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Der Lückenschluss Verkehrsfreigabe A33 Halle – Borgholzhausen 18. November 2019 1937 1975 2019 2011 2013 2003 1968 1996 2004 2008 2012 2018 Bereits 1937 wurde eine Strecke Osnabrück – Bielefeld – Paderborn im Grundnetz der Autobahnen festgehalten. Die eigentliche Planung für eine Auto- bahnverbindung zwischen der A1 bei Osnabrück und der A44 begann dann in den 1960er Jahren. Ab November 1975 bis November 2019 wurde die A33 in zehn Abschnitten gebaut. Herausgeber Straßen.NRW. Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe, Stapenhorststraße 119, 33615 Bielefeld Telefon 05 21 10 82-0, Telefax 05 21 10 82-210, [email protected] 2003: Erörterungstermin in der Stadthalle Gütersloh. Aufgrund des FFH-Gebietes Tatenhauser Wald musste eine neue Linie gefunden werden. Die Bechstein- fledermaus – sie machte die A33 zwischen Halle und Borgholzhausen über die Grenzen berühmt. Für sie und den Steinkauz wurden allein fünf der sechs Grünbrücken gebaut. Und nicht nur das: Außerhalb der vorgeschriebenen Lärmschutzanlagen ist die gesamte A33 auf beiden Seiten mit sogenannten Irrita- tionsschutzwänden versehen, damit die beiden streng geschützten Arten nicht direkt über die Autobahn fliegen. Als Nebeneffekt haben dadurch nicht nur diese beiden „Ruhe“, sondern auch alle anderen Anwohner der A33, welche sonst keinen aktiven Lärmschutz erhalten hätten. 9. Juni 2011: Planfeststellungsbeschluss. Mit 1.175 Seiten der umfangreichste Beschluss, der dem Bundesverwaltungs- gericht je vorgelegt wurde. Juli 2018: Aspahlteinbau – 40 Grad von oben und 120 Grad von unten – Schwerstarbeit. 1968: Linienbestimmung der A33 in diesem Abschnitt. Seitdem ist die Trasse der A33 in den Flächennutzungsplänen der Kommunen enthalten. Erneuter Erörterungstermin 6. November 2012: Das Bundesverwaltungs- gericht weist die Klage ab. Der Planfest- stellungsbeschluss ist rechtskräftig. Februar 2018: Aufgereiht und bereit zu großen Aufgaben, damit aus dieser Mondlandschaft eine Autobahn wurde. Ein grünes Dach auf der Autobahn: Die Grünbrücke am Eschweg in Holtfeld. Geplant und gebaut als Querungshilfe für den streng geschützten Steinkauz. Aber auch viele andere Tiere nutzen die grünen Überwege. 17. Dezember 2012: Der 1. Spatenstich an der Kreisstraße in Halle. Nicht für eine Brücke oder die Straße wurden die Spaten in die Erde gestochen, sondern symbolisch für eine Eiche. Die letzte von insgesamt 36 Brücken wurde an der Oldendorfer Straße in Borgholzhausen gebaut. Rund 2.500 Fundamente mussten für die Stützen der Lärmschutzwände gegossen werden. Am 11. Januar 2019 wurde bereits der 5,4 Kilometer lange Teilabschnitt zwischen Künsebeck und Halle freigegeben. 1996 wurde das erste Mal ein Planfeststellungs- verfahren eingeleitet und wieder ausgesetzt. Grund: Dissens mit den Landwirten wegen der Ausgleichsflächen. Mit einer „Gemeinsamen Erklärung“ vom 25. Februar 2004 – unterschrieben vom Verkehrsminister und der Umweltministerin NRW, den Bürgermeistern der betroffenen Städte, der Bezirks- regierung, dem Kreis Gütersloh sowie den Vertretern der Umweltverbände – wurde der „Konsenstrasse“ einvernehmlich zugestimmt. Vorgezogener Artenschutz: Bevor gebaut wird, werden erst neuer Wohnraum oder Flächen für Flora und Fauna geschaffen. 108.800 junge Bäume und 21.000 Sträu- cher, 1.042 Obstbäume und 430 Kopf- weiden gehörten zu den Ausgleichsmaß- nahmen. Die vielen Jungpflanzen wurden nicht per Hand gepflanzt – hier kam im Februar 2013 eine Spezialmaschine zum Einsatz.

Der Lückenschluss · 2008 2012 2018 Bereits 1937 wurde eine Strecke Osnabrück – Bielefeld – Paderborn im Grundnetz der Autobahnen ... 1802 wurde der französis che Schriftsteller

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Page 1: Der Lückenschluss · 2008 2012 2018 Bereits 1937 wurde eine Strecke Osnabrück – Bielefeld – Paderborn im Grundnetz der Autobahnen ... 1802 wurde der französis che Schriftsteller

Der Lückenschluss

Verkehrsfreigabe A33Halle – Borgholzhausen

18. November 2019

1937

1975 20192011 20132003

1968

1996

2004

2008 2012 2018Bereits 1937 wurde eine Strecke Osnabrück – Bielefeld – Paderborn im Grundnetz der Autobahnen festgehalten. Die eigentliche Planung für eine Auto-bahnverbindung zwischen der A1 bei Osnabrück und der A44 begann dann in den 1960er Jahren.

Ab November 1975 bis November 2019 wurde die A33 in zehn Abschnitten gebaut.

Herausgeber Straßen.NRW. Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe, Stapenhorststraße 119, 33615 Bielefeld Telefon 0521 1082-0, Telefax 0521 1082-210, [email protected]

2003: Erörterungstermin in der Stadthalle Gütersloh. Aufgrund des FFH-Gebietes Tatenhauser Wald musste eine neue Linie gefunden werden.

Die Bechstein-fl edermaus – sie machte die A33 zwischen Halle und Borgholzhausen über die Grenzen berühmt. Für sie und den Steinkauz wurden allein fünf der sechs Grünbrücken gebaut. Und nicht nur das: Außerhalb der vorgeschriebenen Lärmschutzanlagen ist die gesamte A33 auf beiden Seiten mit sogenannten Irrita-tionsschutzwänden versehen, damit die beiden streng geschützten Arten nicht direkt über die Autobahn fl iegen. Als Nebeneffekt haben dadurch nicht nur diese beiden „Ruhe“, sondern auch alle anderen Anwohner der A33, welche sonst keinen aktiven Lärmschutz erhalten hätten.

9. Juni 2011: Planfeststellungsbeschluss. Mit 1.175 Seiten der umfangreichste

Beschluss, der dem Bundesverwaltungs-gericht je vorgelegt wurde.

Juli 2018: Aspahlteinbau – 40 Grad von oben und 120 Grad von unten – Schwerstarbeit.

1968: Linienbestimmung der A33 in diesem

Abschnitt. Seitdem ist die Trasse der A33 in den

Flächennutzungsplänen der Kommunen enthalten.

Erneuter Erörterungstermin 6. November 2012: Das Bundesverwaltungs-gericht weist die Klage ab. Der Planfest-stellungsbeschluss ist rechtskräftig.

Februar 2018: Aufgereiht und bereit zu großen Aufgaben, damit aus dieser Mondlandschaft eine Autobahn wurde.

Ein grünes Dach auf der Autobahn: Die Grünbrücke am Eschweg in Holtfeld. Geplant und gebaut als Querungshilfe für den streng geschützten Steinkauz. Aber auch viele andere Tiere nutzen die grünen Überwege.

17. Dezember 2012: Der 1. Spatenstich an der Kreisstraße in Halle. Nicht für eine Brücke oder die Straße wurden die Spaten in die Erde gestochen, sondern symbolisch für eine Eiche.

Die letzte von insgesamt 36 Brücken wurde an der Oldendorfer Straße in Borgholzhausen gebaut.

Rund 2.500 Fundamente mussten für die Stützen der Lärmschutzwände gegossen werden.

Am 11. Januar 2019 wurde bereits der 5,4 Kilometer lange Teilabschnitt zwischen Künsebeck und Halle freigegeben.

1996 wurde das erste Mal ein Planfeststellungs-verfahren eingeleitet und wieder ausgesetzt. Grund: Dissens mit den Landwirten wegen der Ausgleichsfl ächen.

Mit einer „Gemeinsamen Erklärung“ vom 25. Februar 2004 – unterschrieben vom Verkehrsminister und der Umweltministerin NRW, den Bürgermeistern der betroffenen Städte, der Bezirks-regierung, dem Kreis Gütersloh sowie den Vertretern der Umweltverbände – wurde der „Konsenstrasse“ einvernehmlich zugestimmt.

Die Bechstein-fl edermaus – sie machte die A33 zwischen Halle und Borgholzhausen über die Grenzen berühmt. Für sie und den

Vorgezogener Artenschutz: Bevor gebaut wird, werden erst neuer Wohnraum oder Flächen für Flora und Fauna geschaffen. 108.800 junge Bäume und 21.000 Sträu-cher, 1.042 Obstbäume und 430 Kopf-weiden gehörten zu den Ausgleichsmaß-nahmen. Die vielen Jungpfl anzen wurden nicht per Hand gepfl anzt – hier kam im Februar 2013 eine Spezialmaschine zum Einsatz.

HKLokalesHalleBauernweisheit:Im Februar Schnee und Eis, macht

den Sommer heiß.

Spruch des Tages:Zu glauben ist schwer.Nichts zu glau-

ben ist unmöglich.Victor Hugo

Gedenktag:1802 wurde der französische Schriftsteller Victor Hugo gebo-

ren. 1948 eröffneteWalterOehmichen dieAugsburger Puppenki-ste mit dem Märchen »Der gestiefelte Kater«. 1949 wurde dieamerikanische Krimiautorin Elizabeth George geboren. 1961starb dermarokkanische KönigMohammed V. 1962 erklärte derOberste Gerichtshof derUSA die Rassentrennung in öffentlichenVerkehrsmitteln für verfassungswidrig.

Küchenzettel:Grünkohl mit Rauchendchen und Speck, Bratkartoffeln und

Feldsalat.

Der Tipp:Damit selbst gerührte Majonäse gelingt, müssen alle Zutaten

zimmerwarm verwendet werden.

Donnerstag

26.Februar 2004

»Wer lässt sich schon gerne einenZahn ziehen von jemandem, derdas nur einmal im Jahrmacht?«

Lokale Weisheiten

Dr. Klaus Wigginghaus, erster Beisitzer der StadtGütersloh,zur Schwerpunktbildung bei der Krankenhausfusion.

Durchbruch: Stellten sich nach Abschluss der Konsensverhandlungen den Kameras – von links, vorn: Klemens Keller (Bürgermeister Borgholzhausen), Sven-Georg Adenauer (Land-rat Kreis Gütersloh), Bärbel Höhn (Umweltministerin), Axel Horstmann (Verkehrsminister) und AndreasWiebe (Regierungspräsident); von links, hinten: Jürgen Keil (Stadt Hal-le), UlrichWindhager, Henning Klare (beide Landesbetrieb Straßenbau), Wolfhart Kansteiner (Naturschutzverbände OWL) und Klaus Brunsmeier (BUND). FOTO: SEROWY

Geplante Gesellschaft nimmt Konturen an

Krankenhaus-Fusion:Eine Klinik mitvier Standorten

¥ Halle/Gütersloh (kei). „Soweit waren wir in der Zu-sammenarbeit im Kreis Gü-tersloh noch nie.“ Dr. KlausWigginghaus, 1. Beigeordneterin der StadtverwaltungGüters-loh, war gestern Morgen imPressegespräch der Stolz deut-lich anzumerken. Obwohl esim Vorfeld der vorgezogenenSitzung des Gütersloher Kran-kenhausausschusses einigekritische Äußerungen aus denReihen der Politiker gegebenhatte (das HK berichtete),stimmte der Ausschuss amDienstagabend einstimmig fürdie Fusion der StädtischenKli-nik Gütersloh mit den Kran-kenhäusern in Versmold undHalle sowie dem evangelischenKrankenhaus Rheda.

Eine „ernste und offene Dis-kussion“ habe im Ausschussstattgefunden, berichtete KlausWigginghaus. Gemeinsam mitAndreas Latz, Geschäftsführerder Städtischen Klinik, hatte ergestern Morgen zur Pressekon-ferenz geladen.Nicht nur für dieFusion habe der Ausschuss sichausgesprochen, sondern auchfür dieUmwandlung der Städti-schen Klinik Gütersloh in einegemeinnützige GmbH. „Aller-dings unter der Voraussetzung,dass unser medizinisches Soll-Konzept auch kommt“, machteWigginghaus deutlich.Man habe zunächst daran ge-

dacht, die vier Häuser in einemlockeren Verbund, vielleicht ineiner Holding, zusammenzu-schließen. Im Verlauf der Ver-handlungen mit den Kassen seijedoch deutlich geworden, dassnur eine Fusion eine denkbareForm des Zusammenschlussesdarstelle. Der Verbund würdenach einer Fusion als eineKlinik

mit vier Standorten gelten.Innerhalb des Verbundes kämees,wenn es nach denVorstellun-gen der vier Partner geht, zuSchwerpunktbildungen. „Es istaber vorgesehen, dass für denPatienten sein Krankenhaus vorOrt Anlaufstelle bleibt“, machteWigginghaus deutlich. So seibeispielsweise die Schließungder Gynäkologie in Halle mitdem Ziel einer wohnortnahenmedizinischen Versorgung derMenschen im Kreis Güterslohnicht wirklich vereinbar.Mit bis zu 2,5Millionen Euro

Einsparpotenzial rechnet derKrankenhausverbund im Falleeiner Fusion. „Wer von Syner-gieeffekten spricht,meint natür-lich in erster Linie Arbeitsplät-ze“, sagte Wigginghaus. Im Be-reich des Pflegepersonals sei daallerdings keineMöglichkeit desPersonalabbaus. „Die Arbeitwird sich hier allerdings ver-dichten und wir brauchen gutausgebildete Leute.“ Einspa-rungspotenzial im Hinblick aufdieMitarbeiter sei allein im Be-reich der Verwaltung zu sehen.Man brauche dann nur eineComputerabteilung und nichtvier, nannte er als Beispiel.Nachdem nun innerhalb der

Kommunen derWeg zur Fusiongeebnet scheint, sollen inner-halb der nächsten zweiWochendie Verhandlungen mit demKrankenkassenverband wiederaufgenommen werden. An de-renAusgang hängt die Entschei-dung, ob es nun tatsächlich zurFusion kommt oder nicht. „BisAnfang des kommenden Jahreswollen wir die Fusion abge-schlossen haben“, formulierteWigginghaus das ehrgeizige ZielderVerbundpartner.¦ Mehr dazu auf der Seite

drei und auf der Seite Versmold.

Redaktion: Telefon: 05201 / 15-121 Sekretariat S. Meyer zu Köcker05201 / 15-120 H. Gontek (hego)05201 / 15-123 A . Großpietsch (AG)05201 / 15-124 D.-H. Serowy (DHS)

Fax : 05201 / 15-165E-Mail: [email protected]

Zustellung: Telefon: 05201 / 15-114 oder 15-115Anzeigen: Telefon: 05201 / 15-111

Fax : 05201 / 15-166

„Südtrasse brächte zehn Jahre Zeitverlust“VON DETLEF HANS SEROWY

¥ Düsseldorf/Halle. Die Feier-stimmung verging Landesver-kehrsminister Axel Horst-mann (SPD) und Umweltmi-nisterin Bärbel Höhn (Grüne)amMittwochmittag inDüssel-dorf nur einmal. „Vergleichba-re Probleme beimNaturschutzund der Wohnbebauung wiebei derV 16+“, fasste dieMini-sterin eine erstePrüfung der sogenannten Südtrasse in ihremHaus zusammen und sagte„mindestens zehn Jahre Zeit-verzögerung“ für den Fall ei-ner neuen Linienbestimmungvoraus. „Eine Südtrasse kämenur in Betracht,wenn die jetztgefundene Konsenstrasse inder Planfeststellung endgültigscheitert“, meinte Horstmann.Davon gehe er aber nicht aus,so derMinister.

Als einen „tollen Tag für dieA 33 ohne Katerstimmung“ be-zeichnete Axel Horstmann denAschermittwoch. Nur 82 Tagehabe es nach Aufnahme derKonsensgespräche gedauert, biseine für alle Seiten akzeptableLösung gefunden worden sei.„Ich bin der Überzeugung, dasskeine bessere Lösung möglichist“, lobte der Minister denKompromiss. „Dies ist der kür-zesteWeg zur A33,weil das Pla-nungs- und Prozessrisiko ent-scheidend geringer ist.“Höhn und Horstmann hat-

ten amMorgen mit den Vertre-tern der Naturschutzverbände,der Bezirksregierung, der Stra-

ßenbauer und der Kommunennoch einmal über die Konsens-vereinbarung beraten. „Wir ha-ben in denAnregungen und Be-denken der beiden Stadträteund des Kreises Güterslohnichts gefunden, was dem GeistderVereinbarung widerspricht“,erklärte der Landesverkehrsmi-nister.Dieser Einschätzung schloss

sich auch Bärbel Höhn an. Be-reits vor zehn Jahren sei von denNaturschützern mit derV 37 ei-ne vergleichbare Trasse vorge-schlagen worden, erinnerte dieMinisterin. „Die Konsenstrasseist auch gut für die Menschen“,betonte sie undmeinte,„für vie-leAnlieger wird der LärmschutzderAutobahn sogar eine Entlas-tung zur gegenwärtigen Situa-tion bringen.“

Das Konsensverfahren umdie A 33 habe Modellcharakterfür andereVorhaben,waren sichBärbel Höhn und Axel Horst-mann einig. „Es gab in diesemVerfahren niemanden, der nichtüber seinen Schatten springenmusste“, berichtete derMinisterund bedankte sich bei allen Be-teiligten für ihre „enormen An-strengungen“. „Solche schwieri-gen Vorhaben können auch imEinvernehmen mit dem Natur-schutz auf den Weg gebrachtwerden“, freute sich die Um-weltministerin.Einigkeit bestand darüber,

dass die Konsenstrasse im Ver-gleich zurV16+ nicht zu erhöh-ter Lärmbelastung in dem ge-schlossenen Wohngebiet zwi-schen L782 und Alleestraßeführen darf. Für die Wohnge-biete – insbesondere fürHesselnund Casum – müssten mindes-tens die vorgeschriebenenGrenzwerte eingehalten wer-den, heißt es dazu in der Kon-sensvereinbarung. Alle Mög-lichkeiten für eine Optimierungdes Lärmschutzes sollen genutztwerden.Um zwei Jahre wird die A-

33-Planung nach Ansicht vonAxel Horstmann durch die er-neuteVerschwenkung derAuto-bahn in Halle verzögert. „Wirwerden jetzt die Planfeststellungmit einem Deckblattverfahrenwieder aufnehmen“, kündigteder Minister an. Er versprachausdrücklich ein faires und er-gebnisoffenesVerfahren, in demalle BürgerInnen ihre Anregun-gen und Bedenken einbringenkönnen.„Ich hoffe, dass wir jetzt den

naturschutzfachlichen Pla-nungsauftrag der Bundesregie-rung (auch Sternchenvermerkgenannt, Anmerkung der Re-daktion) abgearbeitet habenund die A33 in den vordring-lichen Straßenbaubedarfkommt“, erklärte Axel Horst-mann. Aussagen zum Baube-ginn wollte er nicht machen.Den Planfeststellungsbeschlusserwartet er frühestens für 2006.

Konsensverhandlungen zum A-33-Lückenschluss in Halle gestern in Düsseldorf mit Vertragsschluss beendet

»A-33-Konsensverfahrenhat Modellcharakter«

„Halle wird nicht A-33-Flaschenhals“¥Düsseldorf/Halle (DHS). „Halle wird nicht der Flaschenhals derA 33.“ Nachdrücklich versprach Landesverkehrsminister AxelHorstmann, dass es nicht zu einer Autobahnlücke zwischen Borg-holzhausen und dem Schnatweg kommen wird.Das Thema sei amMittwochmorgen in der Konsensrunde noch angesprochen und imProtokoll derVerhandlungen vermerkt worden, betonte derMinis-ter auf Nachfrage. Danach werden die Teilstücke Halle und Stein-hagen entweder in einem Zug gebaut oder in einem Zug dem Ver-kehr übergeben.Möglicherweise wird auch das A-33-Teilstück zwi-schen Bielefeld und Steinhagen in diese Lösung einbezogen.

Bodenordnung: Land trägt Kosten¥ Düsseldorf/Halle (DHS). Gute Nachricht für die heimischeLandwirtschaft: Alle Kosten des bevorstehenden Bodenordnungs-verfahrens (früher Flurbereinigung) im Zusammenhang mit derAutobahn 33 wird die Straßenbauverwaltung tragen. „Wir werdendasVerfahren unverzüglich beginnen,wenn die Straßenbauer es be-antragen“, kündigte Umwelt- und Landwirtschaftsministern BärbelHöhn an.

Planfeststellung: Rechte gewahrt¥ Düsseldorf/Halle (DHS). Alle von der so genannten Konsen-strasse Betroffenen in Halle und Umgebung haben genügend Zeit,sich auf die neue Situation einzustellen und ihre Rechte zu wahren.Das wurde amMittwochmorgen imDüsseldorferVerkehrsministe-rium deutlich. In einem Deckblattverfahren wird das Planfeststel-lungsverfahren für die Autobahn im Bereich Halle neu aufgenom-men. Dabei können Anregungen und Bedenken erneut formuliertund in dasVerfahren eingebracht werden.AuchWidersprüche sindnatürlich weitermöglich. Es wird auch einen neuen Anhörungster-min für die Konsenstrasse geben und im Anschluss daran muss dasVerkehrsministerium alle Anregungen und Bendenken ergebnisof-fen prüfen, bevor der Planfeststellungsbeschluss erlassen werdenkann.Gegen diesen Beschluss sind dann wieder Klagen vor den zu-ständigenVerwaltungsgerichten möglich.

Betroffenheiten: Für den Protest betroffener BürgerInnen – hier einBild von der jüngsten Haller Ratssitzung – zeigten die PolitikerInnenamMittwoch in Düsseldorf Verständnis. Jede neue Trasse würde aberneue Betroffene hervorrufen, lautete ihre Antwort. FOTO: GROßPIETSCH

Adenauer: „Ein wichtiger undgroßer Tag für den Kreis Gütersloh¥Düsseldorf/Halle (DHS).Als„wichtigen und großen Tag fürden Kreis Gütersloh“ bezeich-nete Landrat Sven-Georg Ade-nauer den Aschermittwoch.Zuvor hatte auch er seineUnterschrift unter die Kon-sensvereinbarung gesetzt. Dassei ein gutes Ergebnis, lobteAdenauer die Einigung zumLückenschluss und forderte,jetzt müsse der bestmöglicheLärmschutz für die betroffe-nen Anlieger gefunden wer-den. Einstimmig hatte sich derGütersloher Kreistag hinterdenKonsens gestellt

Bei ihm wolle keine rechteFeierstimmung aufkommen,meinte Jürgen Keil. Dafür seider Bürgerprotest in Halle doch

zu groß, so der allgemeine Ver-treter von Bürgermeisterin An-ne Rodenbrock-Wesselmann.Das Oberziel dürfe aber nichtaus den Augen verloren werdenund das sei der schnellstmögli-che Lückenschluss der A33.„Aus Sicht der Stadt Halle ist

der Konsens das bestmöglicheErgebnis auf dem Weg dahin“,so Keil. Bedenken seien im Ratgeblieben, erklärteKeil mitBlickauf die Forderungen vieler Be-troffener nach einer Südtrasse.Diese Bedenken müssten imZuge der Planfeststellung jetztabgearbeitet werden.Der HallerRat hatte den Konsens einstim-mig gebilligt.„Der Lückenschluss hat Mo-

dellcharakter“, freute sich Regie-rungspräsident Andreas Wiebe.

Dies passe sehr gut zurModell-region OWL. „Wir werden jetztalles tun, damit es sehr raschgeht“, kündigte Wiebe an. AlleBetroffenen würden zu Wortkommen, versprach er ein fairesPlanfeststellungsverfahren an.Von einer „turbulenten Rats-

sitzung“ am Dientagabend be-richtete Klemens Keller. Mehr-heitlich hatte sich der Borgholz-hauser Rat hinter die Konsens-vereinbarungen gestellt. „Wirmüssen dieMenschen jetztmit-nehmen und von dieser Lösungüberzeugen“, forderte der Bür-germeister. Borgholzhausen seivom großen Verkehrsdruckdurch das Autobahnende starkbetoffen. „Der Konsens ist füruns deshalb ein gutes Signal“, soKeller.

Jürgen Keil: „Bei mir kommt keine rechte Feierstimmung auf, Bürgerprotest ist zu groß“

Page 2: Der Lückenschluss · 2008 2012 2018 Bereits 1937 wurde eine Strecke Osnabrück – Bielefeld – Paderborn im Grundnetz der Autobahnen ... 1802 wurde der französis che Schriftsteller

VKB VKB

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Halle WestfalenBorgholzhausen-Bahnhof

Hesselteicher Straße Theenhausener Straße / L782

Tatenhausener Straße

Illenbruch

Holtfelder Straße

Stockkämper Straße

Stockkämper W

eg Postw

eg

Hesseln

Hörste

Künsebeck

68

68

68

12,6 Kilometervierstreifi ge Autobahn

1,7 KilometerVerlegung L782,Theenhausener Straße

5.000 MeterLärmschutzwälle

4.450 MeterLärmschutzwände

10.300 MeterWall und Wand, bis zu 7 Meter hoch

54 FußballfelderFahrbahnfl äche unter Asphalt (380.000 m²)

18.000 Lkw-LadungenSchotter unter den Fahrbahnen

36 KilometerBetongleitwand

15 KilometerSchutzplanken

80 KilometerFahrbahnmarkierung

1.200.000 m3

Bodenbewegung

36 Brückendavon 6 Grünbrücken

Bau Ökologie Kosten und Termine

Kommunikation132 HektarAusgleichsfl ächen

6 Grünbrückenals Querungshilfen für Tiere 10.000 MeterWildschutzzäune

23 Kleintunnel zum Schutz seltener Tierarten

5.400 MeterAmphibienleitschutz

14.000 MeterEntwässerungsrohre

43.000 MeterDrainagerohre

9 Regenrück-haltebecken

147,6 Mio. Euroreine Baukosten

19,4 Mio. Euro Grunderwerbskosten

167,0 Mio. Euro Gesamtkosten

Bauzeit vom 17.12.2012 bis 18.11.2019

15 KilometerKabel für die Notrufsäulen

56 KilometerLichtwellenleiter für die Daten-kommunikation

300 neue Schilder auf und zur Autobahn

Regenrückhaltebecken

Ausgleichsfl ächen

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Borgholzhausen

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Halle (Westf.)

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Künsebeck

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Grünbrücken1 Holtfelder Straße2 Eschweg3 Stockkämper Straße4 Neue Hessel5 Waldweg6 Postweg

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