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Arbeitsmarktberichterstattung, Juni 2014 Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Menschen mit ... · • Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der Bevölkerung lag im 2012 Jahr bei 20Prozent. Von den 2,1 Millionen

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Page 1: Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Menschen mit ... · • Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der Bevölkerung lag im 2012 Jahr bei 20Prozent. Von den 2,1 Millionen

Arbeitsmarktberichterstattung, Juni 2014

Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Impressum Herausgeber: Zentrale Arbeitsmarktberichterstattung (CF 4) Regensburger Straße 104 90478 Nürnberg Tel: 0911/179-1080 Fax: 0911/179-1383 E-Mail: [email protected] Stand: Juni 2014

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Das Wichtigste in Kürze:

Daten und Fakten • Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der Bevölkerung lag im Jahr 2012

bei 20 Prozent. Von den 2,17 Millionen Arbeitslosen (Dezember 2013) mit Angaben zum Migrationsstatus hat mit 770.000 deutlich mehr als ein Drittel (36 Prozent) einen Migrati-onshintergrund.

• In Westdeutschland ist der Anteil der Arbeitslosen mit Migrationshintergrund an allen Arbeitslosen (42 Prozent) weitaus höher als im Osten Deutschlands mit 18 Prozent. Rechnet man in Ostdeutschland die Bundeshauptstadt heraus, dann beträgt der Anteil Arbeitsloser mit Migrationshintergrund nur noch zehn Prozent.

• Bundesweit zeigt sich im SGB II (40 Prozent) ein deutlich höherer Anteil von Arbeitslosen

mit Migrationshintergrund als im SGB III mit 26 Prozent.

• Vieles spricht dafür, dass der hohe Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an

den Arbeitslosen vor allem eine Folge fehlender (formaler und in Deutschland anerkann-ter) Qualifikationen ist.

• Im Dezember 2013 hatten 29 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ohne Migrationshintergrund neben ihrem Leistungsanspruch in der Grundsicherung für Arbeit-suchende gleichzeitig ein Einkommen aus abhängiger und/oder selbständiger Erwerbstä-tigkeit. Bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit Migrationshintergrund waren es etwas mehr (31 Prozent), dabei war dieser Anteil unter den Spätaussiedlern mit 35 Prozent am höchsten.

• Etwas mehr als ein Drittel (37.000) der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Maßnahmen

der beruflichen Weiterbildung mit Angaben zum Migrationsstatus hatte einen Migrations-hintergrund. Die Verteilung des Merkmales „Migrationshintergrund“ bei den Geförderten in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung gleicht der Verteilung des Merkmals bei den Arbeitslosen und zeigt, dass diese Personengruppe proportional von den Weiterbil-dungsaktivitäten profitiert.

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

1. Datenerhebung und Datenqualität

• Die Bundesagentur für Arbeit erhebt gem. §281(2) SGB III Daten zum Migrationshin-tergrund ihrer Kundinnen und Kunden. Grund für die Erhebung ist, dass Chancen in einer Gesellschaft ungleich verteilt sind. Die politischen Akteure können nur dann ge-zielt Maßnahmen planen und ergreifen, wenn sie zumindest auf einer statistisch-anonymisierten Ebene über das Ausmaß und die Art von Problemen am Arbeitsmarkt informiert sind.

• Das Merkmal Migrationshintergrund fällt nicht im operativen Handeln der Agenturen für Arbeit und Jobcenter an, sondern wird durch eine eigene, einmalige Befragung ermittelt. Hierfür besteht seitens der Befragten keine Auskunftspflicht, die Teilnahme ist somit freiwillig.

• Von den 2,87 Mio Arbeitslosen im Dezember 2013 wurden bis zu diesem Monat 90 Prozent (2,60 Mio) zu ihrem Migrationsstatus befragt. 2,17 Mio bzw. 76 Prozent der befragten Arbeitslosen machten dabei Angaben zum Migrationshintergrund. Da nur für diesen Personenkreis festgestellt werden kann, inwiefern ein Migrationshinter-grund vorliegt, wird diese Zahl in der vorliegenden Kurzinformation als Gesamtzahl der Arbeitslosen verwendet.

Seite 2

Von fast drei Viertel der Arbeitslosen ist der Migrationsstatus bekanntArbeitslose nach Anteil der befragten Arbeitslosen und darunter mit Angaben zum MigrationshintergrundDezember 2013Deutschland

[email protected]

ArbeitsloseInsgesamt2,87 Mio

zum Migrations-hintergrund befragt

2,60 Mio

mit Angaben zum Migrations-hintergrund

84%

mit Migrations-hintergrund

35%

ohne Migrations-hintergrund

65%

mit bekanntemMigrationsstatus

2,17 Mio

Datenquelle: Statistik der BA

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

• Einschränkungen hinsichtlich der Qualität der erhobenen Daten1 ergeben sich vor al-lem aus den folgenden Gründen: o Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig, auch auf die Beantwortung einzel-

ner Fragen kann verzichtet werden. o Eine nachträgliche Korrektur des Migrationsstatus ist aufgrund der Einmaligkeit

der Befragung – auch bei einem späteren Wechsel der Staatsangehörigkeit – nicht möglich.

o Zudem werden die Angaben nicht mittels Nachweisen auf Richtigkeit geprüft, so dass unbewusst (z.B. durch nicht verstandene Fragen) oder bewusst (z.B. wenn keine korrekte Auskunft gegeben werden möchte) falsche Angaben möglich sind.

• Die Daten werden zu rein statistischen Zwecken erhoben. Aus den Angaben der Be-fragten ergeben sich daher keine rechtlichen Konsequenzen oder Leistungen für die Befragten, außerdem dürfen die erhobenen Daten nicht durch die erhebenden Stel-len, wie Agenturen für Arbeit und Jobcenter, genutzt werden.

1 vgl. Methodenbericht 2012/10 „Arbeitslose mit Migrationshintergrund“ unter: statistik.arbeitsagentur.de > Grundlagen > Methodenberichte > Arbeitsmarkt

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

2. Arbeitslose und Bevölkerung nach Migrationshintergrund im Vergleich

• Von den 2,17 Mio Arbeitslosen mit Angaben zum Migrationsstatus hat mit 770.000 deutlich mehr als ein Drittel (36 Prozent) einen Migrationshintergrund.

• 595.000 (27 Prozent) haben eigene Migrationserfahrung, was bedeutet, dass sie au-ßerhalb Deutschlands geboren sind. Unterteilt man diese Personengruppe noch wei-ter, befanden sich darunter 340.000 (16 Prozent) Ausländer, 118.000 (5 Prozent) Spätaussiedler bzw. Aussiedler und 136.000 (6 Prozent) andere Deutsche mit eige-ner Migrationserfahrung.

• 160.000 (7 Prozent) der Arbeitslosen weisen einen Migrationshintergrund auf, sind aber in Deutschland geboren und haben dadurch keine eigene Migrationserfahrung. Dies war bei 61.000 (3 Prozent) der Arbeitslosen der Fall, die eine ausländische Staatsbürgerschaft haben. Weitere 98.000 (4 Prozent) der Arbeitslosen hatten selbst keine Migrationserfahrung, galten jedoch als Arbeitslose mit Migrationshintergrund, da mindestens ein Elternteil zugewandert ist.

• Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der Bevölkerung2 lag im Jahr 2012 bei 20 Prozent. Somit sind Menschen mit Migrationshintergrund in der Arbeits-losigkeit deutlich häufiger vertreten.

2 Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2012, Fachserie 1 Reihe 2.2. Nach aktuellen Ergebnissen des Zensus 2011 wird der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund mit 19,2 Prozent ausgewiesen.

Seite 3

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3

6

5

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4

22

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1

Mehr als ein Drittel der Arbeitslosen hat einen Migrationshintergrund

Datenquelle: Statistik der BA, Stat. Bundesamt Mikrozensus, *sonstige: mit Migrationshintergrund ohne nähere Angabe

[email protected]

Arbeitslose1 und Bevölkerung nach Migrationsstatus, Anteile an insgesamt (ohne keine Angabe) in ProzentBevölkerung (Jahr 2012), Arbeitslose (Dezember 2013)Deutschland

Bevölkerung Arbeitslose

Ausländer

(Spät)-Aussiedler

sonstige Deutsche

Ausländer

Deutsche mit mind. einem zugewanderten Elternteil

sonstige*

Eingebürgerte Deutsche

1 mit Angabe zum Migrationshintergrund

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

3. Regionale Vergleiche

• In Westdeutschland ist der Anteil der Arbeitslosen mit Migrationshintergrund an allen Arbeitslosen (42 Prozent) weitaus höher als im Osten Deutschlands mit 18 Prozent. Rechnet man in Ostdeutschland die Bundeshauptstadt heraus, dann beträgt der An-teil Arbeitsloser mit Migrationshintergrund nur noch zehn Prozent.

• Dabei reichen die Anteile von acht Prozent in Sachsen-Anhalt bis zu 50 Prozent in Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen.

• In den ostdeutschen Bundesländern (ohne Berlin) haben – bei einem sehr niedrigen Anteil von Arbeitslosen mit Migrationshintergrund – jeweils höchstens drei Viertel der Arbeitslosen mit Migrationshintergrund eigene Migrationserfahrung. In Westdeutsch-land lag der Anteil der Arbeitslosen mit Migrationserfahrung dagegen bei rund vier Fünfteln.

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Große regionale Unterschiede beim Anteil Arbeitsloser mit MigrationshintergrundArbeitslose Menschen mit Migrationshintergrund, Personen mit Migrationshintergrund, Anteile in ProzentBevölkerung (Jahr 2012), Arbeitslose (Dezember 2013)Deutschland

[email protected]

0 bis unter 1212 bis unter 2424 bis unter 3636 bis unter 48

48 und höher

Arbeitslose mitMigrationshintergrundan allen Arbeitslosen

Datenquelle: Statistik der BA, Saarland: Keine Angaben zu Arbeitslosen mit Migrationshintergrund.Statistisches Bundesamt, Keine Angaben zu Personen mit Migrationshintergrund auf Ebene des ostdeutschen Bundesländer. Alternativ wird jeweils der Wert für Ostdeutschland genutzt.

1 mit Angabe zum Migrationshintergrund

Baden-Württemberg

27

Hessen26

Rheinland-Pfalz

20

Saarland18

Schleswig-Holstein

13

Hamburg28

Niedersachsen18

Bremen29

Nordrhein-Westfalen

25

Thüringen5

Sachsen-Anhalt

5

Sachsen5

Berlin26

Brandenburg5

Mecklenburg-Vorpommern

5

Bayern20

0 bis unter 1010 bis unter 1515 bis unter 2020 bis unter 2525 bis unter 30

Personen mitMigrationshintergrund ander Gesamtbevölkerung

Baden-Württemberg

50

Hessen50

Rheinland-Pfalz

35

Saarland29

Schleswig-Holstein

27

Hamburg50

Niedersachsen34

Bremen47

Nordrhein-Westfalen

46

Thüringen9

Sachsen-Anhalt

8

Sachsen13

Berlin44

Brandenburg10

Mecklenburg-Vorpommern

9

Bayern40

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

4. Strukturen der Arbeitslosigkeit

• Bundesweit zeigt sich in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (40 Prozent) ein deutlich höherer Anteil von Arbeitslosen mit Migrationshintergrund als im SGB III mit 26 Prozent.

• Im Dezember 2013 wurden von den Arbeitslosen mit Migrationshintergrund 573.000 (74 Prozent) von einem Jobcenter bei der Arbeitssuche betreut – 198.000 bzw. 26 Prozent waren bei einer Agentur für Arbeit gemeldet. Von den Arbeitslosen ohne Mig-rationshintergrund werden 60 Prozent im Rechtskreis SGB II betreut.

• In fast allen Bundesländern, für die Daten vorliegen, wurden mindestens zwei Drittel der Arbeitslosen mit Migrationshintergrund in der Grundsicherung für Arbeitsuchende betreut. Lediglich in Bayern lag der Anteil mit 60 Prozent niedriger. In Bremen und Berlin fanden sich mit jeweils 86 Prozent die meisten der Arbeitslosen mit Migrationshintergrund im Rechtskreis SGB II.

Seite 5

60%40%74%26%

Zwei Fünftel der Arbeitslosen in der Grundsicherung haben einen MigrationshintergrundArbeitslose1 nach Rechtskreis und MigrationsstatusDezember 2013Deutschland

[email protected]

Datenquelle: Statistik der BA

SGB III SGB II

1 mit Angabe zum Migrationshintergrund

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

• Vieles spricht dafür, dass der hohe Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an

den Arbeitslosen vor allem eine Folge fehlender (formaler und in Deutschland aner-kannter) Qualifikationen ist.

• Betrachtet nach dem Migrationsstatus ist auffällig, wie unterschiedlich hoch der Anteil derjenigen ohne eine Berufsausbildung ist. Von den Arbeitslosen ohne Migrationshin-tergrund hatte mehr als ein Drittel keine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei den Arbeitslosen mit Migrationshintergrund reicht dieser Anteil von 48 Prozent bei im Bundesgebiet geborenen Deutschen mit mindestens einem zugewanderten Elternteil bis hin zu 78 Prozent bei arbeitslosen Ausländern mit eigener Migrationserfahrung.

• In der Bevölkerung mit Migrationshintergrund3 haben fast zwei Fünftel keine (formale und anerkannte) abgeschlossene Berufsausbildung – bei den Arbeitslosen mit Migra-tionshintergrund sind es sogar mehr als zwei Drittel.

• Auf der anderen Seite haben 61 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund eine betriebliche, schulische oder auch akademische Ausbildung. Bei den Arbeitslo-sen mit Migrationshintergrund wies lediglich knapp ein Drittel eine derartige Ausbil-dung auf.

3 Um das Problem der Personen in Schule, Studium und Ausbildung zu umgehen, wurde hier, wie in der Grafik, auf die vom Statistischen Bun-desamt angegebene Altersgruppe der 25- bis unter 65-Jährigen zurückgegriffen.

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20%80%

Mehr als zwei Drittel der Arbeitslosen mit Migrationshintergrund sind ohne formalen BerufsabschlussArbeitslose1, Bevölkerung (25 bis unter 65 Jahre) nach Migrationsstatus und Berufsausbildung, Anteile in Prozent*Arbeitslose (Dezember 2013), Bevölkerung (Jahr 2012) Deutschland

[email protected]

Datenquelle: Statistik der BA, Statistisches Bundesamt, *Ohne Merkmale, für die keine Nennung vorliegt

Bevölkerung

Arbeitslose

mit Migrations-hintergrund

ohne Migrations-hintergrund

mit Migrations-hintergrund

ohne Migrations-hintergrund

Ohne Berufsausbildung

Betriebliche/ SchulischeBerufsausbildung

AkademischeBerufsausbildung

1 mit Angabe zum Migrationshintergrund

35%65%

39

11

68

34

45

70

25

59

16

18

7

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

• Betrachtet nach Altersgruppen fällt auf, dass die meisten der Arbeitslosen ohne Mig-rationshintergrund mit einem Anteil von 27 Prozent der Altersgruppe der 45- bis unter 55-Jährigen angehören. Ebenfalls stark vertreten sind Jüngere im Alter von 25 bis un-ter 35 Jahren (24 Prozent).

• Den altersbezogen größten Anteil der Arbeitslosen mit Migrationshintergrund mach-ten hingegen die 35- bis unter 45-Jährigen aus (27 Prozent), der Anteil der Älteren lag hier bei 16 Prozent. Arbeitslose ohne Migrationshintergrund sind somit eher in den höheren Altersklassen zu finden, Arbeitslose mit Migrationshintergrund sind da-gegen eher jünger.

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Arbeitslose ohne Migrationshintergrund sind eher in den höheren Altersklassen zu findenArbeitslose1 nach Alter Dezember 2013; Anteile in ProzentDeutschland

1 mit Angabe zum Migrationshintergrund

[email protected]

8,1

25,0

27,4

23,4

16,19,2

23,7

18,7

26,6

21,815 bis unter 25 Jahre

25 bis unter 35 Jahre

35 bis unter 45 Jahre

45 bis unter 55 Jahre

55 Jahre und älter

mit Migrationshintergrundohne Migrationshintergrund

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

5. Erwerbsfähige Leistungsberechtigte

• Von den 4,35 Mio erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende im Dezember 2013 wurden 88 Prozent (3,85 Mio) zu ihrem Migrati-onsstatus befragt. Von diesen befragten Personen machten 72 Prozent (3,12 Mio) Angaben zum Migrationshintergrund. Mehr als zwei Fünftel davon wiesen einen Mig-rationshintergrund auf, 57 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten hatten keinen Migrationshintergrund.

• Bei der Dauer des Leistungsbezugs gibt es nahezu keine Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund. Sowohl von den erwerbsfähigen Leis-tungsberechtigten mit als auch von denen ohne Migrationshintergrund waren jeweils mehr als zwei Drittel Langzeitleistungsbezieher, also in den letzten 24 Monaten min-destens 21 Monate hilfebedürftig nach dem SGB II.

• Im Dezember 2013 hatten 29 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten oh-ne Migrationshintergrund neben ihrem Leistungsanspruch in der Grundsicherung für Arbeitsuchende gleichzeitig ein Einkommen aus abhängiger und/oder selbständiger Erwerbstätigkeit. Bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit Migrationshinter-grund waren es etwas mehr (31 Prozent), dabei war dieser Anteil unter den Spätaus-siedlern mit 35 Prozent am höchsten.

Seite 8

31 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit Migrationshintergrund sind erwerbstätigErwerbsfähige Leistungsberechtige nach Migrationsstatus und ausgewählten MerkmalenDezember 2013Deutschland

[email protected]

Datenquelle: Statistik der BA

Anteil Langzeitleistungsbezieherinnen und -bezieher1

Anteil erwerbstätiger Alg II-Empfängerinnen und -Empfänger1

mitMigrations-hintergrund

ohneMigrations-hintergrund

mitMigrations-hintergrund

ohneMigrations-hintergrund

ErwerbsfähigeLeistungsberechtigte

Insgesamt4,35 Mio zum Migrations-

hintergrund befragt3,85 Mio

mit Angabenzum

Migrations-hintergrund

81%

mitMigrations-hintergrund

43%

ohneMigrations-hintergrund

57%

mit bekanntemMigrationsstatus

3,12 Mio

1 mit Angabe zum Migrationshintergrund

29%

31%

70%

69%

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

6. Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Maßnahmen zur Förderung der be-ruflichen Weiterbildung (FbW)

• Im Dezember 2013 befanden sich 142.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Maß-nahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung4. 131.000 (92 Prozent) davon wurden bisher zu ihrem Migrationshintergrund befragt, für 111.000 Personen konnte der Migrationsstatus ermittelt werden. Etwas mehr als ein Drittel (37.000) der Teil-nehmerinnen und Teilnehmer mit Angaben zum Migrationsstatus hatte einen Migrati-onshintergrund.

• Die Verteilung des Merkmales „Migrationshintergrund“ bei den Geförderten in Maß-nahmen der beruflichen Weiterbildung gleicht der Verteilung des Merkmals bei den Arbeitslosen und zeigt, dass diese Personengruppe proportional von den Weiterbil-dungsaktivitäten profitiert. Jeweils rund zwei Drittel der Personengruppen besaßen keinen Migrationshintergrund. 25 Prozent der FbW-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer sowie 27 Prozent der Arbeitslosen hatten einen Migrationshintergrund mit unmittelba-rer Migrationserfahrung.

4 Ohne Teilnehmer am Sonderprogramm WeGebAU. vgl. Publikation der Statistik der Bundesagentur für Arbeit „Migrationshintergrund nach § 281 Abs. 2 SGB III“ unter statistik.arbeitsagentur.de Statistik nach Themen Arbeitsmarkt im Überblick.

Seite 9

Verteilung des Migrationshintergrundes bei Maßnahmeteilnehmern gleicht derjenigen der ArbeitslosenTeilnehmerinnen und Teilnehmer in Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW, ohne WeGebAU) nach MigrationsstatusDezember 2013Deutschland

[email protected]

Datenquelle: Statistik der BA

Teilnehmende FbWInsgesamt

142.000zum Migrations-

hintergrund befragt131.000

mit Angabenzum

Migrations-hintergrund

85%

mitMigrations-hintergrund

33%

ohneMigrations-hintergrund

67%

mit bekanntemMigrationsstatus

111.000

Teilnehmende inMaßnahmen

zur FbW1Arbeitslose1

Mit Migrationshintergrund -ohne nähere AngabeMit Migrationshintergrund -ohne eigene Migrationserf.

Mit Migrationshintergrund -mit eigener Migrationserf.

Ohne Migrations-hintergrund

1 mit Angabe zum Migrationshintergrund

67% 65%

25% 27%

8% 7%1% 1%

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Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Weitergehende Informationen

Die Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit beobachtet die Entwicklung am Ar-beitsmarkt und erstellt ausführliche Berichte, die sowohl internen Adressaten, als auch an externe Interes-sierte zur Verfügung gestellt werden. Eine Auswahl unserer Broschüren und Hintergrundinformationen fin-den Sie auch im Internet. Sollten Sie Fragen zu Publikationen der Arbeitsmarktberichterstattung haben, können Sie uns gerne eine E-Mail senden: [email protected] Unser kostenloser Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle Neuerscheinungen: statistik.arbeitsagentur.de > Service > Newsletter Statistische Daten zum Migrationshintergrund statistik.arbeitsagentur.de > Statistik nach Themen > Arbeitsmarkt im Überblick In der Auswertung „Migrationshintergrund nach § 281 Abs. 2 SGB III“ werden die wichtigsten Daten zum Migrationshintergrund dargestellt. Methodenbericht zum Migrationshintergrund statistik.arbeitsagentur.de > Grundlagen > Methodenberichte > Arbeitsmarkt Hier finden Sie den aktuellen Methodenbericht zum Thema Migrationshintergrund „2012/10: Arbeitslose mit Migrationshintergrund“.

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