Verbandes von den Umweltbedingungen unter denen die Tiere leben und schwankt zwischen zehn und fünfzig Mitgliedern. Die Mitglieder eines Schimpansenverbandes kennen sich persönlich und führen individuelle Beziehungen untereinander. Fremde Artgenossen werden nur unter bestimmten Bedingungen eintreten. Generell werden nur weibliche Schimpansen ohne Nachkommen aufgenommen. Diese verlassen ihre bisherige Gruppe aus einem praktischen Grund, Inzucht wird so

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vermieden. Die so aufgenommen Weibchen bleiben nicht immer bei ihrem neuen Verband, manche kehren nach erfolgter Geburt zu ihren ehemaligen Gruppen zurück. Es gibt jedoch auch Fälle in denen auch andere Artgenossen in den Verband eingegliedert werden. Die von Schimpansen aufgestellten Verbände werden folglich als geschlossener individualisierter Verband bezeichnet. Aber auch sonst pflegen erwachsene Schimpansen den Kontakt mit ihren Muttertieren und übrigen Verwandten.Die Großverbände teilen sich tagsüber auf, die Männchen jagen und sammeln Nahrung zusammen, während sich die Weibchen um die Jungtieraufzucht kümmern und ältere Jungtiere zusammen in Spielgruppen in der Nähe der ausgewachsen Weibchen den Tag verbringen. In der Biologie spricht man hier von einem "fusion-fission“-Verband , also ein zusammen geschlossenen Verband, welcher aufgespaltet wird. Es kommt vor das die eingegangenen Verbände aufgrund gewisser Faktoren auseinander brechen, Auslöser können zu starke Streitereien welche vom ranghöchsten Männchen nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden können oder starke Nahrungsknappheiten.

2.2.2 Rangordnung

Innerhalb eines Schimpansenverbandes herrscht eine (meist lineare) Rangordnung. Die Tiere werden (in absteigender Reihenfolge) in α-, β-, γ, und Ω-Tiere eingeteilt. Das stärkste (und somit ranghöchste) α-Männchen führt die Gruppe, es wird als Chef bezeichnet. Aus dieser Position ergeben sich mehrere Vorteile für das entsprechende Tier: es darf sich mit sämtlichen weiblichen Schimpansen paaren und erhält Vorrang bei der Verteilung der Nahrung innerhalb der Gruppe. Es muss aber auch gewisse Pflichten erfüllen. So muss es die Gruppe leiten und für ausreichend Futter für die Gruppe sorgen sowie Streitigkeiten innerhalb der Gruppe eindämmen. Meist reichen hier kontrollierende Blicke, doch sorgt es im Extremfall auch mit Imponiergehabe oder sogar physischen Auseinandersetzungen, zu welchen es jedoch nur sehr selten kommt, für Ruhe und Ordnung. Nicht selten hat der Chef einen befreundeten männlichen Partner mit dem es seine Stellung sichert und im Gegenzug die Privilegien teilt.

Herangewachsene rangniedere männliche Jungtiere fordern häufig das amtierende α-Männchen heraus, um in der Rangfolge nach oben aufzusteigen. Um den Erfolg zu gewährleisten, sichert sich dieses oft die Unterstützung eines Verbündeten. Herrschen wie oben beschrieben zwei Männchen innerhalb der Gruppe, wird der Zeitpunkt des Kampfes vom Angreifer so gewählt, dass das mit dem Chef verbündete Tier nicht in der Nähe ist, sodass es ohne Unterstützung die Auseinandersetzung bestehen muss. Der Koalitionär des ehemaligen Gruppenführers wird nach gewonnener Konfrontation besiegt um die Macht des neuen Oberhauptes zu festigen.Im Allgemeinen lässt sich sagen das in der Rangfolge ein Geschlechtsdimorphismus herrscht, männliche Schimpansen sind weiblichen übergeordnet.

2.2.3 Soziale Beziehungen unter Schimpansen

Schimpansen besitzen ein ausgeprägtes Sozialverhalten und sehr entwickelte soziale Fähigkeiten. Auch ist jeder Schimpanse eine vollkommen individuelle Persönlichkeit und hat einen eigenen Charakter. Forscher die sich mit ihnen beschäftigen und sie beobachten oder auch nur Tierpfleger in Zoos können jedes Tier nicht nur vom Aussehen sondern auch von ihrem Verhalten unterscheiden. Während einige eher verspielt und ausgelassen sind, sind andere eher mürrisch oder verschlossen. Untereinander bestehen starke Bindungen zu befreundeten und verwandten Artgenossen. Sie verfügen über vielfältige und komplexe

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soziale Fähigkeiten mit denen sie diese Aufrecht erhalten, dies äußert sich zum Beispiel in gegenseitiger Fellpflege. Diese sozialen Beziehungen sind auch wichtig, denn ein Ranghohes Mitglied einer Gruppe kann seinen Rang nicht halten wenn es keine Unterstützung von anderen erhält. Denn klare Abneigungen gegenüber anderen (meist rangniedrigen) Schimpansen sind zu beobachten. Schimpansen mit rangniedrigen und schlecht angesehen Eltern haben eher schlechte Vorraussetzungen engere soziale Kontakte zu knüpfen, denn falls ein Tier, welches höher in der Rangfolge steht Zuneigung zu ihnen demonstriert, wird dies von den anderen meist missbilligt, weshalb es auch nur seltener zu Annäherungen zu diesen Tieren kommt. Im Gegenzug erhält zum Beispiel ein Kind des Chefs der Gruppe viel mehr Aufmerksamkeiten, da sich die anderen Tiere gut mit dem Chef stellen wollen, für es ist es also leicht soziale Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuerhalten.Streitereien in der Gruppe zum Beispiel um die Verteilung der Nahrung sind ebenfalls keine Seltenheit. Bemerkenswert ist hierbei, dass es hierbei in 40% aller Fälle innerhalb einer halben Stunde kommt. Dies zeigt sich mit einer Geste einer nach oben offen hingestreckter Hand zum Gegner. Teilweise vermitteln auch Weibchen zwischen den beiden Kontrahenten. Zuerst pflegt sie das Fell des einen, während sie dem anderen mit Blicken auffordert dazuzukommen. Ist das zweite Männchen da, pflegen beide Männchen gemeinsam das Fell des Weibchens. Das Weibchen zieht sich nach einer Weile zurück und die beiden ehemaligen Gegner pflegen sich gegenseitig das Fell.

2.2.4 Intelligenz von Schimpansen

Es wurden viele Versuche von Verhaltensforschern durchgeführt um die Intelligenz von Schimpansen zu untersuchen. So wie dieser Versuch, durchgeführt von Dr. Jan von hoff und Dr. Franz de Waal im Arnheimer Zoo, den ich jetzt näher beschreiben werde der deutlich zeigt, dass Schimpansen sehr gut in der Lage sind Probleme zu lösen ohne vorherige Kenntnisse. Eine Banane wird mittels einer Seilvorrichtung hochgezogen, so dass sie vom Boden unerreichbar ist. Dem Rangniedrigen Affen „Dandy“ werden mehrere Holzkisten zur Verfügung gestellt. Nach einer kurzen Phase des Überlegens nimmt er eine dieser Kisten und stellt sie unter die Banane, doch auch nachdem er sich draufstellt ist sie immer noch zu hoch. Dandy sieht das ein und schleppt eine weitere Kiste an, welche er auf die erste stellt. Nach einigen Balanceschwierigkeiten gelingt es ihm schließlich an die Banane heranzukommen.

Der gleiche Versuch wird jetzt mit dem Schimpansenweibchen „Lona“ durchgeführt, die beiden Kisten stehen noch, jedoch ist die Banane diesmal noch höher, sie ist nicht erreichbar, stellt man sich auf die Kisten. Lona nimmt sich einen langen Stock zur Hilfe mit dem sie mit ein paar gezielten Schlägen von den Kisten aus die Banane zum Fallen bringt.Ein letzter Versuch: alle Affen der Gruppe werden vor das gleiche Problem gestellt und obwohl Dandy und Lola bereits wissen wie sie dieses Problem lösen sollen dürfen sie nicht an die Kisten da sie in der Rangfolge zu weit unten sind. Nach einigen Streitigkeiten um die Kisten überlässt der Chef schließlich Lona den Stock und die Kisten und mithilfe einer neuen Kombination von erhöhter Position mit einem Sprung die Banane mit dem Stock zu schlagen, damit sie auf den Boden fällt gelingt es Lona erneut das Problem zu lösen. Den anwesenden

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Jungtieren wird die Problemlösung ebenfalls beigebracht, sie lernen durch zuschauen und ausprobieren.Dieser Versuch, der auch noch mal die sozialen Strukturen einer Schimpansengruppe demonstriert zeigt besonders eins, dass Schimpansen in der Lage sind ein unbekanntes Problem allein durch Nachdenken zu lösen imstande sind. Andere Tiere können zwar auch Problemlösungen erlernen, dies geschieht bei ihnen jedoch durch nur mehrfaches ausprobieren. Man nennt das von den Schimpansen gezeigte Verhalten Lernen durch Einsicht.

2.2.5 Werkzeuggebrauch

Nicht nur in solchen gestellten Situationen nehmen Schimpansen Gebrauch von Werkzeugen. Die am häufigsten in freier Wildbahn beobachteten Situationen in denen Schimpansen Werkzeug gebrauchen sind folgende. Sie benutzen angekaute Stöcke, die sie in Astlöcher stecken. An diesen halten sich Termiten fest, welche nun herausgezogen und gegessen werden können.In Gegenden mit wenig Wasser benutzen Schimpansen mit Zähnen bearbeitete Blätter, um mit ihnen wie mit einem Schwamm Tauwasser aufzusaugen, um dieses zu trinken.Steine, welche dazu verwendet werden harte Früchte zu knacken werden zwar nicht weiter bearbeitet, jedoch behalten Schimpansen besonders gut geeignete Steine.Im Gegensatz zu anderen Tieren ist dieses Verhalten bei Schimpansen nicht angeboren, es wird jedes Mal aufs Neue erlernt auch in voneinander unabhängigen Kulturkreisen.

3.Gorilla

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3.1 Daten und Fakten

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Ebenso wie zuvor beim Schimpansen werde ich nun zuerst den Gorilla im Allgemeinen vorstellen.

3.1.1 Zuordnung

Die gröbere Einteilung des Gorillas ist identisch mit der des Gemeinen Schimpanse. Wie er gehört auch der Gorilla in der Familie der Menschenaffen der Teilordnung der Alt- beziehungsweise Neuweltaffen und darunter der Unerordnung der Trockennasenaffen an. Ursprünglich lies sich die Art des Gorillas in drei Unterarten aufteilen: der Westliche Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla), der Östliche Flachlandgorilla (Gorilla gorilla graueri) und der Berggorilla (Gorilla gorilla beringei). Neuerdings wird nur noch zwischen Westlichem Gorilla (Gorilla gorilla) und Östlichem Gorilla (Gorilla beringei) unterschieden. Man zählt dabei den westlichen Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla) und den Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli) zu den westlichen Gorillas und den östlichen Flachlandgorilla (Gorilla beringei graueri) und den Berggorilla (Gorilla beringei beringei) zu den östlichen Gorillas.

3.1.2 Aussehen

Der Gorilla ist der größte lebende Primat, aufrecht stehend beträgt seine Körpergröße etwa 175 cm. Wie bei den Schimpansen sind seine Arme länger als seine Beine. Während Weibchen nur etwa 70 bis 90 kg wiegen, können wildlebende Männchen bis zu 275 kg schwer sein. Das Fell der Gorillas ist meist schwarz, jedoch färbt sich das Rückenfell eines Männchens ab einem gewissen Alter silbergrau, weshalb der Begriff Silberrücken eingeführt wurde. Die Gesichter der Gorillas sind unbehaart und besitzen stark ausgeprägte Überaugenwülste.

Ebenso wie die Schimpansen und alle anderen Menschenaffen besitzen auch Gorillas keinen Schwanz. 3.1.3 Vorkommen

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Das Ausbreitungsgebiet des Gorillas erstreckt ist die tropischen Regenwäldern und den Bergregenwäldern Zentralafrikas. Der westliche Flachlandgorilla ist im Gebiet von Südost-Nigeria bis in die Republik Kongo aufzutreffen. Der östliche Flachlandgorilla ist im Osten Kongos beheimatet und der Berggorilla lebt in den Grenzgebieten Ugandas, Ruandas und der Republik Kongo.

3.2 Verhalten

3.2 .1 Gruppenstrukturen

Die Gruppen in denen Gorillas zusammen leben bestehen im Regelfall aus einem Silberrücken, dem Patriarchen, mehreren noch nicht ausgewachsenen Männchen mit einem noch schwarzen Rücken, sowie mehreren ausgewachsenen Weibchen und ein paar Jungtiere beider Geschlechter. Die Gruppegröße schwankt zwischen zwei und dreißig Tieren.Da Gorillas hauptsächlich faserige Blätter essen besteht keine große Nahrungskonkurrenz. Deshalb ergeben sich keine Schwierigkeiten beim zusammenleben mehrerer Gorillaweibchen. Starker Feinddruck macht das Leben in der Gruppe noch attraktiver, die Effektivität ihrer Verteidigung vor ihren Feinden, den Leoparden steigt mit höherer Anzahl der Mitglieder. Diese Form des Zusammenlebens begünstigt ebenso die Gorillamännchen. Da sie sich mit allen der Gruppe angehörigen Weibchen paaren steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Gene erhalten bleiben. In Ausnahmefällen gibt es auch mehrere Silberrückenmännchen in einer Gruppe, wobei eines von ihnen die Führungsrolle übernimmt und das alleinige Recht auf die Paarung mit den Weibchen besitzt. Sind die Jungtiere ausgewachsen verlassen sie die Gruppe und bilden neue Gruppen. Die von Gorillas eingegangenen Verbände sind langlebig und wie die Schimpansen leben sie in geschlossen individualisierten Verbänden. Von einer Rangordnung im eigentlichen Sinn kann bei Gorillas nicht gesprochen werden, wie schon erwähnt herrscht ein Männchen über den Rest der Gruppe. Dieses wird jedoch im Laufe der Zeit immer wieder von Gorillamännchen ohne Gruppenzugehörigkeit herausgefordert, wird es im Kampf besiegt tötet der überlegene Kontrahent alle Jungtiere des ehemaligen Patriarchen, denn säugende Weibchen sind nicht empfängnisbereit, erst nach dem Tod ihrer Jungen können sie wieder Schwanger werden.

3.2.2 Das Wesen der Gorillas

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Entgegen früherer Vorurteile, nach denen Gorillas als aggressive, kampflustige Tiere, welche auch Menschen angreifen, dargestellt werden, besitzen Gorillas ein sanftes ruhiges Wesen. Auch herrschen keine Aggressionen zwischen den einzelnen Verbänden. Die Gruppen vermeiden zwar Kontakt mit Artgenossen anderer Verbände, suchen aber dennoch in den gleichen Gebieten nach Nahrung, Territorialverhalten ist ihnen fremd. Auch dies liegt daran, dass keine Nahrungskonkurrenz besteht.Gorillas sind eigenständige, individuelle Persönlichkeiten, jedem von ihnen können andere Eigenschaften und Charakteristika zugesprochen werden. Ihr näheres Verhalten hängt also von den einzelnen Individuen ab. .

4. Schlusswort

Dieses Thema habe ich gewählt, weil ich mich mit dem Sozialverhalten einer Tierart beschäftigen wollte. Da die Verhaltensforschung bei Menschenaffen von besonderer Bedeutung ist, da auch viel über das Sozialverhalten des Menschen und seine Vorfahren herausgefunden werden kann, haben sich diese als gute Wahl erwiesen. Da über das Verhalten der Schimpansen sehr viel mehr bekannt ist, hat sich entsprechend der besondere Fokus auf ihr Verhalten eingestellt. So wurde der Teil über das Verhalten der Gorillas verhältnismäßig klein gehalten. Bei meiner Recherche habe ich viel über unsere nächsten Verwandten gelernt. So überraschte es mich über das (berechtigte) Bestreben seitens der Tierforscher, die Menschenaffen in die Gattung Homo einzugliedern, zu erfahren. Viele fordern sogar die Ausweitung der Menschenrechte auf Menschenaffen, darunter auch der Philosoph Peter Singer.So kann ich sagen, dass die Arbeit and dieser Facharbeit interessant und für mich informativ gewesen ist. Möge Dies auch bei den Lesern dieser Arbeit der Fall sein

5. Quellenverzeichnis

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5.1 Internetadressen

http://elaine.ihs.ac.at/~isa/diplom/node5.htmlhttp://www.uni-duesseldorf.de/MathNat/Biologie/Didaktik/schimp/einleit.htmhttp://www.gm.shuttle.de/gm/ge-waldbroel/pages/fa/fa2.htmhttp://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/biologie/goodall/hintergrund/http://www.stern.de/wissenschaft/natur/:Verhaltensforschung-Schimpansen-Linksh%E4nder/544355.htmlhttp://www.zeit.de/2005/34/affen?page=allhttp://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/416103/http://www.falter.at/heureka/archiv/02_2/01.php?SESSID=6288314c07cd1e020ccb8ef2570748bdhttp://www-x.nzz.ch/folio/archiv/2003/08/articles/sommer.htmlhttp://www.fsbio-hannover.de/phpBB2/dload.php?action=file&file_id=17&http://www.psychosoziale-gesundheit.net/pdf/faust1_tiere.pdfhttp://de.wikipedia.org/wiki/Gorilla

5.2 Filme

Die Sprache der Tiere – Das ABC der AffenDie Sprache der Tiere – Denken, lernen, verstehen?Zielgerichtetes Handeln bei Menschenaffen – Intelligenzleistungen von Schimpansen

Lernen durch EinsichtKein Tier ist dem Mensch ähnlicher… - Einblicke in das Sozialverhalten einer

SchimpansengruppeMenschen und Menschenaffen

5.3 Bildquellenverzeichnis

http://www.biopix.dk/Temp/Pan%20troglodytes%2000003.JPGhttp://www.kalaschnikow.net/bilder2/schimpanse_01.jpghttp://www.tiergaerten.de/tiergaerten-pics/karlsruhe/schimpanse.jpeghttp://www.damisela.com/zoo/photo/csd/chimp2.jpghttp://www.primates.com/chimps/chimpanzee.jpghttp://www.naturefund.de/assets/images/Afrika-Karte.jpghttp://www.exzooberance.com/virtual%20zoo/they%20walk/gorilla/Gorilla%20471049.jpghttp://www.gorilla-haven.org/ghphotos/ivan2.jpghttp://www.helenandscott.com/wildanimalpark/silverback%20gorilla.jpg