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Schlechte Bodenverhältnisse Wintertraining 6 Effektives Training trotz wi- driger Bodenverhältnisse und Witterungsbedingungen Ein Beitrag von Klaus Schwarten Grundlagenausbildung = Grundlagentraining (F-/E-Junioren) = Aufbautraining (D-/C-Junioren = Leistungstraining (B-/A-Junioren) = mittlerer/unterer Amateurbereich = höherer Amateurbereich = Die Rückrundenvorbereitung steht unmittelbar bevor. Ihr Trainingsplan steht und auch die einze- len Trainingseinheiten sind schon konzipiert? So weit, so gut. Aber haben Sie auch die Unwägbar- keiten des Wetters bedacht? Oft können Sie nämlich aufgrund eines plötzlichen Wetterum- schwungs Ihr vorbereitetes Programm nicht mehr durchziehen. Nun ist guter Rat teuer! Winter- training hat nämlich seine eigenen Gesetze! Mit schneebedeckten, eisigen oder reduzierten Trai- ningsflächen muss in dieser Jahreszeit immer gerechnet werden. Das darf aber nicht verhindern, dass die Spieler in den wichtigen Leistungsbereichen Fortschritte machen, schließlich steht bald das erste Punktspiel vor der Tür. Dieser Beitrag hilft Ihnen, trotz widriger Bodenverhältnisse ein abwechslungsreiches und effektives Training durchzuführen und Ihre Spieler gut vorbereitet in die Rückrunde zu schicken. Dem Winter trotzen! Was tun bei ... Info 1: Bodenverhältnisse im Winter Schnee = Spieltraining! kleiner Fläche = Improvisieren! Mischverhältnissen = Stationstraining! hartem Boden = Parcours und Fußballtennis! Platzsperrung = Fahrtspiele!

Dem Winter trotzen! - DFB · Trainieren bei Schnee soll Spaß machen! Liegt auf dem Platz eine gleichmäßige Schneedecke, heißt es meist: Den Ball in die Mitte und Spielchen auf

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Page 1: Dem Winter trotzen! - DFB · Trainieren bei Schnee soll Spaß machen! Liegt auf dem Platz eine gleichmäßige Schneedecke, heißt es meist: Den Ball in die Mitte und Spielchen auf

Schlechte BodenverhältnisseWintertraining6

Effektives Training trotz wi-driger Bodenverhältnisse undWitterungsbedingungen

Ein Beitrag von Klaus Schwarten

Grundlagenausbildung = Grundlagentraining (F-/E-Junioren) = Aufbautraining (D-/C-Junioren =

Leistungstraining (B-/A-Junioren) = mittlerer/unterer Amateurbereich = höherer Amateurbereich =

Die Rückrundenvorbereitung steht unmittelbar bevor. Ihr Trainingsplan steht und auch die einze-len Trainingseinheiten sind schon konzipiert? So weit, so gut. Aber haben Sie auch die Unwägbar-keiten des Wetters bedacht? Oft können Sie nämlich aufgrund eines plötzlichen Wetterum-schwungs Ihr vorbereitetes Programm nicht mehr durchziehen. Nun ist guter Rat teuer! Winter-training hat nämlich seine eigenen Gesetze! Mit schneebedeckten, eisigen oder reduzierten Trai-ningsflächen muss in dieser Jahreszeit immer gerechnet werden. Das darf aber nicht verhindern,dass die Spieler in den wichtigen Leistungsbereichen Fortschritte machen, schließlich steht balddas erste Punktspiel vor der Tür. Dieser Beitrag hilft Ihnen, trotz widriger Bodenverhältnisse einabwechslungsreiches und effektives Training durchzuführen und Ihre Spieler gut vorbereitet indie Rückrunde zu schicken.

Dem Winter trotzen!

Was tun bei ...

Info 1: Bodenverhältnisse im Winter

� Schnee = Spieltraining!

� kleiner Fläche = Improvisieren!

� Mischverhältnissen = Stationstraining!

� hartem Boden = Parcours und Fußballtennis!

� Platzsperrung = Fahrtspiele!

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AMATEURTRAININGfußballtraining 1+2/2006

Den Unwägbarkeiten des Winters entgegentreten!Für Fußballer gibt es sicherlich attraktivere Spiel- und Trainingszei-ten als die Wintermonate. Doch es hilft nichts: Spieler und Trainermüssen sich mit den Gegebenheiten abfinden und das Beste da-raus machen! Die Spiel- und Trainingssituationen sind dabei so viel-fältig und wechselhaft wie zu keiner anderen Saisonphase. Deshalbist es auch gerade für diesen Saisonabschnitt schwierig, übergrei-fende Planungsmodelle vorzustellen oder sogar komplette Muster-Trainingsprogramme umzusetzen. Oft macht einem das Wetterkurzfristig einen Strich durch die Rechnung. Wenn die Bodenverhält-nisse nicht bereits von vornherein ein geregeltes Training verhindern,kann man spätestens nach einem plötzlichen Witterungsumbruch allseine Vorplanungen vergessen. Improvisation ist in diesen Fällen an-gesagt, um das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen unddennoch einen möglichst positiven Trainingseffekt zu erzielen.

Darauf müssen Sie sich einstellen!Trotz aller Widrigkeiten muss den Spielern das Rüstzeug für dieRückrunde mitgegeben werden. Aber versteifen Sie sich nicht aufIhr Programm. Niemand muss ein schlechtes Gewissen haben,wenn ein Training auch mal eher spaßorientiert abläuft und die Tak-tik vielleicht nur am Rande trainiert wird. Hiervon muss man sichfreimachen, will man gut durch die kalte Jahreszeit kommen. Wennetwas nicht gleich auf Anhieb klappt, sollten Sie das mit einem la-chenden Auge sehen. Trotz aller Widrigkeiten lassen sich an-spruchsvolle Trainingsformen bei allen Bodenverhältnissen durch-führen. Die folgenden Seiten greifen dabei die möglichen Bodenver-hältnisse auf, mit denen Mannschaft und Trainer immer wieder zukämpfen haben:

SchneebodenIst der Platz von einer Schneedecke überzogen, sind die Rolleigen-schaften des Balles stark eingeschränkt. Darum bieten sich Spiel-und Übungsformen zum Volley- und Flugballspiel an, die das techni-sche Vermögen gezielt verbessern und Spaß machen.

Es steht nur eine kleine Fläche zur VerfügungNach Dauerregen oder Tauwetter gibt der Platzwart nur eine kleineFläche von der Größe eines doppelten Strafraums frei? Machtnichts! Denn mit etwas Organisationsgeschick lässt sich auch hiereffektiv trainieren.

MischverhältnisseWenn auch Ihr Trainingsplatz eingerahmt ist von Bäumen oder aneinem Waldstück liegt, kennen Sie das Problem sicher auch. Die ei-ne Hälfte des Platzes ist weich, die andere hartgefroren. Die Lösungheißt Stationstraining!

Harter/gefrorener BodenBei hart gefrorenem Boden entfallen wegen der VerletzungsgefahrZweikämpfe und somit quasi Spielformen mit Körperkontakt jederArt. Was bleibt dann noch übrig? Probieren Sie mal Ausdauer-Par-cours’ und Fußball-Tennis!

Der Platz ist gesperrtTrotz aller Bemühungen: Es geht nichts! Ein Trainingsausfall kommtnatürlich nicht in Frage. Ein paar Pfützen oder leichte Unebenheitensollten Sie nicht davon abhalten, die Laufschuhe rauszuholen. Aber:Fahrtspiele statt stupidem Rundenlaufen!

Info: Tipps fürs Wintertraining

Umfangreiche Aufwärmphasen einplanen!

Bereits vor Trainingsbeginn Stretching in derKabine durchführen!

Auf angemessene Trainingsbekleidung ach-ten: Mütze, Handschuhe, Schuhwerk.

Alternativen einplanen bei Platzsperrungen:Halle, Theorie, Fahrtspiele.

Kleine Flächen hinter den Toren oder an denSpielfeldseiten anlegen!

Vor Trainingsbeginn den Platz stets auf ver-eiste Teilstücke hin untersuchen!

Den vorgefassten Trainingsplan nur als Leit-faden nutzen!

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Dem Winter trotzen!

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TRAINING AUF SCHNEE

Trainieren bei Schnee soll Spaßmachen!Liegt auf dem Platz eine gleichmäßigeSchneedecke, heißt es meist: Den Ball indie Mitte und Spielchen auf zwei Tore. Ausmotivationalen Gründen ist dies sicherlicherlaubt, dennoch lassen sich auf Schnee-boden auch sehr gut technische Schwer-punkte erarbeiten oder in Spielformen tak-tische Akzente setzen. Wichtig dabei: Der Spaß darf nicht zu kurzkommen! Die folgenden Spielformen sindallesamt bewegungsintensiv und kommenohne lange Erklärungen aus, so dass ein‘Kaltwerden’ ausbleibt.

SPIELBESCHREIBUNG� Ein Feld von der Größe eines dop-

pelten Strafraums markieren.� 6-gegen-6 Volley-aus-der-Hand oh-

ne Tore.� 10 Pässe in Folge ohne Ball-

berührung eines gegnerischenSpielers ergeben einen Punkt.

� Alle Zuspiele müssen gefangenwerden.

� Mit Ball in der Hand sind maximal 3 Schritte erlaubt. Berührt der Ballden Boden, wechselt der Ballbesitz.

VARIATIONEN� Gleicher Ablauf auf 2 Tore mit Torhütern.

Torabschlüsse sind nur direkt nach ei-nem Zuspiel erlaubt.

� Der Ball darf einmal aufspringen – sofernes die Bodenverhältnisse erlauben.

� Wird der Ball per Kopf weitergeleitet undgefangen, gibt es einen Extra-Punkt.

HINWEISE� Dem Ballbesitzer durch Anbieten und

Freilaufen möglichst immer 2 Anspielsta-tionen bieten (Dreiecksbildung).

� Präzise und druckvolle Zuspiele fordern.� Das Spiel eignet sich auch ideal zum Auf-

wärmen!

Spannstoß-Volleyspiel

40 m

30 m

SPIELBESCHREIBUNG� Ein etwa 30 x 40 Meter großes

Spielfeld markieren.� Im Abstand von 20 Metern hinter

den Grundlinien eine Linie mit Tor-hüter dahinter kennzeichnen.

� Die Ballbesitzer sollen aus dem Zu-sammenspiel einen der beiden Tor-hüter mit einem Flugball anspielen,so dass er in der Luft fangen kann.

� Gelingt dies, läuft sich ein Spielerder betreffenden Mannschaft freiund wird angeworfen.

� Misslingt der Flugball, wird ein Spie-ler des anderen Teams angeworfen.Jede erfolgreiche Aktion =1 Punkt.

VARIATIONEN� Gleicher Ablauf als Volley-aus-der-Hand.� Ein Angreifer soll eine Grundlinie über-

dribbeln und den Torhüter ausspielen.

HINWEIS� ’Gefühlvolle’ Flugbälle zum Torhüter for-

dern. Nicht aus zu starker Bedrängnisflanken, sondern lieber einmal mehrabspielen.

Torhüter-Flugballspiel

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B

A

B

A

B

A

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AMATEURTRAININGfußballtraining 1+2/2006

Handball-Kopfball-VariantenSPIELBESCHREIBUNG� Ein Feld von 25 x 20 Metern mit 2 Toren mit Torhütern markieren.� Die Spieler dürfen den Ball nicht prellen, höchstens 3 Sekunden festhalten und müs-

sen dann zum Mitspieler werfen. Treffer dürfen nur per Kopf erzielt werden.

VARIANTE 1� Gleicher Ablauf mit Anspielern neben den Toren, die per Kopf ins Feld spielen müssen.

VARIANTE 2� Vor den Toren eine 7 x 7 Meter große Zone markieren, in der nur per Kopf gespielt wer-

den darf. Von außerhalb der Zone sind auch Torwürfe erlaubt.

VARIANTE 3� Zuspiele dürfen nur nach hinten durch die Beine erfolgen. Nur für den Kopfball aufs Tor

darf der Ball ‘normal’ zugespielt werden.

VARIANTE 4� Die Spieler müssen sich per Aufsetzer zuspielen (sofern die Schneedecke es erlaubt).

ABLAUF� Zuwurf oder Volleyspiel aus der Hand

zum Spieler an Position B und demPass nachlaufen.

� B spielt direkt oder mit dem zweitenKontakt quer.

� A schließt volley ab und wechselt aufPosition B. B holt den Ball und stelltsich bei Gruppe A an.

HINWEIS� Ob die Zuspiele direkt, mit dem zwei-

ten Kontakt oder nach Aufspringenerfolgen, dem Leistungsstand derSpieler anpassen. Der Ball kann auchgeworfen werden.

ABLAUF� Zwischen A und B seitlich versetzt

einen weiteren Spieler postieren, aufden das erste Anspiel volley oder perZuwurf erfolgt.

� Dieser leitet direkt oder mit dem zwei-ten Kontakt zu B weiter.

� B spielt oder wirft in den Lauf von A,der volley abschließt.

ABLAUF� A spielt zu B, der zum Torhüter weiter-

leitet.� Der Torhüter wirft zu dem entgegen-

laufenden A, der nach kurzer Ballkon-trolle oder direkt abschließt.

� A wechselt auf Position B, B holt denBall und stellt sich bei der Gruppe an.

HINWEIS� Die Zuspiele können vor dem Weiter-

spielen auch gefangen werden. Wich-tig ist ein reibungsloser Ablauf!

1 2 3Volley-Torschüsse

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GROSSE WIRKUNG AUF KLEINER FLÄCHE

Seien Sie spontan!Wenn ein plötzlicher WetterumschwungIhre eigentliche Planung über den Haufengeworfen hat, da gerade einmal eine be-spielbare Fläche von der Größe eines dop-pelten Strafraums zur Verfügung steht, ver-zweifeln Sie nicht!Sie können jetzt guten Gewissens IhreTrainingsplanung verwerfen – nun geht esnämlich darum, nicht festzufrieren undtrotzdem fußballspezifisch zu trainieren.Denn eine Stunde Waldlauf ist immer dieschlechtere Alternative, wenn sich irgend-wo auf dem Platz noch eine kleine Flächefinden lässt. So halten Sie Ihre Spieler nichtnur in Bewegung, sondern auch bei Laune!

4-GEGEN-4 PLUS 4� Drei 4er-Teams bilden.� Jeweils 2 Mannschaften spielen ge-

meinsam, also 8-gegen-4, auf Ballbesitz.� Nach 3 bis 5 Balleroberungen geht die

Mannschaft nach innen, die die meistenFehler gemacht hat.

� Wie viele ununterbrochene Pässe in Fol-ge schaffen die ballbesitzenden Mann-schaften?

4-GEGEN-4 PLUS ANSPIELER� Drei 4er-Teams im Feld mit 2 Toren mit

Torhütern postieren.� Im Feld wird 4-gegen-4 auf die Tore ge-

spielt. Die übrigen 4 Spieler fungierenals Anspielstationen neben den Torenfür beide Mannschaften.

� Die Spieler am Rand haben maximal 2Ballkontakte. Leistungsstärkere Spielermüssen direkt spielen.

� Aufgabenwechsel nach 5 Minuten.� Welche Mannschaft erzielt die meisten

Treffer?

4-GEGEN-4 MIT LÄUFERN� 2 Mannschaften zu 6 Spielern einteilen.� Im Feld mit 2 Toren mit Torhütern wird 4-

gegen-4 gespielt. Die anderen Spielerlaufen in lockerem Tempo um das Spiel-feld.

� Nach jedem Treffer wechselt der Tor-schütze mit dem Spieler seines Teams,der am längsten gelaufen ist.

HINWEIS� Bei größeren Gruppen laufen die Spieler

draußen etwa 1000 Meter, ehe sie insFeld wechseln – aus Motivationsgrün-den möglichst auf einer beleuchtetenLaufstrecke im Stadionbereich.

1 2 34-gegen-4-Varianten in einem Feld von doppelter Strafraumgröße

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INFO: Mehr als 12 Spieler – und nun?

IMMER IN BEWEGUNG BLEIBEN!Wenn die zur Verfügung stehende Fläche nur Platz für maximal10 oder 12 Akteure bietet, müssen die anderen Spieler noch lan-ge nicht ‘dumm rumstehen’ und auf ihren Einsatz warten. Geradein der Rückrundenvorbereitung liegt ja ein Schwerpunkt auf derVerbesserung der Grundlagenausdauer. Während einige Team-mitglieder also spielen, umlaufen die Mannschaftskollegen� das Spielfeld und wechseln jeweils nach 2 bis 4 Runden mit

einem Teamkollegen oder Paarweise ins Feld,� das Vereinsgelände oder laufen ein bis zwei Stadionrunden,

ehe sie ins Feld wechseln,� absolvieren die anderen Mannschaftsmitglieder auf einem an-

deren bespielbaren Teilstück einen Ausdauerparcours.

SPIEL AUF DIAGONALE TORE� 2 Hütchentore und 2 Tore mit Torhü-

tern jeweils diagonal gegenüber aufden Grundlinien eines 35 x 20 Metergroßen Feldes aufstellen.

� Jede Mannschaft verteidigt 2 neben-einander liegende Tore und greift aufdie beiden anderen Tore an.

� Teffer auf das Großtor zählen doppelt,das Durchspielen eines Hütchentoresergibt einen Punkt.

SPIEL AUF EIN OFFENTOR UND 4 DRIBBELTORE� Ein Offentor mittig in einem 40 x 30

Meter großen Feld sowie 4 breite Drib-beltore auf den Grundlinien markie-ren.

� Beide Mannschaften versuchen, ausdem Zusammenspiel Treffer beim Of-fentor zu erzielen.

� Nach einem Torerfolg oder nach Ball-gewinn der gegnerischen Mannschaftmuss zunächst durch eines der Hüt-chentore gedribbelt werden, ehe dernächste Angriff starten kann.

SPIEL AUF UMGEDREHTE TORE� In einem 35 x 20 Meter großen Feld 2

nach außen gedrehte Tore mit Torhü-tern mittig aufstellen.

� 2 Mannschaften bilden. Hinter jederGrundlinie einen Anspieler postieren(regelmäßig wechseln!).

� Beide Teams können an beiden TorenTreffer erzielen.

� Nach Ballgewinn durch die andereMannschaft muss einer der beidenAnspieler angespielt werden, ehe dernächste Angriff erfolgen kann.

� Nach einem Treffer startet das Spielbei einem der beiden Anspieler.

1 2 3Spiel auf verschiedene Tore

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Station 1 Station 2

Station 4Station 3

Station 5

gefroren weich

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MISCHVERHÄLTNISSE

Wenn das Wetter Kapriolen schlägt ...Die Wetterlage ist leider oft gekennzeichnet durch Kälte, Wind,Schnee, Eisregen, Regen und plötzliche Temperaturschwankungen(Tauwetter). Dies hat natürlich Auswirkungen auf die Bodenverhält-nisse des Trainingsplatzes. Der Untergrund ist hart gefroren, un-eben, tief, nass oder ‘gerade richtig’. Hat man es nur mit einem die-ser Umstände zu tun, kann man sich darauf einstellen. Da aber vie-le Trainingsplätze von Bäumen oder kleinen Waldstücken einge-rahmt sind, herrschen oft unterschiedliche Verhältnisse auf ein unddemselben Platz vor. Während die dem Wald zugewandte Seitenoch gefroren ist, hat die Nachmittagssonne die andere Seite be-reits aufgeweicht. Das bedeutet, Spielformen über den ganzen oder

zumindest halben Platz entfallen. Denn aus vollem Lauf auf gefro-renen Untergrund zu wechseln, grenzt schon fast an Körperverlet-zung. Ganz abgesehen davon, dass Zweikämpfe auf hartem Unter-grund immer zu vermeiden sind! Stattdessen eignet sich besser einStationstraining, das die unterschiedlichen Platzbedingungenberücksichtigt. Die eher gefrorenen Flächen können zur Technik-schulung und für Jonglieraufgaben genutzt werden, die aufge-weichten Regionen für Spielformen und Zweikämpfe. So nutzen Sienicht nur die unterschiedlichen Platzverhältnisse ideal, sondernsorgen durch die Wechsel zwischen hoch und weniger belastendenÜbungen auch für die richtige Trainingssteuerung!

Organisation Team-Stationstraining

Station 1

DIE BODENVERHÄLTNISSE BERÜCKSICHTIGENInsgesamt 5 Stationen errichten. Die Spieler in Paare einteilen undje Station ein Paar zuweisen – an Station 2 zwei Paare postieren.Die Spieler durchlaufen nacheinander die Stationen, an denen siejeweils 2 Minuten üben. Bei Station 5 nach 1 Minute Aufgabenwech-sel. Bei Station 2 wechselt immer das Paar eine Station weiter, das2 Durchgänge absolviert hat.� Station 1: Einen Spieler mit Bällen hinter dem Tor mit Torhüter

postieren, der andere steht etwa 20 Meter vor dem Tor.� Station 2: Ein Feld mit 4 Hütchentoren markieren. Leibchen und

Ersatzbälle bereithalten.� Station 3: 3 Hütchen in einem Abstand von jeweils 10 Metern

aufstellen. An jedem äußeren Hütchen einen Spieler postieren.� Station 4: Eine Hütchenreihe vor einem Jugendtor aufstellen. Ein

Spieler neben dem Tor, der andere hinter der Hütchenreihe.� Station 5: 15 Meter vor einem Jugendtor ein Hütchen aufstellen.

Im Tor mit Stangen neben den Pfosten Zielbereiche markieren.Ein Spieler am Markierungshütchen, der andere steht mit Bällenneben dem Tor.

HINWEISE� Zwischen den Durchgängen 1 Minute Pause und die Bälle ein-

sammeln lassen.� Die erzielten Punkte an den Stationen zählen. 2 bis 3 Durchgän-

ge spielen.

ABLAUF� Der Spieler hinter dem Tor schießt volley zu dem 20 Meter vor

dem Tor stehenden Partner.� Dieser kontrolliert das Zuspiel und schießt volley oder als Drop-

kick auf das Tor mit Torhüter (Torerfolg = 5 Punkte). � Anschließend läuft der Torschütze auf die Position hinter dem Tor

und spielt zu seinem Partner, der vor das Tor gelaufen ist.

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10 m10 m

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Station 2

Station 3

Station 4

Station 5

ABLAUF� Spiel 2-gegen-2 auf die 4 Tore. Jede Mannschaft verteidigt zwei

nebeneinanderliegende Tore und greift auf die anderen beidenan.

� Jeder Treffer ergibt einen Punkt fürs Team.� Nach 2 Minuten wechselt ein Paar eine Station weiter, das ande-

re Paar absolviert einen weiteren Durchgang.

ABLAUF� Die beiden Spieler jonglieren jeweils von den beiden äußeren

Hütchen zum Hütchen in der Mitte.� Dort spielen sie die Bällle in Richtung Starthütchen des Partners,

laufen dem Partner-Zuspiel in Tempo nach und dribbeln zur an-deren Seite.

� Anschließend beginnt der nächste Durchgang. Jeder vollständi-ge Durchlauf ergibt 3 Punkte.

ABLAUF� Ein Spieler versucht, den von seinem Partner zugeworfenen Ball

per Flugkopfball über die Hütchenreihe im kleinen Tor unterzu-bringen.

� Pro Treffer 1 Punkt, ein Torerfolg ohne vorherigen Bodenkontaktdes Balles ergibt 3 Punkte.

� Nach der Aktion wechseln beide Spieler sofort die Postion undAufgabe.

ABLAUF� 15 Meter vor dem Jugendtor versucht ein Spieler, den Ball zwi-

schen Pfosten und Stange ins Tor zu schießen.� Der Partner ‘versorgt’ den Schützen ständig mit Bällen.� Jeder gelungene Versuch ergibt 1 Punkt. Ein Treffer ohne vorheri-

gen Bodenkontakt 3 Punkte.� Nach 1 Minute Aufgabenwechsel.

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Station 1

Station 2

Station 3

Station 6

Station 5

Station 4

Station 1

Station 2

Station 3

Station 6

Station 5

Station 4

Dem Winter trotzen!

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HARTER, GEFRORENER BODENAusdauer-Parcours ohne Ball

Ausdauer-Parcours mit Ball

ABLAUFDie Spieler umlaufen in zügigem Tempo 12 bis 15 Minuten dasSpielfeld und absolvieren dabei an den Stationen verschiedene Auf-gaben:

STATION 1� Die Spieler laufen die 6 Hütchen nacheinander an und berühren

sie jeweils kurz mit dem Gesäß.STATION 2� Schnelle Fußarbeit mit jeweils 2 Bodenkontakten zwischen den

Stangen.STATION 3� Jeder Spieler nimmt ein Sprungseil und absolviert 30 schnelle

Seilchensprünge.STATION 4� Die Spieler sprinten die 5 Hütchen in beliebiger Reihenfolge

nacheinander an.STATION 5� Kniehebelauf über die Stangen.STATION 6� Die Spieler überwinden die 5 Hürden in beliebiger Reihenfolge im

Laufsprung.

ABLAUFDie Spieler dribbeln in gleichmäßigem, aber nicht zu schnel-lem Tempo 2 x 15 Minuten durch die Stationen und absolvie-ren jeweils verschiedene Aufgaben:

STATION 1� Slalomdribbling durch die Hütchen.STATION 2� Flugball von der Außenlinie zu dem Torhüter, der fängt und

zurückwirft, nachdem der Spieler die Stangen per Skippingsüberwunden hat.

STATION 3� Dribbling durch den versetzten Slalomparcours.STATION 4� Den Ball an den Stangen vorbeispielen und mit Side-Steps

durch die Stangen laufen.STATION 5� Den Ball durch die Hürden passen und sie mit Schluss-

sprüngen überwinden.STATION 6� Einen Flugball zu dem Torhüter spielen, der fängt und in

den Lauf zurückwirft.

HINWEIS:� Entstehen ‘Staus’ an einer Station, diese überspringen und

zur nächsten dribbeln.

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Fußball-Tennis

Fußball-Tennis-Rundlauf

Handball - Kopfball

Handball - Kopfball

REGELN� Der ‘Aufschlag’ muss volley aus der Hand erfolgen.� Der Ball darf einmal in der eigenen Hälfte aufspringen.� Die Spieler dürfen höchstens dreimal jonglieren, ehe sie zum

Partner oder über das Tor spielen.� Punkte können nur bei eigenem ‘Aufschlag’ erzielt werden.

HINWEIS� Mehrere Felder errichten und als ‘Netz’ auch hingelegte

Jugend- und Kleintore nutzen.

REGELN� Den Ball volley aus der Hand über das Tor spielen und außer-

halb des Feldes zur anderen Seite laufen.� Der Ball darf einmal aufspringen und muss mit dem zweiten

Kontakt zurückgespielt werden. Danach ebenfalls zur anderenSeite laufen usw.

� Spielt ein Spieler ins Aus oder ins ‘Netz’, scheidet er für dieseRunde aus.

� Die beiden Spieler, die zuletzt noch im Spiel sind, ermitteln denSieger in einem Endspiel (wer erreicht als erster 2 Punkte?).

BEI EINEM BALLBESITZ

BEI EINEM BALLBESITZ� Vor der Hürde auf dem Nachziehbein hüpfen und die Schwung-

bein-Aktion imitieren.� Schulung der schnellen Schwungbein-Attacke aus � Vor der Hürde auf dem Nachziehbein hüpfen und die Schwung� Vor der Hürde auf dem Nachziehbein hüpfen und die Schwung-

bein-Aktion imitieren.� Schulung der schnellen Schwungbein-Attacke aus � Vor der Hürde auf dem Nachziehbein hüpfen und die Schwung� Vor der Hürde auf dem Nachziehbein hüpfen und die Schwung-

bein-hüpfen und die Schwungbein-Aktion imitie

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Laufen im Stadion Waldlauf, Stadtpark, Straßenlauf

Oder mal was anderes?

UNBESPIELBARER PLATZ

SOCCERWORLD/HALLENTRAININGSoccerworld’s sprießen zurzeit wie Pilze aus dem Boden. Mieten Siedoch mal einen Platz! Die Bedingungen sind in der Regel erstklassigund die Kosten sollten pro Kopf 4 Euro nicht überschreiten. Viel-leicht ist der Besitzer ja selbst mal Kicker gewesen und lässt sicheinen Sonderrabatt abhandeln. Wenn Sie natürlich kurzfristig eineHallenzeit ergattern können, umso besser.

SCHWIMMBADWarum nicht einmal mit der ganzen Mannschaft ins Schwimmbadgehen? Informieren Sie sich rechtzeitig über die (Gruppen-)Preise

und Öffnungszeiten, da manche Bäder bereits am frühen Abendschließen. Wenn Sie selbst wenig Erfahrung mit dem Schwimmenhaben, fragen Sie in der Mannschaft. Vielleicht findet sich einSportstudent, der ein kleines Programm ausarbeiten kann.

FITNESSCENTERVielleicht sind einige Ihrer Spieler bereits dort Kunde. Nutzen Siediesen Kontakt, um dort einen Schnupper-Termin für die ganzeMannschaft zu vereinbaren. Manchmal ist der Inhaber auch bereit,gegen ein Pflicht-Getränk pro Person einen ‘Spinning-Kurs’ o. ä.anzubieten.

Lauftraining? Ja, aber abwechslungsreich!Wenn auf dem Platz gar nichts mehr geht, ist die einfachste unddeshalb oft auch erste Alternative das Laufen ohne Ball – selbst-redend, dass die Spieler für solche Fälle stets die Laufschuhe inder Trainingstasche haben müssen. Grundsätzlich stehen zweiMöglichkeiten zur Verfügung: Zum einen das Laufen im Stadion,zum anderen ein beleuchteter (!) Rundkurs im Wald/Stadtparkoder ein Straßenlauf durch den Ort – ein paar Pfützen oder kleinereUnebenheiten sollten Sie und Ihre Mannschaft nicht davon abhal-ten können. Die Ausbildung der Grundlagenausdauer wird bekann-termaßen durch Läufe von 30- bis 40-minütiger Dauer erreicht.Nachteil: Sie sind monoton, und es fehlt das fußballspezifische,

dynamische Element! Also bringen Sie lieber Abwechslung rein undführen Fahrtspiele durch. Vorteil: Das Ausdauervermögrn wird spie-lersich trainiert und Sie können es mit Schnelligkeitsaspektenkombinieren (siehe Waldlauf). Passen Sie die Anforderungen im-mer dem Leistungsniveau der Spieler an. Als Fausregeln gelten:� Hohes Leistungsniveau: häufige, intensive Belastungen

und/oder reduzierte, aktive Erholungsphasen.� Niedriges Leistungsniveau: reduzierte Kurzzeitbelastungen

und/oder verlängerte aktive Erholungsphasen. Zur Erholung sollten Sie im Gelände 2 bis 3 Minuten, auf der Lauf-bahn etwa eine langsame Runde einplanen!

TRICKSEN SIE!Wenn Sie die Vorgabe 20 Runden geben, fallen mit Sicherheitdie Kinnladen runter und die Augen werden verdreht. Seien Siegeschickter und führen lieber folgendes Fahrtspiel durch.Nach dem Aufwärmen jeweils 4 Runden nach gleichem Musterlaufen:� 30 Meter steigern, 370 Meter traben.� 20 Meter sprinten, 380 Meter traben.� 30 Meter Sprungläufe, 370 Meter traben.� 70 Meter Tempo, 330 Meter traben.� 4 Runden Joggingtempo, dann auslaufen.Wetten, dass die Spieler die 20 Runden so gar nicht ‘richtig’mitbekommen haben?

SCHWERPUNKT SCHNELLIGKEIT� 5 bis 7 Minuten Einlaufen mit Lockerungsgymnastik.� 5 Minuten mittleres Tempo.� Stretching der unteren Extremitäten.� 4 x 75 Meter Steigerungsläufe.� 4 x 25 Meter Sprints.� 4 x 15 Meter Bergauf-Sprints.� 4 x 100 Meter Tempolauf.� Nach jeder Belastung 2 bis 3 Minuten traben, nach jeder

Vierer-Serie weitere 2 bis 3 Minuten traben.

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