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Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 1 von 31
Humboldt Gymnasium
Schuljahr 2015/2016
GK-Fach Psychologie
Frau Korun
Der innere Schweinehund
Eine Untersuchung zur Steigerung der Motivation
vorgelegt von: Marie Grau
Wichterichstr. 35
50937 Köln
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 2 von 31
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ..................................................................................................... 3
2. Motivationspsychologie ................................................................................. 4
2.1 Definition ................................................................................................... 4
2.2 Willenspsychologie ...................................................................................... 4
2.3 Attributionstheorien ..................................................................................... 7
3. Die Untersuchung .......................................................................................... 8
3.1 Design und Methodik ................................................................................... 8
3.2 Aufbau der Fragebögen ................................................................................ 9
3.3 Durchführung des Motivationsprogramms .................................................... 10
3.4 Darstellung der Ergebnisse ......................................................................... 11
3.5 Interpretation der Ergebnisse ...................................................................... 12
3.6 Mögliche Störvariablen und Probleme ......................................................... 14
4. Schlusswort ................................................................................................. 14
5. Anhang ....................................................................................................... 15
6. Literatur-/Quellenverzeichnis ...................................................................... 30
7. Erklärung ................................................................................................... 31
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 3 von 31
1. Einleitung
Wer den Begriff „innerer Schweinehund“ liest, dem fallen sofort etliche Beispiele aus
dem eigenen, alltäglichen Leben ein, in denen dieser eine entscheidende Rolle spielt.
Wie oft nimmt man sich etwas vor, beispielsweise auf Süßigkeiten zu verzichten, end-
lich einmal sportlich aktiver zu werden oder diesmal rechtzeitig mit der Vorbereitung
für die nächste Klausurenphase zu beginnen, und schafft es letztendlich, aus welchen
Gründen auch immer, doch wieder nicht. In solchen Momenten spricht man gerne vom
inneren Schweinehund.
Dieser wird in der Psychologie auch als Intentions-Verhaltens-Lücke bezeichnet. Der
fachliche Terminus beschreibt das Phänomen recht gut. Denn wenn wir im Volksmund
vom inneren Schweinehund sprechen, meinen wir damit eigentlich den Störfaktor, wel-
cher uns von der Durchführung unseres Entschlusses abhält, also der Lücke zwischen
der Absicht und der tatsächlichen Handlung.
Gerade in der heutigen Zeit, in der den Medien und sozialen Netzwerken sehr viel Auf-
merksamkeit geschenkt wird, fällt es oft besonders schwer, einen Entschluss in die Tat
umzusetzen. Fernsehserien, YouTube, Snapchat, Instagram und im Allgemeinen das
Handy bieten zahlreiche Ablenkungsmöglichkeiten, welche uns von unseren Vorhaben
und Zielen abbringen. Vor allem in Bezug auf Schule fällt es vielen Schülern schwer,
konsequent bei der Sache zu bleiben. Auch ich habe in diesem Bereich schon des Öfte-
ren mit dem inneren Schweinehund Bekanntschaft gemacht; ich habe es nicht geschafft,
meine Absicht erwartungsgemäß umzusetzen. Häufig bleibt dann ein Gefühl von Unzu-
friedenheit zurück. Es stellt sich die Frage, ob solche Situationen mithilfe eines Motiva-
tionsprogramms vermieden und der innere Schweinehund überlistet werden kann.
Um solche Situationen zu vermeiden und den inneren Schweinehund zu überlisten,
könnte ein Motivationsprogramm helfen.
Im Rahmen dieser Facharbeit werde ich mich mit dem Themenbereich der Motivations-
psychologie beschäftigen und prüfen, ob sich eine mögliche Lücke zwischen Intention
und Verhalten schließen bzw. das Ausmaß der Motivation steigern lässt. Dazu habe ich
eine Untersuchung konzipiert, bei der sechs Schüler/innen aus meiner Stufe an einem
Motivationsprogramm teilnehmen und versuchen sollen ihre Motivation in Bezug auf
Schule, speziell im Bereich des Lernens, zu erhöhen. Dieses Programm ist an ein beste-
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 4 von 31
hendes Konzept1 angelehnt. Den theoretischen Hintergrund bildet die Motivationspsy-
chologie, die nachfolgend skizziert wird.
2. Motivationspsychologie
2.1 Definition
Die Motivationspsychologie befasst sich mit der Frage, warum Lebewesen (Menschen)
sich so verhalten, wie sie es tun. Während unwillkürliches Handeln automatisch und
biologisch kontrollierte Prozesse beschreibt, zählen zu motiviertem Handeln nur Verhal-
tensweisen, für die man sich entschieden, hat und welche man mit Absicht ausführt [3,
S. 4-5]. Motiviertes Handeln hat außerdem häufig eine kognitive Grundlage: Mit Hilfe
gedanklicher Fähigkeiten werden Vor- und Nachteile einer Handlung abgewogen und
demnach eine Handlung ausgewählt [3, S. 6]. Darüber hinaus unterscheidet man zwi-
schen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Erstere bezeichnet eine aus sich selbst
entstandene, innere Motivation. Darunter fallen motivierte Handlungen, welche ausge-
führt werden, da die Person beispielsweise Spaß daran hat oder sich dafür interessiert.
Die Tätigkeit wird also nicht in Hinblick auf eine Belohnung oder Ähnliches, sondern
um ihrer selbst willen ausgeübt. Extrinsisch motivierte Handlungen zielen hingegen
gerade auf eine solche Belohnung oder auch auf die Vermeidung einer Bestrafung ab.
Außerdem zählen zu dieser Form der Motivation auch Aktivitäten, welche auf das
Drängen anderer hin ausgeführt werden [4]. Um einen Vorsatz in die Tat umzusetzen,
sollte der Grad der Motivation möglichst groß und von intrinsischer Natur sein [5]. Im
Folgenden werden die Willenspsychologie sowie die Attributionstheorien kurz erläutert,
da diese zentrale Theorien in der Motivationspsychologie darstellen und für die hier
vorgenommene Untersuchung relevant sind.
2.2 Willenspsychologie
Das Konzept des Motivationsprogramms lässt sich auf die Psychologie des Willens [3,
S. 158-166] zurückführen, welche sich damit beschäftigt, ob und auf welche Art und
Weise sich ein gefasster Entschluss in die Tat umsetzen lässt. Nach Heckhausen und
1 Das Motivationsprogramm, an dem ich mich orientiert habe, nennt sich MoVo-LISA und wurde 2002
von dem Sportpsychologen Prof. Dr. Reinhard Fuchs entwickelt. Es handelt sich dabei um ein Interventi-onsprogramm mit dem Ziel, Personen, die zu einer Lebensstiländerung im gesundheitlichen Bereich motiviert sind, bei der Umsetzung ihrer Absichten zu unterstützen [1], [2].
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 5 von 31
Gollwitzer ist das Realisieren von Absichten in vier Handlungsphasen unterteilt und
lässt sich im Rubikonmodell2 abbilden [3, S. 160-162]:
1. Vor-Entscheidungsphase
2. Vor-Handlungsphase
3. Handlungsphase
4. Nach-Handlungsphase
Diese vier Phasen unterscheiden sich in ihren gedanklichen Inhalten und ihrem Endre-
sultat:
Vorausgesetzt ist ein Wunsch oder Bedürfnis, welcher/welches den Beginn der ersten
Phase initiiert. In der Vor-Entscheidungsphase entscheidet sich die Person zwischen
verschiedenen Handlungsalternativen für diejenige, die subjektiv am besten realisierbar
und am attraktivsten erscheint. Das Abwägen führt somit zu einer Entscheidung, der
Wunsch/die Absicht wird zum Entschluss und als Endresultat wird eine Zielintention
festgelegt. Die Vor-Handlungsphase dient der Entwicklung eines konkreten Handlungs-
plans. Die gedanklichen Inhalte bestehen aus Denkvorgängen über genaue Umset-
zungsmöglichkeiten für die geplanten Handlungen in Hinblick auf die Zielintention,
ergo wann, wo, wie und wie lange jene ausgeführt werden sollen. Dieser Teilabschnitt
wird durch die Umsetzung der Zielintention in spezifische Realisierungspläne abge-
schlossen. Daher spricht man auch gerne von dem Endresultat der Realisierungsintenti-
on. In der dritten Phase, der Handlungsphase, wird der zuvor entworfene Realisierungs-
plan ausgeführt. Demzufolge sind die gedanklichen Inhalte auch größtenteils mit dem
Ausführen der Handlung beschäftigt, jedoch vergleichen sie auch die Realisierungsin-
tention mit aktuellen Gegebenheiten, reagieren flexibel und modifizieren den Hand-
lungsplan gegebenenfalls. Ein ideales Ergebnis dieser Phase wäre ein erfolgreicher Ab-
schluss der Handlung und das Erreichen des Ziels; dies muss aber nicht zwingend erfol-
gen. In der vierten Phase, der Nach-Handlungsphase, wird das Erreichte bewertet und
mit dem Gewünschten verglichen. So kann sowohl das Erreichen als auch das Nichter-
reichen des Ziels positiv oder negativ bewertet werden. Infolgedessen kommt es zu ei-
ner Neubewertung von Erwartung und Wert in Bezug zur Zielintention und eventuell zu
erneutem Abwägen zwischen anderen Wüschen und Bedürfnissen.
Häufig verläuft das Realisieren einer Handlung nicht immer reibungslos. Bei der Um-
setzung der Zielintention können Schwierigkeiten, in Form von Ablenkung oder eines
2Modell siehe Anhang 1
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 6 von 31
höheren Schwierigkeitsgrades als erwartet, auftreten. In solchen Fällen spricht man im
Volksmund vom inneren Schweinehund.
Nach Kuhl kann sich die Person in diesen Situationen in zwei Zuständen befinden: Im
Zustand der Handlungsorientierung oder dem der Lageorientierung. Während die
Handlungsorientierung der Realisierung der Zielintention dient, da sie sich mit Prozes-
sen oder Aktivitäten beschäftigt, welche auf den Handlungsplan ausgerichtet sind, ge-
fährdet die Lageorientierung die Zielintention. Eine Person, die sich in diesem Zustand
befindet, denkt nicht über die Realisierung ihrer Pläne nach, sondern über die zurücklie-
gende, aktuelle und zukünftige Lage [3, S.165-166].
Auch Heckhausen und Gollwitzer unterscheiden zwischen zwei Bewusstseinslagen,
nämlich zwischen der motivationalen und der volitionalen Bewusstseinslage [3, S.162-
163]. Die motivationale Bewusstseinslage ist in der Vor-Entscheidungs- und Nach-
Handlungsphase vorherrschend und kennzeichnet sich dadurch, dass verschieden Hand-
lungsalternativen in Hinsicht auf ihren subjektiven Wert verglichen werden. Durch das
ständige Abwägen ist die Aufmerksamkeit in diesen Phasen wenig fokussiert und die
Person ist offen für mögliche andere Handlungsalternativen. In der volitionalen Be-
wusstseinslage, welche der Vor-Handlungs- und Handlungsphase zugeordnet wird,
denkt die Person in erster Linie an die Realisierungsmögkichkeiten der Zielintetention.
Um diese auch umzusetzen ist die Person in dieser Bewusstseinslage wenig offen für
andere Handlungsalternativen und die Aufmerksamkeit ist auf die Ausführung der
Zielintetention fokussiert.
Darüber hinaus konnten Kuhl und seine Mitarbeiter/-innen mittels einer Befragung
(Fragebogen) feststellen, dass die Handlungs-/Lageorientierung im Gegensatz zu der
volitionalen/motivationalen Bewusstseinslage, ein dispositionelles Personenmerkmal
beschreibt. Dieses stellt er anhand von drei Aspekten dar [3, S. 165-166]:
1. entscheidungsbezogene Handlungs-/Lageorientierung
2. ausführungsbezogene Handlungs-/Lagebeziehung
3. misserfolgsbezogene Handlungs-/Lagebeziehung.
Ersterer Aspekt zeigt, dass handlungsorientierte Personen wesentlich schneller eine Ent-
scheidung fällen als lageorientierte Personen. Der zweite Aspekt besagt, dass hand-
lungsorientierte Personen konzentrierter und ausdauernder bei der Sache bleiben, wäh-
rend lageorientierte Personen sich schneller ablenken lassen. Mit dem dritten Aspekt
lässt sich feststellen, dass eine handlungsorientierte Person sich nicht von Misserfolgen
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 7 von 31
entmutigen lässt, lageorientierte Persönlichkeiten länger mit einem Misserfolg beschäf-
tigt sind.
Abschließend lässt sich feststellen, dass vor allem die volitionale Bewusstseinslage so-
wie die Handlungsorientierung ausschlaggebende, positive Auswirkungen auf die Ziel-
erreichung haben und besonders in den folgenden drei Fällen zum Ausdruck kommen:
1. Wenn unerwartete schwere Aufgaben auftreten und zur Bewältigung eine ver-
mehrte Anstrengung erforderlich ist.
2. Wenn Ablenkungen oder andere attraktive Ziele ausgeblendet werden müssen.
3. Wenn der Fall eintritt, dass Handlungen durch unvorhergesehene Ereignisse un-
terbrochen werden müssen.
In solchen Situationen dient eine volitionale Bewusstseinslage bzw. der Zustand der
Handlungsorientierung der Umsetzung der Zielintention.
2.3 Attributionstheorien
Attributionstheorien beschäftigen sich mit den subjektiv wahrgenommenen Ursachen
(Attributionen) für Handlungen oder Handlungsergebnisse und gehören auch zum The-
menbereich der Motivation, da Kausalattributionen Einfluss auf den motivationalen
Prozess und die Veränderung der Selbstwirksamkeit haben können [6]. Jede dieser Ur-
sachen lässt sich anhand von Ursachendimensionen (Kausaldimensionen) klassifizieren.
Die vier wichtigsten Kausaldimensionen sind Personabhängigkeit (Lokation), Stabilität
über die Zeit, Kontrollierbarkeit und Globalität. Erstere bezieht sich darauf, ob die Ur-
sache innerhalb der Person liegt (internale Ursache), wie z.B. die Begabung und An-
strengung oder außerhalb (externale Ursache), wie z.B. der Zufall und die Schwierigkeit
der Aufgabe. Die Dimension der Stabilität beschreibt, ob eine Ursache zeitlich stabil
oder variabel ist, also inwieweit sie über längere Zeit hin unverändert bleibt (z.B. Bega-
bung) oder sich schnell verändert (z.B. Anstrengung, Müdigkeit, Stimmung). Die Di-
mension der Kontrollierbarkeit stellt dar, inwiefern eine Ursache kontrollierbar bzw.
unkontrollierbar ist. Als kontrollierbar wir die eigene Anstrengung aufgefasst, während
Müdigkeit, Schwierigkeit der Aufgaben und der Zufall in der Regel als unkontrollierbar
angesehen werden. Die Dimension der Globalität bezieht sich auf die Eigenschaft einer
Ursache, global oder spezifisch zu sein. Als global wird eine Ursache bezeichnet, wel-
che in einer Vielzahl von Situationen gilt. So wird beispielsweise ein allgemeiner Man-
gel an Begabung in verschiedenen Situationen als Ursache für negative Handlungser-
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 8 von 31
gebnisse angesehen (globale Ursache), eine mangelnde mathematische Begabung je-
doch nur in spezifischen Situationen (spezifische Ursache) [7].
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Kausalattributionen entscheidend für den wei-
teren Verlauf des motivationalen Prozesses sind. So fördern internale Attributionen be-
züglich eines Erfolgs das Selbstwertgefühl. Stabile Attributionen haben Auswirkungen
auf die zukünftigen Erwartungen. In der Forschung bleibt weiterhin ungeklärt, ob Attri-
butionen die nachfolgende Leistung direkt beeinflussen oder ob sie indirekt beispiels-
weise über die Selbstwirksamkeitserwartung vermittelt werden [6].
3. Die Untersuchung
3.1 Design und Methodik
Das Ziel meiner Untersuchung ist die Steigerung von Motivation. Die dafür zugrunde
gelegte Hypothese lautet: Das Ausmaß der Motivation in Bezug auf Schule und
Lernen lässt sich mithilfe eines Motivationstrainings steigern.
Bezüglich dieser Annahme habe ich den Ablauf und Aufbau der Studie konzipiert. Das
gesamte Motivationsprogramm wurde auf eine Woche angesetzt und mit sechs Schü-
ler/innen aus meiner Stufe durchgeführt. Der zentrale Bestandteil der Untersuchung
waren zwei Fragebögen, welche von den Proband/innen ausgefüllt wurden. Der erste
Fragebogen wurde zu Beginn der Studie und vor Durchführung des Motivationspro-
gramms ausgefüllt. Mithilfe dieses Fragebogens sollen Aussagen über das Maß der Mo-
tivation vor dem Motivationstraining gemacht werden. Der zweite Fragebogen wurde
nach Abschluss des einwöchigen Motivationsprogramms ausgefüllt und hatte zum Ziel,
Informationen zur Veränderung der Motivation zu geben. Die verwendeten Kategorien
sind in beiden Bögen identisch, unterscheiden sich lediglich in ihren zeitlichen Bezügen
(z.B. „Was hält dich von deinem Vorhaben ab bzw. was hat dich abgehalten?"). Es wer-
den verschiedene Kategorien abgefragt, die auf das Ausmaß der Motivation schließen
lassen oder die diese beeinflussen bzw. davon beeinflusst werden können. Diese werde
ich im Folgenden darstellen:
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 9 von 31
3.2 Aufbau der Fragebögen
Der Fragebogen gliedert sich in mehrere Kategorien, die sich am Konzept von Professor
Reinhard Fuchs orientieren [8]. Der Fragebogen umfasst 73 Fragen (ohne Angaben zur
Person und Frage zur Planungstiefe). Im Fragebogen3 werden eingangs allgemeine An-
gaben zur Person erfragt. Die Proband/innen sollen sich einen fiktiven Namen aus-
denken, damit sie anonym bleiben können und zugleich eine Vergleichsmöglichkeit
zwischen den beiden Fragebögen besteht. Anschließend wird unter der Kategorie 2 die
derzeitige seelische Befindlichkeit ermittelt, auf die das Motivationstraining möglicher-
weise positive Auswirkungen haben könnte. In der Kategorie 3 (Lernaktivität) soll dar-
gestellt werden, wie oft und wie lange sich die Versuchspersonen momentan mit schuli-
schen Aktivitäten beschäftigen bzw. sich beschäftigt haben. Anschließend werden die
Stärke ihrer Intention und die Höhe der Selbstkonkordanz (Kategorie 4), welche einen
wichtigen Faktor für das Erreichen einer höheren schulischen Aktivität darstellt, ge-
prüft. Eine hohe Selbstkonkordanz ist dann vorhanden, wenn die Absicht der Person mit
ihren eigenen Werten vereinbar ist. In diesem Teil des Fragebogens wird überprüft, ob
die Motivation intrinsischer, identifizierter4, introjizierter
5 oder extrinsischer Natur ist.
Ferner wird unter Kategorie 5 der Grad der Selbstwirksamkeit gemessen. Je höher die
Selbstwirksamkeit ist, desto überzeugter ist die Person davon, in der Lage zu sein, ein
bestimmtes Verhalten ausführen zu können und wird daher eine Absicht eher in die Tat
umsetzen. Im Anschluss wird die Konsequenzerwartung ermittelt (Kategorie 6), die
zeigt, welche psychischen und mentalen Folgen die Person auf eine bestimmtes Verhal-
ten erwartet und ob diese als positiv (z.B. bessere Schulnoten) oder negativ (z.B. zu
hohe Anstrengung) wahrgenommen werden. Die Kategorie 7 (Perzipierte Barrieren)
fasst mögliche Hindernisse zusammen, welche die Person mehr oder weniger von der
Durchführung der Handlung abhalten können. Jedoch handelt es sich bei diesen Aktivi-
täten um Randbedingungen, deren Ursache innere Zustände oder Umweltgegebenheiten
3 Fragebögen siehe Anhang 2
4 Die Motivation wird als identifiziert beschrieben, wenn eine Person ein Ziel verfolgt, da es mit ihren
eigenen übergeordneten Wertvorstellungen übereinstimmt. ("Ich beabsichtige mehr für die Schule zu tun, da es gut für mich und meine Zukunft ist.") In diesem Fall wird genauso wie bei der intrinsischen Motivation von einer internal gesteuerten Begründung der Zielverfolgung gesprochen [5]. 5"Introjizierte Motivation liegt vor, wenn die Zielauswahl und Zielverfolgung auf Wertvorstellungen ba-
siert, die zwar als sinnvoll akzeptiert werden, die aber nicht den eigenen Werten entsprechen. Die Übernahme fremder Wertvorstellungen führt dazu, dass sich eine Person zur Zielverfolgung verpflichtet fühlt und dass eine potenzielle Nicht-Erfüllung solcher Ziele mit Angst oder Schuldgefühlen einhergeht" (Seelig, 2016) („Ich beabsichtige mehr für die Schule zu machen, weil ich mir sonst Vorwürfe machen müsste.“). [5]
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 10 von 31
sind. Diese Barrieren sind nicht mit negativen Konsequenzerwartungen zu verwechseln.
Kategorie 8 umfasst möglich kognitive und behaviorale Strategien, welche der Bewälti-
gung der unter Kategorie 7 aufgelisteten Hindernisse dienen. Des Weitern wird der
Umgang mit kritischen Situationen erfragt, in denen die Person einen „Ausrutscher"
erlebt. In solchen Situationen ist die Rückfallwahrscheinlichkeit äußerst groß und daher
dient dieser Aspekt der Rückfallprävention, welche einen Ausrutscher (partieller Kon-
trollverlust über Verhalten) nicht zum Rückfall („Vernachlässigung der gesamten neu
erlernten oder veränderten Verhaltensweisen über längere Zeit“ [8, S. 19]) werden las-
sen soll. Im Fragebogen, der nach dem Programm ausgefüllt wird, sollten die Pro-
band/innen hier besser abschneiden, also immuner gegen Ausrutscher sein. Bei Katego-
rie 9 (Planungstiefe/ Implementierungsintention), welcher im zweiten Fragebogen weg-
fällt, sollen die Versuchspersonen konkrete Handlungen auflisten, die zukünftig ausge-
führt werden sollen. Die Kategorie 10 bezieht sich auf die lernbezogene soziale Unter-
stützung, da der Einfluss von Personen aus dem Umfeld, wie der Familie, Freunden o-
der auch Lehrer/innen, positive oder negative Auswirkungen auf die schulische Aktivi-
tät haben kann.
3.3 Durchführung des Motivationsprogramms
Im ersten Schritt der Untersuchung mussten die Versuchspersonen den ersten Fragebo-
gen ausfüllen. Anschließend sollte jede/r Einzelne/r einen konkreten Wenn-dann-Plan
formulieren, in dem sie die Realisierung ihrer Absichten schriftlich festgehalten haben.
Die Methode des Wenn-dann-Plans hilft, einen Vorsatz in die Tat umzusetzen, da, so-
bald die „Wenn-Situation“ eintritt an das Ziel (dann...) erinnert und der Impuls zum
Handeln gegeben wird [9]. Ein mögliches Wenn-dann-Szenario könnte beispielsweise
sein: „Wenn ich aus der Schule komme, erledige ich sofort meine Hausaufgaben für den
folgenden Tag.“ Außerdem sollte notiert werden, wann, wo und wie lange die Tätigkeit
ausgeübt werden soll.
Damit nicht im Verlauf des Motivationsprogrammes unerwartete Hindernisse auftreten,
welche die Proband/innen von ihrer Zielerreichung abhalten könnten, sollten diese im
Anschluss direkt Ausnahmesituationen, wie beispielsweise Verabredungen, Krankheit
o.Ä. formulieren und für den Fall einer solchen Situation einen Plan B entwerfen.
Im Gruppengespräch haben alle Proband/innen die jeweiligen Pläne vorgestellt und auf
Realisierbarkeit geprüft. Zum Abschluss dieses ersten Treffens habe ich den Pro-
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 11 von 31
band/innen noch spezielle Tipps gegeben, die sie in der Realisierung ihrer Absichten
unterstützen können, aber nicht zwingend verwendet werden müssen. So habe ich da-
rauf hingewiesen, dass Erfolge auf die eigenen Leistungen zu beziehen sind (internale
Attribution). Dies zeigt der Person, dass sie den Erfolg aus eigener Kraft bewirkt hat
und in der Lage ist, weitere Erfolge zu erleben. Ferner habe ich erwähnt, dass es leichter
ist, einen Vorsatz in die Tat umzusetzen, wenn man sich z.B. eine Checkliste erstellt
und der "Wenn-dann-Plan" in erreichbarer Nähe ist und an das verfolgte Ziel erinnert.
Nach diesem ersten Treffen sollten die Proband/innen versuchen, ihre Absichten zu rea-
lisieren und ihre Erfahrungen protokollieren. Nach einer Woche fand eine weitere Sit-
zung statt, in der der zweite Fragebogen ausgefüllt wurde. Am Ende der Versuchsphase
wurden mir die Aufzeichnungen in Einzelgesprächen vorgestellt und Informationen
über die Umsetzung der Vorsätze gegeben.
3.4 Darstellung der Ergebnisse
Die Ergebnisse meiner Untersuchung6 lassen sich durch den Vergleich beider Fragebö-
gen ermitteln. Ich habe zwischen einer positiven Veränderung, einer negativen Verände-
rung und keiner Veränderung des Ausmaßes der Motivation unterschieden.
Die Antworten in den definierten Kategorien des Fragebogens wurden wie folgt als po-
sitive bzw. negative Veränderung eingeordnet:
bessere/schlechtere seelische Befindlichkeit
höhere/niedrigere Lernaktivität
größere/geringere Intentionsstärke
höhere/niedrigere intrinsische/identifizierte Motivation bzw. geringere extrinsi-
sche/introjizierte Motivation
höhere/niedrigere Selbstwirksamkeit
positivere/negativere Konsequenzerwartungen
höhere/niedrigere Barriereresistenz
vorhandene/keine Gegenstrategien
höhere/niedrigere Rückfallresistenz
mehr/weniger lernbezogene soziale Unterstützung
6 Ergebnistabelle siehe Anhang 3
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 12 von 31
Insgesamt hat die Auswertung der Fragebögen 110 positive (25 % der Antworten) und
62 (rd. 14 %) negative Veränderungen ergeben. 267 mal ist keine Veränderung (61 %)
festzustellen.
Während der negative Anteil der Ergebnisse im Vergleich zu dem der positiven nur in
der Kategorie 8 (Lernbezogene soziale Unterstützung)7 überwiegt, sind die positiven
Veränderungen in den Kategorien9 1 (Seelische Befindlichkeit), 4 (Selbstwirksamkeit),
6 (Perzipierte Barrieren) und 7 (Gegenstrategien und Rückfallprävention) mindestens
doppelt so groß wie die der negativen. In der Kategorie 4 (Selbstwirksamkeit)8 sind es
sogar 10 positive Veränderungen, während sich nur 2mal eine negative und auch nur
6mal keine Veränderung ergeben hat. Diese Kategorie ist die einzige, in der es nicht am
häufigsten zu keiner Veränderung kam. Bezogen auf die Anzahl der gesamten abzuge-
benden Antworten je Kategorie ist auffällig, dass vor allem in den Kategorien 4
(Selbstwirksamkeit) und 7 (Gegenstrategien und Rückfallprävention)9 häufig keine
Veränderung festzustellen war. In den Kategorien9 2 (Lernaktivität) und 3 (Intention
und Selbstkonkordanz) sind die Anteile der verschiedenen Veränderungstypen hinge-
gen relativ gleichmäßig verteilt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass meine Hypothese, das Ausmaß der Motivation
ließe sich durch ein Motivationsprogramm steigern, teilweise bestätigt werden kann:
Auch wenn überwiegend keine Veränderung festzustellen war, zeigt die Tatsache, dass
es fast dreifach so viele positive wie negative Ergebnisse gab, dass die Motivation in
Bezug auf Lernen auch schon in einer kurzen Zeit gesteigert werden kann, wenn auch
nicht enorm. Besonders auffällig ist, dass es in der Kategorie der Selbstwirksamkeit
(Kategorie 4) sogar häufiger zu einer positiven als zu keiner Veränderung kam und un-
ter dem Aspekt der lernbezogenen sozialen Unterstützung (Kategorie 8) mehr negative
als positive Ergebnisse zustande kamen.
3.5 Interpretation der Ergebnisse
Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich auf mehrere Arten deuten. Die große An-
zahl der Antworten, die keine Veränderung der Motivation ergibt, ist darauf zurückzu-
7 Kategorie 1: Seelische Befindlichkeit Kategorie 2: Lernaktivität Kategorie 3: Intenti-
on/Selbstkonkordanz Kategorie 4: Selbstwirksamkeit Kategorie 5: Konsequenzerwartung Kategorie 6: Perzipierte Barrieren Kategorie 7: Gegenstrategien und Rückfallprävention Kategorie 8:Lernbezogene soziale Unterstützung
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 13 von 31
führen, dass ein einwöchiges Motivationsprogramm das Ausmaß der Motivation nur
eingeschränkt steigern kann. Ich werde ich mich bei der Interpretation deshalb auf die
Ursachen für positive und negative Veränderungen konzentrieren.
Die Tatsache, dass die Selbstwirksamkeit sich schon innerhalb einer Woche stark ins
Positive verändern kann, lässt sich anhand der Attributionstheorien erklären. Diese ge-
hen von einer möglichen Beeinflussung der Selbstwirksamkeit durch Kausalattributio-
nen aus. In meiner Untersuchung hat sich herausgestellt, dass die Proband/innen die
Ursache ihrer Zielverfolgung nach dem Motivationstraining mehr internal bzw. weni-
ger external attribuieren. Ursachen für Erfolge im Zusammenhang mit Schule und Ler-
nen werden somit ebenfalls einer stärker internalen und stabileren Ursache zugeschrie-
ben und resultieren darin, dass die Person sich in Zukunft das Erreichen eines solchen
Zieles eher zutraut als zuvor. Durch die erhöhte Selbstwirksamkeit und die internale
Attribution erwarten die Versuchspersonen, wie die Auswertung der Ergebnisse gezeigt
hat, auch positivere Konsequenzen.
Darüber hinaus wird die seelische Befindlichkeit durch internale Ursachenzuschreibun-
gen verbessert, da diese das Selbstwertgefühl steigern [7]. Dieser Aspekt lässt sich auch
anhand der Ergebnisse darstellen; denn auch wenn die Zielverfolgung im zweiten Fra-
gebogen nur gering einer stärker internalen Ursache zugeschrieben wurde, hatte dies zu
positiveren Ergebnissen bezüglich der seelischen Befindlichkeit geführt.
Die positiven Veränderungen im Bereich der perzipierten Barrieren, der Gegenstrate-
gien und der Rückfallprävention lassen sich gut anhand Kuhls Annahme einer Hand-
lungs-/Lageorientierung und Heckhausens und Gollwitzers Annahme einer volitiona-
len/motivationalen Bewusstseinslage erklären. Alle drei gehen davon aus, dass der Zu-
stand der Handlungsorientierung bzw. die volitionale Bewusstseinslage der Zielerrei-
chung dienen, da die Person in diesem Zustand/ dieser Bewusstseinslage konzentrierter
bei der Sache ist und besser mit Misserfolgen umgehen kann. Meine Untersuchung hat
gezeigt, dass die Proband/innen sich nach dem Motivationstraining weniger von ihrem
Vorhaben abhalten lassen, ausdauernder bei der Sache bleiben und wesentlich rückfall-
resistenter sind. Demnach kann daraus gefolgert werden, dass in Situationen in den die
Zielerreichung gefährdet ist, häufiger der Zustand der Handlungsorientierung bzw. die
volitionale Bewusstseinslage eintritt. Dies ist wiederum ein Zeichen für ein erhöhtes
Ausmaß der Motivation, da die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung gesteigert ist.
Des Weitern lässt sich annehmen, dass sich weitaus mehr positive Ergebnisse gezeigt
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 14 von 31
hätten, wenn im Bereich der lernbezogenen sozialen Unterstützung nicht so viele nega-
tive Veränderungen stattgefunden hätten, denn Freunde, Familie und Bekannte können
positive Auswirkunken auf die Zielerreichung haben [8].
3.6 Mögliche Störvariablen und Probleme
Wie bereits erwähnt ist festzuhalten, dass die Wirkung des Motivationsprogramms auf-
grund der kurzen Dauer eingeschränkt ist. Die Motivation lässt sich i.d.R. nicht inner-
halb einer Woche langfristig steigern. Dafür wäre ein Motivationsprogramm von länge-
rer Dauer notwendig. Das Programm, an dessen Konzept ich mich angelehnt habe, wur-
de beispielsweise ein halbes Jahr lang durchgeführt. Zudem bin ich - im Unterschied zu
den Versuchsleiter/innen jenes Motivationsprogramms - keine geschulte Motivations-
trainerin. Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Versuchspersonen nicht aus eigenem
Interesse an dem Versuch teilgenommen haben, sondern auf meine Anregung hin. Die-
ser Aspekt könnte insbesondere negative Auswirkungen auf die Intentionsstärke und die
Selbstkonkordanz haben und daher die Wahrscheinlichkeit auf eine Steigerung der Mo-
tivation verringert haben. Eine weitere Störvariable könnte der Zeitraum des Programms
dargestellt haben. Das Programm wurde zu Beginn der Klausurenphase durchgeführt,
was aufgrund der Belastung dazu geführt hat, dass nicht die nötige Zeit für Einzelge-
spräche gefunden werden und somit keine individuelle Beratung erfolgen konnte. Des
Weiteren könnte die Klausurenphase einen negativen Einfluss auf die seelische Befind-
lichkeit haben.
4. Schlusswort
Abschließend lässt sich sagen, dass sich meine aufgestellte Hypothese trotz der Störva-
riablen bestätigen lässt. Auch wenn die Ergebnisse der Untersuchung gezeigt haben,
dass keine drastischen Veränderungen stattgefunden haben, ist anzunehmen, dass die
bereits durch ein einwöchiges Motivationsprogramm erhöhte Selbstwirksamkeit, die
stärkere internale Attribution bezüglich Erfolgen sowie eine höhere Rückfallresistenz
und positivere Konsequenzerwartungen das Ausmaß der Motivation gesteigert haben.
Es kann davon ausgegangen werden, dass bei einer längeren Durchführung des Pro-
gramms eine nachhaltigere Veränderung der Motivation erreicht wird.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 15 von 31
5. Anhang
Im Anschluss werden die der Facharbeit zugehörigen Anhänge aufgelistet.
Anhang 1: Rubikonmodell
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 16 von 31
Anhang 2: Fragebogen 1 und 2
Fragebogen 1
1. Angaben zur Person:
Symbol (Name)
Alter
Geschlecht
So gut bin ich in der Schule (in Schulnoten)
1 2 3 4 5 6
Nachhilfe Ja Nein
Wann hast du Zeit etwas für die Schule zu machen?
Mo Di Mi Do Fr Sa So
2. Derzeitige seelische Befindlichkeit:
nie selten manchmal häufig sehr häufig
Gereiztheit, Genervt-Sein
Innere Unruhe, Nervosität
Konzentrationsstörungen
Niedergeschlagenheit
Gefühle der Angst
Gefühle der Isolation
Anderes, und zwar………………………………...
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 17 von 31
3. Lernaktivität:
Wie oft und wie lange beschäftigst du dich mit folgenden Lernaktivitäten
Vokabeln ler-nen
an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Hausaufgaben an ……Tagen pro
Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Dinge aus dem Unterricht wie-derholen
an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Nichtver-standenes wie-derholen
an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Analysen oder längere Texte schreiben
an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
4. Intention/Selbstkonkordanz:
Wie stark ist deine Absicht in den nächsten Wochen regelmäßig etwas zu lernen bzw. etwas für die Schule zu machen?
Diese Absicht habe ich gar nicht
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Diese Absicht habe ich sehr stark
Ich habe die Absicht in den nächsten Wochen regelmä-ßig etwas für die Schule zu machen, …
trifft nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft etwas zu
trifft zu
weil es mir Spaß macht.
weil es gut für mich/meine Zukunft ist.
weil die positiven Folgen die Mühe wert sind.
weil Personen, die mir wichtig sind/die ich schätze mich dazu drängen.
weil ich denke, dass man sich manchmal auch zu et-was zwingen muss.
weil andere sagen, ich soll lernen.
weil ich sonst ein schlechtes Gewissen habe.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 18 von 31
Ich habe die Absicht in den nächsten Wochen regelmä-ßig etwas für die Schule zu machen, …
trifft nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft etwas zu
trifft zu
weil Lernen und Schule einfach zum Leben dazuge-hören.
weil ich mir sonst Vorwürfe machen müsste.
weil ich gute Gründe dafür habe.
weil ich sonst mit anderen Personen Schwierigkeiten bekomme.
5. Selbstwirksamkeit
Ich traue mir zu, mit einer schulischen Aktivität neu zu beginnen.
traue ich mir nicht zu
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traue ich mir 100% zu
Ich traue mir zu, eine ein-mal begonnene schulische Aktivität über längere Zeit weiterzuführen.
traue ich mir nicht zu
0 1 2 3 4 5
traue ich mir 100% zu
Ich traue mir zu, eine Aktivi-tät nach einer längeren Pause wieder aufzuneh-men.
traue ich mir nicht zu
0 1 2 3 4 5
traue ich mir 100% zu
6. Konsequenzerwartung
Wenn ich regelmäßig etwas für die Schule tue/tun wür-de, dann…
stimmt nicht
stimmt etwas
stimmt überwie-
gend
stimmt genau
erweitere ich meinen Hori-zont.
bekomme ich bessere No-ten.
werde ich selbstbewusster.
werde ich von schlechteren Schülern als Streber ange-sehen.
fühle ich mich mental woh-ler.
ist das manchmal zu an-strengend.
kann ich mein Ansehen verbessern.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 19 von 31
Wenn ich regelmäßig etwas für die Schule tue/tun wür-de, dann…
stimmt nicht
stimmt etwas stimmt
überwie-gend
stimmt genau
habe ich Angst das Gelernte im Unterricht zu zeigen.
kann ich die Gefahr, nicht versetzt zu werden reduzie-ren.
habe ich für andere Sachen keine Zeit mehr.
habe ich weniger Streit mit meinen Lehrern/Eltern.
finden meine Freunde das komisch/doof.
gehöre ich nicht mehr zu meiner Clique dazu.
7. Perzipierte Barrieren
Wie stark halten mich fol-gende Hindernisse vom Lernen ab?
gar nicht etwas stark sehr stark
Ich bin müde.
Freunde wollen etwas un-ternehmen.
Ich in krank.
Ich habe keine Lust.
Es ist noch viel andere Ar-beit zu tun.
Ich muss großen organisa-torischen Aufwand betrei-ben(Termine planen).
Ich habe schlechte Laune.
Im Fernsehen läuft etwas Gutes.
Mein Handy.
Ich bin niedergeschlagen.
Ich bin im Stress.
Ich habe meine Unterlagen in der Schule vergessen.
Ich habe vergessen, was für Hausaufgaben ich aufhabe.
Ich will Sport machen.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 20 von 31
8. Gegenstrategien und Rückfallprävention
Um den „Lerntermin“ trotz-dem wahrzunehmen…
mache ich nicht mache ich
verabrede ich mich zum Lernen.
lege ich meine Unterlagen griffbereit zurecht.
schreibe ich mein Vorhaben auf.
nehme ich mir vor, mir da-nach etwas Schönes zu gönnen.
vermeide ich „Lernkiller“ (Handy, Computer, Fernse-hen).
halte ich mir nochmal die Vorteile des Lernens vor Augen.
betrachte ich das Lernen als genauso wichtig wie andere Termine.
fange ich gar nicht erst an, darüber nachzudenken, was ich anstatt des Lernens tun könnte.
erzähle ich meinen Freun-den von meinem Vorhaben.
denke ich an das schlechte Gewissen, das ich hätte, wenn ich nicht lernen wür-de.
Nun kann es trotz allem doch dazu kommen, dass du es nicht schaffst zu lernen. Wie reagierst du?
trifft nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft etwas zu trifft zu
Ich betrachte es als Aus-nahme.
Ich resigniere und gebe mein Vorhaben gänzlich auf.
Ich mache mir keine weite-ren Gedanken und mache wie gewohnt weiter.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 21 von 31
9. Planungstiefe (Implementierungsintention)
Was willst du in nächster Zeit für die Schule tun?
A: …………………………………………………………………………………………………………………..
B: …………………………………………………………………………………………………………………..
C: …………………………………………………………………………………………………………………..
D: …………………………………………………………………………………………………………………..
E: …………………………………………………………………………………………………………………..
F: …………………………………………………………………………………………………………………..
10. Lernbezogene soziale Unterstützung
Die Personen aus meiner Umgebung…
(fast) nie manchmal oft (fast) immer
lernen ebenfalls.
nehmen Rücksicht auf mei-ne erhöhte Lernaktivität.
fordern mich auf mit dem Lernen zu beginnen oder weiter zu machen.
unterstützen mich praktisch (indem sie andere Aufgaben für mich übernehmen), damit ich mein Vorhaben ausüben kann.
ermutigen mich an Lernak-tivitäten festzuhalten und nicht aufzugeben.
erinnern mich daran regel-mäßig zu lernen.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 22 von 31
Fragebogen 2
1. Angaben zur Person:
Symbol (Name)
Wann hast du etwas für die Schule gemacht?
Mo Di Mi Do Fr Sa So
2. Derzeitige seelische Befindlichkeit:
nie selten manchmal häufig sehr häufig
Gereiztheit, Genervt-Sein
Innere Unruhe, Nervosität
Konzentrationsstörungen
Niedergeschlagenheit
Gefühle der Angst
Gefühle der Isolation
Anderes, und zwar………………………………...
3. Lernaktivität
Wie oft und wie lange hast du dich mit folgenden Lernaktivitäten beschäf-tigt?
Vokabeln ler-nen
an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Hausaufgaben an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Dinge aus dem Unterricht wie-derholen
an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Nichtver-standenes wie-derholen
an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Analysen oder längere Texte schreiben
an ……Tagen pro Woche ca. …… Min. pro Tag mache ich nicht
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 23 von 31
4. Intention/Selbstkonkordanz
Wie stark ist deine Absicht in den nächsten Wochen weiterhin regelmäßig etwas zu lernen bzw. etwas für die Schule zu machen?
Diese Absicht habe ich gar nicht
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Diese Absicht habe ich sehr stark
Ich habe die Absicht in den nächsten Wochen weiterhin regelmäßig etwas für die Schule zu machen, …
trifft nicht zu
trifft eher nicht zu
trifft etwas zu
trifft zu
weil es mir Spaß macht.
weil es gut für mich/meine Zukunft ist.
weil die positiven Folgen die Mühe wert sind.
weil Personen, die mir wichtig sind/die ich schätze mich dazu drängen.
weil ich denke, dass man sich manchmal auch zu et-was zwingen muss.
weil andere sagen, ich soll lernen.
weil ich sonst ein schlechtes Gewissen habe.
weil Lernen und Schule einfach zum Leben dazuge-hören.
weil ich mir sonst Vorwürfe machen müsste.
weil ich gute Gründe dafür habe.
weil ich sonst mit anderen Personen Schwierigkeiten bekomme.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 24 von 31
5. Selbstwirksamkeit
Ich traue mir zu, mit einer schulischen Aktivität neu zu beginnen.
traue ich mir nicht zu
0 1 2 3 4 5
traue ich mir 100% zu
Ich traue mir zu, eine ein-mal begonnene schulische Aktivität über längere Zeit weiterzuführen.
traue ich mir nicht zu
0 1 2 3 4 5
traue ich mir 100% zu
Ich traue mir zu, eine Aktivi-tät nach einer längeren Pause wieder aufzuneh-men.
traue ich mir nicht zu
0 1 2 3 4 5
traue ich mir 100% zu
6. Konsequenzerwartung
Wenn ich weiterhin regel-mäßig etwas für die Schule tue/tun würde, dann…
stimmt nicht stimmt etwas
stimmt überwie-
gend
stimmt genau
erweitere ich meinen Hori-zont.
bekomme ich bessere No-ten.
werde ich selbstbewusster.
werde ich von schlechteren Schülern als Streber ange-sehen.
fühle ich mich mental woh-ler.
ist das manchmal zu an-strengend.
kann ich mein Ansehen verbessern.
habe ich Angst das Gelernte im Unterricht zu zeigen.
kann ich die Gefahr, nicht versetzt zu werden reduzie-ren.
habe ich für andere Sachen keine Zeit mehr.
habe ich weniger Streit mit meinen Lehrern/Eltern.
finden meine Freunde das komisch/doof.
gehöre ich nicht mehr zu meiner Clique dazu.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 25 von 31
7. Perzipierte Barrieren
Wie stark haben mich fol-gende Hindernisse vom Lernen abgehalten?
gar nicht etwas stark sehr stark
Ich bin müde.
Freunde wollen etwas un-ternehmen.
Ich in krank.
Ich habe keine Lust.
Es ist noch viel andere Ar-beit zu tun.
Ich muss großen organisa-torischen Aufwand betrei-ben(Termine planen).
Ich habe schlechte Laune.
Im Fernsehen läuft etwas Gutes.
Mein Handy.
Ich bin niedergeschlagen.
Ich bin im Stress.
Ich habe meine Unterlagen in der Schule vergessen.
Ich habe vergessen, was für Hausaufgaben ich aufhabe.
Ich will Sport machen.
8. Gegenstrategien und Rückfallprävention
Um den „Lerntermin“ trotz-dem wahrzunehmen…
mache ich nicht mache ich
verabrede ich mich zum Lernen.
lege ich meine Unterlagen griffbereit zurecht.
schreibe ich mein Vorhaben auf.
nehme ich mir vor, mir da-nach etwas Schönes zu gönnen.
vermeide ich „Lernkiller“ (Handy, Computer, Fernse-hen).
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 26 von 31
Um den „Lerntermin“ trotz-dem wahrzunehmen…
mache ich nicht mache ich
habe ich mir nochmal die Vorteile des Lernens vor Augen gehalten.
habe ich das Lernen als genauso wichtig wie andere Termine betrachtet.
habe ich gar nicht erst ange-fangen, darüber nachzu-denken, was ich anstatt des Lernens tun könnte.
habe ich meinen Freunden von meinem Vorhaben er-zählt.
habe ich an das schlechte Gewissen gedacht, das ich hätte, wenn ich nicht lernen würde.
Nun kann es trotz allem doch dazu kommen, dass du es nicht schaffst zu lernen. Wie reagierst du?
trifft nicht zu trifft eher nicht zu
trifft etwas zu
trifft zu
Ich betrachte es als Aus-nahme.
Ich resigniere und gebe mein Vorhaben gänzlich auf.
Ich mache mir keine weite-ren Gedanken und mache wie gewohnt weiter.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 27 von 31
9. Lernbezogene soziale Unterstützung
Die Personen aus meiner Umgebung…
(fast) nie manchmal oft (fast) immer
habe ebenfalls gelernt.
haben Rücksicht auf meine erhöhte Lernaktivität ge-nommen.
haben mich aufgefordert mit dem Lernen zu begin-nen.
haben mich praktisch un-terstützt(indem sie andere Aufgaben für mich über-nommen haben), damit ich mein Vorhaben ausüben konnte.
haben mich ermutigt an der Lernaktivität festzuhalten.
haben mich daran erinnert regelmäßig zu lernen.
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 28 von 31
Anhang 3: Ergebnistabelle
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 29 von 31
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 30 von 31
6. Literatur-/Quellenverzeichnis
1 https://www.sport.uni-
freiburg.de/institut/Arbeitsbereiche/psychologie/psych_proj/konz Sa, 13. Februar 2016
2 http://www.movo-konzept.de/
Sa, 13. Februar 2016
3 Rudolph, Udo: Motivationspsychologie KOMPAKT, Weinheim, Basel (Beltz Verlag)
2009, 2. Aufl.
4 http://www.lernpsychologie.net/motivation/intrinsische-motivation
Di, 16. Februar 2016
5 https://www.sport.uni-freiburg.de/institut/Arbeitsbereiche/psychologie/
psych_proj/ssk/sktheorie
Mo, 29. Februar 2016
6 http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/ FU-
DISS_derivate_000000000229/06_Kapitel06.PDF;jsessioni
Mi, 2. März 2016
7 http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE02/LEHRE/Attributionstheorie.pdf
Do, 3. März 2016
8 https://www.sport.uni-freiburg.de/institut/Arbeitsbereiche/psychologie/pub_start/
endbericht-movo-lisa1.pdf
Di, 16. Februar 2016
9 R. Brand, D. Kahlert, Den inneren Schweinehund überwinden, in: www.gehirn-und-
geist.de, 2009
Marie Grau, Der innere Schweinehund – Eine Untersuchung zu Steigerung der Motivation Seite 31 von 31
7. Erklärung:
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe
verfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel ver-
wendet habe. Alle genutzten Internetquellen wurden kenntlich gemacht.
Sofern sich – auch zu einem späteren Zeitpunkt – herausstellen sollte, dass die Arbeit
oder Teile davon nicht selbstständig verfasst wurden, die Zitationshinweise fehlen oder
Teile aus dem Internet entnommen wurden, so wird die Arbeit auch nachträglich mit
null Punkten gewertet.
Ort und Datum Unterschrift