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Eine magische Materie Faszination Kunststoff Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com 5.2013 ı 9. Jahrgang ı 78363 ı 4,50 EUR Sonderausgabe zum MITTELDEUTSCHEN KUNSTSTOFFTAG 2014

Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen … · 2018-04-06 · Kunststofftag 2014 im Messe CongressCenter in Erfurt gemeinsam mit den Kunststoffverbünden Mitteldeutschlands, AMZK,

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Page 1: Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen … · 2018-04-06 · Kunststofftag 2014 im Messe CongressCenter in Erfurt gemeinsam mit den Kunststoffverbünden Mitteldeutschlands, AMZK,

Eine magische Materie

Faszination Kunststoff

Das Wirtschaftsmagazin für ThüringenVERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com5.2013 ı 9. Jahrgang ı 78363 ı 4,50 EUR

Sonderausgabe zum

MITTELDEUTSCHENKUNSTSTOFFTAG

2014

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Plastik ist die erste magische Materie, die zur Alltäglichkeit bereit ist.Die Hierarchie der Substanzen ist zerstört, eine einzige ersetzt sie al-le: Die ganze Welt kann plastifiziert werden, und sogar das Lebenselbst.

Roland Barthes, französischer Philosoph und Schriftsteller

Foto: GRAFE

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Aus dem Inhalt

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Mitteldeutscher Kunststofftag

04 ...... Zwei Tage voller interessanter ...... Themen

05 ...... Tagungsprogramm des ...... Mitteldeutschen Kunststofftags

Verbände vorgestellt

10 ...... Polymermat e.V.11 ...... Polykum e.V.12 ...... Kunststoffzentrum

...... Leipzig gGmbH13 ...... Kunststoff-Verbund

...... Brandenburg Berlin e.V.

Im Porträt

06 ...... Ein Werkstoff für die Zukunft ...... braucht Unternehmer mit ...... Weitblick

08 ...... Stiftungsprofessur ist eine ...... Erfolgsgeschichte

14 ...... Die Menschen und ihre...... Verbindungen zählen

Unternehmen vorgestellt

16 ...... Modernste Anlagen sichern ...... Qualität im Dienste der Kunden

18 ...... A Start-up Run by Friends

Recycling

20 ...... Produkte aus biobasierten ...... Kunststoffen in der Entsorgung

22 ...... Zukunft made in Eisfeld

Aus dem Inhalt

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Mitteldeutscher Kunststofftag

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Das Programmkomitee des Mitteldeutschen Kunststofftags (MKT) hat wieder ein hochinteressantes und spannendes Tagungs -programm für die Veranstaltung vom 3. bis 4. Juni 2014 vorbereitet.

Zwei Tage voller interessanter Themen

Am ersten Veranstaltungstag zeigenfünf Vorträge die verschiedenen As -pekte der Thematik „Optische und elek-trische Funktionsmaterial anwen dun -gen“ auf. Das Fraunhofer IAP erläutert„Funktionsintegrierte Kunststoffe – de-ren Verarbeitung vom Labor- bis zumTechnikumsmaßstab“, die 3D Micro -mac-AG befasst sich mit der „DigitalenFabrikation und deren Umsetzung inhocheffizienten Fertigungssystemen“und der TITK e.V. zeigt Visionen beiFunktionspolymeren auf. Des Weitereninformiert GRAFE Polymer Technik überdie Trends und Entwicklungen leitfähi-ger Polymerwerkstoffe, gefolgt von ei-nem Vortrag über die Möglichkeitenneuer Funktionsmaterialien im Designvon Anwendungen des Unterneh mensfreiräumer Exterior Design. Die an-schließende Abendveranstaltung imKaisersaal Erfurt ist ein beliebtes Get-together und bietet Zeit für vertiefendeGespräche zwischen den Teilnehmern,Ausstellern und Referenten des Mittel -deutschen Kunststofftags 2014 in ange-

nehmer Atmosphäre und bei gutem Essen. Dort wirdder Verein PolymerMat e.V., der den Mittel deutschenKunststofftag organisiert, zudem das fünfjährigeBestehen des Fachgebiets Kunststofftechnik an der TUIlmenau gebührend feiern. PolymerMat ist Mitglieddes Stifterkonsortiums, das diese Professur ermöglichtund in den folgenden Jahren tatkräftig unterstützt hat.

Auch der zweite Veranstaltungstag hat hervorragen-de Referenten aufzuweisen. Deren Vorträge gliedernsich inhaltlich in drei Sessions. Zu Beginn widmen sichdie Unternehmen Sumitomo (SHI) Demag, 3D Schil -ling und Arburg den Konsequenzen und Heraus -forderungen der Produktindividualisierung. Hierbeiwerden innovative Farbwechselsysteme, die Automa -tisierung von Kleinstserien im Spritzguss und Frei -form verfahren dem Fachpublikum näher gebracht.

Nach der Mittagspause wägen Vorträge des Fraun -hofer IWMH und KraussMaffei Kunststofftechnik dieVor- und Nachteile einer Endlosfaserverstärkungdurch Duroplaste oder Thermoplaste ab. Weiterhinhält das Programmkomitee des MKT das Spannungs -feld von Materialeigenschaften, Fertigungsverfahrenund Bauteilspezifikationen für sehr relevant. Es wur-den Referenten eingeladen, die die Chan cen der DIN

16742 gegenüber der zurückgezogenenDIN 16901 erörtern und über Inno va -tionen und Bauteil entwicklung bezüg-lich wärmeleitender Kunststoffe undLeicht baus referieren. Zum Abschlusserläutert Daimler die Anforderungen andie Herstellung und Qualität von Bau -teilen.

Das vielfältige Programm wird von zweiPlenarvorträgen vorbereitet, die diehöchst aktuellen industriellen Trend -themen „Lean Innovation im Kontextvon Industrie 4.0“ sowie „Das GeberitProduktions System - GPS 2.0“ behan-deln. Darüber hinaus wird den Teilneh -mern im Foyer des Vortragsraums desCongressCenters Erfurt eine Postershowund eine exklusive Fachausstellung mit 20 Ausstellern geboten. (em)

Die Agenda und weitere Details überden Mittel deutschen Kunststofftag2014 sind im Internet ersichtlich:

www.polymermat.de/mkt2014

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Rubrik

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Das Kunststoffcluster Thüringen, PolymerMat e. V., richtet den Mitteldeutschen Kunststofftag 2014 im Messe CongressCenter in Erfurt gemeinsam mit den Kunststoffverbünden Mitteldeutschlands, AMZK, Polykum e.V. und KuVBB aus. Weiterhin sind regionale Thüringer Netzwerke einbezogen und die LEG beziehungsweise das Thüringer ClusterManagement (ThCM) unterstützt die Veranstaltung. Tatkräftige Unterstützung in der Durchführung der Veranstaltung stellt auch die Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Kunststofftechnik zur Verfügung.

Der MKT richtet sich vor allem an Kunststoffverarbeiter und -hersteller, Techniklieferanten, Forschungseinrichtungen und Dienstleister rund um das Thema Kunststoffe. Die Tagung versteht sich als Informations- und Kommunikationsplattform für die Kunststoffbranche in Mitteldeutschland.

DIENSTAG, 03.06.2014

12:30 Anmeldung / Registrierung

13:30 Begrüßung Prof. Dr. Michael Koch; TU Ilmenau/ PolymerMat e.V.

13:35 Grußwort der Landesregierung Uwe Höhn; Wirtschaftsminister des Landes Thüringen

13:45 Grußwort des Thüringer Clustermanagements Andreas Krey; Geschäftsführer LEG-ThCM

14:00 Plenarvortrag 1 – Lean Innovation im Kontext von Industrie 4.0 Dr. Stephan Krumm; Schuh & Co. GmbH

15:00 Kaffeepause

Session 1: Optische und elektrische Funktionsmaterialanwendungen Moderation: Prof. Dr. Hans-Peter Fink; Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung

15:45 Funktionsintegrierte Kunststoffe - deren Ver- arbeitung vom Labor- bis zum Technikums- maßstab Dr. Armin Wedel; Fraunhofer IAP

16:15 Digitale Fabrikation und deren Umsetzung in hocheffizienten Fertigungssystemen Daniel Weber; 3D-Micromac AG

16:45 Visionen bei Funktionspolymeren – Elektrochrome Verfärbung, Gedruckte Stromleiter und In- telligente Polymere Christian Döbel; Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff- Forschung e.V. (TITK)

17:15 Pause

17:45 Leitfähige Polymerwerkstoffe – Trends und Ent- wicklungen Dipl.-Ing. Matthias Hübner; GRAFE Polymer Technik

18:15 Möglichkeiten neuer Funktionsmaterialien im Design von Anwendungen Nikolai Köhler, freiräumer Exterior Design

20:00 Abendveranstaltung im Kaisersaal Parkmöglichkeiten finden sich in fußläufiger Entfernung im Parkhaus Am Anger 1.

(Änderungen vorbehalten)

MITTWOCH, 04.06.2014

Session 2: Konsequenzen und Herausfor- derungen der Produktindividualisierung Moderation: Frank Stengel; Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH

9:00 Plenarvortrag 2 – Das Geberit Produktions System - GPS 2.0 Robert Lernbecher; Geberit Produktions GmbH

09:45 Schnell und sauber: Das Farbwechselsystem activeColourChange Melanie Rohde; Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH

10:15 Kaffeepause

11:00 Automatisierung von Klein- und Kleinstserien im Spritzguss durch generativ gefertigte Handling- systeme Cristian Schilling, Dr. Martin Schilling; 3D Schilling GmbH

11:30 ARBURG Kunststoff Freiformen - Neues indus- trielles additives Verfahren Martin Neff; Arburg GmbH & Co KG

12:00 Mittagspause

Session 3: Endlosfaserverstärkung: Duro- plaste oder Thermoplaste? Moderation: Prof. Dr. Michael Koch; TU Ilmenau/ PolymerMat e.V.

13:00 Fertigungsverfahren für thermoplastische Composite in Strukturanwendungen im Auto- mobilbau Prof. Dr. Peter Michel; Frauenhofer IWM

13:30 Duroplastische Faserverbunde im RTM-Verfahren NN

14:00 Thermoplastische Composites der nächsten Generation Dr. Stephan Widmayer; KraussMaffei Technologies GmbH

14:30 Kaffeepause

Session 4: Spannungsfeld von Material- eigenschaften, Fertigungsverfahren und Bauteilspezifikationen Moderation: Dr. Thomas Wagner; Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH

15:15 Welche Chancen eröffnet die DIN 16742 gegenüber der zurückgezogenen DIN 16901? Dirk Falke; Ingenieurbüro Falke

15:45 Wärmeleitende Kunststoffe und Leichtbau – Innovation und Bauteilentwicklung Mathias Lindemann; GK Concept GmbH)

16:15 Funktion der Bauteile aus Sicht des Toleranzmanagement - Anforderungen an Herstellung und Qualität Dr. Martin Bohn; Daimler AG

16:45 Schlusswort Prof. Dr. Michael Koch; TU Ilmenau/ PolymerMat e.V.

DAS TAGUNGSPROGRAMM03.-04.06.2014

Messe Congress Center Erfurt

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Porträt

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„Als Unternehmer hat man es eigentlich leicht, Erfolg zu haben. Man muss das, was man tut, nur besser machen, als die anderen.“ DerMann, der das sagt, lebt dieses Credo auch. Matthias Grafe, Geschäftsführer der GRAFE Advanced Polymers GmbH im thüringischenÖrtchen Blankenhain, ist so etwas wie ein Wegbereiter und Schrittmacher der kunststoffverarbeitenden Industrie im Freistaat. Er istUnternehmer mit Leib und Seele, mit einem klaren Blick auf die Realität auch über den eigenen Tellerrand hinaus und mit der Fähigkeit,andere für seine Visionen zu begeistern.

Ein Werkstoff für die Zukunftbraucht Unternehmer mit Weitblick

Grafe stammt aus einer westfälischenUnternehmerfamilie. Gleich nach derWende zog es ihn nach Thüringen;schon 1991 gründete er sein Unter neh -men in Jena. Später – 1995 – investier-te er Millionen in den neuen StandortBlankenhain. Heute arbeiten hier rund290 Mitarbeiter. Als einer der führen-den deutschen Produzenten von Mas -terbatches stellt GRAFE nicht nur Farb-Masterbatches, Additiv-Masterbatches

und funktionelle Kunststoff-Com -pounds her. Das Unternehmen lebtdeut sches Forscher-, Ingenieurs- undUnternehmertum. GRAFE-Produkte er-reichen Kunden in mehr als 30 Ländern.Und: Die GRAFE-Gruppe verfügt über ei-ne der größten Forschungs- und Ent -wick lungsabteilungen der Branche, dieneueste Technologien entwickelt undso Kunststoffe mit intelligenten Funk -tionen versieht.

Kunststoff ist für Grafe – und nicht nurfür ihn – ein Werkstoff mit großerZukunft. Ohne Kunststoffe ist unsereWelt nicht mehr denkbar. Sie könnenandere Werkstoffe wie Holz, Stahl, Glasoder Keramik ersetzen. Immer mehrund immer neue Funktionalitäten las-sen sich in Kunststoffe integrieren, da-bei bleiben sie beliebig formbar.„Kunststoff ist besser als sein Ruf“, sagtMatthias Grafe mit Blick auf das Poten -

Foto: GRAFE

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Porträt

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www.grafe.com

zial, das in diesem Werkstoff schlum-mert.

Wenn Grafe über Unternehmer spricht,dann sieht er seine Berufskollegendurch aus mit kritischem Blick: „Unter -nehmer neigen nicht selten zum Me -ckern. Sie tragen aber selten selbst zurLösung der Probleme bei. Lösungen er-warten sie meist nur von anderen.“ Vor -nehmlich von der Politik. Dabei sei esdoch eine Binsenweisheit, dass diePolitik nur die Rahmenbedingungenschaffen könne, mit der die Unter neh -men dann klarkommen müssten.

Genau hier setzt Matthias Grafe an,wenn er seine Sicht auf die Dinge lautund öffentlich sagt. Zum Thema Fach -kräfte zum Beispiel. Immer wenn davondie Rede sei, würden zuerst die Hoch -schulen aufspringen und nach Geld ru-fen. Vornehmlich nach Geld vom Staat.Fehlen würden aber vielmehr gut aus-gebildete Facharbeiter für die Kunst -stoffbranche.

Dass dies aber nur ein Teil der Wahrheitist, weiß Grafe auch selbst. Deswegenhat er sich 2004 als einer der Gründer -väter dafür eingesetzt, das Kunststoff -cluster PolymerMat e.V. ins Leben zu ru-fen. Später engagierte er sich als einerder Stifter dafür, den Lehrstuhl Kunst -stofftechnik an der Technischen Univer -sität Ilmenau ins Leben zu rufen. DieBerufung von Prof. Michael Koch zumLeiter des Lehrstuhls geht zu einem gu-ten Teil auf sein Konto: Er schlug denMann vor, der sich über Jahre einen her-vorragenden Ruf in der Branche erarbei-tet hatte, der aber nicht zum etabliertenWissenschaftlerzirkel zählte. Noch heu-te gehört Grafe zum Förderverein, derdie Stiftungsprofessur unterstützt.

Dahinter steckt ein Gedanke, der sich imersten Moment wieder provokant liest:

„Institute forschen, um Fördergelder zuerhalten. Unternehmen forschen, umProdukte zu entwickeln. Und der Staatglaubt, alle Probleme mit Geld lösen zukönnen.“ Zu Grafes großen Verdienstenzählt es, diesen Dreiklang nicht nur öf-fentlich ausgesprochen zu haben, son-dern vor allem ihn zu einer Harmonie zuführen – zumindest soweit es sich har-monisieren lässt. Das strebt er für diegesamte Branche in Mitteldeutschlandan, so kam auch die Idee für die ge-meinsame Ausrichtung der Mitteldeut -schen Kunststofftage zustande.

Es gibt nicht wenige Experten, die diekunststoffverarbeitende Industrie fürden wichtigsten Industriezweig imFreistaat Thüringen halten. Dass sichdies nicht in den amtlichen Statistikenwiderspiegele, hänge mit der Zählweisezusammen und mit dem Umstand, dassdie Kunststoffbranche eine Quer -schnitts industrie sei. So sind großeTeile der Automobil-Zulieferindustrie –die in Thüringen hochgelobt, gehegtund gepflegt wird – eigentlich Kunst -stoffverarbeiter. Jeder Stecker, jederScheinwerfer und jedes Steuergerät be-steht zu großen Teilen aus Kunststoff.Hier bemerkt Matthias Grafe allerdingseinen Sinneswandel. Wurde die Branchein Thüringen früher vielfach unter-schätzt, habe sich die Bekanntheit derBranche und ihres Potenzials deutlicherhöht. Thüringen zählt heute zu einerRegion mit der höchsten Dichte ankunst stoffverarbeitenden Betrieben inDeutschland. Dafür hat Grafe eine ein-fache aber plausible Erklärung: Kunst -stoff habe hier die Werkstoffe Holz undGlas in der Verarbeitung ersetzt. ImSchwarzwald habe es seinerzeit eineähnliche Entwicklung gegeben. Dazukäme, dass die kunststoffverarbeitendeIndustrie wegen der Vielfalt der Pro -dukte und Einsatzmöglichkeiten sehrkleinteilig sei. Dies käme der kleinteilig

geprägten Wirtschaftsstruktur Thürin -gens entgegen. Außerdem sei dieBranche sehr kapitalintensiv. Kapitalwiederum sei wegen der guten Förder -möglichkeiten hier günstig zu beschaf-fen gewesen.

Grafe wäre nicht Grafe, wenn dieserUmstand nicht wieder ein gutes Stich -wort für einen weiteren Gedankengangabgäbe. Wirtschaftsförderung, die aufNachhaltigkeit setze, so schreibt er derPolitik ins Stammbuch, müsse vor allemauf Zukunftsfähigkeit der Technologienund Produkte setzen. So würden dieInvestitionen am besten und sicherstenwieder zurück fließen.

Dass diese Diskussion nicht unproble-matisch ist, weiß Grafe nur zu genau.Kunstsoff hat in weiten Teilen derBevölkerung – und damit auch derPolitik – ein Akzeptanzproblem. DerUnternehmer glaubt aber, auch dafüreinen gedanklichen Ansatz gefunden zuhaben. „Die ganze Recycling-Debattegeht für mich in die falsche Richtung“,sagt er und weiß genau, dass er mit die-sem Postulat erst einmal Stirnrunzelnerzeugt. „Kunststoff ist energiereich,weil er aus Erdöl besteht. Wir wendenderzeit aber wieder Energie auf, um auseinem Kunststoff einen anderen Kunst -stoff zu machen. Wie wäre es, wenn wirzwischendurch erst einmal sein Ener -gie potenzial nutzen würden?“ Am Endemüssten aber andere Kohlenstoff ver -bindungen gefunden werden, mit denensich das Erdöl ersetzen ließe. DieseMöglichkeiten, ist Grafe überzeugt, gibtes und damit ist ihm auch um dieZukunft der Kunststoffindustrie nichtbange. (tl)

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Forschung

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An der Technischen Universität Ilmenau wurde vorfünf Jahren durch die Initiative eines Stifter -konsortiums erstmals eine Professur für Kunststoff -technik ermöglicht. Die ursprünglichen Stifter,GRAFE Color Batch GmbH, die OstthüringischeMate rialprüfungsgesellschaft mbH (OMPG), dieSchmuhl Faserverbundtechnik GmbH, der Poly mer -Mat e.V.-Kunststoffcluster Thüringen, die damaligePlast verar beitung Thüringen (heute MöllerTecThürin gen GmbH) und die Stiftung für Forschungund Technologie des Landes Thüringen (STIFT), wa-ren mit der Intention an die TU Ilmenau herange-treten, eine einschlägige universitäre Kunststoffin -genieur ausbildung in Thüringen verfügbar zuma chen und eine Forschungs- und Entwicklungs -plattform für die ausgeprägt mittelständische regio-nale Kunst stoff industrie zu ermöglichen.

Stiftungsprofessur ist eine Erfolgsgeschichte

Diesem Ansinnen wurde nachgekom-men und am 1. Februar 2009 nahm derberufene Stiftungsprofessor, Univ.-Prof.Dr.-Ing. Michael Koch, die Leitung desneu zu installierenden FachgebietsKunststofftechnik auf. Nach über 20-jähriger Industrieerfahrung im interna-tionalen Kunststoffmaschinenbau konn-te Prof. Koch in den vergangenen fünfJahren ein funktionierendes Fachgebietin Forschung und Lehre schaffen. ImJahr 2012 bezog der Bereich ein eige-nes Laborgebäude. Heute sind im Fach -gebiet bereits 25 Mitarbeiter beschäf-tigt. Die vorhandenen räumlichenMög lichkeiten sind mit den beschafftenEinrichtungen schon weitestgehendausgeschöpft. Auch ist es gelungen, alseine der wenigen Universitäten inDeutschland einen Studiengang Ma -schi nenbau der Fachrichtung Kunst -stofftechnik mit Masterabschluss anzu-bieten. Die Systemakkreditierung derTU Ilmenau machte eine schnelle Um -setzung dieses Vorhabens möglich.Unterstützt wird Prof. Koch dabei vonbefreundeten Forschungseinrichtungenund auch industriellen Beitragenden. Inden fünf Jahren der Tätigkeit wurdenbereits über 130 studentische Ab -schluss arbeiten – Diplom, Bacheloroder Master – aus dem Fachgebiet be-treut.

Die enge Zusammenarbeit mit Indus -trieunternehmen erlaubt darüber hi-naus nicht nur reine und öffentlich ge-förderte Forschungsaktivitäten, sondernauch Auftragsforschungen und vielfälti-ge Dienstleistungen, mit denen dasFachgebiet seine Infrastruktur immerweiter ausbauen konnte. Die Personal -ausstattung ist zu über 90 Prozent ausDrittmitteln der Forschungs- und Ent -wick lungsarbeiten finanziert. Die For -

schungs schwerpunkte erstrecken sich auf Maschi -nenbau und Energieeffizienz, Funktionalisierung vonKunststoffbauteilen, Mehrkomponententechnik undLeichtbau sowie das Feld der PET-Verarbeitung.Inzwischen wurden insgesamt 15 Forschungs vor -haben bearbeitet. Damit hat sich das FachgebietKunststofftechnik, das auch im Thüringer Innova -tionszentrum Mobilität, im Thüringer Zentrum fürMaschinenbau und dem Institut für Automobil- undProduktionstechnik engagiert ist, einem höchst inno-

vativen Arbeitsfeld gewidmet, das invollem Umfang aktuelle und nachhalti-ge Themen der Kunststoffbranche be-dient.

Seit dem Jahr 2013 ist ein „FördervereinKunststofftechnik an der TU Ilmenaue.V.“ installiert, der die Arbeit des Fach -gebietes, das in der Fakultät Maschi - nenbau angesiedelt ist, tatkräftig unter-stützt. „Ohne die vorbehaltlose undnachdrückliche Unterstützung meinerStifter wären die hart erarbeiteten Er -folge der vergangenen fünf Jahre sonicht möglich gewesen“, resümiert Prof.Koch im Rückblick auf die geleisteteAufbauarbeit. „Viele Unternehmen ha-ben unsere Arbeit auch durch Leih -gaben oder überlassene Geräte möglichgemacht – auch denen sind wir sehr zuDank verpflichtet.“ Die vier eingangsgenannten Stifter sind auch im För der -verein wieder als Stifter engagiert. Die -ser Verein soll nun bundesweit weitereMitglieder einbeziehen und die vielfäl-tigen Kontakte in die Branche an dieKunststofftechnik Ilmenau binden.

Bereits im Jahr 2012 hat das Kunst -stoffcluster PolymerMat e.V. seinen Sitzan die TU Ilmenau verlegt und betreibtvielfältige Aktivitäten in Synergie mitdem Fachgebiet Kunststofftechnik, soauch eine aktive Fachgruppenarbeit, inder reger Austausch zu Forschungs- undaktuellen Branchenthemen vorangetrie-ben wird. Gemeinsam mit dem Kunst -stoffcluster und den Branchen clusternder anderen Bundesländer in Mittel -deutschland wird auch in diesem Jahram 3. und 4. Juni wieder der Mittel -deutsche Kunststofftag in Erfurt durch-geführt. Dort wird dann das Fünfjährigevom KTI der TU Ilmenau gebührend ge-feiert. (em/tl)

.Das Team des Fachbereichs Kunststofftechnik.

Foto: TU Ilmenau

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Vorschau

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Leipziger Messe-Doppel:Z und Intec 2015Präsentationsplattform für Kunststoffbearbeiter

Ihr Termin in Leipzig: 24. – 27. Februar 2015

Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Tel.: +49 341 6788218, [email protected], [email protected]

Die wichtigste Messe für dieMetallbearbeitung 2015 in Deutschland.

Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen,Fertigungs- und Automatisierungstechnik

www.zuliefermesse.de

Die effiziente Messeplattformfür industrielle Zulieferleistungen.

Internationale Zuliefermesse für Teile,Komponenten, Module und Technologien

www.messe-intec.de

Das Messejahr 2015 in Deutschland startet für die Zulieferindustrieund die Fertigungstechnik auf dem Leipziger Messegelände: Vom 24.bis 27. Februar 2015 öffnen die internationale Zuliefermesse Z unddie Werkzeugmaschinenbaumesse Intec ihre Tore. Deren Aussteller– vom weltweit agierenden Unternehmen bis zum innovativenZulieferer – bilden die gesamte Prozess- und Wertschöpfungsketteab. Dabei ist das Messeduo, das 2013 insgesamt 1.352 Ausstellerpräsentierte, auch 2015 wieder die größte Industriemesse im OstenDeutschlands.

Auf der Intec stehen Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Auto -matisierungstechnik im Mittelpunkt. Die Z fokussiert sich auf Zu -lieferer von Teilen, Komponenten, Baugruppen, Technologien undDienstleistungen. Sie kommt dem Profil vieler Unternehmen derKunststoffbranche entgegen, da sich auch kleine und mittelständi-sche Firmen hervorragend darstellen können. Für Kunststoff verar -

beiter und -hersteller, Spritzgießer, Formenbauer und Werkzeug -hersteller bietet die Z interessante Perspektiven.

Gerade für zukunftsorientierte Themen, wie zum Beispiel den funk-tionsintegrativen Leichtbau, kann die Kunststoffbranche auf großePotenziale verweisen. Z und Intec 2015 widmen diesem Bereich ei-ne Sonderschau zum Einsatz und zur Bearbeitung von Verbundwerk -stoffen. Dabei wird es nicht nur um Anforderungen wie Gewichtsre -duzierung oder Kostensenkung gehen, sondern auch um neueVerfahren zur Serienfertigung. Demonstrationen, grafische Darstel -lungen und Exponate aus verschiedenen Anwendungs gebieten so-wie ein begleitendes Fachsymposium bieten einen Überblick zumStand der Technik, ihren Potenzialen und Perspektiven. (em)

www.zuliefermesse.dewww.messe-intec.de

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Verbände vorgestellt

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PolymerMat e.V. ist ein Netzwerk, das die Inter -essen der Unternehmen der KunststoffindustrieThüringens bündelt. Der Verein bietet eine Platt -form für die Zusammenarbeit der Unternehmen derKunststoffbranche bei Innovation und Umsetzungneuer technologischer Spitzenleistungen im Kunst -stoffsektor. Ziel ist es, die weit über 30 Vereins -mitglieder zu unterstützen, durch gemeinsameInnovationen ihren Handlungsspielraum zu vergrö-ßern sowie ihre Marktposition zu stärken und aus-zubauen. Als Schnittstelle zwischen Unternehmender Kunststoffindustrie und Politik leistet derVerein einen Beitrag zur Förderung von Wissen -schaft, Forschung, Ausbildung und Innovation so-wie Entwicklung der Wirtschaftsregion Thüringen.

PolymerMat e.V. -Kunststoffcluster Thüringen

Beispielhaft sei hier die Unterstützungdes Fachgebiets Kunststofftechnik ander TU-Ilmenau genannt. PolymerMatist Mitglied des Stiftungskonsortiums,welches die Gründung des Fachgebietsim Jahre 2009 vorangetrieben hat, umeine einschlägige universitäre Kunst -stoffingenieurausbildung in Thüringenverfügbar zu machen und eine F&EPlatt form für die ausgeprägt mittelstän-dische regionale Kunststoffindustrie zuermöglichen. Des Weiteren entgegnetPolymerMat einem drohenden Fach -kräfte mangel, in dem der Verein sowohldie ausbildenden Unternehmen unter-stützt, als auch direkten Kontakt zu denJugendlichen aufnimmt. So wurden imProjekt FAKT (Förderung und Ausbil -dung im Kunststoffcluster Thüringen)Unternehmen in Thüringen hinsichtlichder Nutzung ihrer Ausbildungs möglich -keiten und der erfolgreichen Bewer -bung offener Ausbildungsstellen bera-ten. Anhand von Messeauftritten, Pub -

li ka tionen und Informationsveran stal -tun gen weckt PolymerMat das Interesseder Jugendlichen an der Kunststoff ver -arbeitung und informiert über die viel-fältigen Ausbildungsmöglichkeiten,wel che allein in Thüringen vorhandensind. Aktuell ist der Verein in demProjekt smart3 tätig und unterstützt dieEntwicklung und Anwendung von Werk -stoffen, welche selbstständig auf verän-derte Umweltbedingungen reagieren,sogenannte Smart Materials. Polymer -Mat möchte die Vermittlung dieses zu-kunftsweisenden Wissens steigern undentwickelt hierzu geeignete Bildungs -formate für den akademischen Bil -dungsweg.

PolymerMat betreibt mit hohem En -gage ment die Vernetzung der Akteureder Thüringer Kunststoffindustrie überdie gesamte Wertschöpfungskette hin-weg. Dazu gehören die Betriebe derKunststofferzeugung und Kunststoff -verarbeitung, des Werkzeug- und For -menbaus, die auf Kunststoff bezogenenEinrichtungen der Bereiche Forschungund Wissenschaft sowie Aus- undWeiter bildung, Verbände und Orga ni -sationen.

Diesen bietet PolymerMat eine Platt -form für Infor mation, Kommunikationund Kooperation. Beispiels weise richtetder Verein regelmäßig Fachgruppen -treffen aus. Hierbei treffen sich dieVereinsmitglieder in offener Runde zueinem Austausch über die Branchen -entwicklung, neue Techno logien sowiegemeinsame Heraus for derungen undEntwicklungs mög lich keiten. Die Teil -neh mer erwarten sowohl wissenschaft-lich-orientierte als auch industriell-ge-prägte Vorträge von verschiedenenEx perten ihres Faches, verbunden mitausreichend Zeit für Networking undDiskussionen. Damit alle Interessen derspezifischen Themengebiete abgedeckt

sind, gibt es insgesamt vier Fach grup -pen zu folgenden Bereichen: „Energie -effi zienz“, „Spritz guss“, „Leichtbau undFaserver bund technik“ sowie „Material -innovation und Extrusion“. Die Termineder kommenden Treffen werden früh-zeitig auf der Homepage bekanntgege-ben.

PolymerMat erleichtert der thüringi -schen Kunststoffbranche nicht nur dieWissensgenerierung und Vernetzungder einzelnen Unternehmen, auch un-ternehmensinterne Produkt- und Pro -zess innovationen werden von dem Ver -ein unterstützt. Hierbei ist das ProjektPerSys (Personalarbeit systematisch gestalten) zu erwähnen, in welchemPolymerMat betrieblich notwendigeVeränderungen von Kunststoff unter -neh men im Sozial- und Personalbereichunterstützt hat. Mit dem Ziel, die Unter -nehmen für die Zukunft gut aufzustel-len, wurde in Zusammenarbeit mit derStiftungsprofessur Kunststoff tech nik imJahr 2011 eine Roadmap-Studie für dieThüringer Kunststoffindustrie erarbei-tet, welche den Wandel der ThüringerKunststoffindustrie anhand der zukünf-tigen technologischen Trends in derKunststoffverarbeitungsindustrie iden-tifiziert und bewertet. Es entstand einGesamtbild, das unter Einbeziehung be-stehender Entwicklungsfelder undTechnologieanstrengungen die Ausrich -tung der Kunststofftechnik als Ganzesin einem neuen Licht erscheinen ließ.

PolymerMat e.V. - KunststoffclusterThü rin gen hat die Vision, dass Thürin -gen künftig synonym als innovativeKunststoffregion wahrgenommen wird.Dafür wird der Verein weiterhin in derClusterarbeit aktiv sein und die bundes-weite Wahrnehmung der ThüringerKunststoffbranche vorantreiben. (em)

.Im Porträt.

www.polymermat.de

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Verbände vorgestellt

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Der im Jahr 2002 gegründete Verein„POLYKUM e.V. - Fördergemein schaftfür Polymerentwicklung und Kunst -stofftechnik in Mitteldeutschland“ istein Kooperationsnetzwerk aus Kunst -stoffverarbeitern, Maschinenbauern,Forschungseinrichtungen, Hoch schu -len, Dienstleistern und wirtschaftsna-hen Einrichtungen. POLYKUM hatsei nen Sitz in Schkopau (Sachsen-Anhalt), dem mitteldeutschen Inno -vationsstandort mit großer chemi-scher und kunststofftechnischerTra dition. Dem gemeinnützigen Ver -ein gehören 57 Mitglieder (Stand: Ja -nuar 2014) an.

POLYKUM e.V.: das Kooperations-netzwerk in Sachsen-Anhalt

POLYKUM hat die Förderung des Wis -sens-, Innovations- und Technologie -transfers und der Zusammenarbeit vonUnternehmen untereinander und mitder Wissenschaft zum Ziel. Für seineMitglieder und Partner organisiert PO-LYKUM diverse Veranstaltungen in un-terschiedlichen Formaten. Ein Formatist die monatlich stattfindende Veran -staltungsreihe „POLYKUM Workshops“als kleinere Fachveranstaltungen zu je-weils einem speziellen Thema. Ein wei-teres Format ist der „POLYKUM Inno -vationstag“. Dabei handelt es sich umbreiter angelegte Fachveranstaltungenzu branchenspezifischen Schwerpunk -ten. Beispielhaft sei hier der POLYKUMInnovationstag „Direktcompoun die -rung“ am 13. Juni 2013 genannt, zu demmehr als 50 Fachleute aus Kunststoff -verarbeitung, Maschinenbau und For -schung aus ganz Deutschland nachSchkopau kamen, um die DCIM-Techno -logie als die neueste Entwicklung derbeiden Unternehmen KraussMaffeiTech nologies GmbH und Putsch GmbHauf dem Gebiet des Direktcom poun -dierens kennenzulernen und zu disku-tieren.

Die beiden technisch orientierten Formate werdendurch zwei weitere Formate ergänzt, die sich gesell-schaftlich relevanten Themen rund um die Kunststoff -branche widmen. Das ist zum einen das „POLYKUMKamingespräch“ als Treffen im kleineren Kreis auf derGeschäftsführungsebene sowie das „POLYKUM Bran -chengespräch“ als breite Gesprächsplattform für dieBranche.

Netzwerkarbeit und Kommunikation bilden einen wei-teren Schwerpunkt der Arbeit des Vereins. Für einezielgruppengenaue Informationsverbreitung nutzt derVerein seine umfangreiche und laufend aktualisierteAdressdatenbank sowie seine Kontakte zu Partner -netzwerken in Deutschland und Europa. Die Infor -mationsverbreitung erfolgt vor allem durch E-Mails

und über die Website des Vereins. Mitseinem mehrmals jährlich erscheinen-den Mit gliedermagazin „POLYKUMkom pakt“ bietet POLYKUM seinenMitgliedern und externen Partnern dieMöglichkeit, sich einer breiten Öffent-lichkeit zu präsentieren. Mittels „POLY-KUM kompakt“-Sonderausgaben wer-den die Fachver anstaltungen desVereins umfangreich dokumentiert undbreit kommuniziert.

POLYKUM unterstützt seine Mitgliederbei der Initiierung von Projekten. EinBeispiel hierfür ist das FraunhoferInnovationscluster „SolarKunststoffe“,das Entwicklungsaktivitäten für dieSolarbranche, die chemische und kunst-stoffverarbeitende Industrie sowie dieAnlagenhersteller zum Schwerpunkthat und mehr als 30 Partner umfasst.POLYKUM unterstützt das Cluster ma -nage ment und trägt zur Zusam men fü h -rung geeigneter Kooperations part nerbei. Ein weiteres Projektbeispiel ist diebranchenspezifische Nachwuchs förde -rung und Weiterbildung. Hierfür habenPOLYKUM, das „Cluster Chemie/Kunst -stoffe Mitteldeutschland“ (CCK) und der„Ausbildungsverbund Olefin partnere.V.“ (AVO) im Jahr 2012 den „Schko -pauer Ausbildungsverbund Kunst stoff -technik“ (SAVK) gegründet. Die Aktivi -täten des SAVK umfassen eine attrak- tive Verbund-Erstausbildung zum Ver -fah rensmechaniker für Kunst stoff- undKautschuktechnik an modernen Kunst -stoffverarbeitungs- und Auto ma tisie -rungsanlagen beim AVO und seinenPartnern KraussMaffei Techno lo giesund Fraunhofer PAZ in Schkopau sowiedie Entwicklung eines Netz wer kes vonfür die Aus- und Wei terbildung relevan-ten regionalen Ak teuren, Schu len sowiedie Verbund ausbildung nutzenden Be -trieben durch POLYKUM und CCK. (em)

.Im Porträt.

www.polykum.de

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Verbände vorgestellt

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Die Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH (KuZ) ist in den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Konstruktion, Werkzeugtechnik,Werkstoffent wick lung, Schweißtechnik und Kunststoff prüfung ein anerkannter und nachgefragter Partner für viele Unternehmen imIn- und Ausland. Die Kunden des KuZ sind Kunststoffverarbeiter und -anwender aus der Automobil zulie fer industrie, der Elektro -technik/Elek tronik, der Medizintechnik, der Haushaltstechnik und aus anderen Bereichen.

Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH

Im Mittelpunkt der marktorientiertenForschungs- und Entwicklungsaktivi -täten des KuZ stehen:

Technologische und energetischeOpti mierung von Verarbeitungs pro -zessenFunktionsintegration bei Kunststoff -formteilenMikrokunststofftechnische Lösungenim neuen Applikationszentrum fürMikrokunststofftechnologien „MiKA“Hochwertige Oberflächen von Ther -mo plasterzeugnissenWerkstoff- und Verfahrenskombi na -tionen wie zum Beispiel Thermo -plast spritzguss und reaktive Poly ure -than technikInnovative Füge- und Verbindungs -verfahrenPrüf- u. werkstofftechnische The men

Unsere Leistungen zur Erhöhung undSicherung der Wettbewerbsfähigkeitder Unternehmen sind:

Entwicklungsarbeiten zur Steigerungvon Effekti vität und Produktivität beider Fertigung von Form teilen undBaugruppenTechnisch-technologische Unterstüt -zung vom Ein satz vor Ort, über dieLösung einzelner Aufgaben bis zurÜbernahme von Kleinserienaufträgen Nutzung und Anwendung modernerSimulations verfahrenkonstruktive und verfahrenstechni-sche Bearbeitung von FügeaufgabenErstmusterprüfungen im Akkre ditier -ten Prüflabor, Bearbeitung von Pro -duk tionsstörungen und Scha dens - analysen Weiterbildung und Qualifizierung derMitarbeiter für aktuelle und künftigeAufgaben

.Im Porträt.

www.kuz-leipzig.de

Hohe Kompetenz und langjährige Er -fah rungen der Ingenieure, Werkstoff -techniker, Physiker, Chemiker, Labo ran -ten und technischen Mitarbeiter sowieleistungsfähige und modern ausgestat-tete Technika und Laboratorien ge-währleisten eine erfolgreiche Auftrags -bearbeitung.

Nutzen Sie die vielfältigen Koopera -tions möglichkeiten mit dem KuZ fürIhren technisch-technologischen undwirtschaftlichen Erfolg. (em)

Fotos: KUZ

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Verbände vorgestellt

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Mit rund 400 Unternehmen und 11.600 Beschäftigten ist das Cluster Kunststoffe und Chemie eine starke Säule der Industrie imLand Brandenburg. Der Anteil der Beschäftigen der brandenburgischen Kunststoff- und chemischen Industrie an der Gesamt -beschäf tigten zahl der gewerblichen Wirtschaft des Landes betrug 2012 gut elf Prozent. Sie ist somit der drittgrößte Wirtschafts -bereich in Brandenburg.

Kunststoff-Verbund Brandenburg Berlin e.V.

Die Struktur der Branche ist durch KMUgeprägt, für die der Kunststoff-VerbundBrandenburg Berlin für alle Interes -sierten offen ist.

Er hat den Zweck, auf dem Gebiet derErzeugung, Ver ar beitung und Anwen -dung von synthetischen und biobasie-renden Kunststoffen in den LändernBrandenburg und Berlin:

die Kooperation von Forschung, Ent -wicklung und Wirtschaft und einenwechselseitigen Wissenstransfer zuunterstützen sowie das Wissen dieserBranche zu verbreitern.den Nachwuchs für diese Branche na-mentlich in den Schulen sowie in derFacharbeiter- und Hochschulaus bil -dung zu fördern.eine geeignete Außendarstellung fürdie Branche zu betreiben durch Öf-fentlichkeitsarbeit, Kontaktpflege mitPolitik, Gremien und Verbänden ein-

schließlich der Kooperation mit anderen Netz wer -ken.

Der KuVBB e.V. ist aktiv im Cluster Kunststoffe Che -mie, als Bestandteil der Innovationsstrategie des Lan -des Brandenburg, tätig. Gemeinsam mit der Wirt -schafts fördereinrichtung ZAB (Zukunftsagentur Bran -denburg) des Landes und Partnern innerhalb und au-ßerhalb Brandenburgs wirken wir für Wachstum undEntwicklung der Kunststoffindustrie.

Auf fachlichem Gebiet arbeiten wir in ausgewähltenThemenfelden. Dies ist zum einen das Gebiet derBiopolymere. Mit dem Innovationszentrum BioplasticsLausitz (www.bioplasics-lausitz.de) haben wir inSchwarz heide einen Kristallisationspunkt für Ent -wickler, Produzenten und Anwender geschaffen. MitProjekten, Workshops und Tagungen sind wir bestrebt,gemeinsam mit Unternehmen der Region neue An -wendungen zu forcieren. Die Ansiedlung der Außen -stelle des Fraunhofer Instituts IAP unterstützt dabeisehr effizient die Partner. Eine weitere Zielrichtung istdie Anwendung von Kunst stoffen in der Medizin -

technik. Wir sehen in diesem Arbeits -gebiet große Potenziale. Mit dem Auf -bau der Medizintechnik in der FakultätMaschi nenbau der BTU Cott bus Senf -ten berg ist die Verbindung zur Wis -senschaft sehr gut organisiert.

Einen sehr hohen Stellenwert in unse-rer Arbeit hat die Fachkräftesicherung.Wir sehen dabei unsere Aktivitäten be-reits bei der Berufsorientierung in denSchulen über die duale Ausbildung biszum Masterstudiengang Kunststoff -technik an der BTU in Senftenberg.Ganz konkret organisieren wir Berufs -orientierungstourneen für Schüler undLehrer, den Wettbewerb „Bester Azubiin der Kunststoffbranche“ oder dasSchwarzheider Kunststoffkolloquium,dieses Jahr am 16. und 17. September.(em)

.Im Porträt.

www.kuvbb.de

Foto: KUVBB

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Interview

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Stefan Eylert (rechts im Bild) und Tilo Schultz sind Geschäftsführer der addfinity testa GmbH. Zu dieser Unternehmensgruppe derKunststoffindustrie gehören die Sonnplast GmbH in Sonneberg, die TKW Molding GmbH in Blankenhain und die GSH Sachsen GmbHin Hartha. In unserem Interview halten sie ein Plädoyer für mittelständische Unternehmen, sprechen über die beste Form von Synergienund brechen eine Lanze für den Erhalt von Unternehmensidentitäten.

Die Menschen und ihre Verbindungen zählen

Sie haben drei etablierte mitteldeut-sche Unternehmen der Kunststoff -industrie zu einer Unternehmens -gruppe zusammengeführt. WelcheMarktsegmente decken Sie mit IhrenUnternehmen ab?Tilo Schultz: „Die Unternehmen unsererGruppe arbeiten in der Automobil-, derBaubeschlags-, der Sanitär-, der Elek -tro- und der Consumer-Industrie. Uns istwichtig, dass wir Kunden verschiedenerIndustrien beliefern, denn jede Indus -trie hat unterschiedliche Anforderun -gen, von denen die Einzelunternehmen,aber auch die Schwestergesellschaftenlernen können.“

Welche Idee hat Sie bei der Gründungder Unternehmensgruppe angetrie-ben? Inwieweit können die Einzel -unternehmen ihre bisherige Identitätbehalten?Stefan Eylert: „Herr Schultz und ich hat-ten beide zu Beginn unserer Berufslauf -bahn die Chance, sowohl in großen wieauch in kleineren Unternehmen arbei-ten zu können. Wir haben gelernt, dasskleinere Unternehmen typischerweisemit großer Nähe, flexibel und sehrschnell ihre Kunden unterstützen kön-nen. Herausforderungen sind aber häu-fig Themen wie Personalentwicklung,industrielles Niveau, technologische

Breite und andere Punkte, die von gro-ßen Unternehmen besser dargestelltwerden können. Unser Ansatz geht da-her dahin, die Eigenständigkeit und Au -then ti zi tät der Unternehmen zu belas-sen – bei gleichzeitiger Unterstützungzur Vermeidung von Schwachstellen.“

In Unternehmensgruppen ist viel dieRede von Synergien, die genutzt wer-den sollen. Da schrillen vornehmlichbei den Mitarbeitern die Alarm glo -cken. Bei Ihnen ist das anders. Wasgenau machen Sie anders als andere?Tilo Schultz: „Wir verstehen unter Sy -nergien nicht Einsparungen, insbeson-

Foto: addfinity testa

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Interview

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dere Personaleinsparungen, wie häufigformuliert. Wir sehen vielmehr Syner -gien darin, dass wir jedes Einzel unter -nehmen durch die Gruppe stärken kön-nen bei Fragen wie zum Beispiel: Wiebetreuen wir unsere Kunden im Vertriebund Service optimal? Wie arbeiten wirmit unseren Lieferanten zusammen?Wie können wir unseren MitarbeiternMöglichkeiten zur Weiterentwicklungbieten, die man normalerweise nur vongrößeren Unternehmen kennt? Schondie Möglichkeit, sich mit Kollegen ähn-lich aufgestellter Unternehmen austau-schen zu können, empfinden viele un-serer Mitarbeiter als Synergie. Nahe lie-gende Synergien haben wir im Einkauf,beim Werkzeugbau und beim Transfervon Technologien.“

Schauen wir uns Ihre Standorte an:Hartha, Blankenhain, Sonneberg – al-les Orte, die nicht als Industrie regio -nen bekannt sind. Stellt das an Sie alsUnternehmer besondere Herausfor -derungen in puncto Verantwortungals Arbeitgeber?Stefan Eylert: „Zuerst einmal betrachtenwir die Standorte in Mitteldeutschlandals Wettbewerbsvorteil. Kompetenz,Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft undEigeninitiative unserer Mitarbeiter sindEigenschaften, die besonders ausge-prägt sind. Wir sehen unsere Verant -wortung als Unternehmer darin, dasswir die Unternehmen in Ihrer Kulturstärken, sodass sie sich in ihrem Umfeldals guter Arbeitgeber immer besser po-sitionieren können.“

Die Kunststoffindustrie ist in Mittel -deutschland weitgehend mittelstän-disch geprägt. Sie gelten beide als aus-gesprochene Verfechter der Mittel -standskultur. Was ist der Vorteil die-ser eher kleinteiligen Struktur?Tilo Schultz: „Nehmen wir eine Analo -gie aus der Meereswelt: Man kann un-

sere Kunden als ‚Großfische‘ betrachten. UnsereUnternehmen arbeiten als ‚Put zerfische‘. Schnell, kom-petent und zum Nutzen des Kunden. Ein kleineres Un -ternehmen lebt davon, dass es seinen Kunden gutkennt, ihn sehr persönlich bedienen kann und flexibelauf neue Herausforderungen reagieren kann.“

Vor dem Hintergrund, dass in dennächsten Jahren in vielen Firmen dieUnternehmensnachfolge auf der Ta -ges ordnung steht: Wie schätzen Siedie künftige Entwicklung ein? Stefan Eylert: „Für viele Unternehmerist die Übergabe ihrer Firma eine Zäsur,die ihr Leben stark verändert. Deswe -gen fallen Vorbereitung und Entschei -dung häufig schwer. In der Mehrheit istes den Unternehmern wichtig, dass ihr‚Ziehkind‘ in kompetente Hände kommt,dass die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatzbehalten können, dass das Unter neh -men in seinem Umfeld weiter als guterArbeitgeber wirkt. Wir haben die Erfah -rung machen können, dass sich unsereStrategie für das übernommene Unter -neh men deutlich positiv ausgewirkt hat.Setzen sich diese oder ähnliche Denk -weisen weiter durch, dann werden wirauch weiterhin eine gesunde mittel-ständische Struktur in unserer Branchehaben.“

In der Außendarstellung Ihrer Unter -nehmensgruppe fällt auffallend oftder Begriff Verbindungen. Was mei-nen Sie damit? Inwieweit kann IhreHerangehensweise als Blaupause fürdie gesamte Branche gelten?Tilo Schultz, Stefan Eylert: „Verbin dun -gen sind uns außerordentlich wichtig.Schon die intensive Zusammenarbeitvon uns beiden ist ungewöhnlich. Dasbetrachten wir als Stärke für das Unter -nehmen. Es wird viel über Prozes se, de-ren Verbesserungen, EDV-seitige Unter -stützung gesprochen. Am Ende zählenaber – zum Glück – der Mensch undseine Verbindungen. Diese Verbin dun -gen – mit unseren Kunden, Liefe ranten,Gemeinden, in denen wir tätig sind undim Unternehmen – stetig zu verbessern,ist ein wesentlicher Fokus unserer täg-lichen Arbeit.“ (tl)

Das Interview führte Torsten Laudien

addfinity testa GmbHChemnitzer Str. 10, 04746 HarthaMail: [email protected]

www.addfinity-testa.com

.Unternehmensgruppe addfinity testa.

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Unternehmen vorgestellt

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Die Firma Gramß GmbH wurde vor 25 Jahren im nordbayerischen Tettau gegründet.Produziert wurde vorwiegend für die Kosmetikindustrie. Aufgrund ständig steigenderNachfrage und einer Produktionserweiterung für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustriewar 1991 ein Umzug in ein größeres Fertigungs- und Verwaltungsgebäude nach Lauensteinerforderlich.

Modernste Anlagen sichernQualität im Dienste der Kunden

Positive internationale Entwicklungenund der Ausbau der nationalen Ge -schäfte veranlassten die Firmenleitung,im Jahr 2004 erneut einen Stand -ortwechsel durchzuführen. Im angren-zenden südthüringischen LandkreisSonneberg wurde die Produktion vonSpritzgussartikeln, Verwaltung und Ge -schäftsführung dann zentralisiert undstetig weiter ausgebaut. Insgesamt wur-den mehr als vier Millionen Euro in denStandort Spechtsbrunn investiert. DieGramß GmbH ist mittlerweile zu einembeachtlichen mittelständischen Un ter - nehmen mit rund 85 Mitarbeitern ange-wachsen. Aufgrund der neu geschaffe-nen Produktions- und Lagerkapazitäten

in Spechtsbrunn kann unter Einsatz von modernenund leistungsfähigen Spritzgussautomaten flexibelund schnell agiert werden.

Das Unternehmen produziert die Spritzgussartikel aufcomputergeregelten Maschinen der jüngsten Genera -tion. Speziell ausgebildete, erfahrene Maschinen -führer arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb. Die Weiter -verarbeitung sowie Komplettierung von Verschlüssen,zum Beispiel mit Dichteinlagen, erfolgt auf eigens ent-wickelten modernen Produktionsautomaten. Die beider Produktion entstehende Abwärme wird bereitsheute nicht nutzlos heruntergekühlt, sondern durcheine moderne Kühlanlage zum Heizen des gesamtenGebäudes verwendet. In diesem Jahr wird die GramßGmbH einen weiteren Schritt zur Energieeffizienz ge-hen und ein eigenes Blockheizkraftwerk mit Absorp -

tionskältemaschine in den Betrieb inte-grieren. Da durch kann die Wärme nocheffektiver genutzt werden. Die so ge-nannte Kraft-Wärme-Kältekopplung(KWKK) macht es möglich, dass die er-zeugte Wärme in Kälte umgewandeltund zum Kühlen verwendet werdenkann. Dies ist immer dann von Vorteil,wenn überschüssige Wärme nicht ge-nutzt werden kann, wie beispielsweisein den Sommermonaten. Außerdemproduziert das Blockheiz kraftwerk nocheine kleine Menge Strom, die direkt inden Betrieb eingespeist wird, womit alskleiner Ne ben effekt die Stromkosten re-duziert werden können.

Für ganz besondere Ansprüche verfügtdie Gramß GmbH über einen Reinraumder Klasse 7 nach DIN ISO 14644. Beider modernen Reinraumanlage werdenvon der Produktion bis hin zur automa-tischen Zählung unter staubarmer Um -gebung Verschlüsse und Behälter fürdie Medizin-, Pharma- und Kosmetik -industrie hergestellt, konfektioniert undverpackt.

Neben dem umfangreichen Standard -programm werden viele Verschlüsseund Serien in enger Zusammenarbeitmit Kunden entwickelt und sind nichtfrei verkäuflich. Hierfür bietet die FirmaGramß die komplette Entwicklungs -arbeit von der Reinzeichnung bis zumfertigen Produkt an.

Gramß GmbH KunststoffverarbeitungFichtig 2, 98743 SpechtsbrunnOberland am Rennsteig

www.gramss-gmbh.de

.Inhaber Peter Gramß an einer der 62 Spritzgießmaschinen.

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Das Familienunternehmen Gramß ist einer der führenden Her-steller im Bereich Verschlusslösungen für Verpackungen der Kosmetik-, Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie.

85 Mitarbeiter mit Kompetenzen im Bereich Entwicklung, Werkzeugkonstruktion und Produktion von Spritzgussartikeln auf modernsten Maschinenpark garantieren Ihren nationalen und internationalen Kunden immer einen hohen Anspruch an Qualität bei einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

GramßGramß GmbHKunststoffverarbeitung

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Unternehmen vorgestellt

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Gemunkelt wurde es schon länger, seit einigen Wochen ist es Gewissheit: Die Feintechnik GmbH Eisfeld wechselt für rekordverdäch-tige einhundert Millionen US-Dollar den Besitzer. Die 93-jährige Geschichte des Unternehmens wird damit um ein spannendes Kapitelreicher. Die Käufer kommen aus den USA und bauen eine neue Nassrasur-Marke mit dem Namen Harry´s.

A Start-Up Run by Friends –Feintechnik hat neue Eigentümer!

Das erst vor gerade einem Jahr gegründete Unternehmen sichert sichmit dem Kauf aller Anteile der Feintechnik die Produktionsbasis fürdie Harry´s-Produkte, die aber in der Gesamtbetrachtung nur einengeringen Umsatzanteil an den Feintechnik-Produkten darstellen. DasHauptgeschäft der Feintechnik GmbH Eisfeld wird die Herstellungvon Private-Label-Produkten bleiben.

Das Traditionsunternehmen Feintechnik GmbH Eisfeld fertigt hier inThüringen seit 1920 Rasierklingen in höchster Qualität. Jährlich ver-lassen rund 1,2 Milliarden von ihnen das Werk nahe der Landes -grenze. Feintechnik erwirtschaftete damit im Jahr 2013 einenUmsatz von 52 Millionen Euro. Die hier angewandten Fertigungs-und Beschichtungstechnologien sind ungewöhnlich komplex mitGenauigkeitsgraden bis in den Nano-Bereich. Das Rasterelektronen -mikroskop gehört ganz selbstverständlich zu den verwendeten Prüf-und Messmitteln.

Die von Harry´s angebotenen 5-Klingen-Rasierer sind Teil der Pro -duktpalette, die mit zirka 420 Mitarbeitern gefertigt wird. Sie wer-den auf den amerikanischen Märkten vertrieben. Vor wenigenWochen erfolgte zum Beispiel der Launch in Kanada. Die Möglich -keiten des Ange botes über das Internet lassen es zu, die Marketing -

kosten deutlich zu reduzieren. Dies ermöglicht das Angebot einesMarkenproduktes zu einem fairen Preis. Das Internet wird aber nichtdie einzige Vertriebsschiene bleiben. Die Harry´s-Produkte werdenbereits heute in Gyms, bei einer Hotelkette und einem Retailer an-geboten.

Im Rahmen der Gesamtfinanzierung stellen die neuen Eigentümererhebliche Mittel für zukünftige Investitionen bereit. Und die Zu -sammenarbeit mit erstklassigen amerikanischen Designern wird fastzwangsläufig auch im Design neuer Produkte Spuren hinterlassen.

Die Qualität der Eisfelder Arbeit hat sich offenbar herum gesprochen,denn die beiden Harry’s-Gründer sollen den Tipp aus einem Internet -forum erhalten haben. Ursprünglich hatten sie geplant, eine eigeneFabrik zu bauen. Ein langes Abendessen mit Feintechnik-Chef HeinzDieter Becker stimmte sie um. Der überzeugte sie ganz offenbar da-von, dass es nicht reicht, viel Geld für teure Maschinen auszugeben,sondern dass es auf langjährige Erfahrung ankommt, damit dieKlingen den richtigen Schliff haben. Bei Becker heißt das: „Wir bewe-gen uns zwischen Hightech, Alchemie und Grundlagenforschung.“

.Feintechnik-Mitarbeiter Paul Heinz produziert jetzt für Harry’s.

www.harrys.comAnzeige

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Ihre Perspektiven in der Feintechnik GmbH Eisfeld

Lust auf eine

Ausbildung zum...

Oder ein duales

Studium...• Mechatroniker (m/w)

• Industriemechaniker (m/w)

• Werkzeugmechaniker (m/w)

• Schneidwerkzeugmechaniker (m/w)

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• Maschinen- und Anlagenführer (m/w)

... an einer Berufsakademie (BA) im Bereich Technik und Wirtschaft.

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Noch mehr Infos über Ihre Perspektiven bei uns erfahren Sie unter

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Recycling

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Kunststoffe begleiten uns im täglichen Leben in vielfältiger Art und Weise, zum Beispiel als Verpackungen, Gebrauchsgegenständeim Haushalt, Gehäuse von Elektroprodukten oder Armaturen im Auto. Der Rohstoff vieler Kunststoffe, das Erdöl, ist jedoch eine end-liche Ressource, weshalb die Wissenschaft Alternativen erforscht. Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Stärke aus Mais,Weizen und Kartoffeln, Cellulose und Lignin aus Holz, Zucker aus der Zuckerrübe und Zuckerrohr, Öle aus Raps, Sonnenblumen undSoja oder auch Abfallprodukte aus deren Verarbeitung sind solche Alternativen.

Produkte aus biobasiertenKunststoffen in der Entsorgung

Mittlerweile stehen verschiedene, tech-nisch anspruchsvolle biobasierte Kunst -stoffe zur Verfügung, die in vielenBereichen die fossilen Pendants erset-zen können. Das ist insbesondere derFall bei denjenigen biobasierten Poly -meren, deren chemische Struktur mitdenen konventioneller erdölbasierterPolymere identisch ist: Bio-PE (Poly -ethylen) und Bio-PET (Polyethy len -terephthalat) gehören unter anderemdazu. Diese Drop-In-Lösungen überneh-men weitgehend die Herstellungs ver -fahren der petrochemischen Industrie.Bei chemisch neuartigen biobasiertenPolymeren wie PLA (Polylactid) oderStärkeblends weichen die chemischenBaupläne von denen fossiler ab.

Kunststoffe aus nachwachsenden Roh -stoffen und deren Produkte nehmen inder Bioökonomie-Strategie der Bundes -regierung einen hohen Stellenwert ein,da der Einsatz nachwachsender Roh -stoffe die Abhängigkeit von fossilenRes sourcen vermindert. Sinnvolle Re -cyc ling- und Wiederverwer tungsoptio - nen sollen dieses Potenzial erhöhen.

Das Bundesministerium für Ernährungund Landwirtschaft (BMEL) und dieFachagentur Nachwachsende Rohstoffee.V. (FNR) als Projektträger, unterstüt-zen den Wandel zur Bioökonomie aufallen Ebenen. So wird der Informa tions -transfer aus der Wissenschaft in diePraxis gefördert und die Endver brau -cher werden informiert. Bereits 2012

wurden in einem von BMEL/FNR geförderten Vor -haben Informationen zum Recycling und Verwer tenvon Produkten aus biobasierten Polymeren für dendeutschen Markt durch die KNOTEN WEIMAR GmbHaufgearbeitet. Der Informa tionstransfer und Dialog mitden Akteuren wird derzeit im Biopolymernetzwerk beider FNR fortgeführt. Fachliche Unterstützung erhältdas Netzwerk durch die KNOTEN WEIMAR GmbH, dieim Rahmen eines weiteren BMEL/FNR gefördertenVorhabens eine Beratungsstelle zu Fragen des Re -cyclings und der Verwertung von Produkten aus bio-basierten Polymeren aufbaut (FKZ 22018112).

Produkte aus biobasierten Polymeren verhalten sichgrundsätzlich nicht anders als Produkte aus konven-tionellen Polymeren und unterliegen den gleichenRahmenbedingungen in Fragen der Entsorgung. ImSinne einer nachhaltigen Ressourcenschonung ist dasPrin zip der Abfallhierarchie grundsätzlich zu befür-worten. Die Stufen Vermeidung, Wiederverwendungund Verwertung/Recycling werden auch bei den bio-basierten Kunststoffen und den daraus hergestelltenProdukten als prioritär angesehen. Im Sinne einerKaskadennutzung sollen stoffliche – sinnvolle undnachhaltige – Verwertungsoptionen der energeti-schen Endverwertung vorangestellt werden.

Konsens besteht darin, dass Kunststoffabfälle gene-rell nicht in die Umwelt gehören, ob biologisch abbau-bar oder nicht, abgesehen von Anwendungen ohneEntsorgungserfordernis wie zum Beispiel Agrarfolien!Kunststoffabfälle müssen über entsprechende Struk -turen erfasst und einer Wiederverwendung, Verwer -tung oder Beseitigung zugeführt werden. Dies gilt fürkonventionelle Kunststoffe ebenso wie für biobasier-te Kunststoffe.

Wichtig ist dabei, dass mit der Markteinführung von

Produkten, in diesem Fall von Pro duk -ten aus biobasierten Polymeren, imSinn einer nachhaltigen Kreislauf wirt -schaft Fragen zum Produktlebensendeausreichend beantwortet werden. Dahersind die entsprechenden Entsor gungs -wege sowie Recycling-, Verwertungs-und Beseitigungsoptionen zu erörtern,um Hindernisse und Schwierigkeiten fürderen Verbreitung aus Sicht der Ver -wertung rechtzeitig zu erkennen undgegebenenfalls zu begegnen. In diesemZusam menhang sollte auch die Pro -dukt ver antwortung der Hersteller Be -rück sich tigung finden.

Derzeit gliedern sich diese Produkte indie bestehenden Entsorgungsprozesseein, wie es die nachfolgende Grafik ver-deutlicht. Dabei liegen die Heraus for de -run gen nicht immer nur bei den techni-schen Möglichkeiten, sondern auch inder Bereitstellung von Infor mationen. Indiesem Sinne möchte die KNOTEN WEI-MAR GmbH die unterschiedlichen Netz -werke ansprechen und in zukünftigeÜberlegungen einbinden. TransparenteInformationen für alle Beteiligten undeine offene Kom mu nikation sind das Aund O. Die FNR unterstützt diese Maß -gabe durch die Aktivitäten im Biopoly -mernetzwerk und im aktuellen Vorha -ben der KNOTEN WEIMAR GmbH.Ansprechpartner: Dr. Gunnar Hädrich /KNOTEN WEIMAR Internationale Transfer -stelle Umwelttechnologien GmbH

www.bionet.net

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Rubrik

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Unternehmen vorgestellt

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Die Versorgung mit Rohstoffen wird immer mehr zum bestimmenden Faktor über Erfolg oder Misserfolg einer Volkswirtschaft. Deshalbist es unverzichtbar, Rohstoffe aus Abfällen zurückzugewinnen. Dabei kommt es auf die Qualität an. Die Systec Plastics Eisfeld GmbHliefert qualitativ hochwertige Kunststoffe, deren Ausgangsprodukt aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne gewonnen wird.

Zukunft made in Eisfeld

S.eit fast 15 Jahren ist das Un ter -nehmen vor Ort, heute unter dem

Namen Systec Plastics Eisfeld GmbH.

Ausgangspunkt der Produktion sind ge-brauchte Kunst stoffverpackungen ausdem Gelben Sack und der Gelben Ton -ne. Sie sind bereits nach Kunststoffartsortiert und werden im Werk Eisfeld zu-nächst zerkleinert und gereinigt. Unterdem Mar kennamen SYSTALEN produ-ziert das Werk Eisfeld hauptsächlichqualitativ hochwertige Granulate für die

Frank Böttcher, Geschäftsführer Systec Plastics Eisfeld GmbH

Herr Böttcher, welche Vorteile bietenIhre Produkte den Kunden?„Wir liefern nicht einfach irgendeinenKunststoff, sondern genau das Pro dukt,das unser Kunde für seinen Her stel -lungs prozess braucht, also individuellfür ihn gemacht. Er kann sich dabei aufdie Qualität des Pro dukts und der Pro -zesse verlassen und hat überdies nocheinen Preis vorteil.“

Wie kann die Region um Eisfeld vomStandort profitieren?„Die Systec Plastics Eisfeld ist einer dergrößten Arbeitgeber der Region.Aktuell bieten wir Arbeitsplätze alsKunststoff techniker und Anlagen fah rerin einem innovativen Markt an, der mitstarken Zuwachsraten eine großeZukunft vor sich hat.“

Dazu brauchen Sie aber einezuverlässige Rohstoffquelle – können Sie die gewährleisten?„Der Grüne Punkt ist das größte underfolgreichste System zur Sammlungvon gebrauchten Verpackungen. ImÜbrigen setzt Europa auf mehr Re -cycling – ein Standort wie die SystecPlastics Eisfeld wird daher in den kommenden Jahren noch größereBedeutung bekommen.“

.Drei Fragen an:.

.Die Systec Plastics stellt in Eisfeld aus gebrauchten Verpackungen.

.neue Kunststoffe her. Das Ergebnis sind qualitativ hochwertige.

.Granulate für die kunststoffverarbeitende Industrie..

.Rohstoffe aus Abfällen: Systec Plastics Eisfeld GmH.

.stellt Granulate aus Verpackungen her..

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Systec Plastics Eisfeld GmbHGewerbegebiet SüdAm Eichgraben 10, 98673 Eisfeld

www.systec-plastics.de

Unternehmen vorgestellt

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kunststoffverarbeitende Industrie. Ausden Granulaten entstehen neue Kunst -stoff produkte wie Behälter, Rohre undLo gis tiksysteme.

Die Gesellschafter investieren laufendin den Standort und haben ihn zertifi-zieren lassen. Die Systec Plastics arbei-tet mit und für Eisfeld und für dieUmwelt. Nicht nur, indem die Firma un-ter Einbeziehung der Öffentlichkeit mitHochdruck Lösungswege zur Steige -rung der Qualität in allen Produktions -abläufen sucht, sondern auch, weil dieProdukte gut für die Umwelt sind. Dennmit ihnen schließt die Systec PlasticsEisfeld Kreisläufe und trägt so zu mehr

Ressourceneffizienz in Deutschlandbei! Damit ist die Systec Plastics Eisfeldauf einem Zukunftsmarkt erfolgreichtätig.

Ökologische und ökonomische Gründeüberzeugen heute immer mehr und ma-chen das Kunststoffrecycling schon innaher Zukunft unumgänglich und alter-nativlos. Denn Kunststoffrecycling istnachhaltig und als Rohstoff ein Gewinnfür unsere Volkswirtschaft.

Der Eisfelder Produktionsstandort istnach EUCert zertifiziert – Kunststoff -produkte aus SYSTALEN können daherden Blauen Engel tragen.

Der Grüne Punkt steht fürden Einstieg in die Kreis lauf -wirtschaft: 1990 gegründet,

führte das Unternehmen die Getrennt -sammlung für Verkaufsverpackungenbun desweit ein und betreibt heute dasgrößte haushaltsnahe Rücknahmesystemfür Verpackungen. Aus den über GelbeTonnen und Gelbe Säcke, Glascontainerund die Altpapiersammlung gesam-melten Wertstoffen – Glas, Papier, Kunst -stoffe und Metalle – entstehen wichtigeRoh stoffe, die in der Industrie erneut zumEinsatz kommen. Darüber hinaus sorgtder Grüne Punkt für die Rücknahme unddas Recycling von Elektro- und Elektro -nik-Altgeräten sowie Transport- undGewerbeverpackungen, die Standortent -sorgung und das Pfandclearing.

Die Deutsche Gesellschaft für Kreislauf -wirtschaft und Rohstoffe (DKR) vermark-tet die recycelten Wertstoffe und ist da -mit einer der größten RohstoffhändlerDeutschlands. Das Unternehmen bietetdarüber hinaus Entsorgungs- und Lo -gistik dienstleistungen für Handel, Indus -trie und Gewerbe – für nahezu jedes ab-fallwirtschaftliche Problem bietet dieDKR eine Lösung. Die DSD ResourceGmbH berät Unternehmen bei derAnalyse der momentanen Entsorgungs -situation über Strategiefestlegung undAusschreibung bis hin zu Verhandlungenund Auswahl der passenden Entsor -gungsunternehmen.

Alle Unternehmen gehören wie die Sys -tec Plastics Eisfeld GmbH zur DSD –Duales System Holding GmbH & Co. KG.

.Aus den Granulaten entstehen moderne und.

.umweltfreundliche Kunststoffprodukte..

.In der Produktion kommen.

.modernste Verfahren zum Einsatz..

.Der Grüne Punkt –.

.Kernstück der deutschen.

.Kreislaufwirtschaft.

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Die GRAFE-Gruppe ist Spezialist in der Modifizierung thermoplastischer Kunst-stoffe. Dabei werden diese Materialien sowohl in der Farbgebung als auch in ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften beeinflusst. Aus Massen-kunststoffen entstehen High-Tech-Werk-stoffe, die neue Anwendungsbereiche erschließen. Kundennähe, ein hoher Qualitätsstandard und Flexibilität sind Kernpunkte der Produktion nach Maß. Dabei steht GRAFE vor allem für Qualität, Flexibilität, Schnelligkeit, Sorgfalt und Innovation.

Die GRAFE Color Batch GmbH ist der Innovationstreiber in der Herstellung von Farb-Masterbatches. Diese werden ganz nach den individuellen Kunden-bedürfnissen maßgeschneidert. Dabei kann nahezu jedes Produktionsver-fahren vorab simuliert werden. Mehr als 10.000 unterschiedliche Master-batches in individuellen Farbvaria-tionen entstehen jährlich dank der GRAFE-Spezialisten.

Das Unternehmen GRAFE überzeugt nicht nur hinsichtlich Qualität und Funktionalität von Masterbatches,

Compounds und Pigmentpulver-mischungen. Es bietet Ihnen darüberhinaus einen umfangreichen Farb-Service rund um die Verarbeitung. Hierbei besticht das Team des GRAFE-DESIGN-CENTER durch seine genaue Farbberatung und bezaubert jedes Jahr aufs Neue mit einer faszinierenden Color Preview, welche tief in die Farb-welt der kommenden Saison eintaucht.

Die GRAFE Polymer Technik GmbH ist ein weiterer Teil der Unternehmens-gruppe. Neben kunden- und applika-tionsspezifischen Kunststofflösungen wird ein umfangreiches Sortiment an standardisierten elektrisch leitfähigen

Compounds geboten. Durch seine langjährige Erfahrungen in der elektrisch leitfähigen- und permanent antistatischen Kunststoffperformance, einer perfekten Produktionslogistik und einem hohen Automatisierungsgrad gewährleistet der Compound-Spezialist eine schnelle Auftragsabwicklung und kurze Lieferzeiten.

Der dritte Teil, die GRAFE Additiv Batch GmbH bietet ein umfangreiches Sortiment an Additiv-Masterbatches für thermoplastische Kunststoffe, ein-schließlich gefüllter und verstärkter Typen. Im Mittelpunkt der Entwicklungs-arbeiten steht das wachsende Interesse der Kunden, Kunststoffe in seinen Ge-brauchseigenschaften zu modifizieren sowie die Verarbeitung zu erleichtern. So entwickelt GRAFE kontinuierlich neue, auf die Anforderungen der Kunden zugeschnittene Produkte.

Die GRAFE-Gruppe auf dem Mitteldeutschen Kunststofftag3. und 4. Juni 2014 in Erfurt

Die starken Drei

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Impressum

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Impressum VerlagssonderveröffentlichungHerausgeber/VerlegerFVT Fachverlag Thüringen UG(haftungsbeschränkt)Geschäftsführer: Jürgen MeierVerlagsorganisation und Finanzen:Juliane KummerJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 663676-0Fax: 0361 [email protected] der Gesellschaft: ErfurtAmtsgericht Jena, HRB 509051 St.-Nr.: 151/108/07276www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Weitere Verlagsprodukte RedaktionTorsten Laudien (tl) - V.i.S.d.P.Tel.: 0361 [email protected]

Weitere Autoren dieser AusgabePolymerMat e.V., POLYKUM e.V., Kunststoff-Zentrum in LeipziggGmbH, Kunststoff-VerbundBrandenburg Berlin e.V., externeMitteilungen (em)

Redaktionsschluss: 24.04.2014

Titelbild: GRAFE

VertriebVertriebsleitung: Andreas LübkeTel.: 0173 [email protected]

LayoutSusanne Stader, Kommunikations- und Mediendesign, Leipzigwww.susanne-stader.de

DruckPRINTEC OFFSET medienhausInh. M. Faste e.K.Ochshäuser Straße 4534123 Kassel

Nachdruck nur mit schriftlicher Ge nehmigung des Verlages. DerVerlag übernimmt keine Haf tung für unver langt eingesandteManuskrip te, Fotos undIllustrationen.

Einzelpreis: 4,50 EuroJahresabonnement: 27,00 EuroISSN: 2190-409X

Stark und innovativ in die Zukunft.Leuna, der größte Standort des Unternehmens DOMO Chemicals. In rasantem Tempo ist der traditionsreiche Caprolactam-Produktionsstrang in denletzten 20 Jahren erfolgreich restrukturiert worden. Heute ist DOMO ein Garant für die Herstellung und Lieferung von hochwertigen Polyamiden,Zwischenprodukten und Engineering Plastics in Europa, China und den USA. Mit unserem agilen und engagierten Team sowie besonderem Fokus aufGesundheit, Sicherheit und Umweltschutz stärken wir den Standort Leuna. Als zuverlässiger Partner möchten wir auch in Zukunft aktiv zum Erfolgunserer Kunden beitragen.

DOMO Caproleuna GmbH, Am Haupttor – Bau 3101, 06234 Leuna, GermanyPhone: +49 3461 43-2200, Fax: +49 3461 43-2220, [email protected], www.domochemicals.com

DOMO CHEMICALS am mitteldeutschen Chemiestandort Leuna – eine 20-jährige Erfolgsgeschichte.

Neuer Meisterstudiengang Kunststoff/Kautschuk

Der Studiengang zum Geprüften Indus -trie meister Kunststoff und Kautschuk(IHK) qualifiziert die Absolventen fürSach-, Organisations- und Führungs -

Am 20. September startet im IHK-BildungszentrumGera der nächste Meisterstudiengang in der Fach -rich tung Kunststoff und Kautschuk mit demTeilabschnitt Ausbildung der Ausbilder (AdA).

aufgaben an der Schnittstelle vonFertigung und Planung sowie Fachar -beitern und Management. Im Unter -nehmen spielt der Industriemeister ei-ne Schlüsselrolle.

Hat der Meister bisher seinen Mitarbei -tern Arbeitsaufgaben zugewiesen undderen sachgemäße Ausführung über-prüft, so übernimmt er heute zuneh-mend die Rolle eines operativen Mana -

gers in der Produktion. Er koordiniertTeams und trägt zur Lösung der Auf -gaben in seinem Bereich bei. Fragen derbetrieblichen Organisation beschäfti-gen ihn ebenso wie die Führung derMitarbeiter.

Der erfolgreiche Abschluss qualifiziertden Teilnehmer zur weiterführendenAusbildung zum Geprüften TechnischenBetriebswirt (IHK). (tl)

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„Kunststoff herzustellen ist keine Kunst mehr, aber diesen Stoff zubeseitigen, ist eine Kunst, denn Kunststoff ist nicht von Pappe.“

Gerhard Uhlenbruck, deutscher Immunbiologe und Aphoristiker

Foto: kanvag/fotolia

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Alle Veranstaltungen auf einen Blick:

www.messe-erfurt.de

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