Der Eigene : 1896-08

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  • 8/9/2019 Der Eigene : 1896-08

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    Er sch ein t mona tlich zweimal. Preis pro Vierteljahr M. 1,50. Einz elnum me r 25 Pf.

    Ausga be auf KunBtdruckpapier 3 M ark vierteljährlich.

      D o n n e r s t a g ,

    a m 2 2 . O k t o b e r 1 8 9 6 .

    B e r l i n - W i l h e l m s h a g e n

    Pos t Neurahnsdorf .

    Adolf Brand's Verlag.

      \

    H o.  8.

    1.

      J ah rgang .

    M a u s - V e r z e i c h n i s .

     * '

    X ^   •*- :

    7 • • ,

    -

     

    Ka rl M erz : „ So ihr n ich t .werdet wie d ie Kinder . — »I m S p ä t j a h r : Herbs tahnung (Adolf

    Brand) . W anderleid; Herbstabend im W ald (Ernst Manuel) . — K ar l Her ma 'n : Zwanglose

    R and ze il en aus d em p h il os oph i sch en Li eg es e ss e l. — E r i c h B r ü c k n e r : „F re il an d i n D eu ts ch

    land. — „Mein Win kel (Vagabundus) . — Eingelaufene Druckschriften. — Anzeigen.

    eX® So i h r n i ch t w e rd e t w ie d ie R inde r . ©X9

    Es komm en und gehen, kommen und gehen, wie

    Halm e im grü nen Rog gentep pich unendlich schöne, un

    endlich fruchlverheifsende Ta ge . . . W olkensch leppen

    wallen vo n den G iebelhängen der Gebirge zu Tha l mit

    träufendem Segen; auch ihre Gaben sind göttlich, voll

    K ra ft und D onnerw ürze . . . •

    . . . O W iesen thal, W ies ent ha l s ti ller , perlen

    umflochtener W inke l im Erde nherze n S tät te meiner

    J ugend und meine r G enes ung . . .

    Ich l iege unter Dolden und But terb lumen; gelb ,

    w e i f s ,  grün m eine ganze Nachbarschaft, und grün und

    blau droben die Decke meines Sonnenpalastes .

    ' • Ich wen de mich, da g uck ' ich-g erade ins W asser

    hinein; in den Bach, der neben mir übers Kieselgerölle

    flimmert, und dem Sonnenpalast seine Grenze legen

    möchte — wenn der überhaupt , überhaupt wo eine

    Grenze er t rü ge - ,

    — Ein st lag ich so in diesem Gräserwald , an dieser

    Was s e r s chw el le — und n ic h t a l l e in . W ie L ibel len

    flug ga uke lt mir noch imm er w as vor den Blicken, was

    Die be s, B ekannte s, das ich einst hier gesehen, — ein

    Augenpaar, in das ich noch tiefer, fröhlicher hineinschaute,

    als jetzt . in die r inn ende n W asser perle n . . .

    . . . Sie wa r n icht d ie Meine. Aber wir waren

    Fre un de . Sie ging des Nachm ittags oft mit mir den Wie sen

    pfad hin. der mit den grossen Steinplatten ausgelegt war,

    spazi eren, dann bogen w ir allemal vom Pfade .ab um

    ein Erlengehölz, dessen Blätter uns sonnig zufunkelten;

    so k ame n w ir an unser Plätzch en, — dies schöne, trau

    liche Versteck am Wasserrand, das mich heule wieder

    umfangen hält .

    Oft las ich ihr was vor aus Bü che rn: kleine E r

    zählungen, Reiseschilderungen, Gedichte; und wenn

    -

    ich

    zu ende wa r, guc kten wir ins klar e W asse r h inunter,

    lachten uns man chmal an , atmete n die warm e Luft und

    suchten uns bunte Kiesel zusammen. . . . Ach, wie gab es

    deren eine Mannigfaltigkeit Da wa r gelber, rötlicher

    und weifser Sandstein dazw ischen, mit schim mernd en

    Glimmerblättchen durchwoben, vielfarbiger Granit, dunk-

    , 1er Basalt, Po rph yre , glatt es Schiefergeröll, durchsichtigt;

    Quarze und manchmal auch zu unserem Spafs ein Zie

    gelstückchen oder ein buntb ema lter Thon scherben —

    rundgeschliffen sie alle durc h die lang e W an de rfa hrt und

    in den Form en kaum - zu unterscheiden. Und ich er- ,

    zählte meiner lauschenden Freu ndin , wod urch alle d,ie

    vielerlei 'Steinchen an diesen Ort hergelangt seien :.wie

    einst des Mee res Nied erschlä ge sich zum Mineral ver

    härteten, wie wieder und wieder die vulkanische Gluten-

    masse durchbrach und sich in r iesigen Felshäuptern

    krystallis ierte, wie dann Fros t und Regen Stück für

    Stück hera btrüm me rten und wie Gletscher den Schutt

    und die Blöcke in wirrem Durcheinander der Gesteins

    arten in die Nied erung en füh rten, bis irgend ein reissender

    Wa sserlauf s ich ihrer annahm und sie zu den runden,

    blanken Kieselchen wu sch , mit denen wir heute hier

    spielen. ; ._

    v

      .  y • •

    . . . Ebe n hatte ich ein goldgelbes Stückchen e nt

    deckt, es schim me rte d urch sichtig wie Bernlstein; ich

    legte es in ihren Sc hofs, und au s Schelmerei legte ich

    einen grofsen, unförmlichen Kieselk lum pen dazu . Sie hatte

    weggeschaut und erschrak bei dem plötzlichen Gewichte.

    Als sie den grofsen Stein erblickte, lachte sie auf und

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      . , :

    ö e r E i g e n h .

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    schleuderte ihn mit mädchenhafter Bewegung ins Wasser.

    Es klatschte laut und spri tz te ihr e in paar Tropfen ins

    Gesicht. D a schalt sie mich tüch tig 'aus und zielte mit

    „ winzigen Steinchen nach m einem Kopf herü ber, ohne

    ihn abe r zu treffen. Ich hole den Stein wie der dro hte

    ' ich lüstig, — geben Sie a ch t, Sie werd en ihn so

    leicht nicht wieder los werden —

    • • .;• .

      Ich kniete neben ihr und wir wühlten wieder

    mit grofser Ernsth aftigkeit im San de. Plötzlich w ährend

    sie wegschaute , legte ich ihr abermals— doch diesmal

    nicht einen Steinklum pen, sond ern diesm al . . . meinen

    Kopf in den Schofs. Ich w erd e Ihnen gleich

     {

      drohte sie

    und woll te nach dem vermeintl ichen Kiesel greifen, fuhr

    aber in e in Gebüsch von Haaren und sah zwei lust ige

    M enschen augen zu sich heraufg erichtet. Da lächelte

    s ie ; ' nu r , sagte ke in W or t un d. sammel te wieder

    S t e i n c h e n . . ' . ' - . ' . . . .. .

    y - . . . A l s ic h da nn- l ei s und s ac h t d i e Arm e um i h re

    H üfte n legte , da litt sie es ged uldig , un d als ich sie auf

    : St irn und M und küfste , da s agte sie nur mit zö gernder

    Flüs terst im me : Das sol len Sie ja nicht aber sie hinderte

    : mich n icht daran ,

    •''l*:' -,.,.  O Ta ge der Klar heit , des fröhlichen La uter

    sinns .und de r süfsen Verg essenhe it, die nun folgten I W ir

    wä ren "so w arm gest imm t, so sonnig vergnüg t a l lbeide,

    .— ob wir Hand in Hand durchs Gebüsche zogen, oder uns

    >Blumen pflückten, oder e inmal gar in später Nachtstunde

    den Bergpfad erklet terten, a ls der Septemberhim mel sei

    nen glühendsten Sternenflor über uns ausgeschüttet hat te .

    Sie l i t t

    :

      jed e Zärt l ich keit von mir, aber sie strich m ir

    nur freundlich dabei durch die H aar e, o hne meine Lieb

    kosungen zu erwidern . •• ' - . ; • •

    -i"'•  .'-— Sei mein flüsterte, ich ih r woh l öfters ins Oh r,

    halb im, Scherz, halb in der Leidenschaft. Da nn wieg te sie

    stets das kluge Köpfchen und sagte neckisch mit un

    aussprechlicher Melodie in jeder Si lbe: Es geht ja

    nicht . .  . •  ,• •••  - •. . :•  :• .

    ":

    ;

      ;

    Y A ber in je n er Nacht eben -— wir ha t ten uns ins

    Heidegras gelagert , das auf e inem Felsrücken wucherte

    und zählten die Lichter im Städtchen und zählten die

    Sternenfunken am Firmam ent. , und zählten nu r e ines

    nicht: die Augenblicke, — da h ät te ' ich wieder mal ihr

    Köpfchen mit dem schönen aufgesteckten Haarg elock

    zwischen d ie Hän de

     >

      gefafsl und küfste es leise wie in

    der A n d a ch t , — a ls s ie mich plö tz l ich umschlang und

    mir eine Lie bko sun g auf die Li pp en prefsle; so heifs.

    dafs sie selber davor erschrack und sich schnell wieder

    mi t ve rhül l tem Gesicht zur Se i te wandte . . .

    . . . W ir schri t ten damals wo rt los nach hause, so stumm,

    dafs mir mein leiser W ar nr uf beim Ab stieg vom letzten

    Feisehbuckel schon wie eine Entheiligung der Stille

    scheinen wo llte. W ir hielten unsre Hän de gefafst, ohne

    D ruc k, fast nur an den Fingerspitzen, un d gingen aus

    einander mit einem geflüsterten Gutenacht" , . .

    >. '>, D es andern Ta gs , a ls wir wieder an unsrem

    Plätz che n am Bache safsen, schien sie zu anfang ein

    we nig scheu und in Gedan ken verloren un d las die

    Kies el nu r auf, um sie sofort wie der in den Bach zu

    werfen. Di e bösen Steine setzte sie einm al träum erisch

    hinzu , als sie eine H and voll, spielend in die gleifsenden;-;;

    Wel len s t reute .  •

      { • • • • •

    W ar um böse? fragte ich und schaute ihr, das Haup t

    auf ihre Kniee gestützt , voll in die braunen Augen .

    D ie bösen Steine wiede rholte sie langsam . D urch die

    ist a l les so g ekom men — Liebe s Kind , flüsterte ich.

    ist 's denn so schlimm ge kom me n? — Ja Ich bin doch

    jetzt e in sündiges, e in untreu es W ei b . . . Sie stoc kte ^'

    Denken Sie das nicht? fügte sie dann rasch mit köst

    l ichem Tonfal l hinzu und sah. mich hi lflos, erwar

    tend an.

    Nein D u bist ja doch ein gutes, e in * gutes Kind .

    rief ich in üb erquellendem Flüs tertone, indem ich sie

    umschlang und die Sonnengloriole ihrer Haare stre ichelte .

    Sieh, — wer hat dir je tz t nur den schlechten Gedan ken V

    eingegeben, da fs du Böses ve rbrochen habes t? . . . Da s

    kann , kann ja dein Herzch en ga rnich t , . das weifs es ja

    garnicht, was es i s t : sündigen . . . . ' /

    . . . Füh lst du dich denn wirkl ich so böse, so ver

    worfen, fuhr ich nach einer W eile des Schweigens fort ,

    wen n du bei .mir bist, u nd wenn wir rechte , innige

    F re unde s i n d ? — N e i n a n t wor t e t e s ie f röh li ch , und

    bei diesem Nein traf mich ein, Strah lenb lick au s. ihren

    Au gen , 7— ein Blick, in dessen Glänze m ir heu te, nach

    sieben Jahr en noch dieser ganze Ufersaum leuchtet und

    in dem er mir noch leuc hten wird, wen n ich einmal

    als Greis wieder den alten Wiesenp fad beschreiten

    w erd e. D enn dieser Blick sagte mir weit meh r,

    als blos e in Geständnis der Liebe od er d er Freu nd

    schaft: es" lag in d iesem Blick etwa s G rofse s.

      et-'{.

    wa s' Unsterbl iches, lag in. ih m wahrh aft ig was vom

    Gehe imnis de r ew igen Jug end , — der Unschulds-Ju

    gen d . . . ,  :

    :i

    ;  -, . .' ,

      ..->'•

    ' . . . „So ihr nicht werd et wie die K inder," — .

    ganz ohne es zu wollen, murmle ich den al ten Spruch  Z

    vor mich hin und eine Th rän e feuchtet mir das Auge.

    Das W ass er , hat jene Steinchen weitergeschwem mt,

    die e inst ih re Ha nd drü ber ausstreute und keines von

    uns b ewah rt e in Anden ken, e in s ichtbares de r Ta ge

    auf, da w ir hier glücklich, da w ir Kin der gew esen.

    A b er 'e s ist eine Saite in mir, die kling t heller als alle

    and ern , ein Sternen licht, d as leuc htet traulicher und eine

    Blum e, die blü ht rein er auf, als die vielen, die in mir

    leuchten und blühen. — Das ist die Saite , an die jene

    Stund e zuerst gerü hrt hat , der Stern, den sie in mir

    entwölkte , die Blume, deren Samenkorn sie in mir be-

    gofs . . .

    . . . Un d es rauschen die Perlentropfen im Bach,

    und es rausch en mit ihnen die sonnigen Er lenhä upter ,

    daru nter ich l iege, und es rauschen , rauschen tausend

    Gedanken, t ausend Fragen du rch die Pfor ten d es Blut -

    m

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    ;

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    Der Eigene .

    e Xe ) Z w a n g l o s e R a n d z e i l e n @ X s

    au s d em p h i l o s o p h i s ch en L i eg es es s e l . * )

    l .

    Schon in Descarles lassen sich Fichte und der

    .Einz ige und sein Eige ntum " als Vorspur nachw eisen:

    „Ich denke, also bin ich " — — —

    2 .

    Spinozas System hat die ganze Ruhe der Mathe

    matik, abe r es fehlt ihm der letzte M ut : das Tem peram ent ,

    welches eines der notwendigsten Illusionen, nemlich den

    Glauben a n die Wil lensfreihei t in den H ausha l t d er

    W elt einfügt . Scho penh auer hat nicht Unrecht , wenn

    er in dieser Mathematik-Ruhe etwas jüdisches sieht , da

    sie noch nicht durc h den K onfl ikt des Patho s hindurch

    gegange n is t . Shak espea res Einhei tsruhe ist me hr; s ie

    is t kein Buch, sondern Bühne

    3-

    Ka nt verric htete seine Grofsthat , indem er zeigte

    . in we lche Selbstau fhebu ng die schullogische Schlufs-

    folgerung führt ; „Kri t ik der reinen Vernunft " W en n

    nt d ie „prakt isch e Vernunft" in ihrer ganzen Ent

    wicklungsfähigkei t ange deute t hät te, ihren reiferen Sym

    bolen nach gega ngen wä re, w ozu ihm frei lich das Organ

    fehlte, so hä tte er das Vo rrech t des gege nständlich en

    Denkens erkannt ; So kann er aber auf d iesem We ge

    nicht übe r die Postu late der „Bauernm etaphysik" (du

    Prel) hinaus..

    ' 4-

    Es wäre interessant , als Gegenstück eine „Kri t ik

    der blofsen Seele", d. h. der analytisch ihres Mitfaktors

    entäufserten Empfindungsthät igkei t vorgenommen zu

    sehen Ein e in ähnliche Bahnen münd ende Emanzipat ion

    stel l t St i rners Auflehnung gegen die scheinbaren Ein

    schrä nkun gen d ar, welch e die Mitakt ion des Verstandes

    im Mikrokosmos bedingt und Nietzsche überbietet seinen

    verwandten Vo rgän ger . dar in noch m i t dem Zuschuss

    einer künst lerischeren Natur, ohne doch zur erlösenden

    Plast ik zu gelan gen. W äh re nd Kan t den seelenlosen

    Intel lekt ent löst , emanzipiert St irner die verstandlose

    Seele un d giebt schon den anarchist ischen Accent an,

    *) Die unbedingten V erdeutschungs-Eigenen werden mir es nicht

    verzeihen, dass ich, statt meiner Personsprache freien Lauf zu lassen»

    in der Hauptsache an die eingeführte Terminologie anknüpfe und

    • eine im R ahmen dieser losen Abschnitte benötigte Essenzhäufung von

    philosophischen Handwerksnamen wage, die der Schrecken aller

    absoluten Umsetzungssubjekte'sein m uss Ich pflege mich aber dort

    . nicht zu entschuldigen, wo ich meine Wirkungen kenne und so gebe

    . ich diese Serie, die ih r sprunghaftes Dasein der Liegesesselmusse

    verdankt, hinaus. Soweit die kursierenden Schulbegriffe und Schul

    namen für mich einen lebendige n Reiz hatten, verfolgte ich Sie und

    schloss mit meinem besonderen Denken an sie an. Es ist mir durch

    aus nicht darum zu thun, mit diesen abgerissenen Kritikblättern das

    ' Lob der literarischen Teutsch-Mannen oder gar einer breiteren Lese

    mappe zu gewinne n. Ich richte m eine Feder an speziell philosophisch

    geschulte Köpfe, die mit dem historischen Apparat vertraut sind und

    • überlasse die Umsetzung in mein freieres und intimeres Sprachmaterial

    einer kommenden Gelegenheit, K. H.

    der in gewissen W illkü r - Verfechtern seine weitere

    Apotheose erfuhr; umgekehrt lei tet s ich aus dem kan

    tischen Nur- Intellek t jenes skep tische .N ihi l" her, dessen

    praktische Umsetzung sich weit weniger in einer „Philo

    sophie der Verz weiflun g", als in den demok rat ischen

    Mafsnahmen der Nützl ichkei tsprinzipler ' beku nde te. Nur

    W enige mach ten in der ehrl ichen Konsequenz grofser

    Natur en E rnst mit den letzten W eisung en der „reinen

    Vernunft"; die Meisten schlössen mit dem Leben einen

    kniefäl l igen Pakt und ordneten der üt i l i tarischen Rech

    nung das Subjekt unbedingt unter.

    5 .

    In Schle iermachers .Abhängigkei t sgefühl" , das

    dieser l iberale Theolo ge zur Quelle der Religion ge

    macht wissen woll te, zi t tert die unerbi t t l iche Folgericht ig

    kei t der Kan tischen Persönlichk ei t nach. Auch die

    sogenannten Em piriker im Glanzal ter der Naturwissen

    schaften traten diese Erbschaft an, aber nicht als einen

    Res ignat ionsschr i t t , sondern dank ihrer Famulus-Wagner- .

    Montur a ls e inen ganz annehm baren Lebensrahme n. S ie

    brach ten die Anpassun gsfähigkei t leichten Herz ens schon

    mit , oder me hr noch die kri t iklose Uebe reinst immung

    beschränkter Persönl ichkei len Al les , was .hö her h inaus

    wol l te" , j eder üb er das empi r i sche N i

    v e a u

      ragende

    Einzelwert ward vor der Instanz der „Natural is ten" als

    ein idealer Ballast oder eine Abnormität betrachtet ,

    wozu die me dizinischen Atte ste „mit He bel un d m it

    Schrauben " hervorr age nde St imm abgab e leis teten. Mit

    Recht weist A. Spir die Schleiermaqher 'sche Religions

    formel zurück, um an ihre Stel le den uneingeschrä nkten

    Indentitätsbegriff zu setzen, d. h. eine auf die höc hste

    Ziffer getriebene Uebereinst immung von Ich und All

    heit  Die Unterwe rfungsforderung sei tens der Em pirike r

    ward hiemit erse tzt durch die. Erw eiteru ng des Natur

    begriffs, au s der sich eine Ein glied erun g de r kühnsten

    Fernwerte erg ieb t .

    . 6 .

    Au ch die Differenz zwischen dem Aesthet iker

    Fr . Th . Vischer und Dav id Fr. Slraufs letzter Periode

    (im m aterialis t ischen La ger ) setzt in diesem Schwer

    pun kte ein. Strauss wirft Religion und Moral zusammen

    und setzt damit die metaphysische Linie auf das wech

    selnde T erra in der moral ischen Mode he rab : d. h. er

    plura lisiert Vischer*s tiefer greifender Geist g iebt die

    Unterscheidung nicht auf und häl t die dauern den Marken

    in der schwankenden Erscheinung fest .*)

    Die unsel ige Scheu v or dem durchgeführten Ein

    hei tsgedanken bewog auch Schil ler zu dual is t ischen

    Stel lungnahmen. Schil ler erweitert ebenfal ls den Natur-

    •) Auch Guttzeit scheint mir gegen über den oft rationalistischen

    Neigungen Egidys hierin den tieferen Merks zu haben.

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    Der Eigene. 6 1

    begriff nicht genug; aber er unterwirft s ich dem rück

    ständigen Ra hm en nicht, sond ern führt den Einzelw ert

    übe r die Ma joritätskurv e hina us ins Tran szend entale ,

    ins blofse .R ei ch der T rä um e" . E r is t nicht einheits

    kräftig genug, um die Gegensätze innerhalb der Einheit

    aufzusuchen: ein Schritt , der Hegels gröfstes Verdienst

    be de ute t. — Nehm en wir doc h einen Ga nz nam en: also

    entw ede r Idee , dann ist eben die Na tur eine primitive

    Ideeäufseru ng; — oder Natur, d ann ist eben die Idee

    eine gesteigerte Naturä ufserung Die se Zusamm enlassung

    in der monistischen "Weltanschauung fufst in dem para.

    , doxen Gegenüber von »An s ic h ' und . Er s ch e inun g ' ,

    : dem von Kant leider nur zu dogmatisch auseinanderge-

    zerr ten W eltr ätse l .

    8

    ••••-,  Die Unv erschä mthe it der Naturalis ten liegt darin,

    dafs sie sich als das letzte Mafs der Dinge aufspielen

    und ihren Mangel zu einem Vorzug umlügen.

    • •:•• •  Ich wi ll H eg el gewifs nicht weifs wasch en in Be

    zug auf seine Sprachanfechtbarkeit ' , soweit dieselbe mit

    ' "n ic h t zu leugnenden M ängeln seines Denkens zusammen-

    hä ngt ; aber in i Ganzen genommen möchte ich Hegels

    Styl als Pro du kt seiner Individua lität nicht so gemein

    verständlich habe n, wie z. B. Lu dw ig Büchners Schreib-

    ~; weise es is t , — es ginge mir damit zu viel Person, zu

    viel He gel ver lore n Hierin stimme ich ganz mit Rosen-

    ' kr än z, dem Verfasser der „Aesthetik des.Hä fslichen " •

    überein, der als vorsichtiger Kopf Hegel nicht mit einigen

    Stude ntenw itzen los wird . Au ch Ka nt, dessen Styl

    - durc hau s nicht zu den sprach lichen Lecke rbissen zählt,

    ; is t mir doch unzertrennbar von jeder seiner Einschach

    telungen und Perioden, so dafs ich mir ihn ga r nicht

    anders denke n ka nn , noch denk en möc hte. Jedenfalls

    ist mir das dunk le Kauderw elsch unserer .Phi losophas ter ' ' ,

    wie s ich der Frankfur ter Weltschmerz auszudrücken

    pf legte und da s Dorng es irüpp der Jakob Böhme, Jean

    Pau ls und An der er lieber, als die langweilige Durch-

    sichtig keit eines literaris chen Vo lap üks

      ;

      * .'• -

      1 0

    - '""' • '•'

    Mit Rec ht weis t Alber t Lan ge das demokrat ische

    Ansinnen Büch ners zurü ck, die Philosophie m üsse ge-

    •." me inve rstän dlich e Kü che nze ttel loslassen . D er Kraft- und

    Stoffphosphor ma g ja allem Volke verzapfba r sein; ich

    behaupte aber , dafs gewisse M

    a t e

    "

    e n

      fü

    f

      &

    e

      Mundart

    :

    - . d e r Marktschreier überhaupt n icht zu haben s ind und

    . ew ig eine reserv ierte Lokalfarbe besitzen we rde n: die

    Dem okra t i s i e rung kann a l s o n ie e ine unm i t t e lba re

    s e in ; si e kann nur e ine m i t t e lb a re , du rch d ie Um

    setzung und Uebersetzung verallgemeinerte sein, inhalt

    lich also pop ulär w erde n; der plastischen Seite nach aber

      nie anders in die Breite wirk en, als durch das N achrücke n

    heranreifender Generat ionen

    11 .

    . Wenn Beethoven  rief „Ich schreibe nicht fürs

    Volk ," so meint der To nher os damit nicht, er wider

    s t rebe dem Empo rwachsen des Popo lus Er lehnt

    nur und mit Recht die Zum utung ab, direkt seine Mur

    sik zu demokratisieren und von seiner Personhöhe in

    die Gassen oder Promenaden der oberen und unteren

    Vielzuvielen herabzusteigen.

    12 .

    De r vielgedeutete Begriff .d em okra tisch " richtet in

    seinen verschiedenen Lesar ten eine Menge Verwirrung

    an. Ich unterscheide dreierle i De mo kra ten : d ie Unmit te l

    baren, welche auf Grund des jeweiligen Majoritätsresul

    tats die Mafse und Gewichte alles historischen Geschehens

    abges tempel t wissen möchten und dem Ueber legenen

    eine klassenb eschrän kte Oppo sition m it dem Hinweis

    auf die Macht der Kopfzahl entgegenbringen, also eine

    demagogische Diktatu r befürwo rten; — zweitens d ia

    Süggestionsdemokraten, welche im Geiste der Achtund

    vierziger hinter ihre hervorragend personifizierten Pläne

    den .grofsen Lü mm el" als infizierte Gewaltziffer setzen,

    momentan betäuben und verführen, ohne auf nachhaltige

    Ueb erzeugu ng, auf Einsichten von Herz und Hirn zu

    gründen: F ieskonaturen, d ie immer ihren Ent täuschungen

    zu erliegen bestimmt scheinen und entweder dem Verrina

    oder dem And reas zum Opfer fallen; — und endlich

    dr i t tens : mit te lbare Demokraten, welche eben durch

    das M ilieu der Verhältniszahl w irken und durch abw ärts

    s ich anreihende Kommentatoren sozial is ier t werden:

    .W en n die Könige bau 'n , haben die Kärrn er zu thun "

    Verac hten wir s ie abe r nicht, die Garv e, Engels , Fra uen -

    s tädt und Andere

    . 1 3 -  ;•'_'

    Die Philosopheme , darin hat Nietzsche sehr Re cht ,

    verr aten alle biographisches Interesse, und die Mu tter

    erde giebl dem Edelgestein sein besonderes Bodenzeichen

    mit. Gerad e die persönliche W en du ng der Begriffe

    fordert eine ästhetische Betrachtwe ise hera us Schopen

    haue r ze igt am deutlichsten den biographisc h-patholO '

    gischen Chara kter philosophischer Sy steme ; er geht von

    der Galle und Leber aus und spielt dann in allen weiteren

    Schlüssen unerbittlich genau w eiter. W e r hier in all

    diesen Systemen unserer hervorragenden Denker A sagt,

    mufs auch B sagen und komm t bis zum prom pten

    Finale n icht meh r a us der zermalmenden Logik heraus t

    Schopen hauer treibt den Pessimismus so ziemlich bis zu

    dem Punk te, w o derselbe Nietzsche we rden mufste, d. h.

    sich selber üb erwind et in einer Gegenkrisis , die dem

    gewaltigen Anlaufe Schopenhauers gemäfs nicht anders

    als wieder gewaltig ausfallen mufste.

    Kar l Herm an .

    Fortsetzung folgt.)

  • 8/9/2019 Der Eigene : 1896-08

    6/12

    |52 '

     ~

      D e r E i g e n e .

    e x ® F r e i l a n d i n D e u t s e h l a n d . @X£>

    ( Wa hr sc he in l i c he r E n t to i c f e e lungsga ng . )

    . Es vereinigen sich also die Siedler zunächst zu einer

    Genossenschaft behufs landw irtschaftlicher Pro duk tion .

    D ie Arb eit selbeir ist zur Ver mei dun g aller Anfang s-

    . Schwierigkeiten einem m it voller D isziplinargewalt aus-

    . gestatteten fachkundigen Leiter unterstell t . (Doch hat

    in disziplinarischen Verfügungen ev. die Generalv er-

    ' Sammlung das letzte "Wort) . Di e Höhe des Gewinnanteils

    wird nach dem  Mark wert jeder Arbeitskraf t voraus-

    beslimmt resp. -vereinbart und am Ende des Geschäfts

    jahrs nach Abzug der Vorschüsse auf die Arbeitsstunden

    repartier t . Die gemeinsame Arbeil f indet auf dem

    Zen tralgu t statt, für das alle Vo rteile des land wirtschaft

    l ichen Grossbetr iebs an M aschinen u nd Einrichtung en

    zuhilfe geno mm en sind. Die sog. ,AufsenschIäge" sind

    zur Wohnung an die Genossen vergeben; aufser Haus,

    H o f und Garten erhält jeder , daneben gelegen, etwa

    6 Morgen eigenes Land in Nutzung.

    In gewisser Entfernung vom Gutshof (zwischen

    - .IV » bis 3 km.) gil t der. Boden für •„ertraglos" d. h.

    . ' d i e Kosten für Fuhre und Verkehr überwiegen den

    Ert rag . Man nennt diese Ländereien „A u fs en -

    s c h l ä g e . " Das einzige Mittel, sie ertragreich zu

    machen, ist offenbar die zerstreu te Ansiedlung klei-

    .-*;• ne r Ein zelw irte. Deren Besch äftigung im Zen tralg ut

    -;."•'. ' wird dann auch in der mög lichsten Nähe ihrer "Woh-

    , nu ng erfolgen.

    Auf diese Weise ist zugleich eine volle und ange

    nehme Ausnützung der Arbeitskräf te , des Arbeiters so

    woh l a ls seiner Fam ilie erzielt ; die Arbeit ums Ha us

    ist auch in kurze n Friste n leicht vollführbar, die D ün g

    ung liefert der Stall, alle Abfälle werden verwertet,

    jedes Eck chen bepflanzt und der Arb eiter beschaff t sich

    so die meisten der pr imitiveren Lebensbedürfnisse selber .

    Der genossenschaftl iche Zusammenschluss aber

    sichert im- allgem einen die Mö glichkeit billiger Material

    bezüge , ferner die bil l ige Verarbeitu ng u nd den gew inn

    reichen Verkauf der Produkte, bil l ige Krafterhaltung und

    -Vermehrung der F elder , sowie natürlich alle Vorzüge

    der Arbeitstei lung und Maschinennutzung, wo diese Vor

    züge mit sich führen. F ü r die Bestellung seiner eigenen

    Ländereien erhält jeder Arbeiter ausgiebige Spannhilfe.

    "" D ag eg en ha t er sich ev. zu täglich er A rbe it auf dem

    Ha upt gut e zu verpflichten. Eine geschickte Disposit ion

    der A rbeit seitens des Leiters ist dabe i vom höchsten

    W e r t e . —

    Ein sehr bedeu tsamer Punk t ist nun ferner , dass

    alle Produkte sofort an Ort und Stelle verarbeitet und

    zwar zu ihrer höchstwer t igen Form verarbe i te t werden:

    dadu rch lassen sich Unsum men an Trans portk osten er

    sparen.

    Es ist dam it bereits ein weit trag end er Schrit t zur

    Erg änz un g de r landwirtschaftl ichen Thä tigke it durch die

    industr ielle geth an. Ab er auch von andere r Seite wird

    luss.)

    diese Ergänzung rasch ' vor sich ge hen. Die . Siedlung

    braucht z . B. recht bald ihren Schmied. Und sie braucht

    ferner bald ihren Schreiner, ihren Glaser, ihren Schneider,

    ihren Schuhmacher , ihren Klempner, ihren Stellmacher ,

    ihren Töpfer . Gut. Diese Han dw erke r werd en sich

    rasch gefunden haben. — Mit ihrem Eintritt aber wird

    die bisher nur landwirtschaftliche Genossenschaft erst

    e igentl ich Siedluhgsgenossenschaf t, wird G e m e in d e .

    Die Pflichten ' dieser neuen Siedler erstre cke n sich

    auf n ichts we iter als auf Zahlun g de r Genossensch afts-.,

    oder Gemeindeabgaben und Innehalten de r öffentl ichen

    Ordn ung . In ihrer wir tschaftl ichen T hätig keit sind sie

    ganz unbeh indert: Sie haben das Anrecht auf al le ko m

    munalen Insti tutionen, sowie volles Wahl- und Stimm

    recht. — H at, das w eitere Anw achsen der Siedlung ver

    mehrten Bedarf ihrer Pro duk te zur Fc lee , so wird es

    sich von selber geben, däss sich neue Handwerker ein

    finden, die

      .

     sich mit den alten genossenschaftlich ver

    binden Denn zu einem Gesellenverhältnis wird keiner

    gewillt sein, solang er sich selbständig etablieren kann,"

    zumal mit dem Kredit der Genossenschaft. An drerse its

    hat ihre Vereinigung für jeden d en grössten W er t , d a

    sie zu gemeinsamem Bezug d er Rohstoffe sowie ge

    meinsamer Werkstatt und erspriefsl icher Arbeitstei lung

    , führen ka nn. So wird sich mit dem W ach stu m der

    Gemeinde langsam einer zum andern grupp ieren, bis

    sich ein jeder Zweig zum geno s enschaftlichen Gro ss

    betr iebe ausgebildet hat .

    Durch diese g anz allmählige Ang liederun g ist zu

    gleich die Org anisatio ns- und Disziplinfrage in.ih rer best

    möglichen Weise gelöst . Denn jede r wird sich unwill

    kürlich und mu ss sich der Arb eitsord nun g u nd de m all

    gem einen Ton anpa ssen, die er bei seinem Ein tritt im

    Geschäfte v orf indet Diese Ordn ung lässt sich erweitern,

    allmählig ändern, auch vervollkommnen, nicht aber mit

    einem Schlag aus einem Mischmasch zusam men ge

    würfelter Charak tere und Interessen hervorza ubern ode r

    drein hineintragen, auch nicht mit einem Male umwälzen.'

    Ich sprach eben von einem Kredit seitens der Ge

    nossenschaft. — Die Genossenschaft hat ein ganz offen

    bares Interesse daran, neue und wohlhabende Ansiedler

    zu gewinnen, d a sich einmal so die gemeinsamen La ste n

    auf mehr Köpfe teilen, zum ande rn der Abs atz ihrer .-

    landwirtschaftlichen Produ kte zunimm t und in die Näh e

    rückt, also gesicherter und einträglicher wird als nach

    aufsen; — wodurch zugleich.die Siedlung ihrem Ideal

    entgegenreift, nemlich vom Aufsenland und seinen Markt

    verhältnissen unabhängig zu werde n. Also wird sie jedem

    Geschättsmann. dessen Betr ieb Rentabil i tät verspricht,

    gerne den weitesten Kredit einräumen. — Hiebei sehen

    wir übrigens zugleich die zweite unserer Vorbedingungea

    erfüllt: die Genossenschaft wird nie in die Gefahr g e

    • raten, sich abzu sperren —

  • 8/9/2019 Der Eigene : 1896-08

    7/12

    Der E igene .

    6 3

    B o d e n r e c h t .

    W ie abe r s teh t 's nun mit dem Bodenrecht? D as

    bisher gel tende Recht gab .dem Eigentümer e iner be

    liebigen Fläche Landes die Befugnis , jeden Anderen von

    de r Nutzung dieses Bodens auszuschliefsen, auch wenn

    der Eig entüm er wede r wi l l ig noch fähig war , den Boden

    selbs t zu nutzen" .

    Beispiele: Brachliegendes Unland englischer Groß

    grundbesitzer, von dem noch Anfang dieses Jahr

    hunderts die Bewohner zehntausendweis vertrieben

    1

      worden wa ren ; unbesetzte städtische Bauplätze, ge

    nügend für Tausende, die je tz t in Kellern und engen

    Stuben zusammengepfercht leben müssen.

    V Steht s tatt dieses An dere vorw eg ausschliefsenden

    pr iva ten E igen tums rech t s j edem nu r das N u tzungs rech t

    auf. eine Fläche La nde s zu, so wird er von selbst die

    je ni ge Ar t der Nutzun g wählen , die für ihn die ein

    träg lich ste ist. Grofse Flä che n lassen sich von einem

    Ein zeln en' garnich t bewirtschaften, sondern nur von

    Vielen, also in unse rem Fa ll von Genossenschaften. Er w ird

    sich folglich z ur Gew innverteilun g versteh en müssen,

    öder aber zur Beschränkung auf e in k le ines Länds tück .

    Da der landwirtschaftliche Ertrag sich mit der Intensi

    vierung des Betriebes (Garten- ja Topfkultur) zu s teigern

    pflegt; so wird er s ich im letzteren Falle wahrscheinlich

    mit seh r wenig em La nd begnüg en und auf dies die

    Sorg falt eines L iebha bers verwe nden. — So ist es aus

    geschlossen, dafs immense Strecken brach oder schlecht

    kul t iv ier t dal iegen , während anderersei ts Landarbei ter

    aus Mangel an La nd scharenweise auswandern , resp .

    die s tädtische Industrie Übervölkern.

    Praktisch wird s ich die Sache wohl so gestalten,

    dafs in der Siedlungsgenossenschaft jeder, der nicht im

    " landw irtschaftlichen Zen tralbetriebe zu arbeiten g ewillt

    i s t und doch La nd ba u t re iben möchte , se inen besondern

    Pa cht ve rtra g m it der Genossenschaft resp . deren Leit ern

    zu .  schliefsen hat und dafs diese dann, jedesmal im be

    sondern , das e twa in Frage kommende In teresse der

    Gesamtheit zu wahren haben.-

    — Ein Bauschacher und Mietsspekulantentum kann

    -dann auc h nicht me hr s tattha ben. Denn jedem steht

    eigene r Baugrund zu r Verfügung und ev. auch B aukred it;

    so wird er wohl keine hohen Mietspreise mehr zahlen.

    D as Rech t auf . den beanspruchten Baugrund b le ib t

    übrig ens, wie da s aufs Feldlan d, je dem nu r wenn er

    ' ihn binnen vorher bestimmter Zeit auch wirklich in

    entsprechenden Gebrauch n immt, und auch dann eben

    nu r al s Bod en - N u tzu ngs -R ech t , d . h . a l s P ach t von

    der Genossenschaft.

      .

    Dieses Anrecht als solches kann ihm indessen auf

    Bau-, wie auf Ack erland unbedenklich in feierlichster

    Fo rm gara ntier t werd en, selbst für "Weiterverkauf oder

    Sche nkun g (d. h. freilich nu r unter Genossen ) . Einzig

    Ha ndlu nge n, die- durch ihre verbrech erische Gefährlich

    ke it ode r d urch Ko ntrak tverle tzun g zum Ausschi ufs aus

    d er Gesellschaft zw ingen, könnten dies Recht unterbreche n.

    So ist gegeben , was die so g. .Boden reform" ver=

    missen läfst: Sefshaftigkeil, Sicherheit des Besitzes,

    Schutz gegen Ra ubb au; und auch gegeben , was das

    heutige Bode nrecht ausschliefst: Billiger La nde rwe rb,

    höchste N utzun g aller Län dere ien. Schutz- gegen Aus

    beutung.

    Inne re r A us bau .

    Als eine der Vorbedingungen für unsere Siedlung

    erkannten w ir , dafs um jeder Lo hndrückerei vorzu

    beugen, bezw . um an Stelle des Loh nsystem s überh aupt

    ein System des vollen Arbe itsgewin nes zu setzen, den

    Mitgliedern seitens . 'der Genossenschaft ein R e c h t a u f

    A rb e i t garant i r t werden müsse . Dies Recht kann d ie

    Genossenschaft ohne weiteres zugestehen, da sie in ihrem

    landwirtschaftlichen Zentralbetrieb durch einfache Stei

    geru ng des Intensitätsgrade s d er Arbeit s tets weitere

    Arbeitskräfte unterbringen ka nn . Neue landwirtschaft

    liche Arbeiter ziehen ja auch sofort neue gewerbliche

    nach sich, so dafs beiden de r Markt bleibt. Es ist da

    durch der Verdienst im Zentralbetrieb zur Mindestnorm

    für" alle gewerblichen Betriebe innerhalb der Siedlung

    erhob en; niemand w ird irgen dwo für geringeren Lohn

    oder Gewinn arbeiten, als er ihn in der Zentrale ver

    d ienen kann. Da aber h ier der Verdiens t dem v ol le n

    A rb e i t s e r t r a g e g le i ch i s t, s o w i rd e r auch in al len

    andern Betrieben ungefähr diesem vollen Er tra ge gleich

    sein müssen.

    Eine Einr ichtung von grundlegender Wicht igkei t

    für d ie S ied lung is t de r K o n s u m v e r e i n , ve rbunden

    mit Rohstoffgenossenschaft, un d zw ar mufs die Gem einde

    selber die Le itun g beider in die Han d nehm en, bezw .

    also selber Ko nsum - und Rohstoffgenossenschaft we rden ,

    um das Monopol des inneren Ma rktes zu besitzen. L etz

    teres ist ihr nötig , da es die unerläfsliche G rund lage zur

    Organisation der Pro duk tion , bildet. W ir sähen als

    hauptsächliche Schwierigkeit fürs Gedeihen von Produk

    t ivgenossenschaften den M a n g e l an K r e d i t und d ie

    U n s i c h e r h e i t d e s A b s a t z e s , — n e bs t D i sz ip li ns ch w ie

    r igke i t en , de r en Wegfa l l du rch a l lmäh l ige , quas i o r

    ganische Erweiterung der Betriebe wir schon besprachen.

    E s ist a lso e in e O r g a n i s a t i o n d e r K u n d s c h a f t

    Vorbedingung für die Bestandfähigkeit von Produktiv

    genossenschaften. F ür diese Org anisa tion a be r läfst sich

    gar keine vollkommenere Form denken, als die Ueber-

    nahm e des gesamten Konsum vereins-Betriebes durch die

    Gemeinde. Sie hat es damit in der Hand, aufs genaueste

    nachzurechnen, welche Produkte in der Siedlung ge

    nügenden Ab satz f inden, um ihre Produktion an Ort

    und Stelle risikofrei ersche inen zu lassen. W o der Ab

    satz genügend is t , wird natürlich die Gemeinde aufs

    bereitwilligste Boden -und K redit zur Verfügung stellen.

    — D ami t al so is t auch d ie K r e d i t f r a g e ge lö s t.

    Es ist klar, dafs diese Genossenschaften echte Pro

    duktivgenossenschaften bleiben werden, denn für Lohn

    werden s ie keine Arbei ter gewinnen und e ine Sperrung

  • 8/9/2019 Der Eigene : 1896-08

    8/12

    £ 4 Ö e r

    bei noch steigendem Ab sätze (bei sinkendem Absätze

    wi rd s ich ohnedies niemand herzudräng en) hä t te nur

    die Bi ldung e ines Kon kur renzunterneh mens zur Folge ,

    dem sofort die Lieferung an den Konsu mverein zufallen

    wü rde . E ine solche Sper run g würde auch für die Be

    teil igten von gar keinem erdenkbaren Nutzen sein, viel

    me hr schädlich, da bis zur Grenze d es Absatzes die Ge

    winns t e ige r ung im Ue be r ve r hä l tn i s z u r Ve r m e hr ung

    der Arbeitskräf te steht .

    Die Preise des ausländischen Marktes natürl ich kann

    keine gewerbl iche Grup pe wesentl ich übers te igen, da

    sonst sofort deren Konkurrenz ins Spiel kommt.

    — Ab er nicht nur d es Kon sums w ird sich die Ge

    nossenschaft oder Gemeinde als solche anzunehmen ha

    ben, sondern auch des Eng ros-V erkau fs , durch ihre

    E t ab li ru n g a ls M a g a z i n g e n o s s e n s c h a f t . H i e r, w i e

    be im Konsum kann s ie jede Konk ur renz u nbedingt aus

    schalten durch Uebernahme der Betr iebskosten auf

    die Kom mun e. Sie ha t es damit in der Ha nd , den

    gröfseren Teil der Zinsen und Steuern einfach un d ohn e

    jede Beläs t igung der Genossen e inzut re iben: den Ar

    beitern der landwirtschaftl ichen Zentrale werden sie direkt

    vom Gewinne abgezogen, den gewerblichen Unternehmern

    beim magazingenossenschaft lichen Verkauf ihrer W a re .—

    Ueber die bedeutenden ökonomischen Vorteile des kon-

    sumrohstoff- un d maga zingeno ssenscha ftlichen Betriebes

    selber haben wir uns früher schon orientier t , — sie l iegen

    . auch sonn enklar auf der Ha nd.

    , ' '• ; Von den Krisen des Aufsenmarktes wird die Sied

    lung nur solange wesentl ich berührt , als ihre eigene

    Produk t ion ihrem Verbrauche oder der Konsum der Er

    zeugung noch nicht gewachsen ist und die gröfste Krisis

    draufsen kann ihr nicht mehr anhaben, als dafs einige

    Warengattungen für sie teurer werden, sie also in ihrem

    Komfort leidet , oder dafs ihr der ( relativ geringe) Ab

    sat z nach aufsen verloren, geh t. :

    Innerhalb der Siedlung selbt aber regelt sich das

    Verhältnis des Angebots zur Nachfrage völl ig kr isenfrei ,

    indem sich hier dank der faktisch herrschen den Frei

    zügigkeit von einem sinkenden Erwerbszweig sofort Ar

    be i t skräf te wegwenden, a lso weniger produzier t wird,

    während heute im gle ichen Fa l le gerade umgekehr t jeder

    Konkurrent den andern zu überholen sucht in der Massen

    prod uktio n, um die dadu rch rasend beförderte- ' Krisis

    seinerseits als Sieger zu überstehen.

    '', — Fa ssen wir nun kurz un sere wichtigsten Ergeb

    nisse zusammen:

    • Bei genossenschaftl icher Bewirtschaftung in un

    serem .Sinne wi rd die höch ste Technik dem Boden die

    höchsten Er t räg e ablocken, u nd d urch die genossen

    schaftl iche Vereinigung von Industr ie und Handel mit

    der Landwirtschaft wird diese die denkbar höch

    s ten Reingewinne e rz ie len.  — •  Ebenso werden a l le ge

    werblichen Betr iebe durch die bil l ige Grundpacht so

    wo hl, als du rch d ie bestehen den Genossenschaft sverbin-

    ' dün gen den höchsten G ewinn abwerfen.

    ; > * . • • v

    Eigene .

    Produkt ion und Konsumtion s tehen a lsdann be

    ständ ig im Gleichgewicht. Da s Ang ebot entspricht de r

    Nachfrage, die al lgemeine Kaufkraf t der al lgemeinen

    Produktionsfähigkeit .

    Jedem wird sein voller Arb eitse r trag zuteil und de r

    E r tr a g f ü r g l e i c h e A r b e i t s l e i s t u n g w ir d im D u r c h r

    schnit t längerer Zeiträume stets der gleiche für al le Be

    rufe und Betriebe sein.

    Bei wach sender Mitgliederzahl d er Siedlungsgen os

    senschaft sowohl, als der in ihr thätigen Produktivge

    nossenschaften, wächst der Dividendus (Gewinn) s t ä r k e r

    als der Diviso r (Kopfzahl) ; es ist also eine Sperrung

    ode r son stweiche kapital istische Um bildun g und enk bar .

    Da mi t ist die volkswir tschaftl iche Be deutu ng d er Sied

    lungsgenossenschaft erwiesen.

    Die Siedlung a ls pol i t i sche Gemeinde .

    Betrachten wir uns n un die p o

     

    i t i s c h e Ste llung-

    einer solchen Siedlung. Infolge uns erer neuen Genossen

    schaftsgesetzgebung*) ist sie mit aufserordentlich wich

    tigen Rechten ausgestattet , die sie nicht nur zur Gemeinde

    erheben, sondern sie noch weit vor al len bestehenden

    modernen Kommunen auszeichnen, indem sie sie in.

    beträchtl icher Weise vom Staate emanzipieren.

    Das wicht igs te a l le r Kommunalrechte , das der

    S te u e r e r h e b u n g e rl ang t si e ohne S t a at sgewa l t a u f r ein

    privatrechtl ichem Wege, durch Aufnahme einer diesbe

    züglichen Bestimm ung in den mit jedem Genossen ab - '

    geschlossenen statutenmäfsigen Vertrag. — Auf gleichem

    Wege kann sie beispielsweis auch für ihre Mitglieder den

    gewöh nlichen prozessualischen Gerichtsw eg ausschliefsen.

    und alle bürgerlichen Streit igkeiten vor ihren eigenen

    Gerichtshof: ein von den Genossen zu wä hle nd es

    S c h i e d s g e r i c h t v e r w e i s e n .

    Doch mehr no ch. — Nach a l lgemeinem Staa tsrecht

    ist heu te zur Aufna hme irgend einer Gemeind e nur e r

    forderl ich l) das al lgemeine Slaatsbürgerrecht und 2) die

    Ortsansässigkeit . D . h. we r als Staats bürg er am O rte

    wohnt, ist damit von selber der betr Gemeinde als Ge

    meind eglied mit' allen Rec hten und Pflichten e ines sol

    chen zuerteil t . Und die Mö glichkeit an einem Orte zu:

    wohnen häng t nur davon ab , ob s ich miet - oder  k uf-

    bare Räume, bezw . Grundstücke f inden, was wohl in

    jede r Ortschaft der Fall ist ; In der Siedlungsg enossen

    schaft dagegen gehö rt zum Eintr i t t in den Gemeinde

    verb and 3) noch d er freie W ille des Eintretende n und.

    4) die Zustim mun g der Mehrheit d er Genossen. Ja ohn e

    Einwi l l igung der le tz te ren i st n icht e inmal e ine O r t s ä n -

    s ä s s ig k e i t von Nichtgenossen mögl ich. Dadu rch i s t die

    Gemeinde in den Stand gesetzt , sich mifsl iebige Elemente

    fernzuhalten, und es ist sogar der jedesmaligen Entsc hei

    dung der Siedler anheimgestell t , ob sie einen ihnen zu

    er tei l ten Staatsb eamten bei sich aufnehmen wollen ode r

    nicht. (Solange es für Konsumvereine u. s. w. gesetz

    l ich verbo ten ist an Nichtm itglieder zu verkaufen, kön nte

    •) Vom 1. Mai 1889. ,

    >

  • 8/9/2019 Der Eigene : 1896-08

    9/12

    Üer Eigene .

    6 5

    ein Beamter ohne Genosse zu sein, übe rhau pt im Orte

    -nichts erhallen )

    Nach innen hat die Siedlung ihre fast uneinge

    schränkten polizeilichen Rechte, gewährleis tet durch das

    s ta tu tar ische Kündigungsrecht (bei Kontraktbruch) und

    das S ch iedsge ri cht . K urz : s i e i st v ö l l ig e S e lb s t v e r

    w a l t e r i n in a l len n icht ins Gebiet der S traf rechtspflege,

    der Militärpflicht, der s taatlichen Steuererhebung etc.

    fallenden Angelegenheiten

    Die in allen wichtigen Fragen entscheidende Kör

    p er sc ha ft i s t d ie G e n e r a l v e r s a m m l u n g , d ie n a ch d e m

    Genossenschaftsgesetz bereits vo m zehnten Te il de r Mit

    gliederschaft einberufen werden kann und in der jeder

    , Genosse eine Stimme hat, die er nur persönlich abgeben

    d rf

    Dadurch is t jeder Genosse zum souveränen Bürger

    einer kleinen Republik gestempelt, in der kein Zensus

    system und keine bureaukratische Regierung bestehen

    kann , in de r j ede r zu r S e lb s t be tä t i gu ng s e ine r Bürge r

    rechte gezwungen is t und in der (nach § 46 des Genossen-

    schaftsges.) das weiteste Recht der Kontrolle über die

    Geschäftsführung ermöglicht is t . — Nach §§ 23 und 41

    desselben Gesetzes unterliegt es keinem Zweifel, dafs

    (wofern das frei geschaffene Statut nicht anders bestimmt)

    auch Frauen in d ieser Gemeinde aufser dem St imm

    recht das aktive und passive Wahlrecht geniefsen.

    Weitere Ausbl iche.

    Wie in der Atmosphäre S te l len des Höherdrucks

    und des Minderdrucks (Maxima und Minima) entstehen

    und wie dann sofort vom Maxim um die Luftwellert dem

    Minimum zuströmen, so giebt es auch im menschlichen

    Gesellschafts leben Orte der s tärkeren Depression, von

    denen die Bev ölkeru ng allmählig den Orte n des Minder

    drucks zus t römt.

    Religiöser, polit ischer und wirtschaftlicher Druck,

    a l le dre i haben schon bedeutende Auswan derungen in

    güns t igere Gebiete zur Folge gehabt . Nord-Amerika

    beisp ie lsweis wa r lange Zei l ganz Euro pa gegenüber

    ein Land des beträchtlichen Minderdrucks auf allen jenen

    Gebieten; d arum hat e s auch eine so gew allig e Masse

    von Europäern an s ich gesogen.

    Es ist nu n offenbar, dafs eine freiländische Siedlun g,

    sobald s ie s ich in der hier angenommenen Weise ent

    wickelt , ebenfalls einen Ort des beträchtlichen Minder

    drucks, ein wirtschaftliches Minimum darstellen wird,

    dem alsbald Scharen vo n Menschen zuström en. Un d das

    Aufblühen einer Siedlung wird in kürz ester Fris t die

    Gründung weiterer zur Folge haben, bis eine grosse Zahl

    so lcher Minima das Land iberdecken, d ie a l le aus den

    Gegenden des höheren Drucks die Menschen ansaugen.

    Der Staat is t ohnmächtig dieser wirtschaftlichen Bewe

    gung geg enü ber , u nd es könnte auch keine wohlmei

    nende Regierung s ie zu unterdrücken wünsch en Das

    schlimmste, was Gegner erreichen könnten, eine völlige

    Aufhebu ng, w ürd e nur die Verpflanzung der Versuche

    nach anderen Ländern bedeuten, denen sich dadurch alle

    Vorteile der neuen Genossenschaft zuwenden würden,

    solange bis die heimische Regierung sich zum Nachgeben

    genötigt sähe . . ~ . ,

    D a die Siedlungen wie ein Schw am m wirke n, kann

    es nicht ausbleiben, dafs sie in kurzem starke Einflüsse

    in die Fern e geltend mac hen. Die industrielle Reserve

    arm ee wird , zurückgeh en, schliefslich verschwinden;„ in

    folgedessen steigen die Löhne in der Industrie, infolge

    dessen wiederum erhöht s ich ihr Absatz wie auch der

    der Landwir tschaf t. Anderersei ts werden dem Land e,

    das nicht in genossenschaftlicher Bew irtschaftun g steht,

    seine Arbeiter entzogen, da diese in der Siedlung das

    Vielfache ihres ka rge n Lo hne s verdienen könne n und

    aufserdem eine weitaus bessere soziale Stellung einneh

    men. D as Lan d u m die Siedlungen her wird also für den

    Privatbetrieb so gut wie wertlos: Fomit werden sich die

    Eigentümer gleichfalls für den Uebergang zu genossen

    schaftlicher Bewirtschaftung entscheiden mü ssen. Kurz,

    das genossenschaftliche Sie dlungs wesen frifst nach dem

    ersten geglückten Versuche mit elementarer Unwidersteh

    lichkeit um sich.

    Aber auch auf dem Gebiete der Industrie wird un

    bedingt die Genossenschaftsarbeit die Loh narbe it ver

    dräng en. Dafs erstere vorteilhafter is t , haben w ir schon

    gesehen, sobald nur das dreiköpfige Problem des Kredits ,

    des Absatzes und der Disziplin gelöst ist; und wie die

    ses sich in der Siedlungsgenossenschaft löst, hat sich

    uns'  gleichfalls schon geze igt. Sollte abe r je noch ein

    Rest bestehen, — dafs z. B. in sehr grofsen Fabrikbe

    trieben sich die Geno ssenschaftsarbeit disziplinha lber

    doch nicht durchführen liefse, so ist es doch nur die

    F o rm der „Lö hnun p" , d ie noch bes teht , denn ihre

    Höhe regel t s ich ganz von selber nach dem durch

    schnittl ichen Arbeitsgewinnste in Genossenschaften, — so

    wohl inner- wie aufserhalb der Siedlung; ebenso auch

    die Art der Behandlung. —

    Nun noch ein Pu nk t: W ir sahe n, dafs der Boden

    in der Siedlung diejenige Nutzung finden wird, die sei

    nen Inhab ern den besten E rtr ag verspricht. Natürlich

    wird es sich bald herausstellen, dafs in der einen oder

    andern Gegend bestimmte Arten von Nutzpflanzen sich

    besonde rs anzubau en lohn en; es wird s ich also eine

    S pez ia l i t ä t he r aus b i lden , de r en an O r t und S te l l e in

    dustr iell verarbeiteten Produkte dann auf den allgemei

    nen Aufsenmarkt w and ern. Man che Gegenden auc h sind

    nur für den Industriebetrieb von Nutzen, der Landbau

    lohnt s ich überh aupt nicht. Od er nur für den Forst be

    tr ieb, od er -nur für den W eiz en ba u; oder auch ganz

    und gar unrentabel, dann bleiben sie eben Wildnisse,

    Auch ganze Lä nde r w erden so ihre . Spezial i tä ten

    beibehalten , bezw. s ie noch steigern und sie auf. dem

    W elt m ark t gege n die Spezialitäten andere r Gebiete ein

    tauschen. Z. B. die russischen und rumänischen Ebenen

    ihr Getreide gegen abendländische Industrie oder Gar

    tenpro dukte (auch Li tera tur u. s . f .) . Es fragt s ich eben,

  • 8/9/2019 Der Eigene : 1896-08

    10/12

    :

    -

      6 6 v % . - •

      D e r

      E i g e n e .

    ob in ^iner Gegend die V orteile des Spezialitätenbaus

    die TfcftMportkosten nach ande ren Gegenden noch über -

    w i * W

      '..

    t H der' eigene V orteil der Genossenschaften eine

    faktische F«?fzügigkeit der Arb eit zur Folge hat,- so

    wird ,es au t* von selber kommen, dafs eine reichere Ge

    gend' mtjfir Arbeitskräfte anlockt und infolgedessen dich

    ter bebaut und bewohnt ist als eine magere.

    , Geselligkeit. Hygieine, Moral etc.

    • Dafs sich unte r den , Genossen nicht lediglich ein

    wirtschaftlicher, sond ern sofort auch, ein geselliger, gei

    stiger und sittlicher Zusammenschlufs herausbilden wird,

    bedarf kaum erst der Erw ähnun g. Eine solche Gemein

    schaft umfasst notwendigerweise den ganzen Menschen und

    : es wird mit dem fortschreitenden W achstum einer Siedlung

    bald nicht mehr an V ereinigungen, an Bildungs- un d V er

    gnügu ngsstätten aller Ar( fehlen. Die. reichen Mittel,

    :die einer solchen, • halbwegs gröfseren Gemeinde zur V er-

    "fügung stehen, machen ihre leicht. Institutionen w ie eine^

    öffentliche Bibliothek, einen V ortragssaal, ein, Thea ter,

    * eine Ku nstgalleriei einen- Turn - und Spielplatz, ein ge

    eignetes Krankenhaus ü. dgll m. einzurichten, für gute

    ' Schulen und Fortbildungskurse zu sorgen, ihre Gebäude

    mit architektonischem Geschmack aufzuführen, Anlagen zu

    schaffen, kurz für die ästhetische, wissenschaftliche und

    hygieinische Bildung ihrer-Mitglieder die luxuriöseste

    Sorg e zu- fragen. Journale werden "entstehen — kurz

    - alles, was ein. reiches Kulturzentrum   im..  Laufe der Zeit"

    ;

     ̂ a n geistigen W erte n p rodu ziert.- -' , '•',,'• •

    '-. ~ In. de r Siedlungsgenossenschaft lebt die a lte

    deutsche M ar kg en os se ns ch af t wieder auf, nach deren

    staatlicher Neüeinführung man oft unklare Köpfe rufen

    hört. " Hier wird sie thalsächlich, wieder vorhan

    den sein'un d zwar mit all ihren V orteilen, ohne, ihre

    Schäden;, im dur cha us' modernen Gewände, an statt auf

    der Naturalwirtschaft.  des  Mittelalters auf der Marktwirt

    schaft, de r Neuzeit aufgebaut und von Maschinen be-

    . dient,' die in ihr erst ihre Bestimmung voll erfüllen wer

    den, nemlich menschliche Arbeitskraft zu sparen, resp.

    * zu. steigern. ' • '

    •^ '••[ Ganz besonders aber und gerade im Zusammenbang

    •". mit diesem letzteren Punk te verdient noch ein and erer.

    Punkt gewürdigt zu werden: die Entvölkerung der Grefe--'

    * Städte mit ihrer in fast jede r Hinsicht ungesunden

    Menschenanhäufung, die Wiedervereinigung m it der E rde,,

    ••

      die glückliche Mischung von Stadt- und Landcharakter,

    vor» ländlicher und städtischer Arbeitsweise, ländlichen

    und städtischen V ergnügungen. A nregungen und gesund

    heitlichen V orteilen.

    • [-'*  W i e unhaltbar die Zustände in moralischer und

    . bygieinischer Hinsicht heute geworden sind, darü ber ist

    . bald jedes Wo rt zuviel geredet. Niemand leugnets, es

    frag t sich n ur wer hilft? Die Reservearm ee der Arbeits-

    ,.*

    fähigen in Deutschland schätzen manche (wohl sehr hoch

    freilich) auf 4000 00 Arbeiter Eine solche Riesenzahl

    sagt alles Etliche hunderttausend erwachsener Menschen

    ohne V erdienst, ohne V erdienstgelegenheit Dafs da weder

    die öffentliche Sicherheit, noch die öffentliche Sittlichkeit

    gut dabei fahren können, versteht sich. Und die andern

    haben zu 50 pC t bei se h r geringer Bezahlung eine .

    höchst unsichere Stellung. Die Fo lgen : Alkoholismus

    und Prostitution, Gefängnisse und Spitäler

    Für die Thorheit unserer sozialen Ordnung spricht

    schon der Umstand, dafs sovieles, was von Natur widere -;

    sinnig , erzwungen, bedaue rlich ist und den Nationaler,••

    Wohlstand beeinträchtigt, heute mit Freuden bewillkommt-^

    weiden mufs, als eine nicht zu entbehrende Erleichterung^/-"":,*;.

    Der kostspielige M il it ä rd ie n s t, denn er giebt. alle '."';-*ä

    Jahr e ein paar hunderttausend junger Männer in öffent- '• -  .)

    liehe V ersorgung und entzieht sie der Konkurrenz;'.V ;.-]<

    ähnlich unsere ganze B ür ea uk ra t ie . A us w an de r t , :

      :

      •'£•'

    un ge n, grofse E pi de m ie n, K ri e g e , denn sie schaffen; , '= '^

    LufL Zö l l e , M i f se rn t en , V e r t eu e r un ge n (jenachv'. a$C

    dem),  denn sie erhalten der inländischen Produk tion die -.̂ '•J

    Preise". — Und das Schlimmste, wa s un s treffen kan n,. - 'V r

    sind .neu e maschinelle. Erfindungen, die. die Arbe it ver->•:*-:: '

    einfachen: denn sie werfen ja Arbeiter aufs Pfla ster .••"•,*

    Ists da ein Wunder, wenn selbst etwas auf so un-

      •'•.%,

    mögliche psychologische und ande re V oraussetzungen"; ^.-fl

    Aufgebautes, w ie der Kommunismus ist, Glauben findet," - ^ t

    wofern ,es nur- verspricht, gründliche Wandlung", zä}~\/jl?

    schaffen? Es ist ganz zwecklos, und die alle rgr öfs te.'V 'vi'ti

    Utopie, den Kommunismus aus den Köpfen wegbringen.vv/v

    zu wollen, solange man ihm nichts besseres gege nü ber? ' ./* * j

    zustellen weifs, als unse re heutigen Zustände. Solange.-,.; ^ -

    • - . - .

      •- •••>

      ' • • v ' 4 .

    W ie ich schon zu Anfang erw ähn te, besteh t ,iu£,-.-'

    Berlin bereits eine .Siedlungsgenossenschaft FreilanoL», '

     

    .v?

    deren Statuten dem Opp enheimer'schen Buche beigegeben;.

     V

    r

    '.?,•

    sind*).

      Es ist außerordentlich zu wünschen, dafs gleich' .

  • 8/9/2019 Der Eigene : 1896-08

    11/12

    foer Eigenh

    ?

    eX © JVLein W in k e l. © X s

    A u g K r u h l , H i r 8 0 h b e r g , D n h ä lt st u n s fü r zu e n g m as c hi g

    — und auch für zu reich , al ter wack erer Freu nd u nd Vors t rei ter

    Auch wir sind quasi „arme Schlucker*, die höl l isch wenig Lust ha

    ben , sich für den Reichtum d er jetzt Reichen , oder die 'M ach t der

    jetzt Mächt igen in d ie Schanze zu schlagen. Für was wir ein

    spr inge n, i st — nicht das Recht des Besi tzes, sondern ein Recht

    a u f Besi tz, d. h. eben Z ustä nde , in denen's nicht so viel Qual und

    Kräf tev ergeud ung kostet , wie heute, sein bedürfnisgemässes Au skom-

    .'. me n zu er langen. — Ein a nderes Proble m ist das der Kapi tal ien , die

    uns .N a tu r als Wiege ngeld mitg ab D a f rei lich sind w ir für eine

    Ra ngo rdn ung . Denn dafs es soziale Tol lhei t ist , den Pöb elgeist oben,

    den Genius unten zu setzen, oder Beg abu ng un d Unb egab ung auf die

    gleich e Feld erreih e, erscheint mir do ch einleuchtend. — Es ist ja im

    Grun de gar n i ch ts Neues , was wi r f ordern : f rüher nannte man 's „ J e

    d e m d a s S e i n e " H e u t e , w o d e r g e is ti g e D u r ch s c hn i tt un d U n t e r

    durchsch ni t t bald al le Macht l inien o kku pier t hat , ergieb t sich eine

    schärfere Fro nt ganz von selber , — es entbrennt der Kampf zwischen

    „E ige ne n" und „Vielzu vielen". Zwischen, reich und reich, mächt ig

    und mächt ig ist eben ein Unterschied, ein ganz gewal t iger Unter

    schied — Von Lassal le hal te ich persönl ich etwas meh r , dass er aber

    vergötzt wird, ist mir keine Fra ge. Hoffentlich findest D u nicht, dass

    wir der modernen Götzendienerei zu leise auf die Pfoten t reten

    R ic a rd o . L ieber R Deine „hero i sche Lebensauf fassung" schein t

    mir nachgerade nach Askese zu schmecken und das hab ' ich nicht

    gern e — We nn Du par tout „was aushal ten" wi l lst, so komm hier

    her und redigiere eine Weile den Eig ene n Ich rate di r dabei na

    ment l ich zur eingehenden Beantw ortung sämtl icher Korrespondenzen.

    Wen n dir dann nicht binnen 8 Tagen al le „Eig enh ei t" Abel macht ,

    so wi l l ich was von deinem.Heroismus hal ten — und auch von dei

    ner Kon st i tut ion — We gen des eingesandten Aufsatzes nimm mal

    bi t te Geduldszel tchen. — Sch reib' mir auch gelegent l ich per Po stpacket

    wie bei euch die Traub en stehen. Im Oktober kr ie g' ich immer

    Heimwe h nach dor t . Gruss und Kuss an Ma rie, Em il ie, Lolo und

    Fr i t zchen

    Dein

    . . - , ' "   V a g a b u n d u s

    Eingelaufene Druckschriften.

    De r Hera usge ber wird die Ti tel . ihm zugegangener Druckschr i f ten

    in den meisten Fäl len erwähnen, ohne sich jedoch eine Verpf l ichtung

    a u fz u e rl e ge n o d e r ei n U r te il d a m it a u s z u dr ü c ke n . — B e s p r e c h u n g e n

    •erfolg en n ur im S in ne s e l b s t ä n d i g e r u n d u n a b h ä n g i g e r

    B e i t r ä g e von se it en h i erzu bere i t e r Mi t arbe i te r denen der Heraus

    geber die eingelaufenen Werke jewei l ig übermit tel t .

    B ü c h e r u n d B r o s c h ü r e n :

    Sch l a f Johannes , „Früh l ing ." 9 3 S . , 2 Mk. — L eipz ig 1896. Ver

    lag Kreisende Ringe (Max Spohr .)

    J a n i t s c h e k , M a r i a , „ L i l ie n z a u b e r . " ( D r e i E r z ä h lu n g e n ). 1 0 8 S .,

    '2 Mk. — Lei pzig 1895. Ver lag Kreisende Ringe (Max Spqhr .)

    J a n i t s c h e k , M a r ia , „ G o t t h a t e s g e w o l lt . " A u s d e m L e b e n e in e s

    russischen Pr ieste rs. I43 S. 3 Mk. — Leipzig 1895. Ver lag

    /K re i s en de Ringe . (Max Spohr . ) •

    E o e r a , . F r a n z , „ S p r ü c h e a us d e r H ö h e . " 6 3 S. ,  \  Mk ."— Leipz ig ,

    Ver l ag-Krei sende Ringe (Max Spohr ) .

    - K ü c h e n m e i s t e r , C a r l, „ D e r K a m pf u m d i e P e r s ö nl ic h k e i t. " 1 36

    S., 3

      Mk. — Leipzig 1894-

      M a x

      Spohr .

    -G e ig e r , Alber t , „ Im Wan dern und Stehenble iben ." Gedichte . 225 S .

    . — Karlsruhe 1893. A. Bielefeld 's Hofbuchhandlung.

    V o l l m o e l l e r , G a r l G u s ta v , „ D ie S t u r m - u n d D r a n g p e ri o d e u nd d er

    mod erne deutsch e Real ismu s." Ein Vortra g. 52 S. — B er l in, 1897,

    Hermann Wal ther .

    W e h b e r g , D r . H e in r i ch , „ l ) i e W o h n u n g sf ra g e i m L i ch t e d e s h u

    manist ischen Sozial ismus." Vort rag . (Tages- und Lebensfragen

    No. 20.) 71 S. SO Pf . — Brem erhaven, Chr . G. Tienken.

    M a c a s y , G . , „Die Unbekan nten ." Schauspie l . 114 S . 2 M k. — Le ipz . . . - y"

    1895.

      Li ter . Ans tal t - (Au g. Schulze) . . - . . .

    M a c a s t ) , G . , „Zwischenwel t . " Novell en u . Skizzen. 151 S . — Leipz . 

    1806. Li te r . Anstal t (Aug. Schulze). . - . - ' . •• . '

    M a c a S U . G . , „ D e r P ro p h e t . " S c h a u sp i el . 5 0 S . l , 2 0 M k . — W i e n 1 8 9 4.

    Adolph W. Künast .

      . .

      . ..' -, , ,•;'.*•'•'--

    B o d c , Wi lh . , „ Indiv i . " E in absonder l icher Rei seber i ch t. (Tages- u

    Lebensfragen N o. 5—8.) 135 S. 2 Mk. — Bremerha ven 1892.

    Ch r. G. Tien ken . "" .;

    B i e r b a u m , Ot to Ju l ius , „Pankraz ius Graunzer , der Weiber f e ind ."

    310 S. Broch. 4 M k; geb. 5 Mk . — Ber l in, I896. Verein für

    deut sch . Schr if tt um (Hugo Storm) . . . .

    Z e i t s c h r i f t e n :

    D ie W a h r h e i t . Halbmonatsschri f t zur Ver ti e fung . in d i e Fragen

    und A ufgaben des Menschenlebens. H erausgegeb en von Christoph

    Schrempf.

      1896 . Band 6 und 7. Pre is vierteljährlich M. 1,80;

    das einzelne Heft 40 Pf. —>• Stu ttga rt. F r. Fro ma nn' s Verla g

    (E. Hau ff.) . _.' •.-•.'•:•,.''•

    Au s dem Inhal t der letzten Hef te: Nat ionale Volkswir techaf ts-

    pol i t ik und internat ionale Sozialpol i t ik. Von K ar l Jents ch. ' —

    Christentum und Krieg. Von Chr .   Schrempf.  — Mein sozial

    demo krat ischer Arbei ter und ich. Von Max Rieck. — F r iedr ich

    Nietzsche als Den ker . Von  Prof.  Dr . A. Riehl . — Eine neu e

    Tug end (die Kön igst reue) . Von Kar l Jentsch._ —V on der We lt

    entsagung. Von Chr .  Schrempf.  etc. '

    De r so zi al is ti sc he Ak ad em ike r. 1896. Septemberheft  (No. 9).

    Inhal t u.a. ' . : „Fr eie Universi täten " und „Volks-U niversi täten" in

    Deutschland. Von Wilh. Bölsche.— Kunst und Sozial ismus. Von

    Prof.

      Ang. Cabr ini . — Fü r ein propor t ionales Wahlsystem. Von

    Cat i l ina. — Joha nn Ja cob y. Von Petra S tockmann (ini t Bi ld.) .—

    Zur Reform der ärztl ichen Prüfung en. Von Leon hard Stein. —

    Die Aerzt in. Von J. N. Potap enko . etc. .__ . / ' ,,

    5'-" -

    . . - . »

  • 8/9/2019 Der Eigene : 1896-08

    12/12

    6 8

    b e r E i g e n e .

    Die Religion des Geistes. (Dr. Eugen

      Hch.

      Schmitt). Aus dem

    Inhalt der letzten He fte: Ohne Staat. — Die Verfolgung der D ucho -

    boren in Russland. — Klassenmoral uud Sittlichkeit. — Leo Tolstoy

    und die Sozialdemokraten. — D ie Lösung des Rätsels des Natur-

    erkennens. — Friedrich Nietzsche, etc.

    V e r s ö h n u n g - (M. v . Eg idy) . A us dem Inhalt ein iger Hefte: Ernste

    Gedanken (Ehrliche Relig ion. Erziehungstelegramme. Das bür

    gerliche Gesetzbuch. »Unsere heiligsten Güter." De r Frauen-

    kongress etc.) —; Di e Einheitsschule.  —  Der Verband deutscher

    Post» und Telegraphen-Assistenten.  —   •  Unser Eisenbahnwesen.—

    Di e Streiks in St. Petersburg. — Gesun dheitliches. Schulw esen.

    Volkswirtschaftliches. Aus der Frauenbew egung etc.

    V ol hS pr es 'S ß. Soziales Volksblatt. (Freiländische Richtung). Er

    scheint, zweimal im Monat. Preis vierteljährlich 6 0 k r. — Wien,

    Administration Obere Donaustr. 59-

    G en os se ns c h aft lic h er. W eg w eis er . Zeitschrift für sozialre-

    formatorisches Genossenschaftswesen. (Dr.  K Munding). Zwei

    mal monatlich. Preis halbjährlich 4 Mk. — Berlin, Königgrätzer-

    str. 58.

      •

    Für unsern

    P r e s s f o n d s

    gingen bis jetzt folgende Beiträge ein:

    U. W. (Wien ) . . Mk. 15,50

    Somm er, F. . . '. „ 5,—

    ,. B. M., Berlin . . „ i o , ~

    R. R. . . . . . „ 2.—

    . Mk. 32,5 0

    Herzlichen Dank — Weitere Zuwendungen willkom men

    oX§) A n z e i g e n ,  ©x?-

    Zn beziehen dnreh

    Adolf firand's V er la g, JSleu-P^ah nsdorf-Berlin:

    Die

    Siedlungs^enossenschaR

    Versuch einer positiven Ueberwindung des Kommunismus durch Lösung des Genossenschafts

    problems und der Agrarfrage

    Ton

    D P .

      F r a n z O p p e n h e i m e r .

    Jp^JT" ( I * r o 1 a 3VT a r k 1 3 , — u n g e B . ) * " 9 (

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