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(19) *DE102015223028A120160630* (10) DE 10 2015 223 028 A1 2016.06.30 (12) Offenlegungsschrift (21) Aktenzeichen: 10 2015 223 028.7 (22) Anmeldetag: 23.11.2015 (43) Offenlegungstag: 30.06.2016 (51) Int Cl.: A61K 8/37 (2006.01) A61Q 5/12 (2006.01) A61K 8/40 (2006.01) (71) Anmelder: Henkel AG & Co. KGaA, 40589 Düsseldorf, DE (72) Erfinder: von Aspern, Edith, 21271 Hanstedt, DE; Mette, Manuela, 23923 Kleinfeld, DE; Scheunemann, Volker, 21339 Lüneburg, DE Mit Einverständnis des Anmelders offengelegte Anmeldung gemäß § 31 Abs. 2 Ziffer 1 PatG Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen (54) Bezeichnung: Haarkonditionierende Mittel (57) Zusammenfassung: Die Erfindung betrifft Haarbehand- lungsmittel enthaltend ausgewählte Esterquats mit ausge- wählten von diesen ersten Esterquats verschiedenen weite- ren kationische und/oder kationisierbaren Verbindungen so- wie die Verwendung dieser Mittel zur Behandlung von kera- tinischen Fasern.

*DE102015223028A120160630* 2016.06 - tbi-mv.de · Oxalat, Tartrat, Citrat, Lactat oder Acetat. [0026] Bevorzugte Rohstoffe weisen für R1 und R2 unabhängig voneinander mindestens

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(19) *DE102015223028A120160630*

(10) DE 10 2015 223 028 A1 2016.06.30

(12) Offenlegungsschrift

(21) Aktenzeichen: 10 2015 223 028.7(22) Anmeldetag: 23.11.2015(43) Offenlegungstag: 30.06.2016

(51) Int Cl.: A61K 8/37 (2006.01)A61Q 5/12 (2006.01)A61K 8/40 (2006.01)

(71) Anmelder:Henkel AG & Co. KGaA, 40589 Düsseldorf, DE

(72) Erfinder:von Aspern, Edith, 21271 Hanstedt, DE; Mette,Manuela, 23923 Kleinfeld, DE; Scheunemann,Volker, 21339 Lüneburg, DE

Mit Einverständnis des Anmelders offengelegte Anmeldung gemäß § 31 Abs. 2 Ziffer 1 PatG

Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen

(54) Bezeichnung: Haarkonditionierende Mittel

(57) Zusammenfassung: Die Erfindung betrifft Haarbehand-lungsmittel enthaltend ausgewählte Esterquats mit ausge-wählten von diesen ersten Esterquats verschiedenen weite-ren kationische und/oder kationisierbaren Verbindungen so-wie die Verwendung dieser Mittel zur Behandlung von kera-tinischen Fasern.

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Beschreibung

[0001] Die Erfindung betrifft Haarbehandlungsmittel enthaltend ausgewählte Esterquats mit ausgewählten vondiesen ersten Esterquats verschiedenen weiteren kationische und/oder kationisierbaren Verbindungen sowiedie Verwendung dieser Mittel zur Behandlung von keratinischen Fasern. Nicht zuletzt durch die starke Bean-spruchung der Haare, beispielsweise durch das Färben oder Dauerwellen als auch durch die Reinigung derHaare mit Shampoos und durch Umweltbelastungen, nimmt die Bedeutung von Pflegeprodukten mit möglichstlanganhaltender Wirkung zu.

[0002] Die bekannten Wirkstoffe können jedoch nicht alle Bedürfnisse in ausreichendem Maße abdecken.Es besteht daher weiterhin ein Bedarf nach Wirkstoffen bzw. Wirkstoffkombinationen für kosmetische Mittelmit guten pflegenden Eigenschaften und guter biologischer Abbaubarkeit. Insbesondere in farbstoff- und/oderelektrolythaltigen Formulierungen besteht Bedarf an zusätzlichen pflegenden Wirkstoffen, die sich problemlosin bekannte Formulierungen einarbeiten lassen.

[0003] Quartäre Ammoniumverbindungen vom Typ der Mono-, Di- und/oder Trialkylammoniumverbingungensind seit langem bekannt. Ein Nachteil dieser Verbindungen ist jedoch deren mangelnde biologische Abbau-barkeit. Daher wurden kationische Verbindungen enthaltend mindestens eine Estergruppe, die sogenanntenEsterquats, entwickelt. Diese jedoch zeigen in Bezug auf den Griff und das Gefühl von nasser Haut und nas-sem Haar sowie dem Griff und das Gefühl der nach dem Waschen wieder getrockneten Haut oder dem Haarein als unangenehm stumpf beurteiltes Gefühl, welches auch als „quietschend” hörbar empfunden wird. Katio-nische Imidazoline sind dem Fachmann als weitere Klasse kationischer Tenside bekannt, beispielsweise ausder internationalen Offenlegungsschrift WO 2006/012930. Doch auch die Imidazoline vermögen nicht in allenvon einem das Haar pflegenden Mittel erwarteten Eigenschaften zu überzeugen.

[0004] Weiterhin offenbart die EP 951 898 B1 haarkonditionierende Mittel, welche quaternäre Ammoniumver-bindung aus der Gruppe der Esterquats und mindestens eine Silikonverbindung enthalten.

[0005] Diesterquats, d. h. quaternäre Ammoniumverbindungen mit zwei Aclyresten im Molekül, werden bei-spielsweise in der EP 918 743 offenbart.

[0006] Die WO 2004/093834 A1 offenbart spezielle Diesterquats, die auf Diolen anstelle von Ethanolaminenbasieren und langkettige Aclyreste aufweisen, welche ggf. über PEG- bzw. PPG-Gruppierungen an die Diol-gruppierungen gebunden sein können.

[0007] Es bestand daher die Aufgabe, Haarbehandlungsmittel bereitzustellen, die verbesserte Pflegeeffekte,insbesondere verbesserte Kämmbarkeiten, Weichheit und Glanz des Haares, mit einer Viskositätsstabilitätüber weite Temperaturbereiche verbinden.

[0008] Es wurde nun gefunden, daß die Kombination von Esterquats und bestimmten ausgewählten von die-sen ersten Esterquats verschiedenen weiteren kationische und/oder kationisierbaren Verbindungen die ge-nannten Vorteile realisieren kann.

[0009] Beim Einsatz dieser Kombinationen kommt es zu überraschend guten Eigenschaften der behandeltenHaut und des Haares, insbesondere zu verbesserten Kämmbarkeiten, zu verbessertem Glanz und zu einerverbesserten Elastizität als auch zu einer deutlich gesteigerten Waschbeständigkeit gefärbten Haares, sowiezu einer längeren Haltbarkeit bei einer gleichzeitigen besseren Umformleistung bei Wellvorgängen wie Was-serwelle und Dauerwelle.

[0010] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine kosmetische Zusammensetzung zurBehandlung von keratinischen Fasern, enthaltend in einem kosmetischen Träger

a) mindestens ein Esterquat gemäß der Formel (EQ1) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 20,0 Gew.-%bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung undb) mindestens eine weitere von a) verschiedene kationische und/oder kationisierbare Verbindung in einerGesamtmenge von 0,01 bis 20,0 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung.

[0011] Die Inhaltsstoffe a) und b) werden nachfolgend detailliert beschrieben. Soweit nachstehend von einemWirkstoffkomplex gesprochen wird, bezieht sich diese Aussage auf die in den erfindungsgemäßen Mittelnzwingend enthaltenen Inhaltsstoffe a) und b).

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[0012] Haarbehandlungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Haarfärbemittel,Blondiermittel, Haarshampoos, Haarkonditionierer, konditionierende Shampoos, Haarsprays, Haarspülungen,Haarkuren, Haarpackungen, Haar-Tonics, Dauerwell-Fixierlösungen, Haarfärbeshampoos, Haarfärbemittel,Haarfestiger, Haarlegemittel, Haarstyling-Zubereitungen, Fönwell-Lotionen, Schaumfestiger, Haargele, Haar-wachse oder deren Kombinationen.

[0013] Unter Kämmbarkeit versteht sich erfindungsgemäß sowohl die Kämmbarkeit der nassen Faser, alsauch die Kämmbarkeit der trockenen Faser. Als Maß für die Kämmbarkeit dient die aufgewendete Kämmarbeitoder die aufgewendete Kraft während des Kämmvorganges eines Faserkollektivs. Die Meßparameter könnendurch den Fachmann sensorisch beurteilt oder durch Messeinrichtungen quantifiziert werden.

[0014] Als Griff definiert sich die Taktilität eines Faserkollektivs, wobei der Fachmann sensorisch die Parame-ter Fülle und Geschmeidigkeit des Kollektivs fühlt und bewertet.

[0015] Unter Formgebung wird die Fähigkeit verstanden, einem Kollektiv zuvor behandelter keratinhaltigerFasern, insbesondere menschlicher Haare, eine Formänderung zu verleihen. In der Haarkosmetik wird auchvon Frisierbarkeit gesprochen.

[0016] Unter einer oxidativen Haarbehandlung wird erfindungsgemäß die Einwirkung eines oxidativen kosme-tischen Mittels, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens ein Oxidationsmittel, auf Haar definiert.

[0017] Als kosmetische Träger eignen sich erfindungsgemäß besonders O/W-, W/O- und W/O/W-Emulsionenin Form von Cremes oder Gelen oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Sham-poos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die insbesondere für die Anwendung auf dem Haar ge-eignet sind. Es ist aber auch denkbar, die Inhaltsstoffe in eine pulverförmige oder auch tablettenförmige For-mulierung zu integrieren, welche vor der Anwendung in Wasser gelöst wird. Die kosmetischen Träger könneninsbesondere wässrig oder wässrig-alkoholisch sein.

[0018] Ein wässriger kosmetischer Träger enthält mindestens 50 Gew.-% Wasser.

[0019] Unter wässrig-alkoholischen kosmetischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wässri-ge Lösungen enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C6-Alkohols, insbesondere Methanol, Ethanol bzw. Propa-nol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol, tert.-Butanol, n-Pentanol, iso-Pentanole, n-Hexanol, iso-Hexanole, Pro-pylenglykol, Glykol, Glycerin, 1,2-Pentandiol, 1,5-Pentandiol, 1,2-Hexandiol oder 1,6-Hexandiol zu verstehen.Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösemittel, wie beispielsweise Methoxy-butanol, Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1,2-Propylenglykol, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlös-lichen organischen Lösemittel.

[0020] In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung als kosmeti-schen Träger mindestens 50 Gew.-% Wasser und mindestens 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 3,0 Gew.-% höchst be-vorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-% eines C1-C6-Alkohols, insbesondere Methanol, Ethanol bzw. Propanol, Isopropanol,Butanol, Isobutanol, tert.-Butanol, n-Pentanol, iso-Pentanole, n-Hexanol, iso-Hexanole, Glykol, Propylengly-kol, Glycerin, 1,2-Pentandiol, 1,5-Pentandiol, 1,2-Hexandiol oder 1,6-Hexandiol. Besonders bevorzugt wird indieser Ausführungsform der C1-C6-Alkohol ausgewählt aus Ethanol, Propylenglykol, Glycerin, 1,2-Pentandiol,1,5-Pentandiol, 1,2-Hexandiol oder 1,6-Hexandiol. Ganz besonders bevorzugt wird in dieser Ausführungsformder C1-C6-Alkohol ausgewählt aus Propylenglykol und Glycerin. Höchst bevorzugt wird Glycerin verwendet.

[0021] Zusammenfassend sind erfindungsgemäße Zusammensetzungen, welche als kosmetischen Trägermindestens 50 Gew.-% Wasser und höchst bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-% Glycerin enthalten, höchst bevorzugt.

[0022] Als Inhaltstoff a) enthalten die erfindungsgemäßen Mittel mindestens ein Esterquat der im Folgendendargestellten Struktur (EQ1):

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[0023] Hierin sind die Reste R1, R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander und können gleich oderverschieden sein. Die Reste R1, R2, R3 und R4 bedeuten:

– ein verzweigter oder unverzweigter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methyl, Ethyl,Propyl, iso-Propyl, Butyl, tert-Butyl oder iso-Butyl, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, Propyl, iso-Propylund höchst bevorzugt Methyl,– den Rest (-X-O-CO-R5), mit der Maßgabe, daß höchstens 2 der Reste R1, R2 R3 oder R4 für diesenRest stehen können:

[0024] Der Rest (-X-O-CO-R5) ist mindestens einmal und höchstens zweimal, besonders bevorzugt zweimalenthalten.

[0025] Hierin steht X für:-(CH2)n- mit n = 1 bis 20, vorzugsweise n = 1 bis 10 und besonders bevorzugt n = 1 – 5 und höchst bevorzugtist n = 2,und R5 steht für:einen gesättigten verzweigten oder unverzweigten, einen ungesättigten verzweigten oder unverzweigten, odereinen cyclischen gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, welcher eineHydroxygruppe enthalten kann, bevorzugt einen gesättigten verzweigten oder einen ungesättigten Alkylrestmit 12 bis 30 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt einen gesättigten verzweigten Alkylrest mit 12 bis 30,bevorzugter 12 bis 24 Kohlenstoffatomen. Wenn zwei Reste-X-R5 enthalten sind, dann ist R6 höchst bevorzugtsowohl ein gesättigter verzweigter Alkylrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen und gleichzeitig ein ungesättigterunverzweigter Alkylrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen,und A– steht für ein physiologisch verträgliches organisches oder anorganisches Anion. Das Anion aller be-schriebenen kationischen Verbindungen ist ausgewählt aus den Halogenidionen, Fluorid, Chlorid, Bromid, Io-did, Sulfaten der allgemeinen Formel RSO3

–, worin R die Bedeutung von gesättigtem oder ungesättigtem Al-kylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen hat, oder anionischen Reste organischer Säuren wie Maleat, Fumarat,Oxalat, Tartrat, Citrat, Lactat oder Acetat.

[0026] Bevorzugte Rohstoffe weisen für R1 und R2 unabhängig voneinander mindestens eine Methylgruppeauf und besitzen zwei Gruppen -X-OCO-R5, in welchen -X- jeweils für -(CH2)n- mit n = 2, und R5 jeweilsfür Lauroyl, Myristoyl, Palmitoyl, Stearoyl, Isostearoyl, Oleoyl, Arachidoyl, Behenoyl und A– für Chlorid oderMethosulfat steht.

[0027] Die bevorzugteste Verbindung der Struktur (EQ) weist die folgende Struktur (EQ1.1) auf:

[0028] In dieser Struktur stehen die Reste R unabhängig voneinander jeweils für Lauroyl, Myristoyl, Palmitoyl,Stearoyl, Isostearoyl, Oleoyl, Arachidoyl, Behenoyl und A– für Chlorid oder Methosulfat. Bevorzugt sind dieReste R voneinander verschieden. Aufgrund der Herstellung der erfindungsgemäßen Esterquats, insbeson-dere mit der Formel (EQ1.1) aus dem zugrunde liegenden Amin der Formel (I)

durch Veresterung mit Fettsäuren, insbesondere Fettsäuren pflanzlichen Ursprunges wie Laurinsäure, Myrist-insäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Arachidin-säure, Behensäure sowie deren Mi-schungen werden insbesondere bei Verwendung von Mischungen von Fettsäuren Produktgemische aus Mo-

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no- und Diestern erhalten. Im Falle der Dieester werden bei Verwendung von Fettsäuremischungen zur Ver-esterung gemischte Ester mit unterschiedlichen Resten R in der Formel (EQ1.1) erhalten. Die Quaternierungder erhaltenen Ester erfolgt vorzugsweise mit Dimethylsulfat oder Methylchlorid.

[0029] Beispiele für derartige erfindungsgemäß besonders bevorzugter Verbindungen sind DioleoylisoproylDimonium Methosulfate, Dioleoylisoproyl Dimonium Chloride, Dipalmoylisopropyl Dimonium Methosulfate,Dipalmoylisopropyl Dimonium Chloride, Bis-(Isostearoyl/oleoyl Isopropyl)Dimonium Methosulfate, Bis-(Isos-tearoyl/oleoyl Isopropyl)Dimonium Chloride.

[0030] Eine höchst bevorzugte Verbindung trägt die Bezeichnung Bis-(Isostearoyl/oleoyl Isopropyl)DimoniumMethosulfate und wird nach der INCI-Deklaration als Quaternium-98 bezeichnet und ist unter der BezeichnungVarisoft® EQ 100 der Firma Evonik im Handel erhältlich.

[0031] Die Esterquats der Formel (EQ) sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Mengen von0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengenvon 0,1 bis 7,5 Gew.-% und höchst bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthalten jeweils bezogenauf die Gesamtzusammensetzung des jeweiligen Mittels erhalten.

[0032] Erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eineweitere von a) verschiedene kationische Verbindung und/oder eine weitere kationisierbare Verbindung b) ineiner Gesamtmenge 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besondersbevorzugt in Mengen von 0,1 bis 7,5 Gew.-% und höchst bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% jeweilsbezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Mittels erhalten. Diese Menge wird auch nicht unter- oderüberschritten, wenn eine Mischung dieser unterschiedlichen Verbindungen der quaternären Ammoniumver-bindungen der Gruppe b) verwendet wird.

[0033] Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Mittels wird dadurch über die zu erwartende additive Wirkunghinaus deutlich gesteigert und die Stabilität der Zusammensetzung erheblich gefördert. Aus der Vielzahl anmöglichen quaternären Ammoniumverbindungen haben sich die folgenden Gruppen als besonders geeigneterwiesen:Kationische Tenside der Formel (Tkat1) bilden die erste Gruppe kationischer Tenside.

[0034] In der Formel (Tkat1) stehen R1, R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff, eineMethylgruppe, eine Phenylgruppe, eine Benzylgruppe, für einen gesättigten, verzweigten oder unverzweigtenAlkylrest mit einer Kettenlänge von 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, welcher gegebenenfalls mit einer oder meh-reren Hydroxygruppen substituiert sein kann. A steht für ein physiologisch verträgliches Anion, beispielsweiseHalogenide wie Chlorid oder Bromid sowie Methosulfate.

[0035] Beispiele für Verbindungen der Formel (Tkat1) sind Lauryltrimehtylammoniumchlorid, Cetyltrimethyl-ammoniumchlorid, Cetyltrimethylammoniumbromid, Cetyltrimethylammoniummethosulfat, Dicetyldimethylam-moniumchlorid, Tricetylmethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammo-niumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid, Behenyltrimethylammoniumchlorid, Behenyltrimethylam-moniumbromid, Behenyltrimethylammoniummethosulfat.

[0036] Esterquats gemäß der Formel (Tkat2) bilden eine bevorzugte Gruppe.

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[0037] Hierin sind die Reste R1, R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander und können gleich oder verschie-den sein. Die Reste R1, R2 und R3 bedeuten:

– ein verzweigter oder unverzweigter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, welcher mindestens eineHydroxylgruppe enthalten kann, oder– ein gesättigter oder ungesättigter, verzweigter oder unverzweigter oder ein cyclischer gesättigter oderungesättigter Alkylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, welcher mindestens eine Hydroxylgruppe enthaltenkann, oder– ein Aryl oder Alkarylrest, beispielsweise Phenyl oder Benzyl,– den Rest (-X-R4), mit der Maßgabe, daß höchstens 2 der Reste R1, R2 oder R3 für diesen Rest stehenkönnen:

[0038] Der Rest -(X-R4) ist mindestens 1 bis 3 mal enthalten.

[0039] Hierin steht X für:1) -(CH2)n- mit n = 1 bis 20, vorzugsweise n = 1 bis 10 und besonders bevorzugt n = 1 – 5, oder2) -(CH2-CHR5-O)n- mit n = 1 bis 200, vorzugsweise 1 bis 100, besonders bevorzugt 1 bis 50, und beson-ders bevorzugt 1 bis 20 mit R5 in der Bedeutung von Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,3) eine Hydroxyalkylgruppe mit ein bis vier Kohlenstoffatomen, welche verzweigt oder unverzweigtsein kann, und welche mindestens eine und höchstens 3 Hydroxygruppen enthält. Beispiele sind: -CH2OH, -CH2CH2OH, -CHOHCHOH, -CH2CHOHCH3, -CH(CH2OH)2, -COH(CH2OH)2, -CH2CHOHCH2OH,-CH2CH2CH2OH und Hydroxybutylreste,

und R4 steht für:1) R6-O-CO-, worin R6 einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten oder einencyclischen gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, welcher mindestenseine Hydroxygruppe enthalten kann, und welcher gegebenenfalls weiterhin mit 1 bis 100 Ethylenoxidein-heiten und/oder 1 bis 100 Propylenoxideinheiten oxethyliert sein kann, oder2) R7-CO-, worin R7 einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten oder einen cy-clischen gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, welcher mindestenseine Hydroxygruppe enthalten kann, und welcher gegebenenfalls weiterhin mit 1 bis 100 Ethylenoxidein-heiten und/oder 1 bis 100 Propylenoxideinheiten oxethyliert sein kann,

und A steht für ein physiologisch verträgliches organisches oder anorganisches Anion und wird an dieser Stellestellvertretend für alle auch im Folgenden beschriebenen Strukturen definiert. Das Anion aller beschriebenenkationischen Verbindungen ist ausgewählt aus den Halogenidionen, Fluorid, Chlorid, Bromid, Iodid, Sulfatender allgemeinen Formel RSO3

–, worin R die Bedeutung von gesättigtem oder ungesättigtem Alkylresten mit 1bis 4 Kohlenstoffatomen hat, oder anionischen Reste organischer Säuren wie Maleat, Fumarat, Oxalat, Tartrat,Citrat, Lactat oder Acetat.

[0040] Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Rewoquat®, Stepantex®, Dehyquart®,Armocare® und Akypoquat® vertrieben. Die Produkte Armocare® VGH-70, Dehyquart® F-75, Dehyquart® C-4046, Dehyquart® L80, Dehyquart® F-30, Dehyquart® AU-35, Rewoquat® WE18, Rewoquat® WE38 DPG, Ste-pantex® VS 90 und Akypoquat® 131 sind Beispiele für diese Esterquats.

[0041] Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (Tkat2) zählen zur Formel(Tkat2.1), den kationischen Betainestern.

[0042] R8 entspricht in seiner Bedeutung R7.

[0043] Besonders bevorzugt sind die Esterquats mit den Handelsbezeichnungen Armocare® VGH-70, sowieDehyquart® F-75, Dehyquart® L80, Stepantex® VS 90 und Akypoquat® 131.

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[0044] Höchst bevorzugt werden unter diesen Esterquats diejenigen verstanden, welche gemäß der INCI-Nomenklatur als Distearoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate, Dicocoylethyl Hydroxyethylmonium Me-thosulfate, Dipalmitoylethyldimonium Chloride, Behenoyl PG Trimonium Chloride bezeichnet werden.

[0045] In bevorzugten erfindungsgemäßen Mitteln werden kationische Tenside der Formel (Tkat2) innerhalbengerer Mengenbereiche eingesetzt, so daß bevorzugte erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel dadurchgekennzeichnet sind, daß sie 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,01bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel(Tkat2) enthalten.

[0046] Weitere kationische erfindungsgemäße kationische Tenside der Gruppe b) entsprechen der Formel(Tkat3).

in dern und m unabhängig voneinander für ganze Zahlen zwischen 5 und 40 stehen, mit der Maßgabe, daß n + m≥ 38 ist; besonders bevorzugt ist n = m; höchst bevorzugt ist n = m = 20.a und b unabhängig voneinander für ganze Zahlen zwischen 1 und 10 stehen; besonders unabhängig vonein-ander für 1, 2, 3, 4 oder 5 stehen, bevorzugt gilt hierbei die Gleichung a + 2 ≥ b ≥ a – 2 und höchst bevorzugtist a = b = 3.R und R' unabhängig voneinander ausgewählt sind aus -H und -CH3; bevorzugt gilt R = R', so daß vorzugsweiseentweder PEG- oder PPG-Diesterquats eingesetzt werden; ganz besonders bevorzugt gilt R = R' = -CH3X- ein physiologisch verträgliches Anion, ein Halogenid wie Chlorid, Bromid oder Iodid, Toluolsulfonat, Metho-sulfat usw., und besonders bevorzugt Methosulfat ist.

[0047] Insbesondere bei der Verwendung einer der Verbindungen der Formel (Tkat3) wie zuvor beschrieben,hat es sich gezeigt, daß die Pflegeeffekte der erfindungsgemäßen Mittel weiter gesteigert und insbesonderedie Stabilität der Mittel weiter verbessert werden kann, wenn die Mittel zusätzlich zu der bzw. den Verbindung(en) der Formel (Tkat3) bestimmte acylierte Diamine enthalten.

[0048] Erfindungsgemäße bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, daß siezusätzlich 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens einer Verbindung der Formel (Tkat4) enthalten

in der x für 18, 19, 20, 21, 22, 23 oder 24 steht.

[0049] Verbindungen der Formel (Tkat4) mit n = 20 sind dabei besonders bevorzugt. Eine besonders bevor-zugte Verbindung der Formel (Tkat4) ist als Bestandteil des Handelsproduktes Kerabase® LC und der INCI-Be-zeichnung Brassicamidopropyl Dimethylamine erhältlich. Höchst bevorzugte erfindungsgemäße Mittel zeich-nen sich dadurch aus, dass sie eine Verbindung der Formel (Tkat3) immer gemeinsam mit einer Verbindungder allgemeinen Formel (Tkat4) enthalten.

[0050] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Mit-tel weiterhin mindestens ein Amin und/oder kationisiertes Amin, insbesondere ein Amidoamin und/oder einkationisiertes Amidoamin mit den folgenden Strukturformeln:

R1-NH-(CH2)n-N+R2R3R4A (Tkat4.1)

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worin R1 ein Acyl- oder Alkylrest mit 6 bis 30 C-Atomen, welche verzweigt oder unverzweigt, gesättigt oderungesättigt sein können, und wobei der Acylrest und/oder der Alkylrest mindestens eine OH-Gruppe enthaltenkönnen, undR2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander

1) Wasserstoff oder2) ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, welcher gleich oder verschieden, gesättigt oder ungesättigt sein kann,und3) eine verzweigte oder unverzweigte Hydroxyalkylgruppe mit ein bis 4 Kohlenstoffatomen mit mindes-tens einer und höchstens drei Hydroxygruppen beispielsweise -CH2OH, -CH2CH2OH, -CHOHCHOH, -CH2CHOHCH3, -CH(CH2OH)2, -COH(CH2OH)2, -CH2CHOHCH2OH, -CH2CH2CH2OH und Hydroxybutyl-reste, undA ein Anion wie zuvor beschrieben undn eine ganze Zahl zwischen 1 und 10 bedeuten.

[0051] Bevorzugt wird eine Zusammensetzung, in welcher das Amin und/oder das quaternisierte Amin gemäßallgemeiner Formeln (Tkat4.1) ein Amidoamin und/oder ein quaternisiertes Amidoamin ist, worin R1 ein ver-zweigter oder unverzweigter, gesättigter oder ungesättigter Acylrest mit 6 bis 30 C-Atomen, welcher mindes-tens eine OH-Gruppe enthalten kann, bedeutet. Bevorzugt ist hierbei ein Fettsäurerest aus Ölen und Wach-sen, insbesondere aus natürlichen Ölen und Wachsen. Als Beispiele hierfür kommen Lanolin, Bienen- oderCandellilawachse in Betracht.

[0052] Bevorzugt sind auch solche Amidoamine und/oder quaternisierte Amidoamine, in denen R2, R3 und/oder R4 in der Formel (Tkat4.1) ein Rest gemäß der allgemeinen Formel CH2CH2OR5 bedeuten, worin R5die Bedeutung von Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Hydroxyethyl oder Wasserstoff haben kann. Diebevorzugte Größe von n in der allgemeinen Formel (Tkat4.1) ist eine ganze Zahl zwischen 2 und 5.

[0053] Die Alkylamidoamine können sowohl als solche vorliegen und durch Protonierung in entsprechendsaurer Lösung in eine quaternäre Verbindung in der Zusammensetzung überführt werden. Erfindungsgemäßbevorzugt sind die kationischen Alkylamidoamine.

[0054] Beispiele für derartige erfindungsgemäße Handelsprodukte sind Witcamine® 100, Incromine® BB,Mackine® 401 und andere Mackine®-Typen, Adogen® S18V (Stearamidopropyl Dimethylamine), und als per-manent kationische Aminoamine: Rewoquat® RTM 50, Empigen® CSC, Swanol® Lanoquat DES-50, Rewoquat®

UTM 50, Schercoquat® BAS, Lexquat® AMG-BEO, oder Incroquat® Behenyl HE.

[0055] Ein weiteres erfindungsgemäßes Fettsäureamid entspricht der allgemeinen Formel (Tkat7).

in welcher R1, R2 und R3 unabhängig voneinander stehen für eine lineare verzweigte oder unverzweigte C6bis C30, bevorzugt C8 bis C24, bevorzugter C12 bis C22 und höchst bevorzugt C12 bis C18 Alkyl- oder Alke-nylgruppe. R1 bis R3 stehen vorzugsweise für Capryl, Caprylyl, Octyl, Nonyl, Decanyl, Lauryl, Myristyl, Cetyl,Stearyl, Isostearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl. Weiterhin gilt besonders bevorzugt R2 gleich R3 und höchstbevorzugt R1 gleich R2 gleich R3. Die Buchstaben n und m stehen unabhängig voneinander für ganze Zahlenvon 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 und höchst bevorzugt für 2, 3 und/oder 4, wobei höchst bevorzugt n = mist. Höchst bevorzugt sind R1 gleich R2 gleich R3 und ausgewählt aus Capryl, Caprylyl, Octyl, Nonyl, Decanyl,Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Isostearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl und n = m = 2. Am bevorzugtestenist R1 = R2 = R3 und ausgewählt aus Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Isostearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachi-dyl, worunter Cetyl, Stearyl, Isostearyl, Oleyl oder Behenyl besonders bevorzugt sind und n = m = 2. Die be-vorzugteste Verbindung der Formel (I) ist diejenige, welche den INCI Namen Bis-Ethyl(isostearylimidazoline)

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Isostearamide trägt. Letztere Verbindung ist unter der Handelsbezeichnung Keradyn® HH von der Firma Crodaim Handel erhältlich.

[0056] Aus dieser Gruppe Amine, Amidoamine und permanent kationischen Amidoaminen werden in denerfindungsgemäßen Zusammensetzungen besonders bevorzugt verwendet:Brassicamidopropyl Dimethylamine, Stearamidopropyl Dimethylamine, Cocamidopropyl Dimethylamine, Be-henamidopropyl Dimethylamine, Isostearamidopropyl Dimethylamine und Bis-Ethyl(isostearylimidazoline)Is-ostearamide.

[0057] Eine weitere Gruppe synergistisch wirksamer kationischer Tenside der Gruppe b) sind quartäre Imida-zolinverbindungen. Die im Folgenden dargestellte Formel (Tkat5) zeigt die Struktur dieser Verbindungen.

[0058] Die Reste R stehen unabhängig voneinander jeweils für einen gesättigten oder ungesättigten, linearenoder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit einer Kettenlänge von 8 bis 30 Kohlenstoffatomen. Die bevorzug-ten Verbindungen der Formel (Tkat5) enthalten für R jeweils den gleichen Kohlenwasserstoffrest. Die Ketten-länge der Reste R beträgt bevorzugt 12 bis 21 Kohlenstoffatome. A steht für ein Anion wie zuvor beschrieben.Besonders erfindungsgemäße Beispiele sind beispielsweise unter den INCII-Bezeichnungen Quaternium-27,Quaternium-72, Quaternium-83 und Quaternium-91 erhältlich. Höchst bevorzugt ist erfindungsgemäß Quater-nium-91.

[0059] Weitere kationische Ammoniumverbindungen sind kationische und/oder amphotere Polymere. Die kat-ionischen und/oder amphoteren Polymere können Homo- oder Copolymere oder Polymere auf Basis natürli-cher Polymere sein, wobei die quaternären Stickstoffgruppen entweder in der Polymerkette oder vorzugsweiseals Substituent an einem oder mehreren der Monomeren enthalten sind. Die Ammoniumgruppen enthaltendenMonomere können mit nicht kationischen Monomeren copolymerisiert sein. Geeignete kationische Monome-re sind ungesättigte, radikalisch polymerisierbare Verbindungen, welche mindestens eine kationische Gruppetragen, insbesondere ammoniumsubstituierte Vinylmonomere wie zum Beispiel Trialkylmethacryloxy-alkylam-monium, Trialkylacryloxyalkylammonium, Dialkyldiallylammonium und quaternäre Vinylammoniummonomeremit cyclischen, kationische Stickstoffe enthaltenden Gruppen wie Pyridinium, Imidazolium oder quaternärePyrrolidone, z. B. Alkylvinylimidazolium, Alkylvinylpyridinium, oder Alyklvinylpyrrolidon Salze. Die Alkylgruppendieser Monomere sind vorzugsweise niedere Alkylgruppen wie zum Beispiel C1- bis C7-Alkylgruppen, beson-ders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgruppen.

[0060] Die Ammoniumgruppen enthaltenden Monomere können mit nicht kationischen Monomeren copoly-merisiert sein. Geeignete Comonomere sind beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid; Alkyl- und Dialkylacryl-amid, Alkyl- und Dialkylmethacrylamid, Alkylacrylat, Alkylmethacrylat, Vinylcaprolacton, Vinylcaprolactam, Vi-nylpyrrolidon, Vinylester, z. B. Vinylacetat, Vinylalkohol, Propylenglykol oder Ethylenglykol, wobei die Alkyl-gruppen dieser Monomere vorzugsweise C1- bis C7-Alkylgruppen, besonders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgrup-pen sind.

[0061] Aus der Vielzahl dieser Polymere haben sich als besonders wirkungsvolle Bestandteile des erfindungs-gemäßen Wirkstoffkomplexes erwiesen:Homopolymere der allgemeinen Formel -{CH2-[CR1COO-(CH2)mN+R2R3R4]}n X–,in der R1 = -H oder -CH3 ist, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C1-4-Alkyl-, -Alkenyl-oder -Hydroxyalkylgruppen, m = 1, 2, 3 oder 4, n eine natürliche Zahl und X– ein physiologisch verträglichesorganisches oder anorganisches Anion ist. Im Rahmen dieser Polymere sind diejenigen erfindungsgemäßbevorzugt, für die mindestens eine der folgenden Bedingungen gilt: R1 steht für eine Methylgruppe, R2, R3 undR4 stehen für Methylgruppen, m hat den Wert 2.

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[0062] Als physiologisch verträgliches Gegenionen X– kommen beispielsweise Halogenidionen, Sulfationen,Phosphationen, Methosulfationen sowie organische Ionen wie Lactat-, Citrat-, Tartrat- und Acetationen in Be-tracht. Bevorzugt sind Methosulfate und Halogenidionen, insbesondere Chlorid.

[0063] Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise Copolymere gemäß der Formel (Copo), welche inden erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmitteln bevorzugt in einer Menge – bezogen auf ihr Gewicht – von0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,0025 bis 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,005 bis 1 Gew.-%, weiterbevorzugt 0,0075 bis 0,75 Gew.-% und insbesondere 0,01 bis 0,5 Gew.-% enthalten sind.

in der gilt:

x + y + z = Q

Q steht für Werte von 3 bis 55000, vorzugsweise von 10 bis 25000, besonders bevorzugt von 50 bis 15000,weiter bevorzugt von 100 bis 10000, noch weiter bevorzugt von 500 bis 8000 und insbesondere von 1000bis 5000,x steht für (0 bis 0,5) Q, vorzugsweise für (0 bis 0,3) Q und insbesondere für die Werte 0, 1, 2, 3, 4, 5, wobeider Wert 0 bevorzugt ist,y steht für (0,1 bis 0,95) Q, vorzugsweise für (0,5 bis 0,7) Q und insbesondere für Werte von 1 bis 24000,vorzugsweise von 5 bis 15000, besonders bevorzugt von 10 bis 10000 und insbesondere von 100 bis 4800,z steht für (0,001 bis 0,5) Q, vorzugsweise für (0,1 bis 0,5) Q und insbesondere für Werte von 1 bis 12500,vorzugsweise von 2 bis 8000, besonders bevorzugt von 3 bis 4000 und insbesondere von 5 bis 2000.

[0064] Unabhängig davon, welche der bevorzugten Copolymere der Formel (Copo) eingesetzt werden, sinderfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel bevorzugt, die dadurch gekennzeichnet sind, daß das Verhältnisvon (y:z) 4:1 bis 1:2, vorzugsweise 4:1 bis 1:1 beträgt.

[0065] Unabhängig davon, welche Copolymere in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden, sinderfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel bevorzugt, bei denen das Copolymer eine Molmasse von 10000bis 20 Millionen gmol–1, vorzugsweise von 100000 bis 10 Millionen gmol–1, weiter bevorzugt von 500000 bis 5Millionen gmol–1 und insbesondere von 1,1 Millionen bis 2,2 Millionen gmol–1 aufweist.

[0066] Ein höchst bevorzugtes Copolymer, welches wie zuvor dargestellt aufgebaut ist, ist unter der Bezeich-nung Polyquaternium-74 im Handel erhältlich.

[0067] Ein besonders geeignetes Homopolymer ist das, gewünschtenfalls vernetzte, Poly(methacryloyloxy-ethyltrimethylammoniumchlorid) mit der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-37. Solche Produkte sind bei-spielsweise unter den Bezeichnungen Rheocare® CTH (Cosmetic Rheologies) und Synthalen® CR (3V Sigma)im Handel erhältlich.

[0068] Das Homopolymer wird bevorzugt in Form einer nichtwäßrigen Polymerdispersion eingesetzt. SolchePolymerdispersionen sind unter den Bezeichnungen Salcare® SC 95 und Salcare® SC 96 im Handel erhältlich.

[0069] Geeignete kationische Polymere, die von natürlichen Polymeren abgeleitet sind, sind kationische De-rivate von Polysacchariden, beispielsweise kationische Derivate von Cellulose, Stärke oder Guar. Geeignetsind weiterhin Chitosan und Chitosanderivate. Kationische Polysaccharide haben die allgemeine Formel G-O-B-N+RaRbRc A–

G ist ein Anhydroglucoserest, beispielsweise Stärke- oder Celluloseanhydroglucose;B ist eine divalente Verbindungsgruppe, beispielsweise Alkylen, Oxyalkylen, Polyoxyalkylen oder Hydroxyal-kylen;

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Ra, Rb und Rc sind unabhängig voneinander Alkyl, Aryl, Alkylaryl, Arylalkyl, Alkoxyalkyl oder Alkoxyaryl mitjeweils bis zu 18 C-Atomen, wobei die Gesamtzahl der C-Atome in Ra, Rb und Rc vorzugsweise maximal 20 ist;A– ist ein übliches Gegenanion und ist vorzugsweise Chlorid.

[0070] Kationische, also quaternisierte Cellulosen sind mit unterschiedlichem Substitutionsgrad, kationischerLadungsdichte, Stickstoffgehalt und Molekulargewichten auf dem Markt erhältlich. Beispielsweise wird Po-lyquaternium-67 im Handel unter den Bezeichnungen Polymer® SL oder Polymer® SK (Amerchol) angeboten.Unter der Handelsbezeichnung Mirustyle® CP der Fa. Croda wird eine weitere höchst bevorzugte Celluloseangeboten. Diese ist eine Trimonium and Cocodimonium Hydroxyethylcellulose als derivatisierte Cellulose mitder INCI-Bezeichnung Polyquaternium-72. Polyquaternium-72 kann sowohl in fester Form als auch bereits inwässriger Lösung vorgelöst verwendet werden.

[0071] Weitere kationische Cellulosen sind Polymer JR® 400 (Amerchol, INCI-Bezeichnung Polyquaternium-10) sowie Polymer Quatrisoft® LM-200 (Amerchol, INCI-Bezeichnung Polyquaternium-24). Weitere Handels-produkte sind die Verbindungen Celquat® H 100 und Celquat® L 200. Besonders bevorzugte kationische Cel-lulosen sind Polyquaternium-24, Polyquaternium-67 und Polyquaternium-72.

[0072] Geeignete kationische Guarderivate werden unter der Handelsbezeichnung Jaguar® vertrieben undhaben die INCI-Bezeichnung Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride. Weiterhin sind besonders geeignete kat-ionische Guarderivate auch von der Fa. Hercules unter der Bezeichnung N-Hance® im Handel. Weitere katio-nische Guarderivate werden von der Fa. Cognis unter der Bezeichnung Cosmedia® vertrieben. Ein bevorzug-tes kationisches Guarderivat ist das Handelsprodukt AquaCat® der Fa. Hercules. Bei diesem Rohstoff handeltes sich um ein bereits vorgelöstes kationisches Guarderivat. Die kationischen Guar-Derivate sind erfindungs-gemäß bevorzugt.

[0073] Ein geeignetes Chitosan wird beispielsweise von der Firma Kyowa Oil & Fat, Japan, unter dem Han-delsnamen Flonac® vertrieben. Ein bevorzugtes Chitosansalz ist Chitosoniumpyrrolidoncarboxylat, welchesbeispielsweise unter der Bezeichnung Kytamer® PC von der Firma Amerchol, USA, vertrieben wird. WeitereChitosanderivate sind unter den Handelsbezeichnungen Hydagen® CMF, Hydagen® HCMF und Chitolam® NB/101 im Handel frei verfügbar.

[0074] Eine weitere Gruppe erfindungsgemäß hervorragend zu verwendender Polymere sind Polymere aufder Basis von Glucose. Die folgende Abbildung zeigt ein derartiges kationisches Alkyloligoglucosid.

[0075] In der zuvor dargestellten Formel stehen die Reste R unabhängig voneinander für einen linearen oderverzweigten C6 bis C30 Alkylrest, einen linearen oder verzweigten C6-C30 Alkenylrest, vorzugsweise stehtder Rest R für einen Rest R ausgewählt aus: Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl.

[0076] Die Reste R1 stehen unabhängig voneinander für einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkylrest,einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkenylrest, vorzugsweise steht der Rest R für einen Rest ausge-wählt aus: Butyl, Capryl, Caprylyl, Octyl, Nonyl, Decanyl, Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Oleyl, Behenyl oderArachidyl. Besonders bevorzugt sind die Reste R1 gleich. Noch bevorzugter sind die Reste R1 ausgewählt austechnischen Mischungen der Fettalkoholschnitte aus C6/C8-Fettalkoholen, C8/C10-Fettalkoholen, C10/C12-Fettalkoholen, C12/C14-Fettalkoholen, C12/C18-Fettalkoholen, und höchst bevorzugt sind hierbei diejenigen

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technischen Fettalkoholschnitte, welche pflanzlichen Ursprunges sind. Das Gegenion zur kationischen Ladungist ein physiologisch verträgliches Anion, beispielsweise Halogenid, Methosulfat, Phosphat, Citrat, Tartrat, etc.Bevorzugt ist das Gegenion ein Halogenid, wie Fluorid, Chlorid, Bromid oder Methosulfat. Höchst bevorzugtist das Anion Chlorid.

[0077] Besonders bevorzugte Beispiele für die kationischen Alkyloligoglucoside sind die Verbindungen mitden INCI-Bezeichnungen Polyquaternium-77, Polyquaternium-78, Polyquaternium-79, Polyquaternium-80,Polyquaternium-81 und Polyquaternium-82. Höchst bevorzugt sind die kationischen Alkyloligoglucoside mitden Bezeichnungen Polyquaternium-77, Polyquaternium-81 und Polyquaternium-82.

[0078] Derartige Verbindungen können beispielsweise unter der Bezeichnung Poly Suga® Quat von der Fa.Colonial Chemical Inc. bezogen werden.

[0079] Die kationischen Alkyloligoglucoside werden in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, vor-zugsweise von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,1 bis 3,0 Gew.-% und höchst bevorzugt in Men-gen von 0,2 bis 2,0 Gew.-% jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung verwendet. Er-findungsgemäß umfaßt ist selbstverständlich auch, daß Mischungen von kationischen Alkyloligoglucosidenverwendet werden können. Bevorzugt ist in diesem Falle, wenn jeweils ein langkettiges und ein kurzkettigeskationisches Alkyloligoglucosid gleichzeitig verwendet werden.

[0080] Ein weiteres bevorzugtes kationisches Polymer kann auf der Grundlage von Ethanolamin erhaltenwerden. Das Polymer ist unter der Bezeichnung Polyquaternium-71 im Handel erhältlich.

[0081] Dieses Polymer kann beispielsweise unter der Bezeichnung Cola® Moist 300 P von der Fa. ColonialChemical Inc. bezogen werden.

[0082] Das Polyquaternium-71 wird in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,1 bis 3,0 Gew.-% und höchst bevorzugt in Mengen von 0,2 bis2,0 Gew.-% jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung verwendet. Weiterhin kann mitbesonderem Vorzug ein kationisches Alkyloligoglucosid, wie in der folgenden Abbildung gezeigt, verwendetwerden.

[0083] In der zuvor dargestellten Formel steht der Rest R2 für einen linearen oder verzweigten C6 bis C30Alkylrest, einen linearen oder verzweigten C6-C30 Alkenylrest, vorzugsweise steht der Rest R für einen RestR ausgewählt aus: Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl. Der Rest R1 steht für einen

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linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkylrest, einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkenylrest, vor-zugsweise steht der Rest R1 für einen Rest ausgewählt aus: Butyl, Capryl, Caprylyl, Octyl, Nonyl, Decanyl,Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl. Noch bevorzugter ist der Rest R1 ausgewähltaus technischen Mischungen der Fettalkoholschnitte aus C6/C8-Fettalkoholen, C8/C10-Fettalkoholen, C10/C12-Fettalkoholen, C12/C14-Fettalkoholen, C12/C18-Fettalkoholen, und höchst bevorzugt sind hierbei dieje-nigen technischen Fettalkoholschnitte, welche pflanzlichen Ursprunges sind.

[0084] Der Index n steht für eine Zahl zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen 1 und 10, bevorzugterzwischen 1 und 5 und höchst bevorzugt zwischen 1 und 3. Das Gegenion zur kationischen Ladung, A–, istein physiologisch verträgliches Anion, beispielsweise Halogenid, Methosulfat, Phosphat, Citrat, Tartrat, etc.Bevorzugt ist das Gegenion ein Halogenid, wie Fluorid, Chlorid, Bromid oder Methosulfat. Höchst bevorzugtist das Anion Chlorid.

[0085] Besonders bevorzugte Beispiele für die kationischen Alkyloligoglucoside sind die Verbindungen mitden INCI-Bezeichnungen Laurdimoniumhydroxypropyl Decylglucosides Chloride, Laurdimoniumhydroxypro-pyl Laurylglucosides Chloride, Stearyldimoniumhydroxypropyl Decylglucosides Chloride, Stearyldimoniumhy-droxypropyl Laurylglucosides Chloride, Stearyldimoniumhydroxypropyl Laurylglucosides Chloride oder Cocog-lucosides Hydroxypropyltrimonium Chloride.

[0086] Derartige Verbindungen können beispielsweise unter der Bezeichnung Suga® Quat von der Fa. Colo-nial Chemical Inc. bezogen werden.

[0087] Die kationischen Alkyloligoglucoside werden in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, vor-zugsweise von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,1 bis 3,0 Gew.-% und höchst bevorzugt in Men-gen von 0,2 bis 2,0 Gew.-% jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung verwendet. Er-findungsgemäß umfaßt ist selbstverständlich auch, daß Mischungen von kationischen Alkyloligoglucosidenverwendet werden können. Bevorzugt ist in diesem Falle, wenn jeweils ein langkettiges und ein kurzkettigeskationisches Alkyloligoglucosid gleichzeitig verwendet werden.

[0088] Die zuvor genannten kationischen Polymere können einzeln oder in beliebigen Kombinationen mitein-ander verwendet werden, wobei Mengen zwischen 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt, Mengen von 0,01 bis 7,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthalten sind. Die allerbestenErgebnisse werden dabei mit Mengen von 0,1 bis 3,0 Gew.-% jeweils bezogen auf die Gesamtzusammenset-zung des jeweiligen Mittels erhalten. Weitere bevorzugte kationische Polymere sind beispielsweise

– kationisierter Honig, beispielsweise das Handelsprodukt Honeyquat® 50,– polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von Acrylsäureund Methacrylsäure. Die unter den Bezeichnungen Merquat® 100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid))und Merquat® 550 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Handel erhältlichen Produk-te sind Beispiele für solche kationischen Polymere mit der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-7,– Vinylpyrrolidon-Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere, wie sie unter den Bezeichnungen Luviquat®

FC 370, FC 550 und der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-16 sowie FC 905 und HM 552 angebotenwerden,– quaternisiertes Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylat, zum Beispiel Vinylpyrrolidon/Dimethyla-minoethylmethacrylatmethosulfat Copolymer, das unter den Handelsbezeichnungen Gafquat® 755 N undGafquat® 734 von der Firma Gaf Co., USA vertrieben wird und die INCI-Bezeichnung Polyquaternium-11,– quaternierter Polyvinylalkohol,– sowie die unter den Bezeichnungen Polyquaternium-2, Polyquaternium-17, Polyquaternium-18 und Po-lyquaternium-27 bekannten Polymeren mit quartären Stickstoffatomen in der Polymerhauptkette,– Vinylpyrrolidon-Vinylcaprolactam-Acrylat-Terpolymere, wie sie mit Acrylsäureestern und Acrylsäureami-den als dritter Monomerbaustein im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Aquaflex® SF 40 ange-boten werden.

[0089] Erfindungsgemäße amphotere Polymere sind solche Polymerisate, in denen sich eine kationischeGruppe ableitet von mindestens einem der folgenden Monomere:

(i) Monomeren mit quartären Ammoniumgruppen der allgemeinen Formel (Mono1),

R1-CH=CR2-CO-Z-(CnH2n)-N(+)R2R3R4 A(–) (Mono1)

in der R1 und R2 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R3, R4 undR5 unabhängig voneinander für Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen, Z eine NH-Gruppe oder ein

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Sauerstoffatom, n eine ganze Zahl von 2 bis 5 und das Anion einer organischen oder anorganischen Säureist,(ii) Monomeren mit quartären Ammoniumgruppen der allgemeinen Formel (Mono2),

worin R6 und R7 unabhängig voneinander stehen für eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, insbesondere für eineMethylgruppe undA– das Anion einer organischen oder anorganischen Säure ist,(iii) monomeren Carbonsäuren der allgemeinen Formel (Mono3),

R8-CH=CR9-COOH (Mono3)

in denen R8 und R9 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methylgruppen sind.

[0090] Besonders bevorzugt sind solche Polymerisate, bei denen Monomere des Typs (i) eingesetzt werden,bei denen R3, R4 und R5 Methylgruppen sind, Z eine NH-Gruppe und A(–) ein Halogenid-, Methoxysulfat- oderEthoxysulfat-Ion ist; Acrylamidopropyl-trimethyl-ammoniumchlorid ist ein besonders bevorzugtes Monomeres(i). Als Monomeres (ii) für die genannten Polymerisate wird bevorzugt Acrylsäure verwendet.

[0091] Besonders bevorzugte amphotere Polymere sind Copolymere, aus mindestens einem Monomer (Mo-no1) bzw. (Mono2) mit dem Momomer (Mono3), insbesondere Copolymere aus den Monomeren (Mono2) und(Mono3). Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt verwendete amphotere Polymere sind Copolymerisateaus Diallyl-dimethylammoniumchlorid und Acrylsäure. Diese Copolymerisate werden unter der INCI-Bezeich-nung Polyquaternium-22 unter anderem mit dem Handelsnamen Merquat® 280 (Nalco) vertrieben.

[0092] Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen amphoteren Polymere neben einem Monomer (Mo-no1) oder (Mono2) und einem Monomer (Mono3) zusätzlich ein Monomer (Mono4)

(iv) monomere Carbonsäureamide der allgemeinen Formel (Mono4),

in denen R10 und R11 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methylgruppen sind und R12 für ein Was-serstoffatom oder eine (C1- bis C8)-Alkylgruppe steht, enthalten.

[0093] Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt verwendete amphotere Polymere auf Basis eines Como-nomers (Mono4) sind Terpolymere aus Diallyldimethylammoniumchlorid, Acrylamid und Acrylsäure. Diese Co-polymerisate werden unter der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-39 unter anderem mit dem HandelsnamenMerquat® Plus 3330 (Nalco) vertrieben.

[0094] Die amphoteren Polymere können generell sowohl direkt als auch in Salzform, die durch Neutralisationder Polymerisate, beispielsweise mit einem Alkalihydroxid, erhalten wird, erfindungsgemäß eingesetzt werden.

[0095] Die zuvor genannten amphoteren und/oder kationischen Polymere können einzeln oder in beliebigenKombinationen miteinander verwendet werden, wobei Mengen zwischen 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt, Men-gen von 0,01 bis 7,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthaltensind. Die allerbesten Ergebnisse werden dabei mit Mengen von 0,1 bis 3,0 Gew.-% jeweils bezogen auf dieGesamtzusammensetzung des jeweiligen Mittels erhalten.

[0096] Höchst bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen enthalten als kationisches Polymer min-destens ein kationisches und/oder amphoteres Polymer ausgewählt aus den Polymeren mit den INCI-Bezeich-nungen Polyquaternium-7, Polyquaternium-11, Polyquaternium-16, Polyquaternium-22, Polyquaternium-37,

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Polyquaternium-39, Polyquaternium-71, Polyquaternium-77. Allerhöchst bevorzugte erfindungsgemäße Zu-sammensetzungen enthalten als kationisches Polymer Polyquaternium-37.

[0097] Als weiteren wesentlichen Inhaltsstoff enthalten die erfindungsgemäßen Mittel 0,1 bis 20 Gew.-% min-destens eines kosmetischen Öls. Bevorzugt weisen diese Ölkörper einen Schmelzpunkt kleiner als 50°C, be-sonders bevorzugt kleiner als 45°C, ganz besonders bevorzugt kleiner als 40°C, höchst bevorzugt kleiner als35°C und am bevorzugtesten sind die kosmetischen Öle bei einer Temperatur kleiner als 30°C fließfähig. ImFolgenden werden bevorzugte kosmetische Öle näher definiert und beschrieben.

[0098] Bevorzugte kosmetische Öle sind natürliche pflanzliche Öle. Als natürliche Öle kommen beispielswei-se Amaranthsamenöl, Aprikosenkernöl, Arganöl, Avocadoöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Borretschsamenöl,Camelinaöl, Distelöl, Erdnußöl, Granatapfelkernöl, Grapefruitsamenöl, Hanföl, Haselnussöl, Holundersamen-öl, Johannesbeersamenöl, Jojobaöl, Kakaobutter, Leinöl, Macadamianussöl, Maiskeimöl, Mandelöl, Marula-öl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Palmöl, Rapsöl, Reisöl, Sanddornfruchtfleischöl, Sanddornkernöl, Sesamöl, She-abutter, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnußöl oder Wildrosenöl.

[0099] Bevorzugte natürliche Öle enthalten mindestens die Fettsäuren Palmitinsäure, Stearinsäure und Lin-olsäure. Besonders bevorzugte natürliche Öle enthalten die Fettsäuren Palmitinsäure, Stearinsäure und Lin-olsäure in einer Gesamtmenge von mindestens 50 Gew.-% der Fettsäuren. Ganz besonders bevorzugte Ölezeichnen sich weiterhin durch einen zusätzlichen Gehalt an Squalen aus. Höchst bevorzugte natürliche Öleund deren Mischungen weisen auch einen Anteil an Linolensäuren auf.

[0100] Selbstverständlich umfasst die erfindungsgemäße Lehre auch, dass mindestens zwei natürliche Ölemiteinander gemischt werden können. Bevorzugte Mischungen der natürlichen Öle sind Amaranthsamenöl mitmindestens einem Sanddornöl, Amaranthsamenöl mit Sheabutter, Amaranthsamenöl mit Camelinaöl, Ama-ranthsamenöl mit Olivenöl, Amaranthsamenöl mit Macadamianussöl, Olivenöl mit mindestens einem Sand-dornöl, Olivenöl mit Camelinaöl, Olivenöl mit Sheabutter, Macadamianussöl und mindestens einem Sanddorn-öl, Macadamianussöl mit Sheabutter.

[0101] Arganöl ist eines der besonders bevorzugten natürlichen Öle. Ein weiteres bevorzugtes natürliches Ölist Amaranthsamenöl. Ein erfindungsgemäß geeignetes Öl ist beispielsweise unter der Handelsbezeichnung„Amaranth Seed Oil” von der Fa. Euro Ingredients erhältlich. Sheabutter ist ein weiteres Beispiel der natürlichenÖle.

[0102] Zusammenfassend sind erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel dadurch gekennzeich-net, daß sie 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-%, nochweiter bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 2,5 Gew.-% mindestens eines pflanzlichen bis ausder Gruppe Amaranthsamenöl, Aprikosenkernöl, Arganöl, Avocadoöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Borretsch-samenöl, Camelinaöl, Distelöl, Erdnußöl, Granatapfelkernöl, Grapefruitsamenöl, Hanföl, Haselnussöl, Holun-dersamenöl, Johannesbeersamenöl, Jojobaöl, Kakaobutter, Leinöl, Macadamianussöl, Maiskeimöl, Mandelöl,Marulaöl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Palmöl, Rapsöl, Reisöl, Sanddornfruchtfleischöl, Sanddornkernöl, Sesam-öl, Sheabutter, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnußöl oder Wildrosenöl enthalten.

[0103] Eine weitere bevorzugte Gruppe kosmetischer Öle stellen die Esteröle dar. Erfindungsgemäß beson-ders bevorzugt sind Isopropylmyristat (Rilanit® IPM), Isononansäure-C16-18-alkylester (Cetiol® SN), 2-Ethyl-hexylpalmitat (Cegesoft® 24), Stearinsäure-2-ethylhexylester (Cetiol® 868), Cetyloleat, Glycerintricaprylat, Ko-kosfettalkohol-caprinat/-caprylat (Cetiol® LC), n-Butylstearat, Oleylerucat (Cetiol® J 600), Isopropylpalmitat (Ri-lanit® IPP), Oleyl Oleate (Cetiol®), Laurinsäurehexylester (Cetiol® A), Di-n-butyladipat (Cetiol® B), Myristylmy-ristat (Cetiol® MM), Cetearyl Isononanoate (Cetiol® SN), Ölsäuredecylester (Cetiol® V).

[0104] Zusammenfassend sind erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel dadurch gekennzeich-net, daß sie 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-%, nochweiter bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 2,5 Gew.-% mindestens eines Esters von Säurenaus der Gruppe Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure,Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petro-selinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Eru-casäure sowie deren technische Mischungen mit mindestens einem Alkosol aus der Gruppe Isopropylalkohol,Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylal-kohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petrose-linylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylal-

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kohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen enthalten, wobei Isopropylmy-ristat, Isononansäure-C16-18-alkylester, 2-Ethylhexylpalmitat, Stearinsäure-2-ethylhexylester, Cetyloleat, Gly-cerintricaprylat, Kokosfettalkohol-caprinat/-caprylat, n-Butylstearat, Oleylerucat, Isopropylpalmitat, Oleyl Olea-te, Laurinsäurehexyleste, Di-n-butyladipat, Myristylmyristat, Cetearyl Isononanoate, Ölsäuredecylester bevor-zugt sind.

[0105] Weitere bevorzugte kosmetische Öle sind symmetrische, unsymmetrische oder cyclische Ester derKohlensäure mit Fettalkoholen. Hier sind erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel dadurch ge-kennzeichnet, daß sie 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 2,5 Gew.-% mindestens eines Estersder Kohlensäure aus der Gruppe Glycerincarbonat und/oder Dicaprylylcarbonat enthalten.

[0106] Weitere erfindungsgemäße sind beispielsweise flüssige Paraffinöle, Isoparaffinöle und synthetischeKohlenwasserstoffe sowie Di-n-alkylether mit insgesamt zwischen 12 bis 36 C-Atomen, insbesondere 12 bis24 C-Atomen, wie beispielsweise Di-n-octylether, Di-n-decylether, Di-n-nonylether, Di-n-undecylether, Di-n-dodecylether, n-Hexyl-n-octylether, n-Octyl-n-decylether, n-Decyl-n-undecylether, n-Undecyl-n-dodecyletherund n-Hexyl-n-Undecylether sowie Di-tert-butylether, Di-iso-pentylether, Di-3-ethyldecylether, tert.-Butyl-n-oc-tylether, iso-Pentyl-n-octylether und 2-Methyl-pentyl-n-octylether. Die als Handelsprodukte erhältlichen Verbin-dungen 1,3-Di-(2-ethyl-hexyl)-cyclohexan (Cetiol® S) und Di-n-octylether (Cetiol® OE) können bevorzugt sein.

[0107] Mit besonderem Vorzug enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Fettstoffe als weite-ren Wirkstoff. Unter Fettstoffen sind zu verstehen Fettsäuren, Fettalkohole, natürliche und synthetische Wach-se, welche sowohl in fester Form als auch flüssig in wäßriger Dispersion vorliegen können.

[0108] Als Fettsäuren können eingesetzt werden lineare und/oder verzweigte, gesättigte und/oder ungesät-tigte Fettsäuren mit 6-30 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt sind Fettsäuren mit 10-22 Kohlenstoffatomen. Hierun-ter wären beispielsweise zu nennen die Isostearinsäuren, wie die Handelsprodukte Emersol® 871 und Emer-sol® 875, und Isopalmitinsäuren wie das Handelsprodukt Edenor® IP 95, sowie alle weiteren unter den Han-delsbezeichnungen Edenor® (Cognis) vertriebenen Fettsäuren. Weitere typische Beispiele für solche Fettsäu-ren sind Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristin-säure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure so-wie deren technische Mischungen. Besonders bevorzugt sind üblicherweise die Fettsäureschnitte, welche ausCocosöl oder Palmöl erhältlich sind; insbesondere bevorzugt ist in der Regel der Einsatz von Stearinsäure.

[0109] Die Einsatzmenge beträgt dabei 0,1–15 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel. Bevorzugt beträgtdie Menge 0,5–10 Gew.-%, wobei ganz besonders vorteilhaft Mengen von 1–5 Gew.-% sein können.

[0110] Als Fettalkohole können eingesetzt werden gesättigte, ein- oder mehrfach ungesättigte, verzweigteoder unverzweigte Fettalkohole mit C6-C30-, bevorzugt C10-C22- und ganz besonders bevorzugt C12-C22-Koh-lenstoffatomen. Einsetzbar im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Decanol, Octanol, Octenol, Dodecenol,Decenol, Octadienol, Dodecadienol, Decadienol, Oleylalkohol, Erucaalkohol, Ricinolalkohol, Stearylalkohol,Isostearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Arachidylalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol,Linoleylalkohol, Linolenylalkohol und Behenylalkohol, sowie deren Guerbetalkohole, wobei diese Aufzählungbeispielhaften und nicht limitierenden Charakter haben soll. Die Fettalkohole stammen jedoch von bevorzugtnatürlichen Fettsäuren ab, wobei üblicherweise von einer Gewinnung aus den Estern der Fettsäuren durchReduktion ausgegangen werden kann. Erfindungsgemäß einsetzbar sind ebenfalls solche Fettalkoholschnitte,die ein Gemisch von unterschiedlichen Fettalkoholen darstellen. Solche Substanzen sind beispielsweise unterden Bezeichnungen Stenol®, z. B. Stenol® 1618 oder Lanette®, z. B. Lanette® O oder Lorol®, z. B. Lorol® C8,Lorol® C14, Lorol® C18, Lorol® C8-18, HD-Ocenol®, Crodacol®, z. B. Crodacol® CS, Novol®, Eutanol® G, Guer-bitol® 16, Guerbitol® 18, Guerbitol® 20, Isofol® 12, Isofol® 16, Isofol® 24, Isofol® 36, Isocarb® 12, Isocarb® 16oder Isocarb® 24 käuflich zu erwerben. Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch Wollwachsalkohole,wie sie beispielsweise unter den Bezeichnungen Corona®, White Swan®, Coronet® oder Fluilan® käuflich zuerwerben sind, eingesetzt werden. Die Fettalkohole werden in Mengen von 0,1-30 Gew.-%, bezogen auf diegesamte Zubereitung, bevorzugt in Mengen von 0,1–20 Gew.-% eingesetzt.

[0111] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden jedoch keinerlei der zuvorgenannten Fettalkohole verwendet.

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[0112] Als natürliche oder synthetische Wachse können erfindungsgemäß eingesetzt werden feste Paraffineoder Isoparaffine, Carnaubawachse, Bienenwachse, Candelillawachse, Ozokerite, Ceresin, Walrat, Sonnen-blumenwachs, Fruchtwachse wie beispielsweise Apfelwachs oder Citruswachs, Microwachse aus PE- oderPP. Derartige Wachse sind beispielsweise erhältlich über die Fa. Kahl & Co., Trittau.

[0113] Die Einsatzmenge beträgt 0,1–20 Gew.-% bezogen auf das gesamte Mittel, bevorzugt 0,1–15 Gew.-%und besonders bevorzugt 0,1–10 Gew.-% bezogen auf das gesamte Mittel.

[0114] Die Gesamtmenge an Öl- und Fettkomponenten in den erfindungsgemäßen Mitteln beträgt üblicher-weise 0,5–30 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel. Mengen von 0,5–20 Gew.-% sind erfindungsgemäßbevorzugt.

[0115] Schließlich können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als kosmetische Öle Silikone ver-wendet werden. Es kann jedoch bevorzugt sein, keine Silikone zu verwenden. Die Silikone stammen vorzugs-weise aus den Gruppen alkoxilierten Silikone und/oder den Dimethiconen und/oder den Dimethiconolen und/oder den flüchtigen Silikonen und/oder den Aminosilikonen und/oder den Zucker haltigen Silikonen.

[0116] Die erfindungsgemäßen Dimethicone können sowohl linear als auch verzweigt als auch cyclisch odercyclisch und verzweigt sein. Lineare Dimethicone können durch die folgende Strukturformel (Si1) dargestelltwerden:

(SiR13)-O-(SiR2

2-O-)x–(SiR13) (Si1)

[0117] Verzweigte Dimethicone können durch die Strukturformel (Si1.1) dargestellt werden:

[0118] Die Reste R1 und R2 stehen unabhängig voneinander jeweils für Wasserstoff, einen Methylrest, einenC2 bis C30 linearen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest, einen Phenylrest und/oder eineArylrest. Die Zahlen x, y und z sind ganze Zahlen und laufen jeweils unabhängig voneinander von 0 bis 50.000.Die Molgewichte der Dimethicone liegen zwischen 1000 D und 10000000 D. Die Viskositäten liegen zwischen100 und 10000000 cPs gemessen bei 25°C mit Hilfe eines Glaskapillarviskosimeters nach der Dow CorningCorporate Testmethode CTM 0004 vom 20. Juli 1970. Bevorzugte Viskositäten liegen zwischen 1000 und5000000 cPs, ganz besonders bevorzugte Viskositäten liegen zwischen 10000 und 3000000 cPs. Der bevor-zugteste Bereich liegt zwischen 50000 und 2000000 cPs. Höchst bevorzugt sind Viskositäten um den Bereichvon etwa 60.000 cPs herum. Beispielhaft sei hier auf das Produkt „Dow Corning 200 mit 60000 cSt” verwiesen.

[0119] Besonders bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische oder dermatologische Zubereitungen sind da-durch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Silikon der Formel (Si1.2)

(CH3)3Si-[O-Si(CH3)2]x-O-Si(CH3)3 (Si1.2),

enthalten, in der x für eine Zahl von 0 bis 100, vorzugsweise von 0 bis 50, weiter bevorzugt von 0 bis 20 undinsbesondere 0 bis 10, steht.

[0120] Die Dimethicone (Si1) sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Mengen von 0,01 bis10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-% und insbesondere0,1 bis 5 Gew.-% bezogen auf die gesamte Zusammensetzung enthalten. Schließlich werden unter den Sili-konverbindungen die Dimethiconole (Si8) verstanden. Die erfindungsgemäßen Dimethiconole können sowohl

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linear als auch verzweigt als auch cyclisch oder cyclisch und verzweigt sein. Lineare Dimethiconole könnendurch die folgende Strukturformel (Si8-I) dargestellt werden:

(SiOHR12)-O-(SiR2

2-O-)x-(SiOHR12) (Si8-I)

[0121] Verzweigte Dimethiconole können durch die Strukturformel (Si8-II) dargestellt werden:

[0122] Die Reste R1 und R2 stehen unabhängig voneinander jeweils für Wasserstoff, einen Methylrest, einenC2 bis C30 linearen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest, einen Phenylrest und/oder eineArylrest. Die Zahlen x, y und z sind ganze Zahlen und laufen jeweils unabhängig voneinander von 0 bis 50.000.Die Molgewichte der Dimethiconole liegen zwischen 1000 D und 10000000 D. Die Viskositäten liegen zwischen100 und 10000000 cPs gemessen bei 25°C mit Hilfe eines Glaskapillarviskosimeters nach der Dow CorningCorporate Testmethode CTM 0004 vom 20. Juli 1970. Bevorzugte Viskositäten liegen zwischen 1000 und5000000 cPs, ganz besonders bevorzugte Viskositäten liegen zwischen 10000 und 3000000 cPs. Der bevor-zugteste Bereich liegt zwischen 50000 und 2000000 cPs.

[0123] Als Beispiele für derartige Produkte werden die folgenden Handelsprodukte genannt: Dow Corning 1-1254 Fluid, Dow Corning 2-9023 Fluid, Dow Corning 2-9026 Fluid, Abil OSW 5 (Degussa Care Specialties),Dow Corning 1401 Fluid, Dow Corning 1403 Fluid, Dow Corning 1501 Fluid, Dow Corning 1784 HVF Emulsion,Dow Corning 9546 Silicone Elastomer Blend, SM555, SM2725, SM2765, SM2785 (alle vier zuvor genanntenGE Silicones), Wacker-Belsil CM 1000, Wacker-Belsil CM 3092, Wacker-Belsil CM 5040, Wacker-Belsil DM3096, Wacker-Belsil DM 3112 VP, Wacker-Belsil DM 8005 VP, Wacker-Belsil DM 60081 VP (alle zuvor ge-nannten Wacker-Chemie GmbH). Die Dimethiconole (Si8) sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzun-gen in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 7,5Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-% an Dimethiconol bezogen auf die Zusammensetzung.

[0124] Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten ein oder mehrere aminofunktionelle Siliko-ne. Solche Silikone können z. B. durch die Formel (Si-2)

M(RaQbSiO(4-a-b)/2)x(RcSiO(4-c)/2)yM (Si-2)

[0125] Beschrieben werden, wobei in der obigen FormelR ein Kohlenwasserstoff oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen ist,Q ein polarer Rest der allgemeinen Formel -R1HZ ist,worinR1 eine zweiwertige, verbindende Gruppe ist, die an Wasserstoff und den Rest Z gebunden ist, zusammen-gesetzt aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen oder Koh-lenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffatomen, undZ ein organischer, aminofunktioneller Rest ist, der mindestens eine aminofunktionelle Gruppe enthält;a Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 annimmt,b Werte im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 annimmt,a + b kleiner als oder gleich 3 ist, undc eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 ist, undx eine Zahl im Bereich von 1 bis etwa 2.000, vorzugsweise von etwa 3 bis etwa 50 und am bevorzugtestenvon etwa 3 bis etwa 25 ist, undy eine Zahl im Bereich von etwa 20 bis etwa 10.000, vorzugsweise von etwa 125 bis etwa 10.000 und ambevorzugtesten von etwa 150 bis etwa 1.000 ist, und

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M eine geeignete Silikon-Endgruppe ist, wie sie im Stande der Technik bekannt ist, vorzugsweise Trimethyl-siloxy.

[0126] Z ist gemäß Formel (Si-2) ein organischer, aminofunktioneller Rest, enthaltend mindestens eine funk-tionelle Aminogruppe. Eine mögliche Formel für besagtes Z ist NH(CH2)zNH2, worin z eine ganze Zahl vongrößer gleich 1 ist. Eine andere mögliche Formel für besagtes Z ist -NH(CH2)z(CH)2/zzNH, worin sowohl z alsauch zz unabhängig voneinander eine ganze Zahl von größer gleich 1 sind, wobei diese Struktur Diamino-Ringstrukturen umfasst, wie Piperazinyl. Besagtes Z ist am bevorzugtesten ein -NHCH2CH2NH2-Rest. Eineandere mögliche Formel für besagtes Z ist -N(CH2)z(CH2)zzNX2 oder -NX2, worin jedes X von X2 unabhängigausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,und zz 0 ist. Q gemäß Formel (Si-2) ist am bevorzugtesten ein polarer aminofunktioneller Rest der Formel -CH2CH2CH2NHCH2CH2NH2.

[0127] In der Formel (Si-2) nimmt a Werte im Bereich von 0 bis 2 an, b nimmt Werte im Bereich von 2 bis 3an, a + b ist kleiner als oder gleich 3, und c ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 3.

[0128] Erfindungsgemäß geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im Handel erhältlichenProdukte Dow Corning (DC) 929 Emulsion, DC 2-2078, DC 5-7113, SM-2059 (General Electric) sowie SLM-55067 (Wacker).

[0129] Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestenses ein aminofunktionelles Silikon der Formel (Si3-a)

enthalten, worin m und n Zahlen sind, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und mvorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.

[0130] Diese Silikone werden nach der INCI-Deklaration als Trimethylsilylamodimethicone bezeichnet undsind beispielsweise unter der Bezeichnung Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilyl-amodimethicon) erhältlich.

[0131] Besonders bevorzugt sind auch erfindungsgemäße Mittel, die mindestens ein aminofunktionelles Sili-kon der Formel (Si-3b)

enthalten, worinR für -OH, eine (gegebenenfalls ethoxylierte und/oder propoxylierte) (C1 bis C20)-Alkoxygruppe oder eine -CH3-Gruppe steht,R1 für -OH, eine (C1 bis C20)-Alkoxygruppe oder eine -CH3-Gruppe undm, n1 und n2 Zahlen sind, deren Summe (m + n1 + n2) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und150 beträgt, wobei die Summe (n1 + n2) vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.

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[0132] Diese Silikone werden nach der INCI-Deklaration als Amodimethicone, bzw. als funktionalisierte Amo-dimethicone, wie beispielsweise Bis(C13-15 Alkoxy) PG Amodimethicone (beispielsweise als Handelsprodukt:DC 8500 der Firma Dow Corning erhältlich), Trideceth-9 PG-Amodimethicone (beispielsweise als Handelspro-dukt Silcare Silicone SEA der Firma Clariant erhältlich) bezeichnet. Geeignete diquaternäre Silikone sind aus-gewählt aus Verbindungen der allgemeinen Formel (Si3c)

[R1R2R3N+-A-SiR7R8-(O-SiR9R10)n-O-SiR11R12-A-N+R4R5R6]2X– (Si3c)

wobei die Reste R1 bis R6 unabhängig voneinander C1-bis C22-Alkylreste bedeuten, welche Hydroxygruppenenthalten können und wobei vorzugsweise mindestens einer der Reste mindestens 8 C-Atome aufweist unddie übrigen Reste 1 bis 4 C-Atome aufweisen,die Reste R7 bis R12 unabhängig voneinander gleich oder verschieden sind und C1- bis C10-Alkyl oder Phenylbedeuten, A eine divalente organische Verbindungsgruppe bedeutet,n eine Zahl von 0 bis 200, vorzugsweise von 10 bis 120, besonders bevorzugt von 10 bis 40 ist, und X– einAnion ist.

[0133] Die divalente Verbindungsgruppe ist vorzugsweise eine C1- bis C12-Alkylen- oder Alkoxyalkylengrup-pe, die mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen substituiert sein kann.

[0134] Besonders bevorzugt ist die Gruppe -(CH2)3-O-CH2-CH(OH)-CH2-.

[0135] Das Anion X– kann ein Halogenidion, ein Acetat, ein organisches Carboxylat oder eine Verbindung derallgemeinen Formel RSO3

– sein, worin R die Bedeutung von C1- bis C4-Alkylresten hat.

[0136] Ein bevorzugtes diquaternäres Silikon hat die allgemeine Formel (Si3d)

[RN+Me2-A-(SiMe2O)n-SiMe2-A-N+Me2R]2CH3COO– (Si3d),

wobei A die Gruppe -(CH2)3-O-CH2-CH(OH)-CH2- ist,R ein Alkylrest mit mindestens 8 C-Atomen und n eine Zahl von 10 bis 120 ist.

[0137] Geeignete Silikonpolymere mit zwei endständigen, quaternären Ammoniumgruppen sind unter der IN-CI-Bezeichnung Quaternium-80 bekannt. Hierbei handelt es sich um Dimethylsiloxane mit zwei endständigenTrialkylammoniumgruppen. Derartige diquaternäre Polydimethylsiloxane werden von der Firma Evonik unterden Handelsnamen Abil® Quat 3270, 3272 und 3474 vertrieben.

[0138] Erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie, bezo-gen auf ihr Gewicht, 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-% und insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-% aminofunktionelle(s) Silikon(e) und/oder diquaternäres Silikonenthalten.

[0139] Weitere kationische Silikonverbindungen mit mindestens drei endständigen aminofunktionalen Grup-pen können erfindungsgemäß ebenfalls verwendet werden. Diese kationischen Silikonpolymere zeichnen sichdadurch aus, dass sie ein Silikongerüst sowie gegebenenfalls einen Polyetherteil und weiterhin mindestenseinen Teil mit Ammoniumstruktur aufweisen. Beispiele für die bevorzugten kationischen Silikonpolymere imSinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere die Verbindungen mit den INCI-Bezeichnungen: SiliconeQuaternium-1, Silicone Quaternium-2, Silicone Quaternium-3, Silicone Quaternium-4, Silicone Quaternium-5,Silicone Quaternium-6, Silicone Quaternium-7, Silicone Quaternium-8, Silicone Quaternium-9, Silicone Qua-ternium-10, Silicone Quaternium-11, Silicone Quaternium-12, Silicone Quaternium-15, Silicone Quaternium-16, Silicone Quaternium-17, Silicone Quaternium-18, Silicone Quaternium-20, Silicone Quaternium-21, Silico-ne Quaternium-22 sowie Silicone Quaternium-2 Panthenol Succinate und Silicone Quaternium-16/Glycidyl Di-methicone Crosspolymer. Am bevorzugtesten ist insbesondere Silicone Quaternium-22. Dieser Rohstoff wirdbeispielsweise von der Firma Evonik unter der Handelsbezeichnung Abil® T-Quat 60 vertrieben.

[0140] Ein weiteres bevorzugtes kationisches Aminosilikon entspricht der folgenden Formel:

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in welcher R1 steht für eine Methyl-, Ethyl-, Hydroxy-, Methoxy- oder Ethoxygruppe,R2, steht für einen geradkettigen oder verzweigten C8 bis C24 Alkyl- oder Alkylenrest, vorzugsweise einengeradkettigen oder verzweigten C9 bis C22 Alkyl- oder Alkenylrest, besonders bevorzugt einen geradkettigenoder verzweigten C11 bis C18 Alkyl- oder Alkenylrest, höchst bevorzugt einen entsprechenden Alkylrest,n und m jeweils für ganze Zahlen von 1 bis 1000 stehen undq steht jeweils für eine ganze Zahl von 2 bis 50, bevorzugt 4 bis 30, besonders bevorzugt 4 bis 18 und höchstbevorzugt von 4 bis 12.

[0141] Das Molekulargewicht derartiger Verbindungen beträgt 15.000 bis 2.000.000, gemessen mit einemBrookfield Rotationsviskosimeter RV, Spindel 5, bei 20°C. Bevorzugt beträgt das Molgewicht 30.000 bis1.750.000 und besonders bevorzugt 50.000 bis 1.500.000. Der Stickstoffgehalt der erfindungsgemäßen Sili-kone beträgt 0,03 bis 4,2 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2,8 Gew.-% und höchst bevorzugt 0,16 bis 1,4 Gew.-%.Erfindungsgemäße aminofunktionelle kationische Silikone der obigen Formel können beispielsweise von derFa. Clariant bezogen werden. Ein erfindungsgemäß höchst bevorzugtes Produkt ist unter der INCI-Bezeich-nung Trideceth-9-Amodimethicone and Trideceth-12 im Handel erhältlich.

[0142] Ein weiteres besonders bevorzugtes aminofunktionales Silikon ist mindestens ein 4-morpholinomethyl-substituiertes Silikon der Formel (V),

in derA für eine über ein -O- gebundene Struktureinheit (I), (II) oder (III)

oder einen über ein -O- gebundenen oligomeren oder polymeren Rest enthaltend Struktureinheiten der For-meln (I), (II) oder (III) oder die Hälfte eines verbindenden O-Atoms zu einer Struktureinheit (III) oder für -OHsteht,

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* für eine Bindung zu einer der Struktureinheiten (I), (II) oder (III) oder für eine Endgruppe B (Si-gebunden)oder D (O-gebunden) steht,B für eine Gruppe -OH, -O-Si(CH3)3, -O-Si(CH3)2OH, -O-Si(CH3)2OCH3 steht,D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3, -Si(CH3)2OH, -Si(CH3)2OCH3 steht,a, b und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit der Maßgabe a + b + c > 0 m, n und o für ganzeZahlen zwischen 1 und 1000 stehen.

[0143] Derartige aminofunktionale Silikone tragen die INCI-Bezeichnung Amodimethicone/MorpholinomethylSilsesquioxane Copolymer. Ein besonders geeignetes Amodimethicone ist das Produkt mit der Handelsbe-zeichnung Wacker Belsil® ADM 8301 E. Erfindungsgemäß kann es besonders vorteilhaft sein, wenn als Sili-kone ausschließlich die zuvor genannten Silikone verwendet werden.

[0144] Diese letztgenannten kationischen aminofunktionellen Silikonpolymere sind in den erfindungsgemäßenZusammensetzungen in Mengen von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 7,5 Gew.-% undganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-% enthalten. Die allerbesten Ergebnisse werdendabei mit Mengen von 0,05 bis 2,5 Gew.-% jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des jeweiligenMittels erhalten.

[0145] Eine weitere erfindungsgemäße Silikonverbindung mit Aminofunktionen sind Polyammonium-Polysilo-xan Verbindungen. Die Polyammonium-Polysiloxan Verbindungen können beispielsweise unter der Handels-bezeichnung Baysilone® von GE Bayer Silicones bezogen werden. Die Produkte mit den Bezeichnungen Bay-silone TP 3911, SME 253 und SFE 839 sind dabei bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendungvon Baysilone TP 3911 als Wirkkomponente der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen. Die Polyammoni-um-Polysiloxan Verbindungen werden in dem erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einer Menge von0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 7,5, besonders bevorzugt 0,01 bis 5,0 Gew.-%, ganz besondersbevorzugt von 0,05 bis 2,5 Gew.-% jeweils in Bezug auf die Gesamtzusammensetzung verwendet.

[0146] Flüchtige Silikone sind im Sinne der vorliegenden Erfindung einerseits Cyclomethicone. Die nach INCIals Cyclomethicone bezeichneten cyclischen Dimethicone sind hierbei erfindungsgemäß mit Vorzug einsetz-bar. Erfindungsgemäße kosmetische oder dermatologische Zubereitungen sind bevorzugt, die mindestens einSilikon der Formel (Si-4)

enthalten, in der x für eine Zahl von 3 bis 200, vorzugsweise von 3 bis 10, weiter bevorzugt von 3 bis 7 undinsbesondere 3, 4, 5 oder 6, steht.

[0147] Weitere flüchtige Silikone im Sinne der vorliegenden Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass siemindestens ein Silikon der Formel (Si-5)

R3Si-[O-SiR2]x-(CH2)n-[O-SiR2]y-O-SiR3 (Si-5),

enthalten, in der R für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe -H, -Phenyl, -Benzyl, -CH2-CH(CH3)Ph,der C1-20-Alkylreste, vorzugsweise -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH2CH2H3, -CH2CH(CH3)2,-CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3, steht, x bzw. y für eine Zahl von 0 bis 200, vorzugsweise von 0 bis 10, weiterbevorzugt von 0 bis 7 und insbesondere 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, stehen, und n für eine Zahl von 0 bis 10,bevorzugt von 1 bis 8 und insbesondere für 2, 3, 4, 5, 6 steht.

[0148] Die zuvor offenbarten flüchtigen Silikone sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Men-gen von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 7,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt inMengen von 0,01 bis 5,0 Gew.-% und höchst bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthalten.

[0149] Als weitere Silikone neben den erfindungsgemäßen Dimethiconen, Dimethiconolen, Amodimethiconenund/oder flüchtigen Silikonen können alkoxilierte Silikone in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungenenthalten sein. Die alkoxilierten Silikone sind in der Regel wasserlöslich. Entsprechende alkoxilierte Silikone

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werden beispielsweise aus den Verbindungen der Formeln (Si-6) und/oder (Si-7) ausgewählt. Insbesonderebevorzugte alkoxilierte, d. h. wasserlösliche Tenside auf Silikonbasis sind ausgewählt aus der Gruppe derDimethiconcopolyole die polyethoxyliert und/oder polypropoxyliert sind.

[0150] Unter Dimethiconcopolyolen werden erfindungsgemäß bevorzugt Polyoxyalkylen-modifizierte Dime-thylpolysiloxane der allgemeinen Formeln (Si-6) oder (Si-7) verstanden:

worin der Rest R steht für ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen, eine Alkoxygruppemit 1 bis 12 C-Atomen oder eine Hydroxylgruppe, die Reste R' und R'' bedeuten Alkylgruppen mit 1 bis 12 C-Atomen, x steht für eine ganze Zahl von 1 bis 100, bevorzugt von 20 bis 30, y steht für eine ganze Zahl von 1bis 20, bevorzugt von 2 bis 10 und a und b stehen für ganze Zahlen von 0 bis 50, bevorzugt von 10 bis 30.

[0151] Besonders bevorzugte Dimethiconcopolyole im Sinne der Erfindung sind beispielsweise die kommer-ziell unter dem Handelsnamen SILWET (Union Carbide Corporation) und DOW CORNING vertriebenen Pro-dukte. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Dimethiconcopolyole sind Dow Corning 190 und Dow Corning193.

[0152] Die Dimethiconcopolyole sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Mengen von 0,01bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-% und insbesondere0,1 bis 5 Gew.-% an Dimethiconcopolyol bezogen auf die Zusammensetzung. Schließlich sind Silikone enthal-tend Zuckerstrukturen weitere bevorzugte Silikone der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen. DerartigeSilikone mit Zuckerstrukturen entsprechen der folgenden Formel:

in welcher die Reste R1, R2 und R3 unabhängig voneinander stehen für eine Methyl, Ethyl, Propyl, iso-Propyl,Hydroxy, Methoxy oder Ethoxygruppe, x, y und z stehen für jeweils für eine ganze Zahl von 1 bis 1000, n undm stehen unabhängig voneinander jeweils für eine ganze Zahl von 1 bis 100.

[0153] Bevorzugt stehen die Reste R1 unabhängig voneinander für Methyl, Hydroxy oder Methoxy, besondersbevorzugt für Methyl. Bevorzugt stehen die Reste R2 und R3 unabhängig voneinander für Methyl, Ethyl, Propyloder iso-Propyl, besonders bevorzugt für Methyl. Bevorzugt stehen x, y und z jeweils unabhängig voneinander

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für eine ganze Zahl 1 bis 500 und besonders bevorzugt von 1 bis 200. Bevorzugt stehen n und m unabhängigvoneinander für ganze Zahlen von 1 bis 50. Besonders bevorzugt steht m für eine ganze Zahl von 1 bis 20,höchst bevorzugt von 1 bis 15, und insbesondere für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15.Besonders bevorzugt steht n für eine ganze Zahl von 1 bis 20, höchst bevorzugt für 1 bis 10 und insbesonderefür eine Zahl 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10. A steht für eine Gruppe ausgewählt aus -CH2CH2-, -CH2CH2CH2- oder-CH2CH2CH2CH2- oder Mischungen dieser Gruppen, bevorzugt ausgewählt aus -CH2CH2-, -CH2CH2CH2-und deren Mischungen, höchst bevorzugt -CH2CH2-.

[0154] Ein höchst bevorzugtes Silikon der zuvor beschriebenen Formel enthaltend Zuckerstrukturen entsprichtder im Folgenden dargestellten Formel:

in welcher R3 die wie zuvor beschriebene Bedeutung hat und höchst bevorzugt für Methyl steht, x, y und zsowie n und m die bereits zuvor beschriebene Bedeutung haben.

[0155] Derartige Produkte sind unter der Handelsbezeichnung PolySuga Sil von der Fa. Colonial im Handelerhältlich. Ein besonders bevorzugtes Aminosilikon ist unter den Handelsbezeichnungen Poly Suga® Sil C-35Pund/oder Poly Suga Sil® C-800P erhältlich. Das höchst bevorzugte Silikon enthaltend Zuckerstrukturen trägtdie INCI-Bezeichnung PEG-8 PG-Coco-Glucoside Dimethicone.

[0156] Diese Zucker haltigen Silikonpolymere sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Men-gen von 0,01 bis 5 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt inMengen von 0,1 bis 5 Gew.-% enthalten. Die allerbesten Ergebnisse werden dabei mit Mengen von 0,1 bis 2,5 Gew.-% jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des jeweiligen Mittels enthalten.

[0157] Generell werden die jeweiligen Silikone in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in den Men-gen verwendet, wie sie bei den jeweiligen Silikonen angegeben werden. Die Gesamtmenge aller Silikone inden erfindungegemäßen Zusammensetzungen beträgt 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 7,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 5,0 Gew.-% und höchst bevorzugt inMengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-%.

[0158] In vielen Fällen enthalten die Mittel mindestens eine oberflächenaktive Substanz, wobei prinzipiell so-wohl anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische oberflächenaktive Sub-stanzen geeignet sind. Die Auswahl der oberflächenaktiven Substanzen richtet sich nach der Art des Mittels.

[0159] Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung ammenschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Typische Beispiele für anionischeTenside sind:

– lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen),– Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist und deren Salze,– Acylsarcoside mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,– Acyltauride mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,– Acylisethionate mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,– Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernstein-säuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen.

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– lineare Alkansulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,– lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,– Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen,– Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-OSO3H, in der R eine bevorzugtlineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,– Hydroxysulfonate im wesentlichen entsprechend mindestens einer der beiden folgenden Formeln oderderen Mischungen sowie deren salzen, CH3-(CH2)y-CHOH-(CH2)p-(CH-SO3M)-(CH2)z-CH2-O-(CnH2nO)x-H,und/oder CH3-(CH2)y-(CH-SO3M)-(CH2)p-CHOH-(CH2)z-CH2-O-(CnH2nO)x-H wobei in beiden Formeln y undz = 0 oder ganze Zahlen von 1 bis 18, p = 0, 1 oder 2 und die Summe (y + z + p) eine Zahl von 12 bis 18, x =0 oder eine Zahl von 1 bis 30 und n eine ganze Zahl von 2 bis 4 sowie M = H oder Alkali-, insbesondere Na-trium, Kalium, Lithium, Erdalkali-, insbesondere Magnesium, Calcium, Zink und/oder einem Ammoniumion,welches gegebenenfalls substituiert sein kann, insbesondere Mono-, Di-, Tri- oder Tetraammoniumionenmit C1 bis C4 Alkyl-, Alkenyl- oder Arylresten,– sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether der Formel R1-(CHOSO3M)-CHR3-(OCHR4-CH2)n-OR2 mit R1, einem linearen Alkylrest mit 1 bis 24 C-Atomen, R2 für ei-nen linearen oder verzweigten, gesättigten Alkylrest mit 1 bis 24 C-Atomen, R3 für Wasserstoff oder einenlinearen Alkylrest mit 1 bis 24 C-Atomen, R4 für Wasserstoff oder einen Methylrest und M für Wasserstoff,Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium, worin die Alkyl- und Alkanolreste je 1 bis 4 C-Atome auf-weisen, oder ein Metallatom ausgewählt aus Lithium, Natrium, Kalium, Calcium oder Magnesium und n füreine Zahl im Bereich von 0 bis 12 stehen und weiterhin die Gesamtzahl der in R1 und R3 enthaltenen C-Atome 2 bis 44 beträgt,– Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 8 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen,– Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2–15 MolekülenEthylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen,– Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate der Formel,

R1(OCH2CH2)n-O-(PO-OX)-OR2,

in der R1 bevorzugt für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R2 fürWasserstoff, einen Rest (CH2CH2O)nR2 oder X, n für Zahlen von 1 bis 10 und X für Wasserstoff, ein Alkali-oder Erdalkalimetall oder NR3R4R5R6, mit R3 bis R6 unabhängig voneinander stehend für Wasserstoff odereinen C1 bis C4-Kohlenwasserstoffrest, steht,– sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester der Formel RCO(AlkO)nSO3M in der RCO- für einen linearen oderverzweigten, aliphatischen, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 C-Atomen, Alk fürCH2CH2, CHCH3CH2 und/oder CH2CHCH3, n für Zahlen von 0,5 bis 5 und M für ein Metall steht, wie Alkali-metall, insbesondere Natrium, Kalium, Lithium, Erdalkalimetall, insbesondere Magnesium, Calcium, Zink,oder Ammoniumion, wie +NR3R4R5R6, mit R3 bis R6 unabhängig voneinander stehend für Wasserstoff odereinen C1 bis C4-Kohlenwasserstoffrest,– Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate der Formel

R8OC-(OCH2CH2)x-OCH2-[CHO(CH2CH2O)yH]-CH2O(CH2CH2O)z-SO3X,

in der R8CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, x, y und z in Sum-me für 0 oder für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10, und X für ein Alkali- oder Erdalkalimetall steht.Typische Beispiele für im Sinne der Erfindung geeignete Monoglycerid(ether)sulfate sind die Umsetzungs-produkte von Laurinsäuremonoglycerid, Kokosfettsäuremonoglycerid, Palmitinsäuremonoglycerid, Stearin-säuremonoglycerid, Ölsäuremonoglycerid und Talgfettsäuremonoglycerid sowie deren Ethylenoxidadduktemit Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure in Form ihrer Natriumsalze. Vorzugsweise werden Monoglyce-ridsulfate eingesetzt, in der R8CO für einen linearen Acylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht,– Amidethercarbonsäuren, R1-CO-NR2-CH2CH2-O-(CH2CH2O)nCH2COOM, mit R1 als geradkettigen oderverzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit einer Zahl an Kohlenstoffatomen in der Kette von 2 bis 30, n stehtfür eine ganze Zahl von 1 bis 20 und R2 steht für Wasserstoff, einen Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, t-Butyl- oder iso-Butylrest und M steht für Wasserstoff oder ein Metall wie Alkalimetall, insbesondereNatrium, Kalium, Lithium, Erdalkalimetall, insbesondere Magnesium, Calcium, Zink, oder ein Ammoniumi-on, wie +NR3R4R5R6, mit R3 bis R6 unabhängig voneinander stehend für Wasserstoff oder einen C1 bis C4-Kohlenwasserstoffrest. Derartige Produkte sind beispielsweise von der Firma Chem-Y unter der Produkt-bezeichnung Akypo® erhältlich.– Acylglutamate der Formel XOOC-CH2CH2CH(C(NH)OR)-COOX, in der RCO für einen linearen oder ver-zweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen und X

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für Wasserstoff, ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oderGlucammonium steht,– Kondensationsprodukte aus einem wasserlöslichen Salz eines wasserlöslichen Eiweißhydrolysats miteiner C8-C30-Fettsäure. Solche Produkte sind unter dem Warenzeichen Lamepon®, Maypon®, Gluadin®,Hostapon® KCG oder Amisoft® seit langem im Handel erhältlich.– Alkyl- und/oder Alkenyl-Oligoglykosidcarboxylate, -sulfate, -phosphate und/oder -isethionate,– Acyllactylate und– Hydroxymischethersulfate.

[0160] Sofern die milden anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, ist es ganz besonders bevor-zugt, dass diese eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Weiterhin ist es im Falle von milden anio-nischen Tensiden mit Polyglycolethereinheiten bevorzugt, dass die Zahl der Glykolethergruppen 1 bis 20 be-trägt, bevorzugt 2 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 12. Besonders milde anionische Tenside mit Polyglyko-lethergruppen ohne eingeschränkte Homologenverteilung können beispielsweise auch erhalten werden, wenneinerseits die Zahl der Polyglykolethergruppen 4 bis 12 beträgt und als Gegenion Zn- oder Mg-ionen gewähltwerden. Ein Beispiel hierfür ist das Handelsprodukt Texapon® ASV.

[0161] Nichtionische Tenside sind beispielsweise– Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare undverzweigte Fettalkohole mit 6 bis 30 C-Atomen, die Fettalkoholpolyglykolether bzw. die Fettalkoholpolypro-pylenglykolether bzw. gemischte Fettalkoholpolyether,– Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare undverzweigte Fettsäuren mit 6 bis 30 C-Atomen, die Fettsäurepolyglykolether bzw. die Fettsäurepolypropy-lenglykolether bzw. gemischte Fettsäurepolyether,– Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare undverzweigte Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, die Alkylphenolpolyglykolether bzw. dieAlkylpolypropylenglykolether, bzw. gemischte Alyklphenolpolyether,– mit einem Methyl- oder C2-C6-Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte von 2 bis 50Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,wie beispielsweise die unter den Verkaufsbezeichnungen Dehydol® LS, Dehydol® LT (Cognis) erhältlichenTypen,– C12-C30-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,– Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl,– Polyolfettsäureester, wie beispielsweise das Handelsprodukt Hydagen® HSP (Cognis) oder Sovermol® –Typen (Cognis),– alkoxilierte Triglyceride,– alkoxilierte Fettsäurealkylester der Formel (Tnio-1)

R1CO-(OCH2CHR2)wOR3 (Tnio-1)

in der R'CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff oder Methyl, R3 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4Kohlenstoffatomen und w für Zahlen von 1 bis 20 steht,– Aminoxide,– Hydroxymischether, R1O[CH2CH(CH3)O]x(CH2CHR2O)y[CH2CH(OH)R3]z mit R1 stehend für einen linearenoder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 2 bis 30 C – Atomen, R2

stehend für Wasserstoff, einen Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder iso-Propylrest, R3 stehend für einen linearenoder verzweigten Alkylrest mit 2 bis 30 C-Atomen, x stehend für 0 oder eine Zahl von 1 bis 20, Y für eineZahl von 1 bis 30 und z stehend für die Zahl 1, 2, 3, 4 oder 5.– Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispiels-weise die Polysorbate,– Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester,– Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine,– Zuckertenside vom Typ der Alkyl- und Alkenyloligoglykoside,– Zuckertenside vom Typ der Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide,– Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether,– Mischether bzw. Mischformale und Polysorbate.

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[0162] Die Tenside werden in Mengen von 0,05–40 Gew.-%, bevorzugt 0,1–30 Gew.-% und ganz besondersbevorzugt von 0,5–20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte erfindungsgemäß verwendete Mittel, eingesetzt.

[0163] Erfindungsgemäß verwendbare Emulgatoren sind beispielsweise– Anlagerungsprodukte von 4 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettal-kohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,– C12-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Polyolemit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere an Glycerin,– Ethylenoxid- und Polyglycerin-Anlagerungsprodukte an Methylglucosid-Fettsäureester, Fettsäurealkano-lamide und Fettsäureglucamide,– C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga, wobei Oligomerisierungsgradevon 1,1 bis 5, insbesondere 1,2 bis 2,0, und Glucose als Zuckerkomponente bevorzugt sind,– Gemische aus Alkyl-(oligo)-glucosiden und Fettalkoholen zum Beispiel das im Handel erhältliche ProduktMontanov® 68,– Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl,– Partialester von Polyolen mit 3-6 Kohlenstoffatomen mit gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen,– Sterine, sowohl aus tierischem Gewebe (Zoosterine, Cholesterin, Lanosterin) wie aus pflanzlichen Fetten(Phytosterine, Ergosterin, Stigmasterin, Sitosterin) oder aus Pilzen und Hefen (Mykosterine),– Phospholipide (Lecithine, Phopshatidylcholine),– Fettsäureester von Zuckern und Zuckeralkoholen, wie Sorbit,– Polyglycerine und Polyglycerinderivate wie beispielsweise Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat (Handels-produkt Dehymuls® PGPH).

[0164] Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Emulgatoren bevorzugt in Mengen von 0,1–20 Gew.-%,insbesondere 0,5–10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel.

[0165] Ein weiterer erfindungsgemäßer Wirkstoff in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind Pro-teinhydrolysate und/oder dessen Derivate. Erfindungsgemäß können Proteinhydrolysate sowohl pflanzlichenals auch tierischen oder marinen oder synthetischen Ursprungs eingesetzt werden.

[0166] Tierische Proteinhydrolysate sind beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden- und Milchei-weiß-Proteinhydrolysate, die auch in Form von Salzen vorliegen können. Solche Produkte werden beispiels-weise unter den Warenzeichen Dehylan® (Cognis), Promois® (Interorgana), Collapuron® (Cognis), Nutrilan®

(Cognis), Gelita-Sol® (Deutsche Gelatine Fabriken Stoess & Co), Lexein® (Inolex) und Kerasol® (Croda) ver-trieben.

[0167] Weiterhin sind erfindungsgemäß bevorzugte pflanzliche Proteinhydrolysaten wie beispielsweise Soja-,Mandel-, Erbsen-, Moringa-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysate. Solche Produkte sind beispielsweiseunter den Warenzeichen Gluadin® (Cognis), DiaMin® (Diamalt), Lexein® (Inolex), Hydrosoy® (Croda), Hydrolu-pin® (Croda), Hydrosesame® (Croda), Hydrotritium® (Croda), Crotein® (Croda) und Puricare® LS 9658 von derFa. Laboratoires Sérobiologiques erhältlich.

[0168] Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Proteinhydrolysate sind maritimen Ursprunges. Hierzu zählenbeispielsweise Kollagenhydrolysate von Fischen oder Algen sowie Proteinhydrolysate von Muscheln bzw. Per-lenhydrolysate. Beispiele für erfindungsgemäße Perlenextrakte sind die Handelsprodukte Pearl Protein ExtractBG® oder Crodarom® Pearl.

[0169] Weiterhin sind kationisierte Proteinhydrolysate zu den Proteinhydrolysaten und deren Derivaten zuzählen, wobei das zugrunde liegende Proteinhydrolysat vom Tier, beispielsweise aus Collagen, Milch oderKeratin, von der Pflanze, beispielsweise aus Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln, Soja oder Mandeln, von marinenLebensformen, beispielsweise aus Fischcollagen oder Algen, oder biotechnologisch gewonnenen Proteinhy-drolysaten, stammen kann. Als typische Beispiele für die erfindungsgemäßen kationischen Proteinhydrolysateund -derivate seien die unter den INCI-Bezeichnungen im ”International Cosmetic Ingredient Dictionary andHandbook”, (seventh edition 1997, The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association 1101 17th Street, N.W., Suite 300, Washington, DC 20036-4702) genannten und im Handel erhältlichen Produkte genannt.

[0170] Die Proteinhydrolysate sind in den Zusammensetzungen in Konzentrationen von 0,001 Gew.-% bis zu20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 Gew.-% bis zu 15 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von0,05 Gew.-% bis zu 5 Gew.-% enthalten.

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[0171] Den Proteinhydrolysaten von der Wirkung her betrachtet nahe stehend und in einigen Fällen überlegensind Aminosäuren und/oder Oligopetide. Erfindungsgemäß werden daher mit Vorzug Aminosäuren und/oderOligopeptide als weitere Inhaltsstoffe verwendet. In der vorliegenden Anmeldung wird unter dem Begriff Ami-nosäure auch eine Struktur verstanden, die nur eine permanente kationische Gruppe im Molekül enthält wiebeispielsweise Cholin. Weiterhin werden unter diesem Begriff Substanzen wie Carnitin oder Taurin verstanden,da sie wie die Aminosäuren in biologischen Systemen natürlicherweise vorkommen und sich in vielen Fällenwie Aminosäuren verhalten.

[0172] Erfindungsgemäße Aminosäuren sind ausgewählt aus Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure,Cystein, Cystin, Citrullin, Glutaminsäure, Glutamin, Glycin, Histidin, Hydroxylysin, Hydroxyprolin, Isoleucin,Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin, Serin, Threonin, Thyroxin, Tryptophan, Tyrosin, Acetyltyrosin,Valin, Betain, Ornithin, 1,1-Dimethyl-Prolin, Hercynin (Nα,Nα,Nα-Trimethyl-L-histidinium-betain), Ergothionein(Thionein, 2-Mercapto-Nα,Nα,Nα-trimethyl-L-histidiniumbetain), Carnitin, Taurin und Cholin sowie deren Mi-schungen. Es können erfindungsgemäß alle Arten von Isomeren, wie beispielsweise Diastereomere, Enantio-mere, cis-trans-Isomere, optische Isomere, Konformationsisomere und Racemate verwendet werden.

[0173] Mit besonderem Vorzug werden Alanin, Arginin, Asparagin, Citrullin, Glutaminsäure, Glutamin, Glycin,Histidin, Hydroxylysin, Hydroxyprolin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Prolin, Serin, Betain, Ornithin, Acetyltyrosin, 1,1-Dimethyl-Prolin, Carnitin, Taurin, Cholin sowie deren Mischungen verwendet.

[0174] Ganz besonders bevorzugt werden Arginin, Citrullin, Glutamin, Glycin, Histidin, Lysin, Prolin, Serin,Betain, Ornithin, Carnitin, Taurin, Acetyltyrosin sowie deren Mischungen verwendet.

[0175] Höchst bevorzugt werden Arginin, Citrullin, Glutamin, Histidin, Lysin, Acetyltyrosin, Ornithin, Carnitinund Taurin sowie deren Mischungen verwendet.

[0176] Allerhöchst bevorzugt sind Arginin, Citrullin, Glutamin, Acetyltyrosin, Ornithin, Carnitin und Taurin sowiedie Mischungen aus Arginin und Taurin, Glutamin und Taurin, Glutamin und Carnitin, Arginin und Glutamin,Carnitin und Taurin, sowie die Mischungen aus Arginin, Carnitin und Taurin, Glutamin, Carnitin und Taurin undArginin, Acetyltyrosin, Ornithin und Citrullin.

[0177] Oligopeptide im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind durch Peptid-Bindungen Säureamid-artig ver-knüpfte Kondensationsprodukte von Aminosäuren, die mindestens 3 und maximal 25 Aminosäuren umfassen.In erfindungsgemäß bevorzugten Haarbehandlungsmitteln umfaßt das Oligopeptid 5 bis 15 Aminosäuren, vor-zugsweise 6 bis 13 Aminosäuren, besonders bevorzugt 7 bis 12 Aminosäuren und insbesondere 8, 9 oder10 Aminosäuren.

[0178] Ein höchst bevorzugtes Oligopeptid weist die Sequenz Glu-Glu-Glu auf. Je nachdem, ob weitere Ami-nosäuren an die Sequenz Glu-Glu-Glu gebunden sind und je nach Art dieser Aminosäuren kann die Molmas-se des in den erfindungsgemäßen Mitteln enthaltenen Oligopeptids variieren. Erfindungsgemäß bevorzugteHaarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, daß das Oligopeptid eine Molmasse von 650 bis 3000Da, vorzugsweise von 750 bis 2500 Da, besonders bevorzugt von 850 bis 2000 Da und insbesondere von1000 bis 1600 Da aufweist.

[0179] Wie aus der bevorzugten Anzahl von Aminosäuren in den Oligopeptiden und dem bevorzugten Mol-massenbereich zu ersehen ist, werden vorzugsweise Oligopeptide eingesetzt, die nicht allein aus den dreiGlutaminsäuren bestehen, sondern weitere, an diese Sequenz gebundene Aminosäuren aufweisen. Dieseweiteren Aminosäuren sind vorzugsweise aus bestimmten Aminosäuren ausgewählt, während bestimmte an-dere Vertreter erfindungsgemäß weniger bevorzugt sind. So ist es bevorzugt, wenn die in den erfindungsge-mäßen Mitteln eingesetzten Oligopeptide kein Methionin enthalten. Weiter bevorzugt ist es, wenn die in denerfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten Oligopeptide kein Cystein und/oder Cystin enthalten. Weiter bevor-zugt ist es, wenn die in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten Oligopeptide keine Asparaginsäure und/oder Asparagin enthalten. Weiter bevorzugt ist es, wenn die in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetztenOligopeptide kein Serin und/oder Threonin enthalten. Demgegenüber ist es bevorzugt, wenn die in den erfin-dungsgemäßen Mitteln eingesetzten Oligopeptide Tyrosin enthalten. Weiter bevorzugt ist es, wenn die in denerfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten Oligopeptide Leucin enthalten. Weiter bevorzugt ist es, wenn die inden erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten Oligopeptide Isoleucin enthalten. Weiter bevorzugt ist es, wenndie in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten Oligopeptide Arginin enthalten. Weiter bevorzugt ist es,wenn die in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten Oligopeptide Valin enthalten. Besonders bevorzugte

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Oligopeptide bzw. in den bevorzugten Oligopeptiden enthaltene Aminosäuresequenzen werden nachstehendbeschrieben:

[0180] Ein besonders bevorzugtes Oligopeptid enthält zusätzlich Tyrosin, das vorzugsweise über seine Säu-refunktion an die Glu-Glu-Glu-Sequenz gebunden ist. Erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittelsind daher dadurch gekennzeichnet, daß das in ihnen enthaltene Oligopeptid mindestens eine Aminosäure-sequenz Tyr-Glu-Glu-Glu aufweist, wobei die Amino-Gruppe frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen freioder deprotoniert vorliegen können.

[0181] Ein weiteres besonders bevorzugtes Oligopeptid enthält zusätzlich Isoleucin, das vorzugsweise überseine Aminofunktion an die Glu-Glu-Glu-Sequenz gebunden ist. Erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehand-lungsmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, daß das in ihnen enthaltene das Oligopeptid mindestens eineAminosäuresequenz Glu-Glu-Glu-Ile aufweist, wobei die Amino-Gruppe frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können. Oligopeptide, die beide vorgenannten Aminosäuren (Tyrosinund Isoleucin) aufweisen, sind erfindungsgemäß bevorzugt. Besonders bevorzugt sind dabei erfindungsge-mäße Haarbehandlungsmittel, bei denen das in ihnen enthaltene Oligopeptid mindestens eine Aminosäure-sequenz Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile aufweist, wobei die Amino-Gruppe frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppenfrei oder deprotoniert vorliegen können.

[0182] Weiter bevorzugte Oligopeptide enthalten zusätzlich Arginin, das vorzugsweise an Isoleucin gebundenvorliegt. Ein höchst bevorzugtes Oligopeptid ist unter der Handelsbezeichnung ProSina® von der Fa. Crodaim Handel erhältlich.

[0183] Die erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel enthalten die ausgewählten Aminosäuren und/oderdie ausgewählten Oligopeptide wie zuvor beschrieben in einer Gesamtmenge – bezogen auf das gesamteMittel – in einer Menge von 0,0001 bis 10,0 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,0001 bis 7,0 Gew.-%, ganzbesonders bevorzugt von 0,0001 bis 5,0 Gew.-%.

[0184] Eine weitere bevorzugte Gruppe von Inhaltsstoffen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mitdem erfindungsgemäßen Wirkstoffkomplex sind Vitamine, Provitamine oder Vitaminvorstufen. Vitamine, Pro-Vitamine und Vitaminvorstufen sind dabei besonders bevorzugt, die den Gruppen A, B, C, E, F und H zuge-ordnet werden. Die Vitamine bzw. Vitaminvorstufen des Vitamin A, Vitamin E und Vitamin C werden besondersbevorzugt in Verbindung mit anorganischen UV-Filtern verwendet, wenn die erfindungsgemäßen Zusammen-setzungen frei von synthetischen UV-Filtern formuliert werden.

[0185] Zur Gruppe der als Vitamin A bezeichneten Substanzen gehören das Retinol (Vitamin A1) sowie das3,4-Didehydroretinol (Vitamin A2). Das β-Carotin ist das Provitamin des Retinols. Als Vitamin A-Komponentekommen erfindungsgemäß beispielsweise Vitamin A-Säure und deren Ester, Vitamin A-Aldehyd und VitaminA-Alkohol sowie dessen Ester wie das Palmitat und das Acetat in Betracht. Die erfindungsgemäßen Mittelenthalten die Vitamin A-Komponente bevorzugt in Mengen von 0,05–1 Gew.-%, bezogen auf die gesamteZubereitung.

[0186] Zur Vitamin B-Gruppe oder zu dem Vitamin B-Komplex gehören u. a.:Vitamin B1 (Thiamin)Vitamin B2 (Riboflavin)Vitamin B3. Unter dieser Bezeichnung werden häufig die Verbindungen Nicotinsäure und Nicotinsäureamid(Niacinamid) geführt. Erfindungsgemäß bevorzugt ist das Nicotinsäureamid, das in den erfindungsgemäß ver-wendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten ist.Vitamin B5 (Pantothensäure, Panthenol und Pantolacton). Im Rahmen dieser Gruppe wird bevorzugt das Pan-thenol und/oder Pantolacton eingesetzt. Erfindungsgemäß einsetzbare Derivate des Panthenols sind insbe-sondere die Ester und Ether des Panthenols sowie kationisch derivatisierte Panthenole. Einzelne Vertretersind beispielsweise das Panthenoltriacetat, der Panthenolmonoethylether und dessen Monoacetat sowie kat-ionische Panthenolderivate. Pantothensäure wird bevorzugt als Derivat in Form der stabileren Calciumsalzeund Natriumsalze (Ca-Pantothenat, Na-Pantothenat) in der vorliegenden Erfindung eingesetzt.Vitamin B6 (Pyridoxin sowie Pyridoxamin und Pyridoxal).

[0187] Die genannten Verbindungen des Vitamin B-Typs insbesondere Vitamin B3, B5 und B6, sind in denerfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05–10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, ent-halten. Mengen von 0,1–5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.

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[0188] Vitamin C (Ascorbinsäure). Vitamin C wird in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel eingesetzt. Die Verwendung in Form des Palmitinsäuree-sters, der Glucoside oder Phosphate kann bevorzugt sein. Die Verwendung in Kombination mit Tocopherolenkann ebenfalls bevorzugt sein.

[0189] Vitamin E (Tocopherole, insbesondere α-Tocopherol). Tocopherol und seine Derivate, worunter insbe-sondere die Ester wie das Acetat, das Nicotinat, das Phosphat und das Succinat fallen, sind in den erfindungs-gemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05–1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.

[0190] Vitamin F. Unter dem Begriff ”Vitamin F” werden üblicherweise essentielle Fettsäuren, insbesondereLinolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure, verstanden.

[0191] Vitamin H. Als Vitamin H wird die Verbindung (3aS,4S,6aR)-2-Oxohexahydrothienol[3,4-d]-imidazol-4-valeriansäure bezeichnet, für die sich aber inzwischen der Trivialname Biotin durchgesetzt hat. Biotin ist inden erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 1,0 Gew.-%, insbesondere in Mengenvon 0,001 bis 0,01 Gew.-% enthalten.

[0192] Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Vitamine, Provitamine und Vitamin-vorstufen aus den Gruppen A, B, E und H. Panthenol, Pantolacton, Pyridoxin und seine Derivate sowie Nico-tinsäureamid und Biotin sind besonders bevorzugt.

[0193] Eine besonders bevorzugte Gruppe von Inhaltsstoffen in den erfindungsgemäßen kosmetischen Zu-sammensetzungen sind die im folgenden genannten Betaine: Carnitin, Carnitintartrat, Carnitin Magnesiumci-trat, Acetylcarnitin, Betalaine, 1,1-Dimethyl-Prolin, Cholin, Cholinchlorid, Cholinbitartrat, Cholindihydrogencitratund die in der Literatur als Betain bezeichnete Verbindung N,N,N-trimethylglycin.

[0194] Als weiteren Bestandteil können die erfindungsgemäßen Mittel mindestens ein Kohlenhydrat aus derGruppe der Monosaccharide, Disaccharide und/oder Oligosaccharide enthalten. Hier sind erfindungsgemäßbevorzugte Haarbehandlungsmittel dadurch gekennzeichnet, daß sie als Pflegestoff – bezogen auf ihr Gewicht– 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 4,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 4 Gew.-%, weiter bevor-zugt 0,5 bis 3,5 Gew.-% und insbesondere 0,75 bis 2,5 Gew.-% Kohlenhydrat(e), ausgewählt aus Monosac-chariden, Disacchariden und/oder Oligosacchariden enthalten, wobei bevorzugte Kohlenhydrate ausgewähltsind aus

– Monosachhariden, insbesondere D-Ribose und/oder D-Xylose und/oder L-Arabinose und/oder D-Glucoseund/oder D-Mannose und/oder D-Galactose und/oder D-Fructose und/oder Sorbose und/oder L-Fucoseund/oder L-Rhamnose– Disacchariden, insbesondere Saccharose und/oder Maltose und/oder Lactose und/oder Trehalose und/oder Cellobiose und/oder Gentiobiose und/oder Isomaltose.

[0195] In einer weiteren erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßenZusammensetzungen Biochinone. In den erfindungsgemäßen Mitteln sind unter geeigneten Biochinonen einoder mehrere Ubichinon(e) und/oder Plastochinon(e) zu verstehen. Die erfindungsgemäß bevorzugten Ubichi-none weisen die folgende Formel auf:

[0196] Das Coenzym Q-10 ist hierbei am bevorzugtesten.

[0197] Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen enthalten Purin und/oder Purinderivate in enge-ren Mengenbereichen. Hier sind erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Mittel dadurch gekennzeichnet,daß sie – bezogen auf ihr Gewicht – 0,001 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,0025 bis 1 Gew.-%, besondersbevorzugt 0,005 bis 0,5 Gew.-% und insbesondere 0,01 bis 0,1 Gew.-% Purin(e) und/oder Purinderivat(e) ent-halten. Erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Mittel sind dadurch gekennzeichnet, daß sie Purin, Adenin,

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Guanin, Harnsäure, Hypoxanthin, 6-Purinthiol, 6-Thioguanin, Xanthin, Coffein, Theobromin oder Theophyllinenthalten. In haarkosmetischen Zubereitungen ist Coffein am bevorzugtesten.

[0198] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das kosmetischeMittel Ectoin ((S)-2-Methyl-1,4,5,6-tetrahydro-4-pyrimidincarbonsäure. Erfindungsgemäß besonders bevorzugtsind Mittel, die – bezogen auf ihr Gewicht – 0,00001 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,0001 bis 5,0 Gew.-% undinsbesondere 0,001 bis 3 Gew.-% der Wirkstoffe aus der Gruppe, die gebildet wird von Carnitin, Coenzym Q-10, Ectoin, ein Vitamin der B – Reihe, einem Purin und deren Derivaten oder physiologisch vertretbaren Salzeenthalten. Ein ganz besonders bevorzugter Pflegezusatz in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittelnist Taurin. Unter Taurin wird ausschließlich 2-Aminoethansulfonsäure und unter einem Derivat die explizit ge-nannten Derivate des Taurines verstanden. Unter den Derivaten des Taurines werden N-Monomethyltaurin,N,N-Dimethyltaurin, Taurinlysylat, Taurintartrat, Taurinornithat, Lysyltaurin und Ornithyltaurin verstanden.

[0199] Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Mittel, die – bezogen auf ihr Gewicht – 0,0001 bis 10,0Gew.-%, vorzugsweise 0,0005 bis 5,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 2,0 Gew.-% und insbesondere0,001 bis 1,0 Gew.-% Taurin und/oder eines Derivates des Taurines enthalten. Die Wirkung der erfindungs-gemäßen Zusammensetzungen kann weiterhin durch eine 2-Pyrrolidinon-5-carbonsäure und deren Derivategesteigert werden. Bevorzugt sind die Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- oder Ammoniumsalze, beidenen das Ammoniumion neben Wasserstoff eine bis drei C1- bis C4-Alkylgruppen trägt. Das Natriumsalz istganz besonders bevorzugt. Die eingesetzten Mengen in den erfindungsgemäßen Mitteln betragen 0,05 bis 10Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, besonders bevorzugt 0,1 bis 5, und insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%.

[0200] Durch die Verwendung von Pflanzenextrakten als Pflegestoffe können die erfindungsgemäßen Haar-behandlungsmittel besonders naturnah und dennoch sehr effektiv in ihrer Pflegeleistung formuliert werden.Gegebenenfalls kann dabei sogar auf ansonsten übliche Konservierungsmittel verzichtet werden. Erfindungs-gemäß sind vor allem die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Henna,Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkasta-nie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuß, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit,Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Baldrian, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hau-hechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng, Kaffee, Kakao, Moringa, Ingwerwurzel und ayurvedische Pflan-zenextrakte wie beispielsweise Aegle Marmelos (Bilwa), Cyperus Rotundus (Nagar Motha), Emblica Officinalis(Amalki), Morida Citrifolia (Ashyuka), Tinospora Cordifolia (Guduchi), Santalum album, (Chandana), CrocusSativus (Kumkuma), Cinnamonum Zeylanicum und Nelumbo Nucifera (Kamala), Süßgräser wie Weizen, Gers-te, Roggen, Hafer, Dinkel, Mais, die verschiedenen Sorten der Hirse (Rispenhirse, Fingerhirse, Kolbenhirse alsBeispiele), Zuckerrohr, Weidelgras, Wiesenfuchsschwanz, Glatthafer, Straußgras, Wiesenschwingel, Pfeifen-gras, Bambus, Baumwollgras, Lampenputzergräser, Andropogonodeae (Imperata Cylindrica auch Flammen-gras oder Cogon Gras genannt), Büffelgras, Schlickgräser, Hundszahngräser, Liebesgräser, Cymbopogon(Zitronengras), Oryzeae (Reis), Zizania (Wildreis), Strandhafer, Staudenhafer, Honiggräser, Zittergräser, Ris-pengräser, Quecken und Echinacea, insbesondere Echinacea purpurea (L.) Moench, aller Arten von Wein so-wie Perikarp von Litchie chinensis bevorzugt. Die Pflanzenextrakte können erfindungsgemäß sowohl in reinerals auch in verdünnter Form eingesetzt werden. Sofern sie in verdünnter Form eingesetzt werden, enthaltensie üblicherweise ca. 2–80 Gew.-% Aktivsubstanz und als Lösungsmittel das bei ihrer Gewinnung eingesetzteExtraktionsmittel oder Extraktionsmittelgemisch.

[0201] Gelegentlich kann es erforderlich sein anionische Polymere zu verwenden. Beispiele für anionischeMonomere, aus denen derartige Polymere bestehen können, sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure,Maleinsäureanhydrid und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure. Dabei können die sauren Gruppen ganzoder teilweise als Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz vorliegen. Bevorzug-te Monomere sind 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure und Acrylsäure.

[0202] Als ganz besonders wirkungsvoll haben sich anionische Polymere erwiesen, die als alleiniges oder Co-Monomer 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure enthalten, wobei die Sulfonsäuregruppe ganz oder teilwei-se als Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz vorliegen kann.

[0203] Besonders bevorzugt ist das Homopolymer der 2-Acrylamido-2-methylpropansulfon-säure, das bei-spielsweise unter der Bezeichnung Rheothik® 11-80 im Handel erhältlich ist.

[0204] Bevorzugte nichtionogene Monomere sind Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäureester, Methacrylsäu-reester, Vinylpyrrolidon, Vinylether und Vinylester.

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[0205] Bevorzugte anionische Copolymere sind Acrylsäure-Acrylamid-Copolymere sowie insbesondere Pol-yacrylamidcopolymere mit Sulfonsäuregruppen-haltigen Monomeren. Ein solches Polymer ist in dem Handels-produkt Sepigel® 305 der Firma SEPPIC enthalten.

[0206] Ebenfalls bevorzugte anionische Homopolymere sind unvernetzte und vernetzte Polyacrylsäuren. Da-bei können Allylether von Pentaerythrit, von Sucrose und von Propylen bevorzugte Vernetzungsagentien sein.Solche Verbindungen sind beispielsweise unter dem Warenzeichen Carbopol® im Handel erhältlich.

[0207] Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether, insbesondere solche mit Vernetzungen,sind ebenfalls farberhaltende Polymere. Ein mit 1,9-Decadiene vernetztes Maleinsäure-Methylvinylether-Co-polymer ist unter der Bezeichnung Stabileze® QM im Handel erhältlich.

[0208] Die anionischen Polymere sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.

[0209] Die erfindungsgemäßen Mittel können in einer weiteren Ausführungsform nichtionogene Polymere ent-halten.

[0210] Geeignete nichtionogene Polymere sind beispielsweise:– Celluloseether, wie Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose, wiesie beispielsweise unter den Warenzeichen Culminal® und Benecel® (AQUALON) und Natrosol®-Typen(Hercules) vertrieben werden.– Stärke und deren Derivate, insbesondere Stärkeether, beispielsweise Structure® XL (National Starch),eine multifunktionelle, salztolerante Stärke;– Schellack.

[0211] Die nichtionischen Polymere sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bevorzugt in Men-gen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sindbesonders bevorzugt.

[0212] In einer weiteren Ausführungsform können die erfindungsgemäßen Mittel zusätzlich mindestens einenUV-Lichtschutzfilter enthalten. Dies ist erfindungsgemäß jedoch nicht bevorzugt, wenn es sich bei dem UV-Schutzfilter um einen synthetischen UV-Filter handelt. Erfindungsgemäß bevorzugte UV-Filter sind beispiels-weise pflanzliche Öle, die UV-absorbierende Eigenschaften aufweisen. Dies sind beispielsweise Sesamöl, Oli-venöl, Kokosöl, Hanföl oder Palmöl. UVB-Filter können öllöslich oder wasserlöslich sein.

[0213] Als öllösliche Substanzen sind z. B. zu nennen:– 3-Benzylidencampher, z. B. 3-(4-Methylbenzyliden)campher;– 4-Aminobenzoesäurederivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester, 4-(Dime-thylamino)benzoesäure-2-octylester und 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;– Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester, 4-Methoxyzimtsäurepropyles-ter, 4-Methoxyzimtsäureisoamylester, 2-Cyano-3-phenyl-zimtsäure-2-ethylhexylester (Octocrylene);– Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester, Salicylsäure-4-isopropylben-zyles-ter, Salicylsäurehomomenthylester;– Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-meth-oxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;– Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester;– Triazinderivate, wie z. B. 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin und Octyltriazon.– Propan-1,3-dione, wie z. B. 1-(4-tert.Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-1,3-dion;

[0214] Als wasserlösliche Substanzen kommen in Frage:– 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alka-nolammonium- und Glucammoniumsalze;– Sulfonsäurederivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfon-säure und ihre Salze;– Sulfonsäurederivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsul-fon-säure und 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.

[0215] Als typische UV-A-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage, wie beispiels-weise 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion oder 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-pro-

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pan-1,3-dion. Die UV-A und UV-B-Filter können selbstverständlich auch in Mischungen eingesetzt werden.Neben den genannten löslichen Stoffen kommen für diesen Zweck auch unlösliche Pigmente, insbesonderefeindisperse Metalloxide bzw. Salze in Frage, wie beispielsweise Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxid, Aluminium-oxid, Ceroxid, Zirkoniumoxid, Silicate (Talk), Bariumsulfat und Zinkstearat. Diese anorganischen UV-Filter gel-ten als nicht synthetische UV-Filter im Sinne der vorliegenden Erfindung. Die Partikel sollten dabei einen mitt-leren Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und insbesondere zwischen15 und 30 nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form aufweisen, es können jedoch auch solche Partikelzum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder in sonstiger Weise von der sphärischen Gestalt abweichendeForm besitzen.

[0216] Ferner können die kosmetischen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispiels-weise

– Strukturanten wie Maleinsäure und Milchsäure,– Quellmittel wie Harnstoff, Allantoin, Carbonate oder Hydantoin,– Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,– Farbstoffe zum Anfärben des Mittels, wobei dies erfindungsgemäß nicht bevorzugt ist,– Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Ölamine, Zink Omadine und Climbazol,– Komplexbildnerwie EDTA, NTA, β-Alanindiessigsäure und Phosphonsäuren,– Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere– Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,– Pigmente,– Stabilisierungsmittel für Wasserstoffperoxid und andere Oxidationsmittel,– Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft,– Antioxidantien,– Parfümöle, Duftstoffe und Riechstoffe, wobei dies erfindungsgemäß nicht bevorzugt ist, sofern es sich umsynthetische Parfümöle, Duftstoffe und Riechstoffe handelt.

[0217] Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie die eingesetzten Mengen dieser Komponenten wirdausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen.

[0218] Zusammenfassend sind erfindungsgemäße Mittel bevorzugt enthaltend:i) als kosmetischen Träger mindestens 50 Gew.-% Wasser und mindestens 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugs-weise 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 3,0Gew.-% höchst bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-% Propylenglykol und/oder Glycerin enthalten,ii) mindestens ein Esterquat der Formel (EQ) in Mengen von 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt in Mengenvon 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 7,5 Gew.-% und höchstbevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthalten jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,iii) mindestens eine weitere von ii) verschiedene kationische Verbindung und/oder eine weitere kationisier-bare Verbindung in einer Gesamtmenge 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 7,5 Gew.-% und höchst bevorzugt in Mengen von0,1 bis 5,0 Gew.-% jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Mittels.

[0219] Weiter zusammenfassend enthalten erfindungegemäße Mitteli) als kosmetischen Träger mindestens 50 Gew.-% Wasser und mindestens 0,1 bis 20 Gew.-% vorzugs-weise 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 3,0Gew.-% höchst bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-% Propylenglykol und/oder Glycerinii) mindestens ein Esterquat der Formel (EQ) in Mengen von 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt in Mengenvon 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 7,5 Gew.-% und höchstbevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthalten jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,wobei Verbindungen mit den Bezeichnungen Dioleoylisoproyl Dimonium Methosulfate, Dioleoylisoproyl Di-monium Chloride, Dipalmoylisopropyl Dimonium Methosulfate, Dipalmoylisopropyl Dimonium Chloride, Bis-(Isostearoyl/oleoyl Isopropyl)Dimonium Methosulfate, Bis-(Isostearoyl/oleoyl Isopropyl)Dimonium Chloridebevorzugt sind,iii) mindestens eine weitere, vorzugsweise zwei weitere von ii) verschiedene kationische Verbindungenund/oder eine weitere kationisierbare Verbindung in einer Gesamtmenge 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugtin Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 7,5 Gew.-%und höchst bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% jeweils bezogen auf die Gesamtzusammenset-zung des Mittels, wobei Verbindungen der Bezeichnungen Distearoylethyl Hydroxyethylmonium Methosul-fate, Dicocoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate, Dipalmitoylethyldimonium Chloride, Behenoyl PGTrimonium Chloride, Quaternium-27, Quaternium-72, Quaternium-83 und Quaternium-9, Brassicamidopro-

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pyl Dimethylamine, Stearamidopropyl Dimethylamine, Cocamidopropyl Dimethylamine, BehenamidopropylDimethylamine, Isostearamidopropyl Dimethylamine und Bis-Ethyl(isostearylimidazoline)Isostearamide be-sonders bevorzugt sind,iv) mindestens ein kationisches und/oder amphoteres Polymer in einer Gesamtmenge 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis7,5 Gew.-% und höchst bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% jeweils bezogen auf die Gesamt-zusammensetzung des Mittels, ausgewählt aus den Polymeren mit den INCI-Bezeichnungen Polyquater-nium-7, Polyquaternium-11, Polyquaternium-16, Polyquaternium-22, Polyquaternium-37, Polyquaternium-39, Polyquaternium-71, Polyquaternium-77.

[0220] Genauer gesagt sind erfindungsgemäße Zusammensetzungen bevorzugt, die zusätzlich zu den vor-genannten Inhaltsstoffen i) bis iv) und idealerweise deren bevorzugte Inhaltsstoffe, weiterhin als Inhaltsstoffv) 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter be-vorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 2,5 Gew.-% mindestens eines Esters von Säuren aus derGruppe Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristin-säure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäu-re, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäuresowie deren technische Mischungen mit mindestens einem Alkosol aus der Gruppe Isopropylalkohol, Capro-nalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol,Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylal-kohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol,Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen enthalten.

[0221] Hierbei sind Isopropylmyristat, Isononansäure-C16-18-alkylester, 2-Ethylhexylpalmitat, Stearinsäure-2-ethylhexylester, Cetyloleat, Glycerintricaprylat, Kokosfettalkohol-caprinat/-caprylat, n-Butylstearat, Oleyleru-cat, Isopropylpalmitat, Oleyloleate, Laurinsäurehexyleste, Di-n-butyladipat, Myristylmyristat, Cetearylisonona-noate und Ölsäuredecylester bevorzugt. Besonders bevorzugt sind dabei Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat,2-Ethylhexylpalmitat, Cetyloleat, Oleylerucat und Oleyloleat.

[0222] Weiter bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen neben den Inhaltsstoffen i)bis v) als weiteren Inhaltsstoff vi) weiterhin mindestens eine Silikonverbindung in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 7,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt in Mengen von0,01 bis 5,0 Gew.-% und höchst bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise ausgewählt ausden Gruppen der alkoxilierten Silikone und/oder der Dimethicone und/oder den Dimethiconolen und/oder denflüchtigen Silikonen und/oder den Aminosilikonen und/oder den Zucker haltigen Silikonen.

[0223] Bevorzugte Silikone sind dabei ausgewählt aus den Dimethiconen, den Dimethiconolen, den amino-funktionalen Silikonen und den Zucker haltigen Silikonen.

[0224] Höchst bevorzugte Silikone sind ausgewählt aus den Dimethiconen, den aminofunktionalen Silikonenund den Zucker haltigen Silikonen.

[0225] Die allerhöchst bevorzugten Silikone dieser Ausführungsform sind dabei ausgewählt aus mindestenseiner der folgenden Verbindungen: Dimethicone mit einer Viskosität von 60000 cPas, Dimethiconole mit einerViskosität zwischen 50000 und 2000000 cPas, aminofunktionale Silikone mit den INCI-Bezeichnungen Amo-dimethicone, Quaternium-80, Silicone Quaternium-22, Amodimethicone/Morpholinomethyl Silsequioxane Co-polymer und PEG-8 PG-Coco-Glucoside. Höchst bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Zusammenset-zungen weiterhin neben den Inhaltsstoffen i) bis vi) weiterhin mindestens ein Proteinhydrolysat, ein Oligopep-tid oder eine Aminosäure. Ein höchst bevorzugtes Proteinhydrolysat enthält die Aminosäuresequenz Glu-Glu-Glu. Bevorzugte Aminosäuren sind ausgewählt aus Arginin, Citrullin, Glutamin, Glycin, Histidin, Lysin, Prolin,Serin, Betain, Ornithin, Carnitin, Taurin, Acetyltyrosin sowie deren Mischungen.

[0226] Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Haarbehandlung, in dem ein Haarbehand-lungsmittel gemäß Anspruch 1 auf das Haar aufgetragen wird und nach einer Einwirkungszeit vom Haar ge-spült wird.

[0227] Die Einwirkungszeit beträgt bevorzugt etwa 5 Sekunden bis 100 Minuten, besonders bevorzugt 5 Se-kunden bis 50 Minuten und ganz besonders bevorzugt 5 Sekunden bis 20 Minuten.

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[0228] Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Verfahren, bei welchem ein kosmetisches Mittel gemäß Anspruch1 auf das Haar aufgetragen wird und dort verbleibt. Unter „auf dem Haar verbleiben” wird erfindungsgemäßverstanden, dass das Mittel nicht unmittelbar nach dessen Anwendung wieder aus dem Haar ausgespült wird.Vielmehr verbleibt das Mittel in diesem Falle mehr als 100 Minuten bis hin zur nächsten Haarwäsche auf demHaar.

[0229] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können sowohl einphasig als auch mehrphasig, bei-spielsweise insbesondere mit zwei oder drei optisch eindeutig getrennten diskreten Phasen vorliegen. Wenndie Zusammensetzungen mehrphasig vorliegen, wird die gesamte Zusammensetzung vordem Gebrauch durchSchütteln in eine einphasige Zusammensetzung überführt und angewendet. Nach dem Schütteln tritt wieder-um spontane Entmischung ein und es bilden sich wieder die diskreten Phasen innerhalb von etwa 1 Minutebis hin zu 300 Minuten. Sofern die Zusammensetzung mehrphasig vorliegt, wird sie in optisch transparentenVerpackungen abgepackt.

[0230] In einer bevorzugten Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als kon-ditionierende Shampoos, Haarspülungen, Haarkuren, Haarpackungen, Haar-Tonics, Haargele, Haarwachseoder deren Kombinationen konfektioniert.

[0231] Hierfür ist es vorteilhaft, wenn die gesamte erfindungsgemäße Zusammensetzung eine Viskosität von1000 bis 50000, vorteilhafter von 3000 bis 30.000, noch bevorzugter von 5000 bis 25000 und am bevorzug-testen von 5000 bis 20000 mPas aufweist. Die Viskosität wird dabei nach dem Fachmann üblichen Methodengemessen.

[0232] In dieser bevorzugten Ausführungsform wird das mit den Zusammensetzungen behandelte Haar er-heblich besser gepflegt. Insbesondere werden die Kammbarkeiten des nassen und trockenen Haares verrin-gert, die Entwirrbarkeit der nassen und trockenen Haare wird verbessert, der Griff des nassen und trockenenHaares wird verbessert und der Glanz wird deutlich erhöht. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfin-dung ist daher die Verwendung der Zusammensetzung zur Steigerung der Pflege des Haares.

[0233] Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Pumpspray, Aerosolspray,Pumpschaum oder Aerosolschaum konfektioniert.

[0234] Hierzu werden die erfindungsgemäßen Mittel in einer Abgabevorrichtung konfektioniert, die entwederein zusätzlich mit einem Treibmittel befüllter Druckgasbehälter („Aerosolbehälter”) oder ein Nichtaerosolbehäl-ter darstellt.

[0235] Die Druckgasbehälter, mit deren Hilfe ein Produkt durch den inneren Gasdruck des Behälters über einVentil verteilt wird, bezeichnet man definitionsgemäß als ”Aerosolbehälter”. Als ”Nichtaerosolbehälter” wird imUmkehrschluss zur Aerosoldefinition ein Behältnis unter Normaldruck definiert, mit dessen Hilfe ein Produktmittels mechanischer Einwirkung durch ein Pumpsystem verteilt wird.

[0236] Bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Mittel als Aerosolhaarschaum oder Aerosolhaarspray konfek-tioniert. Das erfindungsgemäße Mittel enthält daher bevorzugt zusätzlich mindestens ein Treibmittel.

[0237] Erfindungsgemäß geeignete Treibmittel sind beispielsweise ausgewählt aus N2O, Dimethylether, CO2,Luft, Alkanen mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Propan, n-Butan, iso-Butan, n-Pentan und iso-Pentan, undderen Mischungen. Bevorzugt sind Dimethylether, Propan, n-Butan, iso-Butan und Mischungen daraus.

[0238] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die genannten Alkane, Mischungen der genann-ten Alkane oder Mischungen der genannten Alkane mit Dimethylether als einziges Treibmittel eingesetzt. DieErfindung umfasst aber ausdrücklich auch die Mitverwendung von Treibmitteln vom Typ der Fluorchlorkohlen-wasserstoffe, insbesondere aber der Fluorkohlenwasserstoffe.

[0239] Über das Mengenverhältnis von Treibmittel zu den übrigen Bestandteilen der Zubereitungen lassensich bei gegebener Sprühvorrichtung die Größen der Aerosoltröpfchen bzw. der Schaumblasen und die jewei-lige Größenverteilung einstellen.

[0240] Die Menge an eingesetztem Treibmittel variiert in Abhängigkeit von der konkreten Zusammensetzungdes Mittels, der verwendeten Verpackung und der gewünschten Produktart, etwa Haarspray oder Haarschaum.Bei Verwendung herkömmlicher Sprühvorrichtungen enthalten Aerosolschaumprodukte das Treibmittel bevor-

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zugt in Mengen von 1 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Produkt. Mengen von 2 bis 30 Gew.-%, ins-besondere von 3 bis 15 Gew.-% sind besonders bevorzugt. Aerosolsprays enthalten generell größere Mengenan Treibmittel. Bevorzugt wird das Treibmittel in diesem Fall in einer Menge von 30 bis 98 Gew.-%, bezogenauf das gesamte Produkt, eingesetzt. Mengen von 40 bis 95 Gew.-%, insbesondere von 50 bis 95 Gew.-%sind besonders bevorzugt.

[0241] Die Aerosolprodukte lassen sich in üblicher Art und Weise herstellen. In der Regel werden alle Be-standteile des jeweiligen Mittels mit Ausnahme des Treibmittels in einen geeigneten druckfesten Behälter ein-gefüllt. Dieser wird daraufhin mit einem Ventil verschlossen. Über herkömmliche Techniken wird schließlichdie gewünschte Menge Treibmittel eingefüllt.

[0242] Zur Verschäumung von gelförmigen Mitteln in einem Zweikammer-Aerosolbehälter eignet sich bevor-zugt Isopentan als ein Treibmittel, welches in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet wird und in der ers-ten Kammer des Zweikammer-Aerosolbehälters konfektioniert ist. In der zweiten Kammer des Zweikammer-Aerosolbehälters wird mindestens ein weiteres, von Isopentan verschiedenes Treibmittel konfektioniert, wel-ches in dem Zweikammer-Aerosolbehälter einen höheren Druck aufbaut als das Isopentan. Die Treibmittelder zweiten Kammer werden bevorzugt ausgewählt aus N2O, Dimethylether, CO2, Luft, Alkanen mit 3 oder 4Kohlenstoffatomen (wie Propan, n-Butan, iso-Butan) sowie Mischungen daraus.

[0243] Höchst bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen werden jedoch als Non-Aerosole konfek-tioniert. Hierzu sind wie bereits ausgeführt spezielle Pumpen und Fördersysteme notwendig.

[0244] Diese sind dem Fachmann bestens bekannt. Bekannt und hervorragend geeignete Systeme werdenbeispielsweise von der Fa. Airspray International BV, beispielsweise unter der Produktbezeichnung Airfoamerzur Verfügung gestellt.

[0245] Bei der Konfektionierung als Non-Aerosolschaum in einem geeigneten Behälter mit geeignetem Förder-und Pumpmechanismus wird der Schaum im Allgemeinen durch ein feinmaschiges Sieb im Pumpenkopf mitHilfe von gleichzeitig durch die Pumpe angesaugter Luft erzeugt. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn die gesamteerfindungsgemäße Zusammensetzung eine Viskosität von 1 bis 35000, vorteilhafter von 1 bis 10.000, nochbevorzugter von 1 bis 5000 und am bevorzugtesten von 2 bis 500 mPas aufweist. Die Viskosität wird dabeinach dem Fachmann üblichen Methoden gemessen.

[0246] Bezüglich bevorzugter Ausführungsformen für die erfindungsgemäßen Verfahren gilt mutatis mutandisdas zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.

[0247] Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung erläutern ohne ihn jedochzu beschränken.

Wirkungsnachweis und Beispiele

Halbseitentest im Haartstudio:

[0248] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wurden gegen die jeweilige Vergleichsrezeptur im so-genannten Halbseitentest an 50 Frauen im Alter zwischen 28 und 67 Jahren geprüft. Die Haarqualitäten, Haar-längen Haardicken die Fettigkeit sowie die Vorschädigung war dabei gemischt. Das bedeutet, dass alle Qua-litäten gleichmäßig vertreten waren.

[0249] Die Bewertung wurde von 10 geschulten Friseurfachkräften durchgeführt. Die jeweils vergebenen No-ten wurden addiert und das arithmetische Mittel findet sich als Bewertung des jeweiligen Parameters in derTabelle relativ zum Standard V wieder. Da V als Standard gilt, gegen welchen beurteilt wurde, wurde der Stan-dard gleich Null gesetzt. Daher bedeutet eine höhere Note gegenüber dem Standard eine bessere Beurteilung,wobei die Note die Differenz zum Standard angibt.

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Geprüfte Zusammensetzungen:

  V1 V2 V3 V4 E1 E2 E3 E4 E5Quaternium-98 3,0 --- --- 2,0 2,0 2,0 1,0 1,0 1,0DistearoylethylHydroxyethylmoniumMethosulfate

--- 3,0 --- --- 1,0 --- 1,0 1,0 1,0

StearamidopropylDimethylamine

--- --- 3,0 --- --- 1,0 1,0 1,0 1,0

Behentrimoniumchlorid --- --- --- 1,0 --- --- --- --- ---Polyquaternium-37 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3Glycerin --- --- --- --- --- --- --- 0,5 0,5Isopropylmyristat --- --- --- --- --- --- --- --- 1,0Glycerylmonostearat 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3Cetearylalkohol 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0Citronensäure Zur Einstellung pH-Wert auf 3Wasser, Konservierung,Parfüm

Ad 100

Alle Angaben sind in Gew.-%.

[0250] In den Vergleichsversuchen werden im Halbseitentest die folgenden Zusammensetzungen gegenein-ander geprüft:V1 gegen V2: Hier wird geprüft, wie sich die unterschiedlichen Esterquats in Kombination mit Polyquaternium-37 auf dem Haar verhalten.V1 gegen V3: Die Wirkung von Quaternium-37 im Vergleich zu einem Amidoamin wird in Kombination mitPolyquaternium-37 wird geprüft.V4 gegen jeweils gegen E1, E2, E3, E4 und E5: Hier wird geprüft, ob die Wirkung am Haar durch die erfin-dungsgemäße Kombinationen Vorteile erzielt werden.

[0251] Nach der Auswertung waren die Parameter Griff der nassen Haare, Kämmbarkeit der nassen Haare,Detangling der nassen Haare, Detangling der trockenen Haare, Volumen, Griff der trockenen Haare, Kämm-barkeit der trockenen Haare, Griff der Haarspitzen und Glanz mindestens verbessert oder deutlich verbessert.Alle gefundenen verbesserten Eigenschaften sind statistisch signifikant. In der Tabelle sind die signifikantenUnterschiede aufgelistet.

[0252] Als Ergebnis der zuvor genannten Vergleichsversuche wurden erhalten:V1 gegen V2 sowie ebenfalls V1 gegen V3 erweisen sich in allen Parametern als nur gering unterscheidbar beigeringen, nichtsignifikanten Unterschieden für V1 in Bezug auf den Griff des nassen und trockenen Haares.

[0253] Damit sind die in den Zusammensetzungen V1 bis V3 verwendeten kationischen Tenside untereinanderals vergleichbar in Bezug auf ihre Wirkung anzusehen.

[0254] In der Zusammensetzung V4 wird Quaternium-98 mit Behentrimoniumchlorid kombiniert. Diese Zu-sammensetzung ist die Basis für die weiteren Prüfungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen. Ge-genüber den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen E1 bis E5 wird V4 als Standard verwendet und daherauf Null gesetzt.

  BenotungPrüfkriterium V4 E1 E2 E3 E4 E5Griff der nassen Haare 0 0,6 0,6 0,9 1,2 1,5Kämmbarkeit der nassen Haare 0 0,6 0,6 0,9 1,0 1,4Detangling der nassen Haare 0 0,5 0,6 0,8 1,0 1,3

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Detangling der trockenen Haare 0 0,7 0,8 0,9 1,0 1,2Volumen 0 0,5 0,4 0,8 1,2 1,3Griff der trockenen Haare 0 0,7 0,5 0,9 1,3 1,5Kämmbarkeit der trockenen Haa-re

0 0,5 0,5 0,9 1,2 1,3

Griff der Haarspitzen 0 0,6 0,6 0,8 1,2 1,4Glanz 0 0,7 0,5 1,0 1,4 1,5

[0255] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden alle besser als die Zusammensetzung V4 desStandes der Technik beurteilt. Die Ergebnisse sind statistisch signifikant nach dem Student p-Test bei einermindestens 95% igen Wahrscheinlichkeit.

Weitere Beispiele:

Haarkuren:

[0256]

  K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7 K8 K9 K10Quaternium-98 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 2,0 2,5 3,0 1,5 1,0DistearoylethylHydroxyethylmoniumMethosulfate

2,0 0,5 1,0 1,0 1,0 2,0 0,5 1,0 1,0 1,0

StearamidopropylDimethylamine

0,5 1,0 1,0 1,5 1,0 0,5 1,0 1,0 1,5 1,0

Behentrimoniumchlo-rid

0,5 0,5 --- --- --- --- 0,5 --- --- ---

Polyquaternium-37 0,5 0,3 0,5 --- 0,5 --- --- 0,3 --- 0,3Keradyne® HH --- 1,5 --- --- --- 1,0 --- --- --- ---Quaternium-27 1,5 --- 1,0 --- --- --- 1,0   0,7 1,5Polyquaternium-77 --- 0,5 0,5 0,3 --- 0,3 0,5 --- 0,3 0,3Polyquaternium-16 0,3 --- --- --- 0,5 --- --- 0,3 --- ---Glycerin 0,5 1,0 1,5 2,0 3,0 4,0 0,5 1,0 1,5 2,0Isopropylmyristat 0,2 0,5 0,5 1,0 0,5 0,2 0,5 0,5 1,0 0,5Sheabutter --- --- --- --- --- 0,5 --- --- --- ---Oleyloleat 0,4 0,3 --- --- --- 0,3 --- --- --- ---Cetiol® OE 0,2 --- 0,3 --- 0,2 --- --- --- --- ---Dicaprylylcarbonat --- 0,2 --- 0,2 --- 0,5 0,3 --- --- ---Glycerylmonostearat 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3Cetearylalkohol 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0Hydrolyzed Keratin 0,3 --- --- --- --- --- --- --- --- ---Taurin --- 0,1 --- --- --- --- --- --- --- ---Carnitin --- --- 0,1 --- --- --- --- --- --- ---Crodarom® Pearl --- --- --- 0,2 --- --- --- --- --- ---Glycin --- --- --- --- 0,3 --- --- --- --- ---Coenzym Q10 --- --- --- --- --- 0,05 --- --- --- ---Ectoin --- --- --- --- --- --- 0,1 --- --- ---

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Echinaceaextrakt --- 0,3 --- --- --- --- --- 0,5 --- ---Aprikosenkernöl 0,2 --- --- 0,2 --- --- 0,3 --- 0,1 0,2Dimethicone 60.000cSt

--- --- --- --- --- --- --- --- 0,5 ---

Dimethiconol 1000000cSt

--- --- --- --- --- --- --- --- --- 0,5

Amodimethicone/z. B.Dow Corning® 959

0,5 --- --- --- --- 0,5 --- --- --- ---

Silicone Quaternium-22

--- --- --- 0,3 --- --- --- 0,3 --- ---

Wacker Belsil® ADM8301E

--- --- 0,5 --- --- --- 0,3 --- --- ---

Climbazol --- 0,3 --- --- --- --- --- --- --- ---Octopiox --- --- --- --- --- 0,5   --- --- ---Lauryl Gucoside 0,5 --- 0,5 --- 0,5 --- 0,5 --- 0,5 ---Trehalose --- 0,8 --- --- --- --- --- --- --- ---Glukose --- --- --- 0,5 --- --- --- 0,5 --- ---Panthenol --- 0,5 --- 0,5 --- 0,5 --- 0,5 --- 0,5Niacin 0,3 --- 0,3 0,5 --- 0,3 --- 0,5 0,3 ---Benzophenone-4 0,3 --- --- 0,5 --- 0,2 --- --- --- 0,1Citronensäure Zur Einstellung pH-Wert auf 2,0 bis 4,5Konservierung, Par-füm

Wasser ad 100

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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG

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Zitierte Patentliteratur

- WO 2006/012930 [0003]- EP 951898 B1 [0004]- EP 918743 [0005]- WO 2004/093834 A1 [0006]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

- ”International Cosmetic Ingredient Dictionaryand Handbook”, (seventh edition 1997, TheCosmetic, Toiletry, and Fragrance Associa-tion 1101 17th Street, N. W., Suite 300, Wa-shington, DC 20036-4702) [0169]

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Patentansprüche

1.  Kosmetische Zusammensetzung zur Behandlung von keratinischen Fasern, enthaltend in einem kosme-tischen Trägera) mindestens ein Esterquat gemäß der Formel (EQ1) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 20,0 Gew.-% be-zogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung undb) mindestens eine weitere von a) verschiedene kationische und/oder kationisierbare Verbindung in einer Ge-samtmenge von 0,01 bis 20,0 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung.

2.  Kosmetische Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kosmetischerTräger mindestens 50 Gew.-% Wasser und mindestens 0,1 bis 20 Gew.-% vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%,besonders bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 3,0 Gew.-% höchst bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-% Propylenglykol und/oder Glycerin enthält.

3.  Kosmetische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daßdas Esterquat der Formel (EQ1) ausgewählt aus mindestens einer der Verbindungen mit den BezeichnungenDioleoylisoproyl Dimonium Methosulfate, Dioleoylisoproyl Dimonium Chloride, Dipalmoylisopropyl DimoniumMethosulfate, Dipalmoylisopropyl Dimonium Chloride, Bis-(Isostearoyl/oleoyl Isopropyl)Dimonium Methosulfa-te, und Bis-(Isostearoyl/oleoyl Isopropyl)Dimonium Chloride.

4.   Kosmetische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daßdie mindestens eine Verbindung der von a) verschiedenen Verbindung b) ausgewählt ist aus DistearoylethylHydroxyethylmonium Methosulfate, Dicocoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate, Dipalmitoylethyldimoni-um Chloride, Behenoyl PG Trimonium Chloride, Quaternium-27, Quaternium-72, Quaternium-83 und Quater-nium-9, Brassicamidopropyl Dimethylamine, Stearamidopropyl Dimethylamine, Cocamidopropyl Dimethylami-ne, Behenamidopropyl Dimethylamine, Isostearamidopropyl Dimethylamine und Bis-Ethyl(isostearylimidazoli-ne)Isostearamide,

5.  Kosmetische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wei-terhin mindestens ein kationisches und/oder amphoteres Polymer in einer Gesamtmenge 0,01 bis 20 Gew.-%,bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 7,5 Gew.-% und höchst bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzungdes Mittels, ausgewählt aus den Polymeren mit den INCI-Bezeichnungen Polyquaternium-7, Polyquaternium-11, Polyquaternium-16, Polyquaternium-22, Polyquaternium-37, Polyquaternium-39, Polyquaternium-71, Po-lyquaternium-77, enthalten ist.

6.  Kosmetische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sieweiterhin 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-%, nochweiter bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 2,5 Gew.-% mindestens eines Esters von Säurenaus der Gruppe Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure,Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petro-selinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Eru-casäure sowie deren technische Mischungen mit mindestens einem Alkosol aus der Gruppe Isopropylalkohol,Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylal-kohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petrose-linylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylal-kohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen enthalten.

7.   Kosmetische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daßweiterhin mindestens eine Silikonverbindung in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt inMengen von 0,01 bis 7,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 5,0 Gew.-% und höchstbevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise ausgewählt aus den Gruppen der alkoxiliertenSilikone und/oder der Dimethicone und/oder den Dimethiconolen und/oder den flüchtigen Silikonen und/oderden Aminosilikonen und/oder den Zucker haltigen Silikonen enthalten ist.

8.  Verfahren zur Haarbehandlung, in dem eine Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 aufdas Haar aufgetragen wird, und nach einer Einwirkungszeit von etwa 5 Sekunden bis 100 Minuten, besondersbevorzugt 5 Sekunden bis 50 Minuten und ganz besonders bevorzugt 5 Sekunden bis 20 Minuten wieder vomHaar gespült wird.

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9.  Verfahren zur Haarbehandlung, in dem eine Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 aufdas Haar aufgetragen wird und dort bis zur nächsten Haarwäsche verbleibt.

10.   Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Steigerung der Pflegedes Haares.

Es folgen keine Zeichnungen