De Pellwormermonatliches Heimatblatt der Nordseeinsel Pellworm22. Jahrgang Nr. 9 Freitag, 29. September 2017 Einzelpreis 1,30 b

DEICHSICHERUNG FÜR DIE ZUKUNFT

Pellworms Deich ist sicher, und er soll es bleiben! Die Aus-wirkungen des Weltklimas werden vor Pellworm nicht haltmachen; was die Insulaner heute noch schützt, kann schonin naher Zukunft unzureichend sein. Aus diesem Grundsind ergänzende Sicherungsmaßnahmen rechtzeitig anzu-gehen; mit Maß und Ziel und wohl überlegt. Auf den rich-tigen Zeitpunkt kommt es an. Die fehlende Einsicht, dasses gegenwärtig nicht sinnvoll ist, die Deichkrone entlangdes Johann-Heimreich-Kooges für Sanierungsarbeiten zu

öffnen, brachte einige Pellwormer auf die Palme. Buchstäb-lich im letzten Moment erfuhr Deichgraf Ernst-AugustThams davon, dass eine lange vorher geplante, aber immerwieder aufgeschobene Korrektur am Schutzdeich, zum ab-solut ungünstigsten Zeitpunkt beginnen sollte; zu einerZeit, in der Starkregen und Stürme vorhergesagt waren.Nur auf Intervention des Deichgrafen und einiger besorg-ter Bürger, die sich am Deichfuß nahe der Baustelle zueiner Demonstration eingefunden hatten, wurde erreicht,die erforderlichen Arbeiten am Deich nochmals aufzuschie-ben. Inzwischen verständigten sich Bürgermeister JürgenFeddersen und der Direktor des Landesbetriebes für Küs-

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DDee PPeellllwwoorrmmeerrHerausgeber: Arbeitskreis De PellwormerAlte-Kirch-Chaussee 2, 25849 Pellworm

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Tel. 04844/577 Fax 992221Vertrieb: Doris OhrtDruck: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft,HusumErscheinungsweise: 12 mal jährlichHeftpreis: EUR 1,30 incl. 7 % MwSt. Bei Post -versand zzgl. der jeweils gültigen PostgebührAnzeigenpreise: es gilt die Preisliste 1/02Urheberrecht: Die Zeitung und alle in ihr ent-haltenen Beiträge und Abbildungen sind urhe-berrechtlich geschützt. Vervielfältigungen allerArt - auch auszugsweise - sind verboten.Hinweis: Namentlich gekennzeichnete, nicht-redaktionelle Beiträge geben nicht unbedingtdie Meinung der Redaktion wieder.Veröffent lichte Leserbriefe müssen nicht dieMeinung der Redaktion beschreiben. DieRedaktion behält sich Kürzungen vor.

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NNoottddiieennssttee::Strom 90529Wasser WV Nord 04638-8955-0

Arztpraxis 9010NotfallsprechstundeSa. ab 10.00 Uhr

Apotheke 684Tierarzt 224Amt Pellworm 99048-0Polizeistelle Pellworm 310Feuerwehr Pellworm 765Tourist-Information 189-40Kurmittelhaus 728Pastorin 0171 2016849Momme-Nissen-Haus 688NPDG Reederei 753Aktuelle Hinweise Fähre 488Taxi, Inselfahrdienst 1515

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Titelbild Sturmtief „Sebastian“ am 13.9.2017Foto: Peter Manfred Lucht

Protest Pellwormer Bürger am Deichfuß im Johann-Heimreich-Koog

Gottesdienste

01.10. 10:00 Uhr Neue Kirche Erntedank08.10. 10:00 Uhr Neue Kirche

15:00 Uhr DRK-BGST15.10. 10:00 Uhr Alte Kirche, Hl. Abendmahl22.10. 10:00 Uhr Neue Kirche29.10. 10:00 Uhr Neue Kirche, Pastor M. Adam30.10. 07:30 Uhr Neue Kirche, mit HNP-Schule31.10. 17:00 Uhr Neue Kirche, Hl. Abendmahl

Katholischer Gottesdienst im Momme-Nissen-Haus15.10. 10:00 Uhr Hl. Messe22.10. 10:00 Uhr Hl. Messe

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FRIESENHAUS IN NEUER HAND

Das Hotel mit Restaurant am Ende des Kaydeichs gibt esschon seit fast 50 Jahren. Das Berliner Ehepaar Hanneloreund Horst Linke (1930-2016) suchte sich bei seinem erstenBesuch auf der Insel im Jahr 1968 diesen Bauplatz aus fürihren Traum eines reetgedeckten Hotels mit Restaurantund internationaler Küche. Alle Zimmer hatten Bad/Duscheund WC, damals nicht so üblich. 20 Jahre lang, von 1970bis 1991 betrieben sie das „Friesenhaus Süderkoog“, vor-nehmlich auch für Busgruppen aus Berlin und anderenTeilen Deutschlands (DePe 2/2016, S. 36). Ab 1991 über-nahm Tochter Andrea Broders, verheiratet mit ChorleiterSönke Broders, den Betrieb und richtete im ehemaligengroßen Saal zwei Ferienwohnungen ein. Das Restaurant„Achtern Diek“ verpachtete sie 1996 an Sven Reinisch undGesine Lucht. Im Jahr 2003 verkaufte Andrea Broders dasHaus an das Ehepaar Lee und Peter Krieckhaus aus Fried-richstadt. Ab März 2003 gab es Asien-Büfetts sowie chine-sische und thailändische Gerichte auf der sehr umfangrei-chen Speisekarte, von der Thailänderin Lee Krieckhaus zu-bereitet. Ein Jahr später verließ das Ehepaar den KindernLou und Nat die Insel Richtung Nieblum/Föhr. Im Juli 2004übernahmen Ute Lycke (gebürtig aus Ockholm/NF) undihr Mann Grant Smith aus Neuseeland Hotel und Restaurantund richteten zusätzlich eine Weinstube ein (DePe 4/2004,

S. 9; DePe 6/2006, S. 14/15). Bis 2013 leiteten sie das Frie-senhaus, dann trieb sie das Heimweh wieder nach Neu-seeland und ihren Kindern zurück. Im Mai 2013 kauftedas Ehepaar Lutz und Ursula Pelzl aus Wiesbaden das Hotel,er Banker und Eventmanager, sie Journalistin und Inhaberineiner Marketing-Agentur. Zwischenzeitlich pachteten sieauch das Café Leuchtfeuer, und Ursula Pelzl übernahmauch noch die Ausrichtung der Leuchtturmhochzeiten. ImCafé-Restaurant „Deichblick“ gab es regionale Küche (DePe6/2013, S. 24). 2016 wurde das Hotel renoviert und in„Kaydeich 17“ umbenannt, das Restaurant war nur nochHotelgästen vorbehalten. Ein Jahr später dann die Insol-venz. Ab 1.8.2017 übernahm die Hotelgruppe „Mein Lieb-lingsplatz“ aus St. Peter-Ording den Betrieb. Der 40jährigeNiels Battenfeld, ehemaliger Hotelmanager im Marriott undA-Rosa Resorts, machte sich 2013 mit seiner neuen Ge-schäftsidee selbstständig. Er wandelt kleinere, familienge-führte, Pensionen und Hotels garni an schönen Plätzen in„Lieblingsplatz Hotels“ um. Inzwischen gehören 5 Häuserzu dieser neuen Marke: (1) Mein Lieblingsplatz StrandhotelSt. Peter-Ording, Im Bad 73; (2) Mein Lieblingsplatz Strand-perle Travemünde, Kaiserallee 10; (3) Mein LieblingsplatzBerghotel Goslar Hahnenklee im Harz, Steigerstieg 1, (4)Mein Lieblingsplatz Tirolerhof, Zell am Ziller in Tirol, Dorf-platz 8 und die Nr. 5 ist nun „Mein Lieblingsplatz“ auf Pell-worm.Vor diesem Hintergrund haben wir Niels Battenfeld einigeFragen zu seinem neuen Projekt gestellt.1. Warum Pellworm? Gab es persönliche oder geschäftlicheKontakte zur Insel? Ich kenne die Region natürlich sehr gut und mit Pell-worm beschäftige ich mich schon seit geraumer Zeit.Ich finde es hier sehr authentisch und schön. Die Land-schaft, das Wattenmeer, die Ruhe und der Kontrast z.B.zu Sankt Peter-Ording sind einfach einzigartig. Es isttoll, immer wieder hier zu sein und zu spüren, wieschnell man abschalten kann und Ruhe findet. Das be-ginnt bereits auf der Fähre. Wir haben schon vor ca. 5Jahren begonnen, uns damit zu beschäftigen, den rich-tigen Zeitpunkt und das richtige Objekt auf der Insel zufinden. Mit dem tollen Haus (ehemals Kaydeich 17) ha-ben wir für Lieblingsplatz und in Erweiterung unsererGesamtstrategie genau das richtige Objekt gefunden.Die Insel und das Hotel sind eine sehr passende Kombi-nation für einen Lieblingsplatz. Wir haben viel vor.2. Welche konzeptionellen Veränderungen sind geplant?Hotel garni? Restaurant wieder zugänglich für alle?Wir werden Veränderungen und Entwicklungen vorneh-men. Unbedingt sogar. Es bieten sich viele tolle Möglich-keiten an, das Hotel weiter zu entwickeln. So werdenwir z.B. einen schönen kleinen, aber feinen Wellnessbe-reich planen, zudem den Innenbereich um eine Außen-sauna mit Panoramablick und um einen Holz-Jacuzziin einem einzigartigen Ambiente erweitern. Das Restau-rant wird wieder allgemein zugänglich sein. Hier entwi-ckeln wir aktuell mit unserem Team das Konzept. Gerneinformieren wir Euch, sobald die Details dazu stehen.Niels Battenfeld, 2016

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3. Wird in den Wintermonaten geschlossen?Grundsätzlich werden wir das ganze Jahr geöff-net haben. In 2017 werden wir im Novemberschließen und die ersten Veränderungen vorneh-men und dann noch einmal kurz im Dezembervom 18.-24.12. schließen.4. Welche Angebote planen Sie, welche Zielgruppenhaben Sie im Auge?Wir möchten das aufgreifen, wofür für uns Pell-worm steht: Erholung, Abschalten, Vitalität,Nachhaltigkeit und Regionalität. Aktuell sindwir dabei, die vielen Möglichkeiten zu eruieren,lokale Partnerschaften aufzubauen und danntolle Freizeit und Erholungsangebote zu schnü-ren. Lieblingsplatz steht u. a. für Erholung. Ruhegenießen oder aktiv sein.5. Und der Name des Hotels?Das Hotel wird Lieblingsplatz heißen. Sowie un-sere anderen Lieblingsplätze auch. Damit mandie Hotels voneinander unterscheiden kann, be-kommt jedes Haus noch einen „Zweitnamen“.Auf Pellworm war die Namensfindung für unsrecht einfach. Das Hotel ist ein wunderschönesFriesenhaus auf einer einzigartigen, nordfriesi-schen Insel. So lag es auf der Hand, das Hoteldann in seiner Gesamtheit auf den Namen Lieb-lingsplatz, mein Friesenhus zu taufen.Eine Personalentscheidung wurde bereits getrof-fen. Petra Feldkamp (NOSPA, Schipperhus) hat ab1.8. die Hotelleitung übernommen und, in Vertre-tung von Ursula Pelzl, bereits die Leuchtturmhoch-zeiten. Wir wünschen Niels Battenfeld und seinemVorhaben gutes Gelingen zum Wohle Pellworms!

Brigitta SeidelWeitere Infos auf www.lieblingsplatz-hotels.de

Anzeige Friesenhaus von 1977 (aus DePe 2/2016, S. 36 rechtsunten)

„HAFENTRÄUME“ –EIN KONZERT VON FERNWEH, VON HEIMWEH

UND DER SEHNSUCHT

Und die Sehnsucht nach Pellworm zieht HAWE Kühl aus Hamburgmehrmals im Jahr auf unsere Insel. Diesmal gibt er wieder ein Konzertim Schipperhus, am Donnerstag, den 5.10. um 20. 30 Uhr. Am Pianowird er von Rainer Langkau begleitet. Er singt Bekanntes und wenigerBekanntes, Gassenhauer wie „La Paloma“, „Nimm uns mit Kapitän aufdie Reise“, „O Signora, rina, rina“ oder „Lili Marleen“ sind dabei, aberauch neue Stücke von Rio Reiser („Ich sitz an Land“, „Übers Meer“ und„Unten am Hafen“). Skurrile und schnurrige Texte von Robert T. Odeman und Gedichte vonRingelnatz bereichern den Abend. Die angesprochenen Gefühle sindja vielleicht nie wahr gewesen, und mit der heutigen Seefahrt habensie schon gar nichts mehr zu tun, aber „schön sind ’se doch“! EinAbend zum Schmunzeln und zum Träumen. ILL, Doris Ehlers