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Das Vertrauen in Institutionen und System ist gegeben, die Parteien stehen in der Pflicht Credit Suisse Sorgenbarometer 2018 Das Volk erwartet Lösungen von der Politik

Das Volk erwartet Lösungen von der Politik · 2019. 1. 29. · Das Vertrauen in Institutionen und System ist gegeben, die Parteien stehen in der Pflicht Credit Suisse Sorgenbarometer

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Das Vertrauen in Institutionen und System ist gegeben, die Parteien stehen in der Pflicht

Credit Suisse Sorgenbarometer 2018

Das Volk erwartet Lösungen von der Politik

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

©gfs.ber n | Menschen.Meinungen.Märkte. | Dezember 2018 | 2

Projektteam

Lukas Golder: Politik- und Medienwissenschafter

Cloé Jans: Politikwissenschafterin

Aaron Venetz: Politikwissenschafter

Katrin Wattenhofer: Politikwissenschafterin

Daniel Bohn: Fachinformatiker Anwendungsentwicklung

Noah Herzog: Kaufmann

Publikation: 6. Dezember 2018

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG ............................................................................................................................................................... 4

1.1 Befragungskonzept und Methode ............................................................................................................ 4

2 SORGENWAHRNEHMUNG IN DER SCHWEIZ 2018 .............................................................................................. 6

3 ZUSTAND DER DEMOKRATIE ................................................................................................................................ 10

4 IDENTITÄT .................................................................................................................................................................13

4.1 Einschätzungen zum Image der Schweiz ............................................................................................... 15

5 EINSCHÄTZUNGEN ZUR WIRTSCHAFT ................................................................................................................ 18

5.1 Eigene Situation ...........................................................................................................................................18

5.2 Schweizer Wirtschaft .................................................................................................................................. 22

5.3 Zukunft des Arbeitsmarktes ..................................................................................................................... 25

6 ALTERSVORSORGE ................................................................................................................................................ 30

7 SYNTHESE ................................................................................................................................................................ 33

8 ANHANG ................................................................................................................................................................... 35

8.1 Sorgentabelle im Trend (1988-2018) ...................................................................................................... 35

8.2 Tabelle Better Life Index OECD ............................................................................................................... 40

8.3 gfs.bern-Team ............................................................................................................................................... 41

Sperrfrist bis am 6. Dezember 2018, 10 Uhr

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

©gfs.ber n | Menschen.Meinungen.Märkte. | Dezember 2018 | 4

1 Einleitung

Das CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER ist eine jährlich angelegte Studie zur Erfassung und Beobachtung der Meinung der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Das Sorgenbarometer existiert bereits seit 42 Jahren und wird seit 1995 durch gfs.bern er-hoben.

Dank den Möglichkeiten der direkten Demokratie sind die Bürgerinnen und Bürger, gemeinsam mit den drei Ebenen des Staates (Bundesstaat, Kantone und Gemeinden), in der Lage, verschiedene Bereiche dieser Nation direkt und unmittelbar mitzugestalten und zu verändern. Das Credit Suisse Sorgenbarometer zeigt auf, welche politischen Fragen und Themenbereiche den Stimmberechtigten besonders grosse Sorgen bereiten und welche als weniger dringlich eingeschätzt werden. Erfasst wird zudem auch die Wahrnehmung des wirtschaftlichen und politischen Umfelds, sowie die Beurteilung der gesellschaftlichen und politischen Institutionen.

Die Schweiz ist eine heterogene Willensnation und keine Einheitsnation mit gemein-samer homogener Kultur. Die Kultur einer Schweizerin aus der Romandie unterscheidet sich zuweilen stark von derjenigen einer Bürgerin aus der Deutschschweiz. Der Wille zur Gemeinsamkeit und zur gemeinsamen Identität ist für den Fortbestand der Nation unentbehrlich. Darum werden im Rahmen des Credit Suisse Sorgenbarometers auch Fragen zur Identität der Schweizerinnen und Schweizer erhoben.

Im separat publizierten EUROPA BAROMETER werden zudem im Sorgenbarometer enthal-tene spezifische Fragen zur Beziehung der Schweiz zum Ausland und insbesondere auch zu Europa diskutiert.

Das Credit Suisse Sorgenbarometer stellt zusammen mit dem Europa Ba-rometer, dem Jugendbarometer und dem Fortschrittsbarometer ein um-fassendes und langjähriges demoskopisches Informationssystem zur Er-fassung des gesellschaftlichen und politischen Pulses der Schweizer Be-völkerung dar.

1.1 Befragungskonzept und Methode

Um der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation, in der sich die Schweiz befindet, besser Rechnung tragen zu können, wird der Fragebogen des Sorgenbarome-ters jährlich neu evaluiert und moderat an die aktuellen gesellschaftlichen und politi-schen Verhältnisse angepasst. Das gilt insbesondere für die wahrgenommenen Prob-lemfelder. Ausserdem wurden 2018 neue Items rund um die Beziehungen zu Europa in-tegriert, die im separat publizierten Europa Barometer diskutiert werden. In diesem Jahr wurde zudem ein Fokus auf die Themen Vorsorge und Zukunft des Arbeitsmarktes gesetzt.

Für das Sorgenbarometer wurden insgesamt 2551 Stimmberechtigte aus der ganzen Schweiz in einem Mixed-Mode-Verfahren befragt. Die Daten der verschiedenen Me-thoden wurden einzeln auf Methodeneffekte hin geprüft, danach erfolgte eine syste-matische Gewichtung, um die Repräsentativität sicherzustellen. Die Interviews wurden

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im Juli und August 2018 durchgeführt. Über die genauen Eckwerte dieser Umfrage ori-entiert die nachstehende Übersicht.

Tabelle 1: Methodische Details

Auftraggeber Credit Suisse

Grundgesamtheit Stimmberechtigte mit Wohnsitz in der Schweiz

Herkunft der Adressen Politisches Gemeindeverzeichnis der Schweiz, gfs.bern Panel, Online opt-in

Datenerhebung Face to Face (n=500) gfs.bern-Panel (n=327) Online opt-in (n=1724)

Stichprobengrösse Total Befragte N = 2551 n DCH = 1631, n FCH= 761, n ICH = 159

Art der Stichprobenziehung Face to Face: Zufallsauswahl der Orte, Quotenauswahl der Befragten Sprachregion (Alter/Geschlecht interlocked) gfs.bern Panel: Einladung über das gfs.bern Panel Online opt-in: Online-Rekrutierung über Social Media, freier Zugang zur Befragung

Gewichtung Nach Methode, Geschlecht/Alter interlocked, Sprachregion und Partei

Stichprobenfehler ±2.0 Prozent bei 50/50 und 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit

Befragungszeitraum von 10. Juli bis 6. August 2018

Publikation 6. Dezember 2018

©gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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2 Sorgenwahrnehmung in der Schweiz 2018

Die Ungewissheit um die Zukunft der Altersvorsorge in der Schweiz beschäftigt die Stimmberechtigten im Jahr 2018 am meisten. Von den Befragten zählten 45 Prozent dieses Thema zu den fünf, bei denen sie in der Schweiz den grössten Problemdruck se-hen. An zweiter Stelle folgt der Themenbereich Gesundheitswesen und Krankenkassen (41 %). Während die ersten beiden Ränge des Sorgenbarometers durch primär innen-politische Themen besetzt sind, folgen auf Platz drei und vier Migrationsthemen (Aus-länderInnen 37 %, Flüchtlinge 31 %). Die Sorge um den Zustand der Umwelt ist für rund ein Fünftel der Bevölkerung eines der wichtigsten Themen.

Drei Themen sind 2018 neu unter den zehn wichtigsten Sorgen zu finden: die neue Armut (18 %, +4 pp), Löhne (15 %, +9 pp) und die Bundesfinanzen (15 %, +2 pp). Die restlichen sieben Themen gehörten auch bereits im letzten Jahr zu den grössten Sorgen. Von den restlichen in den Top 20 vertretenen Sorgen sticht zudem das Thema Rassismus und Fremden-feindlichkeit heraus. Im Vergleich zu 2017 nimmt der Anteil an Personen, die dieses zu den fünf wichtigsten zählen, um 7 Prozentpunkte zu.

Grafik 1

Die allgemeine Wirtschaftslage wird von der Bevölkerung kaum als Problem wahrge-nommen (Rang 31 von insgesamt 35 abgefragten Themen) und auch die Arbeitslosig-keit beschäftigt deutlich weniger als in Vorjahren. Dennoch verfügen die drei diesjähri-gen Neuzugänge unter den Topsorgen über eine ökonomische Komponente. Die neue Armut ist in den letzten Jahren häufig unter den Top 10 der Sorgen zu finden (8 von 10 Mal seit 2008). Gemäss einem Forschungsprojekt der Universität Bern und der Fach-hochschule Bern, bei dem Steuerdaten ausgewertet werden, steigt die ökonomische Ungleichheit in der Schweiz seit den Nullerjahren klar an. Nicht alle profitieren gleich-ermassen vom wachsenden Wohlstand im Land, was offenbar in der Bevölkerung auch

Problembewusstsein Top 20

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N = 2551)

45

41

37

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22

22

18

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15

15

14

13

13

12

11

11

11

10

9

AHV/Altersvorsorge

Gesundheit, Krankenkassen

AusländerInnen

Flüchtlinge/Asyl

Umweltschutz

Arbeitslosigkeit/ Jugendarbeitslosigkeit

EU/Bilaterale/ Integration

neue Armut

Löhne

Bundesfinanzen

Verkehr/Neat

Rassismus/Fremdenfeindlichkeit

soziale Sicherheit

Inflation/Teuerung

persönliche Sicherheit

Gleichstellung

(Kern-)Energie

Zusammenleben

Bildungswesen

Sicherheit im Internet/Cyber-Spionage

"Hier sehen Sie eine Liste von Themen, über die in der letzten Zeit viel diskutiert und geschrieben worden ist: Lesen Sie die Liste bitte durch und wählen Sie dann von allen jene fünf aus, die Sie persönlich als die fünf wichtigsten Probleme der Schweiz ansehen."

in % Stimmberechtigte,Mehrfachnennungen möglich

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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wahrgenommen wird.1 Die Lohnfrage zählt dagegen weniger häufig zu den wichtigsten zehn Sorgen (2 von 10 Mal seit 2008). Eine mögliche Erklärung für die gestiegene Prob-lemwahrnehmung könnte in der aktuellen Stagnation der Reallöhne in der Schweiz lie-gen – trotz konjunkturell guter Lage. Weiter gilt es in diesem Zusammenhang die aktu-elle Diskussion rund um das Rahmenabkommen mit der EU und die Auseinanderset-zung über die flankierenden Massnahmen zu erwähnen, die während der Befragungs-zeit aktiv öffentlich geführt wurde. Die erhöhte Sorgenwahrnehmung könnte schliess-lich auch durch die nach wie vor bestehenden Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau getrieben werden – schliesslich wird auch das Thema Gleichstellung auf der Sor-genskala wichtiger (vgl. Tabelle 2 Sorgenwahrnehmung im Trend im Anhang). Die Analyse zeigt jedoch, dass keine signifikanten Unterschiede in der Problemwahrneh-mung zwischen den Geschlechtern bestehen.

Auffällig ist zudem, dass auch die Entwicklung bei den Bundesfinanzen als vergleichs-weise problematisch wahrgenommen wird. In den letzten zehn Jahren konnte das Fi-nanzdepartement neun Mal einen Budgetüberschuss präsentieren, so auch 2018. Trotz-dem sorgt sich die Bevölkerung um den Staatshaushalt.

Die Altersvorsorge ist nicht nur das meistgenannte Problem, sondern auch jenes, das die meisten Befragten als erstes gelöst haben wollen. Insgesamt sind 15 Prozent der Stimmberechtigten dieser Meinung.

Grafik 2

Die Problemwahrnehmung rund um die Altersvorsorge steigt im Vergleich zum Vorjahr weiter an, wenn auch nur gering. Ein deutlicher Sprung ist hingegen beim Thema Ge-sundheit und Krankenkassen zu bemerken. Mit einem Jahr Verzögerung bewegt sich diese Sorge in eine ähnliche Richtung wie die Wahrnehmung zur AHV im Vorjahr. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass die beiden Trendlinien ähnlichen Schwankungen, Themenzyklen im eigentlichen Sinne, ausgesetzt sind.

1 Vgl. dazu auch Forschungsprojekt "Ungleichheit der Einkommen und Vermögen in der Schweiz", Universität Bern und Berner Fach-hochschule. Online http://inequalities.ch/

Dringendstes Problem (1/4)

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N = 2551)

15

13

8

7

7

6

6

3

3

3

AHV/Altersvorsorge

Gesundheit, Krankenkassen

AusländerInnen

Flüchtlinge/Asyl

Umweltschutz

Arbeitslosigkeit/Jugendarbeitslosigkeit

EU/Bilaterale/Integration

Inflation/Teuerung

neue Armut

Bundesfinanzen

"Und welches dieser fünf wichtigsten Probleme müsste Ihrer Ansicht nach an erster Stelle gelöst werden?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Obwohl die beiden Migrationsthemen Ausländer und Flüchtlinge im Ver-gleich zum letzten Jahr wieder wichtiger werden, bleiben die zwei Top-Sorgen innenpolitischer Natur.

Wichtiger wird auch das Thema Umweltschutz. Seit 2006 wurde nicht mehr ein so ho-her Wert auf der Sorgenskala erreicht wie dieses Jahr. Mit ein Grund dafür dürfte auch der aussergewöhnliche Hitzesommer gewesen sein, der Diskussionen rund um das Klima und den Klimawandel auslöste.

Grafik 3

Die Arbeitslosigkeit gehört weiterhin zu den wichtigsten zehn Sorgen der Schweizerin-nen und Schweizer, verliert aber deutlich an Wichtigkeit. Im Vergleich zum letzten Jahr ist das besonders augenscheinlich, der Abwärtstrend setzte in der Tendenz aber bereits 2010 ein. Heute ist die Problemwahrnehmung des Themas so gering wie seit 1990 nicht mehr. In den letzten drei Jahren kaum verändert hat sich die Problemwahrnehmung rund um Europa, die Bilateralen und die EU-Integration. Obwohl die Sorgen um Lohn-fragen sowie die neue Armut ansteigen, war die Problemwahrnehmung zu diesen bei-den Fragen in den Vorjahren, insbesondere zu Beginn der Nullerjahre, höher als heute.

Beim Themenbereich der Bundesfinanzen fällt auf, dass die Problemwahrnehmung seit 2001 und der Einführung der automatischen Schuldenbremse insgesamt deutlich ge-sunken ist. Seit der Übernahme des Finanzdepartements durch Bundesrat Ueli Maurer im Jahr 2016 ist jedoch wieder ein Anstieg zu verzeichnen.

Trend Problembewusstsein (1-5)

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

"Hier sehen Sie eine Liste von Themen, über die in der letzten Zeit viel diskutiert und geschrieben worden ist: Lesen Sie die Liste bitte durch und wählen Sie dann von allen jene fünf aus, die Sie persönlich als die fünf wichtigsten Probleme der Schweiz ansehen."

in % Stimmberechtigte, Anteil Nennungen

0

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20

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40

50

60

70

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1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

AHV/Altersvorsorge

Gesundheit,Krankenkassen

AusländerInnen

Flüchtlinge/Asyl

Umweltschutz

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Grafik 4

Werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ungestützt (das heisst spontan und ohne Auswahl von Themen) nach den grössten Problemen der Schweiz gefragt, liegt die Altersvorsorge ebenfalls klar an der Spitze der grössten Sorgen. Bei den weniger dring-lichen Problemen finden sich jedoch Themenbereiche, die in der gestützten Sorgenliste nicht vorhanden sind. Themen wie die Wohnungspolitik, Leistungsdruck, Desinteresse oder Polarisierung werden wiederholt aufgeführt.

Grafik 5

Trend Problembewusstsein (6-10)

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

"Hier sehen Sie eine Liste von Themen, über die in der letzten Zeit viel diskutiert und geschrieben worden ist: Lesen Sie die Liste bitte durch und wählen Sie dann von allen jene fünf aus, die Sie persönlich als die fünf wichtigsten Probleme der Schweiz ansehen."

in % Stimmberechtigte, Anteil Nennungen

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10

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30

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1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

Arbeitslosigkeit/Jugendarbeitslosigkeit

EU/Bilaterale/Integration

neue Armut

Löhne

Bundesfinanzen

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N = 2551)

Die fünf wichtigsten Probleme der Schweiz (ungestützt)

"Welches sind heute Ihrer Meinung nach die fünf wichtigsten Probleme der Schweiz?"

in % Stimmberechtigte,Mehrfachnennungen möglich

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3 Zustand der Demokratie

Politikverdrossenheit ist in Zeiten von Fake News, Polarisierung und der Informations-flut durch die zahlreichen neuen Möglichkeiten der Digitalisierung ein oft ins Feld ge-führtes Schlagwort. Das Credit Suisse Sorgenbarometer zeigt jedoch, dass es den Schweizerinnen und Schweizern insgesamt nicht an Interesse an der Politik fehlt. Die-ses Jahr geben 74 Prozent der Befragten an, dass sie sich mindestens eher für Politik interessieren. Nach 2017 (68 Prozent) markiert dies bereits zum zweiten Mal in Folge einen Rekordwert seit 1995.

Grafik 6

Während Jahren waren immer weniger Stimmberechtigte der Ansicht, die Politik von Regierung und Verwaltung versage in entscheidenden Dingen. Abrupte Trendwenden konnten zu Beginn der Aufzeichnung der Datenreihe eher beobachtet werden, seit 2003 hingegen bewegte sich der Indikator in eher kleinen Schritten. Das Jahr 2018 markiert nun eine deutliche Wende in dieser Frage. Der Anteil Schweizerinnen und Schweizer, die der Ansicht sind, die Politik versage, nimmt um 21 Prozentpunkte zu. Mit 45 Pro-zent stellt heute fast die Hälfte des Stimmvolkes der Politik ungenügende Noten aus.

Gerade im Bereich der Altersvorsorge, der eindeutigen Hauptsorge der Nation, gelang es der Politik nicht, eine breit getragene Lösung zu finden. Mit der Unternehmenssteuerreform III erlitt vor kurzer Zeit ein weiteres politisches Grossprojekt Schiffbruch und wurde an der Urne vom Volk deutlich abgelehnt. Die Beziehung zu Europa gestaltet sich schwierig und die Umsetzung von Volksentscheiden wie der Masseneinwanderungsiniti-ative ist ebenfalls zäh. Die Bewertung des politischen Leistungsausweises leidet offensichtlich unter diesen Entwicklungen.

Trend Interesse Politik

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

2116 17

1319 18 21 23 22 25 22 19

23 21 21 1824

14 14 1710

15 18

29

42

3740

42

40 4243 42 42

40 45

38

4241 43

4236

44 4143

5352

50

45

1

21

11

11

21

1

126

3128

3130 25

25 24 25 2523

30

2525 26

30 29 3028

28 2725 23

21

1016 13 14 11 14 11 11 11 10 9

139 12 10 10 11 11 15 11 10 8 8 4

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

überhaupt nichtinteressiert

eher nichtinteressiert

weiss nicht/keineAntwort

eher interessiert

sehr interessiert

"Ganz allgemein gesprochen, wie sehr sind Sie an politischen Fragen interessiert?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Grafik 7

Nicht bei allen politischen Akteuren macht sich eine schlechtere Bewertung der Leis-tungsbilanz bemerkbar. Der Bundesrat geniesst nach wie vor hohes Vertrauen in der Bevölkerung und muss im Vergleich zu 2017 keine Einbussen hinnehmen. Auch die Verwaltung sowie der National- und Ständerat geniessen ein ähnlich hohes Vertrauen wie noch 2017. Bei den politischen Parteien sieht es hingegen anders aus: Das ihnen ge-genüber ausgesprochene Vertrauen ist so tief wie letztmals 2013. Die Kritik des Volkes ist also nicht direkt an die Kerninstitutionen des demokratischen Systems des Landes gerichtet, sondern eher an die sich im (realpolitischen) Tagesgeschäft exponierenden politischen Parteien. Am meisten Vertrauen geniessen Bundesgericht und Polizei, ge-folgt von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Armee. Deutlich eingebro-chen ist zudem auch das Vertrauen in die Europäische Union.

Grafik 8

Trend Politikversagen

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

4953

50

3539

4338

4953

46 48 4738

4338 38 38 35

31 31 28 2924

45

4036

40

5148

50

49

3738

40 37 3948 40

45 4338

5453

5957

60

59

46

4 5 45 4

5

3 41

1 1 1 33 4

3

3

510

612

814

47 6 6 9 9

210 10 8

13 14 13 11 14 13 1621

6 6 4 3 3 4 5

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

weiss nicht/keineAntwort

nie

selten

oft

"Haben Sie das Gefühl, die Politik von Regierung und Verwaltung versage in entscheidenden Dingen? "

in % Stimmberechtigte

Trend Vertrauen in Akteure (Politik & Behörden)

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Bundesgericht

Polizei

SNB

Armee

Bundesrat

Ständerat

Nationalrat

staatlicheVerwaltung

NGOs

Kirchen

politischeParteien

EU

"In der Schweiz gibt es verschiedene Institutionen, wie z.B. Regierung, Gerichte und Banken. Zu diesen kann man unterschiedlich starkes Vertrauen haben.Geben Sie bitte anhand dieser Skala an, wie gross Ihr persönliches Vertrauen in jede der unten aufgeführten Institutionen ist. 1 bedeutet, dass Sie kein Vertrauen dazu haben, 7 bedeutet, dass Sie grosses Vertrauen dazu haben."

in % Stimmberechtigte, Anteil Vertrauen (5-7)

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Es ist die Aufgabe der Medien, die breite Allgemeinheit über relevante Vorkommnisse im In- und Ausland zu informieren. Im Credit Suisse Jugendbarometer 2018 taucht das Thema Fake News in einigen der befragten Ländern als Topsorge der Jugendlichen auf (USA, Singapur). Bei den Schweizer Jugendlichen war das hingegen noch kein Thema und offensichtlich bei der Gesamtbevölkerung auch nicht, wie die ungestützte Prob-lemwahrnehmung zeigt (vgl. Grafik 5). Dennoch nimmt das Vertrauen in die Medien im Vergleich zum letzten Jahr ab. Das gilt im besonderen Masse für Gratiszeitungen und das Internet. Das abnehmende Vertrauen in Akteure der Medienwelt ist auch Ausdruck einer sich grundsätzlich abzeichnenden Entwicklung im Zusammenspiel zwischen Me-dien und Gesellschaft: Der Trend hin zu Individualisierung und Fragmentierung verän-dert nicht nur das Zugehörigkeitsgefühl zu sozialen Gruppen und Einheiten, sondern manifestiert sich auch in einer kleiner werdenden gemeinsamen Öffentlichkeit. Die Menschen bewegen sich immer mehr in einzelnen Echokammern, es gibt immer weni-ger Publikationen und mediale Akteure, welche die öffentliche Debatte strukturieren. Die so abnehmende Bedeutung der Medien beeinflusst offenbar auch das Vertrauen in sie.

Dem Fernsehen vertraut man so wenig wie noch nie seit Messbeginn 2008. Nur noch eine Minderheit von 45 % der Stimmberechtigten spre-chen dem Medium ihr Vertrauen aus.

Grafik 9

Trend Vertrauen in Akteure (Medien)

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

bezahlteZeitungen

Radio

Fernsehen

Internet

Gratiszeitungen

"In der Schweiz gibt es verschiedene Institutionen, wie z.B. Regierung, Gerichte und Banken. Zu diesen kann man unterschiedlich starkes Vertrauen haben.Geben Sie bitte anhand dieser Skala an, wie gross Ihr persönliches Vertrauen in jede der unten aufgeführten Institutionen ist. 1 bedeutet, dass Sie kein Vertrauen dazu haben, 7 bedeutet, dass Sie grosses Vertrauen dazu haben."

in % Stimmberechtigte, Anteil Vertrauen (5-7)

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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4 Identität

Eine klare Mehrheit von 79 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ist stolz auf das eigene Land. Insgesamt geben 34 Prozent an, sehr stolz zu sein, 45 Prozent sind eher stolz. Im Vergleich zum letzten Jahr nimmt jedoch der Anteil, der sich der Schweiz ge-genüber kritisch äussert, um 8 Prozentpunkte zu. Dieser Befund passt zum allgemein etwas kritischeren Stimmungsbild als in Vorjahren.

Grafik 10

Bittet man die Stimmberechtigten, spontan drei Dinge zu nennen, die sie besonders stark mit der Schweiz verbinden, fällt auf, dass – nebst etwas folkloristisch geprägten Bildern wie Uhren, Bergen, Banken und Schokolade – stark positiv geprägte Assoziati-onen genannt werden. Dabei spielen politische Institutionen eine zentrale Rolle, was ins Bild der Willensnation Schweiz passt.

Die Schweiz, so die Ansicht der Stimmberechtigten, steht in erster Linie für Sicherheit, Frieden und Neutralität. Wichtig sind aber auch die direkte Demokratie, das grosse Mit-spracherecht, Meinungsfreiheit sowie Solidarität und Sozialstaat.

Der Bildungs- und Wirtschaftsstandort ist neben Folklore und Politik der dritte Themenkreis, der die Schweizer Identität in den Augen der Bürge-rinnen und Bürger ausmacht. Das gute Bildungssystem, der attraktive Fi-nanzplatz und das hohe Wohlstandsniveau zählen allesamt zu den Din-gen, die mit am meisten genannt wurden.

Trend Stolz Schweizer/ Schweizerin zu sein

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

29 3021

43 42 42 40 4036 36

4539

3639

34

4448

54

43 44 41 4238 50 50

45 55

5351

45

64

3

2 22 2

1

3 21

1

2 1

41312

17

8 910 12

15

8 108

57 7

108 6 5 4 3 5 4 6 3 2 1 2 2 7

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

überhaupt nichtstolz

eher nicht stolz

weiss nicht/keineAntwort

eher stolz

sehr stolz

"Und jetzt zur Schweiz ganz allgemein. Sind Sie stolz, Schweizer/Schweizerin zu sein?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

©gfs.ber n | Menschen.Meinungen.Märkte. | Dezember 2018 | 14

Grafik 11

Die Identität der Schweizerinnen und Schweizer konstituiert sich mehr und mehr über ein nationales statt über ein lokales Zugehörigkeitsgefühl. Seit Ende der Nullerjahre verliert insbesondere die Wohngemeinde an Wichtigkeit, was die eigene Zugehörigkeit betrifft. Viel eher fühlt man sich als Teil der Schweiz, als dass man sich darüber defi-niert, aus welchem Dorf oder welcher Stadt man kommt. Seit einigen Jahren (insbeson-dere seit 2012) nimmt auch das Zugehörigkeitsgefühl zu Europa sowie zur Welt wieder zu, allerdings auf bescheidenem Niveau.

Grafik 12

Je nachdem, in welchem Siedlungsraum man wohnt, bestehen eindeutige Unterschiede im Zugehörigkeitsgefühl. Je urbaner die Siedlungsart ist, desto grösser ist auch das Zu-gehörigkeitsgefühl zu Europa oder der Welt. Umgekehrt nimmt die Verbundenheit mit der Wohngemeinde zu, je ländlicher eine Person lebt.

Drei Dinge, wofür die Schweiz steht (ungestützt) Top 20

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N = 2551)

"Sagen Sie mir bitte drei Dinge, wofür die Schweiz für Sie persönlich steht."

in % Stimmberechtigte,Mehrfachnennungen möglich

24

22

13

13

11

9

8

7

7

7

7

7

6

6

6

6

5

5

5

4

Sicherheit, Frieden

Neutralität

Landschaft

Wohlstand, Geld, Luxus

Ordnungsbewusstsein, Präzision

direkte Demokratie, Mitspracherecht

Demokratie

Solidarität, Sozialstaat

Industrie

Freiheit, Meinungsfreiheit

gutes Schulsystem, hohes Bildungsniveau

Berge, Alpen

Qualitätsbewusst

sauber, Sauberkeit

Schokolade

Uhren

Finanzplatz

Banken

Selbstständigkeit, Unabhängigkeit

Kulturvielfalt

Trend Zugehörigkeit geographische Einheit

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Schweiz

Wohnkanton

Wohngemeinde

Sprachregion

Europa

Welt

in % Stimmberechtigte,Mehrfachantworten möglich

"Welcher dieser geographischen Einheiten auf dieser Liste hier fühlen Sie sich in 1. Linie zugehörig?""Und welcher fühlen Sie sich in zweiter Linie zugehörig?"

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

©gfs.ber n | Menschen.Meinungen.Märkte. | Dezember 2018 | 15

Grafik 13

Bemerkung: Die Zuordnung zu einer bestimmten Siedlungsart basiert auf den Daten der Volkszählung 2000 des BFS. Als "grosse" Agglomeration wurden die fünf grössten Kernstädte der Schweiz (Genf, Basel, Bern, Lausanne, Zürich) sowie ihre Agglomerations-gemeinden definiert. Als kleine/mittlere Agglomeration wurde der Siedlungsraum definiert, der sich um Kernstädte gruppiert, die nicht zu den fünf grössten der Schweiz gehören. Alle Gemeinden, die keiner Agglomeration angehören, werden als "ländlich" klassi-fiziert.

4.1 Einschätzungen zum Image der Schweiz

Die Stimmberechtigten der Schweiz schätzen das Image der Schweiz im Ausland als überwiegend positiv ein (91 % sehr/eher gut). Im Vergleich zu 2017 nehmen die dezi-dierten Meinungen (sehr schlecht/sehr gut) ab.

Grafik 14

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (n 1793)

10 11 1712

2016

5654 51

2832 36

5246

51

41 3729

ländlich klein/mittel gross

Wohngmeinde

Wohnkanton

Sprachregion

Schweiz

Europa

Welt

Zugehörigkeit geographische Einheit nach Siedlungsart

in % Stimmberechtigte,Mehrfachantworten möglich

"Welcher dieser geographischen Einheiten auf dieser Liste hier fühlen Sie sich in 1. Linie zugehörig?""Und welcher fühlen Sie sich in zweiter Linie zugehörig?"

Trend Ansehen/Image der Schweiz im Ausland aktuell

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

16 1320 22

2921 20

38 3631

6768

63 61

62

65

53

54

4660

2 58

3

3

3

2

1

2

114 138

136

11

23

6

13

71 1 1 1 2 1 3 1

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

sehr schlecht

eher schlecht

weiss nicht/keineAntwort

eher gut

sehr gut

"Wie ist Ihrer Meinung das Ansehen/Image der Schweiz im Ausland?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Über die letzten Jahre waren immer mehr Stimmberechtigte der Meinung, das Image der Schweiz im Ausland verbessere sich stets. Im Jahr 2009 wa-ren 17 Prozent dieser Meinung, 2017 waren es dagegen ganze 51 Prozent. Dieser Trend setzt sich 2018 nicht weiter fort.

Ähnlich wie beim Image des Landes in der Darstellung oben, findet bei der Einschät-zung der Veränderung des Images eine Verschiebung in Richtung der Mitte statt.

Der Anteil an Personen, die persönlich eine Verschlechterung wahrgenommen haben, ist im vergangenen Jahr um 4 Prozentpunkte gesunken. Der Prozentsatz an Personen, die eine Verbesserung sahen, hat um 15 Prozentpunkte abgenommen. Damit kommt ein fast zehn Jahre lang anhaltender Trend mit stetiger Verbesserung zu einem Ende. Den-noch macht der Anteil Stimmberechtigter, die davon ausgehen, dass sich das Image verbessert hat, insgesamt eine (relative) Mehrheit aus.

Grafik 15

Differenziert man die Veränderung in der Wahrnehmung des Images nach Parteipräfe-renz der Stimmberechtigten, bestehen sowohl 2017 wie auch 2018 signifikante Unter-schiede. Unterschiede gibt es auch in der Verschiebung der Wahrnehmung zwischen 2017 und 2018. In den meisten Parteilagern ist man vergleichsweise kritisch(er) als im Vorjahr: Entweder nimmt der Anteil an Personen, die eine Verbesserung wahrnahmen, ab, oder aber der Anteil an Personen, die eine Verschlechterung beobachten, nimmt zu. Eine eigentliche Verbesserung ist dabei primär bei Leuten zu sehen, die der FDP nahe-stehen: Hier hält sich der Anteil Personen mit der Meinung, das Image der Schweiz sei in den letzten 12 Monaten besser geworden, während der Anteil, der eine Verschlechte-rung sah, deutlich zurückging.

Trend Veränderung Ansehen/Image der Schweiz im Ausland letzte 12 Monate

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

2 2 3 48 6 8

13 117

15

2426

31

3333 32

39 40

29

35

37 3026

22 24 18

24

15

32

37

28

23

32 27 28 32

1728

26

8 7

8

44

5 65 5 3

3 210

3 6 4 4 2 1 3

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

weiss nicht/keineAntwort

viel schlechter

eher schlechter

gleich geblieben

eher besser

viel besser

"Wie hat sich das Ansehen/Image der Schweiz im Ausland in den letzten 12 Monaten verändert?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Grafik 16

Zwischen 2014, im unmittelbaren Nachgang der Abstimmung über die Masseneinwan-derungsinitiative, und 2017 wurde das Verhalten der Politik gegenüber dem Ausland als zunehmend offensiv eingeschätzt. Im Vergleich zum letzten Jahr nimmt dieser Anteil 2018 deutlich ab. Stattdessen stufen immer mehr Stimmberechtigte das Verhalten der Schweizer Politik gegenüber dem Ausland als defensiv ein (+ 15 Prozentpunkte).

Grafik 17

Passend dazu wird der Wunsch nach einem offensiveren Verhalten häufiger geäussert als vor einem Jahr. Insgesamt wünschen sich 69 Prozent der Befragten eine Politik, die mutiger und aktiver auf das Ausland zugeht, wenn es um die Anliegen der Schweiz geht.

Trend Veränderung Ansehen/Image der Schweiz im Ausland letzte 12 Monate nach Parteipräferenz

"Wie hat sich das Ansehen/Image der Schweiz im Ausland in den letzten 12 Monaten verändert?"

in % Stimmberechtigte

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000), sig.

148

3 511

615

105 4

45

30

3017

3437

42

33

33 32

9

2022

5212

3412

26 34

27

30

3143

26

34

21

26 25 21

28

2

55

4 3 52

6 2 4 2 1 3 2 7

2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018

SP CVP FDP SVP keinePräferenz

weiss nicht/keineAngabe

viel schlechter

eher schlechter

gleich geblieben

eher besser

viel besser

Trend Verhalten Schweizer Politik gegenüber dem Ausland

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

2 29

4 6 8 11 1016

5

1419

2026 21

41 33 34

36

29

2121

178

10

47 5

3

7

44

45 3848 49

4037 39

35

40

1913 17 14 14

712 12 10

19

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

sehr defensiv

eher defensiv

weiss nicht/keineAntwort

eher offensiv

sehr offensiv

"Wie verhält sich die Schweizer Politik gegenüber dem Ausland, wenn es um die Anliegen des Landes geht?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Grafik 18

5 Einschätzungen zur Wirtschaft

5.1 Eigene Situation

Seit 1995 fragt das Sorgenbarometer die Stimmberechtigten nach der Einschätzung der individuellen wirtschaftlichen Lage. Über diesen Befragungszeitraum antworteten im Durchschnitt 57 Prozent der Teilnehmenden, dass es ihnen wirtschaftlich sehr oder e-her gut gehe. Über die letzten zehn Jahre liegt der Mittelwert bei 61 Prozent. Mit 63 Pro-zent der Befragten geben somit 2018 überdurchschnittlich viele Schweizerinnen und Schweizer an, dass es ihnen im Moment mindestens gut gehe. Die Veränderung gegen-über dem Vorjahr liegt dabei innerhalb des Stichprobenrahmens.

Betrachtet man diese Frage nach Untergruppen, ergeben sich verschie-dene signifikante Unterschiede. Männer schätzen die eigene Lage zu 68 Prozent als sehr oder eher gut ein, bei Frauen sind es dagegen 59 Pro-zent.

Personen, die sich als politisch links einordnen, geht es gemäss ihrer eigenen Wahr-nehmung weniger gut als Personen, die sich in der Mitte oder rechts platzieren (59 % vs. 57 % und 68 %). Und zuletzt besteht auch ein Zusammenhang zwischen der wirt-schaftlichen Lage und der Einschätzung der Leistung der Politik: Personen mit der Meinung, die Politik versage oft, geben die eigene Wirtschaftslage als schlechter an (54 % sehr/ eher gut) als Personen, die mit der Leistung der Politik zufrieden sind.

Trend Gewünschtes Verhalten Schweizer Politik gegenüber dem Ausland

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

26 23 2125

18 20 1823

1727

4345

43

4753

59

46

48

41

42

20 23

166 8

4

6

3

4

8

8 8

12 18 1715

24 19

31

18

3 18

4 4 26 7 7 5

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

viel defensiver

eher defensiver

weiss nicht/keineAntwort

eher offensiver

viel offensiver

"Und wie sollte sich die Schweizer Politik gegenüber dem Ausland verhalten, wenn es um die Anliegen des Landes geht?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Grafik 19

Für die kommenden 12 Monate gehen 16 Prozent von einer Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Lage aus. Rund halb so viele (7 %) rechnen mit einer Verschlechte-rung. Der Löwenanteil von 75 Prozent (+6 Prozentpunkte) denkt, dass die Lage unver-ändert bleibt.

Grafik 20

Trend aktuelle individuelle wirtschaftliche Lage

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

10 8 8 1117

8 9 714

9 815 12 11 13

19

8 8 10 10 139 11

51 47 50

5447

52 49 5142

44 46

4445 49 47 35

51 4850 53

5556 52

3336 33

31 3033 33 32 34 39 38

3434

33 3437

3436

3231

25 2929

4 7 64 6 6 7 8 7 7 6 6

7 5 57 5 6 6 5 5 5 6

1 1 2 1 2 1 3 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 21 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1

1995

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

weiss nicht/keineAntwort

sehr schlecht

schlecht

recht

gut

sehr gut

"Was würden Sie sagen, wie es Ihnen wirtschaftlich gesehen im Moment geht?"

in % Stimmberechtigte

Trend kommende individuelle wirtschaftliche Lage

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

1216 14 14 17 16 18

14 13 1317 19

12 9 10 9

18 2218

1419 17 16

7571 75

7977

70 67 77 77 7978 75

7981 83 83

74 68 74

72

7369 75

10 11 65 3

10 138

76 4 4 8 10 5 7 5 6

713

714 7

32 5 2 3 4 2 1 4 2 1 2 1 2 1 3 4 1 1 1 2

1995

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

weiss nicht/keineAntwort

schlechter

gleich

besser

"Wenn Sie an die nächsten 12 Monate denken, würden Sie dann sagen, dass es Ihnen wirtschaftlich gesehen besser, gleich oder schlechter als jetzt gehen wird?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Auf einer Skala von 0 (voll und ganz unzufrieden) bis 10 (voll und ganz zufrieden) ergibt sich für die Schweizer Bevölkerung ein Durchschnittswert von 7.2. Eine klare Mehrheit ist mit dem eigenen Leben somit ziemlich oder sogar sehr zufrieden. Dieser Wert korrespondiert relativ genau mit demjenigen, den die OECD für die Schweiz im Jahr 2016 erhoben hat (durchschnittlich 7.5 Punkte auf einer Skala von 0 bis 10). Die Einschätzung der individuellen Wirtschaftslage fiel 2016 besonders positiv aus, wes-halb der leicht tiefere Wert des Sorgenbarometers 2018 im Vergleich zur OECD 2016 plausibel scheint.

Grafik 21

Im internationalen Vergleich gehört die Schweiz, zusammen mit Norwegen, Island, Finnland und Dänemark, zu den Ländern mit der grössten grundsätzlichen Lebenszu-friedenheit. Auch bei den einzelnen Indikatoren, die zu dieser Zufriedenheit beitragen, schneidet die Schweiz bei einer Mehrheit überdurchschnittlich gut ab (vgl. Liste in der nachstehenden Grafik).

Zufriedenheit gegenwärtige Situation

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (n = 1579)

10 voll und ganz zufrieden4

8-938

6-738

Mitte9

3-47

1-23

0 voll und ganz unzufrieden

1

"Auf einer Skala von 0 bis 10, wie zufrieden sind Sie gegenwärtig alles in allem mit Ihrem Leben?"

in % Stimmberechtigte

Mittelwert: 7.2

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Grafik 22

Bemerkung: Im Mittelfeld sind die Werte dagegen im Bereich des Wohnens (Lebenskosten, Platz), bei der Langzeitarbeitslosigkeit, der Anzahl Ausbildungsjahre, bei der Luftverschmutzung, dem Einsatz für Regulierung und bei der Freizeit (für Details zu einzelnen Indikatoren, vgl. Tabelle 3, Anhang)

Der Mittelstand ist in vielerlei Hinsicht der Dreh- und Angelpunkt politischer und öko-nomischer Überlegungen in der Schweiz. Er stellt die Mehrheit der Bevölkerung dar und sein Wohlergehen dient als Indikator für das Wohl des Volkes insgesamt. Gemäss Bun-desamt für Statistik zählt zum Mittelstand, wer zwischen 70 und 150 Prozent des mitt-leren Einkommens in der Schweiz verdient, was nach Auswertungen des BFS im Jahr 2013 bei rund 58 Prozent der Fall war.2

Auf einer Skala von 0 (ganz unten in der Gesellschaft) bis 10 (ganz oben in der Gesellschaft) stufen sich die Schweizerinnen und Schweizer heute im Durchschnitt bei einem Wert von 6.1 ein. Werden die Befragten hingegen gebeten, die Position einer Person, die gesellschaftlich ähnlich situiert ist wie sie selbst, vor 20 Jahren einzustufen, liegt der Durchschnittswert bei 8.5 Punkten.

Im Sinne einer Annäherung kann der Mittelstand als all jene Personen definiert wer-den, die sich selber eine Position von 3 bis und mit 7 geben. Gemäss dieser Definition ordnen sich heute 70 Prozent dem Mittelstand zu. Vor 20 Jahren hätten sich mit 74 Prozent leicht mehr Personen der Mitte zugeordnet. Im Vergleich zu damals sehen sich dagegen doppelt so viele (8 % vs. 4 % vor 20 Jahren) ganz unten in der Gesellschaft.

2 https://www.swissinfo.ch/ger/gesellschaft/typisch-helvetisch_wer-ist-der-schweizer-mittelstand/42965244

6.5

5.2

5.2

5.3

5.5

5.6

5.8

5.9

5.9

5.9

5.9

6

6.1

6.4

6.4

6.6

6.6

6.7

6.7

6.9

6.9

6.9

7

7

7

7.2

7.3

7.3

7.3

7.3

7.4

7.5

7.5

7.5

7.5

7.5

OECD - Total

Greece

Portugal

Hungary

Turkey

Estonia

Slovenia

Italy

Japan

Korea

Latvia

Poland

Slovak Republic

France

Spain

Czech Republic

Mexico

Chile

United Kingdom

Belgium

Luxembourg

United States

Austria

Germany

Ireland

Israel

Australia

Canada

New Zealand

Sweden

Netherlands

Denmark

Finland

Iceland

Norway

Switzerland

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018. Daten: OECD BetterLife Index Edition 2017

Zufriedenheit mit dem Leben im internationalen Vergleich

in % Befragten

Durchschnittliche Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 nach OECD

Überdurchschnittliches Abschneiden

(Detailindikatoren)

• Einkommen (verfügbares Einkommen

und Haushaltseinkommen)

• Arbeitsmarkt (Arbeitsmarktsicherheit,

Beschäftigungsquote, Arbeitslosenrate)

• Soziale Kontakte (Qualität Support

Netzwerk)

• Bildung (Bildungsabschluss, Fähigkeit

SchülerInnen)

• Umwelt (Wasserqualität)

• Gesundheit (Lebenserwartung,

Selbsteinschätzung)

• Sicherheit (gefühlte Sicherheit,

Mordrate)

• Work-Life-Balance (Anzahl

Arbeitnehmer, die sehr viele Stunden

arbeiten)

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

©gfs.ber n | Menschen.Meinungen.Märkte. | Dezember 2018 | 22

Grafik 23

5.2 Schweizer Wirtschaft

In den Augen der Stimmberechtigten steht die Schweizer Wirtschaft im Vergleich zur ausländischen Wirtschaft gut da. Gegenüber dem letzten Befragungsjahr stufen deut-lich mehr Befragte die hiesige Wirtschaftslage im Vergleich zum Ausland als sehr gut ein.

Grafik 24

Der Vergleich des GDP pro Kopf mit dem OECD-Durchschnitt zeigt auf, dass sich die Wahrnehmung der Stimmberechtigten durchaus mit der realen Entwicklung der Wirt-schaft bewegt. Nicht nur ist das Niveau des Pro-Kopf GDP höher als dies in der OECD im Mittel der Fall ist – der Unterschied vergrösserte sich in den letzten Jahren auch (Daten OECD bis 2017).

Position in Gesellschaft

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N = 2551)

"In der Schweiz gibt es Leute, die ganz oben in der Gesellschaft stehen und Leute, die eher unten stehen. Wo würden Sie sich selber auf dieser Skala von oben (10) bis unten (0) platzieren?"

in % Stimmberechtigte

Position in Gesellschaft heute Position in Gesellschaft vor 20 Jahren

Mittelwert: 6.1 Mittelwert: 8.5

0-2 (unten)8

3-415

521

6-738

8-10 (oben)18

0-2 (unten)4

3-415

522

6-733

8-10 (oben)17

weiss nicht/keine Antwort

3

Trend Schweizer und ausländische Wirtschaft im Vergleich

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

814 17

30 33

22 21

30 2735

28 28 2823

34

7264

69

6362

6975

60 67

6269 65 69

66

62

6 5

6

3 13

16 2

2 1

1

114 16

84 4 6 3 4 4 1 2

6 210

31 1 1 1 1

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

sehr schlecht

eher schlecht

weiss nicht/keineAntwort

eher gut

sehr gut

"Wie steht die Schweizer Wirtschaft im Vergleich zur ausländischen Wirtschaft da?"

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Grafik 25

Verschiedene Massnahmen, welche die Politik seit der Finanzkrise zur Stärkung des Fi-nanzplatzes Schweiz für die Zukunft in die Wege geleitet hat, werden von den Stimm-berechtigten als wichtig erachtet. Im Vergleich zum letzten Befragungsjahr nimmt die wahrgenommene Wichtigkeit jedoch ab, was auch zum Teil zyklischen Effekten ge-schuldet sein kann: Zum einen werden die Massnahmen relativ gesehen weniger wich-tig, wenn es der Wirtschaft gut geht. Zum anderen sind gewisse Themen an bestimmte politische Ereignisse gebunden und verlieren an Dringlichkeit, wenn dieses Momentum vorbei ist – etwa im Falle der Unternehmenssteuerreform III. Diese wird, im Nachgang der Ablehnung durch das Volk an der Urne im Jahr 2017, in den Augen des Volkes als immer weniger wichtig eingeschätzt.

Grafik 26

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

70000

80000

90000

100000

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Schweiz

OECD

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018, Daten OECD

Wirtschafts-entwicklung Schweiz im Vergleich zu OECD

in US $ pro Kopf

Entwicklung des GDP der Schweiz im Vergleich zum OECD-Durchschnitt

Trend Meinung Zukunft Finanzplatz Schweiz

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Aug 12 Aug 13 Aug 14 Aug 15 Juli 2016 Juli 2017 Juli 2018

Beibehaltung desBankkundengeheimnissesim Inland

Stärkung Kapitalmarkt

effizientere RegulierungBankenplatz

Verbesserung des Zugangszu ausländischen Märkten

Stärkung green finance

verbesserte regulatorischeAufsicht

Stärkung FinTech

verbesserte Integration inEU-Markt

USTR III

"Seit Beginn der Finanzkrise hat die Schweizer Politik einiges unternommen, um den Schweizer Finanzplatz für die Zukunft zu rüsten. In der Folge nennen wir Ihnen mögliche weitere Massnahmen. Sagen Sie uns bitte für jede einzelne Massnahme, wie wichtig diese für Sie ist."

in % Stimmberechtigte,Anteil sehr/eher wichtig

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Obwohl es der Wirtschaft gut geht, haben heute 41 Prozent der Stimmberechtigten das Gefühl, die Wirtschaft versage oft. Nach einem deutlichen Rückgang in den vergange-nen Jahren bedeutet dieser Wert eine deutliche Zunahme, kommt aber nicht an die Ma-ximalwerte zu Beginn der 90er und 00er Jahre heran.

Über den gesamten Befragungszeitraum hinweg geben im Durchschnitt 39 Prozent der Stimmberechtigten an, die Wirtschaft versage oft. Durch-schnittlich 46 Prozent hingegen geben an, die Wirtschaft versage selten.

Im Vergleich zur Einschätzung des Politikversagens ist die Meinung bezüglich Wirt-schaftsversagen volatiler. Dennoch fällt die diesjährige Zunahme auf. Führt man sich aber die Liste der wichtigsten Sorgen vor Augen, spielen ökonomische Faktoren eine grosse Rolle, wobei nicht der Gang der Wirtschaft im Zentrum steht, sondern – neben dem Dauerbrenner Arbeitslosigkeit – eben auch Lohn- und Armutsfragen.

Grafik 27

Traditionellerweise liegt das Vertrauen der Stimmbevölkerung in die Arbeitnehmer über dem Vertrauen in die Arbeitgeber. Das ist auch in diesem Jahr der Fall (Arbeitneh-mer 59 %, Arbeitgeber 44 %) und dürfte nicht zuletzt darin begründet sein, dass schlicht mehr Personen zur Gruppe der Arbeitnehmer gehören. Das Vertrauen in die Banken liegt bei 52 Prozent. Obwohl sich der genaue Wert des Vertrauens von Jahr zu Jahr unterscheidet, bleibt das Vertrauensniveau in Akteure der Wirtschaft seit Mitte 2000 erhöht, insbesondere im Vergleich zum Beginn der Zeitreihe Mitte der 90er Jahre.

Trend Wirtschaftsversagen

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

4845

33 31 29

41

5357

47 4642

3240

3439

35

4440

31 30 27 23

41

4045

52 54 6145

3333

37 37 43

5041

4641

41

4848

5751 60

57

48

5 46 5

55 3

2

2 1 1 42 5 2

3

25 8

1410

145

7 6 9 105

9 11 814 16 14 14 17 15 18 21

6 7 4 5 3 6 6

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

weiss nicht/keineAntwort

nie

selten

oft

"Haben Sie das Gefühl, die Wirtschaft versage in entscheidenden Dingen? Ist dies oft, selten oder nie der Fall?"

in % Stimmberechtigte

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Grafik 28

5.3 Zukunft des Arbeitsmarktes

Gemäss dem Wissenschaftsmagazin Science begann das digitale Zeitalter im Jahr 2002. Forscher zeigten, dass vor rund 16 Jahren global erstmals gleich viele analoge wie digi-tale Speichermöglichkeiten verfügbar waren.3 Bereits 2007 wurde dann der grösste An-teil aller Informationen elektronisch gespeichert. Die digitale Transformation verän-dert alle Aspekte des Lebens und hat insbesondere auch weitreichende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Je stärker die Rechenkapazität der Computer, je schneller das In-ternet und je vernetzter Menschen und Dinge, desto mehr wird die menschliche Ar-beitskraft durch Technologie ersetzt. Diese Entwicklung bringt dabei sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Gemäss dem World Digital Competitiveness Ranking der Lausanner Management Schule IMD, ist die Schweiz die Nummer 5 von 63 erfassten Ländern, wenn es darum geht, wie gut diese für die Digitalisierung gerüstet sind.4

In der Schweiz gehen 28 Prozent der Bevölkerung davon aus, dass ihre Stelle durch die Digitalisierung in keinerlei Weise gefährdet ist. Hingegen räumen 84 Prozent der Stimmberechtigten dieser Möglichkeit mehr oder weniger Platz ein, sind aber insge-samt zuversichtlich. Sie schätzen die Wahrscheinlichkeit eines Stellenverlustes durch neue Technologien zwischen einem und 50 Prozent ein.

Etwas mehr als jede sechste Person schätzt mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent ein, dass ihr Arbeitsplatz in den nächsten 20 Jah-ren Robotern oder neuen, intelligenten Technologien zum Opfer fallen wird. Über alle Stimmberechtigten gesehen beträgt die geschätzte Wahr-scheinlichkeit eines Arbeitsplatzverlustes durch die Digitalisierung 24.9 Prozent.

3 Hilbert, Martin und Lopéz, Priscilla (2011): The World's Technological Capacity to Store, Communicate and Compute Information. In Science Vol. 332, Issue 6035, pp.60.65 4 https://www.imd.org/wcc/world-competitiveness-center-rankings/world-digital-competitiveness-rankings-2018/

Trend Vertrauen in Akteure (Wirtschaft)

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

Arbeitnehmer

Banken

Arbeitgeber

"In der Schweiz gibt es verschiedene Institutionen, wie z.B. Regierung, Gerichte und Banken. Zu diesen kann man unterschiedlich starkes Vertrauen haben.Geben Sie bitte anhand dieser Skala an, wie gross Ihr persönliches Vertrauen in jede der unten aufgeführten Institutionen ist. 1 bedeutet, dass Sie kein Vertrauen dazu haben, 7 bedeutet, dass Sie grosses Vertrauen dazu haben."

in % Stimmberechtigte, Anteil Vertrauen (5-7)

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Grafik 29

Nicht auf die Zukunft bezogen, sondern ganz aktuell beurteilt, gehen 33 Prozent der heute berufstätigen Stimmberechtigten davon aus, dass ihr Arbeitsplatz sehr sicher ist. Weitere 52 Prozent empfinden ihre Stelle als relativ sicher. Insgesamt 14 Prozent neh-men dagegen an, dass ihre Stelle eher unsicher oder gar nicht sicher ist. Über die letzten zehn Jahre ist kein eindeutiger Trend hin zu mehr oder weniger Sicherheit zu beobach-ten. In den letzten beiden Jahren ist der Anteil berufstätiger Stimmberechtigter, die ihre Stelle als sehr sicher empfinden, deutlich erhöht.

Grafik 30

In den Augen der Befragten bringt der technologische Wandel eine Reihe positiver wie auch negativer Auswirkungen auf die Gesellschaft mit sich. Man ist mehrheitlich der Meinung, dass sich dadurch die Lebensqualität insgesamt verbessert (79 % sehr/eher einverstanden), dass man bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, dank besserem Überblick über die verschiedenen Angebote (70 %), und dass sich die Arbeitsbedingun-

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (n = 1579)

28

21

12

10

67

43

41 3 1

0 1 - 10 11 - 20 21 - 30 31 - 40 41 - 50 51 - 60 61 - 70 71 - 80 81 - 90 91 - 100 weiss

nicht/

keine

Antwort

Wahrscheinlichkeit Verlust Arbeitsstelle durch neue Technologie

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (n = 1784)

"Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit (0-100), dass ihre Arbeitsstelle in den nächsten zwanzig Jahren durch einen Roboter, neue Technologie oder intelligente Software automatisiert wird?"

in % berufstätiger Stimmberechtigter

Mittelwert: 24.9

Trend Sicherheit eigener Arbeitsplatz

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (n jeweils ca. 700)

27

1321 20

2517

21 23

37 33

48 7554

66 5968

6568

5352

5

2

13

65 1 2

1

116

9 117 10

12 106 6

11

4 1 1 1 1 2 2 3 3 3

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

gar nicht sicher

eher nicht sicher

weiss nicht/keineAntwort

eher sicher

sehr sicher

"Und ganz generell betrachtet: Wie sicher ist Ihrer Meinung nach Ihr eigener Arbeitsplatz?"

in % berufstätiger Stimmberechtigter

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©gfs.ber n | Menschen.Meinungen.Märkte. | Dezember 2018 | 27

gen generell verbessern würden (60 %). Nur 49 Prozent sind damit einverstanden, dass sich das soziale Leben dank neuer Technologien verbessern würde (49 %).

Darüber hinaus ergeben sich in der Wahrnehmung der Stimmberechtigten auch Aus-wirkungen auf die folgenden Bereiche des Lebens (jeweils Anteile sehr/eher einver-standen in Klammern):

Auswirkungen Verhältnis Bürger-Staat: Die STAATLICHE KONTROLLE wird einfacher (83 %) und die neuen Technologien machen eine grundlegende REFORM DER SOZIAL-

WERKE nötig (69 %).

Auswirkungen Arbeitsmarkt: Nebst der Verbesserung von Chancen aufgrund des sich verbessernden Überblicks (70 %) und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen (60 %) nehmen die Stimmberechtigten auch Schwierigkeiten war. Beispielsweise sind 60 Prozent der Meinung, die neuen Technologien würden zum Wunsch STÄNDI-

GER ERREICHBARKEIT DURCH ARBEITGEBER führen. Nicht einverstanden ist man mit der Aussage, dass sich aufgrund der Digitalisierung die Chancen am Arbeitsmarkt gene-rell verschlechtern würden (48 %). Zudem wird dem technologischen Wandel attes-tiert, dass er KREATIVITÄT fördert (58 %).

Auswirkungen zwischenmenschliche Beziehungen: Die Digitalisierung macht die Gesellschaft in den Augen der Mehrheit BEQUEM (87 %) und VERLETZLICHER (75 %). Sie wertet zudem die ZWISCHENMENSCHLICHE KOMMUNIKATION ab (69 %), ohne dass sie zur VERBESSERUNG DES SOZIALEN LEBENS führt (49 %). Schliesslich ist eine Mehrheit von 74 Prozent auch der Meinung, der technologische Wandel würde PSYCHISCHE KRANKHEITEN wie Stress oder Burnouts (74%) provozieren.

Obwohl die Schweizerinnen und Schweizer den Veränderungen, die das digitale Zeitalter mit sich bringt, durchaus mit Vorbehalten begegnen, gibt nur eine Minderheit von 40 Prozent an, sich vom technischen Wandel sehr oder eher überfordert zu fühlen.

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Grafik 31

Die Schweiz belegt den fünften Rang des Digital Competitiveness Ranking, der erste Platz gehört den USA. Einige der in Grafik 31 erhobenen Aussagen über die Auswirkun-gen der Technologie auf das Alltagsleben und die Zukunft der Arbeit wurden im Rah-men des Harris Poll des US-Marktforschungsinstitutes Harris Insights & Analytics auch US-Bürgerinnen und -Bürgern gestellt.5 Die nachstehende Grafik zeigt die Ergebnisse des Credit Suisse Sorgenbarometers und des Harris Polls im Vergleich. Die Daten aus den USA stammen aus dem Jahr 2015, diejenigen des Sorgenbarometers sind von 2018.

5 https://theharrispoll.com/

Auswirkungen Technologie

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (n = 1579)* positive Aussagen blau umrundet

"Welche Auswirkungen hat Technologie auf unser Alltagsleben und die Zukunft unserer Arbeit?"

in % Stimmberechtigte

11

19

14

20

22

18

23

23

36

24

34

31

25

42

38

29

29

35

38

38

42

45

46

33

46

40

44

54

41

49

2

5

3

3

7

5

8

8

2

6

3

4

2

5

1

34

34

32

29

21

26

17

18

23

18

16

17

16

10

10

24

13

16

10

12

9

7

5

6

6

7

4

3

2

2

fühle mich vom technischen Wandel überfordert

verschlechtert Chancen am Arbeitsmarkt generell

verbessert mein soziales Leben

fördert Kreativität

ständige Erreichbarkeitdurch Arbeitgeber gewünscht

verbessert Arbeitsbedingungen

neue Arbeitgeber finden einen einfacher

macht grundlegende Reform der Sozialwerke nötig

wertet zwischenmenschliche Kommunikation ab

besserer Überblicküber Arbeitsmarkt verbessert Chancen

provoziert psychische Krankheiten

macht Gesellschaft verletzlicher

verbessert Lebensqualität

vereinfacht staatliche Kontrolle

macht Gesellschaft bequem

sehr einverstanden eher einverstanden weiss nicht/keine Antwort

eher nicht einverstanden überhaupt nicht einverstanden

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Während gewisse Auswirkungen in der Schweiz wie auch in den USA äusserst ähnlich wahrgenommen werden (Abwertung zwischenmenschli-cher Kommunikation, Verbesserung soziales Leben), gibt es andere, bei welchen grosse Unterschiede bestehen. Das gilt insbesondere für die Bewertung der ständigen Erreichbarkeit durch den Arbeitgeber. Dieser Umstand wird in der Schweiz deutlich mehr betont als in den USA.

In der Schweiz ist man zudem auch eher der Meinung, dass sich die Lebensqualität durch das Aufkommen neuer Technologien verbessere, die Gesellschaft aber auch be-quemer werde. In den USA ist man dagegen eher der Meinung, dass die Kreativität durch die neuen Möglichkeiten gefördert werde.

Grafik 32

67

58

73

87

27

60

70

79

51

49

68

69

US

CH

US

CH

US

CH

US

CH

US

CH

US

CH

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018. Daten USA: HarrisInsights & Analytics 2015

Vergleich Auswirkungen Technologie Schweiz USAin % Befragter, Anteil sehr/eher einverstandenDaten USA: The Harris Poll

macht Gesellschaft bequem

verbessert Lebensqualität

wertet zwischenmenschlicheKommunikation ab

ständige Erreichbarkeit durch Arbeitgeber erwünscht

fördert Kreativität

verbessert mein soziales Leben

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6 Altersvorsorge

Die Altersvorsorge ist in den Augen der Schweizerinnen und Schweizer das Prob-lemthema Nummer eins der nationalen Politlandschaft. Dabei sind die heutigen Pensi-onierten mit ihrer Altersvorsorge mehrheitlich zufrieden. Im Durchschnitt geben sie 6.6 von 10 möglichen Punkten. Personen, die heute noch nicht pensioniert sind, geben dagegen im Durchschnitt einen Wert von 5.7 – also tiefer, aber knapp genügend – und die Erwartung an die Zufriedenheit der Bevölkerung in 20 Jahren fällt noch tiefer aus (5). Nur gerade 27 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie in 20 Jahren wohl zufrieden sein würden mit der Altersvorsorge.

Darüber hinaus fällt auf, dass die persönliche Zufriedenheit mit der ersten, zweiten und dritten Säule durchwegs höher ausfällt als die Zufriedenheit mit der Vorsorgeinstituti-on insgesamt. Mit der dritten Säule, der privaten Vorsorge, ist man dabei am zufrie-densten.

Grafik 33

Die meisten Schweizerinnen und Schweizer geben an, selbst nicht über eine dritte Säule zu verfügen. Eine Säule 3B (freie Vorsorge) haben 37 Prozent der Befragten, 21 Prozent haben eine Säule 3A (Vorsorgepolice).

Zufriedenheit Altersvorsorge

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (n = 1472),* n Pensionierte = 297, ** n Nicht-Pensionierte = 1175

"Nun zum Thema Altersvorsorge. Bitte sagen Sie mir auf einer Skala von 0-10 jeweils wie zufrieden Sie mit der Situation sind."

in % Stimmberechtigte

6.6

50

52

44

49

42

48

27

44

54

56

56

22

21

24

21

21

19

23

20

16

18

21

22

22

30

27

36

31

44

32

28

24

20

6

5

2

3

1

2

6

4

2

2

3

Zufriedenheit dritte Säule insgesamt

persönliche Zufriedenheit dritte Säule

Zufriedenheit zweite Säule insgesamt

persönliche Zufriedenheit zweite Säule

Zufriedenheit erste Säule insgesamt

persönliche Zufriedenheit erste Säule

Zufriedenheit Bevölkerung mitAltersvorsorge in 20 Jahren

erwartete Zufriedenheit AltersvorsorgeNicht-Pensionierter**

persönliche ZufriedenheitAltersvorsorge

Zufriedenheit Altersvorsorge insgesamt

Zufriedenheit AltersvorsorgePensionierter*

zufrieden weder noch unzufrieden weiss nicht/keine Antwort

7.1

6.8

8.6

7.8

6.6

5.9

6.1

5.7

5.4

5.0

6.6

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Grafik 34

Der Handlungsbedarf für eine Reform der Altersvorsorge ist unbestritten. Zudem wer-den spätestens seitdem das Volk den Vorschlag des Bundesrates für die Reform Alters-vorsorge 2020 an der Urne abgelehnt hat, verschiedene Ideen und Argumente zur Ver-besserung der Situation diskutiert.

Obwohl der Kompromiss in Form einer Paketlösung offensichtlich nicht breit genug gestützt wurde, ist die Bevölkerung der Ansicht, dass alle ei-nen Beitrag zur Lösung zu leisten haben. 86 Prozent der Befragten sind dieser Meinung.

Ebenfalls klar ist dem Volk, dass das Drei-Säulen-System gut funktioniert und auch weiterhin bestehen soll (72 %). Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1 Prozent über 5 Jahre wie auch eine Flexibilisierung nach Lebenserwartung kann sich eine Mehrheit zum heutigen Zeitpunkt vorstellen (60 % resp. 52 %).

Die Meinungen zur Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre sind gespalten, die Idee polarisiert: 48 Prozent stimmen in der Tendenz zu, 51 Prozent hingegen lehnen den Vorschlag ab.

Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 2 Prozent über 20 Jahre hat einen deutlich schwereren Stand. Noch 40 Prozent der Befragten stimmen dieser Massnahme zu. Be-reits im Credit Suisse Jugendbarometer zeigte sich, dass die Generationensolidarität gegeben ist. Auch die vorliegenden Daten des Sorgenbarometers deuten in diese Rich-tung, obwohl politisch zuweilen anderes postuliert wird. Dem Argument, dass die Um-verteilung von Jungen zu Alten in Pensionskassen gestoppt werden muss, stimmen le-diglich 37 Prozent zu, 54 Prozent sind dagegen.

Ebenfalls nicht mehrheitsfähig sind zum aktuellen Zeitpunkt die Senkung des Um-wandlungssatzes, die Kürzung bestehender Renten sowie die Erhöhung des Rentenal-ters auf 67.

private Vorsorge dritte Säule

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N = 2551)

43

37

21

5

Nein

Ja, Säule 3B

Ja, Säule 3A

keineAntwort

"Verfügen Sie über eine private Vorsorge der dritten Säule?"

in % Stimmberechtigte,Mehrfachnennungen möglich

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Grafik 35

Ideen und Argumente Altersvorsorge

gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (n = 1472)

6

3

9

11

17

25

19

21

26

38

11

15

28

26

23

23

33

39

46

48

3

3

9

9

2

1

4

2

5

3

34

38

33

33

36

21

24

26

17

9

46

41

21

21

22

30

20

12

6

2

Erhöhung Rentenalter auf 67

Kürzung bestehender Renten

Senkung Umwandlungssatz

Umverteilung von Jungen zu Altenin Pensionskassen stoppen

Erhöhung Mwst. um 2 % über 20Jahre

Erhöhung Frauenrentenalter auf65

Flexibilisierung Rentenalter nachLebenserwartung

Erhöhung Mwst. um 1 % über 5Jahre

Drei-Säulen-System funktioniertgut und soll so bleiben

alle müssen Beitrag leisten

sehr einverstanden eher einverstanden weiss nicht/keine Antwort

eher nicht einverstanden überhaupt nicht einverstanden

"Die Altersvorsorge steht vor Herausforderungen, unter anderem weil die Menschen im Mittel immer älter werden und viele Menschen in der nächsten Zeit ins Rentenalter kommen. Wir haben nun einige Ideen und Argumente in diesem Zusammenhang zusammengestellt."

in % Stimmberechtigte

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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7 Synthese

In Thesenform fassen wir die Erkenntnisse des Credit Suisse Sorgenbarometers 2018 wie folgt zusammen:

Zwar gehören Flüchtlings- und Migrationsfragen weiterhin zu den grössten Bedenken der Schweizerinnen und Schweizer. Seit zwei Jahren ist aber eine Verschiebung in der Sorgenwahrnehmung hin zu innenpolitisch getriebenen Problemen zu beobachten. Die Al-tersvorsorge steht unbestritten an erster Stelle der Dinge, welche die Politik anpassen muss. Im Fokus stehen zudem auch der Um-weltschutz, das Gesundheitswesen sowie die Auswirkung der allge-meinen Wirtschaftslage auf das Individuum (Lohn, Armut).

Die politischen Kräfte des Landes haben zunehmend Mühe, Kon-sens und Kompromisse bei essenziellen Themen wie der Altersvor-sorge, der Ausgestaltung der Beziehungen zu Europa oder auch der Unternehmenssteuerreform zu finden. Darunter leidet das Vertrau-en in Politik und Wirtschaft. Der Anspruch des Volkes an die Politik, insbesondere auch an die Parteien, zur Lösungsfindung ist eindeu-tig belegbar.

Die Einschätzung der eigenen Wirtschaftslage ist positiv, man macht sich kaum Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz und auch die Arbeitslosigkeit als nationales Dauerthema in der Sorgenwahrneh-mung steht weniger im Vordergrund. Dennoch nimmt die Sorgen-wahrnehmung im Bereich Löhne und neue Armut zu. Dies dürfte ei-nerseits mit den stagnierenden Reallöhnen zusammenhängen, an-dererseits auch an der hitzigen Debatte rund um den Lohnschutz im Rahmen der flankierenden Massnahmen liegen.

Die Schweiz ist in kultureller Hinsicht ein heterogenes Land und als solches eine Willensnation. Trotz bestehender Unterschiede erge-ben sich zahlreiche breit getragene Merkmale der Identifikation mit der Schweiz als Land. Zentral sind dabei die politischen Institutio-nen sowie der Wirtschaftsstandort. In den letzten Jahren wird zu-dem das lokale – und somit auch die bestehenden Unterschiede innerhalb des Landes – weniger wichtig für das Zugehörigkeitsge-fühl und die eigene Identität.

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CREDIT SUISSE SORGENBAROMETER 2018

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Die Schweizerinnen und Schweizer sind mit ihrer eigenen Situation grundsätzlich zufrieden. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung zählt gemäss objektiven Einschätzungen wie auch in der Eigenwahrneh-mung zum Mittelstand. Wird der Vergleich zu vor 20 Jahren gezogen, nehmen aber trotzdem relevante Teile der Gesellschaft einen rela-tiven Abstieg der eigenen Position wahr.

Mit dem Jahr 2002 beginnt das digitale Zeitalter. Der technische Wandel hat dabei auch weitreichende Auswirkungen auf die Zu-kunft des Arbeitsmarktes. Ungefähr jede sechste Person in der Schweiz rechnet damit, dass ihre Arbeitsstelle der sich modernisie-renden Technologie zum Opfer fallen wird. Die Mehrheit der Stimmberechtigten ist jedoch von der Sicherheit des eigenen Ar-beitsplatzes überzeugt und steht der Digitalisierung vorsichtig op-timistisch gegenüber. Im Vordergrund stehen Veränderungen im ef-fektiven Arbeitsalltag: Themen sind die ständige Erreichbarkeit, psychische Krankheiten aber auch verbesserte Chancen durch bes-sere Information und Überblick.

Der Handlungsbedarf für eine Reform der Altersvorsorge ist unbe-stritten. Obwohl die Paketlösung im Rahmen der Reform 2020 an der Urne gescheitert ist, ist die Bevölkerung klar der Ansicht, dass alle einen Beitrag zu leisten haben. Neue Reformen müssen dabei den Weg vieler kleiner Schritte statt eines grossen Wurfes gehen. Die Schmerzgrenze der Veränderungswilligkeit ist trotz Problem-druck schnell erreicht.

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8 Anhang

8.1 Sorgentabelle im Trend (1988-2018)

Tabelle 2: Sorgenwahrnehmung im Trend

Jahr AHV/ Al-ters-vorsorge

Gesundheit, Kranken-kassen

Ausländer-Innen

Flücht-linge/ Asyl

Umwelt-schutz

Arbeitslo-sigkeit/ JugendAL

EU/ Bila-terale/ Integration

neue Armut

1988 74 49

1989 71 27

1990 70 21

1991 61 34

1992 50 73

1993 33 19 47 89

1994 28 24 47 83

1995 40 32 30 31 31 70 48

1996 36 46 22 25 20 75 34 21

1997 39 52 21 30 19 81 39 19

1998 45 46 24 47 19 74 40 17

1999 45 48 22 56 18 57 43 18

2000 49 59 22 41 25 34 45 18

2001 37 64 22 32 15 45 34 27

2002 49 58 19 43 18 52 21 22

2003 59 63 18 36 14 67 15 27

2004 49 56 24 45 11 69 18 22

2005 45 51 30 28 9 71 19 29

2006 51 55 27 39 7 66 18 28

2007 45 38 35 26 25 57 20 25

2008 39 40 24 30 20 53 17 28

2009 36 36 23 17 17 66 12 22

2010 45 41 31 19 18 76 23 18

2011 27 30 36 21 16 52 14 17

2012 36 30 37 32 18 49 20 17

2013 29 21 37 28 16 44 16 18

2014 37 23 40 26 16 51 20 14

2015 38 22 43 35 15 56 24 15

2016 28 21 36 26 13 45 22 16

2017 44 26 35 19 16 44 21 14

2018 45 41 37 31 23 22 22 18

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Jahr Löhne Bundesfi-nanzen

Verkehr/ Neat

Rassismus/ Fremden-feindlich-keit

soziale Sicherheit

Inflation/ Teuerung

Persön- liche Si-cherheit

Gleich-stellung

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995 12 22 15 14 10

1996 13 19 7 18 12 13 8

1997 14 22 7 15 10 13 3

1998 12 17 12 15 8 15 7

1999 13 26 7 17 5 18 7

2000 13 22 11 15 15 10 15 7

2001 19 19 10 10 13 10 14 4

2002 9 20 10 7 16 9 19 5

2003 12 22 6 11 21 10 16 3

2004 12 26 7 10 22 15 23 3

2005 21 23 4 7 15 12 20 4

2006 26 17 3 9 19 19 13 6

2007 23 18 6 9 19 20 30 5

2008 17 20 6 8 20 32 27 4

2009 16 12 5 5 31 14 25 2

2010 7 10 7 4 37 15 28 2

2011 14 11 8 4 26 15 27 3

2012 13 8 9 10 19 9 21 5

2013 19 10 13 11 21 13 24 5

2014 10 11 12 11 16 9 17 3

2015 10 9 8 10 12 11 17 3

2016 14 10 15 12 11 12 15 6

2017 6 13 19 7 18 15 14 8

2018 15 15 15 14 13 13 12 11

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Jahr (Kern-) Energie

Zusammen-leben

Bildungs-wesen

Sicherheit im Inter-net/Cyber-Spionage

Globali-sierung

Drogen/ Alkohol

Familien-politik/ Kinder-betreuung

Terroris-mus/ Extre-

mismus

1988 64

1989 72

1990 70

1991 62

1992 64

1993 73

1994 76

1995 10 11 34 10

1996 4 6 8 30 8

1997 5 6 9 28 3

1998 4 5 10 22 7

1999 7 6 13 16 7

2000 11 5 11 15 7 1

2001 6 10 24 11 4 27

2002 6 9 17 12 5 8

2003 4 7 15 18 3 6

2004 2 5 10 11 3 11

2005 5 5 16 14 4 15

2006 11 5 11 14 6 11

2007 10 5 14 10 5 10

2008 15 5 11 10 4 7

2009 9 5 11 9 2 4

2010 11 5 3 14 8 2 3

2011 15 8 3 13 7 3 4

2012 16 5 6 7 10 5 5

2013 19 12 6 7 11 14 5 5

2014 17 7 4 9 10 16 3 9

2015 13 7 3 14 7 13 3 10

2016 10 11 9 9 9 10 8 14

2017 16 10 7 10 8 11 10 13

2018 11 11 10 9 8 8 8 8

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Jahr Bankenkrise Digitali-sierung/

Technologi-sierung/

Zukunft der Arbeitswelt

Sozialpart-nerschaft

religiöser Fundamenta-

lismus

Schwächen direkter Demokratie

Landwirt-schaft/

Milchpreis/ Subventionen

Wirtschafts-lage/ Kon-junktur/ Franken-stärke

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995 13

1996 8 13

1997 7 8

1998 7 7

1999 5 7

2000 7 7

2001 5 7

2002 5 12

2003 6 11

2004 8 6

2005 9 4

2006 8 10

2007 7 7

2008 10 4

2009 29 11 4 5

2010 13 5 7 5

2011 30 10 7 5

2012 14 7 6 6

2013 11 6 8 8

2014 14 9 7 6 5

2015 9 7 6 4 3

2016 11 4 9 8 7 9

2017 8 7 6 7 9 10

2018 7 7 7 6 6 6 6

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Jahr Benzin-/Erdölpreise

Euro-Krise Reform des Staates

Armeefragen

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995 5 9

1996 5 6

1997 6 4

1998 4 4

1999 4 7

2000 5 7

2001 3 5

2002 4 4

2003 4 3

2004 5 6

2005 6 5

2006 6 4

2007 4 5

2008 7 9

2009 4 7 6

2010 3 10 7

2011 5 9 5

2012 13 22 4 10

2013 7 15 6 10

2014 9 16 6 8

2015 5 24 5 7

2016 6 19 9 6

2017 4 10 7 5

2018 6 5 4 0

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8.2 Tabelle Better Life Index OECD

Tabelle 3: Better Life Index OECD

Indicator

Unit Switzerland OECD Total (Average)

Housing

Dwellings without basic facilities

Percentage 0 2.1

Housing expenditure Percentage 21 20

Rooms per person Ratio 1.9 1.8

Income

Household net adjust-ed disposable income* US Dollar 36378 30563

Household net finan-cial wealth US Dollar 128415 90570

Jobs

Labour market in-security Percentage 1.8 4.9

Employment rate Percentage 80 67

Long-term unemploy-ment rate Percentage 1.94 2.04

Personal earnings US Dollar 60124 44290

Community Quality of support network Percentage 94 89

Education

Educational attain-ment Percentage 87 74

Student skills Average score 506 486

Years in education Years 17.5 17

Environment Air pollution Micrograms per cubic

metre 15 14

Water quality Percentage 96 81

Civic Enga-gement

Stakeholder engage-ment for developing regulations

Average score 2.6 2.4

Voter turnout Percentage 49 69

Health Life expectancy Years 83 80.1

Self-reported health* Percentage 80 69

Life Satis-faction Life satisfaction Average score 7.5 6.5

Safety

Feeling safe walking alone at night

Percentage 84 68.6

Homicide rate Ratio 0.5 3.6

Work-Life-Balance

Employees working very long hours Percentage 6.91 12.62

Time devoted to lei-sure and personal care

Hours 15.02 14.9

Datenquelle: OECD 03.September 2018, online zum Download: https://stats.oecd.org

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8.3 gfs.bern-Team

LUKAS GOLDER

Co-Leiter, Politik- und Medienwissenschafter, MAS FH in Communication Management

Schwerpunkte: Integrierte Kommunikations- und Kampagnenanalysen, Image- und Reputationsanalysen, Medienanalysen / Medi-enwirkungsanalysen, Jugendforschung und gesellschaftli-cher Wandel, Abstimmungen, Wahlen, Modernisierung des Staates, gesundheitspolitische Reformen

Publikationen in Sammelbänden, Fachmagazinen, Tages-presse und im Internet

CLOÉ JANS

Projektleiterin, Politikwissenschafterin

Schwerpunkte: Image- und Reputationsanalysen, Jugend- und Gesell-schaftsforschung, Abstimmungen / Kampagnen / Wahlen, Issue Monitoring / Begleitforschung politische Themen, Me-dienanalysen, Gesundheitspolitische Reformen und Fragen, Qualitative Methoden

AARON VENETZ

Datenanalytiker, Politikwissenschafter

Schwerpunkte: Datenmodellierungen, qualitative Methoden, Recherchen, Datenanalyse, Programmierungen, Medienanalysen, Visuali-sierungen

KATRIN WATTENHOFER

Projektassistentin, Politikwissenschafterin

Schwerpunkte: Datenanalyse, Programmierungen, Qualitative Methoden, Recherchen, Medienanalysen, Visualisierungen

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DANIEL BOHN

Projektmitarbeiter, Fachinformatiker Anwendungsentwick-lung

Schwerpunkte: Quantitative und qualitative Datenanalyse, Datenaufberei-tung, Visualisierung

NOAH HERZOG

Sekretariat und Administration, Kaufmann EFZ

Schwerpunkte: Desktop-Publishing, Visualisierungen, Projektadministrati-on, Vortragsadministration

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Das Forschungsinstitut gfs.bern ist Mitglied des Verbands Schweizer Markt- und Sozialforschung und garantiert, dass keine Interviews mit offenen oder verdeckten Werbe-, Verkaufs- oder Bestellabsichten durchgeführt werden. Mehr Infos unter www.schweizermarktforschung.ch

gfs.bern ag Effingerstrasse 14 Postfach CH – 3001 Bern +41 31 311 08 06 [email protected] www.gfsbern.ch