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91cuc Äd()cr ^ciiimji STADT ZÜRICH tiamstag/SonnUg, I5./I6. Dezember 1979 Nr. 292 49 Ueberliölile Kleinhandelspreise im Stadtzürcher Index Eine kritische Zuschrift zur amtlichen Statistik Für ausgewählte Artikel, die im Zürcher In- dex der Konsumentenpreise berücksichtigt sind, berechnet das Statistische Amt der Stadt Zürich allmonatlich von rund tausend Verkaufsstellen des selbständigen Detailhandels, der Grossver- teiler und der Warenhiluser ungewogene Durch- schnittspreise, die im «Tagblatt» gegen Mitte des folgenden Monates veröffentlicht werden. Wer, wie der Verfasser dieser Zeilen, den Be- weis antreten will, dass diese Preise regelmässig zu hoch sind, muss vorerst Licht auf die Verfah- rensfrage werfen. Wie wird gewichtet? Die landläufige Ansicht dürfte dahin gehen, dass man beim Grossverteiler billiger einkauft als im Lädeli. Das stimmt nicht immer: Recht oft kann man sich im Quartierläden billiger ein- decken. Die Grossverteiler sind indessen die re- gelmässigen Inserenten una liefern dem An- fechter Zahlenmaterial gegen das Statistische Amt. Es muss wohl entsprechend den Einkaufs- gewohnheiten gewichtet werden. Dann muss man die Käufe beim Grossverteiler starker be- rücksichtigen, darf nicht jede Verkaufsstelle gleich zählen, sondern muss auf die Marktan- teile abstellen. Darüber sollte das Statistische Amt einmal Auskunft geben. Beschränkte Vergleichbarkeit Im folgenden wird eine ganze Anzahl von Waren von Vergleichen ausgeklammert, weil sich Preisunterschiede durch Qualitätsunter- schiede erklären können, so bei Wein und den meisten Obst- und Gemüsesorten. Tee und Kaf- fee könnte man vergleichen, wenn man sich auf bestimmte Marken beschränkt. Das Statistische Amt ist wahrscheinlich so vorgegangen; immer- hin ist es auffällig, dass sein Durchschnitts-Boh- nenkaffee von Fr. 3.50 im Mai nur auf Fr. 3.43 im August herunterkam, wo doch für 3 Fr. und wenig mehr allenthalben Kaffee erstanden wer- den konnte. Beim Freilandsalat schaut man auf den Kopf das Angebot lag nach dem Amt im August bei durchschnittlich 75 Rp. je Kopf; schönste Ware konnte man indessen wochenlang und al- lenthalben für 60 Rp. kaufen. Beschränkt ver- gleichbar sind auch Eier. 35 Rp. für Trinkeier und 20 Rp. für Importeier, wie die amtlichen Durchschnitts-Preisangaben lauten, dürfte je- doch der Durchschnitt der Kundschaft kaum bezahlt haben. Ein Grossverteiler bot am 22. September 10 Trinkeier für Fr. 1.20 an und dürfte im August kaum viel teurer gewesen sein. Im folgenden seien einige Fleischangebote, wie sie unter anderem auch in Quartierläden festgestellt worden sind, den in Klammern ge- setzten amtlichen Durchschnittspreisen für den Monat August gegenübergestellt: Rindsbraten, Schulter 13 bis 15 Fr. je Kilogramm (nach Stati- stischem Amt Fr. 22.31); Schweinsvoressen Fr. 1 1.50 (Fr. 15.94); geräucherter Magerspeck 8 Fr. (Fr. 9.49): gefrorene Poulets Fr. 3.60 (Fr. 5.91). Gut vergleichbare Produkte Gute Vergleichbarkeit bieten Zucker, Son- nenblumenöl, Erdnussöl, Teigwaren, Reis Waren, die ein Grossteil des Kleinhandels vorn gleichen Lieferanten bezieht, der an die Lebens- mittelverordnung gebunden ist und für Quali- tätsabweichungen wenig Spielraum hat. Hier lauten die festgestellten Angebote und die vom Amt angegebenen Durchschnittspreise wie folgt: Kristallzucker 90 Rp. bis I Fr. je Kilo- gramm (Fr. 1.14); Sonnenblumenöl Fr. 3.95 je Liter (Fr. 4.08); Erdnussöl 3 Fr. je Liter (Fr. 4.60); Frischeierteigwaren I Fr. je 500 Gramm (Fr. 1.61): Reis, glaciert. Fr. 1.80 je Kilogramm (Fr. 2.34). Auch Tee steht beim Statistischen Amt über- höht zu Buch. Eine der grossen Konsumgenos- senschaften bietet eine ganze Reihe bekannte- ster Markentees zu Fr. 1.80 und darunter je 100 Gramm an, wogegen der amtliche Durchschnitt bei Fr. 2.59 liegt. Diese Liste liesse sich mühelos noch auswei- ten. Die Zahlen zeigen, wie gut die Konkurrenz spielt und wie wenig nötig wir eine Preiskon- trolle haben. Unrealistischer Index Zwei andere Schlussfolgerungen drängen sich aber auf: 1. Der Kleinhandelspreisindex der Stadt Zü- rich ist unrealistisch. Schon aus der Angabe, dass die Preise in tausend Verkaufsstellen ermit- telt wurden, lässt sich schliessen, dass die Preise der Grossverteiler, wie oben kritisiert, zu wenig gewertet wurden. Die meisten Indexwaren sind lange haltbar. Man deckt sich daher ein, wann und wo Aktion ist. Diese Preis-Tagesfliegen sind in obigen Ver- gleichen nicht einbezogen, zeigen jedoch, dass zuzeiten noch billiger eingekauft werden kann. In den amtlichen Index der Lebenshaltungs- kosten gehen aber die amtlichen Zahlen ein. Lie- gen sie höher als die wirklichen, so ertönt der Ruf nach Lohnanpassungen (= -erhöhungen) ohne echten Grund. Da die Behörden sie mei- stens gewähren, steigen die Steuern und Tarife. Man kauft wohl billiger ein, als offiziell ange- nommen wird, muss dann aber die Folgen eines überhöhten Indexes tragen. Ein lebensnäherer Weihnachtsstimmung am Bürkliplatz Dritter Zürcher Weihnachtsmarkt vi. Der Kiwanis- Klub Zürich veranstaltet zum drittenmal seinen Weihnachtsmarkt, der unter dem Patronat von Stadtpräsident Sigmund Widmer und alt Stadtrat Jakob Baur steht. Ins- gesamt 47 Stände sind beim Bürkliplatz aufge- stellt. An 40 Ständen bieten renommierte De- taillisten der Stadt ihre Waren an; sechs Stände gehören dem Kiwanis-Klub Zürich. Dieser stellt den erzielten Umsatz ganz dem Behinderten- Sportklu b Zürich zur Verfügung; auch die De- taillisten lassen einen möglichst grossen Teil ih- res Umsatzes diesem Zweck zufliessen. Der Be- hinderten-Sportklub selber ist mit einem Stand vertreten, an dem selbstgebackene Kuchen an- geboten werden. Der Gewinn aus dem Weih- nachtsmarkt sollte den Erwerb eines Spezialbus- ses für Rollstuhltransporte ermöglichen. An der Eröffnung des Marktes begrüssten Stadtpräsident Sigmund Widmer und ein Sa- michlaus die schon zahlreich erschienenen Be- sucher und sprachen die Hoffnung aus, dass man hier, wo die Waren keineswegs teurer sind, mit Weihnachtseinkäufen nicht zurückhalten werde. In der Tat ist das Angebot vielseitig und verlockend: Keramik, Glas- und Zinnwaren, Parfums, Bücher, Süssigkeiten, Kerzen und Spielsachen und noch viel anderes mehr ist hier mit viel Geschick angeordnet. Heisse Getränke und Bratwürste warten auf durchfrorene Markt- besucher, an Maroni und Zuckerwatte werden die Kinder ihre Freude haben. Als Maskottchen des Marktes ist wieder eine Schafherde vom Zollikerberg da. Die mögliche Geburt ei- nes Lämmchens würde den Besuch beim Schaf- gehege natürlich noch attraktiver machen. Für Vergnügen ist aber auch sonst gesorgt: Inmitten des Marktes wird auf einer Bühne manch Un- terhaltendes geboten. Der Post-Sonderzusatz- stempel dürfte die Philatelisten interessieren; Sammler werden sich an den in der Anzahl beschränkten Zürcher Weihnachtstellern er- freuen. (Am 15. Dezember ist der Weihnachts- markt von 10 bis 18 Uhr, am 16. Dezember von 13 bis 18 Uhr geöffnet.) Kleinhandelsindex, wie ihn verschiedene Gross- verteiler schon für sich führen, ist anzustreben. l nbcrikksichtigtc Subvcntiönsaktioncn 2. Bei den subventionierten Milchprodukten gibt es neben Aktionen, die der Handel auf ei- gene Kosten bestreitet, zentral organisierte, die den Bund und damit den Steuerzahler Millio- nen kosten. Wenn, wie dies wieder im Septem- ber der Fall war, 200 Gramm Tafelbutter eine Zeitlang wieder zu Fr. 2.25 statt zu Fr. 2.80 ab- zugeben sind, so kostet dies den Bund jeweilen um die 5 Mio. Fr. Der zürcherische Index scheint, aus den gleichmässig ausgewiesenen Zahlen zu schliessen, diesen in Sicht des Land- wirtschaftlichen Informationsdienstes beson- dern Geschenken der Bundesbehörden nicht Rechnung zu tragen. Um Geschenke handelt es sich aber leider nicht, sondern um ein Hosenta- sche-Westentasche-Spiel, das noch mit viel Um- trieb und Kosten verbunden ist. Im September 1979 z. B. dürfte der Butterpreis für die Index- rechnung nicht mit Fr. 2.80, sondern nur etwa mit Fr. 2.40 entsprechend Dauer und Ausmass der Aktion gewertet werde. Dennoch weist ihn das Amt sogar mit Fr. 2.81 aus, gerade als ob die Bundeskasse kein Opfer gebracht hätte. Den offiziellen Stellen, die sich mit dem Le- bensmittelindex zu befassen haben, sei sehr empfohlen, vermehrt auf die aus der Wirtschaft selbst ermittelten Zahlen abzustellen. So ver- zeichnete die Migros per Ende August einen Rückgang des Preisniveaus von 0,7%. Wollen wir gegen die Teuerung kämpfen, so dürfen wir sie nicht noch statistisch schüren. //üm //t,r0/(/ «Lädelen» auf dem Weihnachtsmarkt in den Stadthausanlagen. Kommission gegen Quurticrpoliklinik in Zürich /. Die Kommission des Zürcher Gemeindera- tes, welche die von den Progressiven Organisa- tionen eingereichte Volksinitiative für eine Poli- klinik in Zürich 9 und den Gegenvorschlag des Stadtrates vorzuberaten hatte, wird dem Ge- meinderat beantragen, nicht auf den Gegenvor- schlag des Stadtrates einzutreten und den Stimmberechtigten die Ablehnung der Initiative zu empfehlen. Im Gegensatz zur Weisung des Stadtrates ist die Kommission offenbar eher der Meinung, dass die Initiative den Stimmberech- tigten unterbreitet werden sollte. Nach der Ablehnung der progressiven Initia- tive für die Einrichtung von Quartierpoliklini- ken (im März 1977 unter dem Titel «für eine bessere medizinische Versorgung» zur Abstim- rnung gebracht) durch die Stimmberechtigten reichten die Progressiven Organisationen 1977 erneut eine Volksinitiative ein, die diesmal ein Gesundheitsientrum im Stadtkreis 9 verlangte, an dem unter anderem mehrere Allgemeinprak- tiker und Spezialärzte angestellt werden sollten. Das vom sozialdemokratischen Stadtrat Max Bryner geleitete Gesundheitsamt arbeitete dar- auf einen Gegenvorschlag aus, der zwar eben- falls ein Gesundheitszentrum vorsah, dessen Ausgestaltung sich aber gegenüber der Initiative in etwas bescheidenerem Rahmen hielt. Zudem sollte dieses Zentrum nicht, wie es die Initianten verlangen, von der Stadt geführt werden; für die Trägerschaft sah der Gegenvorschlag einen Verein vor. in dem die Stadt allerdings eine starke Vertretung haben sollte. Das Gesund- heitszentrum des Gegenvorschlages sollte neben Hauspflege, Gemeindekrankenpflege und Krankenmobilienmagazin vor allem auch noch eine Arztpraxis für zwei Allgemeinpraktiker, ein Tagesheim und eine Bettenstatio n umfassen und als psychiatrische Auffangstation dienen kön- nen. Mit dem Beschluss, nicht auf den Gegenvor- schlag einzutreten, bringt die Kommission zum Ausdruck, dass sie den vom Stadtrat vorge- schlagenen Weg aus grundsätzlichen Ueberle- gungen ablehnt; weder ist eine weitere Verstaat- lichung der Medizin erwünscht, noch ist von ei- nem zu anonymer Behandlung neigenden Ge- sundheitszentrum eine bessere medizinische Versorgung zu erwarten. Es kommt dazu, dass mehrere Aerzte die Eröffnung von Praxen im Kreis 9 planen und damit auch nicht mehr von einer ungenügenden ärztlichen Versorgung die- ses Stadtteils die Rede sein kann. Die sozial- demokratische Minderheit, die auf den Gegen- vorschlag eintreten wollte, unterstützt nun die Initiative, 1976 hatten sich die Sozialdemokra- ten bei der Behandlung der Quartierpoliklini- ken im Gemeinderat der Stimme enthalten; es wird sich zeigen, ob sie sich diesmal gesund- heitspolitisch ins Schlepptau der Progressiven nehmen lassen. Von Tag zu Tag Ni'ii eröffnet: «Calerie 13» P. Wd. Die neu eröffnete «Galerie 13» an der Brauerstrasse 13 nennt sich an der Eingangstüre «Ga- lerie Laden», denn neben Bildern an den Wänden eines Vorder- und Hinterraums beschäftigt sie sich auch mit Kleidern, Wolle, Puppen, Keramik, Kerzen und Stilrahmen. Die beiden Inhaber bieten an ihrer Eröffnungsausstellung dem 1950 in Rom geborenen, nun in Zürich ansässigen Rotondo Sarina Gelegenheit, eine Gruppe seiner kleinformatigen Bilder und Zeich- nungen vorzuzeigen. Die spontanen und doch mit Sorgfalt gearbeiteten Blätter machen den Eindruck, als wären die auf der Bildfläche sichtbaren Bruch- stücke oder Zitate wie von einem erregten Wirbel er- fasst, so dass unter ihnen jede Verbindung abgerissen ist. (Bis 12. Januar) In Zürich getroffen Lucio Dalla shr. Es hat sich längst herumgesprochen, dass die Unterhaltungsmusik in Italien seit eini- ger Zeit eine gehörige Veränderung durchge- macht hat. Wer geglaubt hat, Italiener konnten nur Schnulzen produzieren, welche das Meer, den Mond oder die Mamma besingen, muss an- gesichts des gegenwärtig bemerkenswerten An- gebotes erkennen, dass in unserem südlichen Nachbarland eine wahre Evolution des Ge- ***** Lucio Dalla schmacks zumindest der jüngeren Genera- tion stattgefunden hat. Anders als bei frühe- ren Trendwechselversuchen, wo mit unglückli- chem Ergebnis amerikanischer Stil kopiert wur- de, ist diesmal die Abkehr vom anspruchsar- men, romantischen Schlager aus eigener Kraft und mit aller Deutlichkeit gelungen. Und dabei haben sich starke Musikerpersönlichkeiten in den Vordergrund geschoben, die es geschafft haben, nicht bloss zu verändern, sondern auch zu verbessern. Einer dieser Protagonisten der neuen italie- nischen Musikszene ist Lucio Dalla, ein Mann, der si^h durch aussergewöhnliche Musikalität und ein bemerkenswert solides Können aus- zeichnet. Wir haben Dalla einige Tage nach sei- nem Zürcher Konzert getroffen. Der 36jährige, aus Bologna stammende Mu- siker kommt und dieser Einfluss ist unver- kennbar vom Jazz her. Jahrelang spielte er in der Seconda Roma New Jazz Band Klarinette. Sein markantes Aeusseres (er selbst bezeichnet sich als hässlich), das er mit ungewöhnlicher Aufmachung noch unterstreicht, und seine san- dige, sehnsüchtig klingende Stimme Hessen den kleingewachsenen Dalla vorerst in das Schla- gergeschäft wechseln. Obschon er optisch kei- neswegs für Erfolge in der von Aeusserlichkei- ten geprägten Schlagerszene prädestiniert schien, gelang es ihm, mit mehreren Liedern in die heimatlichen Hitparaden vorzudringen. Mit beneidenswerter Konsequenz wandte sich Dalla jedoch bald wieder Neuem zu: Im Film «II sov- versivo», welchen die «Padre Padrone»-Regis- seure, die Brüder Taviani, inszenierten, stellte er seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Be- weis. Am Filmfestival von Venedig wurde er zum besten Darsteller gewählt. Heute interessiert ihn der Film nur noch von der kreativen Seite her: Er schreibt Drehbücher. Die Schauspielerei allerdings ist ihm gründlich verleidet. Beeinflusst von der Gruppe Genesis und der brasilianischen Musik hat Dalla dann eine enorm attraktive, rhythmische und klangstarke Musik entwickelt, die ihm in Italien gewaltige Erfolge gebracht hat: Bei seinen Konzerten strömen bis zu 50 000 Zuschauer in die Fussball- stadien, welche jeweils zu Konzertsälen «um- funktioniert» werden. Auch in der Schweiz hat sich Lucio Dalla, der ständig eine gestrickte blaue Mütze trägt, einen guten Namen geschaffen. Das vor ausver- kauften Rängen stattfindende Konzert im Volkshaus war allerdings nicht nach dem Ge- schmack des bescheidenen Musikers: Die Zu- schauer, fast durchwegs Kinder von in Zürich lebenden Italienern, hatten ihren Landsmann ebenso lautstark wie frenetisch gefeiert; der sen- sible Norditaliener bevorzugt jedoch kühles Pu- blikum, das er mit seiner Musik überzeugen und gewinnen kann. Dalla zeigte sich ziemlich ent- täuscht von seinen zügellosen Fans, die weniger aus Musikverständnis als vielmehr zur Huldi- gung einer in der Heimat verehrten Persönlich- keit zusammengekommen waren. Polizeinachrichten Fussgänger auf dem Streifen angefahren s Am Freitag vormittag ist vor dem Haus Sihl- strasse 37 ein 50jähriger Fussgänger beim Ueber- queren der Fahrbahn auf dem Zebrastreifen von ei- nem in die Sihlstrasse abbiegenden Personenwagen angefahren worden. Der Mann musste mit verschiede- nen Verletzungen hospitalisiert werden. Beide Ver- kehrsteilnehmer hatten, wie dies bei Abzweigungen oft der Fall ist. Grünlicht. Neue Zürcher Zeitung vom 15.12.1979

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91cucÄd()cr ^ciiimji STADT ZÜRICH tiamstag/SonnUg, I5./I6. Dezember 1979 Nr. 292 49

Ueberliölile Kleinhandelspreise im Stadtzürcher IndexEine kritische Zuschrift zur amtlichen Statistik

Für ausgewählte Artikel, die im Zürcher In-dex der Konsumentenpreise berücksichtigt sind,

berechnet das Statistische Amt der Stadt Zürichallmonatlich von rund tausend Verkaufsstellendes selbständigen Detailhandels, der Grossver-teiler und der Warenhiluser ungewogene Durch-schnittspreise, die im «Tagblatt» gegen Mitte desfolgenden Monates veröffentlicht werden.

Wer, wie der Verfasser dieser Zeilen, den Be-weis antreten will, dass diese Preise regelmässig

zu hoch sind, muss vorerst Licht auf die Verfah-rensfrage werfen.

Wie wird gewichtet?

Die landläufige Ansicht dürfte dahin gehen,

dass man beim Grossverteiler billiger einkauftals im Lädeli. Das stimmt nicht immer: Rechtoft kann man sich im Quartierläden billiger ein-decken. Die Grossverteiler sind indessen die re-gelmässigen Inserenten una liefern dem An-fechter Zahlenmaterial gegen das StatistischeAmt. Es muss wohl entsprechend den Einkaufs-gewohnheiten gewichtet werden. Dann mussman die Käufe beim Grossverteiler starker be-rücksichtigen, darf nicht jede Verkaufsstellegleich zählen, sondern muss auf die Marktan-teile abstellen. Darüber sollte das StatistischeAmt einmal Auskunft geben.

Beschränkte Vergleichbarkeit

Im folgenden wird eine ganze Anzahl vonWaren von Vergleichen ausgeklammert, weilsich Preisunterschiede durch Qualitätsunter-schiede erklären können, so bei Wein und denmeisten Obst- und Gemüsesorten. Tee und Kaf-fee könnte man vergleichen, wenn man sich aufbestimmte Marken beschränkt. Das StatistischeAmt ist wahrscheinlich so vorgegangen; immer-hin ist es auffällig, dass sein Durchschnitts-Boh-nenkaffee von Fr. 3.50 im Mai nur auf Fr. 3.43im August herunterkam, wo doch für 3 Fr. undwenig mehr allenthalben Kaffee erstanden wer-den konnte.

Beim Freilandsalat schaut man auf den Kopfdas Angebot lag nach dem Amt im August

bei durchschnittlich 75 Rp. je Kopf; schönsteWare konnte man indessen wochenlang und al-lenthalben für 60 Rp. kaufen. Beschränkt ver-gleichbar sind auch Eier. 35 Rp. für Trinkeierund 20 Rp. für Importeier, wie die amtlichenDurchschnitts-Preisangaben lauten, dürfte je-

doch der Durchschnitt der Kundschaft kaumbezahlt haben. Ein Grossverteiler bot am22. September 10 Trinkeier für Fr. 1.20 an unddürfte im August kaum viel teurer gewesen

sein.

Im folgenden seien einige Fleischangebote,

wie sie unter anderem auch in Quartierläden

festgestellt worden sind, den in Klammern ge-

setzten amtlichen Durchschnittspreisen für denMonat August gegenübergestellt: Rindsbraten,Schulter 13 bis 15 Fr. je Kilogramm (nach Stati-stischem Amt Fr. 22.31); Schweinsvoressen Fr.1 1.50 (Fr. 15.94); geräucherter Magerspeck 8 Fr.(Fr. 9.49): gefrorene Poulets Fr. 3.60 (Fr. 5.91).

Gut vergleichbare Produkte

Gute Vergleichbarkeit bieten Zucker, Son-nenblumenöl, Erdnussöl, Teigwaren, ReisWaren, die ein Grossteil des Kleinhandels vorngleichen Lieferanten bezieht, der an die Lebens-mittelverordnung gebunden ist und für Quali-tätsabweichungen wenig Spielraum hat. Hierlauten die festgestellten Angebote und die vomAmt angegebenen Durchschnittspreise wiefolgt: Kristallzucker 90 Rp. bis I Fr. je Kilo-gramm (Fr. 1.14); Sonnenblumenöl Fr. 3.95 je

Liter (Fr. 4.08); Erdnussöl 3 Fr. je Liter (Fr.4.60); Frischeierteigwaren

I Fr. je 500 Gramm(Fr. 1.61): Reis, glaciert. Fr. 1.80 je Kilogramm(Fr. 2.34).

Auch Tee steht beim Statistischen Amt über-höht zu Buch. Eine der grossen Konsumgenos-

senschaften bietet eine ganze Reihe bekannte-ster Markentees zu Fr. 1.80 und darunter je 100

Gramm an, wogegen der amtliche Durchschnittbei Fr. 2.59 liegt.

Diese Liste liesse sich mühelos noch auswei-ten. Die Zahlen zeigen, wie gut die Konkurrenzspielt und wie wenig nötig wir eine Preiskon-trolle haben.

Unrealistischer Index

Zwei andere Schlussfolgerungen drängen

sich aber auf:1. Der Kleinhandelspreisindex der Stadt Zü-

rich ist unrealistisch. Schon aus der Angabe,

dass die Preise in tausend Verkaufsstellen ermit-telt wurden, lässt sich schliessen, dass die Preiseder Grossverteiler, wie oben kritisiert, zu weniggewertet wurden.

Die meisten Indexwaren sind lange haltbar.Man deckt sich daher ein, wann und wo Aktionist. Diese Preis-Tagesfliegen sind in obigen Ver-gleichen nicht einbezogen, zeigen jedoch, dasszuzeiten noch billiger eingekauft werden kann.

In den amtlichen Index der Lebenshaltungs-

kosten gehen aber die amtlichen Zahlen ein. Lie-gen sie höher als die wirklichen, so ertönt derRuf nach Lohnanpassungen (= -erhöhungen)ohne echten Grund. Da die Behörden sie mei-stens gewähren, steigen die Steuern und Tarife.Man kauft wohl billiger ein, als offiziell ange-nommen wird, muss dann aber die Folgen einesüberhöhten Indexes tragen. Ein lebensnäherer

Weihnachtsstimmung am Bürkliplatz

Dritter Zürcher Weihnachtsmarkt

vi. Der Kiwanis- Klub Zürich veranstaltetzum drittenmal seinen Weihnachtsmarkt, derunter dem Patronat von Stadtpräsident Sigmund

Widmer und alt Stadtrat Jakob Baur steht. Ins-gesamt 47 Stände sind beim Bürkliplatz aufge-

stellt. An 40 Ständen bieten renommierte De-taillisten der Stadt ihre Waren an; sechs Ständegehören dem Kiwanis-Klub Zürich. Dieser stelltden erzielten Umsatz ganz dem Behinderten-Sportklub Zürich zur Verfügung; auch die De-taillisten lassen einen möglichst grossen Teil ih-res Umsatzes diesem Zweck zufliessen. Der Be-hinderten-Sportklub selber ist mit einem Standvertreten, an dem selbstgebackene Kuchen an-geboten werden. Der Gewinn aus dem Weih-nachtsmarkt sollte den Erwerb eines Spezialbus-

ses für Rollstuhltransporte ermöglichen.

An der Eröffnung des Marktes begrüsstenStadtpräsident Sigmund Widmer und ein Sa-michlaus die schon zahlreich erschienenen Be-sucher und sprachen die Hoffnung aus, dassman hier, wo die Waren keineswegs teurer sind,

mit Weihnachtseinkäufen nicht zurückhaltenwerde. In der Tat ist das Angebot vielseitig undverlockend: Keramik, Glas- und Zinnwaren,Parfums, Bücher, Süssigkeiten, Kerzen undSpielsachen und noch viel anderes mehr ist hiermit viel Geschick angeordnet. Heisse Getränkeund Bratwürste warten auf durchfrorene Markt-besucher, an Maroni und Zuckerwatte werdendie Kinder ihre Freude haben. Als Maskottchendes Marktes ist wieder eine Schafherde vomZollikerberg da. Die mögliche Geburt ei-nes Lämmchens würde den Besuch beim Schaf-gehege natürlich noch attraktiver machen. FürVergnügen ist aber auch sonst gesorgt: Inmittendes Marktes wird auf einer Bühne manch Un-terhaltendes geboten. Der Post-Sonderzusatz-stempel dürfte die Philatelisten interessieren;

Sammler werden sich an den in der Anzahlbeschränkten Zürcher Weihnachtstellern er-freuen. (Am 15. Dezember ist der Weihnachts-markt von 10 bis 18 Uhr, am 16. Dezember von13 bis 18 Uhr geöffnet.)

Kleinhandelsindex, wie ihn verschiedene Gross-verteiler schon für sich führen, ist anzustreben.

l nbcrikksichtigtc Subvcntiönsaktioncn2. Bei den subventionierten Milchprodukten

gibt es neben Aktionen, die der Handel auf ei-gene Kosten bestreitet, zentral organisierte, dieden Bund und damit den Steuerzahler Millio-nen kosten. Wenn, wie dies wieder im Septem-ber der Fall war, 200 Gramm Tafelbutter eineZeitlang wieder zu Fr. 2.25 statt zu Fr. 2.80 ab-zugeben sind, so kostet dies den Bund jeweilenum die 5 Mio. Fr. Der zürcherische Indexscheint, aus den gleichmässig ausgewiesenenZahlen zu schliessen, diesen in Sicht des Land-wirtschaftlichen Informationsdienstes beson-dern Geschenken der Bundesbehörden nichtRechnung zu tragen. Um Geschenke handelt essich aber leider nicht, sondern um ein Hosenta-sche-Westentasche-Spiel, das noch mit viel Um-trieb und Kosten verbunden ist. Im September1979 z. B. dürfte der Butterpreis für die Index-rechnung nicht mit Fr. 2.80, sondern nur etwamit Fr. 2.40 entsprechend Dauer und Ausmassder Aktion gewertet werde. Dennoch weist ihndas Amt sogar mit Fr. 2.81 aus, gerade als obdie Bundeskasse kein Opfer gebracht hätte.

Den offiziellen Stellen, die sich mit dem Le-bensmittelindex zu befassen haben, sei sehrempfohlen, vermehrt auf die aus der Wirtschaftselbst ermittelten Zahlen abzustellen. So ver-zeichnete die Migros per Ende August einenRückgang des Preisniveaus von 0,7%. Wollenwir gegen die Teuerung kämpfen, so dürfen wirsie nicht noch statistisch schüren. //üm //t,r0/(/

«Lädelen» auf dem Weihnachtsmarkt in den Stadthausanlagen.

Kommission gegenQuurticrpoliklinik in Zürich

/. Die Kommission des Zürcher Gemeindera-tes, welche die von den Progressiven Organisa-tionen eingereichte Volksinitiative für eine Poli-klinik in Zürich 9 und den Gegenvorschlag desStadtrates vorzuberaten hatte, wird dem Ge-meinderat beantragen, nicht auf den Gegenvor-schlag des Stadtrates einzutreten und denStimmberechtigten die Ablehnung der Initiativezu empfehlen. Im Gegensatz zur Weisung desStadtrates ist die Kommission offenbar eher derMeinung, dass die Initiative den Stimmberech-tigten unterbreitet werden sollte.

Nach der Ablehnung der progressiven Initia-tive für die Einrichtung von Quartierpoliklini-ken (im März 1977 unter dem Titel «für einebessere medizinische Versorgung» zur Abstim-rnung gebracht) durch die Stimmberechtigten

reichten die Progressiven Organisationen 1977erneut eine Volksinitiative ein, die diesmal einGesundheitsientrum im Stadtkreis 9 verlangte,

an dem unter anderem mehrere Allgemeinprak-tiker und Spezialärzte angestellt werden sollten.Das vom sozialdemokratischen Stadtrat MaxBryner geleitete Gesundheitsamt arbeitete dar-auf einen Gegenvorschlag aus, der zwar eben-falls ein Gesundheitszentrum vorsah, dessenAusgestaltung sich aber gegenüber der Initiativein etwas bescheidenerem Rahmen hielt. Zudemsollte dieses Zentrum nicht, wie es die Initiantenverlangen, von der Stadt geführt werden; fürdie Trägerschaft sah der Gegenvorschlag einenVerein vor. in dem die Stadt allerdings einestarke Vertretung haben sollte. Das Gesund-heitszentrum des Gegenvorschlages sollte nebenHauspflege, Gemeindekrankenpflege undKrankenmobilienmagazin vor allem auch nocheine Arztpraxis für zwei Allgemeinpraktiker, einTagesheim und eine Bettenstation umfassen undals psychiatrische Auffangstation dienen kön-nen.

Mit dem Beschluss, nicht auf den Gegenvor-schlag einzutreten, bringt die Kommission zumAusdruck, dass sie den vom Stadtrat vorge-schlagenen Weg aus grundsätzlichen Ueberle-gungen ablehnt; weder ist eine weitere Verstaat-lichung der Medizin erwünscht, noch ist von ei-nem zu anonymer Behandlung neigenden Ge-sundheitszentrum eine bessere medizinischeVersorgung zu erwarten. Es kommt dazu, dassmehrere Aerzte die Eröffnung von Praxen imKreis 9 planen und damit auch nicht mehr voneiner ungenügenden ärztlichen Versorgung die-ses Stadtteils die Rede sein kann. Die sozial-demokratische Minderheit, die auf den Gegen-vorschlag eintreten wollte, unterstützt nun dieInitiative, 1976 hatten sich die Sozialdemokra-ten bei der Behandlung der Quartierpoliklini-ken im Gemeinderat der Stimme enthalten; eswird sich zeigen, ob sie sich diesmal gesund-heitspolitisch ins Schlepptau der Progressiven

nehmen lassen.

Von Tag zu Tag

Ni'ii eröffnet: «Calerie 13»

P. Wd. Die neu eröffnete «Galerie 13» an derBrauerstrasse 13 nennt sich an der Eingangstüre «Ga-lerie Laden», denn neben Bildern an den Wändeneines Vorder- und Hinterraums beschäftigt sie sichauch mit Kleidern, Wolle, Puppen, Keramik, Kerzenund Stilrahmen. Die beiden Inhaber bieten an ihrerEröffnungsausstellung dem 1950 in Rom geborenen,

nun in Zürich ansässigen Rotondo Sarina Gelegenheit,

eine Gruppe seiner kleinformatigen Bilder und Zeich-nungen vorzuzeigen. Die spontanen und doch mitSorgfalt gearbeiteten Blätter machen den Eindruck,als wären die auf der Bildfläche sichtbaren Bruch-stücke oder Zitate wie von einem erregten Wirbel er-fasst, so dass unter ihnen jede Verbindung abgerissen

ist. (Bis 12. Januar)

In Zürich getroffen

Lucio Dallashr. Es hat sich längst herumgesprochen,

dass die Unterhaltungsmusik in Italien seit eini-ger Zeit eine gehörige Veränderung durchge-

macht hat. Wer geglaubt hat, Italiener konntennur Schnulzen produzieren, welche das Meer,den Mond oder die Mamma besingen, muss an-gesichts des gegenwärtig bemerkenswerten An-gebotes erkennen, dass in unserem südlichenNachbarland eine wahre Evolution des Ge-

*****Lucio Dalla

schmacks zumindest der jüngeren Genera-tion stattgefunden hat. Anders als bei frühe-ren Trendwechselversuchen, wo mit unglückli-chem Ergebnis amerikanischer Stil kopiert wur-de, ist diesmal die Abkehr vom anspruchsar-men, romantischen Schlager aus eigener Kraftund mit aller Deutlichkeit gelungen. Und dabeihaben sich starke Musikerpersönlichkeiten inden Vordergrund geschoben, die es geschaffthaben, nicht bloss zu verändern, sondern auchzu verbessern.

Einer dieser Protagonisten der neuen italie-nischen Musikszene ist Lucio Dalla, ein Mann,der si^h durch aussergewöhnliche Musikalitätund ein bemerkenswert solides Können aus-zeichnet. Wir haben Dalla einige Tage nach sei-nem Zürcher Konzert getroffen.

Der 36jährige, aus Bologna stammende Mu-siker kommt und dieser Einfluss ist unver-kennbar vom Jazz her. Jahrelang spielte er inder Seconda Roma New Jazz Band Klarinette.Sein markantes Aeusseres (er selbst bezeichnetsich als hässlich), das er mit ungewöhnlicherAufmachung noch unterstreicht, und seine san-dige, sehnsüchtig klingende Stimme Hessen denkleingewachsenen Dalla vorerst in das Schla-gergeschäft wechseln. Obschon er optisch kei-neswegs für Erfolge in der von Aeusserlichkei-ten geprägten Schlagerszene prädestiniertschien, gelang es ihm, mit mehreren Liedern indie heimatlichen Hitparaden vorzudringen. Mitbeneidenswerter Konsequenz wandte sich Dallajedoch bald wieder Neuem zu: Im Film «II sov-versivo», welchen die «Padre Padrone»-Regis-seure, die Brüder Taviani, inszenierten, stellte erseine schauspielerischen Fähigkeiten unter Be-weis. Am Filmfestival von Venedig wurde erzum besten Darsteller gewählt. Heute interessiertihn der Film nur noch von der kreativen Seiteher: Er schreibt Drehbücher. Die Schauspielereiallerdings ist ihm gründlich verleidet.

Beeinflusst von der Gruppe Genesis und derbrasilianischen Musik hat Dalla dann eineenorm attraktive, rhythmische und klangstarke

Musik entwickelt, die ihm in Italien gewaltigeErfolge gebracht hat: Bei seinen Konzertenströmen bis zu 50 000 Zuschauer in die Fussball-stadien, welche jeweils zu Konzertsälen «um-funktioniert» werden.

Auch in der Schweiz hat sich Lucio Dalla,der ständig eine gestrickte blaue Mütze trägt,

einen guten Namen geschaffen. Das vor ausver-kauften Rängen stattfindende Konzert imVolkshaus war allerdings nicht nach dem Ge-schmack des bescheidenen Musikers: Die Zu-schauer, fast durchwegs Kinder von in Zürichlebenden Italienern, hatten ihren Landsmannebenso lautstark wie frenetisch gefeiert; der sen-sible Norditaliener bevorzugt jedoch kühles Pu-blikum, das er mit seiner Musik überzeugen undgewinnen kann. Dalla zeigte sich ziemlich ent-täuscht von seinen zügellosen Fans, die weniger

aus Musikverständnis als vielmehr zur Huldi-gung einer in der Heimat verehrten Persönlich-keit zusammengekommen waren.

PolizeinachrichtenFussgänger auf dem Streifen angefahren

s Am Freitag vormittag ist vor dem Haus Sihl-strasse 37 ein 50jähriger Fussgänger beim Ueber-queren der Fahrbahn auf dem Zebrastreifen von ei-

nem in die Sihlstrasse abbiegenden Personenwagenangefahren worden. Der Mann musste mit verschiede-nen Verletzungen hospitalisiert werden. Beide Ver-kehrsteilnehmer hatten, wie dies bei Abzweigungen

oft der Fall ist. Grünlicht.

Neue Zürcher Zeitung vom 15.12.1979