Der Führer antwortet Roosevelt - Reichstagsrede vom 28. April 1939

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    Der Fhrer antwortet Roosevelt

    Reichstagsrede vom 28. April 1939

    Zentralverlag der NSDAP., F. Eher Nachf., Mnchen

    Alle Rechte vorbehalten!

    Printed in Germany

    Druck: Buchgewerbehaus M. Mller & Sohn, Mnchen

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    Abgeordnete, Mnner des Reichstages!

    Der Prsident der nordamerikanischen Union hat an mich ein Telegrammgerichtet, dessen eigenartiger Inhalt Ihnen bekannt ist. Da, ehe ich alsEmpfnger dieses Dokument zu sehen bekam, die andere Welt durch Rundfunk

    und Presse davon bereits Kenntnis erhalten hatte, und wir auerdem auszahllosen Kommentaren demokratischer Weltorgane die freundliche Aufklrungerhalten hatten, dass es sich bei diesem Telegramm um ein geschicktestaktisches Papier handele, das bestimmt sei, den volksregierten Staaten dieVerantwortung fr die kriegerischen Manahmen der Plutokratien aufzubrden,habe ich mich entschlossen, den Deutschen Reichstag einberufen zu lassen, umdamit Ihnen, meine Abgeordneten des Reichstages, die Mglichkeit zu geben,meine Antwort als die gewhlten Vertreter der deutschen Nation zu allererstkennen zu lernen und sie entweder zu besttigen oder abzulehnen.

    Darber hinaus aber hielt ich es fr zweckmig, dem von Herrn PrsidentenRoosevelt eingeschlagenen Verfahren treu zu bleiben und von meiner Seite ausund mit unseren Mitteln der brigen Welt Kenntnis von meiner Antwort zugeben.Ich will diese Gelegenheit aber auch wahrnehmen, um jenen EmpfindungenAusdruck zu verleihen, die mich angesichts der gewaltigen geschichtlichenGeschehnisse des Monats Mrz dieses Jahres bewegen.Meine tiefsten Gefhle kann ich nur in der Form eines demtigen Dankes derVorsehung gegenber abstatten, die mich berufen hat, und die es mir gelingen

    lie, als einstiger unbekannter Soldat des Krieges zum Fhrer meinesheigeliebten Volkes emporzusteigen. Sie hat mich die Wege finden lassen, umohne Blutvergieen unser Volk aus seinem tiefsten Elend freizumachen und eswieder nach aufwrts zu fhren. Sie hat es gestattet, die einzige Aufgabe meinesLebens zu erfllen: Mein deutsches Volk aus seiner Niederlage zu erheben undes aus den Fesseln des schandvollsten Diktats aller Zeiten zu lsen.Denn dies war das alleinige Ziel meines Handelns. Ich habe seit dem Tag, da ichmich dem politischen Leben zuwandte, keinen anderen Gedanken gelebt als dender Wiedererringung der Freiheit der deutschen Nation, der Aufrichtung der

    Kraft und Strke unseres Reiches, der berwindung der Zersplitterung unseresVolkes im Innern, der Beseitigung der Trennung nach auen und seinerSicherung in Bezug auf die Erhaltung seines wirtschaftlichen und politischunabhngigen Lebens.Ich habe nur wiederherstellen wollen, was andere einst mit Gewalt zerbrochenhatten, wollte nur wiedergutmachen, was satanische Bosheit oder menschlicheUnvernunft zerstrten oder verdarben. Ich habe daher auch keinen Schrittvollzogen, der fremde Rechte verletzte, sondern nur das vor 20 Jahren verletzteRecht wiederhergestellt. Im Rahmen des heutigen Grodeutschen Reiches

    befindet sich kein Gebiet, das nicht seit ltesten Zeiten zu ihm gehrt hat, mitihm verbunden war oder seiner Souvernitt unterstand. Lngst, ehe ein

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    amerikanischer Kontinent von Weien entdeckt oder gar besiedelt wurde, hatdieses Reich bestanden nicht nur in seiner heutigen Gre, sondern um vieleseitdem verlorene Gebiete und Provinzen darber hinaus.Als vor 21 Jahren der blutige Krieg sein Ende fand, brannte in Millionen von

    Gehirnen die heie Hoffnung, dass ein Friede der Vernunft und derGerechtigkeit die von der furchtbaren Geiel des Weltkrieges heimgesuchtenVlker belohnen und beglcken wrde. Ich sage "belohnen"; denn alle dieseMenschen hatten ihrerseits, ganz gleich wie auch die Feststellung der Historikerlauten mgen, keine Schuld an diesem furchtbaren Geschehen. Und wenn esauch in einigen Lndern heute noch Politiker gibt, die schon damals alsverantwortlich genannt werden konnten fr dieses grausamste Gemetzel allerZeiten, dann war die groe Masse der kmpfenden Soldaten aller Lnder undVlker hchstens zu bemitleiden, auf keinen Fall aber schuldig. Ich selbst - wie

    Sie wissen - war ein vor dem Kriege politisch nie hervorgetretener Mann, derdeshalb nur wie Millionen andere als anstndiger Brger und Soldat die ihmzukommende Pflicht erfllte. Ich konnte daher im und nach dem Kriege mitreinstem Gewissen fr die Freiheit und die Zukunft meines Volkes eintreten. Ichkann daher aber auch im Namen der Millionen und Millionen ebensoUnschuldigen sprechen, wenn ich erklre, dass sie alle, die nur in treuesterPflichterfllung fr ihre Vlker gekmpft hatten, ein Anrecht besaen auf einenFrieden der Vernunft und der Gerechtigkeit, so dass die Menschheit ingemeinsamer Arbeit endlich wieder an die Heilung der gemeinsamen Schdenherantreten konnte.Um diesen Frieden aber wurden diese Millionen betrogen, denn nicht nur dieDeutschen oder die anderen auf unserer Seite kmpfenden Vlker sind durch dieFriedensvertrge geschlagen worden, nein, ihre Wirkung war eine vernichtendeauch fr die Sieger!Damals zeigte sich zum ersten Mal das Unglck, dass Mnner die Politik

    bestimmten, die im Kriege nicht gekmpft hatten; denn die Soldaten kanntenkeinen Hass, wohl aber jene alten Politiker, die ihr eigenes kostbares Lebensorgfltigst vor der Schrecknis des Krieges verschont hatten, aber nunmehr alswahnsinnig gewordene Rachegeister ber die Menschheit herfielen. Hass,

    Bosheit und Unvernunft waren die intellektuellen Vter des Versailler Diktates.Tausendjhrige Lebensrume und Staaten wurden willkrlich zerschlagen undaufgelst, seit ewigen Zeiten zueinander gehrige Menschen voneinandergerissen, wirtschaftliche Lebensvoraussetzungen missachtet, die Vlker aber alsSieger und Besiegte in allein berechtigte Herren und rechtlose Knechteeingeteilt. Dieses Dokument von Versailles ist zum Glck einer spterenMenschheit schwarz auf wei niedergelegt. Denn ohne das wrde man es sptereinst nur als sagenhafte Ausgeburt einer wsten, verdorbenen Phantasie halten.

    Nahezu 115 Millionen Menschen wurden nicht von den siegreichen Soldaten,

    sondern von wahnsinnigen Politikern in ihrem Selbstbestimmungsrechtvergewaltigt, willkrlich aus alten Gemeinschaften gelst und zu neuen

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    Gemeinschaften zusammengeschlossen ohne Rcksicht auf Blut, auf ihrHerkommen, auf die Vernunft und auf alle wirtschaftlichen Lebensbedingungen.Die Folgen waren entsetzlich. Denn was die Staatsmnner damals auch zuzerstren vermochten, eine Tatsache konnten sie nicht beseitigen: diese

    gigantische, in Mitteleuropa lebende Menschenmasse, die, auf beengtem Raumzusammengedrngt, berhaupt nur in hchster Intensitt der Arbeit und damitder Ordnung sich das tgliche Brot sicherstellen kann.Was haben aber diese Staatsmnner der so genannten demokratischen Imperienvon diesen Problemen gewusst? Eine Schar dmmster Ignoranten, die auf dieMenschheit losgelassen wurde, die in Lebensrumen, in denen fast 140Menschen auf dem Quadratkilometer ihr Auskommen finden mssen, eine sichin fast 2000 Jahren geschichtlicher Entwicklung gebildete Ordnung einfachzerrissen und in eine Unordnung verwandelten, ohne dabei aber die Probleme

    selbst lsen zu knnen oder auch nur lsen zu wollen, die dem Zusammenlebendiese Menschen nun einmal gestellt sind und fr die sie damals als Diktatorender neuen Weltordnung die Verantwortung bernommen hatten.Allerdings, als diese neue Weltordnung sich in ihren Folgen spter als einekatastrophale herausstellte, da waren die demokratischen Friedensdiktatorenamerikanischer und europischer Herkunft so feige, dass keiner dieVerantwortung fr das Geschehene zu bernehmen wagte.Einer schob die Schuld auf den anderen und versuchte, sich damit selbst vordem Urteil der Geschichte zu retten. Die von ihrem Hass und ihrer Unvernunftaber misshandelten Menschen waren leider nicht in der Lage, sich dieserRettung ihrer Verderber anschlieen zu knnen.Die Stationen des Leides unseres eigenen Volkes aufzuzhlen, ist unmglich.Um seinen ganzen kolonialen Besitz beraubt, an allen Barmitteln ausgeplndertund damit verarmt, mit so genannten Reparationen erpresst, strzte unser Volkin die dsterste Zeit seines nationalen Unglcks.Und wohlgemerkt, das war nicht das nationalsozialistische Deutschland, sonderndas demokratische Deutschland, das einen Augenblick schwach genug gewesenwar, den Versprechungen demokratischer Staatsmnner zu trauen!Das daraus entstehende Elend, die andauernde Not begann unser Volk politisch

    der Verzweiflung auszuliefern. Die anstndigsten und fleiigsten MenschenMitteleuropas glaubten in der restlosen Zerstrung der scheinbar zum Fluchgewordenen Ordnung die Mglichkeit eine Erlsung zu sehen. JdischeParasiten plnderten die Nation auf der einen Seite unbarmherzig aus undverhetzten auf der anderen die verelendeten Massen. Indem fr diese Rasse dasUnglck unseres Volkes zum Selbstzweck wurde, gelang es dann, in dementstehenden Heer der Erwerbslosen fr die bolschewistische Revolution diegeeigneten Elemente zu zchten. Der Verfall der politischen Ordnung, dieVerwirrung der ffentlichen Meinung durch eine unverantwortliche jdische

    Presse fhrte zu immer strkeren Erschtterungen des wirtschaftlichen Lebens

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    und damit zur steigenden Not und zu einer erhhten Empfangsbereitschaftbolschewistischer Umsturzgedanken.Die Armee der jdischen Weltrevolution, wie man das Arbeitslosenheer

    bezeichnete, stieg endlich auf fast sieben Millionen.

    Deutschland hatte diese Zustnde frher nie gekannt. Im Lebensraum desgroen Volkes und des zu ihm gehrenden alten habsburgischen Staates war beialler Schwere des Lebenskampfes, bedingt durch die berbesiedlung desBodens, die Sicherheit des wirtschaftlichen Lebens im Laufe der Zeiten nichtgering, sondern im Gegenteil immer grer geworden. Flei und Arbeitsamkeit,ein ausgeprgter Sparsinn sowie die Liebe zu einer gewissenhaften Ordnunghaben den Menschen in diesem Lebensraum wohl keine bergroen Reichtmerzu schenken vermocht, sie aber dafr auch vor bitterster Verelendung bewahrt.Um so entsetzliche empfanden aber alle diese nunmehr in Versailles

    Verdammten die Folgen des ihnen von den demokratischen Diktatorenaufgezwungenen Elendsfriedens. Wir kennen heute die Grnde fr diesenfurchtbaren Ausklang des Weltkrieges. Erstens war es die Gier nach Beute. Wasim einzelnen menschlichen Leben schon selten von Nutzen ist, glaubte man, insMillionenfache vergrert, der Menschheit als ntzliches Experimentvorexerzieren zu knnen. Man plndere groe Vlker aus, erpresse ihnen ab,was erpresst werden kann, und man wird dann ein eigenes Leben in sorglosem

    Nichtstun feiern knnen. Das war die Meinung dieser wirtschaftlichenDilettanten. Zu diesem Zweck musste aber auch1. die Staaten selbst zerrissen werden. Man musste Deutschland seinenkolonialen Besitz rauben, obwohl dieser fr die Weltdemokratien gnzlichwertlos war, man musste in die wichtigsten Rohstoffgebiete einbrechen und sie -wenn ntig - dem eigenen Einfluss unterstellen, und vor allem2. man musste verhindern, dass sich die unglcklichen Opfer dieserdemokratischen Vlker- und Menschenmisshandlung jemals wrden wiedererholen oder gar erheben knnen.So hat man den teuflischen Plan entwickelt, Generationen mit dem Fluch dieserDiktate zu beladen. 60, 70 oder 100 Jahre lang sollte Deutschland Betrgezahlen, deren praktische Aufbringung vollkommen schleierhaft bleiben musste.

    Die Realisierung solcher gigantischer Betrge war weder gold- oderdevisenmig noch auf dem Wege laufender Produktionsabgaben denkbar, ohnedass nicht auch die verblendeten Tributnehmer daran zugrunde gehen mussten.Tatschlich haben diese demokratischen Friedensdiktatoren mit ihrem VersaillerWahnsinn die Weltwirtschaft grndlich zerstrt. Ihre geistlose Zerreiung vonVlkern und Staaten fhrte zur Vernichtung der im Laufe langer Jahrhunderteeingespielten wirtschaftlichen Produktions- und Handelsgemeinschaften,dadurch zum Zwang autarker Selbstndigkeitsbestrebungen und damit wiederzur Vernichtung bisheriger allgemeiner Weltwirtschaftsbedingungen.

    Als ich mich vor zwanzig Jahren als 7. Mitglied der damaligen DeutschenArbeiterpartei zu Mnchen in das Buch des politischen Lebens eintrug, sah ich

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    um mich die Erscheinungen dieses Verfalls berall wirksam werden. DasSchlimmste war - wie schon betont - die daraus resultierende vollstndigeVerzweiflung der Masse, das Verschwinden jedes Vertrauens in die menschlicheVernunft oder gar Gerechtigkeit bei den Gebildeten, ebenso aber auch das

    brutale Hervortreten der Selbstsucht aller egoistisch veranlagten Kreaturen.Inwieweit es mir nun mglich wurde, im Laufe von nunmehr zwanzig Jahrenaus diesem chaotischen Zerfall wieder eine Nation zu formen und eine neueOrdnung herzustellen, gehrt schon jetzt der deutschen Geschichte an.Was ich heute vor Ihnen als Einleitung aber klarstellen will, ist vor allem dieZielsetzung meiner politischen Absichten nach auen und ihre Verwirklichung.Zu den schandbarsten Vergewaltigungen des Versailler Diktats gehrt fr alleZeiten die Zerreiung der deutschen Nation sowie die politische Auflsung desLebensraumes, in den sie nun einmal seit Jahrtausenden gestellt ist.

    Ich habe, meine Abgeordneten, Mnner des Reichstages, nie einen Zweifeldarber gelassen, dass es an sich in Europa kaum mglich ist, jemals eineallseitig befriedigende bereinstimmung staatlicher und volklicher Grenzen zufinden. Die im Laufe der letzten Jahrhunderte allmhlich zum Stillstandgekommene volkliche Wanderung einerseits und die Bildung groerGemeinwesen andererseits schufen auf diesem Gebiete einen Zustand, der nachder einen oder anderen Seite hin von dem Betroffenen fast stets alsunbefriedigend empfunden werden wird. Allein die Art des allmhlichenAusklingens dieser volklichen und staatlichen Formungen lie im vergangenenJahrhundert fr viele die Hoffnung als gerechtfertigt erscheinen, dass am Endezwischen der Respektierung des nationalen Eigenlebens der europischenVlker und der Anerkennung gewordener staatliche Gebilde ein Kompromissgefunden werden wrde, der ohne Zerstrung der staatlichen Ordnung in Europaund damit der nun einmal in ihr gegebenen wirtschaftlichen Grundlagentrotzdem die Erhaltung der Volkskrper ermglichen wrde.Diese Hoffnungen hat der Weltkrieg beseitigt. Durch das VersaillerFriedensdiktat ist weder dem einen noch dem anderen Prinzip Genge getanworden. Es wurde weder das Selbstbestimmungsrecht der Vlker beachtet, nochwurden die staatlichen oder gar wirtschaftlichen Notwendigkeiten oder

    Bedingungen der europischen Entwicklung in Rechnung gestellt. Trotzdemaber habe ich nie darber einen Zweifel gelassen - wie schon betont - auch eineRevision des Versailler Vertrages irgendwo ihre Grenzen finden wrde. Und ichhabe dies in freimtiger Weise auch immer offen ausgesprochen; und zwar nichtaus taktischen Grnden, sondern aus tiefinnerster berzeugung.Ich habe als nationaler Fhrer des deutschen Volkes keinen Zweifel darbergelassen, dass berall dort, wo die hheren Interessen des europischenZusammenlebens es erfordern, nationale Interessen im Einzelnen - wennnotwendig - auch zurckgestellt werden mssen. Und zwar - wie schon betont -

    nicht aus taktischen Erwgungen, denn ich habe keinen Zweifel darbergelassen, dass es mir mit dieser Auffassung heiliger Ernst ist. Ich habe aus

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    diesem Grunde fr eine ganze Anzahl von vielleicht strittigen Gebietenendgltige Entscheidungen getroffen und sie nicht nur nach auen, sondern auchnach innen bekannt gegeben und ihre Respektierung durchgesetzt.Ich habe nicht, wie Frankreich im Jahre 1870/71 es tat, die Abtretung Elsass-

    Lothringens als fr die Zukunft untragbar bezeichnet, sondern ich habe hiereinen Unterschied gemacht zwischen dem Saargebiet und den beiden einstigenReichslndern. Und in dieser meiner Einstellung ist weder eine Revision erfolgt,noch wird eine Revision erfolgen. Und ich habe diese Einstellung im Innernweder publizistisch noch sonst irgendwie ein einziges Mal durchbrechen oder inFrage stellen lassen.Die Rckkehr des Saargebietes hatte smtliche territorialen Probleme zwischenFrankreich und Deutschland in Europa aus der Welt geschafft.Ich habe es allerdings immer als bedauerlich empfunden, dass die franzsischen

    Staatsmnner diese Haltung als etwas Selbstverstndliches betrachteten. Soliegen die Dinge nun nicht. Ich habe diese Einstellung nicht etwa gepredigt ausAngst vor Frankreich. Ich sehe als einstiger Soldat keinerlei Veranlassung freine solche Angst. Auerdem habe ich ja in Bezug auf das Saargebiet keinenZweifel gelassen, dass die Nichtrckgabe dieses Gebietes an Deutschland vonuns nicht hingenommen werden wrde. Nein, ich habe diese EinstellungFrankreich gegenber bettigt als den Ausdruck eine Einsicht in die

    Notwendigkeit, in Europa irgendwie zum Frieden zu kommen und nicht durchdie Offenhaltung unbegrenzter Forderungen und ewiger Revisionen den Keimfr eine fortdauernde Unsicherheit oder gar Spannung zu legen.Wenn diese Spannung nun trotzdem entstanden ist, dann ist dafr nichtDeutschland verantwortlich, sondern es sind jene internationalen Elemente, diedie Spannung planmig herbeifhren, um ihren kapitalistischen Interessendienen zu knnen.Denn ich habe einer ganzen Reihe von Staaten bindende Erklrungenabgegeben. Keiner dieser Staaten kann sich beklagen, dass auch nur einmal dieAndeutung einer Forderung Deutschlands an ihn gerichtet worden wre, die zudem in Gegensatz stnde. Keine der nordischen Staatsmnner z.B. kann es

    behaupten, dass ihm von Seiten der deutschen Reichsregierung oder von Seiten

    der deutschen ffentlichen Meinung jemals ein Ansinnen gestellt wre, das mitder Souvernitt oder Integritt dieser Staaten nicht vereinbar gewesen wre.Ich war glcklich darber, dass eine Anzahl europischer Staaten dieseErklrungen der deutschen Reichsregierung zum Anlass nahmen, um auchihrerseits den Willen zu einer unbedingten Neutralitt auszusprechen und zuvertiefen. Dies gilt fr Holland, Belgien, die Schweiz, Dnemark usw. Ich habeFrankreich schon erwhnt. Ich brauche nicht zu erwhnen Italien, mit dem unsdie tiefste und engste Freundschaft verbindet, oder Ungarn und Jugoslawien, mitdenen wir als Nachbarn das Glck haben, herzlich befreundet zu sein. Ich habe

    umgekehrt vom ersten Augenblick meiner politischen Ttigkeit an keinenZweifel darber gelassen, dass es andere Zustnde gab, die eine so gemeine und

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    grobe Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes unseres Volkes darstellen, dasswir sie nie akzeptieren und annehmen wrden knnen.Es existiert von mir nicht eine Zeile und es gibt keine Rede, in denen ichgegenber den vorher erwhnten Staaten eine andere Haltung angenommen

    htte als die angegebene.Es gibt aber ebenso wenig keine Zeile und keine Rede, in der ich in den anderenFllen etwas anderes ausgedrckt habe, als was ich durch mein praktischesHandeln erhrtete.1. sterreichErstens: sterreich! Die lteste Ostmark des deutschen Volkes war einst dieSchutzmark der deutschen Nation nach dem Sdosten des Reiches. DieDeutschen in diesem Lande rekrutierten sich aus Siedlern aus allen deutschenStmmen, wenn auch der bajuwarische Stamm den Hauptanteil gestellt haben

    mag. Spter wurde diese Ostmark die Hausmacht eines tausendjhrigendeutschen Kaisertums und Wien damit die Hauptstadt des damaligen DeutschenReiches. Dieses Deutsche Reich ist im Zuge einer allmhlichen Auflsung durchden korsischen Napoleon endgltig zerschlagen worden, lebte aber dann alsDeutscher Bund weiter und hat, wenn auch nicht mehr in staatlicher, so doch involklicher ersehnter Einheit den grten Krieg aller Zeiten neuerdingsgemeinsam gekmpft und gemeinsam erduldet. Ich selbst bin ein Kind dieserOstmark.Durch die Versailler Verbrecher wurde nicht nur das Deutsche Reichzerschlagen, sterreich aufgelst, sondern auch den Deutschen verboten, sich zueiner Gemeinschaft zu bekennen, der sie ber tausend Jahre lang angehrthatten. Diesen Zustand zu beseitigen, habe ich stets als meine hchste undheiligste Lebensaufgabe angesehen. Diesen Willen zu proklamieren, habe ichnie unterlassen. Und ich war zu jeder Stunde entschlossen, diese mich Tag und

    Nacht verfolgenden Gedanken zu verwirklichen.Ich htte mich an meiner Berufung durch die Vorsehung versndigt, wenn ich indem Bestreben, meine Heimat und mein deutsches Volk der Ostmark an dasReich und damit zur deutschen Volksgemeinschaft zurckzufhren, zumVerrter geworden wre.

    Ich habe damit aber auch die schandbarste Seite des Versailler Vertragesausgelscht. Ich habe fr siebeneinhalb Millionen Deutsche dasSelbstbestimmungsrecht wiederhergestellt. Ich habe die demokratischeVergewaltigung dieser siebeneinhalb Millionen beseitigt. Ich habe das Verbot,ber ihr Schicksal abzustimmen, aufgehoben und vor der Geschichte dieseAbstimmung durchgefhrt. Sie hat ein Resultat ergeben, das nicht nur icherwartet habe, sondern das auch die Versailler demokratischenVlkervergewaltiger genau vorausgesehen hatten. Denn warum htten sie sonstdie Abstimmung ber den Anschluss verboten?

    2. Bhmen und Mhen

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    Als im Zuge der Vlkerwanderung deutsche Stmme aus dem heutigenbhmisch-mhrischen Raum aus uns unerklrlichen Ursachen weiterzuwandernbegannen, schob sich in diesen Raum und zwischen die noch zurckbleibendenDeutschen ein fremdes, slawisches Volk. Sein Lebensraum wird seitdem vom

    deutschen Volkstum hufeisenfrmig umschlossen. Wirtschaftlich ist auf dieDauer eine selbstndige Existenz dieser Lnder auer im Zusammenhang mitdem deutschen Volk und seiner Wirtschaft nicht denkbar. Darber hinaus lebtenaber in diesem bhmisch-mhrischen Raum fast vier Millionen Deutsche.Eine besonders seit dem Versailler Diktat unter dem Druck der tschechischenMehrheit einsetzende vlkische Vernichtungspolitik, zum Teil aber auchwirtschaftliche Bedingungen und die steigende Not fhrten zu einerAuswanderung dieses deutschen Elements, so dass die zurckbleibendenDeutschen auf rund 3,7 Millionen absackten. Das Gebiet ist am Rande

    geschlossen deutsch besiedelt, besitzt aber auch im Innern groe deutscheSprachinseln. Das tschechische Volk ist seiner Herkunft nach ein uns fremdes.Allein in tausendjhriger Gemeinschaft ist seine Kultur im Wesentlichen durchden deutschen Einfluss geformt und gebildet worden. Seine Wirtschaft ist dasErgebnis der Zugehrigkeit zur groen deutschen Wirtschaft. Die Hauptstadtdieses Landes war zeitweise deutsche Kaiserstadt, sie besitzt die lteste deutscheUniversitt. Zahlreiche Dome, Rathuser, Adels- und Brgerpalste sind dieZeugen des deutschen kulturellen Einflusses. Das tschechische Volk selbst hatsein Verhltnis zum deutschen Volk in Jahrhunderten bald enger, bald losergestaltet. Jede Verengung fhrte zur Blte des deutschen und tschechischenVolkes, jede Entzweiung zur Katastrophe.Die Vorzge und Werte des deutschen Volkes sind uns bekannt. Allein auch dastschechische Volk verdient in seiner Summe geschickte Fhigkeiten, seinerArbeitsamkeit, seinem Flei, seiner Liebe zum eigenen Heimatboden und zumeigenen Volkstum unsere Achtung. Tatschlich gab es Zeitrume, in denen dieseRespektierung der beiderseitigen nationalen Gegebenheiten etwasSelbstverstndliches war.Die demokratischen Friedensmacher von Versailles knnen fr sich dasVerdienst in Anspruch nehmen, diesem tschechischen Volk die besondere Rolle

    eines gegen Deutschland ansetzbaren Trabanten zugedacht zu haben.Sie haben zu diesem Zweck dem in seine tschechischen Volkssubstanzberhaupt nicht lebensfhigen Staat willkrlich fremdes Volksgut zugesprochen,d.h. also andere Nationalitten vergewaltigt, um auf solche Weise eine latenteBedrohung der deutschen Nation in Mitteleuropa staatlich sicherstellen zuknnen. Denn dieser Staat, dessen so genanntes Staatsvolk in der Minoritt war,konnte nur durch eine brutale Vergewaltigung der volklichen Majoritt erhaltenwerden. Diese Vergewaltigung aber war wieder nur denkbar unter derZubilligung eines Schutzes und einer Hilfe von Seiten der europischen

    Demokratien. Diese Hilfe aber war selbstverstndlich nur dann zu erwarten,

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    wenn dieser Staat die ihm anlsslich seiner Geburt zugedachte Rolle getreu zubernehmen und zu spielen bereit war.Diese Rolle aber hie nichts anderes, als die Konsolidierung Mitteleuropas zuverhindern, eine Brcke bolschewistischer Aggressivitt nach Europa

    darzustellen und vor allem Landsknecht der europischen Demokratien gegenDeutschland zu sein. Alles Weitere ergab sich dann von selbst.Je mehr dieser Staat dieser seiner Aufgabe entsprechen wollte, umso grerwurde der Widerstand der sich dem widersetzenden nationalen Minoritten. Jegrer sich aber dieser Widerstand auswuchs, umso strker musste dieUnterdrckung einsetzen. Diese zwangslufige Versteifung der innerenGegenstze fhrte wieder zu einer umso greren Abhngigkeit von dendemokratischen europischen Staatsgrndern und Wohlttern. Denn: sie alleinwaren ja in der Lage, auf die Dauer die unnatrliche knstliche Existenz dieses

    Gebildes wirtschaftlich aufrechtzuerhalten.Primr hatte nun Deutschland im Wesentlichen nur ein Interesse: nmlich diesefast vier Millionen Deutschen in diesem Lande aus ihrer unertrglichen Situationzu befreien und ihre Rckkehr in ihre Heimat und damit zum tausendjhrigenReich zu ermglichen.Dass dieses Problem sofort das gesamte brige Nationalittenproblem aufrollte,war selbstverstndlich. Ebenso aber auch die Tatsache, dass das Abziehen aller

    Nationalitten den Reststaat um jede Lebensmglichkeit bringen musste, etwas,was den Versailler Staatsgrndern ja auch klar war, denn weil sie dieseswussten, haben sie ja die Vergewaltigung der anderen Minoritten beschlossenund diese gegen ihren Willen in diese dilettantische Staatskonstruktionhineingezwungen.Ich habe nun ber diese meine Auffassung und Einstellung ebenfalls niemalseinen Zweifel gelassen. Gewiss, so lange Deutschland selbst ohnmchtig undwehrlos war, konnte man die Vergewaltigung von fast vier Millionen Deutschenohne praktischen Widerstand des Reiches eben durchfhren. Nur ein politischesKind aber durfte glauben, dass die deutsche Nation fr alle ewigen Zeiten imZustande des Jahres 1919 bleiben wrde.

    Nur solange die vom Ausland ausgehaltenen internationalen Landesverrter die

    deutsche Staatsfhrung innehatten, war mit einer geduldigen Hinnahme dieserschandbaren Zustnde rechnen. Soweit seit dem Sieg des Nationalsozialismusdiese Landesverrter ihr Domizil dorthin verlegen mussten, woher sie ja auchihre Subsidiengelder bezogen hatten, war die Lsung des Problems nur eineFrage der Zeit. Und es handelt sich dabei ausschlielich um eine Frage derdavon betroffenen Nationalitten, nicht um eine Frage Westeuropas. Dass sichWesteuropa fr den in seinem Interesse geschaffenen knstlichen Staatinteressierte, war ja wohl begreiflich. Dass aber die um diesen Staat liegenden

    Nationalitten dieses Interesse als fr sie mageblich ansehen wrden, war ein

    vielleicht fr manche bedauerlicher Trugschluss. Insoweit dieses Interesse nunauf die finanzielle Fundierung dieses Staatswesens gerichtet war, wre von

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    deutscher Seite nichts einzuwenden gewesen, wenn nicht dieses finanzielleInteresse letzten Endes ebenfalls ausschlielich den machtpolitischen Zielen derDemokratien unterstellt gewesen wre.Auch die finanzielle Frderung dieses Staates verfolgte nur einen leitenden

    Gedanken: einen militrisch hchstgersteten Staat zu schaffen mit der Aufgabe,eine in das Reich hineinreichende Bastion zu bilden, die - sei es alsAusgangspunkt militrischer Unternehmungen in Verbindung mit westlichenEinbrchen in das Reich oder auch nur als Flugzeugsttzpunkt - einenunzweifelhaften Wert versprach. Was man von diesem Staat erwartet hatte, gehtam eindeutigsten aus der Feststellung des franzsischen Luftfahrtminister PierreCot hervor, der es ruhig aussprach, dass es die Aufgabe dieses Staates wre, in

    jedem Konfliktfall Bomberlande- und Abflugplatz zu sein, von dem aus diewichtigsten deutschen Industriezentren in wenigen Stunden wrde vernichten

    knnen.Es ist selbstverstndlich, wenn die deutsche Staatsfhrung ihrerseits ebenfallsden Entschluss fasste, diesen Bomberabflugplatz zu vernichten. Sie hat diesenEntschluss nicht gefasst etwa aus Hass gegen das tschechische Volk. Eher imGegenteil, denn im Laufe eines tausendjhrigen Zusammenlebens hat eszwischen dem deutschen und tschechischen Volk oft jahrhundertelange Periodenengster Zusammenarbeit gegeben und dazwischen allerdings nur kurze Periodenvon Spannungen.In solchen Spannungszeiten kann sehr wohl die Leidenschaft der in denvordersten Sappen der volklichen Stellung miteinander ringenden Menschen dasGerechtigkeitsgefhl verdstern und dadurch zu einer falschenGesamtbeurteilung fhren. Dies ist ein Merkmal in jedem Krieg. Allein in dengroen Epochen des verstndnisvollen Zusammenlebens waren sich die beidenVlker noch immer darber einig, dass sie - beiderseits - einen heiligenAnspruch auf die Achtung und Respektierung ihres Volkstums erheben konnten.Ich selbst trat aber auch in diesen Jahren des Kampfes dem tschechischen Volknie anders gegenber denn als Wahrer nicht nur eines einseitigen Volks- undReichsinteresses, sondern auch als Achter des tschechischen Volkes selbst.Eines ist sicher: wenn es den demokratischen Geburtshelfern dieses Staates

    gelungen sein wrde, ihr letztes Ziel zu erreichen, dann wre bestimmt nicht dasDeutsche Reich zugrundegegangen, obwohl wir ebenfalls Verluste erlittenhaben knnten. Nein: das tschechische Volk wrde vermutlich seiner Gre undseiner Lage nach viel furchtbarere, ja, wie ich berzeugt bin, katastrophaleFolgen zu tragen haben.Ich bin glcklich, dass es, wenn auch zum rger der demokratischenInteressenten, gelungen ist, diese mitteleuropische Katastrophe dank unserereigenen Migung und dank auch der Einsicht des tschechischen Volkes zuvermeiden.

    Das, fr was die besten und einsichtsvollen Tschechen einst jahrzehntelanggekmpft hatten, wird diesem Volk im nationalsozialistischen Deutschen Reich

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    von vornherein zugebilligt, nmlich das Recht auf das eigene Volkstum und dasRecht auf die Pflege dieses Volkstums und das Recht auf das Ausleben diesesVolkstums.Das nationalsozialistische Deutschland denkt nicht daran, die Rassengrundstze,

    die unser Stolz sind, jemals zu verleugnen. Sie werden nicht nur dem deutschen,sondern auch dem tschechischen Volke zugute kommen. Was wir verlangen, istdie Respektierung einer geschichtlichen Notwendigkeit und einerwirtschaftlichen Zwangslage, in der wir uns alle befinden.Als ich die Lsung dieses Problems am 22. Februar 1938 im Reichstagankndigte, war ich berzeugt, hier einer mitteleuropischen Notwendigkeit zugehorchen. Noch im Mrz 1938 aber war ich des Glaubens, dass es gelingenknnte, auf dem Wege einer langsamen Evolution die Minorittenfrage indiesem Staate zu lsen und frher oder spter durch eine vertragliche

    Zusammenarbeit jene gemeinsame Plattform sicherzustellen, die nicht nurpolitisch, sondern vor allem auch wirtschaftlich fr unser aller Interesse ntzlichsein konnte. Erst, als der sich restlos in den Hnden seine international-demokratischen Finanziers befindliche Herr Benesch das Problem zu einemmilitrischen Auftrieb und eine Welle von Unterdrckung ber das Deutschtumloslie, zugleich aber durch die bekannte Mobilmachung versuchte, dendeutschen Staat eine internationale Niederlage zuzufgen und sein Prestige zuschdigen, wurde mir klar, dass auf diesem Wege eine Lsung nicht mehrgelingen konnte. Denn die damalige Lge einer deutschen Mobilmachung war jaersichtlich vom Auslande inspiriert und den Tschechen unterbreitet worden, umdem Deutschen Reich eine solche Prestigeniederlage beizubringen.Ich brauche es nicht noch einmal zu wiederholen, dass Deutschland im Mai desvergangenen Jahres keinen Mann mobilisiert hatte, wohl aber, dass wir alle derMeinung waren, dass gerade das Schicksal des Herrn Schuschnigg allen anderenraten msste, auf dem Wege einer gerechten Behandlung der nationalenMinoritten eine Verstndigung anzubahnen. Ich fr meine Person war

    jedenfalls bereit, mit Geduld und, wenn notwendig, auch auf Jahre hin einesolche friedliche Entwicklung zu versuchen.Allein gerade diese friedliche Lsung war den Hetzern der Demokratien ein

    Dorn im Auge. Sie hassen uns Deutsche und mchten uns am liebsten ausrotten.Aber was sind fr sie auch schon Tschechen? Ein Mittel zum Zweck! Wasinteressiert sie das Schicksal eines braven Volkes, was kmmert sie das Lebenvon hunderttausend braven Soldaten, die das Opfer ihre Politik werden mussten?Diesen westeuropischen Friedenshetzern kam es nicht darauf an, Frieden zustiften, sondern Blut vergieen zu lassen, damit es ihnen durch diesesBlutvergieen gelang, die Vlker zu verhetzen und dann noch mehr Blut flieenzu lassen. Deshalb wurde die deutsche Mobilmachung erfunden und der Pragerffentlichkeit vorgeschwindelt. Sie sollte der tschechischen Mobilmachung die

    Argumente liefern. Durch sie glaubte man dann vor allem aber auch, die nichtmehr zu umgehenden Wahlen im Sudetenland unter den erwnschten

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    militrischen Druck setzen zu knnen. Nach ihrer Meinung gab es dann frDeutschland nur zwei Mglichkeiten:entweder die Hinnahme dieser tschechischen Mobilisierung und damit dasEinstecken einer beschmenden Niederlage oder die Auseinandersetzung mit der

    Tschecho-Slowakei, einen blutigen Krieg, und damit vielleicht die Mglichkeit,die an diesen Dingen gar nicht interessierten Vlker Westeuropas zumobilisieren, sie ebenfalls in den notwendigen Blutrausch zu bringen, um danndie Menschheit in eine neue Katastrophe zu tauchen, bei der die einen die Ehre

    besitzen, ihr Leben zu verlieren, und die andern die Annehmlichkeit, inKriegsgeschften zu machen.Sie kennen, meine Abgeordneten, meinen damals sofort gefassten Entschluss:Erstens Lsung dieser Frage, und zwar noch im Jahre 1938, sptestens am 2.Oktober,

    Zweitens Vorbereitung dieser Lsung mit all jenen Mitteln, die keinen Zweifeldarber lassen konnten, dass jeder Versuch eine Einmischung nunmehr von dergeeinten Kraft der Nation abgewehrt werden wrde.Ich habe damals den Ausbau unserer Westbefestigungen angeordnet und

    befohlen. Sie war bereits am 25. September 1938 in einem Zustand, der dieWiderstandskraft der einstigen Siegfriedlinie des Krieges dreiig- odervierzigmal bertraf. Sie ist nunmehr im Wesentlichen fertig gestellt und erhltzurzeit die spter von mir neu angegebenen Linien vor Aachen und Saarbrcken.Auch diese sind bereits in einem hohen Ausma verteidigungsfertig.In dem Zustand, in dem sich dieses gewaltigste Festungswerk aller Zeiten heute

    befindet, kann die deutsche Nation die beruhigende berzeugung ihr eigennennen, dass es keine Macht der Welt gelingen wird, diese Front jemals zudurchbrechen.

    Nachdem der erste Provokationsversuch durch die tschechische Mobilisationnoch nicht zum gewnschten Ergebnis fhrte, begann die zweite Phase, in derdie Tendenz fr diese ausschlielich Mitteleuropa angehende Angelegenheit erstrecht unverhllt zutage trat.Wenn heute der Schrei in der Welt erhoben wird: "Niemals wieder Mnchen!",dann ist dies die Besttigung dafr, dass den Kriegshetzern die friedliche

    Lsung des Problems als das Verderblichste erschien, was jemals geschah. Siebedauern, dass kein Blut geflossen ist.Nicht ihr Blut natrlich: denn diese Hetzer stehen ja nicht dort, wo geschossen,sondern nur dort, wo verdient wird. Sondern es ist das Blut vieler namenloserSoldaten. Es wre im brigen aber auch gar nicht notwendig gewesen, dass dieKonferenz von Mnchen stattfand, denn diese Konferenz war nur zustandegekommen, weil die erst zum Widerstand um jeden Preis aufgehetzten Staatenspter, als das Problem so oder so zur Lsung drngte, in eine mehr oderweniger anstndigen Form versuchen mussten, sich den Rckzug zu

    ermglichen. Denn ohne Mnchen, das heit ohne die Einmischung dieserwesteuropischen Staaten wre die Lsung des ganzen Problems - wenn es

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    berhaupt je zu einer solchen Zuspitzung gekommen sein wrde -wahrscheinlich spielend leicht mglich gewesen.Die Mnchener Entscheidung fhrte nun zu folgendem Ergebnis:1. Rckkehr der wesentlichen Teile der deutschen Randbesiedlung in Bhmen

    und Mhren zum Reich,2. Offenhaltung der Lsung der brigen Probleme dieses Staates, d.h. derRckkehr bzw. Ausscheidens der noch vorhandenen ungarischen undslowakischen Minoritten,3. blieb noch offen die Frage der Garantie. Die Garantie dieses Staates war,soweit es sich um Deutschland und Italien handelte, von vornherein abhngiggemacht worden von der Zustimmung aller an diesem Staat angrenzendenInteressenten und damit von der tatschlichen Lsung der diese Interessenten

    berhrenden und noch offen gebliebenen Fragen. Folgende Fragen waren offen

    geblieben:1. Rckkehr der magyarischen Teile zu Ungarn,2. Rckkehr der polnischen Teile zu Polen,3. Lsung der slowakischen Frage und4. Lsung der ukrainischen Frage.Wie ihnen bekannt ist, haben nun, nachdem kaum die Verhandlungen zwischenUngarn und der Tschecho-Slowakei begonnen hatten, sowohl die tschechisch-slowakischen als auch die ungarischen Unterhndler an Deutschland und an dasan unserer Seite stehende Italien die Bitte gerichtet, als Schiedsrichter die neueGrenzziehung zwischen der Slowakei, der Karpatho-Ukraine und Ungarnvorzunehmen.Damit haben die Betroffenen selbst von der Mglichkeit - an die vier Mchte zuappellieren - keinen Gebrauch gemacht, sondern ausdrcklich Verzicht geleistet,d.h. sie abgelehnt.Und dies war verstndlich. Alle in diesem Lebensraum Wohnenden wolltenRuhe und Frieden erhalten. Italien und Deutschland waren bereit, diesem Ruf zufolgen. Ein Einspruch gegen diese an sich je schon die Mnchner Abmachungformell verlassende Abmachung wurde weder von England noch von Frankreicherhoben und konnte nicht erhoben werden, denn es wre ja wahnsinnig gewesen,

    etwa von Paris oder London aus zu protestieren gegen eine HandlungDeutschlands oder Italiens, die allein auf Grund des Ansuchens der Betroffenenselbst stattfand.Der Schiedsspruch von Italien und Deutschland hat - wie in solchen Fllen stets- keine Seite restlos befriedigt. Er krankte von vornherein daran, dass er von

    beiden Seiten freiwillig anerkannt werden musste.Als daher dieser Schiedsspruch zur Verwirklichung kam, erhoben sich sofort inkurzer Zeit nach der Annahme von zwei Staaten heftige Einsprche. Ungarnforderte aus allgemeinen und besonderen Interessen die Karpatho-Ukraine,

    Polen forderte desgleichen eine direkte Verbindung mit Ungarn. Es war klar,

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    dass unter solchen Umstnden auch der Reststaat dieser einstigen VersaillerGeburt zum Tode bestimmt war.Tatsache war, dass an der Aufrechterhaltung des bisherigen Status vielleichtberhaupt nur ein einziger Staat interessiert war, nmlich Rumnien, das durch

    seinen berufensten Mund mir persnlich zum Ausdruck brachte, wie erwnschtes wre, ber die Ukraine und Slowakei vielleicht einen direkten Weg nachDeutschland erhalten zu knnen. Ich erwhne dies als eine Illustrierung fr dasGefhl der Bedrohung durch Deutschland, unter der die rumnische Regierungnach der Auffassung amerikanischer Hellseher gelitten hat. Es war aber nunklar, dass es nicht die Aufgabe Deutschlands sein konnte, sich auf die Dauereiner Entwicklung zu widersetzen oder gar fr einen Zustand zu kmpfen, frden wir niemals die Verantwortung htten bernehmen knnen.Es kam daher jener Augenblick, in dem ich mich namens der Reichsregierung

    entschloss zu erklren, dass wir nicht daran dchten, uns lnger mit dem Odiumzu belasten, um etwa eine deutsche Vormarschstrae nach Rumnien offen zuhalten, dem gemeinsamen Grenzwunsch der Polen und Ungarn zuwidersprechen. Da auerdem die tschechische Regierung zu ihren altenMethoden zurckkehrte und auch die Slowakei ihre Selbstndigkeitswnscheoffenbarte, war von einer weiteren Erhaltung des Staates keine Rede mehr.Die Versailler Konstruktion der Tschecho-Slowakei hat sich selbst berlebt. Sieverfiel der Auflsung, nicht weil Deutschland dies wollte, sondern weil man amKonferenztisch auf die Dauer nicht knstlich lebensunfhige Staatenkonstruieren und aufrechterhalten kann.Deutschland hat daher auch auf eine wenige Tage vor der Auflsung diesesStaates von England und Frankreich eingegangene Anfrage ber eine Garantiediese abgelehnt, denn es fehlten ja alle seinerzeit in Mnchen dafrvorgesehenen Voraussetzungen. Im Gegenteil, als sich endlich die deutscheReichsregierung - nachdem das ganze Gebilde in Auflsung begriffen war undsich auch schon praktisch aufgelst hatte - entschloss, nunmehr ihrerseitsebenfalls einzugreifen, geschah dies nur im Vollzug einer selbstverstndlichenPflicht; denn folgendes ist noch zu bemerken:Die deutsche Reichsregierung hat bereits beim ersten Antrittsbesuch des

    tschechischen Auenministers Chvalkovsky in Mnchen ihre Auffassung berdie Zukunft der Tschecho-Slowakei klar zum Ausdruck gebracht. Ich selbsthabe damals dem Herrn Minister Chvalkovsky versichert, dass wir unter derVoraussetzung eine loyalen Behandlung der in der Tschechei verbliebenengroen deutschen Minderheit und in der Voraussetzung einer Beruhigung desganzen Staates eine loyale Haltung Deutschlands sicherstellen wrden und vonuns aus diesem Staat keinerlei Hindernisse bereiten wollten.Ich habe aber auch keinen Zweifel darber gelassen, dass, wenn die Tschecheiirgendwelche Schritte unternehmen wrde im Sinne der politischen Tendenzen

    des abgetretenen Herrn Dr. Benesch, Deutschland eine Entwicklung in dieserRichtung nicht hinnehmen, sondern schon im Keime auslschen wrde. Ich wies

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    damals auch darauf hin, dass die Aufrechterhaltung eines so gewaltigenmilitrischen Arsenals in Mitteleuropa ohne Sinn und Zweck nur alsGefahrenherd angesehen werden msste.Wie richtig diese meine Warnung war, wurde durch die sptere Entwicklung

    erwiesen. Durch eine fortgesetzte sich steigernde Flsterpropaganda sowohl alsdurch ein allmhliches Abgleiten tschechische Zeitungen in die frhereSchreibart musste auch dem Einfltigsten klar werden, dass in kurzer Zeit diealten Zustnde wieder vorhanden sein wrden. Die Gefahr einer militrischenAuseinandersetzung war umso grer dann, als ja immer damit gerechnetwerden musste, dass sich irgendwelche Wahnsinnigen der aufgestapeltenungeheuren Kriegsmaterialien bemchtigen konnten.Dies barg in sich die Gefahr von Explosionen unabsehbaren Umfanges. Ich kannnicht umhin, zum Beweis dessen, Ihnen, meine Abgeordneten, einen Einblick zu

    geben in die geradezu gigantisch anmutenden Zahlen dieses mitteleuropischeninternationalen Sprengstofflagers.Seit der Besetzung dieses Gebietes wurden beschlagnahmt und sichergestellt:a) Luftwaffe: 1. Flugzeuge 1582, 2. Flakgeschtze 501.

    b) Heer: 1. Geschtze (leichte und schwere) 2175, 2. Minenwerfer 785, 3.Panzerkampfwagen 469, 4. Maschinengewehre 43 876, 5. Pistolen 114 000, 6.Gewehre 1 090 000.c) Munition: 1., Infanteriemunition ber 1 000 000 000 Schuss, 2. Artillerie- undGasmunition ber 3 000 000 Schuss.d) Sonstiges Kriegsgert aller Art, wie Brckengert, Horchgert,Scheinwerfergert, Messgert, Kraftfahrzeuge und Sonderkraftfahrzeuge ingrten Mengen!Ich glaube, es ist ein Glck fr Millionen und aber Millionen von Menschen,dass es mir gelungen ist, dank der in letzter Minute wirksam werdenden Einsichtverantwortlicher Mnner auf der anderen Seite eine solche Explosion verhindertund eine Lsung gefunden zu haben, die meiner berzeugung nach diesesProblem als einen mitteleuropischen Gefahrenherd endgltig aus der Weltschafft.Die Behauptung, dass nun diese Lsung im Gegensatz zur Abmachung von

    Mnchen stnde, kann durch gar nichts begrndet oder erhrtet werden. DieMnchner Lsung konnte unter keinen Umstnden als eine endgltige gelten,denn sie hat ja selbst zugegeben, dass weitere Probleme noch der Lsung

    bedrfen und gelst werden sollten. Dass sich nun die Betroffenen - und dies istentscheidend - nicht an die vier Mchte gewandt haben, sondern nur an Italienund Deutschland, kann wirklich nicht uns vorgeworfen werden. Ebenso wenigauch, dass der Staat endlich als solcher von selbst zerfallen war und damit eineTschecho-Slowakei nicht mehr existierte. Dass aber, nachdem dasethnographische Prinzip schon lngst auer Kraft gesetzt worden war, nunmehr

    auch Deutschland seine immerhin tausendjhrigen Interessen, die nicht nur

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    politischer, sondern auch wirtschaftlicher Art sind, in seine Obhut nahm, istwohl selbstverstndlich.Ob diese Lsung, die Deutschland gefunden hat, richtig ist oder nicht richtig ist,wird die Zukunft erweisen. Sicher aber ist das eine, dass die Lsung nicht einer

    englischen Kontrolle oder englischer Kritik untersteht.Denn die Lnder Bhmen und Mhren haben als letztes Restgebiet derehemaligen Tschecho-Slowakei mit der Mnchner Abmachung berhaupt nichtsmehr zu tun. So wenig, als etwa englische Manahmen, sagen wir in Irland,mgen sie richtig oder falsch sei, einer deutschen Kontrolle oder Kritikunterstellt sind, so wenig ist dies bei diesen alten deutschen Kurfrstentmernder Fall.Wie man aber die in Mnchen zwischen Herrn Chamberlain und mir persnlich

    bettigte Abmachung auf diesen Fall beziehen kann, ist mir gnzlich

    unverstndlich; denn dieser Fall der Tschecho-Slowakei war ja in demMnchner Protokoll der vier Mchte geregelt worden, soweit er eben damalsgeregelt werden konnte. Darber hinaus war nur vorgesehen, dass, wenn dieBeteiligten nicht zu einer Einigung kommen wrden, die sich an die vier Mchtewrden wenden knnen. Und diese wollten dann nach drei Monaten zu einerweiteren Beratung zusammentreten.

    Nun haben aber die Beteiligten sich berhaupt nicht mehr an die vier Mchtegewandt, sondern nur an Deutschland und Italien. Wie sehr diese dazu dochletzten Endes berechtigt waren, geht daraus hervor, dass weder England nochFrankreich dagegen Einspruch erhoben haben, sondern den von Deutschlandund Italien gefllten Schiedsspruch ohne weiteres auch selbst akzeptierten.

    Nein, die Abmachung, die zwischen Herrn Chamberlain und mir getroffenwurde, hat sich nicht auf dieses Problem bezogen, sondern ausschlielich aufFragen, die das Zusammenleben Englands und Deutschlands betreffen. Das gehtauch eindeutig hervor aus der Feststellung, dass solche Fragen im Sinne desMnchner Abkommens und des deutsch-englischen Flottenvertrages in Zukunftalso freundlich behandelt werden sollten, und zwar auf dem Wege derKonsultierung.Wenn sich aber dieses Abkommen auf jede knftige deutsche Bettigung

    politischer Art bezogen haben wrde, dann drfte auch England keinen Schrittmehr unternehmen, sei es zum Beispiel in Palstina oder woanders, ohne sichmit Deutschland erst zu konsultieren.Es ist selbstverstndlich, dass wir dies nicht erwarten, ebenso aber lehnen wir

    jede hnliche Erwartung, die an uns gestellt wird, ab. Wenn nun HerrChamberlain daraus folgert, dass die Mnchner Abmachung damit hinfllig sei,weil sie von uns gebrochen worden wre, so nehme ich nunmehr dieseAuffassung zur Kenntnis und ziehe daraus die Konsequenzen.Ich habe whrend meiner ganzen politischen Ttigkeit immer den Gedanken der

    Herstellung einer engen deutsch-englischen Freundschaft und Zusammenarbeitvertreten. Ich fand in meiner Bewegung ungezhlte gleichgesinnte Menschen.

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    Vielleicht schlossen sie sich mir auch wegen dieser meiner Einstellung an.Dieser Wunsch nach einer deutsch-englischen Freundschaft undZusammenarbeit deckt sich nicht nur mit meinen Gefhlen, die sich aus derHerkunft unserer beiden Vlker ergeben, sondern auch mit meiner Ansicht in

    die im Interesse der ganzen Menschheit liegende Wichtigkeit der Existenz desbritischen Weltreiches. Ich habe niemals einen Zweifel darber gelassen, dassich im Bestande dieses Reiches einen unschtzbaren Wertfaktor fr die ganzemenschliche Kultur und Wirtschaft sehe.Wie immer auch Grobritannien seine kolonialen Gebiete erworben hat - ichwei, es geschah dies alles durch Gewalt, und sehr oft durch brutalste Gewalt -,so bin ich mir doch darber im klaren, dass kein anderes Reich auf anderemWege bisher entstanden ist und dass letzten Endes vor der Weltgeschichteweniger die Methode als der Erfolg gewertet wird, und zwar nicht im Sinne des

    Erfolges der Methode, sondern des allgemeinen Nutzens, der aus einer solchenMethode entsteht.Das angelschsische Volk hat nun ohne Zweifel unermessliche kolonisatorischeArbeit auf dieser Welt vollbracht. Dieser Arbeit gehrt meine aufrichtigeBewunderung. Der Gedanke an seine Zerstrung dieser Arbeit erschien underscheint mir von einem hheren menschlichen Standpunkt aus nur als einAusfluss menschlichen Herostratentums. Allein dieser mein aufrichtiger Respektvor dieser Leistung bedeutet nicht einen Verzicht auf die Sicherung des Lebensmeines eigenen Volkes. Ich halte es fr unmglich, eine dauernde Freundschaftzwischen dem deutschen und dem angelschsischen Volk herzustellen, wennnicht auch auf der anderen Seite die Erkenntnis vorhanden ist, dass es nicht nurdie Erhaltung des britischen Weltreichs fr die britischen Mnner Lebensinhaltund Lebenszweck ist, sondern fr die deutschen Mnner die Freiheit undErhaltung des Deutschen Reiches! Eine wirklich dauernde Freundschaftzwischen beiden Nationen ist nur denkbar unter der Voraussetzung dergegenseitigen Respektierung.Das englische Volk beherrscht ein groes Weltreich. Es hat dieses Weltreichgebildet in einer Zeit der Erschlaffung des deutschen Volkes. Vor dem warDeutschland ein groes Weltreich. Es beherrschte einst das Abendland. In

    blutigen Kmpfen und religisen Streitigkeiten sowie aus den Grnden einerinneren staatlichen Aufsplitterung ist dieses Reich an Macht und Gre gefallenund endlich in tiefen Schlaf versunken. Allein als dieses alte Reich sein Ende zunehmen schien, da wuchs bereits der Keim zu seiner Wiedergeburt. AusBrandenburg und Preuen entstand ein neues Deutschland, das Zweite Reich,und aus ihm wurde nunmehr endlich das deutsche Volksreich.Es mchten nun alle Englnder begreifen, dass wir nicht im Geringsten dasGefhl einer Inferioritt den Briten gegenber besitzen. Dazu ist unseregeschichtliche Vergangenheit zu gewaltig!

    England hat der Welt viele groe Mnner geschenkt, Deutschland nicht weniger.Der schwere Kampf um die Lebensbehauptung unseres Volkes hat im Laufe von

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    drei Jahrhunderten nur in der Verteidigung des Reiches von uns Blutopfergefordert, die weit darber hinausgingen, was andere Vlker fr ihre Existenz zu

    bringen hatten. Wenn Deutschland als ewig angegriffene Staat dabei trotzdemseinen Besitzstand nicht zu wahren vermochte, dann nur infolge seiner

    staatlichen Fehlentwicklung und der daraus bedingten Ohnmacht!Dieser Zustand ist nun berwunden. Wir haben daher als Deutsche nicht imGeringsten die Empfindung, dem britischen Volk etwa unterlegen zu sein. DieAchtung vor uns selbst ist genau so gro wie die eines Englnders vor England.Die Geschichte unseres Volkes hat in ihrer nunmehr fast zweitausendjhrigenDauer Anlsse und Taten genug, um uns mit einem aufrichtigen Stolz zuerfllen.Wenn nun England fr diese unsere Einstellung kein Verstndnis aufbringt,sondern in Deutschland glaubt vielleicht einen Vasallenstaat erblicken zu

    knnen, dann ist allerdings unsere Liebe und unsere Freundschaft an Englandumsonst dargeboten worden. Wir werden deshalb nicht verzweifeln undverzagen, sondern wir werden dann - gesttzt auf das Bewusstsein unserereigenen Kraft und auf die Kraft unserer Freunde - die Wege finden, die unsereUnabhngigkeit sicherstellen und unserer Wrde keinen Abbruch tun.Ich habe die Erklrung des britischen Premierministers vernommen, nach der ermeint, in Versicherungen Deutschlands kein Vertrauen setzen zu knnen. Ichhalte unter diesen Umstnden es fr selbstverstndlich, dass wir weder ihm nochdem englischen Volk weiterhin eine Lage zumuten wollen, die nur unterVertrauen denkbar ist.Als Deutschland nationalsozialistisch wurde und damit seineWiederauferstehung einleitete, habe ich in Verfolg meiner unentwegtenFreundschaftspolitik England gegenber von mir aus selbst den Vorschlag einerfreiwilligen Begrenzung der deutschen Seerstung gemacht.Diese Begrenzung setzte allerdings voraus, nmlich den Willen und dieberzeugung, dass zwischen England und Deutschland niemals mehr ein Kriegmglich sein wrde. Diesen Willen und die berzeugung besitze ich auch heutenoch.Ich muss aber nunmehr feststellen, dass die Politik Englands inoffiziell und

    offiziell keinen Zweifel darber lt, dass man in London diese berzeugungnicht mehr teilt, sondern im Gegenteil der Meinung ist, dass, ganz gleich, inwelchem Konflikt Deutschland einmal verwickelt werden wrde,Grobritannien stets gegen Deutschland Stellung nehmen msste.Man sieht also dort den Krieg gegen Deutschland als etwas Selbstverstndlichesan. Ich bedauere dies tief, denn die einzige Forderung, die ich an England stelleund immer stellen werde, ist die nach Rckgabe unserer Kolonien.Ich lie aber keine Unklarheit darber, dass dies niemals der Grund fr einekriegerische Auseinandersetzung sein wrde. Ich war immer des Glaubens, dass

    England, fr das diese Kolonien keinen Wert haben, einmal Verstndnis fr diedeutsche Lage aufbringen wrde und die deutsche Freundschaft dann hher

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    bewerten msste als Objekte, die keinerlei realen Nutzen fr England abwerfen,whrend sie fr Deutschland lebenswichtig sind.Ich habe aber, davon abgesehen, nie eine Forderung gestellt, die irgendwie

    britisches Interesse berhrt haben wrde oder die dem Weltreich htte gefhrlich

    werden knnen und mithin fr England irgendeinen Schaden bedeutet habenknnte. Ich habe mich immer nur im Rahmen jener Forderungen bewegt, die aufdas engste mit dem deutschen Lebensraum und mit dem ewigen Besitz derdeutschen Nation zusammenhngen. Wenn nun England heute in der Publizistikund offiziell die Auffassung vertritt, dass man gegen Deutschland unter allenUmstnden auftreten msste und dies durch die uns bekannte Politik derEinkreisung besttigt, dann ist damit die Voraussetzung fr den Flottenvertrag

    beseitigt.Ich habe mich daher entschlossen, dies der britischen Regierung mit dem

    heutigen Tag mitzuteilen. Es handelt sich dabei fr uns nicht um eine materielleAngelegenheit - denn ich hoffe noch immer, dass wir ein Wettrsten mitEngland vermeiden knnen -, sondern um einen Akt der Selbstachtung. Solltedie britische Regierung aber Wert darauf legen, mit Deutschland ber diesesProblem noch einmal in Verhandlungen einzutreten, dann wrde sich niemandglcklicher schtzen als ich, um vielleicht doch noch zu einer klaren undeindeutigen Verstndigung kommen zu knnen. Im brigen kenne ich meinVolk - und ich baue darauf. Wir wollen nichts, was uns nicht einst gehrt hat,kein Staat wird von uns in seinem Eigentum jemals beraubt werden, allein jeder,der Deutschland glaubt angreifen zu knnen, wird eine Macht und einenWiderstand vorfinden, gegenber denen die des Jahres 1914 unbedeutendwaren.Ich mchte im Zusammenhang damit auch gleich jene Angelegenheit

    besprechen, die von denselben Kreisen, die einst die Mobilisierung derTschecho-Slowakei veranlassten, als Ausgangspunkt der neuen Kampagnegegen das Reich gewhlt wurde.Ich habe schon eingangs meiner Rede Ihnen, meine Abgeordneten, versichert,dass ich niemals, sei es im Falle sterreich oder sei es im Falle Tschecho-Slowakei, in meinem politischen Leben eine andere Haltung eingenommen

    habe, als sie sich mit den nunmehr vollzogenen Ereignissen vereinbaren lie. Ichhabe daher auch dem Problem des Memeldeutschtums gegenber stets daraufhingewiesen, dass diese Frage, wenn sie nicht von Litauen selbst in einervornehmen und grozgigen Weise ihre Lsung finden wrde, eines TagesDeutschland auf den Platz rufen msste.Sie wissen, dass das Memelgebiet einst durch das Diktat von Versaillesebenfalls gnzlich willkrlich vom Deutschen Reich gerissen wurde, und dassendlich im Jahre 1923, also schon inmitten des tiefsten Friedens, dieses Gebietvon Litauen besetzt und damit mehr oder weniger beschlagnahmt worden war.

    Das Schicksal der Deutschen ist dort seitdem ein wahres Martyrium gewesen.

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    Es ist mir nun im Zuge der Rckgliederung Bhmen und Mhrens in denRahmen des Deutschen Reichs auch mglich geworden, eine Abmachung mitder litauischen Regierung zu finden, die die Rckkehr dieses Gebietes ebenfallsohne jeden Gewaltakt und ohne Blutvergieen nach Deutschland gestattet. Auch

    hier habe ich nicht eine Quadratmeile mehr verlangt, als wir vorher besaen unduns geraubt worden war.Das heit also, es ist nur das Gebiet, das die wahnsinnigen Friedensdiktatorenvon Versailles von uns gerissen hatten, wieder zum Deutschen Reichzurckgekehrt. Fr das Verhltnis Deutschlands zu Litauen wird aber dieLsung - dessen bin ich berzeugt - nur vorteilhaft sein.Denn Deutschland hat - dies wurde ja durch unser Verhalten bewiesen -nunmehr kein anderes Interesse, als auch mit diesem Staat in Frieden undFreundschaft zu leben und unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu ihm zu

    finden und zu pflegen. Und hier mchte ich grundstzlich eines erklren - dieBedeutung wirtschaftlicher Abmachungen mit Deutschland liegt nicht nur darin,dass Deutschland als Exporteur befhigt ist, fast alle industriellenAnforderungen zu erfllen, sondern dass es zugleich auch als gewaltigsterKonsument der Kufer zahlreicher Produkte ist, die es anderen Lndernberhaupt erst ermglichen, ihrerseits am Welthandel teilzunehmen. Wir habennun ein Interesse daran, diese wirtschaftlichen Mrkte uns nicht nur zu erhalten,sondern vor allem sie auch zu pflegen.Denn darauf basiert zu einem hohen Prozentsatz die Existenz unseres Volkes. Esgehrt wieder zur Gre so genannter demokratischer Staatsmnner, eineneminenten politischen Erfolg darin sehen zu wollen, einem Volk seinen Absatz,z.B. durch Boykott, an Verkaufsmrkten zu verschlieen, um es damit - sonehme ich wohl an zum Aushungern zu bringen.Ich brauche Ihnen nicht zu versichern, dass meiner berzeugung nach dieVlker daran nicht verhungern, sondern dass die unter solchen Umstnden eherimmer noch lieber kmpfen wrden.Was Deutschland betrifft, ist es jedenfalls entschlossen, sich gewisselebenswichtige Mrkte nicht durch terroristische Eingriffe von auen oderDrohungen rauben zu lassen. Dies liegt aber nicht nur in unserem Interesse,

    sondern ebenso im Interesse unserer Handelspartner. Es ist hier, wie bei jedemGeschft, nicht eine einseitige, sondern eine gegenseitige Abhngigkeitvorhanden.Wie oft haben wir das Vergngen, in den dilettantischen wirtschaftlichenAbhandlungen unserer demokratischen Pressen zu lesen, dass Deutschlanddeshalb, weil es mit einem Land enge wirtschaftliche Beziehungen unterhlt,dieses Land in seine Abhngigkeit bringt. Ein geradezu haarstrubender

    jdischer Unsinn! Denn wenn heute das Deutsche Reich einem AgrarstaatMaschinen liefert und dafr von diesem Lebensmittel erhlt, dann ist das Reich

    als Konsument von Lebensmitteln von diesem Agrarstaat mindestens ebenso,

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    wenn nicht noch mehr abhngig, als der Agrarstaat, der von uns als BezahlungInstustrieprodukte empfngt.Deutschland sieht in den baltischen Staaten die wichtigsten Handelspartner. Wirsind aus diesem Grunde interessiert, dass sie ein eigenes und unabhngiges,

    geordnetes nationales Leben fhren. Dies ist in unseren Augen dieVoraussetzung fr jene innere wirtschaftliche Entwicklung, die selbst wieder dieVoraussetzung fr den Tauschverkehr liefert. Ich bin daher glcklich, dass wirauch mit Litauen den Streitpunkt, der zwischen unseren Lndern lag, beseitigenkonnten. Denn damit ist das einzige Hindernis aus dem Wege gerumt fr einefreundschaftliche Politik, die sich nicht in politischen Komplimenten, sondern inwirtschaftlicher, praktischer Arbeit bewhren kann, und - wie ich berzeugt bin- bewhren wird.Die demokratische Welt hat allerdings auch hier zutiefst bedauert, dass das

    Blutvergieen ausblieb, dass also 175 000 Deutsche in die von ihnen ber allesgeliebte Heimat zurckkehren konnten, ohne dass ein paar hunderttausendandere deshalb erschossen wurden!Dies schmerzt die humanen Weltapostel tief. Es war daher nicht verwunderlich,dass sie sofort im Anschluss daran nach neuen Mglichkeiten Ausschau hielten,die europische Atmosphre eben doch noch einmal grndlich zu stren. Und,so wie im Falle der Tschecho-Slowakei, griffen sie dieses Mal wieder zurBehauptung deutscher militrischer Manahmen, d.h. also einer so genanntendeutschen Mobilmachung. Das Objekt dieser Mobilmachung sollte Polen sein.ber das deutsch-polnische Verhltnis ist wenig zu sagen. Der Friedensvertragvon Versailles hat auch hier, und zwar natrlich mit Absicht, dem deutschenVolk die schwerste Wunde zugefgt. Durch die eigenartige Festlegung desKorridors Polens zum Meer sollte vor allem auch fr alle zuknftigen Zeiteneine Verstndigung zwischen Polen und Deutschland verhindert werden. DasProblem ist - wie schon bekannt - fr Deutschland das allerschmerzlichste.Allein, trotzdem habe ich unentwegt die Auffassung vertreten, dass die

    Notwendigkeit eines freien Zugangs zum Meer fr den polnischen Staat nichtbersehen werden kann, und dass berhaupt grundstzlich auch in diesem Falldie Vlker, die nun einmal von der Vorsehung dazu bestimmt - oder

    meinetwegen verdammt sind -, nebeneinander zu leben, sichzweckmigerweise nicht knstlich und unnotwendig das Leben noch verbitternsollten.Der verstorbene Marschall Pilsudski, der derselben Meinung anhing, war daher

    bereit, die Frage einer Entgiftung des deutsch-polnischen Verhltnisses zuberprfen und endlich das Abkommen abzuschlieen, durch das Deutschlandund Polen in der Regelung ihrer beiderseitigen Beziehungen entschlossen waren,auf das Mittel des Krieges endgltig zu verzichten.Diese Abmachung hatte allerdings eine einzige Ausnahme: sie wurde praktisch

    Polen zugestanden. Es wurde festgestellt, dass die von Polen schon bishergetroffenen Beistandspakte, es war dies der Beistandspakt mit Frankreich,

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    dadurch nicht berhrt werden sollten. Es war aber selbstverstndlich, dass sichdies ausschlielich auf den bereits vorhandenen Beistandspakt beziehen konnteund nicht auf beliebig neu abzuschlieende. Tatsache ist, dass das deutsch-

    polnische Abkommen zur auerordentlichen Entspannung der europischen

    Lage beitrug. Immerhin war zwischen Deutschland und Polen eine Frage offen,die frher oder spter ganz natrlich gelst werden musste, die Frage derdeutschen Stadt Danzig.Danzig ist eine deutsche Stadt, und sie will zu Deutschland. Umgekehrt hatdiese Stadt vertragliche Abmachungen, die ihr allerdings aufgezwungen wurdendurch die Versailler Friedensdiktatoren, mit Polen. Da nun auerdem derVlkerbund frher als grter Unruhestifter nunmehr mit einem allerdingsauerordentlich taktvollen Hohen Kommissar vertreten ist, muss sptestens mitdem allmhlichen Erlschen diese unheilvollen Institution das Problem Danzig

    so oder so errtert werden. Ich sah nun in der friedlichen Lsung dieser Frageeinen weiteren Beitrag fr eine endgltige europische Entspannung. Denndieser Entspannung dient man sicherlich nicht durch die Hetze wahnsinniggewordener Kriegstreiber, sondern durch die Beseitigung wirklicherGefahrenmomente.Ich habe nun der polnischen Regierung, nachdem das Problem Danzig schon vorMonaten einige Male besprochen worden war, ein konkretes Angebotunterbreiten lassen.Ich teile Ihnen, meine Abgeordneten, nunmehr dieses Angebot mit, und Siewerden sich selbst ein Urteil bilden, ob es nicht im Dienste des europischenFriedens das gewaltigste Entgegenkommen darstellt, das an sich denkbar war.Ich habe, wie schon betont, die Notwendigkeit eines Zuganges dieses Staateszum Meere stets eingesehen und damit auch in Rechnung gestellt. Ich bin ja keindemokratischer Staatsmann, sondern ein realistischer Nationalsozialist. Ich hieltes aber auch fr notwendig, der Warschauer Regierung klarzumachen, dass so,wie sie einen Zugang zum Meere wnscht, Deutschland einen Zugang brauchtzu seiner Provinz im Osten. Es sind dies nun einmal schwierige Probleme. Dafrist nicht Deutschland verantwortlich, sondern jene Zauberknstler vonVersailles, die in ihrer Bosheit oder in ihrer Gedankenlosigkeit in Europa

    hundert Pulverfsser herumstellten, von denen jedes einzelne auerdem nochmit kaum auslschbaren Lunten versehen worden war. Man kann nun dieseProbleme nicht nach irgendeinem alten Schema lsen, sondern ich halte es frnotwendig, dass man hier neue Wege geht. Denn der Weg Polens zum Meerdurch den Korridor und umgekehrt ein deutscher Weg durch diesen Korridorhaben berhaupt keinerlei militrische Bedeutung. Ihre Bedeutung liegtausschlielich auf psychologischem und wirtschaftlichem Gebiet. Einemsolchen Verkehrsstrang eine militrische Bedeutung zuweisen zu wollen, hiee,sich einer militrischen Naivitt von seltenem Ausma ergeben.

    Ich habe nunmehr der polnischen Regierung folgenden Vorschlag unterbreitenlassen:

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    1. Danzig kehrt als Freistaat in den Rahmen des Deutschen Reiches zurck.2. Deutschland erhlt durch den Korridor eine Strae und eine Eisenbahnliniezur eigenen Verfgung mit dem gleichen exterritorialen Charakter frDeutschland, als der Korridor ihn fr Polen besitzt. Dafr ist Deutschland bereit:

    1. smtliche wirtschaftlichen Rechte Polens in Danzig anzuerkennen,2. Polen in Danzig einen Freihafen beliebiger Gre und bei vollstndigemfreien Zugang sicherzustellen,3. damit die Grenzen zwischen Deutschland und Polen endgltig als gegebenhinzunehmen und zu akzeptieren,4. einen 25jhrigen Nichtangriffspakt mit Polen abzuschlieen, also einen Pakt,der weit ber mein eigenes Leben hinausreichen wrde, und5. die Unabhngigkeit des slowakischen Staates durch Deutschland, Polen undUngarn gemeinsam sicherzustellen, was den praktischen Verzicht auf jede

    einseitige deutsche Vormachtstellung in diesem Gebiet bedeutet.Die polnische Regierung hat dieses mein Angebot abgelehnt und sich1. nur bereit erklrt, ber die Frage des Ersatzes des Vlkerbundkommissars zuverhandeln und2. Erleichterungen fr den Durchgangsverkehr durch den Korridor zu erwgen.Ich habe diese mir unverstndliche Haltung der polnischen Regierung aufrichtig

    bedauert, jedoch das allein ist nicht das Entscheidende, sondern das Schlimmsteist, dass nunmehr hnlich wie die Tschecho-Slowakei vor einem Jahr auch Polenglaubt, unter dem Druck einer verlogenen Welthetze Truppen einberufen zumssen, obwohl Deutschland seinerseits berhaupt nicht einen einzigen Manneingezogen hat und nicht daran dachte, irgendwie gegen Polen vorzugehen. Wiegesagt, dies ist an sich sehr bedauerlich, und die Nachwelt wird einmalentscheiden, ob es nun wirklich so richtig war, diesen von mir gemachteneinmaligen Vorschlag abzulehnen. Dies - wie gesagt - war ein Versuch von mir,eine die ganze deutsche Nation innerlich bewegende Frage in einem wahrhafteinmaligen Kompromiss zu lsen, und zwar zu lsen zugunsten beider Lnder.Meiner berzeugung nach war Polen bei der Lsung aber berhaupt keingebender Teil, sondern nur ein nehmender, denn dass Danzig niemals polnischwerden wird, drfte wohl auer Zweifel stehen. Die Deutschland nunmehr von

    der Weltpresse einfach angedichtete Angriffsabsicht fhrte in der Folge zu denIhnen bekannten so genannten Garantieangeboten und zu einer Verpflichtungder polnischen Regierung fr einen gegenseitigen Beistand, der also Polen unterUmstnden zwingen wrde, im Falle eines Konfliktes Deutschlands mitirgendeiner anderen Macht, durch den wieder England auf den Plan gerufenwrde, nun seinerseits gegen Deutschland militrisch Stellung zu nehmen. DieseVerpflichtung widerspricht der Abmachung, die ich seinerzeit mit demMarschall Pilsudski getroffen habe. Denn in dieser Abmachung istausschlielich Bezug genommen auf bereits, also damals bestehende

    Verpflichtungen, und zwar auf die uns bekannten Verpflichtungen PolensFrankreich gegenber. Diese Verpflichtungen nachtrglich zu erweitern, steht

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    im Widerspruch zur deutsch-polnischen Nichtangriffs-Erklrung. Ich htte unterdiesen Umstnden damals diesen Pakt nicht abgeschlossen. Denn was haben

    Nichtangriffspakte berhaupt fr einen Sinn, wenn sich der eine Partnerpraktisch eine Unmenge von Ausnahmefllen offenlt!

    Es gibt entweder kollektive Sicherheit, das heit kollektive Unsicherheit undewige Kriegsgefahr oder klare Abkommen, die aber auch grundstzlich jedeWaffenwirkung unter den Kontrahenten ausschlieen. Ich sehe deshalb damitdas von mir und dem Marschall Pilsudski seinerzeit abgeschlossene Abkommenals durch Polen einseitig verletzt an und damit als nicht mehr bestehend! Ichhabe dies der polnischen Regierung mitgeteilt. Ich kann aber auch hier nurwiederholen, dass dies keine nderung meiner grundstzlichen Einstellung zuden angefhrten Problemen bedeutet.Sollte die polnische Regierung Wert darauf legen, zu einer neuen vertraglichen

    Regelung der Beziehungen zu Deutschland zu kommen, so werde ich das nurbegren, allerdings unter der Voraussetzung, dass eine solche Regelung dannauf einer ganz klaren und gleichmig beide Teile bindenden Verpflichtung

    beruht. Deutschland ist jedenfalls gerne bereit, solche Verpflichtungen zubernehmen und dann auch zu erfllen.Wenn nun aus diesen Anlssen in den letzten Wochen eine neue Unruhe berEuropa hereingebrochen ist, dann ist verantwortlich dafr ausschlielich jeneuns bekannte, im Dienst internationaler Kriegshetzer stehende Propaganda, die,von zahlreichen Organen in den demokratischen Staaten betrieben, versucht,durch eine fortgesetzte Steigerung der Nervositt, durch das Fabrizierenandauernder Gerchte Europa reif fr eine Katastrophe zu machen, jeneKatastrophe, von der man dann erhofft, was auf anderem Weg bisher nichtgelungen ist: die bolschewistische Vernichtung der europischen Kultur! DerHass dieser Hetzer ist um so verstndlicher, als ihnen unterdes einer der grtenGefahrenpunkte der europischen Krise dank des Heldentums eines Mannes,seines Volkes und - das darf ich aussprechen - auch dank der italienischen undder deutschen Freiwilligen entzogen wurde.Deutschland hat in diesen Wochen mit der heiesten Anteilnahme den Sieg desnationalen Spaniens miterlebt und mitgefeiert. Als ich mich einst entschloss,

    dem Ruf General Francos und seiner Bitte, gegenber der internationalenUntersttzung der bolschewistischen Mordbrenner ihm auch durch dasnationalsozialistische Deutschland Hilfe zukommen zu lassen, zu entsprechen,wurde dieser Schritt Deutschlands von diesen selben internationalen Hetzern inder infamsten Weise missdeutet und beschimpft.Man erklrte damals, dass Deutschland die Absicht habe, sich in Spanienfestzusetzen, dass wir spanische Kolonien zu nehmen gedchten, ja, es wurde ineiner niedertrchtigen Lge die Landung von 20 000 Mann in Marokkoerfunden, kurz, man hat nichts unterlassen, den Idealismus unserer und der

    italienischen Untersttzung zu verdchtigen und daraus die Elemente fr dieneue Kriegsgefahr zu finden.

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    In wenigen Wochen wird nun der siegreiche Held des nationalen Spanien seinenfeierlichen Einzug in der Hauptstadt seines Landes halten. Das spanische Volkwird ihm zujubeln als dem Erlser von einem unsagbaren Grauen, als demBefreier von Mordbrennerbanden, die nach den Schtzungen allein an

    Hingerichteten und Ermordeten ber 775 000 Menschen auf dem Gewissenhaben. Man hat die Bevlkerung ganzer Drfer und Stdte frmlichabgeschlachtet unter der stillen huldvollen Patronanz westeuropischer undamerikanischer demokratischer Humanittsapostel. An diesem seinemSiegeseinzug nehmen in den Reihen der tapferen spanischen Soldaten neben denitalienischen Kameraden auch die Freiwilligen unserer deutschen Legion teil.Wir hoffen, die ganz kurze Zeit spter bei uns in der Heimat begren zuknnen.Das deutsche Volk wird dann erfahren, wie tapfer seine Shne auch auf diesem

    Platz fr die Freiheit eines edlen Volkes mitgekmpft haben und damit letztenEndes fr die Errettung der europischen Zivilisation. Denn der Sieg desbolschewistischen Untermenschentums in Spanien htte nur zu leicht seineWellen ber ganz Europa schlagen knnen. Daher auch der Hass derer, die es

    bedauern, dass Europa nun wieder nicht in Feuer und Flammen aufging. Siewollen sich daher erst recht keine Mglichkeit entgehen lassen, um zwischen dieVlker das Misstrauen zu sen und die fr sie erwnschte Kriegsstimmunganderwrts zu schaffen.Was in den letzten Wochen diese internationalen Kriegshetzer an verlogenenBehauptungen zusammenflschten und vor allem in den zahlreichen Zeitungenzum Besten gaben, ist zum Teil ebenso kindisch wie bsartig. Der erste Erfolgist - soweit dies nicht den innerpolitischen Zwecken der demokratischenRegierungen dienen soll - die Verbreitung einer nervsen Hysterie, die im Landeder unbegrenzten Mglichkeiten zurzeit bereits die Landung vonMarsbewohnern fr mglich hlt. Der eigentliche Zweck soll allerdings dieVorbereitung der ffentlichen Meinung sein, die englische Einkreisungspolitikals notwendig anzusehen und sie mithin auch im schlimmsten Falle zuuntersttzen.Das deutsche Volk kann demgegenber mit grter Ruhe seiner Arbeit

    nachgehen. Seine Grenzen werden vom besten Heer der deutschen Geschichteverteidigt, sein Luftraum wird von der gewaltigsten Luftflotte geschtzt, unsereKsten sind fr jede feindliche Macht unangreifbar gemacht. Im Westen ist dasstrkste Verteidigungswerk aller Zeiten entstanden. Das Entscheidendste aber istdie Geschlossenheit des Volkskrpers selbst, das Vertrauen der Deutschenuntereinander auf die gemeinsame Wehrmacht und - ich darf dies wohlaussprechen - das Vertrauen aller auf die Fhrung.

    Nicht geringer aber ist das Vertrauen von Fhrung und Volk zu unserenFreunden. Und hier an der Spitze zu dem Staat, der uns in seiner schicksalhaften

    Verbundenheit in jeder Hinsicht am nchsten steht. Auch in diesem Jahr hat dasfaschistische Italien das hchste Verstndnis fr die berechtigten deutschen

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    Interessen aufgebracht. Es darf niemand wundernehmen, wenn auf unserer Seitedas gleiche Empfinden gegenber den italienischen Lebensnotwendigkeiten

    besteht.Der Bund, der diese beiden Vlker vereint, ist unzerreibar. Jeder Versuch, an

    dieser Tatsache zu rtteln, erscheint uns als lcherlich. Er erhlt in jedem Fallseine beste Illustrierung und Aufklrung in dem Artikel, den vor wenigen Tagenerst eine groe demokratische Zeitung schrieb, dass man nicht mehr daranglauben drfe, Italien und Deutschland auseinandermanvrieren zu knnen, umsie dann einzeln zu vernichten.So hat die Deutsche Reichsregierung auch im tiefsten Verstndnis das Recht derAktion des italienischen Freundes in Albanien begriffen und sie daher begrt.Ja, der Faschismus hat nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, in dem Italienvon Natur und Geschichte zugewiesenen Lebensraum fr die Aufrechterhaltung

    einer Ordnung zu sorgen, durch die allein eine wirkliche Blte der menschlichenKultur begrndet und gesichert erscheint. ber die zivilisatorischen Arbeitendes Faschismus kann man in der brigen Welt aber letzten Endes genau sowenig im Zweifel sein wie ber den Nationalsozialismus. In beiden Fllensprechen unbestreitbare Tatsachen gegen das haltlose Geflunker und dieunbewiesenen Behauptungen der anderen Seite.Die Verengung der Beziehungen Deutschlands zu Italien und zu Japan ist dasdauernde Ziel der deutschen Staatsfhrung. Wir sehen in dem Bestand und derErhaltung der Freiheit und Unabhngigkeit dieser drei Weltmchte das strksteElement der Aufrechterhaltung einer wirklichen menschlichen Kultur, einer

    praktischen Zivilisation sowie einer gerechten Weltordnung fr die Zukunft.Antwort an RooseveltWie nun schon eingangs erwhnt, erhielt die Welt am 15. April 1939 Kenntnisdes Inhalts von einem Telegramm, das ich dann spter tatschlich auch

    persnlich zu sehen bekam. Es ist schwierig, dieses Dokument zu klassifizierenoder in eine bekannte Ordnung einzureihen. Ich will daher vor Ihnen, meineAbgeordneten des Deutschen Reichstages, und damit vor dem ganzen deutschenVolk eine Analysierung des Inhalts dieses merkwrdigen Schriftstckesversuchen und daran anknpfend auch gleich in Ihrem Namen und im Namen

    des deutschen Volkes die notwendigen Antworten geben.1. Herr Roosevelt ist der Meinung, dass auch ich mir darber klar sei, dass in derganzen Welt hunderte von Millionen der menschlichen Wesen hufig instndiger Furcht vor einem neuen Krieg, ja sogar vor einer Reihe von Kriegenlebten. Dies ginge auch das Volk der Vereinigten Staaten, dessen Wortfhrer ersei, nahe an, und ebenso msse es auch alle die anderen Vlker der ganzenwestlichen Halbkugel angehen.Antwort:Dazu wre zunchst zu sagen, dass diese Furcht vor Kriegen ohne Zweifel seit

    jeher die Menschheit und mit Recht erfllt hat.

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    So sind zum Beispiel nach dem Friedensschluss von Versailles vom Jahre 1919 -1938 allein 14 Kriege gefhrt wurden, an denen allerdings Deutschland inkeinem Fall beteiligt war, wohl aber Staaten der "westlichen Halbkugel", inderen Namen Herr Prsident Roosevelt ebenfalls das Wort ergreift. Dazu

    kommen noch im selben Zeitraum 26 gewaltsame Interventionen und mitblutiger Gewalt durchgefhrte Sanktionen. Auch daran ist Deutschland gnzlichunbeteiligt gewesen. Die amerikanische Union allein hat in 6 Fllen seit 1918militrische Interventionen durchgefhrt. Sowjetrussland hat seit 1918 zehnKriege und militrische Aktionen mit blutiger Gewalt gefhrt. Auch hieran warDeutschland in keinem Falle beteiligt. Es war auch nicht die Ursache einesdieser Vorgnge.Es wrde also in meinen Augen ein Irrtum sein, anzunehmen, dass die Furchtder europischen oder auereuropischen Vlker vor Kriegen gerade in diesem

    Augenblick auf wirkliche Kriege selbst zurckgefhrt werden knnte, fr dieDeutschland verantwortlich gemacht werden drfte. Der Grund fr diese Furchtliegt ausschlielich in einer ungezgelten, ebenso verlogenen wieniedertrchtigen Pressehetze, in der Verbreitung belster Pamphlete ber fremdeStaatsoberhupter, in der knstlichen Panikmache, die am Ende so weit fhrt,dass selbst Interventionen von Planeten fr mglich gehalten werden und zuheillosen Schreckenszenen fhren.Ich glaube, dass, sobald die verantwortlichen Regierungen sich selbst und ihren

    publizistischen Organen ber die Beziehungen der Vlker untereinander undinsonderheit ber die inneren Vorgnge bei anderen Vlkern die notwendigeZurckhaltung und Wahrheitsliebe auferlegen, die Kriegsangst sofortverschwinden wird und die von uns allen so erwnschte Ruhe eintreten knnte.2. Herr Roosevelt glaubt in seinem Telegramm, dass jeder grere Krieg, sogarwenn er auf andere Kontinente beschrnkt bleiben sollte, sich whrend seinerDauer und noch auf die ganze Lebenszeit mehrerer Generationen nachherschwer auswirken wird.Antwort:Dies wei niemand mehr als das deutsche Volk, denn dem deutschen Volkwurden im Friedensvertrag von Versailles Lasten aufgebrdet, die nicht einmal

    in hundert Jahren anzutragen gewesen wren, obwohl gerade amerikanischeStaatsrechtslehrer, Historiker und Geschichtsprofessoren nachgewiesen haben,dass Deutschland am Ausbruch des Weltkrieges genau so schuldlos war wieirgend ein anderes Volk.Allein, ich glaube nicht, dass jede Kampf sich fr eine ganze Umwelt, das heitfr die ganze Erde katastrophal auswirken muss dann, wenn man nmlich nichtknstlich durch ein System undurchsichtiger Paktverpflichtungen die ganze Erde

    planmig in solche Konflikte hineinzieht. Denn da die Welt bisher in frherenJahrhunderten und - wie ich eingangs in meinen Antworten nachwies - auch in

    den letzten Jahrzehnten fortgesetzt Kriege erlebte, wrde im Falle des Zutreffensder Auffassung Roosevelts schon jetzt in der Zusammenaddierung der

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    Auswirkung all dieser Kriege die Menschheit noch Jahrmillionen zu tragenhaben.3. Herr Roosevelt erklrt, dass er sich schon bei einer frheren Gelegenheit anmich gewandt habe im Interesse der Regelung politischer, wirtschaftlicher und

    sozialer Probleme auf friedlichem Wege mit der Hoffnung, dabei ohne Appellan die Waffen vorzugehen.Antwort:Ich habe diese Auffassung bisher auch selbst vertreten, und wie die Geschichtees ja auch erweist, ohne Waffengewalt, das heit ohne Appell an die Waffen dienotwendigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme geregelt.Leider ist diese friedliche Regelung aber durch die Hetze von Politikern,Staatsmnnern und Presseleuten erschwert worden, die von den in Fragestehenden Problemen weder betroffen oder auch nur berhrt werden konnten.

    4. Herr Roosevelt glaubt, dass die "Zeitstrmung" jetzt wieder drohendeWaffengewalt mit sich bringe und dass, wenn derartige Bedrohungenfortdauern, es unvermeidlich erscheine, dass ein groer Teil der Weltgemeinsam dem Verderben anheim falle.Antwort:Soweit es sich um Deutschland handelt, ist mir von einer derartigen Bedrohunganderer Nationen nichts bekannt, wohl aber lese ich in den demokratischenZeitungen jeden Tag die Lgen von derartigen Bedrohungen. Ich lese jeden Tagvon deutschen Mobilmachungen, von Truppenlandungen, von Erpressungen,und zwar alles von Staaten, mit denen wir nicht nur in tiefstem Frieden leben,sondern in vielen Fllen auf das engste befreundet sind.5. Herr Roosevelt glaubt weiter, dass im Falle eines Krieges siegreiche, besiegteund neutrale Nationen zu leiden haben werden.Antwort:Diese berzeugung habe ich als Politiker 20 Jahre lang vertreten in einer Zeit,da leider die amerikanischen verantwortlichen Staatsmnner fr ihre Beteiligungam Weltkrieg und fr die Art des Ausgangs desselben nicht zu gleichemVerstndnis durchringen konnten.6. Herr Roosevelt glaubt endlich, dass es in der Hand der Fhrer groer

    Nationen liege, ihre Vlker vor dem drohenden Unheil zu retten.Antwort:Wenn dies zutrifft, dann ist es ein strafbarer Leichtsinn, um kein schlimmeresWort zu gebrauchen, wenn die Fhrer von Vlkern, die ber eine solche Machtverfgen, es nicht fertig und zuwege bringen, ihrer zum Kriege hetzenden Pressedie Zgel anzulegen, um dadurch die Welt vor dem drohenden Unheil einerkriegerischen Auseinandersetzung zu bewahren.Ich halte es dann weiter fr unverstndlich, wie diese verantwortlichen Fhrer,statt die diplomatischen Beziehungen der Vlker untereinander zu pflegen, diese

    durch die Abberufung von Botschaften usw. ohne jeden Grund erschweren, jastren lassen knnen.

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    7. Herr Roosevelt erklrt, dass in Europa drei und in Afrika eine unabhngigeNation ihre Existenz eingebt htten.Antwort:Ich wei nicht, welche Nationen unter diesen dreien in Europa verstanden

    werden. Sollte es sich dabei um die dem Deutschen Reich zurckgegliedertenProvinzen handeln, dann muss ich den Herrn Prsidenten auf einengeschichtlichen Irrtum aufmerksam machen.Diese Nationen haben nicht jetzt in Europa ihre unabhngige Existenzeingebt, sondern im Jahre 1918, als man sie unter Bruch eines feierlichgegebenen Versprechens aus ihren Gemeinschaften riss und zu Nationenstempelte, die sie nie sein wollten, nicht waren, und als man ihnen eineUnabhngigkeit aufoktroyierte, die keine Unabhngigkeit war, sondernhchstens nur die Abhngigkeit von einem internationalen Ausland, das sie

    hassten, bedeuten konnte.Allein, auch was die eine Nation in Afrika anbetrifft, die dort ihre Freiheitverloren haben soll, so liegt auch hier wohl nur ein Irrtum vor, denn nicht eine

    Nation in Afrika hat ihre Freiheit verloren, sondern nahezu alle frherenEinwohner dieses Kontinents sind mit blutiger Gewalt der Souvernitt andererVlker unterworfen worden und haben mithin ihre Freiheit verloren.Marokkaner, Berber, Araber, Neger usw. sind alle einer fremden Gewalt zumOpfer gefallen, deren Schwerter und Bomben freilich nicht den Stempel "Madein Germany", sondern "Made in Democracies" trugen.8. Herr Roosevelt spricht endlich von Gerchten, von denen er allerdings glaubt,dass sie nicht zutreffen, die aber besagen, dass gegen noch weitere unabhngige

    Nationen weitere Angriffsakte erwogen werden.Antwort:Ich halte jede solche durch nichts begrndete Andeutung fr eine Versndigungan der Ruhe und damit am Frieden der Welt. Ich sehe darin weiter eineSchreckung oder zumindest Nervsmachung kleiner Nationen. Sollte HerrRoosevelt hier wirklich bestimmte Flle im Auge haben, dann wrde ich bitten,die vom Angriff bedrohten Staaten und die in Frage kommenden Angreifer zunennen. Es wird dann mglich sein, durch kurze Erklrungen diese

    ungeheuerlichen allgemeinen Beschuldigungen aus der Welt zu schaffen.9. Herr Roosevelt erklrt, dass offensichtlich die Welt dem Augenblick zutreibt,wo diese Lage in einer Katastrophe enden muss, wenn nicht ein rationeller Weggefunden wird, die Ereignisse zu lenken. Er erklrt endlich, ich htte wiederholtversichert, dass ich und das deutsche Volk den Krieg nicht wnschten und dass,wenn dies zutreffe, auch kein Krieg gefhrt werden brauchte.Meine Antwort: Ich darf noch einmal feststellen, dass icherstens keinen Krieg gefhrt habe, dass ichzweitens seit Jahren meinem Abscheu vor einem Kriege und allerdings auch

    meinem Abscheu vor einer Kriegshetze Ausdruck verleihe, und dass ich

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    drittens nicht wsste, fr welchen Zweck ich berhaupt einen Krieg fhrensollte. Ich wre Herrn Roosevelt dankbar, wenn er mir darber Aufklrunggeben wollte.10. Herr Roosevelt ist endlich der Meinung, dass die Vlker der Erde nicht

    davon berzeugt werden knnten, dass irgendeine Regierungsgewalt irgend einRecht oder einen zwingenden Anlass hat, auf ihr eigenes oder auf andere Vlkerdie Folgen eines Krieges herabzuzwingen, es sei denn aus dem Grundeunzweideutiger Selbstverteidigung.Antwort:Ich glaube, dies ist die Auffassung aller vernnftiger Menschen, nur scheint esmir, dass der Fall der unzweideutigen Selbstverteidigung fast in jedem Kriegvon beiden Seiten in Anspruch genommen wird, und dass jene Einrichtung aufder Welt einschlielich der Person Roosevelts nicht vorhanden ist, um dieses

    Problem eindeutig zu klren.Es kann wohl kein Zweifel darber geben, dass zum Beispiel Amerika in denWeltkrieg in keinem Fall zur "unzweideutigen Selbstverteidigung" eingetretenist.Ein vom Herrn Prsidenten Roosevelt selbst eingesetzterUntersuchungsausschuss hat im Gegenteil die Ursachen des Eintritts Amerikasin den Weltkrieg untersucht und kam dabei zur Feststellung, dass dieser Eintrittim wesentlichen aus ausschlielich kapitalistischen Gesichtspunkten erfolgt ist.Trotzdem sind daraus keinerlei praktische Konsequenzen gezogen worden. Wirwollen also nur hoffen, dass wenigstens die nordamerikanische Union diesenedlen Grundsatz endlich auch selbst in der Zukunft vertritt und nur dann gegendas eine oder andere Volk in den Krieg zieht, wenn wirklich der Fall derunzweideutigen Selbstverteidigung gegeben ist.11. Herr Roosevelt meint weiter, dass er nicht aus Selbstsucht, Schwche oderFurcht so spreche, sondern nur mit der Stimme der Kraft und aus Freundschaftfr die Menschheit.Antwort:Wenn diese Stimme der Kraft und der Freundschaft zur Menschheit vonAmerika aus zur richtigen Zeit erhoben worden wre, und wenn vor allem dieser

    Stimme dann ein praktischer Wert zugekommen sein wrde, dann httezumindest jener Vertrag verhindert werden knnen, der zur Quelle der grtenMenschheitszerrttung aller Zeiten wurde, nmlich das Versailler Diktat.12. Herr Roosevelt erklrt nun weiter, dass es fr ihn festst