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Der Benediktinerorden Die Regel des Benedikt von Nursia

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Der Benediktinerorden

Die Regel des Benedikt von Nursia

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Geschichtliche Entwickelung:

•Der Benediktinerorden geht auf Benedikt von Nursia und seine Mönchsregel zurück

•Unter Kaiser Karl dem Großen und seinem Berater Benedikt von Aniane kam es zur Alleinstellung der Benediktsregel

•Es wurde ein Musterkloster gegründet, in dem die zukünftigen Äbte der Klöster nach der Regel des Hl. Benedikt ausgebildet und geschult wurden

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Die Regel:

•Erst vor kurzem wurde herausgefunden, dass Benediktsregel eine Vorlage hatte: die zu Beginn des 6. Jahrhunderts in der Nähe Roms verfasste Regel des Magisters

•Der Grundsatz der Benediktsregel ist der Koinobitismus

(das Leben in der Gemeinschaft)

•Im Mittelpunkt des klösterlichen Lebens steht der Abt, dem die Leitung des gesamten Klosters wie auch die Betreuung des einzelnen Mönches zukommt

•Benedikt sieht im Abt den Stellvertreter Christi im Kloster

Der Abt wird auch Vater genannt

•Für alle gilt der Grundsatz: „Et domus Dei a sapientibus et sapienter administretur“

„Das Haus Gottes soll von Weisen auch weise verwaltet werden“ (53,22)

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Prolog

Gemeinschaft unter Regel und Abt

01 Die Arten der Mönche

02 Der Abt

03 Die Einberufung der Brüder zum Rat

Die geistliche Kunst

04 Die Werkzeuge der geistlichen Kunst

05 Der Gehorsam

06 Die Schweigsamkeit

07 Die Demut

Das gemeinsame Gebet

08 Der Gottesdienst in der Nacht

09 Die Ordnung der Vigilien im Winter

10 Die Ordnung der Vigilien im Sommer

11 Die Ordnung der Vigilien am Sonntag

12 Die Laudes am Sonntag

13 Die Laudes an den Werktagen

14 Die Vigilien an den Festtagen

15 Die Zeiten für das Halleluja

16 Der Gottesdienst am Tage

17 Die Psalmen im Gottesdienst am Tage

18 Die Ordnung der Psalmen

19 Die Haltung beim Gottesdienst

20 Die Ehrfucht beim Gebet

Zur Organisation des Klosters

21 Die Dekane des Klosters

22 Die Nachtruhe der Mönche

Verfehlungen und Strafen

23 Das Vorgehen bei Verfehlungen

24 Die Ausschließung bei leichten Verfehlungen

25 Die Ausschließung bei schweren Verfehlungen

26 Unerlaubter Umgang mit Ausgeschlossenen

27 Die Sorge des Abtes für die Ausgeschlossenen

28 Die Unverbesserlichen

29 Die Wiederaufnahme von Brüdern

30 Die Strafe bei Mangel an Einsicht

31 Der Cellerar des Klosters

32 Werkzeug und Gerät des Klosters

33 Eigenbesitz des Mönches

34 Die Zuteilung des Notwendigen

Die tägliche Versorgung

35 Der wöchentliche Dienst in der Küche

36 Die kranken Brüder

37 Alte und Kinder

38 Der wöchentlich Dienst des Tischlesers

39 Das Maß der Speise

40 Das Maß des Getränkes

41 Die Mahlzeiten

Der Tageslauf

42 Das Schweigen nach der Komplet

Fehler und Bußen

43 Die Bußen für Unpünktlichkeit

44 Die Bußen der Ausgeschlossenen

45 Die Bußen für Fehler im Oratorium

46 Die Bußen für andere Verfehlungen

47 Das Zeichen zum Gottesdienst

48 Die Ordnung für Handarbeit und Lesung

49 Die Fastenzeit

50 Gebetszeiten außerhalb des Klosters

51 Mahlzeiten außerhalb des Klosters

52 Das Oratorium des Klosters

Beziehungen des Klosters nach außen

53 Die Aufnahme der Gäste

54 Die Annahme von Briefen und Geschenken

55 Kleidung und Schuhe der Brüder

56 Der Tisch des Abtes

57 Mönche als Handwerker

Aufnahme-Ordnung

58 Die Ordnung bei der Aufnahme von Brüdern

59 Die Aufnahme von Kindern

60 Die Aufnahme von Priestern

61 Die Aufnahme fremder Mönche

Dienst-Ordnung

62 Die Priester des Klosters

63 Die Rangordnung in der Gemeinschaft

64 Einsetzung und Dienst des Abtes

65 Der Prior des Klosters

66 Die Pförtner des Klosters

Gemeinschaft in Liebe

67 Brüder auf Reisen

68 Überforderung durch einen Auftrag

69 Eigenmächtige Verteidigung eines Bruders

70 Eigenmächtige Bestrafung eines Bruders

71 Der gegenseitige Gehorsam

72 Der gute Eifer der Mönche

73 Epilog

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Die Aufnahme in das Kloster:

•Die Probezeit dauert für die Novizen ein Jahr

•Dann legen sie im Gebetsraum des Klosters in Gegenwart aller Mönche die Profess ab

•Mit der Profess übernimmt der Mönch folgende Verpflichtungen:

1. stabilitas Beständigkeit

klösterlichen Lebenswandels2. conversatio morum

3. oboedientia Gehorsam

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Der Tagesablauf:

•Die Regel teilt das Tageswerk des Mönches in Zeiten des Gebetes, der Arbeit und des Studiums ein

•Die Mönche begeben sich um ca. 2 Uhr zur Vigil, die im Sommer eine Stunde, im Winter etwa eineinhalb Stunden dauert

•Bei Anbruch der Dämmerung singen sie die Laudes

•Die folgenden Beschäftigungen werden viermal durch das Stundengebet unterbrochen

•Etwa um 14.30 Uhr wird im Sommer die Hauptmahlzeit eingenommen. Sie besteht aus zwei gekochten Gerichten, bei denen Gemüse und Eier, vielleicht auch Fisch und Salat, Brot und Wein, aber kein Fleisch angeboten werden

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Der Tagesablauf:

•Darauf folgen wieder Lesung und Arbeit bis zum Vesper, an die sich das Abendessen anschließt

•Bei Sonnenuntergang versammeln sich die Mönche noch einmal zu einer gemeinsamen Lesung

•Nach der Komplet, dem Nachtgebet, gehen sie vor Einbruch der Dunkelheit zu Bett

•Die Benediktsregel kennt acht Gebetszeiten: Nachtfeier (Vigil), Morgenfeier (Laudes), Prim, Terz, Sext, Non, Vesper, und Komplet

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•Bei der feierlichen Profess bekommt der Mönch die Kukulle, ein faltenreiches, mantelähnliches Übergewand, das bei feierlichen Anlässen (z.B. beim Chorgebet) getragen wird

Kleidung:

•Zu Beginn des Noviziats erhält der Kandidat eine lange Tunika, die mit einem Ledergürtel oder einem Stoffzingulum geschürzt wird, dazu ein Skapulier (breiter, von den Schultern bis zu den Füßen herabfallender Tuchstreifen), an dem eine Kapuze befestigt wird

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•Wenn er es auf sechs Seiten zu je zwei Spalten brachte, dann hätte er in einem Jahr die ganze Heilige Schrift kopieren können

Skriptorien:

•Zu einem Kloster gehörte eine Schreibstube (Skriptorium) und eine Bibliothek

•Die Codices wurden auf Pergament geschrieben

Wie viel konnte der einzelne Mönch abschreiben?

•Ein fähiger Schreiber dürfte am Tag drei bis sechs Blätter kopiert haben

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Skriptorien:

Im Skriptorium konnten die Mönche auf verschiedene Weise Abschriften anfertigen:

1. Beim Diktat eines Buches war es möglich, ein Buch gleichzeitig in mehreren Exemplaren herzustellen

2. Das Manuskript wurde in seine Lagen zerlegt, und jedem Schreiber wurde eine Lage zum kopieren übergeben

3. Ein einziger Schreiber kopierte das ganze Werk

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Verdienst der Skriptorien:

Die Mönche des Mittelalters sind das Geistige Bindeglied zwischen der Antike und der neuen Zeit sind

•die gesamte lateinische Literatur wurde, soweit sie überliefert ist, vor allem durch die Klosterbibliotheken erhalten geblieben

•In Corvey wurde das Manuskript des 1.-10. Buches der Annalen von Tacitus entdeckt

•Die Fortsetzung der Annales und alle erhaltenen Bücher der Historiae sind aus dem Kloster Monte Cassino überliefert

•Die vollständige Sammelung der Werke Ciceros entstand in Corvey

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Geschichtsschreibung:

•Die Mönche sahen im Ablauf der Zeiten die Verwirklichung des göttlichen Heilsplanes

•Der Aufbau einer solchen Annalen war folgender: Eine Seite umfasste 19 Jahre, so dass nach 14 Blättern der Mond- und Sonnenzyklus zusammenfielen

•Diese Zeitspanne (532 Jahre) wurde Osterjahr genannt

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Bildungswesen:

•Die Klöster nahmen die Söhne der Herrscher, der Vornehmen und Wohltäter zur Erziehung auf

•Karl der Große ordnete 789 an, „dass jedes Kloster eine Schule führe, an der die Kinder den Psalter, also das Lesen und Schreiben, ferner auch Gesang, den Computus und die Grammatik, d. h. das Latein erlernen konnten“

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Quellen: Internet; Leonard von Matt, P. Stephan Hilpisch: Benediktus;

Leonard Holtz: Geschichte des christlichen Ordenlebens; Peter Dinzelbacher,

James Lester Hogg: Kulturgeschichte der christlichen Orden; Justin Lang: Die

großen Ordensbrüder; Meyers Enzyklopädie

Paul Haase-Aschoff