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Der kommunale Ordnungsdienst 2.0
Beschwerde-Apps, Frontoffice und Bürgerservice
Referent: Klaus Germer,Erster Stadtrat a.D.,Stadt Goslar
1022 Jahre alte UNESCO-Welterbestadt am Harz Große selbständige Stadt 50.125 Einwohner, „friedlichen Fusion“ mit der Stadt Vienenburg Stadtverwaltung: Oberbürgermeister plus 342 Mitarbeiter(-innen) „ZAD –Zentraler Außendienst“ mit 6 Mitarbeiter(-innen) Sitz der Polizeiinspektion Goslar, 1 Kontaktbeamter für die Stadt
ZAD Stadt Goslar
Fachbereich Kultur und Bürgerservice,
Fachdienst Straßenverkehr
3 Mitarbeiter Vollzugsdienst (E5 *Monatsbrutto 2045.94 €)
3 Politessen (E5 und E3* Monatsbrutto 1914.92 €)
Stadt Goslar- klassischer Aufgabenbereich des ZAD
Vollzug Allg. und Besonderes Ordnungsrecht
ZAD-Verkehrsüberwachung
ZAD Stadt Goslar Aufgabenanteile
Verkehrsüberwachung 60%
Ermittlungsdienst 20%
Vollzugsdienst 20%
Die Kommune ist im 21. Jhdt. einem rasanten Wandel unterworfen.
19. Europäischer Verwaltungskongress, 27.-28.02.2014, Dr. Alfred Reichwein © KGSt® Köln,
Neue Herausforderung an den KOD
Page 8
2014
Neues
Portfolio
2006 Netzwerk mit Servicecenter
ab 2000
E-Government
bis 1996 Klassischer Vollzugs-aussendienst
Richtlinie 2006/123/EG des EU-Parlamentes und
Rates vom 12.12.2006 über die Dienstleistungen im
Binnenmarkt (EU-DLR)
Die einheitliche Behördenrufnummer 115 als
Katalysator für die Transformation der öffentlichen
Verwaltung
Bürger- und Unternehmensservice Niedersachsen
BUS) Behördenwegweiser, Informationen zu rund 500
Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung
Einrichtung von kommunalen Servicecentern
Verwaltung im Netzwerk mit dem Bürger
Aufgabenportfolio von Servicecentern
Beispiel „Call Duisburg“
u.a. Störungsmeldungen
Meldungen ordnungswidriger Zustände allgemein,
Wilde Müllkippen,
Defekte Straßenlaternen/Ampelanlagen,
Schäden an Straßen und Gehwegen,
Störungen in Grünanlagen,
Rattenmeldungen,
Verbraucherbeschwerden,
Meldungen über Schrottautos,
Lärm-/Geruchsbelästigungen durch Gewerbebetriebe.
Einführung eines Ideen- und Beschwerdemanagement
Verwaltung im Netzwerk mit dem Bürger
Interaktive Beschwerde- und Anregungsmanagement
Software
Beschwerdesoftware /-apps
seit einigen Jahren bereits App in USA
„Aufmerksame Bürger können mit Hilfe der CitySourced-App
städtischen Behörden Müll, Graffiti und andere Vorkommnisse
melden. Die Kommunen sollen dadurch auch finanziell entlastet
werden.“
"In these trying times, this is one of the ways we are doing more with
less to deliver public safety and quality of life for our residents."
Pete Constant, San Jose City Council District
Verwaltungapps im Netzwerk mit dem Bürger
Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik.
Beschwerdesoftware /-apps
Goslar
Berlin/Brandenburg :
Köln
Funktionsweise der Apps
Bürger können schnell und unbürokratisch ihre Informationen an die
Stadtverwaltung melden, 24 Stunden und an sieben Tagen in der
Woche.
Meldungen werden vor Ort aktuell versendet. Dank GPS-
Satellitensignal erfährt die Stadt zudem sofort, wo beispielsweise
Äste auf dem Gehweg hängen oder eine Straßenlaterne nicht
leuchtet. Das vereinfacht die Zuordnung und beschleunigt die
Beseitigung des Mangels.
Man kann die Meldung direkt vor Ort absetzen und muss nicht erst
warten, bis man wieder zu Hause vor dem Computer sitzt. So wird
auch die Hemmschwelle herabgesetzt, Kontakt mit der
Stadtverwaltung aufzunehmen.
Durch Kartografie gestützte Standortbestimmung oder Verortung
per GPS werden die exakten Koordinaten mit der Meldung überstellt
und erleichtern das Auffinden des markierten Ortes zur Bearbeitung
des gemeldeten Hinweises.
Funktionsweise der Apps
Integration in bereits bestehende Servicecenter (neu z.B.
Servicecentersoftware mit integriertem Prozessmanagementtool)
Integriert in Zuständigkeitsfinder der Bundesländer (Bsp. BUS
Sachsen-Anhalt, BUS Niedersachsen).
Die Erfassung und Abarbeitung der Anliegen erfolgt in Verknüpfung
mit diesen Zuständigkeitsfindern.
App lässt sich über einen Einbindungsassistenten (Include Wizard)
nahtlos in den eigenen kommunalen Webauftritt integrieren und
passt sich den Endgeräten (Smartphone/Desktop) des Nutzers an.
App setzt vollständig auf bestehende Basisinfrastrukturen. Neben
der Nutzung der Daten zuständiger Stellen und Leistungen werden
über Standardschnittstellen verfügbare Geodateninfrastrukturen
(GDI) wie z.B. das Geodatenportal Niedersachsen eingebunden.
Analyse der Meldekanäle in Goslar
Kontaktarten über App
56%
Hauptthemen der Meldungen
Typische Mängelmeldungen
Verdeckung der Ampelanlage durch
Äste
Unkraut zwischen Fahrbahn und
Radweg
Seit zwei Tagen Glasscherben auf
Fahrbahn
Vandalismus: beschädigte Bank
Fahrradverkehr erheblich durch
Holunderstrauch behindert, der
direkt in den Rad/Fußweg
hineinwächst
Gullideckel stehen zu hoch
Typische Mängelmeldungen
Wildes Parken und mehrere
Schlaglöcher
Sockel der Peitschenlaterne rostet
durch
Typische Mängelmeldungen
Defekte Straßenlaterne
Straßenbaufbruch
Eisschlaggefahr
Lockere Pflastersteine
Typische Mängelmeldungen
Hoher Grasbewuchs ragt auf den
Radweg
Unmöglicher Zustand der
Rasenfläche
Störung Ampelanlage
Verunreinigung Pflastersteine
in der Fußgängerzone
Wilder Müll im Park
Sondermüll am Papiercontainer
Typische Mängelmeldungen
Verschmutzter Abfluss für
Niederschlagswasser. Das sich
sammelnde Wasser läuft in die
Tiefgarage
Schlaglochgefahr, im Kurvenbereich
sind die Bordsteine erheblich
ausgebrochen und die Pflasterung
weist tiefe Schlaglöcher auf.
Seit Tagen unerlaubtes Parken eines
LKW
Wilder Müll im Park
Sondermüll am Papiercontainer
Die TOP-Themen
Platz 3 „Der Geschäfts-“Prozess
Die TOP-Themen
Platz 2: Defekte
Straßenbeleuchtung/Ampel defekt
Die TOP-Themen
Platz 1 „Grüne Hölle“
Mangelnde Grünflächenpflege
Jahresergebnis Goslar 10/13 bis 10/14
Beschwerden
348
124
842 Meldungen
472
Backoffice
ZAD
Musterworkflow AppInfos
Servicecenter
KOD
Die Realität:
Unkraut an
Bushaltestelle
beim Krankenhaus
Die Realität:
Die Realität:
Unkraut;
Überhängende
Äste; Gefährdung von
Fußgängern
Die Realität:
Die Realität:
Die Realität:
Geschäftsprozessoptimierung
Geschäftsprozessoptimierung
Basics für optimale Ergebnisse
Strategische Entscheidung der Führung
Orientierung an Standards und Hilfsmitteln der D115-
Teilnehmer
Definierte Geschäftsprozesse im Backoffice
Kontinuierliche GPO
Definierte Services/Tickets
Aufbau / Pflege einer Wissensdatenbank(Wiki,
Datenpool)
Technische Ausstattung
Qualifizierung des Frontofficepersonals
Anpassung der Organisation: Verzahnung ZAD mit Servicecenter
und soweit noch getrennte Organisationseinheiten mit Bürgerbüro
(Einwohnermeldewesen/Passangelegenheiten
Abarbeiten der App Eingänge als Einstieg in GPO
Prozessdokumentation und Prozessoptimierung im Backoffice
(Workflow und Services)
KGSt Bericht „Geschäftsprozessoptimierung: Eine
Wegbeschreibung“
plus Prozessmanagementsoftware, z.B. PICTURE
Evaluation Projekt Goslar und Umsetzung in Projektmanagement Stufe 2
Ziel: Operatives einheitliches Frontoffice (Personaleinheit) aus
bisherigem Servicecenter/Bürgerbüro und ZAD
1. Priorität: Qualität der Aus- und Fortbildung des Personals
Basis: Curriculum Angestelltenlehrgang I plus spezieller Fortbildung
plus Praktika
angestrebt wird Entwicklung mit dem Niedersächsischen
Studieninstitut für kommunale Verwaltung
Ziel: entsprechende tarifliche Höhergruppierung/Stellenanhebung
für ZAD/Servicecenter
Zwingend: Qualität einer dem lokalen Bedarf angepassten IT-und
Sachausstattung
Evaluation Projekt Goslar und Umsetzung in Projektmanagement Stufe 2
Technische Ausstattung
Anlehnung an Mobile Bürgerdienste Einsatz beim KOD
Ziel: Gleichbleibende Service- und Beratungsqualität wie im
Bürgerbüro
Bürgeranliegen und häufig nachgefragten Dienstleistungen „aus
einer Hand“ werden an verschiedenen Orten außerhalb der
Verwaltung angeboten
Bürgerservice erfolgt zielgruppenorientiert und flexibel nach
spezifischen Bedürfnissen, z.B. Altersheim, Hochschule
Leistungserbringung in Räumlichkeiten vor Ort
Anpassung der Verwaltung auf den demografischen Wandel
Pilot für Land Brandenburg (Transferkonzept)
Modell :Ausstattung MoBü
Modell: KOD mit interaktiven Einsatzfahrzeugen
Multifunktions-PC für Funkstreifenwagen
macht aus Einsatzfahrzeugen mobile
Arbeitsplätze‚
Sichere Kopplung mit der Leitzentrale und
dem jeweiligen lokalen Fahrzeugnetz‚
Standardisiertes System auf Basis von
Open Source‚
Funktionsset mit Navigation,
Auftragsmanagement und Video‚
Sichere BSI-zertifizierte Datenverbindung in
das Polizeinetz‚
Flexibles, skalierbares System, das sich
einfach weiterentwickeln lässt‚
Deutschlandweit erster Multifunktions-PC
als intelligente Lösung für
Funkstreifenwagen
Ziel: Virtuelle Bürgerdienste
Ziel: Virtuelle Bürgerdienste
Curriculum für Angestelltenlehrgang I als Basis
Ziel der Ausbildung ist der umfassend vorgebildete und
im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit allseits
verwendbare Angestellte. Notwendige
Arbeitsvoraussetzung ist ein möglichst geschlossenes
Grundlagenwissen. Die Ausbildung vermittelt die
Fertigkeit und Sicherheit zur praktischen Anwendung
des Wissens.
Neben der Vermittlung der Fachkompetenz ist es Ziel der
Ausbildung, die für die berufliche Tätigkeit erforderlichen
Schlüsselqualifikationen zu fördern.
„Neue Kompetenzen braucht die Verwaltung der Zukunft“
Prof: Schuppan 3.Mai 2010
• Wie auch immer die neuen von E-Government bestimmten
Organisationsmodelle ausgestaltet sind, sie führen in der praktischen
Umsetzung nicht selten zu mehr Spezialisierung, Automatisierung,
Standardisierung, Formalisierung und kleinteiliger Arbeitsteilung.
• Dadurch besteht auf der Arbeitsebene für die Mitarbeiter des
öffentlichen Dienstes die Gefahr, dass ganzheitliche Arbeits- und
Sinnzusammenhänge (= Verlust des Verständnisses der in den
Fachanwendungen verborgenen Arbeitsprozesse) verloren gehen.
• Informationstechnik durchtränkt in hohem Maße die öffentliche
Verwaltungsarbeit, und nicht selten wird das realisiert, was technisch
möglich ist, statt von einer sozio-technischen und damit einer am
Menschen orientierten Gestaltung von Arbeitssystemen auszugehen.