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Aus der Poliklinik für Kieferorthopädie (Direktor: Prof. Dr. med. dent. Joachim Tränkmann) des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen bei Dysgnathien der Angle-Klasse II,1 während des Wechselgebisses – Eine klinische und röntgenologische Longitudinaluntersuchung Habilitationsschrift zur Erlangung der Venia legendi für das Fach Kieferorthopädie vorgelegt von Dr. Jörg Alexander Lisson aus Hildesheim Hannover 2000

Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

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Aus der Poliklinik für Kieferorthopädie

(Direktor: Prof. Dr. med. dent. Joachim Tränkmann)

des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

der Medizinischen Hochschule Hannover

Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen

Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen bei Dysgnathien

der Angle-Klasse II,1 während des Wechselgebisses –

Eine klinische und röntgenologische Longitudinaluntersuchung

Habilitationsschrift

zur Erlangung der Venia legendi

für das Fach Kieferorthopädie

vorgelegt von

Dr. Jörg Alexander Lisson aus Hildesheim

Hannover 2000

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Meinen Eltern

Helga und Gernot

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Inhaltsverzeichnis Seite 3

1. EINFÜHRUNG 8

2. ENTWICKLUNG UND WACHSTUM VON OBER- UND UNTERKIEFER 11

2.1 Oberkiefer 11

2.1.1 Embryonalentwicklung 11

2.1.2 Wachstum 12

2.1.3 Pathologische Gaumenentwicklung 12

2.1.4 Therapeutische Beeinflussung des Oberkiefers 12

2.2 Unterkiefer 13

2.2.1 Embryonalentwicklung 13

2.2.2 Wachstum 14

2.2.3 Pathologisches Wachstum 15

2.2.4 Therapeutische Beeinflussung des Unterkiefers 15

2.3 Physiologisches Wachstum der Kiefer im Fernröntgenseitenbild 16

3. KIEFERORTHOPÄDISCHE DOPPELPLATTENSYSTEME 17

3.1 Kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen 17

3.2 Historische und aktuelle Doppelplattensysteme 22

3.2.1 Vorbiß-Doppelplatte nach A.M. Schwarz 22

3.2.2 Doppelplatte mit Oberkiefer-Spornführung nach Müller 24

3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24

3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25

3.2.5 Pro-Stab-Plattensystem nach Jähnig 26

3.2.6 Sonstige 26

3.3 Zur Anwendung der kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mitVorschubschlaufen 27

3.3.1 Angaben in der Literatur 27

3.3.2 Klinische Indikation 27

3.4 Eigene Untersuchungen 28

4. MATERIAL UND METHODE 29

4.1 Material 30

4.2 Methode 30

4.2.1 Behandlungsdauer 30

4.2.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung) 304.2.2.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 31

4.2.2.2 Die Zahnbogenbreiten 32

4.2.2.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 33

4.2.2.4 Vergleichsgruppen 33

4.2.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung) 344.2.3.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 36

4.2.3.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 37

4.2.3.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 37

4.2.3.4 Vergleichsgruppe 41

4.2.4 Kapitelübersicht der durchgeführten Untersuchungen 43

4.2.5 Statistische Auswertung 44

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Inhaltsverzeichnis Seite 4

5. ERGEBNISSE 45

5.1 Untersuchung der Behandlungsdauer 45

5.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung) 46

5.2.1 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten 465.2.1.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 46

5.2.1.2 Die Zahnbogenbreiten 48

5.2.1.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 49

5.2.2 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten 515.2.2.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 51

5.2.2.2 Die Zahnbogenbreiten 53

5.2.2.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 54

5.2.3 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten 565.2.3.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 56

5.2.3.2 Die Zahnbogenbreiten 58

5.2.3.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 59

5.2.4 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen mit denen der männlichenPatienten 61

5.2.5 Klinischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen mit denen der männlichenPatienten 61

5.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß 62

5.2.6.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 62

5.2.6.2 Die Zahnbogenbreiten 64

5.2.6.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 65

5.2.7 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß 67

5.2.7.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 67

5.2.7.2 Die Zahnbogenbreiten 69

5.2.7.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 70

5.2.8 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit Behandlungsbeginn imfrühen mit denen im späten Wechselgebiß 72

5.2.9 Klinischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenmit denen im späten Wechselgebiß 72

5.2.10 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs von Patienten mit neutralemWachstumsmuster 73

5.2.10.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 73

5.2.10.2 Die Zahnbogenbreiten 75

5.2.10.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 76

5.2.11 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit horizontalemWachstumsmuster 78

5.2.12 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit vertikalemWachstumsmuster 79

5.2.12.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 79

5.2.12.2 Die Zahnbogenbreiten 81

5.2.12.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 82

5.2.13 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem mit denen mitvertikalem Wachstumsmuster 84

5.2.14 Klinischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem mit denen mitvertikalem Wachstumsmuster 84

5.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung) 85

5.3.1 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten 855.3.1.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 85

5.3.1.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 86

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Inhaltsverzeichnis Seite 5

5.3.1.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 87

5.3.2 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten 885.3.2.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 88

5.3.2.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 89

5.3.2.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 90

5.3.3 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten 915.3.3.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 91

5.3.3.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 92

5.3.3.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 93

5.3.4 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen mit denen dermännlichen Patienten 94

5.3.4.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 94

5.3.4.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 94

5.3.4.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 95

5.3.5 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen mit denen dermännlichen Patienten 96

5.3.5.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 96

5.3.5.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 96

5.3.5.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 97

5.3.6 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß 98

5.3.6.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 98

5.3.6.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 99

5.3.6.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 100

5.3.7 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß 101

5.3.7.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 101

5.3.7.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 102

5.3.7.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 103

5.3.8 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß 104

5.3.8.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 104

5.3.8.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 104

5.3.8.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 104

5.3.9 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit Behandlungsbeginnim frühen mit denen im späten Wechselgebiß 106

5.3.9.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 106

5.3.9.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 106

5.3.9.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 107

5.3.10 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit neutralem Wachstumsmuster 1085.3.10.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 108

5.3.10.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 109

5.3.10.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 110

5.3.11 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster 111

5.3.12 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster 1125.3.12.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 112

5.3.12.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 113

5.3.12.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 114

5.3.13 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem mitdenen mit vertikalem Wachstumsmuster 115

5.3.13.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 115

5.3.13.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 115

5.3.13.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 116

5.3.14 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem mit denenmit vertikalem Wachstumsmuster 117

5.3.14.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 117

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Inhaltsverzeichnis Seite 6

5.3.14.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 117

5.3.14.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 118

6. DISKUSSION 119

6.1 Modellpaaranalyse 119

6.1.1 Anteriore Länge des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens 119

6.1.2 Stützzonenlängen 120

6.1.3 Zahnbogenbreiten 122

6.1.4 Okklusion 124

6.2 Fernröntgenseitenbildauswertung 126

6.2.1 Vergleich mit unbehandelten Patienten 1296.2.1.1 Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis bei

weiblichen Patienten 131

6.2.1.2 Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis beimännlichen Patienten 132

6.2.1.3 Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster beiweiblichen Patienten 133

6.2.1.4 Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster beimännlichen Patienten 134

6.2.1.5 Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander bei weiblichenPatienten 135

6.2.1.6 Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander bei männlichenPatienten 136

6.3 Dentoalveoläre und skelettale Wirkungen 136

6.4 Vergleich mit den Ergebnissen anderer Autoren 137

6.4.1 Gesamteffekt 137

6.4.2 Behandlungseffekt 139

6.5 Vergleich mit den Ergebnissen durch andere funktionskieferorthopädische Apparaturen 141

7. SCHLUßFOLGERUNGEN 145

8. ZUSAMMENFASSUNG 147

9. LITERATURVERZEICHNIS 149

10. ANHANG – TABELLEN 156

10.1 Untersuchung der Behandlungsdauer 156

10.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung) 157

10.2.1 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten 157

10.2.3 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten 158

10.2.4 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten 159

10.2.5 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß 160

10.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß 162

10.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit neutralemWachstumsmuster 163

10.2.7 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit vertikalemWachstumsmuster 164

10.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung) 166

10.3.1 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten 166

10.3.2 Röntgenologische Untersuchung der weiblichen Patienten 167

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Inhaltsverzeichnis Seite 7

10.3.3 Röntgenologische Untersuchung der männlichen Patienten 168

10.3.4 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen und männlichenPatienten 169

10.3.5 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen und männlichenPatienten 170

10.3.6 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß 171

10.3.7 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß 172

10.3.8 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit frühem undspätem Wechselgebiß 173

10.3.9 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit frühem und spätemWechselgebiß 174

10.3.10 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit neutralem Wachstumsmuster 175

10.3.11 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster 176

10.3.12 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem undvertikalem Wachstumsmuster 177

10.3.13 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem undvertikalem Wachstumsmuster 178

11. DANKSAGUNG 179

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Einführung Seite 8

1. Einführung

Edward Angle (3) beschrieb 1899 erstmals die bis heute gültige Einteilung von Dysgnathien

in drei Klassen, die Angle-Klasse I, die Angle-Klasse II und die Angle-Klasse III. Die Angle-

Klasse II ist weiterhin zweimal unterteilt, nämlich in die Angle-Klasse II,1 und in die Angle-

Klasse II,2. Die in Zentraleuropa vorherrschende Dysgnathie des kaukasischen Gesichtstyps

ist die Angle-Klasse II,1. Hierbei handelt es sich um eine Dysgnathie, bei der eine

mandibuläre Retro- oder Mikrognathie bei maxillärer Eugnathie oder eine mandibuläre

Eugnathie bei maxillärer Pro- oder Makrognathie vorliegt. Dentoalveolär ist zumeist eine

Protrusion der Oberkiefer-Schneidezähne festzustellen. Angle erkannte (2), daß 26,6% der

Patienten eine Klasse II-Anomalie aufweisen. Nach Angaben von Bazant und Miksa (7)

beträgt die Häufigkeit der Klasse II,1 bis zu 25%, wobei Frauen etwas häufiger als Männer

betroffen sind.

Im Verlauf der Entwicklung und Verfeinerung kieferorthopädischer Behandlungsmethoden

wurde der Angle-Klasse II,1 aufgrund der Häufigkeit ihres Auftretens immer besondere

Aufmerksamkeit zuteil. A.M. Schwarz (75) unterscheidet zwischen „Falschstand von

Zahngruppen“ und „Falschen Bißlagen“. „Falsche Bißlagen“ sind unter anderem (zitiert nach

A.M. Schwarz): „Der Rückbiß = Angle-Klasse II (vergleichsweiser Rückbiß des

Unterkiefers)“. Durch diese Unterscheidung ist vorgegeben, zwischen einer rein

dentoalveolären und einer skelettalen Dysgnathie und deren Therapie zu differenzieren.

Daraus resultieren viele Studien über Behandlungsapparaturen, Behandlungseffekte und

Stabilität der Behandlungsergebnisse. Trotz der Vielfalt von Apparaturen zur Therapie der

Angle-Klasse II,1 lassen sich drei grundsätzliche Behandlungsprinzipien für die skelettale

Komponente ableiten:

a) Vorverlagerung des Unterkiefers unter Inanspruchnahme des zu erwartenden

Wachstums. Dies ist die Methode der Wahl bei Patienten mit mandibulärer Retro- oder

Mikrognathie bei eugnathem Oberkiefer.

b) Hemmung des sagittalen Oberkieferwachstums. Dies ist die Methode der Wahl bei

maxillärer Pro- oder Makrognathie bei eugnather Unterkiefergröße und –position.

c) Eine Kombination der beiden vorgenannten Prinzipien. Dies ist die Methode der Wahl

bei maxillärer Pro- oder Makrognathie und mandibulärer Retro- oder Mikrognathie.

Davon unabhängig ist bei allen drei Möglichkeiten die Notwendigkeit der dentoalveolären

Therapie gegeben, um die Anomalien der Zahnstellung in der Sagittalen, Transversalen und

Vertikalen, im Front- und in den Seitenzahnbereichen zu korrigieren. Es besteht in einem

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Einführung Seite 9

gewissen Rahmen auch die Möglichkeit einer rein dentoalveolären Kompensation unter

Mißachtung der skelettalen Komponente. Dies stellt eine bedingte Lösung bei bereits

abgeschlossenem Kieferwachstum dar.

Basierend auf der Roux’schen Lehre von der funktionellen Anpassung (65) begründeten

Häupl und Andresen in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts die sogenannte

Funktionskieferorthopädie (1). Die Vorverlagerung des retrognathen Unterkiefers unter

Inanspruchnahme des zu erwartenden Wachstums des Patienten ist das erklärte

Aufgabengebiet der Funktionskieferorthopädie. Hierbei soll durch gezielte Positionsänderung

des Unterkiefers zunächst eine Umstellung des Muskeltonus erreicht werden. Die hierdurch

induzierten Umbauvorgänge erreichen eine Änderung und Anpassung der skelettalen Basis

und des Alveolarfortsatzes. Aus dem von Andresen und Häupl beschriebenen Aktivator,

dessen Basis der zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts erstmals von Robin (63, 64)

beschriebene „Monobloc“ war, wurden eine Vielzahl von kieferorthopädischen

Behandlungsgeräten abgeleitet, denen allen das Grundprinzip der Unterkiefer-

Vorverlagerung eigen ist.

Die Hemmung des Längenwachstums des Oberkiefers bei einer bestehenden Pro- oder

Makrognathie bewirkt, daß der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer eine größere

Längenzunahme erreichen kann. Dieses kann mit Hilfe von extraoralen Kraftapplikationen

geschehen, z.B. mit Hilfe eines Gesichtsbogens (Headgear), dessen angreifende Kraft über

die Zähne auf den Alveolarfortsatz und die Maxilla einwirkt. Die Auswirkungen des

Gesichtsbogens lassen sich über die Bogenlänge, die Angulation des Bogens, die

Kraftgröße und die Kraftrichtung steuern.

Die Verbindung von Vorverlagerung des Unterkiefers und gleichzeitiger Hemmung des

Oberkieferwachstums gelingt mit Geräten, die auf Ober- und Unterkiefer einwirken. Ein

Beispiel hierfür ist das von Emil Herbst (27, 28, 29) erstmalig vorgestellte und später nach

ihm benannte Retentionsscharnier. Dieses bewirkt über eine starre Verankerung an Ober-

und Unterkiefer-Zahnbogen und ein Verbindungsgeschiebe, dessen Länge das Ausmaß der

Vorverlagerung des Unterkiefers bestimmt, eine Vorverlagerung des Unterkiefers bei

gleichzeitiger Hemmung des Oberkieferwachstums. Abgeleitet vom Herbstschen

Retentionsscharnier wurde der Jasper-Jumper (34), der im Gegensatz zu starren elastische

Anteile zur Vorverlagerung des Unterkiefers nutzt.

Die oben beschriebenen Apparaturen bzw. Geräte zielen auf die Korrektur der Okklusion und

der Kieferposition ab. Da diese aber nur einen Teilaspekt der Behandlung einer Angle-

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Einführung Seite 10

Klasse II,1 darstellt, ist es für den Kieferorthopäden bedeutsam, eine Apparatur wählen zu

können, die mehrere der notwendigen Behandlungsschritte gleichzeitig ermöglicht.

Gleichzeitig bedeutet, daß neben der Korrektur der Okklusion und Kieferposition auch

orthodontische Einzelzahnbewegungen oder Bewegungen von Zahngruppen erreicht werden

können. Ein Beispiel hierfür ist bei der Therapie der Angle-Klasse II die oftmals notwendige

Erweiterung des Oberkiefer-Zahnbogens in der Transversalen.

Die kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen – auch als

Doppelvorschubplatte oder Vorschubdoppelplatte bezeichnet – gestattet die Unterkiefer-

Vorverlagerung bei gleichzeitig möglicher Therapie von Zahnfehlstellungen. Die vorliegende

Arbeit beschreibt eine Untersuchung von Patienten mit dentoalveolärer und skelettaler

Angle-Klasse II,1, die ausschließlich mit kieferorthopädischen Doppelplattenapparaturen mit

Vorschubschlaufen therapiert worden sind. Diese Untersuchung soll, aufbauend auf den

theoretischen Grundlagen der Angle-Klasse II,1 Dysgnathie, aufzeigen, ob, in welchem

Zeitraum und in welchem Umfang die kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit

Vorschubschlaufen in der Lage ist, eine erfolgreiche Therapie zu ermöglichen. Hierbei soll

auch erarbeitet werden, ob die gewünschte Vorverlagerung bzw. Wachstumsstimulation des

Unterkiefers geschieht, ob eine Hemmung des Oberkieferwachstums oder eine

dentoalveoläre Korrektur erreicht wird, oder ob eine Kombination der genannten

Möglichkeiten vorliegt.

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Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 11

2. Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer

2.1 Oberkiefer

2.1.1 Embryonalentwicklung

Die Entwicklung des Gaumens setzt in der 5. Woche in uteri ein und ist nicht vor der 12.

Woche abgeschlossen. Sie bedeutet entwicklungsgeschichtlich die Trennung zwischen den

Funktionen der Nasen- und Mundhöhle, dem Riechen und Atmen und zum anderen dem

Saugen, Schlucken, Kauen und Sprechen.

Die Gaumenentwicklung startet in uteri mit der Umorientierung der lateralen Gaumenwülste

von der Vertikalen in die Horizontale, aus denen später der sekundäre Gaumen entsteht.

Diese Umorientierung dauert nur wenige Stunden, sie beginnt bei männlichen Embryonen

früher als bei weiblichen.

Das Aufrichten der Gaumenwülste ist bisher nicht hinreichend erforscht. Verschiedene

Theorien werden für die Erklärung des Mechanismus herangezogen:

• biomechanische Veränderungen in der physikalischen Konsistenz der

Bindegewebsmatrix der palatinalen Wülste,

• Variationen in den Blutgefäßen und im Blutfluß,

• Zunahme des Gewebswiderstands,

• schnelles differenziertes mitotisches Wachstum,

• „innere Kraft” und

• muskuläre Aktivität (=Funktion).

Erst die Aufrichtung des Kopfes ermöglicht die Mundöffnung des Embryos und damit die

Entfernung der Zunge aus dem Cavum nasi als Voraussetzung für einen Gaumenverschluß.

Die Verschmelzung der Gaumenwülste untereinander und mit dem Vomer setzt das

Vorhandensein einer besonders dicken Epithelschicht voraus. Fehlt diese, kann es zu

keinem Gaumenverschluß kommen. Der genaue Verschlußauslöser ist nicht bekannt, fest

steht aber, daß die angrenzenden Epithelschichten nach der Verschmelzung degenerieren.

Der so entstandene Gaumen ist zunächst flach. Die Verschmelzungslinie läßt sich später als

Sutura palatina mediana und als Raphe palatini nachvollziehen. Im Bereich des weichen

Gaumens ist diese Verschmelzungslinie später nicht mehr auszumachen.

Ossifikationszentren entstehen überall, wo Nervengewebe eingewandert ist (F. incisivum, Ff.

palatini maiores et minores).

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Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 12

2.1.2 Wachstum

Das Breitenwachstum des Gaumens entlang der Sutura palatina mediana kommt zwischen

dem ersten und zweiten Lebensjahr zum Stillstand. Jedoch verbleibt die Sutur als

Syndesmose. Das Fehlen einer Synostose ermöglicht beim Heranwachsenden die

Erweiterung des Gaumens in der Transversalen. Selbst bei massiven Eingriffen wie der

Gaumennahtsprengung folgt ein kompensatorisches Knochenwachstum bis zur

Wiedervereinigung der Gaumenhälften. Derweil nimmt die Gaumenbreite zu. Die

vollständige Obliteration der Sutur ist selten vor dem 30. Lebensjahr erreicht. Das laterale

appositionelle Wachstum endet ca. mit dem 7. Lebensjahr, der Gaumen erreicht seine

endgültige anteriore Breite. Im posterioren Bereich setzt sich das appositionelle Wachstum

fort und beeinflußt so Länge und Breite.

Bedingt durch die Funktion der Nase und die Verlängerung des Vomer muß es zum

Descensus des Gaumendaches durch Rarefikation von nasal und Apposition von palatinal

kommen. Zusätzlich bewirken die sich entwickelnden Alveolarfortsätze eine Vertiefung des

Gaumens. Die Entwicklung der Alveolarfortsätze findet jedoch nur bei Entwicklung der Zähne

statt, ohne Zähne gibt es keinen Alveolarfortsatz. Enlow (18) beschreibt die Vertiefung des

Gaumens als „V-förmiges” Wachstum. Die dorsale Verlängerung und Verbreiterung des

Gaumens führt zu einer resultierenden Vorwärts- und Abwärtsbewegung, was von Enlow als

sekundäres Displacement bezeichnet wird.

2.1.3 Pathologische Gaumenentwicklung

Anomalien der Gaumenentwicklung betreffen epitheliale und knöcherne Bestandteile. Aus

epithelialen Resten entstehen nicht selten Zysten, die aber zumeist bis zum dritten

Lebensmonat verschwinden. Als bekannteste knöcherne Fehlentwicklung imponiert die

Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte mit ihren verschiedenen Ausprägungen. Weitere Syndrome,

die den Gaumen beeinflussen, sind das Marfan–, das Crouzon–, das Apert– und das

Turner–Syndrom, ferner die Pierre-Robin-Sequenz.

2.1.4 Therapeutische Beeinflussung des Oberkiefers

Die therapeutische Beeinflussung der Position und Größe des Oberkiefers ist in allen drei

Dimensionen möglich. Da ein direkter Kraftangriff auf den Knochen nicht möglich ist, kann

eine kieferorthopädisch wirksame Kraft über die Zähne auf den Knochen übertragen werden.

Nach Angaben von Teuscher (82) liegt ein konstruiertes Widerstandszentrum hierbei

oberhalb der Wurzelspitzen der ersten und zweiten Prämolaren. Der Kraftangriff kann dabei

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Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 13

je nach Behandlungsnotwendigkeit über die Integration von Einzelzähnen, wie z.B. beim

Headgear, oder von Zahngruppen, wie z.B. bei der Aktivator-Headgear Kombination,

geschehen.

2.2 Unterkiefer

2.2.1 Embryonalentwicklung

Der erste Vorläufer des zu erwartenden Unterkiefers ist der Nervus mandibularis, der dritte

Ast des Nervus trigeminus. Der bereits existierende Meckelsche Knorpel ist nicht der

Vorläufer des Unterkiefers. Aufgrund eines nicht vorhandenen Enzyms (Phosphatase)

verschwindet der Knorpel während der Ossifikation der Mandibula ungefähr in der 24.

Woche in uteri. Nur das dorsale Ende des Meckelknorpels ossifiziert und bildet die

Grundlage für zwei der drei Gehörknöchelchen, nämlich Malleus (Hammer) und Incus

(Amboß) – das dritte Gehörknöchelchen (Stapes-Steigbügel) stammt vom Reichertschen

Knorpel des zweiten Pharyngealbogens ab.

Die Ossifikation der Mandibula beginnt ungefähr in der Region des zu erwartenden Foramen

mentale in der 6. Woche in uteri. Von dort findet die Knochenbildung nach mesial und distal

statt. Durch das Vorhandensein der Nerven vor dem Knochen ist sichergestellt, daß sich

auch die Foramina mentalia und mandibulares ausbilden können. Zwischen der 10. und 14.

Woche in uteri tauchen zusätzliche, sekundäre Knorpel auf, die das Caput mandibulae, Teile

des Processus coronoideus und die Protuberantia mentalis bilden. Diese Knorpel werden

während der Ossifikation inkorporiert und sind bereits zum Zeitpunkt der Geburt nicht mehr

nachzuweisen. Die ventral entstehende Symphysis mentalis wird während des ersten

Lebensjahres von einer Syndesmose in eine Synostose umgewandelt.

Der Cartilago condylaris ossifiziert im Laufe des Lebens nur von kaudal, sein kraniales Ende

fungiert sowohl als Gelenk als auch als Wachstumszentrum. Obwohl das Wachstum ca. im

20. Lebensjahr zum Stillstand kommt, kann der Knorpel jederzeit durch pathologische

Vorgänge (Eosinophiles Granulom des Hypophysenvorderlappens) reaktiviert werden, wobei

es zu einem abnormen Wachstum kommen kann (Akromegalie).

Obwohl die Mandibula nach der Ossifikation der Symphysis mentalis mit ungefähr einem

Jahr zeitlebens als einzelner Knochen imponiert, lassen sich die Auswirkungen des

Wachstums am besten erklären, wenn die Mandibula in verschiedene Skelettabschnitte

unterteilt wird. Die zweckmäßigste dieser Einteilungen wird von Sperber (79) beschrieben. Er

unterteilt in den Corpus mandibulae, den Processus alveolaris, den Processus angularis, den

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Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 14

Processus condylaris, den Processus coronoideus und schließlich das Kinn. Im Verlauf des

Kieferwachstums erfährt jede dieser Regionen eine individuelle Veränderung. Diese hängt

maßgeblich von der Funktion der Muskulatur und der Entwicklung der Zähne ab. So ist

beispielsweise ohne Zahnanlagen die Entstehung des Processus alveolaris nicht möglich.

Die Musculi masseter und pterygoideus medialis wiederum haben bedeutenden Einfluß auf

die Form des Kieferkörpers und des Kieferwinkels.

2.2.2 Wachstum

Für die prä- und postnatalen Wachstums- und Anpassungsvorgänge des Unterkiefers sind

zum einen Apposition und Rarefikation (Remodelling), zum anderen enchondrales

Wachstum am Processus condylaris verantwortlich.

Im Verlauf der Embryonalentwicklung und des Fetalwachstums ändert der Unterkiefer

mehrfach seine sagittale Position zum Oberkiefer. A.M. Schwarz (75) spricht zunächst von

der „ersten embryonalen Retrogenie“, auch „Ur-Rückbiß“ genannt, die schnell durch

unverhältnismäßig starkes Längenwachstum von der „embryonalen Progenie“, auch „Ur-

Vorbiß“ genannt, abgelöst wird. Dieser verbleibt bis ungefähr zum Ende des zweiten

Entwicklungsmonates und wird dann kontinuierlich von der „zweiten embryonalen

Retrogenie“, später auch „Neugeborenen-Rückbiß“ genannt, abgelöst. Es ist also eine

skelettale mandibuläre Retrognathie zum Zeitpunkt der Geburt festzustellen. Miethke (54)

konnte in eigenen Untersuchungen diese Entwicklung bestätigen, wies aber auch darauf hin,

daß die „embryonale Progenie“ keine solche ist, sondern in ihrer Ausprägung eher einer

Kopfbißsituation entspricht. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die

Unterkieferposition in uteri in drei Phasen einzuteilen ist, nämlich die embryonale

mandibuläre Retrognathie, die embryonale mandibuläre Prognathie und schließlich die fetale

mandibuläre Retrognathie.

Die postnatalen Wachstumsvorgänge des Unterkiefers müssen geeignet sein, diese

Diskrepanz zusätzlich zum regulären Größenwachstum auszugleichen. Enlow (18) konnte

zeigen, daß dieser Ausgleich in erster Linie durch eine Dorsalverlagerung des Ramus

mandibulae durch dorsale Apposition und ventrale Rarefikation zustande kommt. Zusätzlich

dazu geschieht ein enchondrales Wachstum am Condylus mandibulae. Von kranial

betrachtet entsteht so der Eindruck eines V-förmigen Wachstums, welches nach dorso-

kranial gerichtet ist. Die resultierende Positionsänderung der Mandibula geschieht dagegen

nach ventro-kaudal. Zusätzlich zu den lagebestimmenden Wachstumsvorgängen geschieht

noch eine Anpassung durch den sich bildenden Alveolarfortsatz und das Kinn. Das Kinn ist

eine nahezu unabhängige Untereinheit der Mandibula, die sich erst während der Pubertät

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Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 15

herausbildet, in der Regel bei Männern stärker als bei Frauen. Insgesamt ist das Kinn ein

Merkmal, das sich unter den Primaten nur beim Menschen findet. Es kann festgehalten

werden, daß im anterioren Bereich der Mandibula im Wachstumsverlauf nur eine geringe,

durch Apposition verursachte, Breitenzunahme auftritt.

2.2.3 Pathologisches Wachstum

Unabhängig von späteren Wachstumsvorgängen können verschiedene Ursachen dafür

sorgen, daß zum Zeitpunkt der Geburt eine mandibuläre Mikrognathie vorliegt. Diese ist

charakteristisch für verschiedene Syndrome. Diese sind die Pierre-Robin Sequenz, das Cri-

du-chat-Syndrom, das Treacher-Collins-Syndrom (Dysostosis mandibulofacialis), die

Progerie, das Down-Syndrom (Trisomie 21), das Hallermann-Streiff-Syndrom (Okulo-

mandibulo-dysenzephalie), die Dysostosis otomandibularis und das Turner-Syndrom. Die

Ursache für die mit diesen Syndromen assoziierte Mikrognathie ist nicht vollständig geklärt,

diskutiert werden mangelhafte Bildung oder Wanderung von Neuralleistenzellen (79).

Die Retrognathie des Unterkiefers als pathologischer Befund kann hereditär oder erworben

sein. Die erbliche Komponente spielt eine große Rolle bei den Dysgnathien aus dem Bereich

der skelettalen Angle-Klasse II,2. Weitaus häufiger dagegen ist die mandibuläre

Retrognathie bei skelettaler Angle-Klasse II,1, die auch die häufigste Dysgnathie unter der

kaukasischen Bevölkerung darstellt. Hierbei liegt zumeist eine erworbene Retrognathie des

Unterkiefers vor. Leighton (41) konnte zeigen, daß die Klasse II,1 Dysgnathie nicht durch

einen fehlenden Ausgleich der Neugeborenenrücklage im Verlauf des Kieferwachstums

entsteht. Vielmehr ist eine Unterkiefer-Zwangsrücklage zu diagnostizieren. Sie wird bedingt

durch anteriore und posteriore Oberkiefer-Zahnbogenenge oder durch Habits und

Dyskinesien. In beiden Fällen wird der Unterkiefer, einerseits durch okklusale Dyskinesien,

andererseits durch aktive Beeinflussung, in seinem physiologischen Längenwachstum und

am Erreichen seiner physiologischen Position in der Sagittalen gehindert.

2.2.4 Therapeutische Beeinflussung des Unterkiefers

Da der Unterkiefer eine Knochenspange ist, die mit dem Schädel keine knöcherne

Verbindung eingeht, erzeugt eine apparative Beeinflussung des Unterkiefers zunächst nur

eine Positionsveränderung gegenüber dem Gesichtsschädel. Aus dieser Positionsänderung

resultiert ein erhöhter Tonus der den Unterkiefer steuernden Muskulatur. Dieser nimmt

wiederum auf die mit der Muskulatur verbundenen Hartgewebe Einfluß. Hiernach folgen

Anpassungsvorgängen im Sinne von Rarefikation und Apposition im Bereich des

Kiefergelenks und des aufsteigenden Astes oder zu Lageveränderungen des

Alveolarfortsatzes auf dem Corpus mandibulae.

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Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 16

2.3 Physiologisches Wachstum der Kiefer im Fernröntgenseitenbild

Riolo und Mitarbeiter (62) untersuchten 1974 eine Gruppe von 83 eugnathen Patienten, die

vom sechsten bis zum sechzehnten Lebensjahr kontinuierlich überwacht wurden. Bei keinem

Patienten wurde vor oder während dieser Zeit eine kieferorthopädische Behandlung

durchgeführt. In jährlichen Abständen wurde jeweils im Geburtsmonat von allen Patienten

ein Fernröntgenseitenbild angefertigt. An allen Aufnahmen wurden jeweils 74

Winkelmessungen und 114 Streckenmessungen vorgenommen. Mit Hilfe dieser Messungen

war es Riolo und Mitarbeitern möglich, physiologische Veränderungen im Verlauf des

Schädelwachstums und der Gebißentwicklung in unterschiedlichen Altersstufen aufzuzeigen.

Es wurde festgestellt, daß die Mandibula im Verlauf des Schädelwachstums und der

Gebißentwicklung sowohl eine Längenzunahme als auch eine Vorverlagerung zur vorderen

Schädelbasis erfährt. Diese physiologische Vorverlagerung ist dabei im Mittel bei weiblichen

Patienten größer als bei männlichen Patienten. Bei beiden Geschlechtern bleibt aber im

untersuchten Zeitraum von 10 Jahren eine plötzliche Längenzunahme oder Vorverlagerung

aus. Es geschieht vielmehr eine kontinuierliche Vergrößerung, auch während des pubertären

Wachstumsschubs.

Da der therapeutische Erfolg bei der Beeinflussung der Position des Unterkiefers auch an

seinem Verhältnis zum Oberkiefer gemessen wird, ist es interessant festzustellen, daß sich

die sagittale Position des Oberkiefers im beobachteten Zeitraum im Vergleich zu derjenigen

des Unterkiefers nur geringfügig ändert. Der physiologische Ausgleich vorhandener sagittaler

Diskrepanzen obliegt also dem Unterkiefer im Verlauf des Schädelwachstums. Diese

Beobachtung stützt alle diejenigen Behandlungskonzepte, die auf eine therapeutische

Vorverlagerung des Unterkiefers zurückgreifen.

Die auftretenden Änderungen der sagittalen Relation der Kiefer zueinander sind im Rahmen

der Fernröntgenseitenbildauswertung als geringe Vergrößerung bzw. Verkleinerung der

Mittelwerte der Winkelmessungen zu erkennen. Es wird daher bei Nachuntersuchungen im

allgemeinen davon ausgegangen, daß signifikante Änderungen der Kieferposition von Ober-

und Unterkiefer in der Sagittalen und Vertikalen innerhalb eines vorgegebenen

Untersuchungszeitraums tatsächliche therapeutische Erfolge wiedergeben.

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 17

3. Kieferorthopädische Doppelplattensysteme

Die kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen läßt sich auf eine

Beschreibung von A.M. Schwarz (75) zurückführen. Dieser beschrieb zunächst die Teilung

des Aktivators nach Andresen-Häupl in ein bimaxilläres Gerät mit Kunststofführung, ähnlich

der zuvor 1880 von Kingsley (37) beschriebenen „Jumping-The-Bite“-Apparatur. A.M.

Schwarz beschrieb drei Modifikationen seiner „Vorbiß-Doppelplatte“ genannten Apparatur,

von denen eine mit Drahtbügeln versehen war, die über die Führungsfläche eine

Vorverlagerung des Unterkiefers auslösen sollte. Den Vorteil dieser Konstruktion sah A.M.

Schwarz darin, daß die verwendeten Drahtbügel durch den Behandler nachträglich zu

aktivieren und damit das Ausmaß der Vorverlagerung des Unterkiefers steuerbar war.

Weiterhin empfand er es als Vorteil, von dem ursprünglich zweizeitigen Vorgehen – zunächst

Erreichen der Zahnbogenkongruenz, anschließend Beeinflussung der Kieferposition – auf

ein einzeitiges zu kommen, welches überdies dem beim Aktivator oft festzustellenden

Verankerungsverlust vorbeugen kann. A.M. Schwarz sprach wörtlich von einer Apparatur,

die der Dysgnathie „…sozusagen in einem Generalangriff, allen ihren Einzelheiten

zugleich…“ entgegenarbeitet.

A.M. Schwarz machte seinerzeit keine Angaben über die anzustrebende Neigung der

eigentlichen Vorschubschlaufen, sondern beschränkte sich auf den Hinweis, daß die

Schlaufen harmonisch der Unterkiefer-Apparatur anliegen und so lang sein sollten, daß sie

auch bei Unterkiefer-Ruheposition noch Kontakt zur Führungsfläche im Gegenkiefer haben.

Erst über 30 Jahre später wurden Untersuchungen von Sander (68, 72) durchgeführt, die mit

einer speziellen Stegkonstruktion die Gedanken von A.M. Schwarz nachvollzogen haben.

Kernstück der „Vorschub-Doppelplatte“ nach Sander sind die vorgefertigten, mit einer

Expansionsschraube verbundenen, paarig angeordneten Metallstege, die in einer Neigung

von 60° zur Okklusionsebene angeordnet sind. Als ein Vorteil dieser Konstruktion wird die

Steglänge angesehen, die den Unterkiefer auch während des Schlafs über die

Führungsflächen in einer ventralen Position hält und so zu einer „Nachtwirkung“ führt (70).

3.1 Kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen

Die in dieser Studie untersuchte Apparatur richtet sich in ihrer Gestaltung nach den

klinischen Notwendigkeiten, daß heißt, nach den angestrebten Zahnbewegungen und der

jeweiligen Verankerungssituation. Prinzipiell werden von Tränkmann (86, 88, 89) und später

von Lisson (46) für die kieferorthopädische Doppelplatte mit Vorschubschlaufen

Hannoveraner Ausführung folgende Bestandteile angegeben.

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 18

Zu jeder Plattenapparatur – und damit auch der kieferorthopädischen

Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen – gehören der Plattenkörper, die

Halteelemente und die aktiven Elemente. Der Plattenkörper selbst kann mehrere Funktionen

haben: Er trägt die aktiven und passiven Elemente und dient als Verankerung, kann aber

auch selbst aktiv sein. Halteelemente sind Dreiecksklammern, Stichklammern, modifizierte

Adamsklammern und Labialbögen. Aktive Elemente sind Dreiecksklammern, Labialbögen,

Schrauben und Federn; letztere können Fingerfedern oder Bukkal- und Lingualfedern für

Molaren sein.

Der Plattenkörper besteht aus nahezu durchsichtigem Kunststoff, damit eine Kontrolle

etwaiger Druckstellen der Gingiva und der Gaumenschleimhaut gegeben ist. Er sollte so

klein wie möglich ausfallen, muß dabei aber ausreichend stabil bleiben; eine Stärke von 2 bis

3 mm hat sich als ausreichend erwiesen. Er reicht horizontal bis distal des letzten

durchgebrochenen Molaren sowie vertikal bis zu den Schneidekanten bzw. oralen Höckern.

Unterkieferplattenkörper enden 5 bis 7 mm kaudal des Gingivasaums. Der Plattenkörper

enthält die Retentionen der Halte- und der aktiven Elemente. Wenn Schrauben integriert

werden, richtet sich die Stärke des Plattenkörpers lokal nach der jeweiligen Schraubengröße.

Wenn transversale Schrauben verwendet werden, bewirkt der Plattenkörper eine

transversale Erweiterung des Zahnbogens. Ein Ausschleifen bei bestimmten Zähnen

modifiziert die transversale Erweiterung nach den Erfordernissen des Einzelfalls. Die zur

Transversalerweiterung eingefügte Schraube befindet sich ungefähr in der Mitte des

Plattenkörpers an der tiefsten Stelle des Gaumens. Diese Positionierung ermöglicht

einerseits, daß die Einfassung der Schraube die Sprachlautbildung anterior nicht zu sehr

beeinträchtigt, andererseits sorgt sie für eine gewisse Stabilität des Plattenkörpers bei der

Transversalerweiterung. Bei mesial- oder distalexzentrisch eingefügten Schrauben kann es

bei der Aktivierung der Schraube aufgrund des längeren Hebels zu ungleicher

Krafteinwirkung auf die Seitenzähne kommen.

Die Dreiecksklammer ist ein für die erste und zweite Dentition geeignetes Halteelement unter

der Voraussetzung, daß benachbarte Zähne vorhanden sind. Sie wird aus 0,7 mm starkem

federhartem Draht hergestellt und besteht aus einem gleichschenkeligen Dreieck mit einer

Seitenlänge von 5 mm sowie einem vertikalen und einem transversalen Anteil, der mit der

Retention im Plattenkörper verbunden ist. Die Dreiecksspitze zeigt auf einen interproximalen

Punkt direkt oberhalb der Papille. Das Dreieck selbst muß parallel oder gering divergierend

zum transversalen Anteil gerichtet sein. Das offene Ende ist mesial angeordnet, so daß bei

Bedarf eine Aktivierung in distaler Richtung erfolgen kann. Der transversale Anteil der

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 19

Dreiecksklammer liegt rechtwinkelig zur Längsfissur der benachbarten Zähne. Die Höhe des

vertikalen Anteils richtet sich nach der Länge der klinischen Krone. Modifikationen der

Dreiecksklammer sind hinsichtlich des Dreiecks selbst und hinsichtlich der Position des

transversalen Anteils möglich. Beide können für eine aktive Distalisierung von Molaren oder

Prämolaren eingesetzt werden.

Stichklammern sind zunächst gerade Anteile eines 0,7 mm starken, federharten Drahts, die

rechtwinkelig zur Längsfissur der benachbarten Zähne liegen und sich entsprechend den

Ankerzähnen anpassen lassen. Die Stichklammer wird auf der bukkoapproximalen Seite der

benachbarten Zähne apikalwärts gebogen. Fehlt ein Nachbarzahn, so kann die

Stichklammer zu einer horizontalen U-Schlaufe, dem sogenannten Anschlag, umgestaltet

werden, der Anteile sowohl oberhalb als auch unterhalb des Zahnäquators besitzt.

Stichklammern werden ausschließlich passiv verwendet.

Die modifizierte Adamsklammer ist das ideale Halteelement für einzeln stehende obere

Molaren. Für untere Molaren hat sie sich aufgrund von der sogenannten Kronenflucht dieser

Zähne als weniger geeignet erwiesen. Die ursprüngliche Adamsklammer wurde modifiziert.

Die Breite der U-Schlaufen beträgt 3 mm, die Höhe richtet sich nach der klinischen

Zahnkrone, weist aber selten mehr als 3 mm auf. Horizontale und transversale Anteile

ebenso wie die U-Schlaufen bilden Winkel von je 45°, so daß der Winkel zwischen dem

horizontalen und dem transversalen Anteil 90° beträgt. Dieser Winkel kann aber je nach der

Kronenform (Kurvatur) des jeweiligen oberen Molaren variieren.

Der Labialbogen findet seine Anwendung bei Ober- und Unterkiefer-Plattenapparaturen im

Gebiß der ersten und zweiten Dentition sowie im Wechselgebiß. Er wird aus federhartem

Draht gebogen, der für den Oberkiefer 0,7 mm und für den Unterkiefer 0,6 mm stark sein

sollte. Drähte größeren Durchmessers sind ungeeignet, weil die übertragenen Kräfte zu groß

werden. Der Labialbogen besteht aus einem horizontalen Anteil, den U-Schlaufen und den

transversalen Anteilen. Der horizontale Anteil sollte eine harmonische Krümmung aufweisen,

die der gewünschten Form des Zahnbogens entspricht. Er verläuft vom mesialen Drittel des

einen Eckzahns über das inzisale Drittel der Schneidezahnkronen bis zum mesialen Drittel

des Eckzahns auf der Gegenseite. Die U-Schlaufen führen die Kurvatur des horizontalen

Anteils fort. Ihre Breite richtet sich nach der Breite des Eckzahns, so daß der transversale

Anteil, der im Winkel von 90° aus der U-Schlaufe abbiegt, zwischen Eckzahn und erstem

Prämolaren liegt. Wenn der Eckzahn und der erste Prämolar noch nicht durchgebrochen

sind, wird die Breite der U-Schlaufe entsprechend der erwarteten Breite der bleibenden

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 20

Zähne gewählt. Der transversale Anteil des Labialbogens muß rechtwinkelig zur Längsfissur

der benachbarten Zähne verlaufen.

Die Vorschubschlaufen werden zur Okklusionsebene geneigt aus 0,9 mm starkem

federharten Draht gefertigt. Die Neigung zur Okklusionsebene richtet sich nach den

klinischen Notwendigkeiten, also der Form des Alveolarfortsatzes, und beträgt ungefähr 70-

80°. Bei Vorhandensein einer Transversalschraube werden je Seite eine Schlaufe gefertigt,

bei einem Plattenkörper ohne Schraube reicht eine Schlaufe aus. Die Länge der

Vorschubschlaufen richtet sich nach der Höhe des Unterkiefer-Plattenkörpers, die sie nur

minimal überschreiten. Die resultierende Länge liegt damit zwischen ca. 10 und 15 mm. Ist

tatsächlich eine Transversalerweiterung des Oberkiefer-Zahnbogens im Verlauf der Therapie

geplant, so ist darauf zu achten, daß der Unterkieferplattenkörper lingual nach lateral

Freiraum bietet, in den die Vorschubschlaufen hineingeführt werden können,

beziehungsweise dort entsprechend freigeschliffen wird. Ist dies nicht der Fall, so kann beim

Transversalerweitern eine Verformung oder ein Bruch der Vorschubschlaufen auftreten.

Transversalschraube und Vorschubschlaufen können unabhängig voneinander verwendet

werden. So ist gewährleistet, daß die Behandlungsapparatur bei Bruch einer oder beider

Vorschubschlaufen am Patienten leicht repariert werden kann.

Abbildung 1a zeigt eine kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen

Hannoveraner Konstruktion am Patienten in Ober- und Unterkiefer-Aufsicht. Als Halte- und

aktive Elemente werden Dreiecks- und Stichklammern sowie Labialbögen an Ober- und

Unterkiefer-Zahnbögen verwendet. Ober- und Unterkiefer-Plattenkörper sind mit einer

Transversalschraube ausgestattet. Die abgebildete Apparatur ist für Einzelzahnbewegungen

in der Sagittalen und Transversalen sowie die Positionsänderung des Unterkiefers in der

Sagittalen und Transversalen konstruiert.

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 21

Abb. 1a Aufsicht der Doppelvorschubplatte für den Ober- und Unterkiefer. Zu erkennen sind jeweils diePlattenkörper, die Dreiecksklammern und die Labialbögen, weiterhin die Transversalschrauben und die paarigenVorschubschlaufen (Pfeile).

Die Vorschubschlaufen richten sich in ihrer Länge nach dem Plattenkörper der Unterkiefer-

Plattenapparatur und überragen diesen gering. Dadurch wird sichergestellt, daß die

Vorschubschlaufen auch bei Artikulation und bei unbewußter Mundöffnung, also

beispielsweise während der Nacht, Kontakt zur Unterkiefer-Plattenapparatur halten.

Abbildung 1b demonstriert die intraorale Frontalansicht eines Patienten mit eingesetzter

Doppelvorschubplatte, im oberen Bildteil bei Artikulation und im unteren bei Okklusion.

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 22

Abb. 1b Ansicht einer Doppelvorschubplatte bei Artikulation und in Okklusion. Die vertikale Ausdehnung derVorschubschlaufen gewährleistet den Kontakt der Vorschubschlaufen zum Plattenkörper der Unterkiefer-Apparatur. Bei Okklusion wird die Unterkieferposition in der Transversalen geändert, die mandibuläreLaterognathie wird nach links ausgeschwenkt (Zur Indikation der Apparatur: siehe auch Tabelle 1).

Es ist zu erkennen, daß die Vorschubschlaufen bei physiologischen

Artikulationsbewegungen den Kontakt zum Plattenkörper im Unterkiefer durch ihre vertikale

Ausdehnung behalten. Bei Okklusion mit vom Plattenkörper vorgegebener vertikaler

Desorientierung wird der Unterkiefer über die Vorschubschlaufen erkennbar nach links

ausgeschwenkt.

3.2 Historische und aktuelle Doppelplattensysteme

3.2.1 Vorbiß-Doppelplatte nach A.M. Schwarz

Nach der Erstbeschreibung einer Apparatur zur Vorverlagerung des Unterkiefers, genannt

„Jumping-The-Bite appliance“, durch Kingsley 1880 (37), griff A.M. Schwarz (75) erst Mitte

des 20. Jahrhunderts die Behandlungsform wieder auf und verfeinerte sie. Handelt es sich

bei der von Kingsley beschriebenen Apparatur noch um eine Oberkiefer-Plattenapparatur mit

einem Vorbißwall für den Unterkiefer-Zahnbogen und den Unterkiefer, so ist die Konstruktion

von A.M. Schwarz als Vorläufer der aktuellen Doppelplattensysteme anzusehen. Er

beschrieb seine Konstruktion als eine Vorrichtung, die verwendet wird, wenn herkömmliche

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 23

funktionskieferorthopädische Geräte versagen. Gleichwohl wies diese „Notlösung“ in den

Augen von A.M. Schwarz auch Vorteile auf: So sieht er es als günstig an, daß die

Doppelplattensysteme bei entsprechender Gestaltung dem Unterkiefer die Möglichkeit zur

Seitwärtsbewegung geben, weiterhin, daß „die Vorbißplatten auch in der natürlichen

Ruheschwebe des Unterkiefers in gegenseitiger Führung“ verbleiben. Nicht zuletzt erkannte

er den Vorteil, daß die Doppelplattensysteme aufgrund ihrer Gestaltung neben der

Beeinflussung der sagittalen Position des Unterkiefers gleichzeitig Einzelzahnbewegungen

zulassen. A.M. Schwarz bezeichnete diesen Umstand als einen „Generalangriff“ auf die

Gesamtfehlbildung.

A.M. Schwarz unterscheidet drei Formen seiner Vorschubdoppelplatte, die in Abbildung 2 im

Sagittalschnitt gezeigt sind:

Abb. 2 Drei Variationen der Vorschubmechanik nach A.M. Schwarz (75). a) schräg geteilter Aktivator,b) Doppelvorschubplatte mit Führung über den Plattenkörper, c) Doppelvorschubplatte mit Führung überDrahtbügel.

a) Eine Konstruktion, die einem schräg von oben nach unten hinten durchschnittenen

Aktivator gleicht. An der hierdurch gegebenen schiefen Ebene gleitet der Unterkiefer

entlang der Lingualseite des Unterkiefer-Plattenkörpers bei Okklusion nach vorn; dank

der langen Führung wird der Unterkiefer auch schon in der Unterkiefer-Ruheposition

nach ventral veranlaßt.

b) Die Vorschubdoppelplatte zur Behebung eines „Rückbisses mit Spitzfront“ und

Transversalschrauben in beiden Plattenapparaturen: Die Führungsfläche der

Oberkiefer-Plattenapparatur reicht hinter der Unterkiefer-Transversalschraube bis an

den unteren Rand des Unterkiefer-Plattenkörpers.

c) Dieselbe Konstruktion wie unter b), nur mit Drahtbügeln aus 1,0 bis 1,2 mm starkem

Draht.

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 24

3.2.2 Doppelplatte mit Oberkiefer-Spornführung nach Müller

Eine Modifikation der Konstruktion von Schwarz wurde in den 60er Jahren des 20.

Jahrhunderts von Müller (59) als „Doppelplatte mit Oberkiefer-Spornführung“ vorgestellt.

Hierbei werden Vorschubstege lateral angebracht, was der Zunge den Vorteil der freien

Bewegung nach ventral gibt, wogegen die Lateralbewegungen des Unterkiefers gehindert

werden. Dies führt bisweilen zur Fraktur der Stege und damit zu einer gesteigerten

Reparaturanfälligkeit. Müller beschrieb anhand von Kasuistiken sowohl eine Verlängerung

des aufsteigenden Astes, als auch eine Wirkung auf den Oberkiefer-Zahnbogen im Sinne

einer Distalbewegung der Seitenzähne. Er mutmaßte, daß sich die Wirkung der Doppelplatte

je nach Alter des Patienten von einer skelettalen Komponente in der Jugend zu einer

dentoalveolären in der Adoleszenz verändert.

3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark

In England wurde in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Clark (15) die Twin

Block Appliance als Doppelplattensysteme zur Unterkiefer-Vorverlagerung vorgestellt. Ziel

der Apparatur ist nur die Beeinflussung der Unterkieferposition und nicht die gleichzeitige

Beeinflussung von Zahnfehlstellungen. Die Twin Block Appliance wird hauptsächlich durch

Knopfanker befestigt, im Seitenzahnbereich können Pfeilklammern zur Anwendung kommen.

Labialbögen werden verwendet, um den reaktiven Verankerungsverlust auf die Frontzähne

zu minimieren.

Im Oberkiefer erstreckt sich die Apparatur über die gesamte Zahnreihe, wobei die Blöcke der

Oberkiefer-Plattenapparatur, die für die Vorverlagerung des Unterkiefers genutzt werden,

von distal bis an die mesiale Randleiste der 2. Prämolaren reichen. Die Ausdehnung der

Unterkiefer-Apparatur variiert je nach Einsatz bei skelettaler Supra- oder Infraposition. Bei

Supraposition werden die Molaren zur Verlängerung freigegeben, bei Infraposition werden

die Molaren durch die Apparatur gefaßt. An der Unterkiefer-Plattenapparatur reichen die

Blöcke von den Eckzähnen bis an die distale Randleiste des 2. Prämolaren. Die Blöcke

werden initial so zueinander eingestellt, daß sich eine Vorverlagerung des Unterkiefers um

5-7 mm ergibt.

Illing und Mitarbeiter (32) können aufzeigen, daß die Twin Block Appliance Änderungen der

sagittalen Relationen im Sinne einer Verkleinerung des ANB-Winkels erreichen kann. Dieser

Effekt ist einerseits auf eine Retroinklination der Oberkieferbasis und damit der

Okklusionsebene zurückzuführen. Hierbei bewegt sich der A-Punkt gleichsam im

Uhrzeigersinn und trägt zu einer Verkleinerung von SNA bei. Andererseits geschieht eine

tatsächliche Vorverlagerung des Unterkiefers. Weiterhin konnte gezeigt werden, daß eine

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Verkleinerung der vertikalen Kieferrelation eintritt. Dies wird mit der oben erwähnten Rotation

der Oberkieferbasis erklärt. Dentoalveolär veranlaßt diese Behandlung eine Retrusion der

Oberkiefer-Schneidezähne und eine Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne.

3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander

Ausgehend von seinen Untersuchungen zur Biomechanik des Aktivators (66) befaßte sich

Sander ausführlich mit einer Modifikation der von A.M. Schwarz beschriebenen Apparatur,

die er abgewandelt wiederum in Verbindung mit extraoralen Behandlungsbehelfen

(Headgear) nutzen kann. Sander (68) gibt an, daß bei der Klasse-II,1-Therapie

dentoalveoläre und skelettale Ursachen therapiert werden müssen. Folgerichtig besteht eine

orthodontische Phase, in der die Zahnstellung korrigiert wird, und eine orthopädische Phase,

bei welcher die Unterkieferposition in der Sagittalen angegangen wird. Die

Vorschubdoppelplatte eignet sich seiner Ansicht nach für diese Aufgaben gleichzeitig:

• Beseitigung von Engständen im Ober- und Unterkiefer-Zahnbogen,

• Aufrichtung gekippter Molaren nach frühzeitigem Verlust von Molaren der 1. Dentition,

• Einzelzahnbewegungen in beiden Kiefern,

• Erreichen der Kongruenz der Zahnbögen,

• Steuerung des Zahndurchbruchs,

• Vorverlagerung des Unterkiefers,

• eventuell Anregung des Unterkieferlängenwachstums,

• Hemmung des Oberkieferlängenwachstums und

• Hemmung der Mesialwanderung der Oberkiefer-Seitenzähne.

Aufbauend auf den Erkenntnissen von Björk und Skieller (13) zum physiologischen

Oberkieferwachstum, sowie von Teuscher (83) zum konstruierten Widerstandszentrum des

Oberkiefers, postuliert Sander die Verwendung von Vorschubstegen, die zwischen 60°±5°

zur Okklusionsebene geneigt sein sollen. Dies gewährleistet seiner Ansicht nach die

Möglichkeit, den Oberkiefer im Verlauf der Therapie in seiner Neigung zur Schädelbasis im

Sinne einer Ante- bzw. Retroinklination zu beeinflussen. So soll bei einer Verkleinerung des

Stegwinkels auf 55° ein Kraftangriff kranial des Widerstandszentrums und damit eine

Anteinklination entstehen. Die Vergrößerung auf 65° führt bei einem Kraftangriff kaudal des

Widerstandszentrums zur Retroinklination der Oberkieferbasis. Wichelhaus (91, 92, 93, 94)

beschreibt darüber hinaus die Möglichkeit, diese Effekte durch den zusätzlichen Einsatz

extraoraler Kräfte zu optimieren. So führt der Einsatz eines Low-Pull-Headgears zu einer

Verstärkung der Anteinklination, derjenige des High-Pull-Headgears zu einer Verstärkung

der Retroinklination. Sander sieht außerdem eine Abhängigkeit des Behandlungseffekts vom

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Wachzustand des Patienten. So beschreibt er für das Tragen der Apparatur tagsüber, daß

es einen größeren Effekt auf den Unterkiefer hat (69), wogegen die Anwendung während

des Nachtschlafes mehr einen Headgeareffekt auf den Oberkiefer zustande bringt (70). Er

kann weiterhin zeigen, daß die nächtliche Anwendung dieser Apparate keinen nachteiligen

Einfluß auf den Nachtschlaf der Patienten hat, solange die sagittale Desorientierung 5 mm

bzw. die vertikale Desorientierung 3 mm nicht überschreitet (67).

3.2.5 Pro-Stab-Plattensystem nach Jähnig

Jähnig und Krysewski (30) beschrieben 1997 eine weitere Modifikation der

Vorschubdoppelplatte, das sogenannte „Pro-Stab“-Plattensystem. Ober- und Unterkiefer-

Plattenapparaturen sind über Metallstäbe (Pro-Stäbe) gelenkig verbunden. Bei den Pro-

Stäben handelt es sich um vestibulär angebrachte Vorschubstege, die eine relative

Zungenfreiheit gewährleisten. Abgeleitet wurde dieses System vom Jasper-Jumper (33), der

bei den festsitzenden Behandlungstechniken für eine sagittale Beeinflussung des

Unterkiefers genutzt wird. Eine kephalometrische Untersuchung von behandelten Patienten

ergab Hinweise auf therapiebedingte Veränderungen, die denen von Headgear-unterstützten

Aktivatoren und Vorschubdoppelplatten ähneln. Die sagittale Positionsänderung des

Unterkiefers nach ventral findet gering statt, ausgeprägter ist die signifikante Protrusion der

Unterkiefer-Schneidezähne.

3.2.6 Sonstige

In der amerikanischen Literatur finden Doppelplattensysteme im Bereich der

Funktionskieferorthopädie praktisch keine Erwähnung. In einem Beitrag des Buches

«Removable Orthodontic Appliances» von Graber und Neumann berichtet Schmuth (74) von

der Möglichkeit des Einsatzes einer Doppelplatte im Rahmen der Behandlung mit

sogenannten „Functional Interceptor Appliances“, geht aber nicht weiter auf Konstruktion und

Wirkungsweise der Apparaturen ein. Weiterhin zeigen Graber et al. (24) das

Doppelvorschubplattensystem nach Tränkmann (86) als eine Behandlungsapparatur für

Klasse-II,1–Dysgnathien, welches bei geringer Ausprägung der Anomalie zum Einsatz

kommen kann. Auch hier wird nicht weiter auf die skelettalen oder dentoalveolären

Auswirkungen eingegangen. Graber entnimmt den Abbildungen die Information, daß die

Doppelplattensysteme in der Lage sind, die Schneidezähne des Unterkiefers nicht negativ im

Sinne einer Protrusion im Verlauf der Behandlung zu belasten.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß bei allen bisherigen Untersuchungen von

Doppelplattensystemen eine Dorsalverlagerung des Oberkiefers bzw. des Oberkiefer-

Zahnbogens eine größere Rolle bei der Therapie der Klasse II,1 spielt als vielfach

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 27

angenommen. Dieses deckt sich mit den Erkenntnissen von Sergl (77), der neben einer

Auswertung von Studien über funktionskieferorthopädisch behandelte Patienten durch

eigene Untersuchungen folgert, daß dem Oberkiefer eine bedeutsame Rolle bei der Therapie

der Klasse II,1 zukommt, und kein Gerät allein den Unterkiefer beeinflußt.

3.3 Zur Anwendung der kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mit

Vorschubschlaufen

3.3.1 Angaben in der Literatur

In der aktuellen Literatur gibt es für die Anwendung der kieferorthopädischen Doppelplatte

mit Vorschubschlaufen die folgenden Begründungen:

• Die Sprachleistung der Patienten wird durch die Apparatekonstruktion nur mäßig

eingeschränkt.

• Die Verwendung unterschiedlicher Halteelemente ermöglicht auch den Einsatz im

Wechselgebiß.

• Einzelzahnbewegungen in der Sagittalen und Transversalen, bei Einschleifen bedingt

auch in der Vertikalen sind im Verlauf der Therapie gezielt möglich.

• Ein Erreichen der Kongruenz der Zahnbögen ist zeitgleich mit der Vorverlagerung

möglich.

• Bei Verwendung der Vorschubschlaufen ist auch nachts beim Schlafen mit eventuell

geöffnetem Mund eine kieferorthopädische Wirkung auf den Oberkiefer zu erwarten.

• Die Verwendung von zusätzlichen extraoralen Behandlungsbehelfen (z.B. Headgear) ist

möglich.

• Bei der Anwendung der Doppelplatten tagsüber tritt zusätzlich zur skelettalen

Beeinflussung des Oberkiefers ein „Übungseffekt“ auf (69).

3.3.2 Klinische Indikation

Die nachstehende Tabelle zeigt die Indikationen für die Verwendung der

Doppelvorschubplatte in der Poliklinik für Kieferorthopädie der Medizinischen Hochschule

Hannover.

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Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 28

Anomalie Kieferpositions-

änderung

Hilfsmittel Vorbedingung/

Verlauf

Mandibuläre Mikro-/

Retrognathie

V o r v e r l a g e r n d e s

Unterkiefers

(Wachstumsprovokation)

Doppelvorschubplatte

mit beidseitigen Vor-

schubschlaufen

Kongruenz der Zahn-

bögen in Angle-

Klasse I

Mandibuläre Latero-

gnathie

asymmetr isches Vor-

verlagern des Unterkiefers

Doppelvorschubplatte

m i t e i n s e i t i g e r

Vorschubschlaufe

K o n g r u e n z d e r

Zahnbögen in Angle-

Klasse I

Tab. 1 Indikationen für die Verwendung der Doppelvorschubplatte in Hannover (90)

3.4 Eigene Untersuchungen

Von den Erkenntnissen anderer Autoren läßt sich ableiten, daß Doppelplattensysteme eine

Wirkung auf Ober- und Unterkiefer haben, wobei diejenige auf den Oberkiefer im Sinne einer

Wachstumshemmung zu überwiegen scheint.

Die in Hannover verwendete Doppelvorschubplattenapparatur hat eine

Vorschubschlaufenneigung, die bislang noch nicht untersucht wurde. Die Neigung der

Vorschubschlaufen dieser Doppelvorschubplattenapparatur richtet sich ausschließlich nach

den klinischen Notwendigkeiten, also der Form des Unterkiefers und des Alveolarfortsatzes.

Sie weisen dadurch einen Neigungswinkel von ca. 70°-80° zur Okklusionsebene auf.

Abbildungen 1a und 1b zeigen ein Beispiel für die verwendete Apparatur. Die nachfolgende

Untersuchung soll erkennbar machen, welche dentoalveolären und skelettale Auswirkungen

in der Sagittalen, Transversalen und Vertikalen durch die Behandlung mit diesem System zu

erwarten sind.

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Material und Methode Seite 29

4. Material und Methode

Aus dem Patientenklientel der Poliklinik für Kieferorthopädie der Medizinischen Hochschule

Hannover wurden 69 Patienten mit einer dentoalveolären und skelettalen Angle-Klasse II,1

ausgewählt und nachuntersucht. Die Auswahl der Patienten geschah nach strengen

Einschlußkriterien. Bei allen untersuchten Patienten lag bei Behandlungsbeginn eine Angle-

Klasse II,1 vor. Es bestand eine vergrößerte sagittale Frontzahnstufe und eine

Distalokklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich von ≥1/2 Prämolarenbreite.

Weiterhin lag ein vergrößerter ANB-Winkel von ≥4° vor. Patienten mit extremen skelettalen

Kieferbasenrelationen im Sinne einer skelettalen Supra- oder Infraposition, die absehbar nur

mit Hilfe einer Umstellungsosteotomie erfolgreich therapiert werden können, wurden nicht in

die Studie integriert, um die Aussagekraft der Ergebnisse zu verstärken. Alle Patienten

wurden von einem einzigen Behandler kontinuierlich nach derselben Methode therapiert.

Von allen Patienten waren Modellpaare und Fernröntgenseitenbilder desselben

Erstellungsdatums gegeben, auf denen die genannten Kriterien vor Behandlungsbeginn

überprüft werden konnten. Weiterhin sollten sich alle Patienten in einem Alter befinden, in

dem nach den Erkenntnissen von Björk (11, 12) noch Kieferwachstum zu erwarten ist. Auf

eine Überprüfung des skelettalen Alters mit Hilfe einer Handröntgenaufnahme wurde daher

verzichtet.

Die Patienten wurden neben der Gesamtuntersuchung in Gruppen aufgeteilt, und zwar nach

Geschlechtern getrennt, nach Behandlungsbeginn1 (frühes Wechselgebiß – spätes

Wechselgebiß) und nach Wachstumsmuster2 (neutrales Wachstumsmuster – vertikales

Wachstumsmuster. Die 69 Patienten, welche die Einschlußkriterien erfüllten, wurden nach

der Gesamtuntersuchung in die einzelnen Gruppen verteilt:

• weibliche Patienten n=37

• männliche Patienten n=32n=69

• Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß n=43

• Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß n=26n=69

• Patienten mit neutralem Wachstumsmuster n=38

• Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster n=28n=66

1 Behandlungsbeginn ≤ 10 Jahre = frühes Wechselgebiß, Behandlungsbeginn ≥ 11 Jahre = spätes Wechselgebiß2 Die Einteilung in die jeweiligen Wachstumsmuster erfolgte basierend auf den Erkenntnissen von Sölzer (78). Seinen

Ergebnissen zufolge sind Patienten aus der hiesigen Region mit einem Basenwinkel von 22,66°±5,73° als neutrales

Wachstumsmuster anzusehen. Demnach werden alle Patienten mit einem Basenwinkel von <16,93° als horizontales und alle

Patienten mit einem Basenwinkel von >28,39° als vertikales Wachstumsmuster klassifiziert.

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Material und Methode Seite 30

Da nur n=3 Patienten ein horizontales Wachstumsmuster aufwiesen, wurde keine eigene

Gruppe gebildet, sondern auf diese drei Patienten bei der Unterteilung nach

Wachstumsmustern verzichtet.

4.1 Material

Zur Auswertung kamen Patientenakten, dreidimensional nach Tränkmann (84) und Köhler

(39) getrimmte Modellpaare desselben Erstellungsdatums und Fernröntgenseitenbilder von

ausschließlich mit Doppelvorschubplattenapparaturen Hannoveraner Konstruktion

behandelten Patienten. Modellpaare und Fernröntgenseitenbilder wurden vor Beginn der

Behandlung und anschließend in jährlichen Abständen bis zum Behandlungsende

angefertigt. Da die kieferorthopädische Behandlungsdauer bei den Patienten variierte,

stehen nicht für alle Zeitpunkte dieselbe Anzahl von Modellpaaren und

Fernröntgenaufnahmen zur Verfügung. Insgesamt wurden 373 Modellpaare und

Fernröntgenseitenbilder ausgewertet.

4.2 Methode

4.2.1 Behandlungsdauer

Erfaßt wurde das Alter der Patienten bei Behandlungsbeginn und bei Behandlungsende,

welches durch den Abschluß der Retentionsphase gekennzeichnet ist. Aus der Differenz

ergibt sich die Behandlungsdauer.

4.2.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung)

Die Auswertung der Modellpaare erfolgte in Hinblick auf Anomalien der Zahnstellung, der

Okklusion und der Kieferposition. Festgestellt werden die Veränderungen der Längen der

anterioren Ober- und Unterkiefer-Zahnbögen, der Längen der Ober- und Unterkiefer-

Stützzonen, der anterioren und posterioren Zahnbogenbreite, der sagittalen und vertikalen

Frontzahnstufen und der sagittalen Okklusion in den Seitenzahnbereichen.

Die Messungen der Längen der anterioren Zahnbögen, der Stützzonen, der

Zahnbogenbreiten und der sagittalen sowie vertikalen Frontzahnstufen wurden mit einer

Schublehre (Berendonk (8), Dentaurum 042-750) auf 0,1 mm genau vorgenommen. Die

Bestimmung der Prämolarenbreiten erfolgte in 1/4-Schritten, die in den entsprechenden

Tabellen mit Zahlenwerten ohne Angabe einer Einheit vermerkt sind. Neutralokklusion

entsprach 0, 1/4 Pb entsprach 0,25, 1/2 Pb entsprach 0,5 usw.

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Material und Methode Seite 31

Diese Auswertung ist geeignet, Veränderungen in den Zahnbögen, der Okklusion und der

Kieferposition zu erfassen. Um okklusale Veränderungen von Änderungen der Kieferposition

abgrenzen zu können, werden die Messungen im Zahnbogen vorgenommen. Insbesondere

ungleiche Verkleinerungen der Stützzonenlänge in Ober- und Unterkiefer-Zahnbogen

können zu einer veränderten Okklusion führen, ohne jedoch das therapeutische Ziel der

Kieferpositionsänderung mit sich zu bringen.

Die in den Tabellen 2, 3 und 4 angegebenen Messungen wurden durchgeführt. Die mit „ZB“

bezeichneten Messungen sind solche im Zahnbogen, die mit „O“ bezeichneten solche der

Okklusion und Kieferposition. Die verwendeten Einheiten für die Messungen sind Millimeter

(mm) für Streckenangaben und Prämolarenbreiten (PB) für Okklusion und Kieferposition.

4.2.2.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen

Messung O/ZB Einheit Erläuterung

LO ZB mm anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens

Messung nach Kantorowicz (36)

LU ZB mm anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens

RS OK ZB mm rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens

LS OK ZB mm linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens

RS UK ZB mm rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens

LS UK ZB mm linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens

Tab. 2 In der Sagittalen durchgeführte Messungen der Längen der Zahnbögen und Stützzonen

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Material und Methode Seite 32

4.2.2.2 Die Zahnbogenbreiten

Messung O/ZB Einheit Erläuterung

AZBB OK ZB mm anteriore Oberkiefer-Zahnbogenbreite

Zahnbogenbreitenbestimmung nach Harth (26) und Linder (42,

43, 44)

PZBB OK ZB mm posteriore Oberkiefer-Zahnbogenbreite

AZBB UK ZB mm anteriore Unterkiefer-Zahnbogenbreite

PZBB UK ZB mm posteriore Unterkiefer-Zahnbogenbreite

Tab. 3 In der Transversalen durchgeführte Messungen der Zahnbogenbreiten

Die grafische Darstellung 3a zeigt die in den Zahnbögen des Ober- und Unterkiefers

durchgeführten Messungen der Längen der Zahnbögen und Stützzonen sowie der

Zahnbogenbreiten an schematisch dargestellten Ober- und Unterkiefer-Zahnbögen.

Abb. 3a Schematische Darstellung der Messungen in den Zahnbögen. Schwarz: anteriore Länge der Ober- undUnterkiefer-Zahnbögen (LO bzw. LU). Rot: Länge der Stützzone im Ober- bzw. Unterkiefer. Blau: anteriore undposteriore Zahnbogenbreite im Ober- und Unterkiefer.

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Material und Methode Seite 33

4.2.2.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Messung O/ZB Einheit Erläuterung

SFS O mm sagittale Frontzahnstufe

VFS O mm vertikale Frontzahnstufe

ORP O PB Okklusion rechts posterior

ORA O PB Okklusion rechts anterior

OLP O PB Okklusion links posterior

OLA O PB Okklusion links anterior

Tab. 4 In der Sagittalen und Vertikalen durchgeführte Messungen der Frontzahnstufen und in der Sagittalendurchgeführte Messungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Die grafische Darstellung 3b verdeutlicht die Messungen der Frontzahnstufen und der

sagittalen Okklusion in den Seitenzahnbereichen.

Abb. 3b Schematische Darstellung der Messungen der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen und dersagittalen Okklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich.

4.2.2.4 Vergleichsgruppen

Die Überprüfung der Änderungen der Stützzonenlängen wurde anhand von Vergleichen mit

den Ergebnissen anderer Untersucher für eugnathe Gebisse durchgeführt (5, 6, 17, 56, 80),

insbesondere mit denjenigen von Dobrinski (17), der eine regionale Population

nachuntersucht hat.

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Material und Methode Seite 34

4.2.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung)

Die Auswertung von Fernröntgenseitenbildern wurde erstmals unabhängig voneinander,

zeitgleich in Deutschland von Hofrath (30) und in den USA von Broadbent (14) vorgestellt.

Seitdem sind deutlich mehr als 100 verschiedene Analysemethoden von verschiedenen

Autoren beschrieben worden. Die in dieser Studie verwendete Auswertung der

Fernröntgenseitenbilder erfolgte in Anlehnung an Auswahlkriterien in der Sagittalen und

Vertikalen, die von Sölzer (78) für eine Population der Hannoverschen Region beschrieben

wurden. Sie wurde mit Hilfe der in den Tabellen 5a und 5b aufgeführten anatomischen

Strukturen, die durch Bezugspunkte gekennzeichnet sind, durchgeführt. Die mit MSE

markierten Punkte liegen in der Median-Sagittal-Ebene, die mit L markierten Punkte sind

laterale Punkte.

Knochenpunkte Beschreibung

Sella (S) MSE Zentrum der knöchernen Krypte der Sella turcica

Nasion (N) MSE Ventrale Begrenzung der Sutura nasofrontalis

A-Punkt (A) MSE Tiefste Einziehung der ventralen Kontur des Oberkiefers

B-Punkt (B) MSE Tiefste Einziehung der ventralen Kontur des Unterkiefers

Pogonion (Pg) MSE Ventrale Begrenzung des knöchernen Kinns

Spina nasalis anterior (Spa) MSE Ventraler Punkt der Spina nasalis anterior

Spina nasalis posterior (Spp) MSE Übergang harter/weicher Gaumen (Schnittpunkt der

Verlängerung der Fossa pterygopalatina mit der

Oberkieferbasis

Corpus-Tangentenpunkt (Co) L Kaudale Begrenzung des Ramus mandibulae im Angulus

mandibulae

Menton (Me) MSE Kaudale Begrenzung der Unterkiefersymphyse

Articulare (Ar) L Schnittpunkt der äußeren Kontur der Schädelbasis mit dem

dorsalen Rand des Ramus mandibulae

Ramus-Tangentenpunkt (Ra) L Dorsale Begrenzung des Ramus mandibulae im Angulus

mandibulae

Tab. 5a Bezugspunkte – Knochenpunkte – für die Fernröntgenseitenbildauswertung. MSE: Punkte in der Median-Sagittal-Ebene, L: laterale Punkte.

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Material und Methode Seite 35

Zahnpunkte Beschreibung

Apicale superiori (as) Foramen apikale der übereinander projizierten mittleren

Oberkiefer-Schneidezähne

Incisale superiori (is) Inzisalkante der übereinander projizierten mittleren

Oberkiefer-Schneidezähne

Incisale inferiori (ii) Inzisalkante der übereinander projizierten mittleren

Unterkiefer-Schneidezähne

Apicale inferiori (ai) Foramen apikale der übereinander projizierten mittleren

Unterkiefer-Schneidezähne

Tab. 5b Bezugspunkte – Zahnpunkte – für die Fernröntgenseitenbildauswertung.

Die Punkte werden mit insgesamt 11 Bezugslinien verbunden. In der Tabelle 6 sind die für

diese Auswertung verwendeten Bezugslinien angegeben.

Linie Beschreibung

S-N Basis der vorderen Schädelgrube

N-A Ventrale Referenzline zur Begrenzung des Oberkiefers

N-B Ventrale Referenzline zur Begrenzung des Unterkiefers

N-Pg Faziallinie, ventrale Begrenzung des knöchernen Kinns

Ar-S Basis der mittleren Schädelgrube

Spa-Spp Oberkieferbasis

Ar-Ra Ramustangente

Co-Me Corpustangente

S-Gn‘ Y-Achse, Wachstumsachse

as-is Neigung der mittleren Schneidezähne des Oberkiefers

ai-ii Neigung der mittleren Schneidezähne des Unterkiefers

Tab. 6 Bezugslinien für die Fernröntgenseitenbildauswertung, in deren Kreuzungspunkten die Scheitelpunkte dergemessenen Winkel liegen

In den Schnittpunkten der Bezugslinien werden insgesamt 13 Winkel gemessen. Die

Veränderung der Winkel im Behandlungsverlauf gibt Aufschluß über Veränderungen der

Kiefergröße und –position in der Sagittalen und Vertikalen sowie der Schneidezahnneigung.

Im einzelnen sind dies die sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, die Neigung der

Schädelbasis, die Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, das

Wachstumsmuster sowie die Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander. In

den Tabellen 7, 8 und 9 sind in der linken Spalte die jeweiligen Winkel und in der rechten

Spalte die dazugehörige Interpretation aufgeführt. Die in Klammern vermerkten Gradwerte

sind die Mittelwerte, die von Sölzer (78) für eine regionale eugnathe Population ermittelt

worden sind.

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Material und Methode Seite 36

4.2.3.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

Winkel Interpretation

SNA (78°) Er gibt die sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel an, die vordere

Schädelbasis wird als Referenz herangezogen. Bei größerem Winkel befindet sich der

Oberkiefer in Anteposition (maxilläre Pro- oder Makrognathie), bei kleinerem Winkel in

Retroposition (maxilläre Retro- oder Mikrognathie).

SNB (76°) Er gibt die sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel an, die vordere

Schädelbasis wird als Referenz herangezogen. Ein größerer SNB-Winkel bedeutet

eine ventrale Lage des Unterkiefers (mandibuläre Pro- oder Makrognathie), ein

kleinerer Winkel eine dorsale Lage des Unterkiefers (mandibuläre Retro- oder

Mikrognathie).

ANB (2°) Er beschreibt die sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. Wenn A

dorsal von N-B liegt, nimmt der Winkel einen negativen Wert an.

ANB > 4°: skelettale Angle-Klasse II

ANB 0° - 4°: skelettale Angle-Klasse I

ANB < 0°: skelettale Angle-Klasse III

SNPg (77°) Er gibt die sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im

Gesichtsschädel an. Differentialdiagnostisch wird im Vergleich mit SNB die

Unterkiefer- und Kinngröße abgeklärt.

ArSN (125°) Der Schädelbasenwinkel beschreibt die Neigung der mittleren Schädelbasis zur

vorderen. Ein größerer Winkel deutet auf einen Langschädel hin, ein kleinerer auf

einen Kurzschädel.

Tab. 7 Winkelmessungen bei der Fernröntgenseitenbildauswertung zur Bestimmung der sagittalen Position derKiefer im Gesichtsschädel und der Neigung der Schädelbasis.

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Material und Methode Seite 37

4.2.3.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

Winkel Interpretation

IOK (8°) Inklinationswinkel des Oberkiefers, er gibt die Neigung des Oberkiefers zur

vorderen Schädelbasis in der Vertikalen an. Zur Messung wird die Oberkieferbasis-

Linie in den Sella-Punkt parallel verschoben. Bei einem kleineren Winkel liegt eine

Anteinklination vor, bei einem größeren eine Retroinklination.

IUK (34°) Inklinationswinkel des Unterkiefers, er gibt die Neigung des Unterkiefers zur

vorderen Schädelbasis in der Vertikalen an. Zur Messung wird die

Unterkieferbasis-Linie in den Sella-Punkt parallel verschoben. Bei einem kleineren

Winkel liegt eine Anteinklination vor, bei einem größeren eine Retroinklination.

B (26°): Basenwinkel, er beschreibt die Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.

Ein kleinerer Winkel bedeutet, daß eine skelettale Supraposition vorliegt, ein

größerer, daß eine skelettale Infraposition vorliegt.

Go (125°) Der Gonionwinkel gibt die Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus

mandibulae an. Kleine Gonionwinkel deuten auf ein horizontales, große auf ein

vertikales Wachstumsmuster hin.

Y-Achse (68°) Da die Y-Achse auch als Wachstumsachse bezeichnet wird, gibt der Winkel die

Wachstumstendenz an. Ein kleinerer Winkel deutet auf ein eher horizontales

Wachstumsmuster hin, ein größerer auf ein eher vertikales. Die Interpretation der

Y-Achse ist problematisch, weil sie von der Unterkiefergröße und –position

abhängig ist.

Tab. 8 Winkelmessungen bei der Fernröntgenseitenbildauswertung zur Bestimmung der Inklination der Kiefer imGesichtsschädel und zueinander sowie des Wachstumsmusters.

4.2.3.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

Winkel Interpretation

1–OK Basis (72°)

(1–OK)

Er gibt die Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur

Oberkieferbasis an. Es wird der ventral offene Winkel gemessen. Ein kleinerer

Winkel beschreibt protrudierte Schneidezähne, ein größerer retrudierte.

1–UK-Basis (84°)

(1–UK)

Er gibt die Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur

Unterkieferbasis an. Messung und Interpretation entsprechen 1–OK.

1–1 (133°) Interinzisalwinkel, dieser Winkel ist neben seiner Wachstumsmusterprognose

wichtig für die Beurteilung des Behandlungsergebnisses. Ein größerer Winkel

führt leicht zu Rezidiven mit Supraokklusion, ein kleinerer zu

Engstandsrezidiven und sekundär zur Supraokklusion.

Tab. 9 Winkelmessungen bei der Fernröntgenseitenbildauswertung zur Bestimmung der Neigung derSchneidezähne zur Kieferbasis und zueinander.

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Material und Methode Seite 38

Die Abbildung 4 zeigt ein Fernröntgenseitenbild mit Referenzpunkten und die Abbildung 5

eines mit Referenzlinien.

Ab

b.

4

Fe

rnrö

ntg

en

seite

nb

ild

mit

de

n

ein

ge

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hn

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a

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Tab

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5b

Abb

. 5 F

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öntg

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ild m

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n Li

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aus

Tab

elle

6

Page 39: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Material und Methode Seite 39

Das Fernröntgenseitenbild läßt Aussagen zu Befunden in der Sagittalen, in der Vertikalen

und zur Schneidezahnneigung zu. Die Interpretation der Winkel läßt sich wie folgt einteilen:

Sagittal: SNA, SNB, ANB, SNPg, ArSN

Vertikal: IOK, IUK, B, Go, Y-Achse

Schneidezahnneigung: 1-OK, 1-UK, 1-1.

Die Auswertung der Fernröntgenseitenbilder nach den oben aufgeführten Kriterien erfolgte

rechnergestützt. Hierfür wurden zunächst alle 373 Aufnahmen mit Hilfe eines Scanners mit

Durchlichteinheit (Agfa® DuoScan T1200) digitalisiert, also in eine für den Computer

verständliche Form übersetzt. Alle Aufnahmen wurden als TIFF-Dateien (Tag Interchange

File Format) gespeichert, was den Import der Dateien in weitere Auswertungsprogramme

ermöglicht. Abbildung 6 zeigt ein digitalisiertes Fernröntgenseitenbild als Rohscan.

Abb. 6 Rohscan eines Fernröntgenseitenbildes vor optimierenden Maßnahmen.

Da aufgrund der langen Überwachungszeit die Röntgenbilder mit unterschiedlichen Geräten

angefertigt worden sind, sind nicht alle Aufnahmen ohne weitere Nachbearbeitung zu

verwenden. Teilweise ist das Kontrastverhalten der Aufnahmen so ungünstig, daß

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Material und Methode Seite 40

Hartgewebsstrukturen nicht mehr ohne Schwierigkeiten bzw. gar nicht zu erkennen sind. In

diesen Fällen wurden drei Rohscans mit unterschiedlichen Gradationskurven aufgenommen

und überlagert, wobei die Interpretierbarkeit der Knochenstrukturen deutlich zu verbessern

ist. Abbildung 7 zeigt das Fernröntgenseitenbild aus Abbildung 6 in der optimierten Variation.

Hart- und Weichgewebsstrukturen sind besser darstellbar und zu erkennen.

Abb. 7 Fernröntgenseitenbild nach elektronischer Optimierung zur weiteren Bearbeitung am Bildschirm. DieHartgewebsstrukturen sind deutlich besser auszumachen als in Abbildung 5.

Die digitalisierten Aufnahmen wurden im Anschluß in das Anwendungsprogramm

»QuickCeph Image Pro 3.8« importiert. Diese Software gestattet die rechnergestützte

Analyse von Fernröntgenseitenbildern mit Hilfe von 28 lateralen Meßpunkten, die wiederum

als Grundlage für eine individualisierte Röntgenkephalometrie dienen.

Die hier durchgeführte Analyse umfaßt die 13 in den Tabellen 7, 8 und 9 beschriebenen

Winkel, welche die Software nach entsprechender Programmierung nach Digitalisierung der

Meßpunkte automatisch in das Fernröntgenseitenbild einfügt. Hierbei werden auch die

eigentlichen Meßwerte direkt abgebildet. Auf diese Weise wurden insgesamt mit 10444

Meßpunkten 4849 Winkelmessungen an 373 Fernröntgenseitenbildern durchgeführt.

Abbildung 8 zeigt eine vollständige Auswertung des Fernröntgenseitenbilds aus Abbildung 7.

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Material und Methode Seite 41

Abb. 8 Ausdruck der vom Computer aus den digitalisierten Meßpunkten gefertigten Linien. Die jeweiligenWinkelmeßwerte sind an den entsprechenden Meßstellen verzeichnet. Im vorliegenden Beispiel sind dies diefolgenden Winkel und ihre Werte: SNA=82°, SNB=78°, ANB=5°, SNPg=79°, ArSN=112°, IOK=6°, IUK=32°, B=27°,Y-Achse=63°, Go=130°, 1–OK=68°, 1–UK=82° und 1–1=122°. Im Ausdruck sind nur gerundete Zahlenangegeben, die für die Auswertung herangezogenen Werte sind auf ein Hundertstel genau angegeben.

Sämtliche Meßwerte wurden in Tabellenform zusammengefaßt und wie folgt sortiert. Der

Behandlungsbeginn ist der Zeitpunkt T0, T1 ist nach einem Jahr Behandlung, T2 nach zwei

Jahren Behandlung bis TN, welches das aktuellste Fernröntgenseitenbild des jeweiligen

Patienten ist. Aufgrund der unterschiedlichen Behandlungsdauer ergeben sich im Verlauf

unterschiedlich große, jedoch kleiner werdende Gruppen zu den verschiedenen

Untersuchungszeitpunkten. Der Untersuchungszeitraum wird nach Analyse der

Behandlungsdauer dahingehend festgelegt, ob ausreichende Patientenzahlen für statistisch

gesicherte Aussagen zur Verfügung stehen.

4.2.3.4 Vergleichsgruppe

Die Abgrenzung des Gesamteffekts vom eigentlichen Behandlungseffekt geschieht durch

Subtraktion der Veränderungen, die durch das physiologisch vorgegebene Wachstum

bedingt werden. Hierzu wurden Vergleichswerte einer unbehandelten eugnathen

Kontrollgruppe aus einer Wachstumsstudie von Riolo und Mitarbeitern verwendet (62), in

deren Rahmen 80 Patienten, die zu keinem Zeitpunkt kieferorthopädisch behandelt worden

waren, vom 8. bis zum 16. Lebensjahr jährlich kephalometrisch untersucht worden sind. Die

Ergebnisse dieser Untersuchung lassen erkennen, welche skelettalen Änderungen ohne

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Material und Methode Seite 42

kieferorthopädische Behandlung zu erwarten sind und erlauben somit die Abgrenzung von

therapeutisch induzierten Veränderungen. Betrachtet werden solche Änderungen, die analog

zu denjenigen Altersgruppen dieser Studie auftreten.

Die Meßergebnisse aus den Vergleichsgruppen lassen die Überprüfung der eigenen

Ergebnisse in Hinblick auf die Abgrenzung vom physiologischen Wachstum und die

Effektivität der kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen bei der

Therapie der Klasse II,1 Dysgnathie zu.

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Material und Methode Seite 43

4.2.4 Kapitelübersicht der durchgeführten Untersuchungen

Kapitelübersicht der durchgeführten Untersuchungen Kapitel

Untersuchung der Behandlungsdauer 5.1

Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung) 5.2

Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung) 5.3

Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller

Patienten

5.2.1; 5.3.1

Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der

weiblichen Patienten

5.2.2; 5.3.2.

Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der

männlichen Patienten

5.2.3; 5.3.3

Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der männlichen mit

denen der weiblichen Patienten

5.2.4; 5.3.4

Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der männlichen

mit denen der weiblichen Patienten

5.2.5; 5.3.5

Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der

Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß

5.2.6; 5.3.6

Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der

Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß

5.2.7; 5.3.7

Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß

5.2.8; 5.3.8

Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß

5.2.9; 5.3.9

Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der

Patienten mit neutralem Wachstumsmuster

5.2.10; 5.3.10

Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der

Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster

5.2.11; 5.3.11

Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der

Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster

5.2.12; 5.3.12

Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit

neutralem mit denen mit vertikalem Wachstumsmuster

5.2.13; 5.3.13

Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit

neutralem Wachstumsmuster mit denen mit vertikalem Wachstumsmuster

5.2.14; 5.3.14

Tab 10 Durchgeführte Untersuchungen mit Angabe der Kapitel, in denen die Ergebnisse dargestellt sind.

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Material und Methode Seite 44

4.2.5 Statistische Auswertung

Alle statistischen Berechnungen wurden mit Hilfe der Statistiksoftware StatView® 4.5 für

Apple Macintosh durchgeführt. Für alle Meßreihen wurden Mittelwerte nach der Formel

xn

xii

n

==∑

1

1

und Standardabweichungen nach der Formel

sn

x xii

n

=−

−=∑

11

2

1

( )

bestimmt.

Es wurde mit Hilfe des t-Tests für abhängige Stichproben überprüft, welche Unterschiede der

Mittelwerte innerhalb des untersuchten Patientenguts zum Zeitpunkt der weiteren Befunde in

jährlichen Abständen im Vergleich zum Anfangsbefund bestehen. Die Durchführung des

Tests erfolgte durch Berechnung der Prüfgröße

t xn

sAx

= ∗

Der t-Test für unabhängige Stichproben wurde immer dann gewählt, wenn Vergleiche

zwischen unterschiedlichen Gruppen zu gleichen Zeitpunkten durchgeführt wurden. Die

Durchführung des Tests erfolgte durch Berechnung der Prüfgröße

tx x

s

n n

n n=

−∗

∗+

1 2 1 2

1 2

Für alle Tests wurden Signifikanzniveaus mit p < 0,05 (*), p < 0,01 (**) und p < 0,001 (***)

festgelegt.

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Ergebnisse Seite 45

5. Ergebnisse

5.1 Untersuchung der Behandlungsdauer

Die Dauer der kieferorthopädischen Behandlung betrug für n=69 Patienten im Mittel

4,33±1,56 Jahre. Der mittlere Behandlungsbeginn lag bei 10,17±1,48, das Behandlungsende

bei 14,51±1,81 Jahren. Der jüngste Patient war bei Behandlungsbeginn 7, der älteste 14

Jahre alt.

Die Untersuchung der Behandlungszeiten nach Geschlechtern getrennt ergab, daß der

mittlere Behandlungsbeginn und das mittlere Behandlungsende bei weiblichen Patienten

(n=37) gering früher lagen als bei männlichen (n=32), nämlich 9,55±1,61 gegenüber

10,38±1,26 Jahre bzw. 14,16±1,80 gegenüber 15,00±1,95 Jahre. Die mittlere

Behandlungsdauer betrug bei den weiblichen Patienten 4,27±1,52 und bei den männlichen

Patienten 4,51±1,56 Jahre. Die geringfügigen Unterschiede sind auch bei der statistischen

Auswertung wieder erkennbar. Signifikante Unterschiede konnten zwischen den Mittelwerten

nicht gefunden werden.

Die Dauer der kieferorthopädischen Behandlung mit Doppelvorschubplattenapparaturen

betrug zwischen zwei und neun Jahren. Der letzte Wert ist ein extremer, der nur bei einem

Patienten auftrat. Die Mehrheit der Patienten wies eine Behandlungszeit zwischen drei und

vier Jahren auf. Statistisch gesicherte Aussagen über das Behandlungsergebnis lassen sich

in Abhängigkeit von der Gruppengröße in dieser Untersuchung über einen Zeitraum von drei

bis vier Jahren ableiten. Alle Angaben zum Behandlungsbeginn, zum Behandlungsende und

zur Behandlungsdauer sind für alle Patienten und nach Geschlechtern getrennt in den

Tabellen 99, 100 und 101 im Anhang aufgeführt.

Ausgehend von den Ergebnissen zur Behandlungsdauer werden die weiteren Auswertungen

von Modellpaaren und Fernröntgenseitenbildern auf einen Zeitraum von vier Jahren

begrenzt. Die Werte zu Behandlungsbeginn sind also immer mit T0 bezeichnet, die in

jährlichen Abständen folgenden mit T1 bis T3 bzw. T4, die jeweils das Behandlungsende

bezeichnen. Bei der Darstellung der Behandlungsauswirkungen ist weiterhin die Rede von

Zeiträumen, die mit T0-T1, T0-T2, T0-T3 und T0-T4 angegeben sind. Hiermit wird die Dauer der

Behandlung beschrieben, also ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre und vier Jahre.

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Ergebnisse Seite 46

5.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung)

5.2.1 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten

5.2.1.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen

Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die

anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird hochsignifikant größer (p<0,001). Die

Tabellen 11 und 12 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der anterioren

Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen zu den

Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 9 und 10 zeigen die Änderungen der

anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen

von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

LO LU

T0 ± SD 19,55 ± 1,98 16,44 ± 1,65

T4 ± SD 19,93 ± 1,57 17,23 ± 1,58

Differenz 0,38 0,79Tab. 11 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=69 Patienten. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Längedes Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,10

0 ,20

0 ,30

0 ,40

0 ,50

0 ,60

0 ,70

0 ,80

0 ,90

LO LU

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 9 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: LO: anterioreLänge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulenmarkieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zweiJahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 102.

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Ergebnisse Seite 47

Sowohl die rechte als auch die linke Stützzone des Oberkiefers wird gering signifikant kleiner

(p<0,05). Die linke und rechte Stützzone des Unterkiefers werden hochsignifikant kleiner

(p<0,001).

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0 ± SD 23,25 ± 1,37 23,07 ± 1,29 22,45 ± 1,87 22,55 ± 1,60

T4 ± SD 22,53 ± 2,21 22,68 ± 2,32 21,41 ± 2,21 21,50 ± 2,12

Differenz -0,72 -0,39 -1,04 -1,05Tab. 12 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=69 Patienten. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 1 , 2 0

- 1 , 0 0

- 0 , 8 0

- 0 , 6 0

- 0 , 4 0

- 0 , 2 0

0 ,00

0 ,20

0 ,40

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 10 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: RS OK: rechteStützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechteStützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 103.

Page 48: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 48

5.2.1.2 Die Zahnbogenbreiten

Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant

größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird

ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Tabelle 13 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten zu den

Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische Darstellung 11 zeigt die Änderungen der anterioren und

posterioren Zahnbogenbreiten von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0 ± SD 33,89 ± 4,38 44,66 ± 2,66 34,58 ± 2,19 46,17 ± 2,16

T4 ± SD 36,44 ± 2,03 46,91 ± 2,12 35,91 ± 2,16 47,71 ± 2,07

Differenz 2,55 2,25 1,33 1,54Tab. 13 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=69 Patienten. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB:posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

2 ,50

3 ,00

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 11 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: AZBB OK:anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posterioreZahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei JahreBehandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 104.

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Ergebnisse Seite 49

5.2.1.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale

Frontzahnstufe wird signifikant kleiner (p<0,01). Die Tabellen 14 und 15 zeigen die

Mittelwerte und Standardabweichungen der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw.

der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 12 und 13 zeigen

die Änderungen der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

SFS VFS

T0 ± SD 6,34 ± 2,38 3,55 ± 1,63

T4 ± SD 3,21 ± 1,13 2,78 ± 1,10

Differenz -3,13 -0,77Tab. 14 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T4 und diedaraus resultierende Differenz bei n=69 Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe,T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 3 , 5 0

- 3 , 0 0

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

SFS VFS

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 12 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: SFS: sagittaleFrontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei JahreBehandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 105.

Page 50: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 50

Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird gering signifikant (p<0,05) von

einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die Okklusion im rechten posterioren

Seitenzahnbereich wird hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer Neutralokklusion

geändert. Die Okklusion im linken anterioren und posterioren Seitenzahnbereich wird

hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.

ORA ORP OLA OLP

T0 ± SD 0,34 ± 0,26 0,40 ± 0,27 0,35 ± 0,27 0,37 ± 0,25

T4 ± SD 0,23 ± 0,17 0,13 ± 0,16 0,17 ± 0,19 0,14 ± 0,13

Differenz -0,11 -0,27 -0,18 -0,23Tab. 15 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=69 Patienten. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior,OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben einheitenlos.

- 0 , 3 0

- 0 , 2 5

- 0 , 2 0

- 0 , 1 5

- 0 , 1 0

- 0 , 0 5

0 ,00

ORA ORP OLA OLP

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 13 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: ORA: Okklusion rechtsanterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 106.

Page 51: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 51

5.2.2 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten

5.2.2.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen

Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die

anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird signifikant größer (p<0,01). Die Tabellen

16 und 17 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der Zahnbogenlängen und

Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 14 und 15

zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens bzw.

die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

LO LU

T0 ± SD 19,78 ± 1,83 16,72 ± 1,71

T4 ± SD 20,11 ± 1,75 17,67 ± 1,21

Differenz 0,33 0,95Tab. 16 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU:anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,10

0 ,20

0 ,30

0 ,40

0 ,50

0 ,60

0 ,70

0 ,80

0 ,90

1 ,00

LO LU

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 14 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts:LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 107.

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Ergebnisse Seite 52

Die Stützzonen des Oberkiefers werden nicht signifikant verändert. Linke und rechte

Unterkieferstützzone werden gering signifikant kleiner (p<0,05).

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0 ± SD 23,12 ± 1,43 22,84 ± 1,34 22,53 ± 1,92 22,43 ± 1,62

T4 ± SD 22,47 ± 2,33 22,50 ± 2,68 21,38 ± 2,46 21,42 ± 2,42

Differenz -0,65 -0,34 -1,15 -1,01Tab. 17 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. RS OK: rechte Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 1 , 4 0

- 1 , 2 0

- 1 , 0 0

- 0 , 8 0

- 0 , 6 0

- 0 , 4 0

- 0 , 2 0

0 ,00

0 ,20

0 ,40

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 18 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts: RSOK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 108.

Page 53: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 53

5.2.2.2 Die Zahnbogenbreiten

Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant

größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird

ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind

größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 18 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische

Darstellung 16 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0 ± SD 33,95 ± 5,57 44,99 ± 2,54 34,82 ± 2,28 46,35 ± 2,05

T4 ± SD 37,00 ± 1,91 47,23 ± 2,05 36,32 ± 2,31 48,05 ± 2,01

Differenz 3,05 2,24 1,50 1,70Tab. 18 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. AZBB: anterioreZahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn,T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

2 ,50

3 ,00

3 ,50

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 16 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts:AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posteriore Zahnbogenbreite desOberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK:posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 109.

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Ergebnisse Seite 54

5.2.2.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale

Frontzahnstufe wird gering signifikant kleiner (p<0,05). Die Tabellen 19 und 20 zeigen die

Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den

Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 17 und 21 zeigen die Änderungen der

sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

SFS VFS

T0 ± SD 6,30 ± 2,23 3,54 ± 1,85

T4 ± SD 3,33 ± 1,30 2,68 ± 0,92

Differenz -2,97 -0,86Tab. 19 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T4 und diedaraus resultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikaleFrontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 3 , 5 0

- 3 , 0 0

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

SFS VFS

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 17 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts: SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 110.

Page 55: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 55

Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird nicht signifikant geändert. Die

Okklusion im rechten posterioren Seitenzahnbereich wird hochsignifikant (p<0,001) von einer

Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die Okklusion wird im linken anterioren und

posterioren Seitenzahnbereich signifikant (p<0,01) von einer Distal- zu einer

Neutralokklusion geändert.

ORA ORP OLA OLP

T0 ± SD 0,31 ± 0,22 0,38 ± 0,26 0,36 ± 0,27 0,36 ± 0,26

T4 ± SD 0,23 ± 0,20 0,14 ± 0,18 0,18 ± 0,21 0,16 ± 0,12

Differenz -0,08 -0,24 -0,18 -0,20Tab. 20 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechtsposterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.

- 0 , 3 0

- 0 , 2 5

- 0 , 2 0

- 0 , 1 5

- 0 , 1 0

- 0 , 0 5

0 ,00

ORA ORP OLA OLP

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 18 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts: ORA:Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion linksposterior. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein JahrBehandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 111.

Page 56: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 56

5.2.3 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten

5.2.3.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen

Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die

anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird gering signifikant größer (p<0,05). Die

Tabellen 21 und 22 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der

Zahnbogenlängen und den Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen

Darstellungen 19 und 20 zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und

Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

LO LU

T0 ± SD 19,28 ± 2,14 16,11 ± 1,53

T4 ± SD 19,73 ± 1,34 16,77 ± 1,81

Differenz 0,45 0,66Tab. 21 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU:anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,10

0 ,20

0 ,30

0 ,40

0 ,50

0 ,60

0 ,70

LO LU

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 19 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts:LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 112.

Page 57: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 57

Die rechte Stützzone des Oberkiefers wird gering signifikant kleiner (p<0,05), die linke jedoch

nicht signifikant geändert. Linke und rechte Unterkieferstützzone werden signifikant kleiner

(p<0,01).

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0 ± SD 23,39 ± 1,31 23,33 ± 1,20 22,36 ± 1,83 22,69 ± 1,60

T4 ± SD 22,61 ± 2,10 22,88 ± 1,90 21,45 ± 1,95 21,59 ± 1,77

Differenz -0,78 -0,45 -0,91 -1,10Tab. 22 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. RS OK: rechte Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 1 , 2 0

- 1 , 0 0

- 0 , 8 0

- 0 , 6 0

- 0 , 4 0

- 0 , 2 0

0 ,00

0 ,20

0 ,40

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 20 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts:RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RSUK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 113.

Page 58: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 58

5.2.3.2 Die Zahnbogenbreiten

Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant

größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird

ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind

größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 23 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische

Darstellung 21 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0 ± SD 33,83 ± 2,47 44,28 ± 2,79 34,30 ± 2,08 46,00 ± 2,24

T4 ± SD 35,84 ± 2,02 46,55 ± 2,17 35,48 ± 1,93 47,36 ± 2,09

Differenz 2,01 2,27 1,18 1,36

Tab. 23 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. AZBB: anterioreZahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn,T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

2 ,50

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 21 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts:AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posteriore Zahnbogenbreite desOberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK:posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 114.

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Ergebnisse Seite 59

5.2.3.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale

Frontzahnstufe wird nicht signifikant verändert. Die Tabellen 24 und 25 zeigen die

Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den

Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 22 und 23 zeigen die Änderungen der

sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

SFS VFS

T0 ± SD 6,39 ± 2,57 3,56 ± 1,36

T4 ± SD 3,07 ± 0,93 2,89 ± 1,27

Differenz -3,32 -0,67Tab. 24 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T4 und diedaraus resultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikaleFrontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 3 , 5 0

- 3 , 0 0

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

SFS VFS

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 22 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts:SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 115.

Page 60: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 60

Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird nicht signifikant geändert. Die

Okklusion im rechten posterioren Seitenzahnbereich wird hochsignifikant (p<0,001) von

einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die Okklusion wird im linken anterioren und

posterioren Seitenzahnbereich signifikant (p<0,01) bzw. hochsignifikant (p<0,001) von einer

Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.

ORA ORP OLA OLP

T0 ± SD 0,38 ± 0,31 0,43 ± 0,28 0,34 ± 0,26 0,38 ± 0,25

T4 ± SD 0,24 ± 0,14 0,13 ± 0,14 0,17 ± 0,17 0,12 ± 0,13

Differenz -0,14 -0,30 -0,17 -0,26Tab. 25 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechtsposterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.

- 0 , 3 5

- 0 , 3 0

- 0 , 2 5

- 0 , 2 0

- 0 , 1 5

- 0 , 1 0

- 0 , 0 5

0 ,00

ORA ORP OLA OLP

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 23 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts: Okklusionrechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior.Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein JahrBehandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 116.

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Ergebnisse Seite 61

5.2.4 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen mit denen der

männlichen Patienten

Beim Vergleich der Anfangsbefunde von männlichen und weiblichen Patienten lassen sich

keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte von Zahnbogenlänge, Stützzonenlänge,

Zahnbogenbreite, Frontzahnstufen oder Okklusion feststellen.

5.2.5 Klinischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen mit denen der

männlichen Patienten

Beim Vergleich der Endbefunde von männlichen und weiblichen Patienten kann festgestellt

werden, daß die Zunahme der Länge des anterioren Unterkiefer-Zahnbogens bei weiblichen

Patienten gering signifikant (p<0,05) größer ist als bei männlichen. Ebenso sind die

anterioren Zahnbogenbreiten des Oberkiefers im Mittel zu Behandlungsende bei weiblichen

Patienten größer als bei männlichen (p<0,05).

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Ergebnisse Seite 62

5.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß

5.2.6.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen

Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die

anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird signifikant größer (p<0,01). Die Tabellen

26 und 27 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der Zahnbogenlängen und den

Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 24 und 25

zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens bzw.

die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

LO LU

T0 ± SD 19,67 ± 1,89 16,63 ± 1,37

T4 ± SD 19,96 ± 1,43 17,47 ± 1,36

Differenz 0,29 0,84Tab. 26 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. LO: anteriore Längedes Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,10

0 ,20

0 ,30

0 ,40

0 ,50

0 ,60

0 ,70

0 ,80

0 ,90

LO LU

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 24 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge desUnterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 fürvier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 117.

Page 63: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 63

Die rechte Stützzone des Oberkiefers wird gering signifikant kleiner (p<0,05), die linke jedoch

nicht signifikant geändert. Linke und rechte Unterkieferstützzone werden signifikant kleiner

(p<0,01).

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0 ± SD 23,43 ± 1,33 23,12 ± 1,33 22,64 ± 1,76 22,70 ± 1,46

T4 ± SD 22,76 ± 1,87 22,86 ± 2,14 21,61 ± 1,98 21,70 ± 1,88

Differenz -0,67 -0,26 -1,03 -1,00

Tab. 27 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 1 , 2 0

- 1 , 0 0

- 0 , 8 0

- 0 , 6 0

- 0 , 4 0

- 0 , 2 0

0 ,00

0 ,20

0 ,40

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 25 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linkeStützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linkeStützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnensteht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung undT0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 118.

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5.2.6.2 Die Zahnbogenbreiten

Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant

größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird

ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind

größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 28 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische

Darstellung 26 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0 ± SD 33,41 ± 5,25 44,33 ± 2,75 34,28 ± 1,98 45,87 ± 2,14

T4 ± SD 36,28 ± 2,08 46,75 ± 2,41 35,71 ± 2,17 47,47 ± 2,33

Differenz 2,87 2,42 1,43 1,60Tab. 28 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK:Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

2 ,50

3 ,00

3 ,50

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 26 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBBOK: posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite desUnterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 119.

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5.2.6.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale

Frontzahnstufe wird signifikant kleiner (p<0,01). Die Tabellen 29 und 30 zeigen die

Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den

Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 27 und 28 zeigen die Änderungen der

sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

SFS VFS

T0 ± SD 6,27 ± 2,55 3,38 ± 1,75

T4 ± SD 3,18 ± 1,09 2,62 ± 1,04

Differenz -3,09 -0,76Tab. 29 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T4 und diedaraus resultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.

- 3 , 5 0

- 3 , 0 0

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

SFS VFS

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 27 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 120.

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Ergebnisse Seite 66

Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird gering signifikant von einer

Distal- zu einer Neutralokklusion geändert (p<0,05). Die Okklusion im rechten posterioren

Seitenzahnbereich wird hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer Neutralokklusion

geändert. Die Okklusion wird im linken anterioren und posterioren Seitenzahnbereich

signifikant (p<0,01) bzw. hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer

Neutralokklusion geändert.

ORA ORP OLA OLP

T0 ± SD 0,34 ± 0,28 0,41 ± 0,27 0,36 ± 0,27 0,37 ± 0,26

T4 ± SD 0,22 ± 0,15 0,11 ± 0,14 0,18 ± 0,19 0,16 ± 0,12

Differenz -0,12 -0,30 -0,18 -0,21Tab. 30 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. ORA: Okklusionrechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior,T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.

- 0 , 3 5

- 0 , 3 0

- 0 , 2 5

- 0 , 2 0

- 0 , 1 5

- 0 , 1 0

- 0 , 0 5

0 ,00

ORA ORP OLA OLP

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 28 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusionlinks anterior, OLP: Okklusion links posterior. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei JahreBehandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 121.

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Ergebnisse Seite 67

5.2.7 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß

5.2.7.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen

Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die

anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird gering signifikant größer (p<0,05). Die

Tabellen 31 und 32 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der

Zahnbogenlängen und den Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen

Darstellungen 29 und 30 zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und

Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

LO LU

T0 ± SD 19,35 ± 2,15 16,12 ± 2,02

T3 ± SD 20,02 ± 2,00 16,77 ± 2,15

Differenz 0,67 0,65Tab. 31 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. LO: anteriore Längedes Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,10

0 ,20

0 ,30

0 ,40

0 ,50

0 ,60

0 ,70

0 ,80

0 ,90

LO LU

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 29 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge desUnterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 122.

Page 68: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 68

Die rechte und linke Stützzone des Oberkiefers werden nicht signifikant geändert. Die linke

und rechte Unterkieferstützzone werden gering signifikant kleiner (p<0,05).

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0 ± SD 22,94 ± 1,40 22,98 ± 1,25 22,14 ± 2,03 22,31 ± 1,81

T3 ± SD 22,40 ± 2,63 22,31 ± 2,57 21,13 ± 2,61 21,33 ± 2,40

Differenz -0,54 -0,67 -1,01 -0,98Tab. 32 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 1 , 2 0

- 1 , 0 0

- 0 , 8 0

- 0 , 6 0

- 0 , 4 0

- 0 , 2 0

0 ,00

0 ,20

0 ,40

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 30 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linkeStützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linkeStützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnensteht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung.Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 123.

Page 69: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 69

5.2.7.2 Die Zahnbogenbreiten

Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant

größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird

ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind

größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 33 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische

Darstellung 31 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0 ± SD 34,69 ± 2,22 45,20 ± 2,45 35,08 ± 2,45 46,65 ± 2,13

T3 ± SD 36,65 ± 1,96 47,04 ± 2,09 36,35 ± 2,11 47,98 ± 1,68

Differenz 1,96 1,84 1,27 1,33Tab. 33 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK:Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

2 ,50

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 31 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBBOK: posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite desUnterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle124.

Page 70: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 70

5.2.7.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale

Frontzahnstufe wird nicht signifikant geändert. Die Tabellen 34 und 35 zeigen die Mittelwerte

und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den Zeitpunkten T0

und T3. Die grafischen Darstellungen 32 und 33 zeigen die Änderungen der sagittalen und

vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

SFS VFS

T0 ± SD 6,46 ± 2,10 3,83 ± 1,39

T3 ± SD 3,54 ± 1,59 3,13 ± 1,29

Differenz -2,92 -0,70Tab. 34 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T3 und diedaraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.

- 3 , 5 0

- 3 , 0 0

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

SFS VFS

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 32 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 125.

Page 71: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 71

Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird nicht signifikant geändert. Die

Okklusion im rechten posterioren Seitenzahnbereich wird signifikant (p<0,01) von einer

Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die Okklusion wird im linken anterioren und

posterioren Seitenzahnbereich gering signifikant (p<0,05) bzw. signifikant (p<0,01) von einer

Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.

ORA ORP OLA OLP

T0 ± SD 0,34 ± 0,22 0,39 ± 0,28 0,35 ± 0,27 0,36 ± 0,24

T3 ± SD 0,27 ± 0,27 0,18 ± 0,20 0,19 ± 0,17 0,16 ± 0,14

Differenz -0,07 -0,22 -0,16 -0,20Tab. 35 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. ORA: Okklusionrechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior,T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.

- 0 , 2 5

- 0 , 2 0

- 0 , 1 5

- 0 , 1 0

- 0 , 0 5

0 ,00

ORA ORP OLA OLP

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 33 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA:Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlungund T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 126.

Page 72: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 72

5.2.8 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß

Beim Vergleich der Anfangsbefunde von Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen und

späten Wechselgebiß lassen sich keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte von

Zahnbogenlänge, Stützzonenlänge, Zahnbogenbreite, Frontzahnstufen oder Okklusion

feststellen.

5.2.9 Klinischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit Behandlungsbeginn im

frühen mit denen im späten Wechselgebiß

Beim Vergleich der Endbefunde von Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen und späten

Wechselgebiß lassen sich keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte von

Zahnbogenlänge, Stützzonenlänge, Zahnbogenbreite, Frontzahnstufen oder Okklusion

feststellen.

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Ergebnisse Seite 73

5.2.10 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs von Patienten mit

neutralem Wachstumsmuster

5.2.10.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen

Die anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens verändern sich nicht

signifikant. Die Tabellen 36 und 37 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der

Zahnbogenlängen und Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen

Darstellungen 34 und 35 zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und

Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

LO LU

T0 ± SD 19,90 ± 2,05 16,71 ± 1,47

T3 ± SD 20,33 ± 2,06 17,24 ± 1,68

Differenz 0,43 0,53Tab. 36 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende,alle Zahlenangaben in mm.

- 0 , 2 0

- 0 , 1 0

0 ,00

0 ,10

0 ,20

0 ,30

0 ,40

0 ,50

0 ,60

LO LU

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 34 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für einJahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 127.

Page 74: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 74

Bis auf die rechte Stützzone des Unterkiefers, die eine gering signifikante Verkleinerung

erfährt (p<0,05), treten keine signifikanten Veränderungen auf.

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0 ± SD 23,22 ± 1,55 23,13 ± 1,35 22,49 ± 2,05 22,61 ± 1,51

T3 ± SD 22,96 ± 1,84 22,91 ± 2,04 21,82 ± 2,34 22,00 ± 1,92

Differenz -0,26 -0,22 -0,67 -0,61

Tab. 37 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. RS OK:rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 0 , 8 0

- 0 , 7 0

- 0 , 6 0

- 0 , 5 0

- 0 , 4 0

- 0 , 3 0

- 0 , 2 0

- 0 , 1 0

0 ,00

0 ,10

0 ,20

0 ,30

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 35 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 128.

Page 75: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 75

5.2.10.2 Die Zahnbogenbreiten

Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant

größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird

ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind

größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 38 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische

Darstellung 36 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0 ± SD 34,79 ± 2,16 45,11 ± 2,43 35,04 ± 1,98 46,42 ± 1,87

T3 ± SD 36,72 ± 2,03 47,17 ± 2,26 36,38 ± 2,03 48,04 ± 2,07

Differenz 1,93 2,06 1,34 1,62Tab. 38 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. AZBB:anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

2 ,50

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 36 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posterioreZahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulenmarkieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zweiJahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 129.

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Ergebnisse Seite 76

5.2.10.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale

Frontzahnstufe wird gering signifikant kleiner (p<0,05). Die Tabellen 39 und 40 zeigen die

Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den

Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen Darstellungen 37 und 38 zeigen die Änderungen der

sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

SFS VFS

T0 ± SD 6,74 ± 2,58 3,63 ± 1,51

T3 ± SD 3,70 ± 1,56 2,88 ± 1,12

Differenz -3,04 -0,75Tab. 39 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T3 und diedaraus resultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. SFS: sagittaleFrontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.

- 3 , 0 0

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

SFS VFS

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 37 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Vonlinks nach rechts: SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markierenden Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei JahreBehandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 130.

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Ergebnisse Seite 77

Die Okklusion im rechten und linken anterioren Seitenzahnbereich wird nicht signifikant

geändert. Die Okklusion im rechten und linken posterioren Seitenzahnbereich wird

hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.

ORA ORP OLA OLP

T0 ± SD 0,32 ± 0,29 0,40 ± 0,29 0,34 ± 0,28 0,36 ± 0,26

T3 ± SD 0,28 ± 0,24 0,17 ± 0,19 0,24 ± 0,20 0,16 ± 0,15

Differenz -0,04 -0,23 -0,10 -0,20Tab. 40 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. ORA: Okklusion rechts anterior,ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.

- 0 , 2 5

- 0 , 2 0

- 0 , 1 5

- 0 , 1 0

- 0 , 0 5

0 ,00

ORA ORP OLA OLP

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 38 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Von linksnach rechts: ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior,OLP: Okklusion links posterior. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen stehtdabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 131.

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Ergebnisse Seite 78

5.2.11 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

horizontalem Wachstumsmuster

Nur drei der untersuchten Patienten wiesen zu Behandlungsbeginn einen Basenwinkel von

<16,93° auf, der die Grenze zur Einstufung als horizontales Wachstumsmuster darstellt.

Diese Patientenzahl ließ keine statistischen Auswertungen zu. Die Untersuchungsergebnisse

sind daher nicht auf Patienten mit einem horizontalen Wachstumsmuster anwendbar.

Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster (n=3) wurden in keine andere Gruppe beim

Vergleich nach Wachstumsmustern integriert.

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Ergebnisse Seite 79

5.2.12 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

vertikalem Wachstumsmuster

5.2.12.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen

Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die

anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens erfährt eine signifikante Vergrößerung

(p<0,01). Die Tabellen 41 und 42 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der

Zahnbogenlängen und Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen

Darstellungen 39 und 40 zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und

Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

LO LU

T0 ± SD 19,16 ± 1,92 16,00 ± 1,88

T3 ± SD 19,41 ± 1,30 16,83 ± 1,83

Differenz 0,25 0,83Tab. 41 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende,alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,10

0 ,20

0 ,30

0 ,40

0 ,50

0 ,60

0 ,70

0 ,80

0 ,90

LO LU

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 39 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für einJahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 132.

Page 80: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 80

Alle Stützzonen verkleinern sich im Verlauf, jedoch erfahren bis auf die linke Stützzone des

Unterkiefers, die eine gering signifikante Verkleinerung zeigt (p<0,05), keine signifikanten

Veränderungen.

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0 ± SD 23,27 ± 1,17 23,04 ± 1,22 22,30 ± 1,66 22,43 ± 1,72

T3 ± SD 22,52 ± 2,33 22,67 ± 2,34 21,48 ± 2,05 21,46 ± 2,20

Differenz -0,75 -0,37 -0,82 -0,97

Tab. 42 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. RS OK:rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

- 1 , 2 0

- 1 , 0 0

- 0 , 8 0

- 0 , 6 0

- 0 , 4 0

- 0 , 2 0

0 ,00

0 ,20

0 ,40

RS OK LS OK RS UK LS UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 40 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 133.

Page 81: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 81

5.2.12.2 Die Zahnbogenbreiten

Die anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers vergrößert sich nur gering signifikant

(p<0,05). Die posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird hochsignifikant größer

(p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird ebenfalls

jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind größer als

die im Unterkiefer. Die Tabelle 43 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der

Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 41 zeigt die

Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0 ± SD 32,68 ± 6,27 44,15 ± 2,99 33,82 ± 2,37 45,75 ± 2,57

T3 ± SD 35,69 ± 1,85 45,85 ± 2,26 35,21 ± 2,09 46,90 ± 2,04

Differenz 3,01 1,70 1,39 1,15

Tab. 43 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. AZBB:anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

2 ,50

3 ,00

3 ,50

AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 41 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posterioreZahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulenmarkieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zweiJahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 134.

Page 82: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 82

5.2.12.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen

Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale

Frontzahnstufe wird nicht signifikant verändert. Die Tabellen 44 und 45 zeigen die

Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den

Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen Darstellungen 42 und 43 zeigen die Änderungen der

sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis

Behandlungsende.

SFS VFS

T0 ± SD 5,88 ± 2,12 3,61 ± 1,76

T3 ± SD 3,27 ± 1,05 2,94 ± 1,35

Differenz -2,61 -0,67Tab. 44 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T3 und diedaraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SFS: sagittaleFrontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.

- 3 , 0 0

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

SFS VFS

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 42 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. Vonlinks nach rechts: SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markierenden Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei JahreBehandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 135.

Page 83: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 83

Die Okklusion im rechten anterioren (p<0,01) und posterioren (p<0,001) anterioren

Seitenzahnbereich wird signifikant von einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die

Okklusion im linken anterioren (p<0,05) und posterioren (p<0,001) Seitenzahnbereich wird

ebenfalls signifikant von einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.

ORA ORP OLA OLP

T0 ± SD 0,38 ± 0,23 0,40 ± 0,25 0,36 ± 0,26 0,37 ± 0,24

T3 ± SD 0,21 ± 0,18 0,12 ± 0,15 0,20 ± 0,17 0,12 ± 0,13

Differenz -0,17 -0,28 -0,16 -0,25Tab. 45 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. ORA: Okklusion rechts anterior,ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.

- 0 , 3 5

- 0 , 3 0

- 0 , 2 5

- 0 , 2 0

- 0 , 1 5

- 0 , 1 0

- 0 , 0 5

0 ,00

ORA ORP OLA OLP

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 43 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. Von linksnach rechts: ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior,OLP: Okklusion links posterior. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen stehtdabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 136.

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Ergebnisse Seite 84

5.2.13 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem mit

denen mit vertikalem Wachstumsmuster

Bei Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem und vertikalem

Wachstumsmuster kann festgestellt werden, daß die anteriore Länge des Unterkiefer-

Zahnbogens sowie die anterioren Zahnbogenbreiten des Ober- und Unterkiefers bei

Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster gering signifikant (p<0,05) kleiner sind als bei

Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Alle anderen Mittelwerte weisen keine

signifikanten Unterschiede auf.

5.2.14 Klinischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem mit denen

mit vertikalem Wachstumsmuster

Bei Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster

kann festgestellt werden, daß die posterioren Zahnbogenbreiten des Ober- und Unterkiefers

bei Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster gering signifikant (p<0,05) kleiner sind als bei

Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Alle anderen Mittelwerte weisen keine

signifikanten Unterschiede auf.

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Ergebnisse Seite 85

5.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung)

5.3.1 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten

5.3.1.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird hochsignifikant größer (p<0,001), ANB

wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird signifikant größer (p<0,01) und ArSN wird

hochsignifikant größer (p<0,001). Die Tabelle 46 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische

Darstellung 44 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel

und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0 ± SD 80,55 ± 2,96 75,49 ± 2,82 5,05 ± 1,66 76,71 ± 2,85 122,40 ± 4,08

T4± SD 79,21 ± 2,60 76,26 ± 2,60 2,95 ± 1,46 77,08 ± 2,91 124,18 ± 3,48

Differenz -1,34 0,77 -2,10 0,37 1,78Tab. 46 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=69 Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-2,50

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 44 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=69 Patienten. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 fürvier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 137.

Page 86: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 86

5.3.1.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

IOK wird gering signifikant größer (p<0,05), IUK und B werden nicht signifikant verändert, Go

wird signifikant kleiner (p<0,01) und die Y-Achse wird hochsignifikant größer (p<0,001). Die

Tabelle 47 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen Winkel zu den

Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische Darstellung 45 zeigt die Änderungen der Inklination der

Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des Wachstumsmusters von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

IOK IUK B Go Y-Achse

T0± SD 7,01 ± 3,46 34,26 ± 5,33 27,26 ± 6,11 126,30 ± 7,21 67,82 ± 3,02

T4± SD 7,49 ± 3,47 34,58 ± 6,00 27,09 ± 7,35 125,20 ± 7,02 68,91 ± 3,26

Differenz 0,48 0,32 -0,17 -1,10 1,09Tab. 47 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0

und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=69 Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

Iok Iuk B Go Y-Achse

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 45 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=69 Patienten. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen.IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 138.

Page 87: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 87

5.3.1.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

1–OK wird hochsignifikant größer (p<0,001), 1–UK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001) und

1–1 wird nicht signifikant verändert. Die Tabelle 48 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die

grafische Darstellung 46 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur

Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

1–OK 1–UK 1–1

T0± SD 66,74 ± 7,38 83,47 ± 7,03 122,93 ± 9,81

T4± SD 71,61 ± 5,80 79,66 ± 6,42 124,16 ± 7,65

Differenz 4,87 -3,81 1,23Tab. 48 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T4

und die daraus resultierende Differenz für n=69 Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben inGrad.

-5,00

-4,00

-3,00

-2,00

-1,00

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

6,00

1-OK 1-UK 1-1

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 46 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=69 Patienten.Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK:Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 139.

Page 88: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 88

5.3.2 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten

5.3.2.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird hochsignifikant größer (p<0,001), ANB

wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird hochsignifikant größer (p<0,001) und ArSN

wird gering signifikant größer (p<0,05). Die Tabelle 49 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische

Darstellung 47 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel

und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0± SD 80,16 ± 2,80 75,27 ± 2,55 4,87 ± 1,89 76,44 ± 2,47 123,03 ± 4,33

T3± SD 78,92 ± 2,79 76,09 ± 2,47 2,83 ± 1,56 76,92 ± 2,66 123,91 ± 4,32

Differenz -1,24 0,82 -2,04 0,48 0,88Tab. 49 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=37 weibliche Patienten. SNA: sagittale Position der Maxillaim Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-2,50

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 47 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=37 weibliche Patienten. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 140.

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Ergebnisse Seite 89

5.3.2.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

IOK, IUK, B und Go werden nicht signifikant verändert. Die Y-Achse wird hochsignifikant größer

(p<0,001). Die Tabelle 50 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen

Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 48 zeigt die Änderungen der

Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des

Wachstumsmusters von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

IOK IUK B Go Y-Achse

T0± SD 7,48 ± 2,91 35,44 ± 4,68 27,96 ± 5,42 127,01 ± 6,61 68,37 ± 2,83

T3± SD 7,58 ± 2,83 35,44 ± 5,35 27,87 ± 5,84 126,03 ± 6,55 69,12 ± 3,14

Differenz 0,10 0,00 -0,09 -0,98 0,75Tab. 50 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0

und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=37 weibliche Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alleZahlenangaben in Grad.

-1,20

-1,00

-0,80

-0,60

-0,40

-0,20

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

1,00

Iok Iuk B Go Y-Achse

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=37 weibliche Patienten. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung derUnterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse:Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 fürein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 141.

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Ergebnisse Seite 90

5.3.2.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

1–OK wird hochsignifikant größer (p<0,001), 1–UK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001) und

1–1 wird signifikant größer (p<0,01). Die Tabelle 51 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die

grafische Darstellung 49 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur

Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

1–OK 1–UK 1–1

T0± SD 63,90 ± 7,19 83,77 ± 7,37 119,66 ± 9,22

T3± SD 70,80 ± 5,52 79,85 ± 7,56 122,36 ± 7,61

Differenz 6,90 -3,92 2,70Tab. 51 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T3

und die daraus resultierende Differenz für n=37 weibliche Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben inGrad.

-6,00

-4,00

-2,00

0,00

2,00

4,00

6,00

8,00

1-OK 1-UK 1-1

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 49 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=37 weiblichePatienten. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle142.

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Ergebnisse Seite 91

5.3.3 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten

5.3.3.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird gering signifikant größer (p<0,05),

ANB wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird nicht signifikant verändert und ArSN

wird hochsignifikant größer (p<0,001). Die Tabelle 52 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische

Darstellung 50 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel

und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0± SD 81,00 ± 3,11 75,74 ± 3,13 5,25 ± 1,35 77,03 ± 3,24 121,67 ± 3,70

T4± SD 79,89 ± 2,70 76,45 ± 2,80 3,45 ± 1,44 77,15 ± 3,20 123,95 ± 2,95

Differenz -1,11 0,71 -1,80 0,12 2,28Tab. 52 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=32 männliche Patienten. SNA: sagittale Position derMaxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Positionder Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-2,50

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

2,50

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 50 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=32 männliche Patienten. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel.SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei JahreBehandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 143.

Page 92: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 92

5.3.3.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

IOK wird signifikant größer (p<0,01), IUK wird nicht signifikant verändert, B und Go werden

gering signifikant kleiner (p<0,05) und die Y-Achse wird hochsignifikant größer (p<0,001).

Die Tabelle 53 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen Winkel zu den

Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische Darstellung 51 zeigt die Änderungen der Inklination der

Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des Wachstumsmusters von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

IOK IUK B Go Y-Achse

T0± SD 6,46 ± 3,99 32,90 ± 5,77 26,45 ± 6,82 125,49 ± 7,87 67,05 ± 3,16

T4± SD 7,18 ± 3,70 33,31 ± 6,04 26,14 ± 7,80 124,07 ± 7,36 68,78 ± 3,25

Differenz 0,72 0,41 -0,31 -1,42 1,73Tab. 53 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0

und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=32 männliche Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in Grad.

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

Iok Iuk B Go Y-Achse

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 51 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=32 männliche Patienten. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung derUnterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse:Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 fürein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 144.

Page 93: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 93

5.3.3.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

1–OK wird gering signifikant größer (p<0,05), 1–UK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001)

und 1–1 wird nicht signifikant verändert. Die Tabelle 54 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die

grafische Darstellung 52 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur

Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

1–OK 1–UK 1–1

T0± SD 70,02 ± 6,23 83,14 ± 6,72 126,71 ± 9,21

T4± SD 72,52 ± 5,73 80,11 ± 6,27 126,49 ± 7,19

Differenz 2,50 -3,03 -0,22

Tab. 54 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T4

und die daraus resultierende Differenz für n=32 männliche Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben inGrad.

-4,00

-3,00

-2,00

-1,00

0,00

1,00

2,00

3,00

1-OK 1-UK 1-1

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 52 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=32 männlichePatienten. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 145.

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Ergebnisse Seite 94

5.3.4 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen mit denen

der männlichen Patienten

5.3.4.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

Es ergeben sich keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte der Anfangsbefunde. In der

Tabelle 55 befinden sich die Anfangsmittelwerte der sagittalen Winkel und deren

Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind

dahinter vermerkt.

Männlich Weiblich Differenz Signifikanz

SNA 81,00 ± 3,11 80,16 ± 2,80 -0,84 n.s.

SNB 75,74 ± 3,13 75,27 ± 2,55 -0,47 n.s.

ANB 5,25 ± 1,35 4,87 ± 1,89 -0,38 n.s.

SNPg 77,03 ± 3,24 76,44 ± 2,47 -0,59 n.s.

ArSN 121,67 ± 3,70 123,03 ± 4,33 1,36 n.s.

Tab. 55 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsbeginnund deren Differenz. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position derMandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

5.3.4.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

IUK und die Y-Achse sind im Mittel bei männlichen Patienten signifikant kleiner als bei

weiblichen Patienten. IOK und B zeigen keine signifikanten Unterschiede. Die

Unterkieferbasis ist bei männlichen Patienten gering anteinkliniert gegenüber den weiblichen

Patienten. Die Y-Achse ist bei weiblichen Patienten stärker geneigt als bei männlichen

Patienten. Die weiblichen Patienten weisen also eher ein neutrales bis vertikales

Wachstumsmuster auf, die männlichen Patienten ein neutrales bis horizontales. In der

Tabelle 56 befinden sich die Anfangsmittelwerte der vertikalen Winkel und deren

Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind

dahinter vermerkt.

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Ergebnisse Seite 95

Männlich Weiblich Differenz Signifikanz

IOK 6,46 ± 3,99 7,48 ± 2,91 1,02 n.s.

IUK 32,90 ± 5,77 35,44 ± 4,68 2,54 *

B 26,45 ± 6,82 27,96 ± 5,42 1,51 n.s.

Go 125,49 ± 7,87 127,01 ± 6,61 1,52 n.s.

Y-Achse 67,05 ± 3,16 68,37 ± 2,83 1,32 *

Tab. 56 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsbeginn undderen Differenz. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. p<0,001 (***), p<0,01(**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

5.3.4.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

1–OK ist bei männlichen Patienten hochsignifikant größer als bei weiblichen Patienten, 1–UK

weist keine signifikanten Unterschiede auf und 1–1 ist bei männlichen Patienten

hochsignifikant größer als bei weiblichen Patienten. Bei männlichen Patienten liegt eher eine

neutrale bis protrudierte Oberkiefer-Schneidezahnneigung und bei weiblichen Patienten eine

deutlich protrudierte Oberkiefer-Schneidezahnneigung zu Behandlungsbeginn vor. Der

Interinzisalwinkel ist bei männlichen Patienten mäßig kleiner als bei Eugnathen, bei

weiblichen Patienten jedoch deutlich kleiner. In der Tabelle 57 befinden sich die

Anfangsmittelwerte der Schneidezahnneigung und deren Standardabweichungen. Die

Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Männlich Weiblich Differenz Signifikanz

1–OK 70,02 ± 6,23 63,90 ± 7,19 -6,12 ***

1–UK 83,14 ± 6,72 83,77 ± 7,37 0,63 n.s.

1–1 126,71 ± 9,21 119,66 ± 9,22 -7,05 ***

Tab. 57 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1–UK und 1–1 zu Behandlungsbeginn und derenDifferenz. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung dermittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***), p<0,01 (**),p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

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Ergebnisse Seite 96

5.3.5 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen mit denen der

männlichen Patienten

5.3.5.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

Die Änderungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN finden bei weiblichen

Patienten und männlichen Patienten zwar teilweise in unterschiedlichem Ausmaß statt, die

Mittelwerte der Winkel unterscheiden sich nach Behandlungsende aber nicht signifikant

voneinander. In der Tabelle 58 befinden sich die Mittelwerte der sagittalen Winkel und deren

Standardabweichungen zu Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der

Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Männlich Weiblich Differenz Signifikanz

SNA 79,89 ± 2,70 78,92 ± 2,79 -0,97 n.s.

SNB 76,45 ± 2,80 76,09 ± 2,47 -0,36 n.s.

ANB 3,45 ± 1,44 2,83 ± 1,56 -0,62 n.s.

SNPg 77,15 ± 3,20 76,92 ± 2,66 -0,23 n.s.

ArSN 123,95 ± 2,95 123,91 ± 4,32 -0,04 n.s.

Tab. 58 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsende undderen Differenz. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

5.3.5.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

Die in der Vertikalen stattfindenden Veränderungen führen dazu, daß der gering signifikante

Unterschied bei der Y-Achse zu Behandlungsbeginn gegen Behandlungsende entfällt. Die

anderen Mittelwerte ändern ihr Verhältnis zueinander im Verlauf nicht. In der Tabelle 59

befinden sich die Mittelwerte der vertikalen Winkel und deren Standardabweichungen zu

Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter

vermerkt.

Männlich Weiblich Differenz Signifikanz

IOK 7,18 ± 3,70 7,58 ± 2,83 0,40 n.s.

IUK 33,31 ± 6,04 35,44 ± 5,35 2,13 *

B 26,14 ± 7,80 27,87 ± 5,84 1,73 n.s.

Go 124,07 ± 7,36 126,03 ± 6,55 1,96 n.s.

Y-Achse 68,78 ± 3,25 69,12 ± 3,14 0,34 n.s.

Tab. 59 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsende und derenDifferenz. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. p<0,001 (***), p<0,01(**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

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Ergebnisse Seite 97

5.3.5.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

Im Verlauf der Behandlung werden die Oberkiefer-Schneidezähne bei weiblichen Patienten

deutlich stärker retrudiert als bei männlichen Patienten, so daß bei Behandlungsende kein

signifikanter Unterschied zwischen der Schneidezahnneigung besteht. Die Unterkiefer-

Schneidezähne werden bei beiden Geschlechtern protrudiert. Es resultiert aus diesen

Änderungen ebenfalls ein veränderter Interinzisalwinkel, der jedoch auch nach

Behandlungsabschluß bei weiblichen und männlichen Patienten noch hochsignifikant

unterschiedlich bleibt. In der Tabelle 60 befinden sich die Mittelwerte der

Schneidezahnneigung und deren Standardabweichungen zu Behandlungsende. Die

Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Männlich Weiblich Differenz Signifikanz

1–OK 72,52 ± 5,73 70,80 ± 5,52 -1,72 n.s.

1–UK 80,11 ± 6,27 79,85 ± 7,56 -0,26 n.s.

1–1 126,49 ± 7,19 122,36 ± 7,61 -4,13 ***

Tab. 60 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1–UK und 1–1 zu Behandlungsende und derenDifferenz. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung dermittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***), p<0,01 (**),p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

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5.3.6 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß

5.3.6.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird hochsignifikant größer (p<0,001), ANB

wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird signifikant größer (p<0,01), ArSN wird

hochsignifikant größer (p<0,001). Die Tabelle 61 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische

Darstellung 53 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel

und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0± SD 80,41 ± 2,75 75,25 ± 2,69 5,15 ± 1,68 76,55 ± 2,75 122,15 ± 3,87

T4± SD 79,37 ± 2,62 76,39 ± 2,55 2,99 ± 1,51 77,22 ± 2,76 123,73 ± 3,72

Differenz -1,04 1,14 -2,16 0,67 1,58Tab. 61 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-2,50

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 53 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. Von links nach rechts: SNA: sagittalePosition der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB:sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit demknöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 148.

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Ergebnisse Seite 99

5.3.6.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

IOK wird gering signifikant größer (p<0,05), IUK wird nicht signifikant verändert, B und Go

werden nicht signifikant verändert und die Y-Achse wird hochsignifikant größer (p<0,001).

Die Tabelle 62 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen Winkel zu den

Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische Darstellung 54 zeigt die Änderungen der Inklination der

Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des Wachstumsmusters von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

IOK IUK B Go Y-Achse

T0± SD 6,87 ± 3,40 34,12 ± 5,37 27,25 ± 5,91 125,97 ± 6,50 67,61 ± 3,14

T4± SD 7,35 ± 3,52 34,73 ± 5,59 27,39 ± 6,62 125,21 ± 5,91 68,69 ± 3,17

Differenz 0,48 0,61 0,14 -0,76 1,09

Tab. 62 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0

und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0:Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

Iok Iuk B Go Y-Achse

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 54 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. Von links nach rechts: IOK: Neigung desOberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramusmandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 149.

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5.3.6.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

1–OK wird hochsignifikant größer (p<0,001), 1–UK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001) und

1–1 wird nicht signifikant verändert. Die Tabelle 63 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die

grafische Darstellung 55 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur

Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

1–OK 1–UK 1–1

T0± SD 65,20 ± 7,12 83,29 ± 6,45 121,20 ± 8,29

T4± SD 71,29 ± 5,50 79,17 ± 5,98 123,05 ± 7,12

Differenz 6,09 -4,12 1,85Tab. 63 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T4

und die daraus resultierende Differenz für n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. 1-OK:Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in Grad.

-6,00

-4,00

-2,00

0,00

2,00

4,00

6,00

8,00

1-OK 1-UK 1-1

T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4

Abb. 55 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=43 Patientenmit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnensteht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung undT0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 150.

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Ergebnisse Seite 101

5.3.7 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß

5.3.7.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird signifikant größer (p<0,01), ANB wird

hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird gering signifikant größer (p<0,05) und ArSN

wird signifikant größer (p<0,01). Die Tabelle 64 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische

Darstellung 56 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel

und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0± SD 80,78 ± 3,32 75,89 ± 3,04 4,88 ± 1,64 76,99 ± 3,03 122,81 ± 4,45

T3± SD 79,84 ± 3,34 76,79 ± 2,97 3,05 ± 1,20 77,70 ± 3,20 123,85 ± 3,82

Differenz -0,94 0,90 -1,83 0,71 1,04

Tab. 64 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 56 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. Von links nach rechts: SNA: sagittalePosition der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB:sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit demknöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle151.

Page 102: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 102

5.3.7.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

IOK, IUK, B und Go werden nicht signifikant verändert. Die Y-Achse wird signifikant größer

(p<0,01). Die Tabelle 65 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen

Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 57 zeigt die Änderungen der

Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des

Wachstumsmusters von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

IOK IUK B Go Y-Achse

T0± SD 7,24 ± 3,63 34,49 ± 5,36 27,28 ± 6,55 126,85 ± 8,36 68,00 ± 2,92

T3± SD 7,34 ± 2,99 34,07 ± 6,38 26,73 ± 7,35 125,51 ± 8,37 68,61 ± 3,21

Differenz 0,10 -0,42 -0,55 -1,34 0,61Tab. 65 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0

und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

Iok Iuk B Go Y-Achse

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 57 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. Von links nach rechts: IOK: Neigung desOberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramusmandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlungund T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 152.

Page 103: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 103

5.3.7.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

1–OK wird nicht signifikant verändert, 1–UK wird signifikant kleiner (p<0,01) und 1–1 wird

nicht signifikant verändert. Die Tabelle 66 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen

der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 58 zeigt

die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

1–OK 1–UK 1–1

T0± SD 69,28 ± 7,22 83,78 ± 8,03 125,79 ± 11,51

T3± SD 71,99 ± 6,35 81,83 ± 7,92 127,09 ± 8,70

Differenz 2,71 -1,95 1,30Tab. 66 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T3

und die daraus resultierende Differenz für n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-3,00

-2,00

-1,00

0,00

1,00

2,00

3,00

1-OK 1-UK 1-1

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 58 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=26 Patientenmit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. Von rechts nach links: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnensteht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung.Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 153.

Page 104: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 104

5.3.8 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß

5.3.8.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

Der Vergleich der Anfangsbefunde zeigt in der Sagittalen keine signifikanten Unterschiede

zwischen den Gruppen. In der Tabelle 67 befinden sich die Anfangsmittelwerte der sagittalen

Winkel und deren Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der

Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz

SNA 80,41 ± 2,75 80,78 ± 3,32 0,37 n.s.

SNB 75,25 ± 2,69 75,89 ± 3,04 0,64 n.s

ANB 5,15 ± 1,68 4,88 ± 1,64 -0,27 n.s.

SNPg 76,55 ± 2,75 76,99 ± 3,03 0,44 n.s.

ArSN 122,15 ± 3,87 122,81 ± 4,45 0,66 n.s.Tab. 67 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsbeginnund deren Differenz. WG: Wechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

5.3.8.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

Der Vergleich der Anfangsbefunde zeigt in der Vertikalen keine signifikanten Unterschiede

zwischen den Gruppen. In der Tabelle 68 befinden sich die Anfangsmittelwerte der vertikalen

Winkel und deren Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der

Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz

IOK 6,87 ± 3,40 7,24 ± 3,63 0,37 n.s.

IUK 34,12 ± 5,37 34,49 ± 5,36 0,37 n.s.

B 27,25 ± 5,91 27,28 ± 6,55 0,03 n.s.

Go 125,97 ± 6,50 126,85 ± 8,36 0,88 n.s.

Y-Achse 67,61 ± 3,14 68,00 ± 2,92 0,39 n.s.Tab. 68 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsbeginn undderen Differenz. WG: Wechselgebiß. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen.IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

5.3.8.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

Der Vergleich der Anfangsbefunde zeigt, daß gering signifikante Unterschiede bei der

Oberkiefer-Schneidezahninklination und dem Interinzisalwinkel bestehen. Bei Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß sind die Schneidezähne des Oberkiefers

stärker protrudiert als bei Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. In der Tabelle 69

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Ergebnisse Seite 105

befinden sich die Anfangsmittelwerte der Schneidezahnneigung und deren

Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind

dahinter vermerkt.

Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz

1–OK 65,20 ± 7,12 69,28 ± 7,22 4,08 *

1–UK 83,29 ± 6,45 83,78 ± 8,03 0,49 n.s.

1–1 121,20 ± 8,29 125,79 ± 11,51 4,59 *Tab. 69 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1-UK und 1–1 zu Behandlungsbeginn und derenDifferenz. WG: Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***),p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 106: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 106

5.3.9 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß

5.3.9.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

Die Änderungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN finden bei

Behandlungsbeginn im frühen bzw. späten Wechselgebiß zwar teilweise in

unterschiedlichem Ausmaß statt, die Mittelwerte der Winkel unterscheiden sich nach

Behandlungsende aber nicht signifikant voneinander. In der Tabelle 70 befinden sich die

Mittelwerte der sagittalen Winkel und deren Standardabweichungen zu Behandlungsende.

Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz

SNA 79,37 ± 2,62 79,84 ± 3,34 0,47 n.s.

SNB 76,39 ± 2,55 76,79 ± 2,97 0,40 n.s.

ANB 2,99 ± 1,51 3,05 ± 1,20 0,06 n.s.

SNPg 77,22 ± 2,76 77,70 ± 3,20 0,48 n.s.

ArSN 123,73 ± 3,72 123,85 ± 3,82 0,12 n.s.Tab. 70 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsende undderen Differenz. WG: Wechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

5.3.9.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

Die Änderungen der Winkel IOK, IUK, B, ANB, Go und Y-Achse finden bei Behandlungsbeginn

im frühen bzw. späten Wechselgebiß zwar teilweise in unterschiedlichem Ausmaß statt, die

Mittelwerte der Winkel unterscheiden sich nach Behandlungsende aber nicht signifikant

voneinander. In der Tabelle 71 befinden sich die Mittelwerte der vertikalen Winkel und deren

Standardabweichungen zu Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der

Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz

IOK 7,35 ± 3,52 7,34 ± 2,99 -0,01 n.s.

IUK 34,73 ± 5,59 34,07 ± 6,38 -0,66 n.s.

B 27,39 ± 6,62 26,73 ± 7,35 -0,66 n.s.

Go 125,21 ± 5,91 125,51 ± 8,37 0,30 n.s.

Y-Achse 68,69 ± 3,17 68,61 ± 3,21 -0,08 n.s.Tab. 71 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsende und derenDifferenz. WG: Wechselgebiß. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 107: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 107

5.3.9.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

Wiesen zu Behandlungsbeginn die Oberkiefer-Schneidezähne noch signifikant

unterschiedliche Stellungen zur Kieferbasis auf, so ist dieser Unterschied zu

Behandlungsende nicht mehr festzustellen. Der Interinzisalwinkel bleibt auch nach

Behandlungsende signifikant verschieden. In der Tabelle 72 befinden sich die Mittelwerte der

Schneidezahnneigung und deren Standardabweichungen zu Behandlungsende. Die

Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz

1–OK 71,29 ± 5,50 71,99 ± 6,35 0,70 n.s.

1–UK 79,17 ± 5,98 81,83 ± 7,92 2,66 n.s.

1–1 123,05 ± 7,12 127,09 ± 8,70 4,04 *Tab. 72 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1-UK und 1–1 zu Behandlungsende und derenDifferenz. WG: Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***),p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

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Ergebnisse Seite 108

5.3.10 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit neutralem

Wachstumsmuster

5.3.10.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird hochsignifikant größer (p<0,001), ANB

wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird signifikant größer (p<0,01) und ArSN wird

gering signifikant größer (p<0,05). Die Tabelle 73 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische

Darstellung 59 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel

und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0± SD 80,03 ± 2,78 75,12 ± 2,73 4,90 ± 1,39 76,56 ± 2,86 123,45 ± 3,33

T3± SD 78,83 ± 2,81 76,07 ± 2,78 2,75 ± 1,31 77,16 ± 2,98 124,48 ± 3,42

Differenz -1,20 0,95 -2,15 0,60 1,04Tab. 73 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. SNA:sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel.ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit demknöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-2,50

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 59 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlungund T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 156.

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Ergebnisse Seite 109

5.3.10.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

IOK, IUK, B und Go werden nicht signifikant verändert. Die Y-Achse wird hochsignifikant größer

(p<0,001). Die Tabelle 74 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen

Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 60 zeigt die Änderungen der

Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des

Wachstumsmusters von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

IOK IUK B Go Y-Achse

T0± SD 8,31 ± 3,12 32,06 ± 3,25 23,76 ± 2,80 122,64 ± 4,88 67,28 ± 2,62

T3± SD 8,36 ± 2,83 31,72 ± 3,78 23,37 ± 4,01 121,81 ± 4,68 68,02 ± 2,86

Differenz 0,05 -0,34 -0,39 -0,83 0,75Tab. 74 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0

und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. IOK: Neigungdes Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramusmandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-1,00

-0,80

-0,60

-0,40

-0,20

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

1,00

Iok Iuk B Go Y-Achse

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 60 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 157.

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Ergebnisse Seite 110

5.3.10.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

1–OK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), 1–UK wird hochsignifikant größer (p<0,001) und

1–1 wird nicht signifikant verändert. Die Tabelle 74 zeigt die Mittelwerte und

Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die

grafische Darstellung 61 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur

Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

1–OK 1–UK 1–1

T0± SD 65,65 ± 7,86 81,10 ± 5,36 122,98 ± 10,45

T3± SD 70,04 ± 5,41 77,78 ± 5,20 124,14 ± 8,83

Differenz 4,39 -3,32 1,16Tab. 74 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T3

und die daraus resultierende Differenz für n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangabenin Grad.

-4,00

-3,00

-2,00

-1,00

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

1-OK 1-UK 1-1

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 61 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=38 Patientenmit neutralem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähnezur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 fürein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 61.

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Ergebnisse Seite 111

5.3.11 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit horizontalem

Wachstumsmuster

Nur drei der untersuchten Patienten wiesen zu Behandlungsbeginn einen Basenwinkel von

<16,93° auf. Diese Patientenzahl ließ keine statistischen Auswertungen zu. Die

Untersuchungsergebnisse sind daher nicht auf Patienten mit einem horizontalen

Wachstumsmuster anwendbar. Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster (n=3) wurden

in keine andere Gruppe beim Vergleich nach Wachstumsmuster integriert.

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Ergebnisse Seite 112

5.3.12 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster

5.3.12.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird signifikant größer (p<0,01), ANB wird

hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird nicht signifikant verändert und ArSN wird

signifikant größer (p<0,01). Die Tabelle 76 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen

der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 62 zeigt die

Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel und die Neigung der

Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0± SD 80,89 ± 3,00 75,70 ± 2,81 5,17 ± 2,00 76,65 ± 2,77 121,13 ± 4,78

T3± SD 80,17 ± 2,68 76,60 ± 2,47 3,58 ± 1,52 77,13 ± 2,72 121,98 ± 4,20

Differenz -0,72 0,90 -1,59 0,48 0,85Tab. 76 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SNA:sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel.ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit demknöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

1,50

SNA SNB ANB SNPg ArSN

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 62 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxillaim Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlungund T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 159.

Page 113: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 113

5.3.12.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

IOK wird signifikant größer (p<0,01), IUK und B werden nicht signifikant verändert, Go wird

gering signifikant kleiner (p<0,05) und die Y-Achse wird hochsignifikant größer (p<0,001).

Die Tabelle 77 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen Winkel zu den

Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 63 zeigt die Änderungen der Inklination der

Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des Wachstumsmusters von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

IOK IUK B Go Y-Achse

T0± SD 5,13 ± 3,18 38,44 ± 4,16 33,31 ± 3,41 132,23 ± 5,73 68,91 ± 3,11

T3± SD 5,74 ± 2,75 38,30 ± 5,07 32,56 ± 4,21 130,42 ± 5,57 69,60 ± 3,40

Differenz 0,61 -0,14 -0,75 -1,81 0,69Tab. 77 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0

und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. IOK: Neigungdes Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramusmandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.

-2,00

-1,50

-1,00

-0,50

0,00

0,50

1,00

Iok Iuk B Go Y-Achse

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 63 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 160.

Page 114: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 114

5.3.12.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

1–OK wird signifikant kleiner (p<0,01), 1–UK wird signifikant größer (p<0,01) und 1–1 wird

nicht signifikant verändert. Die Tabelle 78 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen

der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 64 zeigt

die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander von

Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.

1–OK 1–UK 1–1

T0± SD 68,18 ± 3,11 87,92 ± 6,06 122,75 ± 9,49

T3± SD 73,25 ± 5,25 85,03 ± 7,37 125,55 ± 7,32

Differenz 5,07 -2,89 2,80Tab. 78 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T3

und die daraus resultierende Differenz für n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangabenin Grad.

-4,00

-3,00

-2,00

-1,00

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

6,00

1-OK 1-UK 1-1

T0-T1 T0-T2 T0-T3

Abb. 64 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=28 Patientenmit vertikalem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähnezur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 fürein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 161.

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Ergebnisse Seite 115

5.3.13 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem

mit denen mit vertikalem Wachstumsmuster

5.3.13.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

Der Vergleich der Anfangsbefunde zeigt nur für ArSN gering signifikante Unterschiede

zwischen Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster. Bei Patienten mit

vertikalem Wachstumsmuster erscheint dieser Winkel gering kleiner. In der Tabelle 79

befinden sich die Anfangsmittelwerte der sagittalen Winkel und deren

Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind

dahinter vermerkt.

Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz

SNA 80,03 ± 2,78 80,89 ± 3,00 0,86 n.s.

SNB 75,12 ± 2,73 75,70 ± 2,81 0,58 n.s.

ANB 4,90 ± 1,39 5,17 ± 2,00 0,27 n.s.

SNPg 76,56 ± 2,86 76,65 ± 2,77 0,09 n.s.

ArSN 123,45 ± 3,33 121,13 ± 4,78 -2,32 *Tab. 76 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsbeginnund deren Differenz. WM: Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)

5.3.13.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

Bei Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster unterscheiden sich die

Anfangsbefunde hochsignifikant mit Ausnahme der Y-Achse, die nur gering signifikante

Unterschiede aufweist. Beim vertikalen Wachstumsmuster ist die Oberkieferbasis gegenüber

der vorderen Schädelbasis mehr anteinkliniert, die Unterkieferbasis gegenüber der vorderen

Schädelbasis mehr retroinkliniert und der Basenwinkel entsprechend größer. Ebenfalls

weisen Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster einen größeren Gonionwinkel auf. In der

Tabelle 80 befinden sich die Anfangsmittelwerte der vertikalen Winkel und deren

Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind

dahinter vermerkt.

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Ergebnisse Seite 116

Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz

IOK 8,31 ± 3,12 5,13 ± 3,18 -3,18 ***

IUK 32,06 ± 3,25 38,44 ± 4,16 6,38 ***

B 23,76 ± 2,80 33,31 ± 3,41 9,55 ***

Go 122,64 ± 4,88 132,23 ± 5,73 9,59 ***

Y-Achse 67,28 ± 2,62 68,91 ± 3,11 1,63 *Tab. 80 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsbeginn undderen Differenz. WM: Wachstumsmuster. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung derUnterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse:Wachstumsachse. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)

5.3.13.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

Bei Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster unterscheiden sich zu Beginn

die Unterkiefer-Schneidezähne hochsignifikant in ihrer Stellung zur Kieferbasis dahingehend,

daß sie im Falle des vertikalen Wachstums stärker retrudiert sind. Die anderen

Schneidezahnwinkel zeigen keine signifikanten Unterschiede des Anfangsbefundes. In der

Tabelle 81 befinden sich die Anfangsmittelwerte der Schneidezahnneigung und deren

Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind

dahinter vermerkt.

Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz

1–OK 65,65 ± 7,86 68,18 ± 3,11 2,53 n.s.

1–UK 81,10 ± 5,36 87,92 ± 6,06 6,82 ***

1–1 122,98 ± 10,45 122,75 ± 9,49 -0,23 n.s.Tab. 81 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1–UK und 1–1 zu Behandlungsbeginn und derenDifferenz. WM: Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis.1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001(***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)

Page 117: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Ergebnisse Seite 117

5.3.14 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem mit

denen mit vertikalem Wachstumsmuster

5.3.14.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis

Beim neutralen Wachstumsmuster kann SNA und damit auch ANB in einem größeren

Ausmaß verkleinert werden, was zu signifikanten Unterschieden bei den Mittelwerten dieser

Winkel zu Behandlungsende führt. Die Unterschiede bei ArSN bleiben bestehen, die

Signifikanz des Unterschieds wird jedoch größer. In der Tabelle 82 befinden sich die

Mittelwerte der sagittalen Winkel und deren Standardabweichungen zu Behandlungsende.

Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.

Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz

SNA 78,83 ± 2,81 80,17 ± 2,68 1,34 *

SNB 76,07 ± 2,78 76,60 ± 2,47 0,53 n.s.

ANB 2,75 ± 1,31 3,58 ± 1,52 0,83 *

SNPg 77,16 ± 2,98 77,13 ± 2,72 -0,03 n.s.

ArSN 124,48 ± 3,42 121,98 ± 4,20 -2,50 **Tab. 82 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsende undderen Differenz. WM: Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)

5.3.14.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster

Bei Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster bleiben die hochsignifikanten

Unterschiede zu Behandlungsbeginn bis zum Behandlungsende bestehen. In der Tabelle 83

befinden sich die Mittelwerte der vertikalen Winkel und deren Standardabweichungen zu

Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter

vermerkt.

Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz

IOK 8,36 ± 2,83 5,74 ± 2,75 -2,62 ***

IUK 31,72 ± 3,78 38,30 ± 5,07 6,58 ***

B 23,37 ± 4,01 32,56 ± 4,21 9,19 ***

Go 121,81 ± 4,68 130,42 ± 5,57 8,61 ***

Y-Achse 68,02 ± 2,86 69,60 ± 3,40 1,58 *Tab. 83 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsende und derenDifferenz. WM: Wachstumsmuster. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)

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Ergebnisse Seite 118

5.3.14.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

Bei Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster findet bei den Oberkiefer-

Schneidezähnen im Verlauf eine Retrusion und bei den Unterkiefer-Schneidezähnen eine

Protrusion statt. Im Oberkiefer geschieht dies in unterschiedlichem Ausmaß, so daß gering

signifikante Unterschiede der Mittelwerte zustande kommen. Im Unterkiefer bleibt es bei

hochsignifikanten Differenzen der Mittelwerte, wobei Patienten mit vertikalem

Wachstumsmuster weiterhin eher retrudierte Schneidezähne aufweisen. In der Tabelle 84

befinden sich die Mittelwerte der Schneidezahnneigung und deren Standardabweichungen

zu Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind

dahinter vermerkt.

Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz

1–OK 70,04 ± 5,41 73,25 ± 5,25 3,21 *

1–UK 77,78 ± 5,20 85,03 ± 7,37 7,25 ***

1–1 124,14 ± 8,83 125,55 ± 7,32 1,41 n.s.Tab. 84 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1–UK und 1–1 zu Behandlungsende und derenDifferenz. WM: Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis.1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001(***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)

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Diskussion Seite 119

6. Diskussion

6.1 Modellpaaranalyse

6.1.1 Anteriore Länge des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens

Bei der Modellpaaranalyse in der Sagittalen wurden die anteriore Länge des Ober- und

Unterkiefer-Zahnbogens überprüft sowie weiterhin die rechten und linken Stützzonenlängen

des jeweiligen Zahnbogens. Verschiedene Autoren haben sich um die Ermittlung von

physiologischen Mittelwerten für diese Parameter bemüht. Detaillierte Angaben machte

Korkhaus 1931 (40). Er sprach von der Vermessung der „Zahnbogenhöhe“. Unter

Zahnbogenlänge wurde dagegen die vollständige Länge des Zahnbogens von der

Verbindungslinie der Sechsjahrmolaren rechtwinklig zum Inzisalpunkt verstanden. Es wurden

in Abhängigkeit von der „Schneidezahnbreite“ Mittelwerte für die Zahnbogenlänge

angegeben. Die von A.M. Schwarz (75) bestimmten Werte für die „Sollhöhe“ richteten sich

darüber hinaus nach der vorliegenden Gesichtsform, die er in „Schmal“- oder „Breitgesicht“

einteilt. Kantorowicz (36) verwendet im Gegensatz zu Korkhaus für die Zahnbogenlänge im

Ober- und Unterkiefer einen korrespondierenden Meßwert. Dies wird dadurch erreicht, daß

korrespondierende Meßpunkte an den Zähnen des Ober- und Unterkiefers in Okklusion zu

Messungen herangezogen werden. Diese Methode wird später von Flock (21) weiter

genutzt, er gibt jedoch größere Variationsbreiten für die Mittelwerte an. Die in dieser

Untersuchung angewendete Meßmethode richtet sich nach derjenigen von Kantorowicz, bei

der sich die Mittelwerte der anterioren Zahnbogenlängen um 2 mm unterscheiden. Diese

2 mm ergeben sich aus der Differenz der Längen von Ober- und Unterkiefer-Zahnbogen und

stellen das Maß für die physiologische sagittale Frontzahnstufe dar. Eine kieferorthopädische

Behandlung kann dentoalveolär nur dann als erfolgreich betrachtet werden, wenn

kongruente Zahnbögen des Ober- und Unterkiefers erreicht werden. Die Ergebnisse sind

daher daraufhin zu prüfen, ob sich die Mittelwerte der anterioren Längen des Ober- und

Unterkiefer-Zahnbogens bis auf eine Differenz von 2 mm annähern.

Im Verlauf der Behandlung kommt es in allen untersuchten Gruppen zu einer Vergrößerung

der anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens. Hierbei wird die anteriore

Länge des Oberkiefer-Zahnbogens jedoch niemals signifikant geändert, wogegen die

Vergrößerung der anterioren Länge des Unterkiefer-Zahnbogens teilweise hochsignifikant

erfolgt. Die Tabelle 85 zeigt die Differenz der anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-

Zahnbogens jeweils zu Beginn und am Ende der kieferorthopädischen Behandlung.

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Diskussion Seite 120

1 2 3 4 5 6 7

Differenz LO-LU Behandlungsbeginn 3,12 3,07 3,17 3,05 3,23 3,18 3,16

Differenz LO-LU Behandlungsende 2,70 2,45 2,96 2,49 3,25 3,09 2,58Tab. 85 Differenz LO-LU in den jeweiligen Untersuchungsgruppen; LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. 1 = alle Patienten, 2 = weibliche Patienten, 3 =männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 = Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 = Patienten mitvertikalem Wachstumsmuster, alle Zahlenangaben in mm.

Es kann gezeigt werden, daß außer bei Patienten mit Behandlungsbeginn im späten

Wechselgebiß eine Verkleinerung der Differenz der Zahnbogenlängen zum

Behandlungsende im Vergleich zum Behandlungsbeginn in Richtung auf physiologische

Werte zustande kommt.

6.1.2 Stützzonenlängen

Untersuchungen der Änderungen von Stützzonenlängen im Verlauf der Gebißentwicklung

wurden bereits von mehreren Autoren (5, 6, 56, 58, 76, 80) für unterschiedliche

Bevölkerungsgruppen durchgeführt. Im Verlauf der Gebißentwicklung vollzieht sich beim

Zahnwechsel in den Stützzonen deren physiologische Verkleinerung. Diese ist bedingt durch

die geringere Summe der mesiodistalen Distanzen der Zähne der Stützzone der zweiten

Dentition gegenüber denen der ersten Dentition. Die Differenz wird „Leeway-Space“

genannt. Die Tabelle 86 zeigt mittlere Größen von Stützzonen der ersten und zweiten

Dentition. Es ist zu erkennen, daß die Mittelwerte für die zweite Dentition stets kleiner sind

als die für die erste Dentition.

Autor Seipel(76) Moorrees(56) Barrett(5,6) Moyers(58) Steigman(80)

Ort Schweden Nordamerika Australien Nordamerika Israel

Jahr 1948 1957 1963 1974 1981

1. Dentition

OK männlich 23,29 23,08 25,09 22,39 22,42

OK weiblich 22,90 22,46 24,39 21,99 21,84

UK männlich 23,98 23,55 25,94 23,48 23,09

UK weiblich 23,57 23,03 25,29 23,16 22,57

2. Dentition

OK männlich 22,25 21,78 23,19 21,32 21,62

OK weiblich 21,62 21,00 22,49 20,43 20,97

UK männlich 21,80 21,32 22,54 21,14 21,05

UK weiblich 21,06 20,36 21,68 20,38 20,37Tab. 86 Mittelwerte von Ober- und Unterkieferstützzonenlängen in der 1. und 2. Dentition verschiedener Autoren,alle Zahlenangaben in mm.

Die Untersucher differenzieren hierbei die Ober- von den Unterkieferstützzonen und die

männlichen von den weiblichen Patienten. Obwohl teilweise auch ethnisch unterschiedliche

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Diskussion Seite 121

Gruppen nachuntersucht worden sind, zeigt sich eine Konstanz bei den Ergebnissen. Es

wird bestätigt, daß in der ersten Dentition die Stützzonen des Unterkiefers immer größer sind

als diejenigen des Oberkiefers.

Literaturangaben über Stützzonen beziehen sich in der Regel auf die Zeitpunkte 1. und 2.

Dentition. Die in dieser Arbeit gewonnenen Werte lassen einen Vergleich aber nur zwischen

dem frühen Wechselgebiß und der 2. Dentition zu. Trotzdem sind bei den Resultaten

ähnliche Ergebnisse zu erkennen. Dobrinski (17) hat die Mittelwerte der Ober- und

Unterkieferstützzonen für männliche und weibliche Patienten für eine regionale unbehandelte

Population erarbeitet. Diese werden mit den Ergebnissen für männliche und weibliche

Patienten dieser Untersuchung vergleichen. Tabelle 87 zeigt zunächst die Ausgangsbefunde

der Patienten ohne kieferorthopädische Behandlung und der Patienten der vorliegenden

Untersuchung. Die Mittelwerte unterscheiden sich um nicht mehr als 0,8 mm.

Dobrinski Eig. Unters. (rechts) Eig. Unters. (links)

1. Dentition frühes WG frühes WG

OK männlich 22,69 23,39 23,33

OK weiblich 22,32 23,12 22,84

UK männlich 23,18 22,36 22,69

UK weiblich 22,78 22,53 22,43Tab. 87 Mittelwerte der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen in der 1. Dentition bzw. im frühen Wechselgebiß(WG) für eine unbehandelte Population (Dobrinski, 1984) und für die Patienten der vorliegenden Untersuchung,alle Zahlenangaben in mm.

Im Verlauf einer kieferorthopädischen Behandlung sollte die Verkleinerung der Stützzonen

das physiologische Maß, also den Leeway-Space, nicht überschreiten. Tabelle 88 zeigt die

Befunde der Patienten ohne kieferorthopädische Behandlung in der zweiten Dentition und

die Endbefunde der Patienten der vorliegenden Untersuchung. Es ist immer eine

Verkleinerung der Mittelwerte festzustellen.

Dobrinski Eig. Unters. (rechts) Eig. Unters. (links)

2. Dentition 2. Dentition 2. Dentition

OK männlich 21,96 22,61 22,88

OK weiblich 21,54 22,47 22,50

UK männlich 21,57 21,45 21,59

UK weiblich 21,04 21,38 21,42Tab. 88 Mittelwerte der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen in der 2. Dentition für eine unbehandeltePopulation (Dobrinski, 1984) und für die Patienten der vorliegenden Untersuchung, alle Zahlenangaben in mm.

Zum Ende der Behandlung mit Doppelvorschubplatten sind die Stützzonen gegenüber

denjenigen unbehandelter Patienten gering größer, die Unterschiede sind aber stets geringer

als 1 mm. Insgesamt kann eine Übereinstimmung zu der Aussage von Tränkmann und

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Diskussion Seite 122

Mitarbeitern (87) festgestellt werden, wonach die entstehenden Differenzen der Mittelwerte

für den Praktiker in klinisch bedeutsamen Bereichen nur bedingt relevant sind.

Ausgenommen hiervon sind natürlich größere Einzelabweichungen. Die Behandlung mit

Doppelvorschubplatten führt demnach zu Veränderungen in den Stützzonen, die denen bei

unbehandelten Patienten gleichen. Sie stimmen mit denen anderer Autoren (5, 6, 56, 58, 76,

80) weitgehend überein. Wichtig ist die Feststellung, daß die Behandlung mit

Doppelvorschubplatten nicht zu übermäßigen Verkleinerungen der Stützzonen führt. Dies ist

eine Voraussetzung für eine erfolgreiche kieferorthopädische Therapie, die unter anderem

auf die Kongruenz der Zahnbögen und damit auch der Stützzonen abzielt. Weiterhin kann

bei übermäßig eingeengten Stützzonen eine Indikation zur Reduktion der Zahnzahl gegeben

sein. Hotz (31) sieht diese Grenze bei einer Stützzonenlänge von weniger als 20 mm

gegeben. Diese Werte werden bei der Behandlung mit Doppelvorschubplatten, sofern keine

pathologische vorzeitige Aufwanderung von Disteln Seitenzähnen vorliegt, nicht

unterschritten, sie liegen vielmehr in einem Bereich, den Hotz als Indikation für eine

Behandlung ohne Reduktion der Zahnzahl ansieht.

6.1.3 Zahnbogenbreiten

Die „Dehnung“ von Zahnbögen, korrekter, deren Transversalerweiterung durch

Transformation, ist zu einer festen Größe bei der Therapie der Klasse–II–Dysgnathien

geworden. Beim Transversalerweitern eines oder beider Kiefer ist zu bedenken, daß dies

nicht über ein gewisses Maß hinaus erfolgen kann. Lundstrom (48, 49, 50) bemerkte bereits

1925, daß ein Behandlungsergebnis nicht stabil bleiben kann, wenn die apikale Basis

überfordert wird. Ähnliche Ansichten vertrat Nance (60) einige Jahre später. Von vielen

Behandlern wird die Transversalerweiterung seit der Vorstellung des Außenbogens von

Angle (2) angewendet. Es ist hierbei darauf zu achten, daß sagittale Dysgnathien in der

Sagittalen, transversale in der Transversalen und vertikale in der Vertikalen therapiert

werden müssen. Eine Transversalerweiterung eines Zahnbogens ist zur Korrektur von

sagittalen Diskrepanzen daher nicht geeignet. Zahnfehlstellungen in der Transversalen

können jedoch über Aufwanderungen von Seitenzähnen auch erworben und damit nicht

ursächlich in der Transversalen zu therapieren sein. Bei der Therapie mit

Doppelvorschubplatten ist die Transversale nur dann Ziel einer Korrektur, wenn ein anterior

oder anterior und posterior schmaler Zahnbogen des Oberkiefers bei unverändert großem

Unterkiefer-Zahnbogen eine Zwangsrücklage des Unterkiefers bedingt, wie unter anderem

von Tränkmann (85) sowie Klink-Heckmann und Bredy (38) beschrieben.

Moorrees et al. (57) wiesen darauf hin, daß Veränderungen der Zahnbogenbreiten im Verlauf

des Schädelwachstums und der Gebißentwicklung großen Variationen unterliegen, eine

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Diskussion Seite 123

erkennbare, vornehmlich posteriore Breitenzunahme aber konstant nachzuweisen ist. Bei

der kieferorthopädischen Therapie ist also nicht davon auszugehen, daß eine Diskrepanz im

anterioren Bereich einen spontanen Ausgleich erfährt. Daraus ergibt sich, daß eine Therapie

von transversalen Diskrepanzen dazu führen muß, daß gegen Ende der Anwendung einer

Apparatur Ober- und Unterkiefer anterior und posterior jeweils korrespondierende Werte

aufweisen, also die Kongruenz der Zahnbögen gegeben ist.

Bei der durchgeführten Modellpaaranalyse werden nach Harth (26) und Linder (42, 43, 44)

Messungen der Zahnbogenbreiten durchgeführt. In den Tabellen 89 und 90 sind die

Endbefunde der jeweiligen Untersuchungsgruppen einander gegenübergestellt. Dies betrifft

zunächst die Befunde für die anteriore Breite und danach für die posteriore Breite des Ober-

und Unterkiefer-Zahnbogens.

1 2 3 4 5 6 7

AZBB OK 36,44 37,00 35,84 36,28 36,65 36,72 35,69

AZBB UK 35,91 36,32 35,48 35,71 36,35 36,38 35,21

Tab. 89 Anteriore Zahnbogenbreiten in den jeweiligen Untersuchungsgruppen zu Behandlungsende. AZBB:anteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. 1 = alle Patienten, 2 = weibliche Patienten, 3 =männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 = Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 = Patienten mitvertikalem Wachstumsmuster, alle Zahlenangaben in mm.

Die Mittelwerte gestatten die Aussage, daß die anterioren Zahnbogenbreiten eine gute

Übereinstimmung für Ober- und Unterkiefer zeigen, die Differenz beträgt in allen

Untersuchungsgruppen weniger als 1 mm.

1 2 3 4 5 6 7

PZBB OK 46,91 47,23 46,55 46,75 47,04 47,17 45,85

PZBB UK 47,71 48,05 47,36 47,47 47,98 48,04 46,90

Tab. 90 Posteriore Zahnbogenbreiten in den jeweiligen Untersuchungsgruppen zu Behandlungsende. PZBB:posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. 1 = alle Patienten, 2 = weibliche Patienten, 3 =männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 = Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 = Patienten mitvertikalem Wachstumsmuster, alle Zahlenangaben in mm.

Für die posterioren Zahnbogenbreiten ergibt sich innerhalb der Gruppen ebenfalls eine gute

Übereinstimmung für Ober- und Unterkiefer. Außer in der Gruppe der Patienten mit

vertikalem Wachstumsmuster, in der ein größerer Wert (1,05 mm) erreicht wird, sind die

Differenzen kleiner als 1 mm. Bei den Ergebnissen konnte gezeigt werden, daß eine

Breitenzunahme der Zahnbögen im Ober- und Unterkiefer stattgefunden hat. Die

Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigt, daß die Behandlung mit Doppelvorschubplatten

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Diskussion Seite 124

auch zu weitgehend kongruenten Zahnbögen in der Transversalen zum

Behandlungsabschluß führt.

Es wurde von verschiedenen Autoren bestätigt, daß die Behandlung mit

funktionskieferorthopädischen Geräten zur Erweiterung von Zahnbögen führt. Diese

Erweiterung betrifft generell nicht nur den Ober-, sondern auch den Unterkiefer-Zahnbogen.

McDougall et al. (52) konnten zeigen, daß bei der Behandlung mit Funktionsreglern

insbesondere im Molaren- und Prämolarenbereich beider Kiefer eine Transversalerweiterung

festzustellen ist. Dies wurde einige Jahre später von McWade et al. (53) bestätigt. Diese

Beobachtung ist auch bei den hier mit Doppelvorschubplatten behandelten Patienten zu

machen. Die Ergebnisse lassen erkennen, daß auch im Unterkiefer eine Zunahme der

anterioren und posterioren Zahnbogenbreite eingetreten ist, obwohl diese im Verlauf der

Behandlung nicht aktiv angestrebt wurde. Die Werte zeigen aber auch, daß diese Zunahme

geringer als im Oberkiefer ist.

6.1.4 Okklusion

Behandlungsergebnisse werden klinisch zunächst über die Okklusion des Patienten

kontrolliert. Ziel ist hierbei immer das Erreichen der Neutralokklusion im Frontzahnbereich

(interinzisaler Kontakt), sowie in den anterioren und posterioren Seitenzahnbereichen

(interokklusaler Kontakt, maximale Interkuspidation). Die neueren klinischen Studien, die

sich mit Ergebnissen nach Behandlung mit funktionskieferorthopädischen Geräten und

insbesondere mit Doppelplattensystemen auseinandersetzen, messen den Erfolg der

Therapie fast ausschließlich an kephalometrischen Werten (Sander und Lassak, 1990;

Fischbach und Kahl-Nieke, 1995; Sander und Wichelhaus, 1995; Mauck et al., 1999). Zwar

kommt der skelettalen Veränderung bei der Behandlung eine große Bedeutung zu, doch

sollte sie nicht als alleiniges Kriterium für den Behandlungserfolg herangezogen werden.

Häufiger als die Okklusion im Seitenzahnbereich findet die Veränderung der

Frontzahnstufen, hier insbesondere der sagittalen, als Bewertungsmaßstab für

Behandlungserfolge Beachtung. Beispielsweise geben Cudovic (16) sowie Banks und

Carmichael (4) die Verkleinerung der sagittalen Frontzahnstufe als Behandlungsziel an. Dies

ist verständlich, da eines der Leitsymptome der Angle-Klasse II,1 die protrudierten

Oberkiefer-Schneidezähne sind, die ihrerseits eine vergrößerte sagittale Frontzahnstufe

verursachen.

Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen, daß die sagittale und vertikale

Frontzahnstufe bei der Behandlung mit Doppelvorschubplatten kleiner werden. Bei allen

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Diskussion Seite 125

untersuchten Gruppen wird die sagittale Frontzahnstufe um ≥ 3 mm kleiner, die vertikale

jeweils um ≤ 1 mm. Ausgehend von der in dieser Untersuchung verwendeten

Modellpaaranalyse ist von einer physiologischen sagittalen und vertikalen Frontzahnstufe

dann zu sprechen, wenn sie jeweils 2 mm betragen. In der Tabelle 91 sind die Ergebnisse

der Frontzahnstufen der jeweiligen Gruppen am Behandlungsende zusammengefaßt.

1 2 3 4 5 6 7

SFS 3,21 3,33 3,07 3,18 3,54 3,70 3,27

VFS 2,78 2,68 2,89 2,62 3,13 2,88 2,94Tab. 91 Sagittale und vertikale Frontzahnstufen in den jeweiligen Untersuchungsgruppen am Behandlungsende.SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. 1 = alle Patienten, 2 = weibliche Patienten, 3 =männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 = Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 = Patienten mitvertikalem Wachstumsmuster, alle Zahlenangaben in mm.

Beim Betrachten der Mittelwerte wird ersichtlich, daß bei allen untersuchten Gruppen ein

sehr ähnliches Ergebnis bei der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufe besteht. Sogar

Patienten mit einem eher vertikalen Wachstumsmuster (Spalte 7) weisen keine übermäßig

verringerte vertikale Frontzahnstufe auf. Die gegenüber dem physiologischen Wert von 2 mm

geringfügig vergrößerte Frontzahnstufe in der Sagittalen ist wahrscheinlich mit der

Schneidezahnneigung zu begründen. Okkludieren die Schneidezähne bei Interinzisalkontakt

eher im mittleren Drittel der Oberkiefer-Schneidezähne, so werden zwangsweise gering

vergrößerte sagittale und vertikale Stufen gemessen. Es besteht somit über den

Inzisalkontakt und die Neigung der Schneidezähne eine Abhängigkeit von sagittaler und

vertikaler Frontzahnstufe.

Im kieferorthopädischen Sprachgebrauch wird die Okklusion im allgemeinen in

Prämolarenbreiten angegeben. Eine Prämolarenbreite entspricht ca. 7 mm. Eine Normierung

des Begriffs „Prämolarenbreite“ existiert jedoch nicht, nicht zuletzt, weil die Prämolaren des

Ober- und Unterkiefers individuelle mesiodistale Distanzen aufweisen. Es erschien daher

sinnvoll, die in vorangegangenen Arbeiten (45, 47) erprobte rechnerische Auswertung in

Schritten von 0,25 (einheitenlos) anzuwenden. Diese Methode birgt in sich den Nachteil, daß

eine Neutralokklusion, repräsentiert durch den Wert 0, rechnerisch im Mittel nicht erreicht

werden kann, da bereits eine einzige Abweichung von 0,25 in den gemessenen Werten zu

einem Mittelwert ≠ 0 führt.

Das Erreichen der Neutralokklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich ist

ebenfalls ein entscheidendes Kriterium für eine erfolgreiche Behandlung. Sie ist ebenfalls bei

der späteren Retention des Behandlungsergebnisses ein bedeutsamer Faktor. Darüber

hinaus ist es auch bei nicht vollständig physiologischen Kieferrelationen in der Sagittalen

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Diskussion Seite 126

möglich, eine Neutralokklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich über

dentoalveoläre Kompensation zu erreichen. In einer vergleichenden Untersuchung von

Lisson und Tränkmann (45) über die dentoalveolären und skelettalen Veränderungen

während der kieferorthopädischen Behandlung mit einem Funktionsregler Typ II oder einem

zervikalen Headgear wurde auch auf die Veränderungen der Okklusion eingegangen. So

konnte für die Patienten mit Funktionsregler gezeigt werden, daß auch bei vergrößertem

ANB-Winkel nahezu eine Neutralokklusion anterior und posterior erreicht werden konnte.

Wäre das Ergebnis allein an kephalometrischen Parametern fixiert worden, wäre der

eigentliche Erfolg der Behandlung unerkannt geblieben, da die Auswertung der

Fernröntgenseitenbilder weiterhin einen gegenüber eugnathen Patienten vergrößerten ANB-

Winkel zeigte.

Die vorliegende Untersuchung konnte für alle untersuchten Gruppen im Verlauf der

Behandlung immer eine Veränderung der Okklusion in den Seitenzahnbereichen in Richtung

auf eine Neutralokklusion feststellen. Die entsprechenden Werte waren zwischen 0,13 und

0,24 zu ermitteln, wobei die höheren Werte selten waren. Auf den Patienten übertragen

würden aber auch derartige Mittelwerte weniger als eine viertel Prämolarenbreite bedeuten.

Dies gestattet die Feststellung, daß während der Behandlung mit Doppelvorschubplatten

eine Neutralokklusion im Mittel nahezu bei allen Patienten erreicht werden kann.

6.2 Fernröntgenseitenbildauswertung

Nach der Einführung der Fernröntgenseitenbildauswertung durch Hofrath (30) in

Deutschland und Broadbent (14) in den USA hat diese einen festen Platz in der Analyse

kieferorthopädischer Behandlungserfolge. Es sind mehr als 100 verschiedene

Analysemethoden von verschiedenen Autoren beschrieben worden. Grundsätzlich aber

erlaubt die zweidimensionale Wiedergabe eines dreidimensionalen Sachverhalts nur zwei

Möglichkeiten der Auswertung: die Messung von Strecken und die Messung von Winkeln in

den Schnittpunkten zweier Linien. Zusätzlich lassen sich rechnerisch Indizes aus den

ermittelten Werten bestimmen. Pancherz (61) beschrieb 1982 eine Auswertung mit Hilfe von

Streckenmessungen, bei der die Okklusionsebene und eine Senkrechte dazu herangezogen

wird. Dieses so entstandene Referenzkreuz der ersten Aufnahme wird danach auf die

anderen Aufnahmen übertragen. Die Meßmethode setzt voraus, daß sämtliche vorhandenen

Fernröntgenseitenbilder mit einem einheitlichen, zumindest aber bekannten

Vergrößerungsmaßstab aufgenommen werden, damit bei der Auswertung vergleichbare

Streckenmessungen möglich werden. Da bei der vorliegenden Untersuchung

Röntgenaufnahmen verwendet worden sind, die mit unterschiedlichen Geräten und teilweise

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Diskussion Seite 127

unbekanntem Vergrößerungsmaßstab aufgenommen worden sind, kam eine

Streckenmessung nicht in Frage.

In dieser Untersuchung wurden Winkel untersucht, für die Sölzer (78) für eine regionale

Population vergleichbaren Alters Mittelwerte angegeben hat. Sölzer verglich seine

Ergebnisse mit Mittelwerten von Steiner (81), Bishara (9) und anderen, die aber entweder

nicht mit Probanden korrespondierenden Alters oder sogar ohne Altersangabe gearbeitet

haben. In Analogie zu der Auswertung nach Sölzer wurden dieselben 13 Winkel überprüft.

Diese bieten die Möglichkeit, im Behandlungsverlauf Änderungen in der Sagittalen, in der

Vertikalen und der Schneidezahnneigung zu überprüfen. Alle Winkel sind jedoch abhängig

von der Genauigkeit, mit der die Referenzpunkte auf den Röntgenaufnahmen zu lokalisieren

sind. Mehrere Autoren, unter anderem Freisfeld (22), Jonas (35) und Miethke (55), haben

Lokalisationsfehler bei der Fernröntgenseitenbildauswertung überprüft. Standardisierte

Untersuchungen mit einem definierten Untersuchungsprotokoll wurden von Esser (19)

durchgeführt. Hierbei wurde festgestellt, daß bei allen Auswertungen Lokalisationsfehler

auftreten und diese von Punkt zu Punkt in ihrer Streubreite variieren. Jede

Fernröntgenseitenbildauswertung ist daher von vornherein in einem gewissen Rahmen

ungenau. Aus diesem Grund wurden einige Bilder in dieser Auswertung elektronisch

optimiert, um Schwierigkeiten bei der Suche nach Referenzpunkten durch kontrastarme

Aufnahmen zu umgehen. Da sämtliche Auswertungen von Fernröntgenseitenbildern im

Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen diese Problematik aufweisen, kann davon

ausgegangen werden, daß die gewonnenen Ergebnisse mit denen anderer Autoren

vergleichbar sind.

Bei allen untersuchten Gruppen konnten bei der Fernröntgenseitenbildauswertung im Verlauf

der Therapie mit Doppelvorschubplatten vergleichbare Behandlungseffekte festgestellt

werden, die jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt auftreten. So kommt es innerhalb der

verschiedenen Untersuchungsgruppen bei einigen Winkeln immer zu hochsignifikanten

Änderungen, bei einigen wechselnd und bei einigen niemals. Die Änderungen sind in Tabelle

92 genannt.

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Diskussion Seite 128

Sagittal Vertikal Schneidezahnneigung

SNA wird kleiner IOK wird größer 1–OK wird größer

SNB wird größer IUK wird größer 1–UK wird kleiner

ANB wird kleiner B wird kleiner 1–1 wird größer

SNPg wird größer Go wird kleiner

ArSN wird größer Y-Achse wird größer

Tab 92 Im Fernröntgenseitenbild nachweisbare Veränderungen während des Behandlungsverlaufs bei allenGruppen. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.

Die Tabelle 93 zeigt, wie oft welches Signifikanzniveau für die oben beschriebenen

Änderungen bei welchem Winkel festgestellt werden konnte. Durchgeführt wurden sieben

Untersuchungen: gesamt, nur männlich, nur weiblich, Beginn im frühen Wechselgebiß,

Beginn im späten Wechselgebiß, neutraler Wachstumsmuster, vertikaler Wachstumsmuster.

Aus der Verteilung der Signifikanzen kann entnommen werden, mit welchen Effekten der

Behandler im Verlauf rechnen kann und mit welchen eher nicht. Der Maximalwert ist hierbei

bei sieben untersuchten Gruppen gleich 7, der Minimalwert ist gleich 0. Es ist bei dieser

Aufstellung aber darauf zu achten, daß Gesamteffekte registriert werden, das heißt, daß das

Ergebnis die Summe von physiologisch vorgegebenem Wachstum und Behandlungseffekten

zeigt.

SNA SNB ANB SNPg ArSN IOK IUK B Go Y-A. 1-OK 1-UK 1–1

*** 7 4 7 1 3 1 0 0 0 6 4 5 0

** 0 2 0 3 2 2 0 0 1 1 1 2 1

* 0 1 0 1 2 1 0 1 2 0 0 0 0

n.s. 0 0 0 2 0 3 7 6 4 0 2 0 6Tab. 93 Festzustellende Signifikanzniveaus der einzelnen Winkel in den verschiedenen Untersuchungen(***=p<0,001, **=p<0,01, *=p<0,05, n.s.=p>0,05): gesamt, nur männlich, nur weiblich, Beginn im frühenWechselgebiß, Beginn im späten Wechselgebiß, neutrales Wachstumsmuster, vertikales Wachstumsmuster. Max= 7 Möglichkeiten. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibulaim Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.

Laut Tabelle 93 ergibt sich eine nachzuweisende Änderung mit der Doppelvorschubplatte im

Bereich der Winkel SNA, SNB, ANB, Y-Achse, 1–OK und 1–UK bzw. eine nicht oder gering

nachzuweisende Änderung von IUK, B, Go und 1–1. Für die Winkel SNPg, ArSN und IOK kann

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Diskussion Seite 129

eine einheitliche Tendenz nicht festgestellt werden. Es liegen sowohl hochsignifikante als

auch nicht signifikante Änderungen der Mittelwerte vor.

6.2.1 Vergleich mit unbehandelten Patienten

Die Ergebnisse dieser Studie müssen mit denjenigen unbehandelter Patienten verglichen

werden, damit abzugrenzen ist, inwieweit die beobachtete Veränderung durch die Apparatur

veranlaßt wird oder ohne Behandlung ohnehin eingetreten wäre. Der Vergleich mit

unbehandelten Patienten gestattet die Feststellung des Behandlungseffekts. Bei der

Auswertung der Untersuchung ergibt sich ein Gesamteffekt, der sich aus dem vorgegebenen

physiologischen Wachstum und dem eigentlichen Behandlungseffekt zusammensetzt. Bei

den meisten jüngeren Untersuchungen (Sander und Lassak (71),Fischbach und Kahl-Nieke

(20), Jähnig und Krysewski (33), Blömer (10)) wird der Gesamteffekt dem Behandlungseffekt

gleichgesetzt und entsprechend interpretiert. Um den Behandlungseffekt erkennbar zu

machen, muß ein Vergleich mit unbehandelten Patienten durchgeführt werden. Sander und

Wichelhaus (73) verglichen ihre Untersuchungsgruppe mit einer Kontrollgruppe, die aus

unbehandelten Patienten mit einer Angle-Klasse II,1–Dysgnathie bestand. Gesch (23) führte

eine kephalometrische Untersuchung an unbehandelten Patienten zwischen dem 10. und 12.

Lebensjahr durch. Hierbei zeigt sich, daß die wachstumsbedingten Veränderungen nicht

ausreichen, um die skelettale Dysgnathie in der Sagittalen auszugleichen. Über eine

Protrusion von Unterkiefer-Schneidezähnen geschieht stattdessen eine dentoalveoläre

Kompensation.

Die Ergebnisse dieser Studie werden mit den entsprechenden Werten unbehandelter

eugnather Patienten verglichen. Dies erscheint zweckmäßiger als der Vergleich mit

dysgnathen Patienten, da die Angle-Klasse II,1 sowohl genetisch vorgegeben als auch

erworben sein kann. Genetische und erworbene Dysgnathien lassen jedoch einen

unterschiedlichen Wachstumsverlauf erwarten. Für diese Studie wurde daher mit einer

altersentsprechenden Vergleichsgruppe im Wachstum befindlicher eugnather Patienten

gearbeitet.

Riolo et al. (62) konnten für Patienten ohne kieferorthopädische Behandlung im Verlauf des

Kieferwachstums und der Gebißentwicklung das physiologisch vorgegebene Wachstum bei

weiblichen Patienten (w) und männlichen Patienten (m) zwischen 10 und 14 Jahren in einer

kephalometrischen Studie feststellen. Die Ergebnisse aus Riolos Studie sind in Tabelle 94

zusammengefaßt dargestellt.

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Diskussion Seite 130

Sagittal Vertikal Schneidezahnneigung

SNA wird größer IOK wird größer 1–OK wird größer

SNB wird größer IUK wird kleiner 1–UK wird kleiner (m) bzw.größer (w)

ANB wird kleiner B wird kleiner 1–1 wird kleiner (m) bzw.größer (w)

SNPg wird größer Go wird kleiner

ArSN wird kleiner (m) bzw.größer (w)

Y-Achse wird kleiner (w) bzw.größer (m)

Tab 94 Im Fernröntgenseitenbild nachweisbare Veränderungen im physiologisch vorgegebenenWachstumsverlauf bei weiblichen Patienten (w) und männlichen Patienten (m). SNA: sagittale Position derMaxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Positionder Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zurOberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel.

Aus Riolos Ergebnissen kann folgende Information für das physiologisch vorgegebene

Wachstum entnommen werden: SNB vergrößert sich im Verlauf mehr als SNA und trägt so

zur Verkleinerung von ANB bei. SNPg verhält sich analog zu SNB. Eine Zunahme der

Oberkieferinklination führt bei gleichzeitiger Abnahme der Unterkieferinklination zur

Verkleinerung des Kieferbasenwinkels. Der Gonionwinkel wird im Wachstumsverlauf kleiner,

die Y-Achse ändert sich kaum. Es erfolgen die Retrusion der Oberkiefer-Schneidezähne und

die Retrusion (m) bzw. Protrusion (w) der Unterkiefer-Schneidezähne bei Verkleinerung (m)

bzw. Vergrößerung (w) des Interinzisalwinkels. Die ermittelten Werte von Riolo werden

denen dieser Studie nach Geschlechtern getrennt gegenübergestellt. Aus dieser

Gegenüberstellung von physiologisch vorgegebenen Wachstum und Gesamteffekt wird der

unmittelbare Behandlungseffekt durch Subtraktion der Werte voneinander ersichtlich.

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Diskussion Seite 131

6.2.1.1 Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung

der Schädelbasis bei weiblichen Patienten

Die Gegenüberstellung ergibt, daß bei behandelten weiblichen Patienten eine Verkleinerung

des Winkels SNA stattfindet, der bei unbehandelten größer wird. SNB wird in beiden Fällen

größer, physiologisch allerdings mehr als bei der Behandlung, so daß auf jeden Fall eine

Verkleinerung von ANB resultiert. Diese ist bei behandelten Patienten ungefähr um den

Faktor vier größer ist als bei unbehandelten. Dagegen wird SNPg durch die Behandlung eher

weniger beeinflußt und nimmt geringer zu, ArSN bleibt nahezu unbeeinflußt. Die Änderungen

der Mittelwerte sind in der Abbildung 65 einander gegenübergestellt.

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

SNA SNB ANB SNPg ArSN

DVP w Riolo w

Abb. 65 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel bei weiblichen Patienten übereinen Zeitraum vom 10. bis 14. Lj. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Positionder Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.

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Diskussion Seite 132

6.2.1.2 Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung

der Schädelbasis bei männlichen Patienten

Die Gegenüberstellung ergibt, daß bei behandelten männlichen Patienten eine Verkleinerung

des Winkels SNA erfolgt, der bei unbehandelten größer wird. SNB wird in beiden Fällen

größer, physiologisch allerdings mehr als bei der Behandlung, so daß auf jeden Fall eine

Verkleinerung von ANB resultiert, die bei behandelten Patienten ungefähr um den Faktor

zwei größer ist als bei unbehandelten. Dagegen wird SNPg durch die Behandlung eher

weniger beeinflußt und nimmt geringer zu. ArSN erfährt eine deutliche Zunahme, wogegen

bei der Kontrollgruppe eher eine Verkleinerung zu beobachten ist. Die Änderungen der

Mittelwerte sind in der Abbildung 66 einander gegenübergestellt.

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

0 ,50

1 ,00

1 ,50

2 ,00

2 ,50

SNA SNB ANB SNPg ArSN

DVP m Riolo m

Abb. 66 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebeneüber einen Zeitraum vom 10. bis 14. Lj bei männlichen Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. DVP: Ergebnis mitDoppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.

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Diskussion Seite 133

6.2.1.3 Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander,

Wachstumsmuster bei weiblichen Patienten

Die Gegenüberstellung ergibt Unterschiede zwischen unbehandelten und behandelten

weiblichen Patienten. Insbesondere bei den Winkeln IOK, IUK und B ergeben sich bei

behandelten Patienten kaum Unterschiede im Gegensatz zur Kontrollgruppe. Hier entsteht

die Vergrößerung von IOK, was bei gleichzeitiger Verkleinerung von IUK zur Abnahme des B-

Winkels von mehreren Graden führt. Weiterhin ist festzustellen, daß bei unbehandelten und

behandelten Patienten der Gonionwinkel im Verlauf kleiner wird. Anders verhält es sich mit

der Y-Achse. Dieser Winkel wird während der Behandlung größer, was bei Unbehandelten

nicht auftritt. Die Änderungen der Mittelwerte sind in der Abbildung 67 einander

gegenübergestellt.

- 3 , 0 0

- 2 , 5 0

- 2 , 0 0

- 1 , 5 0

- 1 , 0 0

- 0 , 5 0

0 ,00

0 ,50

1 ,00

Iok Iuk B Go Y-Achse

DVP w Riolo w

Abb. 67 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterüber einen Zeitraum vom 10. bis 14. Lj. bei weiblichen Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.

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Diskussion Seite 134

6.2.1.4 Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander,

Wachstumsmuster bei männlichen Patienten

Die Gegenüberstellung ergibt Unterschiede zwischen unbehandelten und behandelten

männlichen Patienten. Es entstehen bei den Winkeln IO K, IUK und B deutlich geringere

Unterschiede als bei unbehandelten Probanden. Bei beiden Gruppen erfolgt die

Vergrößerung von IOK, was bei gleichzeitiger Verkleinerung von IUK zur Abnahme des B-

Winkels von mehreren Graden führt. Allerdings ist dieser Effekt bei der Kontrollgruppe

deutlicher. Die vertikale Kieferrelation verändert sich zwar mehr als bei weiblichen Patienten,

das Ausmaß der Änderung bleibt jedoch gering. Weiterhin ist festzustellen, daß bei

unbehandelten wie bei behandelten Patienten der Gonionwinkel im Verlauf kleiner wird.

Anders verhält es sich mit der Y-Achse. Dieser Winkel nimmt während der Behandlung

stärker zu als bei unbehandelten Patienten. Die Änderungen der Mittelwerte sind in der

Abbildung 68 einander gegenübergestellt.

- 5 , 0 0

- 4 , 0 0

- 3 , 0 0

- 2 , 0 0

- 1 , 0 0

0 ,00

1 ,00

2 ,00

3 ,00

Iok Iuk B Go Y-Achse

DVP m Riolo m

Abb. 68 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterüber einen Zeitraum vom 10. bis 14. Lj. bei männlichen Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.

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Diskussion Seite 135

6.2.1.5 Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

bei weiblichen Patienten

Bei der Betrachtung der Änderungen der Schneidezahnneigung bei weiblichen Patienten

werden im Vergleich zur Kontrollgruppe ausgeprägte Effekte deutlich. Während bei der

Kontrollgruppe die Schneidezahnneigung zur Kieferbasis im Ober- und Unterkiefer keinen

nennenswerten Änderungen unterliegt, führt die Behandlung mit Doppelvorschubplatten zur

Retrusion der Oberkiefer-Schneidezähne und zur Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne.

Der Interinzisalwinkel unterliegt in beiden Gruppen einer mäßigen Vergrößerung. Die

Änderungen der Mittelwerte sind in der Abbildung 69 einander gegenübergestellt.

- 6 , 0 0

- 4 , 0 0

- 2 , 0 0

0 ,00

2 ,00

4 ,00

6 ,00

8 ,00

1-OK 1-UK 1 - 1

DVP w Riolo w

Abb. 69 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander über einenZeitraum vom 10. bis 14. Lj. bei weiblichen Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zurOberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.

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Diskussion Seite 136

6.2.1.6 Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander

bei männlichen Patienten

Während bei unbehandelten Patienten die Schneidezähne zur Kieferbasis im Ober- und

Unterkiefer retrudiert werden, werden bei der Behandlung mit Doppelvorschubplatten

Oberkiefer-Schneidezähne retrudiert und die Unterkiefer-Schneidezähne protrudiert. Auffällig

ist hierbei insbesondere die physiologisch auftretende Retrusion der Unterkiefer-

Schneidezähne, die bei der Behandlung durch eine Protrusion ersetzt wird. Der

Interinzisalwinkel unterliegt in beiden Gruppen einer Verkleinerung, die bei unbehandelten

erkennbar und bei behandelten Patienten nicht nennenswert stattfindet. Die Änderungen der

Mittelwerte sind in der Abbildung 70 einander gegenübergestellt.

- 6 , 0 0

- 5 , 0 0

- 4 , 0 0

- 3 , 0 0

- 2 , 0 0

- 1 , 0 0

0 ,00

1 ,00

2 ,00

3 ,00

1-OK 1-UK 1 - 1

DVP m Riolo m

Abb. 70 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander über einenZeitraum vom 10. bis 14. Lj. bei männlichen Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähnezur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.

6.3 Dentoalveoläre und skelettale Wirkungen

Aus den Ergebnissen der Modellpaaranalyse und der Fernröntgenseitenbildauswertung

können Rückschlüsse auf die dentoalveoläre und skelettale Wirkungsweise der

Doppelvorschubplatten gezogen werden. In der Sagittalen ist bei der Behandlung eine

deutliche Wachstumshemmung im Bereich des Oberkiefers zu erwarten. Zusätzlich dazu

geschieht eine Vorverlagerung des Unterkiefers. Es wird eine physiologische

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Diskussion Seite 137

Kieferbasenrelation in der Sagittalen erreicht. Die Neutralokklusion im Front- und

Seitenzahnbereich tritt ebenfalls auf.

In der Transversalen ist bei allen untersuchten Gruppen die Kongruenz der Zahnbögen im

anterioren und posterioren Seitenzahnbereich zu erreichen. Ohne diese Kongruenz in der

Transversalen ist auch mit einer Kongruenz der Zahnbögen in der Sagittalen nicht zu

rechnen.

In der Vertikalen lassen sich nur teilweise signifikante Änderungen nachweisen. Die

Behandlung mit Doppelvorschubplatten hat die Tendenz, eine Retroinklination der

Oberkieferbasis hervorzurufen. Bei keiner Änderung der Unterkieferinklination führt dies zur

Verkleinerung des Kieferbasiswinkels (B-Winkel), also der vertikalen Kieferrelation. Diese

Änderung ist so klein, daß rechnerisch kein derartiger Effekt eintritt. Da eine Verkleinerung

des Kieferbasiswinkels (B-Winkel) um mehr als 2° physiologisch wäre, kann von einer

Vergrößerung der vertikalen Kieferrelation als Behandlungseffekt ausgegangen werden.

Weiterhin lassen sich bei allen Patienten signifikante dentoalveoläre Wirkungen feststellen,

nämlich die Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne und die Retrusion der Oberkiefer-

Schneidezähne. Das Ausmaß der Veränderungen der Schneidezahnneigung ist für den

Behandlungserfolg entscheidend. Die Überprüfung der anterioren Zahnbogenlängen kann

zeigen, daß bis zum Ende der Behandlung mit Doppelvorschubplatten bei allen Gruppen

Differenzen von ca. 2,5 mm im Mittel bestehen. Nach der verwendeten Definition von

Kantorowicz (36) beträgt diese Differenz idealer weise 2 mm. Es kann also festgestellt

werden, daß ausgeprägte Veränderungen bei den Neigungen von Ober- und Unterkiefer-

Schneidezähnen zwar auftreten, diese aber zu dentoalveolären Änderungen führen, die der

Neutralokklusion im Frontzahnbereich entgegenkommen.

6.4 Vergleich mit den Ergebnissen anderer Autoren

6.4.1 Gesamteffekt

In der neueren Literatur finden sich relativ wenige Arbeiten, die sich mit den

Behandlungseffekten von Doppelvorschubplatten und ähnlichen Systemen

auseinandersetzen. Im einzelnen sind dies die Studien von Sander und Lassak (71), Sander

und Wichelhaus (73), Fischbach und Kahl-Nieke (20), Jähnig und Krysewski (33), Mauck et

al. (51) und Blömer (10). Diese Studien vergleichen die jeweiligen Ergebnisse der Autoren

mit denjenigen anderer Autoren oder mit durch andere funktionskieferorthopädische Geräte

bedingte Effekte. Für diese Studien gilt, daß sie ausschließlich Fernröntgenseitenbilder bei

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Diskussion Seite 138

Behandlungsbeginn und am Behandlungsende miteinander vergleichen. Pro Patient werden

also zwei Aufnahmen ausgewertet. Der Modellbefund wird nicht berücksichtigt. Weiterhin

wurden nicht so viele Parameter ausgewertet wie in der vorliegenden Arbeit. Die

anschließend besprochenen Vergleichswerte umfassen also nicht alle Winkel der hier

vorliegenden Untersuchung im Fernröntgenseitenbild.

Die folgende Tabelle zeigt zunächst die Differenzen der Mittelwerte und deren

Standardabweichungen, bei Sander und Lassak (71) in Ermangelung der

Standardabweichungen nur die mittleren Änderungen. Die Angaben in der ersten Spalte zur

vorliegenden Untersuchung beziehen sich auf die Änderungen bei der Gesamtheit der

behandelten Patienten.

Sander

1990

Sander

1995

Fischbach

1995

Jähnig

1997

Mauck

1999

Blömer

2000

Eig. Unters.

2000N=50 N=95 N=60 N=40 N=28 N=28 N=69

SNA -1,00 -0,69 ± 1,45 -0,52 ± 0,83 -0,60 ± 0,90 -0,68 ± 1,11 -1,07 ± 1,70 -1,34 ± 0,95

SNB 0,85 1,09 ± 1,39 1,19 ± 0,97 0,60 ± 0,80 -0,09 ± 1,24 -0,11 ± 1,73 0,77 ± 0,54

ANB -1,85 -1,78 ± 1,41 -1,71 ± 0,97 -1,20 ± 0,90 -0,59 ± 1,52 -0,61 ± 2,23 -2,10 ± 1,48

IOK 0,01 0,16 ± 2,30 -1,41 ± 1,88 0,70 ± 1,30 0,53 ± 0,56 1,14 ± 1,18 0,48 ± 0,34

IUK k.A. -0,27 ± 2,04 k.A. 0,20 ± 1,10 0,50 ± 1,05 0,89 ± 1,95 0,32 ± 0,23

B k.A. -0,44 ± 2,44 k.A. -0,40 ± 1,60 -0,03 ± 0,92 -0,07 ± 2,02 -0,17 ± 0,12

Go k.A. -0,45 ± 3,11 k.A. k.A. -0,35 ± 1,28 -0,39 ± 2,27 -1,10 ± 0,78

1-OK 6,13 5,03 ± 6,77 k.A. 4,10 ± 4,00 2,34 ± 4,23 4,04 ± 5,76 4,87 ± 3,44

1-UK -0,01 -0,85 ± 4,95 k.A. -3,80 ± 2,80 -1,01 ± 2,01 -1,61 ± 3,93 -3,81 ± 2,69

1-1 5,98 4,45 ± 7,82 k.A. k.A. k.A. 2,46 ± 5,80 1,23 ± 0,87

Tab. 95 Mittlere Differenzen zwischen Behandlungsbeginn und Behandlungsende bei verschiedenenUntersuchern. k.A. = keine Angabe. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. IOK:Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. 1-OK: Neigung der mittlerenOberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, alle Zahlenangaben in Grad.

Bei der Gegenüberstellung der einzelnen Änderungen wird deutlich, daß alle Untersucher

dieselben Tendenzen bei den unterschiedlichen Winkeln festgestellt haben. So erscheint bei

allen Behandlern eine Wachstumshemmung des Oberkiefers (Verkleinerung des SNA-

Winkels) bei gleichzeitiger sagittaler Wachstumsstimulation des Unterkiefers (Vergrößerung

des SNB-Winkels) als Begründung für die sagittale Positions- und Größenänderung der

Kiefer zueinander (Verkleinerung des ANB-Winkels). Dieses wird auch in einer

Untersuchung von Grimm (25) bestätigt. Für eine Gruppe von Patienten, die mit

verschiedenen funktionskieferorthopädischen Geräten behandelt worden sind, konnte

gefunden werden, daß die sagittale Positionsänderung des Oberkiefers maßgeblich für das

Gesamtergebnis ist, nicht aber die Positionsänderung des Unterkiefers.

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Diskussion Seite 139

In der Vertikalen kommt es bei den Inklinationen von Ober- und Unterkieferbasis (IOK- und IUK-

Winkel) zur vorderen Schädelgrube zu geringfügig unterschiedlichen Ergebnissen, wogegen

beim Kieferbasiswinkel (B-Winkel) die verschiedenen Autoren keinen Behandlungseffekt

zeigen können. Das ist für die untersuchte Apparatekonstruktion ein wichtiger Hinweis, da

Sander bereits 1988 (69) darauf hinwies, daß eine Vergrößerung des Neigungswinkels der

schiefen Ebene bzw. der Vorschubschlaufen eine Retroinklination des Oberkiefers, den

sogenannten „Headgear-Effekt“, bewirkt. Dies ist in dieser Untersuchung nicht festzustellen,

die Retroinklination der Oberkieferbasis und auch die Vergrößerung der vertikalen

Kieferrelation finden nicht statt.

Bemerkenswert sind die Befunde der beiden Studien von Sander (71, 73) zur Neigung der

Unterkiefer-Schneidezähne. Im Gegensatz zu den Ergebnissen der anderen genannten

Studien stellt er keine nennenswerte Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne im

Behandlungsverlauf fest. Dies deutet zunächst auf einen positiven Effekt der

Doppelplattenkonstruktion nach Sander hin. Das Ergebnis muß jedoch differenziert

betrachtet werden. Zunächst ist bei den hier verglichenen Untersuchungen die

dokumentierte Behandlungszeit unterschiedlich lang. Die vorliegende Untersuchung zeigt

jedoch, daß gerade die Behandlungszeit ein entscheidender Faktor für die Stellung der

Unterkiefer-Schneidezähne ist. Abbildung 46 gibt wieder, daß die Protrusion ab dem dritten

Behandlungsjahr zunimmt und ihre größte Veränderung nach vier Behandlungsjahren

erreicht. Weiterhin ist die Veränderung abhängig vom Zeitpunkt des Behandlungsbeginns.

Wie aus den Abbildungen 55 und 58 zu erkennen ist, werden die Unterkiefer-Schneidezähne

bei Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß deutlich stärker protrudiert als

bei Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. Diese Aussage unterstützen

auch die Ergebnisse von Mauck et al. (51). Da Sander in beiden Arbeiten (71, 73) keine

detaillierten Angaben über das mittlere Alter des Untersuchungskollektivs bei

Behandlungsbeginn und am Behandlungsende gemacht hat, ist die Aussage über die

Vorzüge seiner Apparatekonstruktion bezüglich der Schneidezahnneigung kritisch zu werten.

Die Ergebnisse der anderen in der Tabelle 95 aufgeführten Autoren über die Veränderung

der Oberkiefer-Schneidezahnneigung entsprechen nahezu denen der vorliegenden

Untersuchung. Es ist davon auszugehen, daß die Verbesserung des dentoalveolären

Befundes einen erheblichen Anteil am Behandlungserfolg der Doppelvorschubplatte

ausmacht.

6.4.2 Behandlungseffekt

Die Gegenüberstellung des Gesamteffekts zu den physiologisch vorgegebenen

Wachstumseffekten von unbehandelten Patienten derselben Altersgruppe gestattet die

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Diskussion Seite 140

Betrachtung des Behandlungseffekts. Der Gesamteffekt der Behandlungsapparatur ist die

Differenz zwischen dem vorgegebenen physiologischen Wachstum und dem

Behandlungseffekt. Angaben zum Behandlungseffekt der Doppelvorschubplatte machen

Sander und Wichelhaus (73). Die ihren Angaben zufolge auftretenden Behandlungseffekte

sind in der Tabelle 96 aufgeführt und den Ergebnissen dieser Studie gegenübergestellt. Die

Angaben zum Behandlungseffekt der eigenen Untersuchung in Tabelle 96 beziehen sich auf

alle untersuchten Patienten. Ein negativer Zahlenwert steht für eine Verkleinerung der

mittleren Änderung des jeweiligen Winkels, ein positiver für eine Vergrößerung.

SNA SNB ANB IOK IUK B Go 1-OK 1-UK 1-1

Sander -0,82 0,57 -1,39 0,01 -0,03 -0,37 -0,28 4,05 -0,29 5,15

Eig. Unters. -1,78 -0,24 -1,54 -0,49 1,76 2,20 -2,05 3,65 -3,73 2,43Tab. 96 Gegenüberstellung der Mittelwerte der Behandlungseffekte der Studie von Sander und Wichelhaus (66)mit den Ergebnissen dieser Untersuchung. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. IOK:Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. 1-OK: Neigung der mittlerenOberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, alle Zahlenangaben in Grad.

In Tabelle 96 wurden nicht alle in dieser Studie untersuchten Werte integriert, da keine

entsprechenden Werte von Sander und Wichelhaus zum Vergleich vorlagen. Die

Gegenüberstellung zeigt, daß sich die durch die Behandlung bedingten Änderungen

teilweise gleichen, teilweise aber auch deutlich unterscheiden. In beiden Untersuchungen

kann eine sagittale Positions- und Größenänderung der Kiefer zueinander (Verkleinerung

des ANB-Winkels) nachgewiesen werden. Diese ist bei beiden Untersuchungen auf jeden

Fall durch eine Wachstumshemmung des Oberkiefers (Verkleinerung des SNA-Winkels)

bedingt. Unterschiede ergeben sich bei der Veränderung des SNB-Winkels. Hier entsteht bei

der aktuellen Untersuchung tatsächlich eine geringe Verkleinerung, wogegen die Ergebnisse

von Sander eine geringe Vergrößerung, also eine sagittale Wachstumsstimulation des

Unterkiefers zeigen. Trotz der unterschiedlichen Konstruktionen der verwendeten

Apparaturen ist ersichtlich, daß der hauptsächliche Behandlungseffekt bei der Therapie der

Angle-Klasse II,1 in der Sagittalen die Wachstumshemmung des Oberkiefers ist, nicht aber

die sagittale Positionsänderung des Unterkiefers.

In der Vertikalen entsteht gegenüber dem vorgegebenen physiologischen Wachstum eine

Anteinklination (Verkleinerung des IO K- Winkels) des Ober- und eine Retroinklination

(Vergrößerung des IUK-Winkels) des Unterkiefers. Diese Effekte summieren sich zu einer

Vergrößerung der vertikalen Kieferrelation (Vergrößerung des B-Winkels). Die von Sander

verwendete Apparatur veranlaßt nur einen geringen Effekt auf die vertikale Kieferrelation.

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Diskussion Seite 141

Die Veränderung der Schneidezahnneigung ist in beiden Studien zu erkennen. Es ist jeweils

eine ausgeprägte Retrusion der Oberkiefer-Schneidezähne zu beobachten. Das Ausmaß der

Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne ist gering unterschiedlich. Wie bereits ausgeführt,

ist dieser Unterschied mit großer Wahrscheinlichkeit der Dauer der Behandlung und dem

Behandlungsbeginn zuzurechnen. Für einen exakten Vergleich müßten jedoch diese

Untersuchungsparameter aufeinander abgestimmt werden.

6.5 Vergleich mit den Ergebnissen durch andere funktionskieferorthopädische Apparaturen

Fischbach und Kahl-Nieke (20) schreiben, daß die Diskussion über die Wirkungsweise

verschiedener funktionskieferorthopädischer Geräte Tradition habe. Vergleichen lassen sich

aber nur die jeweils ermittelten Meßwerte, um daraus wiederum Rückschlüsse auf die

Wirkungsweise zuzulassen. Problematisch bei diesen Vergleichen ist die Tatsache, daß sich

die untersuchten Kollektive kaum miteinander vergleichen lassen, da sie sich in Faktoren wie

Alter bei Behandlung, Dauer der Behandlung, Geschlecht, Wachstumsmuster und anderen

grundlegend unterscheiden. Die gewonnen Erkenntnisse aus diesen Vergleichen sind daher

mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren.

Es sollen die Veränderungen im Fernröntgenseitenbild aus zwei aktuellen Arbeiten und den

hier gewonnenen Ergebnissen gegenübergestellt werden. Hierbei handelt es sich um Werte

von Blömer (10), die mit Aktivatoren behandelte Patienten nachuntersucht hat, und um

Werte von Lisson und Tränkmann (45), die mit Funktionsregler Typ II und Headgear

behandelte Patienten untersucht haben. Wie bereits oben aufgeführt, gibt es auch bei

diesem Vergleich Unterschiede bei entscheidenden Faktoren. Die Anzahl der Probanden ist

unterschiedlich, ferner die Behandlungsdauer und das Alter bei Behandlungsbeginn.

Während die Angaben dieser Studie und der Aktivatoruntersuchungen die Differenzen

zwischen Behandlungsbeginn und Behandlungsende zeigen, geben die Angaben zu

Funktionsregler und Headgear nur einen Zeitraum von einem Behandlungsjahr wieder.

Hierbei steht ein negativer Zahlenwert für eine Verkleinerung der mittleren Änderung des

jeweiligen Winkels, ein positiver für eine Vergrößerung. Es werden in der Tabelle 97 die

Gesamteffekte, also die Summe von physiologisch vorgegebenen Wachstum und

Behandlungseffekt, gegenübergestellt.

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Diskussion Seite 142

Aktivator

(n=44, Beginn 9 J)

HG

(n=20, Beginn 12 J)

FR II

(n=20, Beginn 12 J)

DVP

(n=69, Beginn 10 J)SNA -0,32 ± 1,14 -0,90 ± 0,04 -0,32 ± 0,16 -1,34 ± 0,95

SNB 1,34 ± 1,80 0,37 ± 0,10 -0,02 ± 0,03 0,77 ± 0,54

ANB -1,55 ± 1,78 -1,28 ± 0,18 -0,30 ± 0,23 -2,10 ± 1,48

IOK 0,86 ± 1,25 1,05 ± 0,09 0,93 ± 0,42 0,48 ± 0,34

IUK -0,02 ± 1,89 0,30 ± 0,15 0,25 ± 0,35 0,32 ± 0,23

B -0,73 ± 2,09 -0,75 ± 0,09 -0,68 ± 0,19 -0,17 ± 0,12

Go -0,55 ± 3,04 0,38 ± 0,16 -0,35 ± 0,53 -1,10 ± 0,78

1-OK 3,52 ± 5,20 -0,27 ± 0,63 1,67 ± 0,50 4,87 ± 3,44

1-UK -1,61 ± 4,02 2,62 ± 0,73 -1,25 ± 0,79 -3,81 ± 2,69

1-1 2,50 ± 6,01 -1,10 ± 1,63 0,68 ± 0,27 1,23 ± 0,87

Tab. 97 Gegenüberstellung der Veränderungen der Mittelwerte im Fernröntgenseitenbild bei unterschiedlichenBehandlungsapparaturen. HG: Headgear, FR II: Funktonsregler Typ II, DVP: Doppelvoschubplattenapparatur.SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, alle Zahlenangaben in Grad.

Es ist zu erkennen, daß der Aktivator im Gegensatz zu den anderen untersuchten Geräten

einen größeren Effekt auf den Unter- als auf den Oberkiefer hat. Alle anderen Werte zeigen

gleiche Tendenzen. Bei allen Untersuchungen lassen sich nur mäßige Effekte auf die

vertikale Kieferrelation nachweisen, dafür ausgeprägte auf die Schneidezahnneigung, die für

die funktionskieferorthopädischen Geräte gleich gerichtet sind. Eine Ausnahme betrifft den

Headgear. Bei dessen Verwendung tritt im Verlauf eine minimale Protrusion der Oberkiefer-

Schneidezähne und eine Retrusion der Unterkiefer-Schneidezähne ein. Dies ist

nachvollziehbar, da der Headgear im Gegensatz zu den funktionskieferorthopädischen

Geräten nicht gegen die Schneidezähne gerichtet ist.

Sergl (77) diskutierte die Frage, ob eine „Bißlageverschiebung“ eine Utopie sei. Er verglich

die Ergebnisse verschiedener Studien zu Effekten der Aktivatortherapie mit eigenen

Untersuchungen. Es ergab sich, daß der zu beobachtende Effekt eine Summe stattfindender

Einzelveränderungen und nicht ausschließlich Resultat einer Vorverlagerung oder Änderung

der Länge des Unterkiefers ist. Die Ergebnisse dieser Studie deuten sogar darauf hin, daß

die Änderung der Position des Unterkiefers in der Sagittalen zum Behandlungserfolg nicht

beiträgt. Vielmehr sind Wirkungen auf die Zahnstellung und Okklusion zu beobachten, die in

Verbindung mit einer Hemmung des Oberkieferlängenwachstums zur Therapie der Angle-

Klasse II,1 führen.

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Diskussion Seite 143

Die Übersicht in Tabelle 98 zeigt noch einmal alle Änderungen der kephalometrischen

Mittelwerte dieser Untersuchung nebeneinander. Hierbei steht ein negativer Zahlenwert für

eine Verkleinerung der mittleren Änderung des jeweiligen Winkels, ein positiver für eine

Vergrößerung.

1 2 3 4 5 6 7

SNA -1,34 ± 0,95 -1,24 ± 0,88 -1,11 ± 0,78 -1,04 ± 0,74 -0,94 ± 0,66 -1,20 ± 0,85 -0,72 ± 0,51

SNB 0,77 ± 0,54 0,82 ± 0,58 0,70 ± 0,50 1,14 ± 0,81 0,90 ± 0,64 0,96 ± 0,68 0,90 ± 0,64

ANB -2,10 ± 1,48 -2,04 ± 1,44 -1,80 ± 1,27 -2,17 ± 1,53 -1,83 ± 1,29 -2,15 ± 1,52 -1,59 ± 1,13

SNPg 0,37 ± 0,26 0,48 ± 0,34 0,12 ± 0,08 0,67 ± 0,47 0,71 ± 0,50 0,60 ± 0,42 0,48 ± 0,34

ArSN 1,78 ± 1,26 0,87 ± 0,62 2,29 ± 1,62 1,58 ± 1,12 1,04 ± 0,73 1,04 ± 0,73 0,85 ± 0,60

IOK 0,48 ± 0,34 0,10 ± 0,07 0,72 ± 0,51 0,48 ± 0,34 0,10 ± 0,07 0,05 ± 0,04 0,61 ± 0,43

IUK 0,32 ± 0,23 0,01 ± 0,01 0,41 ± 0,29 0,62 ± 0,44 0,42 ± 0,30 0,34 ± 0,24 0,13 ± 0,09

B -0,17 ± 0,12 -0,09 ± 0,07 -0,31 ± 0,22 -0,14 ± 0,10 -0,55 ± 0,39 -0,39 ± 0,28 -0,75 ± 0,53

Go -1,10 ± 0,78 -0,97 ± 0,69 -1,42 ± 1,00 -0,76 ± 0,54 -1,35 ± 0,95 -0,83 ± 0,59 -1,81 ± 1,28

Y-Achse 1,09 ± 0,77 0,74 ± 0,52 1,73 ± 1,23 1,09 ± 0,77 0,60 ± 0,42 0,75 ± 0,53 0,69 ± 0,49

1-OK 4,87 ± 3,44 6,90 ± 4,88 2,50 ± 1,76 6,09 ± 4,31 2,71 ± 1,92 4,40 ± 3,11 5,06 ± 3,58

1-UK -3,81 ± 2,69 -3,92 ± 2,77 -3,03 ± 2,14 -4,12 ± 2,92 -1,95 ± 1,38 -3,32 ± 2,35 -2,89 ± 2,04

1-1 1,23 ± 0,87 2,69 ± 1,90 0,22 ± 0,16 1,85 ± 1,31 1,30 ± 0,92 1,16 ± 0,82 2,80 ± 1,98Tab. 98 Mittlere Änderungen der Winkel im FRS in den jeweiligen Untersuchungsgruppen; 1 = alle Patienten, 2 =weibliche Patienten, 3 = männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 =Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 =Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung derUnterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse:Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigungder mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, alle Zahlenangaben inGrad.

Der Gesamteffekt ist in allen Gruppen nachzuweisen, tritt jedoch unterschiedlich ausgeprägt

auf. In der Sagittalen ist ein größerer Effekt auf den Oberkiefer bei Behandlungsbeginn im

frühen Wechselgebiß und bei Patienten mit neutralem Wachstumsmuster auszumachen, ein

kleinerer bei Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß und bei Patienten mit vertikalem

Wachstumsmuster. Ebenso verhält es sich bei der Veränderung des SNB- und des ANB-

Winkels, den vertikalen Parametern und der Schneidezahnneigung. Die Daten zeigen, daß

der Erfolg der Behandlung auf einer dentoalveolären und skelettalen Komponente beruht.

Entscheidend für die erfolgreiche Therapie der Angle-Klasse II,1 sind besonders die

Wachstumshemmung des Oberkiefers und die Änderung der Neigung der Ober- und

Unterkiefer-Schneidezähne. Es treten keine der erfolgreichen Therapie widersprechenden

Effekte ein. Allerdings ist besonders darauf zu achten, daß die Unterkiefer-Schneidezähne

im Verlauf der Behandlung nicht übermäßig protrudiert werden. Dies trifft für alle

untersuchten Gruppen zu, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Insbesondere bei

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Diskussion Seite 144

Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß ist die Neigung der Unterkiefer-Schneidezähne

gering beeinflußt.

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Schlußfolgerungen Seite 145

7. Schlußfolgerungen

1. Die anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens werden größer. Die

anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens nimmt stärker zu, die Kongruenz der

Zahnbogenlängen ist aber am Ende der Behandlung gewährleistet.

2. Die Stützzonen werden im Verlauf kleiner, diejenigen des Unterkiefers stärker als die

des Oberkiefers. Die festgestellten Mittelwerte entsprechen denen von unbehandelten

Patienten vergleichbaren Alters.

3. Die anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten des Ober- und Unterkiefers nehmen

zu. Da die Zunahme im Oberkiefer größer ist als im Unterkiefer, werden zum Ende der

Behandlung physiologische Werte erreicht.

4. Die sagittale Frontzahnstufe nimmt im Verlauf stark ab und erreicht physiologische

Werte. Die vertikale Frontzahnstufe wird ebenfalls kleiner, jedoch im geringeren

Ausmaß.

5. Die Okklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich wird von einer Distal- zu

einer Neutralokklusion geändert.

6. Die genannten Feststellungen treffen auf alle Patienten zu, unabhängig von Geschlecht,

Behandlungsbeginn oder Wachstumsmuster. Das Ausmaß der Änderungen ist jedoch

gering unterschiedlich.

7. Eine Verkleinerung des SNA-Winkels (sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers)

die Vergrößerung des SNB-Winkels (sagittale Wachstumsstimulation des Unterkiefers)

und die resultierende Verkleinerung des ANB-Winkels (sagittale Positions- und

Größenänderung der Kiefer zueinander) ist als Gesamteffekt festzustellen. Der

Vergleich mit Unbehandelten offenbart, daß nur die Verkleinerung des SNA-Winkels

(sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers) ein Behandlungseffekt ist.

8. Die Verkleinerung von SNA (sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers) ist bei

Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß und bei neutralem Wachstumsmuster

ausgeprägter als bei Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß und bei vertikalem

Wachstumsmuster.

9. Der größte Gesamteffekt in der Sagittalen wird bei Behandlungsbeginn im frühen

Wechselgebiß erreicht, der kleinste bei Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.

10. Auch in der Vertikalen sind Veränderungen auszumachen. Es kommt zu einer geringen

Verkleinerung des B-Winkels (Kieferbasenwinkel, vertikale Kieferrelation). Diese fällt

geringer aus als bei Patienten ohne kieferorthopädische Behandlung im selben

Zeitraum.

11. Der Go-Winkel (Kieferwinkel) verkleinert sich im Verlauf wie bei Unbehandelten.

12. Die Neigung der Y-Achse (Wachstumsachse) vergrößert sich stärker als bei

Unbehandelten.

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Schlußfolgerungen Seite 146

13. Die Schneidezähne des Oberkiefers werden retrudiert.

14. Die Schneidezähne des Unterkiefers werden protrudiert. Die Protrusion ist am größten

bei Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, am kleinsten bei

Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß.

15. Der größte Gesamteffekt ist dann festzustellen, wenn die Behandlung im frühen

Wechselgebiß begonnen wird. Der geringste, wenn ein vertikales Wachstumsmuster

vorliegt. Geschlechtsspezifische Behandlungsresultate sind nicht festzustellen.

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Zusammenfassung Seite 147

8. Zusammenfassung

Die vorliegende Studie untersucht die dentoalveolären und skelettalen Effekte der

kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen nach der

hannoverschen Konstruktion bei Dysgnathien der Angle-Klasse II,1 während des

Wechselgebisses. Die Untersuchung teilt sich in einen klinischen (Modellpaarauswertung)

und einen röntgenologischen Teil (Fernröntgenseitenbildauswertung). Untersucht wurden

Patienten mit einer Angle-Klasse II,1-Dysgnathie, die von einem Behandler im Mittel

zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr therapiert worden sind.

Die Auswertungen der Modellpaare und Fernröntgenseitenbilder wurden sowohl für alle

Patienten gemeinsam als auch nach Gruppen unterteilt vorgenommen. Die Unterteilung

bezog sich auf das Geschlecht, den Behandlungsbeginn (frühes bzw. spätes Wechselgebiß)

und das Wachstumsmuster (neutrales bzw. vertikales Wachstumsmuster). Es wurden

Untersuchungen der Behandlungsverläufe der jeweiligen Gruppen durchgeführt, weiterhin

wurden die jeweiligen Anfangs- und Endbefunde miteinander verglichen. Die Ergebnisse

wurden mit Verläufen unbehandelter Patienten verglichen, um den eigentlichen

Behandlungseffekt zu ermitteln. Die statistische Überprüfung geschah mit dem t-Test für

abhängige Stichproben für die Vergleiche innerhalb einer Gruppe bzw. mit dem t-Test für

unabhängige Stichproben für die Vergleiche zwischen den Gruppen.

Im Behandlungsverlauf sind Veränderungen der anterioren Zahnbogenlänge des Ober- und

insbesondere des Unterkiefer-Zahnbogens zu beobachten, welche die Verkleinerung der

sagittalen Frontzahnstufe in allen Gruppen auf ein physiologisches Maß bedingen. Die

Stützzonenlänge in den vier Quadranten nimmt ab. Die Verkleinerung geschieht in einem

Maß, das demjenigen im Verlauf der physiologischen Gebißentwicklung gleicht. Eine

übermäßige Verkleinerung der Stützzonen auf Werte, die eine symmetrische und

systematische Reduktion der Zahnzahl erzwingen, tritt nicht auf. Bei allen Patienten entsteht

eine Vergrößerung der anterioren und besonders der posterioren Zahnbogenbreite. Die

Zahnbögen sind zum Behandlungsende in der Transversalen kongruent. Die Verkleinerung

der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufe bis in den physiologischen Bereich findet statt.

Die Okklusion in den anterioren und posterioren Seitenzahnbereichen wird von einer Distal-

auf eine Neutralokklusion geändert. Die genannten Ergebnisse treffen auf alle Patienten zu,

unabhängig von Geschlecht, Behandlungsbeginn oder Wachstumsmuster.

Bei allen Gruppen erfolgt die Verkleinerung des SNA-Winkels, die Vergrößerung des SNB-

Winkels, die Verkleinerung des ANB-Winkels, die Vergrößerung des SNPg-Winkels und die

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Zusammenfassung Seite 148

Vergrößerung des ArSN-Winkels. Weiterhin sind die Retroinklination des Oberkiefers, die

Retroinklination des Unterkiefers, die Verkleinerung des Kieferbasiswinkels und die größere

Neigung der Wachstumsachse zu beobachten. Die Oberkiefer-Schneidezähne werden

retrudiert und die Unterkiefer-Schneidezähne werden protrudiert. Der Interinzisalwinkel

ändert sich nicht. Wiederum treffen die genannten Ergebnisse auf alle Patienten zu,

unabhängig von Geschlecht, Behandlungsbeginn oder Wachstumsmuster.

Die dentoalveolären Veränderungen, insbesondere die Verkleinerung der sagittalen und

vertikalen Frontzahnstufe, tragen maßgeblich zum Behandlungserfolg bei. Weiterhin sind die

sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers bei gleichzeitiger sagittaler

Wachstumsstimulation des Unterkiefers, die zur sagittalen Positions- und Größenänderung

der Kiefer zueinander führen, als wichtigster Gesamteffekt auszumachen. Der Vergleich mit

Unbehandelten zeigt, daß nur die sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers ein auf die

Therapie zurückzuführender skelettaler Behandlungseffekt ist. Die kieferorthopädische

Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen erzeugt keinen „Headgear-Effekt“

(Retroinklination der Oberkieferbasis) in der Vertikalen. Die Neigung der Schneidezähne wird

in Richtung auf eine Eugnathie geändert. Diese Änderung betrifft insbesondere die

Unterkiefer-Schneidezähne.

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Literaturverzeichnis Seite 149

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Literaturverzeichnis Seite 155

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2: Kombination der Vorschubdoppelplatte mit einem High-Pull-Headgear (II).

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Anhang - Tabellen Seite 156

10. Anhang – Tabellen

10.1 Untersuchung der Behandlungsdauer

n=69 Beginn ±SD Ende ±SD Dauer ±SD

10,17 1,48 14,51 1,81 4,33 1,56Tab. 99 Behandlungsbeginn, -ende und -dauer bei männlichen und weiblichen Patienten Beginn = mittlererBehandlungsbeginn in Jahren, Ende = mittleres Behandlungsende in Jahren, Dauer = mittlere Behandlungsdauerin Jahren, SD = Standardabweichung

n=37 Beginn ±SD Ende ±SD Dauer ±SD

9,55 1,61 14,16 1,80 4,27 1,52Tab. 100 Behandlungsbeginn, -ende und -dauer bei weiblichen Patienten Beginn = mittlerer Behandlungsbeginnin Jahren, Ende = mittleres Behandlungsende in Jahren, Dauer = mittlere Behandlungsdauer in Jahren,SD = Standardabweichung

n=32 Beginn ±SD Ende ±SD Dauer ±SD

10,38 1,26 15,00 1,95 4,51 1,56Tab. 101 Behandlungsbeginn, -ende und -dauer bei männlichen Patienten Beginn = mittlerer Behandlungsbeginnin Jahren, Ende = mittleres Behandlungsende in Jahren, Dauer = mittlere Behandlungsdauer in Jahren,SD = Standardabweichung

Page 157: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 157

10.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung)

10.2.1 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

LO 0,28 n.s. 0,30 n.s. 0,37 n.s. 0,38 n.s.

LU 0,13 n.s. 0,32 * 0,64 ** 0,80 ***

Tab. 102 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=69 Patienten. LO: anterioreLänge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

RS OK 0,02 n.s. -0,11 n.s. -0,41 n.s. -0,71 *

LS OK 0,19 n.s. -0,08 n.s. -0,22 n.s. -0,38 n.s.

RS UK -0,23 n.s. -0,54 * -0,71 ** -1,04 ***

LS UK -0,30 * -0,54 * -0,73 ** -1,05 ***

Tab. 103 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=69 Patienten. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

AZBB OK 1,35 ** 1,87 *** 2,39 *** 2,55 ***

PZBB OK 1,02 *** 1,64 *** 1,96 *** 2,25 ***

AZBB UK 0,69 *** 1,10 *** 1,35 *** 1,33 ***

PZBB UK 0,74 *** 1,03 *** 1,43 *** 1,54 ***

Tab. 104 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=69 Patienten. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite,PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 ZweiJahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

SFS -1,57 *** -2,39 *** -2,84 *** -3,13 ***

VFS -0,40 ** -0,54 * -0,69 ** -0,77 **

Tab. 105 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=69 Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS:vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung,T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

Page 158: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 158

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

ORA -0,07 n.s. -0,08 * -0,09 * -0,11 *

ORP -0,19 *** -0,24 *** -0,25 *** -0,27 ***

OLA -0,06 * -0,12 ** -0,13 ** -0,18 ***

OLP -0,17 *** -0,21 *** -0,23 *** -0,23 ***

Tab. 106 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=69 Patienten. ORA: Okklusionrechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior,T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.

10.2.3 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

LO 0,26 n.s. 0,40 n.s. 0,29 n.s. 0,33 n.s.

LU 0,15 n.s. 0,28 n.s. 0,72 * 0,95 **

Tab. 107 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=37 weiblichen Patienten.LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

RS OK 0,16 n.s. -0,04 n.s. -0,30 n.s. -0,65 n.s.

LS OK 0,23 n.s. -0,12 n.s. -0,23 n.s. -0,34 n.s.

RS UK -0,46 * -0,75 * -0,84 * -1,14 *

LS UK -0,28 * -0,61 n.s. -0,73 * -1,01 *

Tab. 108 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=37 weiblichen Patienten. RS OK: rechte Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2

Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

AZBB OK 1,72 * 2,32 ** 2,74 ** 3,05 **

PZBB OK 1,04 *** 1,57 *** 1,87 *** 2,25 ***

AZBB UK 0,81 ** 1,23 *** 1,54 *** 1,49 ***

PZBB UK 0,73 *** 1,09 *** 1,52 *** 1,70 ***

Tab. 109 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=37 weiblichen Patienten. AZBB: anterioreZahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

Page 159: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 159

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

SFS -1,36 *** -2,06 *** -2,46 *** -2,96 ***

VFS -0,36 ** -0,50 n.s. -0,85 ** -0,86 *

Tab. 110 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=37 weiblichen Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe,VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

ORA -0,03 n.s. -0,04 n.s. -0,07 n.s. -0,09 n.s.

ORP -0,20 *** -0,20 *** -0,25 *** -0,24 ***

OLA -0,09 * -0,14 n.s. -0,17 ** -0,18 **

OLP -0,18 *** -0,20 *** -0,21 *** -0,20 **

Tab. 111 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=37 weiblichen Patienten. ORA:Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion linksposterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vierJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.

10.2.4 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

LO 0,31 n.s. 0,20 n.s. 0,48 n.s. 0,45 n.s.

LU 0,11 n.s. 0,37 n.s. 0,58 * 0,66 *

Tab. 112 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=32 männlichen Patienten.LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

RS OK -0,16 n.s. -0,19 n.s. -0,53 * -0,78 *

LS OK 0,14 n.s. -0,05 n.s. -0,23 n.s. -0,45 n.s.

RS UK 0,03 n.s. -0,30 n.s. -0,58 n.s. -0,91 **

LS UK -0,31 n.s. -0,47 n.s. -0,75 * -1,10 **

Tab. 113 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=32 männlichen Patienten. RS OK: rechte Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2

Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

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Anhang - Tabellen Seite 160

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

AZBB OK 0,92 *** 1,36 *** 2,02 *** 2,01 ***

PZBB OK 1,01 *** 1,74 *** 2,08 *** 2,28 ***

AZBB UK 0,55 ** 0,95 *** 1,17 *** 1,18 ***

PZBB UK 0,75 *** 1,02 *** 1,33 *** 1,36 ***

Tab. 114 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=32 männlichen Patienten. AZBB: anterioreZahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

SFS -1,81 *** -2,77 *** -3,25 *** -3,32 ***

VFS -0,44 * -0,59 * -0,51 n.s. -0,67 n.s.

Tab. 115 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=32 männlichen Patienten. SFS: sagittaleFrontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3

drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

ORA -0,10 * -0,13 * -0,12 * -0,13 n.s.

ORP -0,19 *** -0,29 *** -0,27 *** -0,30 ***

OLA -0,04 n.s. -0,10 n.s. -0,09 n.s. -0,17 **

OLP -0,16 ** -0,23 *** -0,24 *** -0,26 ***

Tab. 116 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=32 männlichen Patienten. ORA:Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion linksposterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vierJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos

10.2.5 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

LO 0,24 n.s. 0,01 n.s. 0,19 n.s. 0,29 n.s.

LU 0,03 n.s. 0,29 n.s. 0,62 * 0,85 **

Tab. 117 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=43 Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anterioreLänge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin mm.

Page 161: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 161

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

RS OK -0,03 n.s. -0,12 n.s. -0,33 n.s. -0,67 *

LS OK 0,19 n.s. 0,02 n.s. 0,03 n.s. -0,26 n.s.

RS UK -0,33 n.s. -0,41 n.s. -0,56 n.s. -1,03 **

LS UK -0,29 n.s. -0,45 n.s. -0,60 n.s. -1,00 **

Tab. 118 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vierJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

AZBB OK 1,59 * 2,09 ** 2,66 *** 2,87 ***

PZBB OK 1,02 *** 1,72 *** 2,04 *** 2,42 ***

AZBB UK 0,74 *** 1,14 *** 1,41 *** 1,43 ***

PZBB UK 0,76 *** 1,13 *** 1,50 *** 1,60 ***

Tab. 119 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK:Unterkiefer. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vierJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

SFS -1,60 *** -2,32 *** -2,79 *** -3,08 ***

VFS -0,34 n.s. -0,36 n.s. -0,67 * -0,77 **

Tab. 120 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2

Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

ORA -0,09 * -0,10 * -0,10 * -0,12 *

ORP -0,19 *** -0,26 *** -0,28 *** -0,29 ***

OLA -0,06 n.s. -0,11 * -0,11 * -0,18 **

OLP -0,17 *** -0,23 *** -0,24 *** -0,21 ***

Tab. 121 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=43 Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior,OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.

Page 162: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 162

10.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

LO 0,35 n.s. 0,79 n.s. 0,67 n.s.

LU 0,29 n.s. 0,37 n.s. 0,66 *

Tab. 122 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=26 Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anterioreLänge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

RS OK 0,10 n.s. -0,10 n.s. -0,55 n.s.

LS OK 0,19 n.s. -0,26 n.s. -0,67 n.s.

RS UK -0,08 n.s. -0,78 n.s. -1,01 *

LS UK -0,31 n.s. -0,71 n.s. -0,98 *

Tab. 123 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

AZBB OK 0,94 *** 1,51 *** 1,95 ***

PZBB OK 1,03 *** 1,53 *** 1,84 ***

AZBB UK 0,60 *** 1,04 *** 1,28 ***

PZBB UK 0,71 *** 0,89 *** 1,33 ***

Tab. 124 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK:Unterkiefer. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

SFS -1,52 *** -2,51 *** -2,92 ***

VFS -0,50 ** -0,85 * -0,70 n.s.

Tab. 125 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2

Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in mm.

Page 163: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 163

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

ORA -0,03 n.s. -0,06 n.s. -0,07 n.s.

ORP -0,21 *** -0,22 ** -0,22 **

OLA -0,08 n.s. -0,14 * -0,16 *

OLP -0,17 ** -0,20 ** -0,20 **

Tab. 126 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=26 Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior,OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabeneinheitenlos.

10.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

neutralem Wachstumsmuster

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

LO 0,35 n.s. 0,33 n.s. 0,43 n.s.

LU -0,09 n.s. 0,20 n.s. 0,53 n.s.

Tab. 127 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=38 Patienten mit neutralemWachstumsmuster LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

RS OK 0,08 n.s. 0,04 n.s. -0,26 n.s.

LS OK 0,22 n.s. -0,07 n.s. -0,22 n.s.

RS UK -0,26 n.s. -0,58 n.s. -0,67 *

LS UK -0,35 n.s. -0,49 n.s. -0,60 n.s.

Tab. 128 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. RS OK:rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

AZBB OK 0,84 *** 1,34 *** 1,93 ***

PZBB OK 1,00 *** 1,66 *** 2,07 ***

AZBB UK 0,59 *** 1,26 *** 1,34 ***

PZBB UK 0,91 *** 1,24 *** 1,62 ***

Tab. 129 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. AZBB:anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

Page 164: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 164

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

SFS -1,76 *** -2,72 *** -3,04 ***

VFS -0,43 * -0,58 n.s. -0,75 *

Tab. 130 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

ORA -0,02 n.s. -0,04 n.s. -0,03 n.s.

ORP -0,17 ** -0,22 *** -0,23 ***

OLA -0,04 n.s. -0,11 * -0,10 n.s.

OLP -0,18 *** -0,20 *** -0,20 ***

Tab. 131 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=38 Patienten mit neutralemWachstumsmuster. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion linksanterior, OLP: Okklusion links posterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 dreiJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.

10.2.7 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit

vertikalem Wachstumsmuster

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

LO 0,21 n.s. 0,30 n.s. 0,25 n.s.

LU 0,45 * 0,52 * 0,83 **

Tab. 132 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=26 Patienten mit vertikalemWachstumsmuster. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

RS OK -0,12 n.s. -0,40 n.s. -0,75 n.s.

LS OK 0,18 n.s. -0,18 n.s. -0,36 n.s.

RS UK -0,20 n.s. -0,53 n.s. -0,82 n.s.

LS UK -0,23 n.s. -0,71 * -0,97 *

Tab. 133 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. RS OK:rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

Page 165: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 165

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

AZBB OK 2,12 n.s. 2,58 * 3,01 *

PZBB OK 1,01 *** 1,51 *** 1,69 ***

AZBB UK 0,86 ** 0,97 *** 1,39 ***

PZBB UK 0,55 * 0,77 ** 1,15 ***

Tab. 134 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

SFS -1,39 ** -2,01 *** -2,61 ***

VFS -0,39 n.s. -0,55 n.s. -0,66 n.s.

Tab. 135 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin mm.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

ORA -0,12 * -0,14 * -0,17 **

ORP -0,23 *** -0,27 *** -0,29 ***

OLA -0,10 n.s. -0,13 * -0,15 *

OLP -0,16 ** -0,24 *** -0,25 ***

Tab. 136 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=26 Patienten mit vertikalemWachstumsmuster. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion linksanterior, OLP: Okklusion links posterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 dreiJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.

Page 166: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 166

10.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung)

10.3.1 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

SNA -0,43 *** -0,87 *** -0,98 *** -1,34 ***

SNB 0,48 *** 0,60 *** 0,91 *** 0,77 ***

ANB -0,91 *** -1,48 *** -1,89 *** -2,10 ***

SNPg 0,18 n.s. 0,22 * 0,54 ** 0,37 **

ArSN 0,34 n.s. 1,11 *** 0,98 *** 1,78 ***

Tab. 137 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=69 Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

IOK 0,25 n.s. 0,37 * 0,30 * 0,48 *

IUK 0,42 * 0,55 n.s. 0,08 n.s. 0,32 n.s.

B 0,17 n.s. 0,17 n.s. 0,22 n.s. 0,17 n.s.

Go -0,27 n.s. -0,33 n.s. -1,00 * -1,10 **

Y-Achse 0,52 *** 0,85 *** 0,87 *** 1,09 ***

Tab. 138 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=69 Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

1–OK 3,12 *** 4,00 *** 4,62 *** 4,87 ***

1–UK -1,86 *** -2,15 *** -2,73 *** -3,81 ***

1–1 0,92 n.s. 1,78 * 1,89 * 1,23 n.s.

Tab. 139 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=69Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung dermittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

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Anhang - Tabellen Seite 167

10.3.2 Röntgenologische Untersuchung der weiblichen Patienten

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

SNA -0,37 ** -0,92 *** -1,24 ***

SNB 0,64 *** 0,67 *** 0,82 ***

ANB -1,01 *** -1,58 *** -2,04 ***

SNPg 0,35 * 0,32 * 0,48 **

ArSN 0,02 n.s. 0,94 n.s. 0,87 n.s.

Tab. 140 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=37 weibliche Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 dreiJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

IOK 0,02 n.s. 0,08 n.s. 0,10 n.s.

IUK 0,30 n.s. 0,31 n.s. 0,01 n.s.

B 0,29 n.s. 0,23 n.s. 0,09 n.s.

Go -0,07 n.s. -0,64 n.s. -0,97 n.s.

Y-Achse 0,25 n.s. 0,68 *** 0,74 ***

Tab. 141 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=37 weibliche Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

1–OK 4,72 *** 6,02 *** 6,90 ***

1–UK -2,21 *** -3,17 *** -3,92 ***

1–1 1,91 * 2,81 ** 2,69 **

Tab. 142 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=37 weiblichePatienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung dermittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.

Page 168: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 168

10.3.3 Röntgenologische Untersuchung der männlichen Patienten

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

SNA -0,50 *** -0,80 *** -0,65 *** -1,11 ***

SNB 0,29 n.s. 0,53 ** 1,03 ** 0,70 *

ANB -0,80 *** -1,34 *** -1,69 *** -1,80 ***

SNPg 0,02 n.s. 0,10 n.s. 0,62 n.s. 0,12 n.s.

ArSN 0,75 *** 1,29 *** 1,07 *** 2,29 ***

Tab. 143 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=32 männliche Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 dreiJahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

IOK 0,52 * 0,71 * 0,52 ** 0,72 **

IUK 0,57 * 0,79 n.s. 0,11 n.s. 0,41 n.s.

B 0,03 n.s. 0,07 n.s. 0,42 n.s. 0,31 *

Go -0,51 n.s. -0,03 n.s. -1,07 n.s. -1,42 *

Y-Achse 0,79 *** 1,02 *** 0,96 *** 1,73 ***

Tab. 144 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=32 männliche Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

1–OK 1,28 n.s. 1,69 n.s. 2,03 n.s. 2,50 *

1–UK -1,47 * -0,94 * -1,33 * -3,03 ***

1–1 0,23 n.s. 0,69 n.s. 1,11 n.s. 0,22 n.s.

Tab. 145 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=32männliche Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigungder mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung,T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***),p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 169: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 169

10.3.4 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen und

männlichen Patienten

Männlich Weiblich Differenz (w-m) Signifikanz

SNA 81,00 ± 3,11 80,16 ± 2,80 -0,84 n.s.

SNB 75,74 ± 3,13 75,27 ± 2,55 -0,47 n.s.

ANB 5,25 ± 1,35 4,87 ± 1,89 -0,38 n.s.

SNPg 77,03 ± 3,24 76,44 ± 2,47 -0,59 n.s.

ArSN 121,67 ± 3,70 123,03 ± 4,33 1,36 n.s.

IOK 6,46 ± 3,99 7,48 ± 2,91 1,02 n.s.

IUK 32,90 ± 5,77 35,44 ± 4,68 2,54 *

B 26,45 ± 6,82 27,96 ± 5,42 1,51 n.s.

Go 125,49 ± 7,87 127,01 ± 6,61 1,52 n.s.

Y-Achse 67,05 ± 3,16 68,37 ± 2,83 1,32 *

1–OK 70,02 ± 6,23 63,90 ± 7,19 -6,12 ***

1–UK 83,14 ± 6,72 83,77 ± 7,37 0,63 n.s.

1–1 126,71 ± 9,21 119,66 ± 9,22 -7,05 ***

Tab. 146 SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.

Page 170: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 170

10.3.5 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen und männlichen

Patienten

Männlich Weiblich Differenz (w-m) Signifikanz

SNA 79,89 ± 2,70 78,92 ± 2,79 -0,97 n.s.

SNB 76,45 ± 2,80 76,09 ± 2,47 -0,36 n.s.

ANB 3,45 ± 1,44 2,83 ± 1,56 -0,62 n.s.

SNPg 77,15 ± 3,20 76,92 ± 2,66 -0,23 n.s.

ArSN 123,95 ± 2,95 123,91 ± 4,32 -0,04 n.s.

IOK 7,18 ± 3,70 7,58 ± 2,83 0,40 n.s.

IUK 33,31 ± 6,04 35,44 ± 5,35 2,13 *

B 26,14 ± 7,80 27,87 ± 5,84 1,73 n.s.

Go 124,07 ± 7,36 126,03 ± 6,55 1,96 n.s.

Y-Achse 68,78 ± 3,25 69,12 ± 3,14 0,34 n.s.

1–OK 72,52 ± 5,73 70,80 ± 5,52 -1,72 n.s.

1–UK 80,11 ± 6,27 79,85 ± 7,56 -0,26 n.s.

1–1 126,49 ± 7,19 122,36 ± 7,61 -4,13 ***

Tab. 147 SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.

Page 171: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 171

10.3.6 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit Behandlungsbeginn im

frühen Wechselgebiß

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

SNA -0,42 *** -0,94 *** -0,99 *** -1,04 ***

SNB 0,55 *** 0,66 *** 0,94 *** 1,14 ***

ANB -0,98 *** -1,61 *** -1,93 *** -2,17 ***

SNPg 0,24 n.s. 0,25 n.s 0,46 * 0,67 **

ArSN 0,38 n.s 0,96 * 0,97 ** 1,58 ***

Tab. 148 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. SNA: sagittale Position derMaxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Positionder Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 ZweiJahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

IOK 0,15 n.s. 0,17 n.s 0,43 n.s 0,48 *

IUK 0,44 n.s 0,51 n.s 0,38 n.s 0,62 n.s

B 0,28 n.s 0,32 n.s 0,05 n.s 0,14 n.s

Go -0,09 n.s -0,38 n.s -0,78 * -0,76 n.s

Y-Achse 0,53 *** 0,86 *** 1,01 *** 1,09 ***

Tab. 149 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3

drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.

1–OK 4,24 *** 5,26 *** 5,82 *** 6,09 ***

1–UK -2,65 *** -2,96 *** -3,16 *** -4,12 ***

1–1 1,03 n.s. 2,13 * 2,37 * 1,85 n.s.

Tab. 150 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=43 Patientenmit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zurOberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4

vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 172: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 172

10.3.7 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit Behandlungsbeginn im

späten Wechselgebiß

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

SNA -0,45 ** -0,76 *** -0,94 ***

SNB 0,35 * 0,50 ** 0,90 **

ANB -0,80 *** -1,25 *** -1,83 ***

SNPg 0,08 n.s. 0,15 n.s. 0,71 *

ArSN 0,26 n.s. 1,35 ** 1,04 **

Tab. 151 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. SNA: sagittale Positionder Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittalePosition der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernenKinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung,T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

IOK 0,42 n.s. 0,69 * 0,10 n.s.

IUK 0,40 n.s 0,62 n.s 0,42 n.s

B 0,03 n.s 0,08 n.s 0,55 n.s

Go -0,58 n.s -0,25 n.s -1,35 n.s

Y-Achse 0,45 * 0,81 *** 0,60 **

Tab. 152 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3

drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

1–OK 1,28 n.s. 1,90 n.s. 2,71 n.s.

1–UK -0,57 n.s. -0,84 n.s. -1,95 n.s.

1–1 0,73 n.s. 1,15 n.s. 1,30 **

Tab. 153 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=26 Patientenmit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zurOberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 173: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 173

10.3.8 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit frühem

und spätem Wechselgebiß

Frühes WG Spätes WG Differenz (s-f) Signifikanz

SNA 80,41 ± 2,75 80,78 ± 3,32 0,37 n.s.

SNB 75,25 ± 2,69 75,89 ± 3,04 0,64 n.s

ANB 5,15 ± 1,68 4,88 ± 1,64 -0,27 n.s.

SNPg 76,55 ± 2,75 76,99 ± 3,03 0,44 n.s.

ArSN 122,15 ± 3,87 122,81 ± 4,45 0,66 n.s.

IOK 6,87 ± 3,40 7,24 ± 3,63 0,37 n.s.

IUK 34,12 ± 5,37 34,49 ± 5,36 0,37 n.s.

B 27,25 ± 5,91 27,28 ± 6,55 0,03 n.s.

Go 125,97 ± 6,50 126,85 ± 8,36 0,88 n.s.

Y-Achse 67,61 ± 3,14 68,00 ± 2,92 0,39 n.s.

1–OK 65,20 ± 7,12 69,28 ± 7,22 4,08 *

1–UK 83,29 ± 6,45 83,78 ± 8,03 0,49 n.s.

1–1 121,20 ± 8,29 125,79 ± 11,51 4,59 *

Tab. 154 WG: Wechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position derMandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 174: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 174

10.3.9 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit frühem und

spätem Wechselgebiß

Frühes WG Spätes WG Differenz (s-f) Signifikanz

SNA 79,37 ± 2,62 79,84 ± 3,34 0,47 n.s.

SNB 76,39 ± 2,55 76,79 ± 2,97 0,40 n.s.

ANB 2,99 ± 1,51 3,05 ± 1,20 0,06 n.s.

SNPg 77,22 ± 2,76 77,70 ± 3,20 0,48 n.s.

ArSN 123,73 ± 3,72 123,85 ± 3,82 0,12 n.s.

IOK 7,35 ± 3,52 7,34 ± 2,99 -0,01 n.s.

IUK 34,73 ± 5,59 34,07 ± 6,38 -0,66 n.s.

B 27,39 ± 6,62 26,73 ± 7,35 -0,66 n.s.

Go 125,21 ± 5,91 125,51 ± 8,37 0,30 n.s.

Y-Achse 68,69 ± 3,17 68,61 ± 3,21 -0,08 n.s.

1–OK 71,29 ± 5,50 71,99 ± 6,35 0,70 n.s.

1–UK 79,17 ± 5,98 81,83 ± 7,92 2,66 n.s.

1–1 123,05 ± 7,12 127,09 ± 8,70 4,04 *

Tab. 155 WG: Wechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position derMandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

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Anhang - Tabellen Seite 175

10.3.10 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit neutralem Wachstumsmuster

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

SNA -0,48 ** -0,93 *** -1,20 ***

SNB 0,51 *** 0,69 *** 0,96 ***

ANB -0,98 *** -1,63 *** -2,15 ***

SNPg 0,21 * 0,26 ** 0,60 **

ArSN 0,04 n.s. 1,39 *** 1,04 *

Tab. 156 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 ZweiJahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

IOK 0,39 n.s. 0,31 n.s. 0,05 n.s.

IUK 0,38 n.s. 0,07 n.s. 0,34 n.s.

B 0,01 n.s. 0,38 n.s. 0,39 n.s.

Go -0,09 n.s. -0,17 n.s. -0,83 n.s.

Y-Achse 0,45 ** 0,72 *** 0,75 ***

Tab. 157 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

1–OK 2,70 ** 3,94 *** 4,40 ***

1–UK -2,47 *** -2,74 *** -3,32 ***

1–1 0,24 n.s. 1,72 n.s. 1,16 n.s.

Tab. 158 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=38 Patientenmit neutralem Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 176: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 176

10.3.11 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

SNA -0,42 *** -0,83 *** -0,72 ***

SNB 0,42 n.s. 0,48 * 0,90 **

ANB -0,85 *** -1,29 *** -1,59 ***

SNPg 0,13 n.s. 0,16 n.s. 0,48 n.s.

ArSN 0,59 n.s. 0,77 n.s. 0,85 **

Tab. 159 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 ZweiJahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

IOK 0,14 n.s. 0,53 n.s. 0,61 **

IUK 0,39 n.s. 0,77 * 0,13 n.s.

B 0,24 n.s. 0,24 n.s. 0,75 n.s.

Go -0,98 n.s. -1,12 * -1,81 *

Y-Achse 0,52 * 0,80 *** 0,69 ***

Tab. 160 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.

1–OK 3,74 *** 4,25 *** 5,06 **

1–UK -1,44 ** -2,29 ** -2,89 **

1–1 1,63 n.s. 1,78 n.s. 2,80 n.s.

Tab. 161 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=28 Patientenmit vertikalem Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 177: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 177

10.3.12 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem

und vertikalem Wachstumsmuster

Neutrales WM Vertikales WM Differenz (v-n) Signifikanz

SNA 80,03 ± 2,78 80,89 ± 3,00 0,86 n.s.

SNB 75,12 ± 2,73 75,70 ± 2,81 0,58 n.s.

ANB 4,90 ± 1,39 5,17 ± 2,00 0,27 n.s.

SNPg 76,56 ± 2,86 76,65 ± 2,77 0,09 n.s.

ArSN 123,45 ± 3,33 121,13 ± 4,78 -2,32 *

IOK 8,31 ± 3,12 5,13 ± 3,18 -3,18 ***

IUK 32,06 ± 3,25 38,44 ± 4,16 6,38 ***

B 23,76 ± 2,80 33,31 ± 3,41 9,55 ***

Go 122,64 ± 4,88 132,23 ± 5,73 9,59 ***

Y-Achse 67,28 ± 2,62 68,91 ± 3,11 1,63 *

1–OK 65,65 ± 7,86 68,18 ± 3,11 2,53 n.s.

1–UK 81,10 ± 5,36 87,92 ± 6,06 6,82 ***

1–1 122,98 ± 10,45 122,75 ± 9,49 -0,23 n.s.

Tab. 162 WM: Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Positionder Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 178: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Anhang - Tabellen Seite 178

10.3.13 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem und

vertikalem Wachstumsmuster

Neutrales WM Vertikales WM Differenz (v-n) Signifikanz

SNA 78,83 ± 2,81 80,17 ± 2,68 1,34 *

SNB 76,07 ± 2,78 76,60 ± 2,47 0,53 n.s.

ANB 2,75 ± 1,31 3,58 ± 1,52 0,83 *

SNPg 77,16 ± 2,98 77,13 ± 2,72 -0,03 n.s.

ArSN 124,48 ± 3,42 121,98 ± 4,20 -2,50 **

IOK 8,36 ± 2,83 5,74 ± 2,75 -2,62 ***

IUK 31,72 ± 3,78 38,30 ± 5,07 6,58 ***

B 23,37 ± 4,01 32,56 ± 4,21 9,19 ***

Go 121,81 ± 4,68 130,42 ± 5,57 8,61 ***

Y-Achse 68,02 ± 2,86 69,60 ± 3,40 1,58 *

1–OK 70,04 ± 5,41 73,25 ± 5,25 3,21 *

1–UK 77,78 ± 5,20 85,03 ± 7,37 7,25 ***

1–1 124,14 ± 8,83 125,55 ± 7,32 1,41 n.s.

Tab. 163 WM: Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Positionder Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.

Page 179: Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen ... · 2010-07-13 · 3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24 3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25 3.2.5

Danksagung Seite 179

11. Danksagung

Meinem Abteilungsleiter und hochgeschätzten Lehrer Herrn Prof. Dr. Joachim Tränkmann

danke ich für die Überlassung des Themas und der Unterlagen für diese Untersuchung.

Ohne seinen Ansporn und seine Fähigkeit, Dinge auf das Wesentliche zu konzentrieren,

wäre diese Arbeit nur schwer zu verwirklichen gewesen.

Weiterhin danke ich Frau Anita Deppe dafür, daß es ihr gelungen ist, mir durch ihre

organisatorischen Fähigkeiten den Freiraum während meiner fortlaufenden klinischen

Tätigkeit zu schaffen, ohne den eine Studie wie diese nicht bewältigt werden kann.

Dank sei allen Familienangehörigen, Freunden und Kollegen, die während der Erstellung der

Arbeit meine Launen tapfer ertragen haben.