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Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Der Lehrplanfür das Gymnasium in
Bayern im Überblick
STAATSINSTITUT FÜR SCHULQUALITÄTUND BILDUNGSFORSCHUNG
MÜNCHEN
Der Leitfaden wurde im Auftrag des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus erarbeitet.
Herausgeber:Staatsinstitut für Schulqualität und BildungsforschungAbteilung GymnasiumSchellingstraße 155, 80797 MünchenTel.: 089 2170-2121, Fax: 089 2170-2125www.isb.bayern.de
Ansprechpartner:[email protected]; Sekretariat Abteilung Gymnasium Tel.: 089/2170 - 2121; Fax: 089/2170 - 2125
Gestaltung: Druckerei Joh. Walch, Augsburg
Fotos: Daniel Biskup, Rolf Poss
Druck: brainwaves Marketing-, Medien- und Kommunikations KG, München
2. Auflage 2010
3
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
Der Lehrplan für das Gymnasiumin Bayern im Überblick
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
Sinn und Zweck der Lehrplanübersichten 7
Lehrplanübersichten
Katholische Religionslehre 8
Evangelische Religionslehre 10
Ethik 12
Deutsch 14
Latein 16
Griechisch 18
Englisch 20
Französisch 22
Italienisch 24
Russisch 26
Spanisch 28
Mathematik 30
Informatik 32
Physik 34
Chemie 36
Biologie 38
Natur und Technik 40
Geschichte 42
Geographie 44
Sozialkunde 46
Sozialpraktische Grundbildung 48
Wirtschaft und Recht 50
Wirtschaftsinformatik 52
Kunst 54
Musik 56
Sport 58
5
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
Vorwort
Dr. Ludwig Spaenle
Dr. Marcel Huber
Liebe Lehrkräfte,
liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern,
seit März 2009 liegt der neue Lehrplan für das Gymnasium in Bayern in
seiner überarbeiteten vollständigen Fassung vor. Neben einer Beschreibung
der Ziele und Anliegen des Gymnasiums enthält er die Profile der einzel-
nen Fächer mit ihrem Beitrag zum gymnasialen Bildungsauftrag sowie die
detaillierten Fachlehrpläne.
Um eine schnelle und gezielte Information darüber zu ermöglichen, welches
Wissen und Können die Schülerinnen und Schüler am bayerischen Gymna-
sium erwerben, werden in der vorliegenden Broschüre alle Lehrplaninhalte
übersichtlich zusammengefasst.
In jeweils zweiseitigen Darstellungen präsentieren sich alle Fächer mit ihren
zentralen Anliegen, Methoden, mit ihrer Struktur und allen Themen von
Jahrgangsstufe 5 bis 12 auf einen Blick.
Diese Transparenz der gymnasialen Lerninhalte ermöglicht allen Interessier-
ten einen raschen Überblick und vielfältige Wege der Kommunikation.
Lassen Sie sich ein auf Gespräche über den Lehrplan, über seine einzelnen
Inhalte, Schwerpunktsetzungen, fächerübergreifende Themen und vieles
mehr! Ihnen und Euch allen wünschen wir für die gemeinsame Arbeit in der
Schule und zu Hause viel Erfolg!
München, im Dezember 2009
Dr. Ludwig Spaenle Dr. Marcel Huber
Bayerischer Staatsminister Staatssekretär im Bayerischen
für Unterricht und Kultus Staatsministerium für Unterricht und Kultus
7
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
Sinn und Zweck der Lehrplanübersichten
Die vorliegende Broschüre ermöglicht Lehrkräf-
ten, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern eine
rasche Orientierung über die Inhalte und den Auf-
bau des gymnasialen Lehrplans. Hier noch einige
Tipps und Anregungen zur Nutzung:
Lehrkräfte:
■ Sie erhalten für Ihre Fächer einen Überblick über
die wesentlichen Themenbereiche und deren Ent-
wicklung von der Jahrgangsstufe 5 bis 12.
■ Sie erfahren in kompakter Form, welche Ziele
am Ende des Gymnasiums in Ihren Fächern ange-
strebt werden.
■ Die Broschüre soll Ihnen als Grundlage dafür
dienen, in den Klassen- und Fachkonferenzen die
Fachinhalte abzugleichen, Schwerpunktsetzungen
vorzunehmen und die Behandlung fächerüber-
greifender Themen abzustimmen.
■ In den Fachsitzungen tauschen Sie die Ergeb-
nisse der Klassenkonferenzen aus, gehen das
Grundwissen durch und entwickeln einen Aufga-
benkatalog für Vertretungsstunden, auf den auch
fachfremde Lehrkräfte in sinnvoller Weise zugrei-
fen können.
Eltern:
■ Sie lernen Struktur, einzelne Bereiche und Ziele
der einzelnen Fächer kennen.
■ Sie können einzelne Themen in der unterrichts-
freien Zeit begleiten und Anknüpfungspunkte in
Alltag und Freizeit finden.
■ In Absprache mit den Lehrkräften können Sie Ihr
Kind gezielter beraten, wenn schwierige Themen
anstehen.
■ Sie tauschen sich auch mit anderen Eltern bei
Elternbeiratssitzungen und Klassenelternabenden
über die Lehrplaninhalte aus und bringen dabei
Ihren beruflichen Hintergrund ein. So finden sich
auch in der Elternschaft ggf. Ansprechpartner für
bestimmte Fachgebiete.
Schülerinnen und Schüler:
■ Ihr könnt unter den Fachthemen eines Schul-
jahres nach Gebieten suchen, die euch besonders
interessieren. Meldet euch frühzeitig für Referate
oder andere Unterrichtsbeiträge, um eure Interes-
sen und Stärken einbringen zu können.
■ Ihr behaltet während des Schuljahres einen Über-
blick über die Inhalte der Fächer und könnt sehen,
was in früheren Jahrgangsstufen bereits behandelt
wurde bzw. was in den nächsten Jahren noch folgt.
■ Ihr tauscht Euch innerhalb der Klasse über die
Inhalte aus und stellt fest, was euch besonders
interessiert.
Die Broschüre soll auch die Kommunikation
zwischen den Partnern innerhalb der Schulge-
meinschaft stärken. Dies kann in unterschiedlicher
Weise erfolgen. Hier einige Anregungen:
■ Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler be-
sprechen zu Beginn des Schuljahres die jeweiligen
Fachlehrpläne anhand der Übersichten. Dabei er-
läutern die Lehrkräfte ihre Schwerpunktsetzungen
und nehmen Anregungen der Schülerinnen und
Schüler in die Unterrichtsplanung auf.
■ Im Rahmen der Klassenelternabende erläutern
die Klassenleiter die von den Lehrkräften vorge-
nommenen Absprachen zur Lehrplanumsetzung
und tauschen sich hierüber mit den Eltern aus.
■ In den Elternsprechstunden können die Lehr-
kräfte mithilfe der Broschüre fachliche Defizite und
Lücken der Schülerinnen und Schüler beschreiben
und Hilfen zur Beseitigung dieser Defizite und
Lücken geben.
■ Bei Informationsveranstaltungen für Eltern so-
wie Schülerinnen und Schüler (z. B. Informations-
veranstaltungen zum Übertritt, Informationsveran-
staltungen zur Wahl der Ausbildungsrichtungen)
bietet die Broschüre Material zur Beantwortung
von Fragen zum Lehrplan.
Wir hoffen, dass die Broschüre auf wichtige Fragen
zum gymnasialen Lehrplan kompetent Auskunft
gibt und zu einem offenen und vertrauensvollen
Austausch innerhalb der Schulgemeinschaft führt.
8
■■ ■ ■ KAtHoLISCHE RELIGIoNSLEHRE
Katholische Religionslehre
Zentrale Anliegen
Das Fach Katholische Religionslehre bietet den
jungen Menschen Raum, von ihren unterschied-
lichen Lebenswelten und altersspezifischen
Erfahrungen her in reflektierten Dialog mit dem
christlichen Glauben zu treten. Es unterstützt die
Heranwachsenden bei ihrer Suche nach Orientie-
rung und tragfähigen Lebensperspektiven. Darü-
ber hinaus lernen sie, die religiöse Dimension von
Wirklichkeit zu erschließen und entwickeln eine
Sprachfähigkeit, die ihnen hilft, ihre Fragen nach
Gott und der Welt zu formulieren, sich mit den
christlichen Antworten in eigenständiger Weise
auseinanderzusetzen, aber auch mit Andersden-
kenden ins Gespräch zu kommen. Damit leistet
der Katholische Religionsunterricht gerade in der
pluralen Gesellschaft einen wesentlichen Beitrag
zu Offenheit und echter Toleranz.
Das Fach Katholische Religionslehre
■ begleitet die Jugendlichen bei ihrer Selbstfin-
dung und sozialen Entwicklung und fördert dabei
besonders die religiöse Orientierungsfähigkeit;
■ bietet Kriterien für christliche Wertebildung und
ethische Urteilsfähigkeit;
■ sensibilisiert für eine Kultur des Lebens und die
unbedingte Achtung vor der Würde des Menschen
als Ebenbild Gottes;
■ macht vertraut mit den christlichen Grundlagen
abendländischer Traditionen und mit den Mög-
lichkeiten religiös motivierter Lebensgestaltung;
■ ermutigt zur verständigen Begegnung mit ande-
ren Religionen, zur Beteiligung am gesellschaftli-
chen Diskurs und zur Übernahme von Verantwor-
tung;
■ bietet Anknüpfungspunkte zur Zusammenarbeit
mit zahlreichen Fächern im Hinblick auf mensch-
liche Grunderfahrungen, naturwissenschaftliche,
politische und soziale Entwicklungen sowie aktuel-
le ethische Problemfelder.
Methoden
■ Gemäß der Vielgestaltigkeit der Themen lernen
die Jugendlichen eine Fülle von Methoden (z. B.
Bibel- und Textarbeit, kreatives Gestalten, Rollen-
spiele, Projektarbeit) kennen, die auch in anderen
Bereichen von Bedeutung sind.
■ Sie werden fähig, in religiösen und ethischen
Fragen eigene Standpunkte zu entwickeln, zu ver-
treten und abweichende Meinungen zu achten –
wesentliche Voraussetzungen für ein gelingendes
Miteinander in der globalisierten Welt.
Struktur
Der Lehrplan für Katholische Religionslehre
basiert auf sechs Lernbereichen, die über die
Jahrgangsstufen hin in unterschiedlicher Schwer-
punktsetzung bzw. Verknüpfung vorkommen. In
der folgenden Aufstellung (Seite 9) werden sie um
der Übersicht willen in vier Spalten zusammenge-
fasst. Im Sinn eines aufbauenden, vernetzenden
und nachhaltigen Lernens richtet sich die pädago-
gische Umsetzung nach den Jugendlichen in ihren
Entwicklungsphasen.
9
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
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■■ ■ ■ EVANGELISCHE RELIGIoNSLEHRE
Evangelische Religionslehre
Zentrale Anliegen
Der evangelische Religionsunterricht am Gym-
nasium erschließt die religiöse Dimension der
Lebenswirklichkeit. Er begleitet die Heranwach-
senden bei ihrer grundsätzlichen Orientierung und
hilft ihnen, die Fragen nach Gott und der Welt zur
Sprache zu bringen; dabei zeigt er Angebote von
christlichen Antworten auf. Er macht die jungen
Menschen aber nicht nur religiös sprachfähig,
sondern unterstützt sie dabei, auf dem Weg zum
Erwachsenwerden einen persönlichen, begründe-
ten Standpunkt zu finden und diesen zu vertreten.
So ermutigt er die Schülerinnen und Schüler, ihr
Leben in der Verantwortung vor Gott zu führen
aus der Gewissheit heraus, von Gott angenom-
men zu sein.
Das Fach Evangelische Religionslehre
■ leistet einen wesentlichen und besonderen
Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und
-stärkung;
■ bildet die Grundlage für Wertebildung und
ethische Urteilsfähigkeit;
■ trägt durch die Beschäftigung mit den Grund-
lagen unserer christlichen Kultur zur Vertiefung
eines historischen Bewusstseins und zur Identi-
tätsbildung bei;
■ bietet Anknüpfungspunkte zum Gespräch mit
allen Fächern über die Wahrnehmung der Wirk-
lichkeit, Fragen der Erkenntnis, über naturwissen-
schaftliche, politische und soziale Entwicklungen
und bietet Orientierung an in aktuellen Fragen der
ethischen Diskussion;
■ fördert ästhetische Bildung durch das Schu-
len der Wahrnehmung, durch eigenes Gestalten
und die Beschäftigung mit Werken der Bildenden
Kunst und Musik.
Methoden
Entsprechend der Vielseitigkeit der Themen lernen
die Jugendlichen eine Fülle von Methoden kennen
wie Umgang mit biblischen Texten, historischen
Quellen und Bildern, kreatives Gestalten, Rol-
lenspiele, selbständige Recherche, Projektarbeit
u. a., die auch in anderen Fächern nutzbringend
eingesetzt werden können und Hilfestellung bei
der Entwicklung eigener Standpunkte bieten.
Struktur
Der Lehrplan für Evangelische Religionslehre
ist spiralförmig angelegt. Die grundlegenden
Themengebiete werden über die Jahrgangsstufen
5 bis 12 mit ansteigendem Abstraktionsniveau
aufgebaut und vernetzt.
Zentrale Themenstränge, die immer auch unterei-
nander zusammenhängen, sind:
■ evangelisches Verständnis von Gott und
Mensch;
■ die Bibel als Buch des Glaubens und zentrale
christliche Traditionsbildungen;
■ markante kirchengeschichtliche Ereignisse und
Personen;
■ existentielle Glaubens- und Sinnfragen;
■ Kirche in ihrer Realität und ihren Möglichkeiten;
■ nichtchristliche Religionen und Weltanschauun-
gen;
■ grundlegende ethische Orientierungen und
Leitlinien.
11
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
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■■ ■ ■ EtHIK
Ethik
Zentrale Anliegen
Das Fach Ethik1
■ vermittelt die sittlichen Grundsätze, wie sie in
der Verfassung des Freistaates Bayern (Artikel
131) und im Grundrechtekatalog des Grundgeset-
zes für die Bundesrepublik Deutschland festgelegt
sind.
■ leistet einen Beitrag zur wertorientierten Per-
sönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler,
indem es ihnen die Achtung vor der Würde des
Menschen und der Überzeugungen Andersden-
kender, Toleranz und Weltoffenheit sowie Aufge-
schlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne
nahe bringt;
■ unterstützt die Schülerinnen und Schüler auf
der Suche nach einer verlässlichen moralischen
Orientierung und begleitet sie auf dem Weg zu
einer eigenverantwortlichen Lebensgestaltung;
■ befähigt die Schülerinnen und Schüler zu wert-
einsichtigem vernünftigen Urteilen, Entscheiden
und Handeln, vor allem auch in Konfliktsituatio-
nen;
■ fördert die Bereitschaft zur Übernahme von
Verantwortung und zum Engagement für Werte
und Normen;
■ versteht sich als fächerübergreifendes Integra-
tionsfach im Hinblick auf ethische Fragestellungen,
z. B. im Bereich der Bioethik oder der Ethik des
wirtschaftlichen Handelns.
Methoden
■ Die Schülerinnen und Schüler lernen philoso-
phische, weltanschauliche und religiöse Entwürfe
und Theorien kennen, reflektieren diese kritisch
und überprüfen sie im Hinblick auf die eigene
Lebenspraxis.
■ Bei der Vermittlung ethischer Entscheidungs-
kompetenz orientiert sich der Ethikunterricht an
dem grundlegenden Dreischritt: Wahrnehmung
(insbesondere Selbst- und Fremdwahrnehmung),
Entscheidung, Handlung.
■ Probleme und Konflikte aus dem unmittelbaren
Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler
werden thematisiert, analysiert und Lösungsalter-
nativen werden entwickelt.
Struktur
Der Ethiklehrplan basiert schwerpunktmäßig auf
vier Lernbereichen, die je nach Jahrgangsstufe
unterschiedlich gewichtet und verknüpft sind. Die
Kenntnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und
Schüler werden mit wachsender Komplexität über
die Jahrgangsstufen hinweg aufgebaut.
1 Für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist der Ethikunterricht Pflichtfach (Art. 47 Abs. 1 BayEUG).
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■■ ■ ■ DEUtSCH
Deutsch
Zentrale Anliegen
Der Deutschunterricht am Gymnasium ermöglicht
durch die intensive Beschäftigung mit Sprache
und Literatur kulturelle und ästhetische Bildung
sowie Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Er
bringt den Schülerinnen und Schülern das Spekt-
rum der Gegenwartsliteratur nahe und erschließt
ihnen im Rahmen einer vertieften literarischen
Bildung das dichterische Erbe der Vergangenheit.
Das Fach Deutsch strebt die Erweiterung, Diffe-
renzierung und Vertiefung des Vermögens an, die
deutsche Sprache in mündlicher und schriftlicher
Form als Mittel der Darstellung und Verständi-
gung sowie als Medium und Gegenstand des
Denkens und der Erkenntnis zu begreifen und zu
gebrauchen. Damit schafft der Deutschunterricht
wesentliche Voraussetzungen für den Unterricht
und den Lernerfolg in allen Fächern und Jahr-
gangsstufen. Auf Grund der intensiven Beschäfti-
gung mit der deutschen Sprache und der Ausei-
nandersetzung mit wertbezogenen Fragen von
Individuum, Gesellschaft und Welt bestimmt das
Fach die Persönlichkeitsbildung wesentlich mit,
fördert vernetztes Denken und erfüllt vielfältige
fächerübergreifende und integrative Funktionen.
Haltungen wie Selbstreflexion, Aufgeschlossen-
heit für Literatur, kulturelle Identität, Verständnis
und Verantwortungsbereitschaft für Mensch und
Welt sind Leitziele des Fachs.
Methoden
Die Schülerinnen und Schüler erwerben im Fach
Deutsch Schlüsselqualifikationen für Studium und
Beruf, vor allem eine umfassende Lese-, Sprach-,
Recherche- und Darstellungskompetenz. Damit
sind sie befähigt, mit Texten sachgerecht umzuge-
hen, Inhalte mündlich und schriftlich gut geglie-
dert zu präsentieren und adressaten- und themen-
bezogen zu sprechen und zu schreiben.
Struktur
Der Lehrplan für Deutsch besteht aus fünf grund-
legenden Lernbereichen, die über die Jahrgangs-
stufen hinweg einer Progression folgen:
Im Bereich Sprechen gewinnen die Schülerinnen
und Schüler Sicherheit in allen mündlichen Kom-
munikationsformen.
Im Bereich Schreiben lernen sie – auch im Hin-
blick auf Studium und Beruf – in motivierenden
Schreibanlässen, Gedanken zusammenhängend
zu entwickeln und die Sprache als persönliches
Ausdrucksmittel anzuwenden.
Der Bereich der Sprachbetrachtung sorgt für
gefestigte orthographische, grammatische und
stilistische Kenntnisse sowie für einen ausdiffe-
renzierten Wortschatz, der sich auch im eigenen
Stil äußert.
Die Beschäftigung mit Literatur sowie mit
Sachtexten trägt nicht nur zur Allgemeinbildung
bei, sondern bildet Werthaltungen sowie ästheti-
sches Urteilsvermögen aus.
Der selbstbestimmte und kritische Umgang mit
Medien fördert die Entwicklung einer eigenstän-
digen und reflektierten Einstellung zu ihnen und
verhilft den Schülerinnen und Schülern dazu,
deren Angebote und Möglichkeiten verantwor-
tungsbewusst, sachgerecht, sinnvoll und kreativ
zu nutzen.
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Latein
Zentrale Anliegen
Das Fach Latein
■ trägt als „Basissprache Europas“ und kulturel-
les Grundlagenfach entscheidend dazu bei, ein
Bewusstsein europäischer Identität zu schaffen;
■ vermittelt grundlegende Lern- und Arbeitsstra-
tegien;
■ schult Abstraktionsvermögen und analytisches
Denken;
■ fördert Konzentration und Ausdauer;
■ vermittelt die Fähigkeit, Zusammenhänge
herzustellen, auch schwierige Gedankengänge
nachzuvollziehen und nach eigenständigen und
kreativen Lösungswegen zu suchen;
■ vermittelt ein Verständnis für das Zusammen-
wirken sprachlicher Elemente und für das Funktio-
nieren von Sprache an sich;
■ fördert die Lesekompetenz der Schülerinnen
und Schüler und will die Freude am verständigen
Lesen literarischer Texte wecken;
■ vermittelt ein breites orientierungswissen;
■ will durch die Beschäftigung mit Werken der
Literatur und Kunst den Sinn für das ästhetisch
Schöne wecken;
■ regt durch das Kennenlernen fremder Stand-
punkte zur Auseinandersetzung mit diesen an
und will allgemein zu Weltoffenheit und einem
vorurteilsfreien Umgang mit fremden Kulturkrei-
sen erziehen;
■ kann durch die Einsicht in philosophische
Fragestellungen und die Diskussion zentraler
ethischer Werte eine wichtige Hilfestellung bei
der Entwicklung eines eigenen Lebenskonzepts
leisten.
Methoden
Der Lateinunterricht vermittelt jeweils altersge-
recht und in zunehmender Differenzierung grund-
legende Kompetenzen und sprachenspezifische
Lern- und Arbeitsstrategien wie z. B.: Lernorgani-
sation/Lernökonomie; Arbeiten im Team; Sam-
meln, Auswerten, Strukturieren von Informatio-
nen; zielgerichteter Einsatz von Medien; Arbeit mit
Nachschlagewerken, Lexika, Wortkunde; kreative
Auseinandersetzung mit Texten; Projektarbeit
Struktur
Im Lehrplan bilden über die Jahrgangsstufen hin-
weg die Bereiche Sprache und Text, Antike Kultur
sowie Methodisches und selbständiges Arbeiten
die Schwerpunkte; ab der Lektürephase, die in
Jahrgangsstufe 9 beginnt, tritt noch der Bereich
Themen und Autoren hinzu. In den einzelnen
Lehrplanbereichen werden die fachlichen Inhal-
te, Ziele und Kompetenzen (Sach-, Methoden-,
Selbst- und Sozialkompetenz) beschrieben.
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■■ ■ ■ GRIECHISCH
Griechisch
Zentrale Anliegen
Das Fach Griechisch
■ versteht sich als ein Schlüsselfach europäischen
Denkens und europäischer Kultur;
■ will durch sprachliche und inhaltliche Auseinan-
dersetzung mit griechischen Texten die gemeinsa-
men Fundamente Europas bewusst machen;
■ führt an die Ursprünge von Literatur und Thea-
ter, von Politik und Demokratie, von Wissenschaft
und Philosophie sowie von Kunst und Architektur
in Europa heran und vermittelt politisches Grund-
lagenwissen;
■ fördert die Ausdrucksfähigkeit in der Mutter-
sprache, die sprachliche Kreativität und die Fähig-
keit zu Abstraktion und transfer;
■ vermittelt ein vertieftes sprachliches Basiswis-
sen, das sowohl in den anderen Fremdsprachen
als auch im Deutschen nutzbar gemacht werden
kann;
■ vermittelt durch die intensive Interpretation lite-
rarischer Texte die Fähigkeit zur systematischen
Analyse, gedanklichen Gliederung und Darstel-
lung anspruchsvoller Sachverhalte;
■ ermöglicht in der Auseinandersetzung mit
Originaltexten eine Begegnung mit Grundfragen
menschlichen Daseins;
■ regt durch die ethischen, gesellschaftlichen und
politischen Fragestellungen die Jugendlichen
dazu an, in der Auseinandersetzung mit tradier-
ten Vorstellungen eine sinnvolle persönliche
Wertorientierung zu finden.
Methoden
Der Griechischunterricht vermittelt jeweils alters-
gerecht und in zunehmender Differenzierung
grundlegende Kompetenzen und sprachenspezifi-
sche Lern- und Arbeitsstrategien wie z. B.: Arbei-
ten im Team; Sammeln, Auswerten, Strukturieren
von Informationen; zielgerichteter Einsatz von
Medien; Arbeit mit Nachschlagewerken, Lexika,
Wortkunde; kreative Auseinandersetzung mit
Texten; Projektarbeit.
Struktur
Im Lehrplan bilden über die Jahrgangsstufen
hinweg die Bereiche Sprache und Text, Kultur und
Geisteswelt sowie Methodisches und selbständi-
ges Arbeiten die Schwerpunkte. In den einzelnen
Lehrplanbereichen werden die fachlichen Inhalte,
Ziele und Kompetenzen beschrieben. Der Lehr-
plan der Oberstufe steht unter dem Rahmenthe-
ma Die Selbstfindung des Menschen. Hierbei wird
die geistesgeschichtliche Entwicklung von der
mythischen Gebundenheit über die Entdeckung
des Ich bis hin zum Erwachen des kritischen Be-
wusstseins bei den Griechen nachvollzogen. Da-
bei können die Jugendlichen Parallelen zwischen
diesem geistesgeschichtlichen Prozess und ihrer
persönlichen Entwicklung erleben.
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■■ ■ ■ ENGLISCH
Englisch
Zentrale Anliegen
Im Fach Englisch2 erwerben die Schülerinnen und
Schüler anknüpfend an ihr Vorwissen aus der
Grundschule anwendungsbezogene Kenntnisse
der englischen Gegenwartssprache für Alltags-
leben, Studium und Beruf. Sie begreifen das
Englische als internationale Verkehrssprache, aber
auch als Kultursprache. Bereits mit Abschluss der
Sprach erwerbsphase in Jahrgangsstufe 10 können
sie schriftlich wie mündlich adressaten- und sach-
gerecht kommunizieren und eine große Bandbrei-
te von Texten und Äußerungen erschließen.
Zudem erweitern sie ihre Allgemeinbildung,
indem sie
■ exemplarisch Kenntnisse über gesellschaftliche
und kulturelle Gegebenheiten in der englischspra-
chigen Welt erwerben, die sie gegenüber anderen
Kulturen und Wertvorstellungen aufgeschlossen
machen, sie eigene Haltungen hinterfragen und
so eine multinationale Kommunikationskompe-
tenz entwickeln lassen;
■ wertorientiert und problemlösend mit Sachfra-
gen und Texten umgehen;
■ sich mit ausgewählten Beispielen aus Kunst
und Literatur auseinandersetzen;
■ das gymnasial erforderliche Maß an Sprach-
bewusstheit entwickeln, um im Sinn des lebens-
langen Lernens und der von der EU geforderten
Mehrsprachigkeit ggf. auch nach Abschluss ihrer
schulischen Ausbildung Zugang zu weiteren Spra-
chen zu erlangen.
Methoden
Der über die Jahrgangsstufen hinweg kumula-
tiv ausgerichtete Unterricht schafft methodische
Grundlagen für das Erlernen weiterer Fremdspra-
chen. Jeweils altersgerecht und in zunehmender
Differenzierung werden sprachenspezifische Lern-
und Arbeitsstrategien sowie allgemeine methodi-
sche Fertigkeiten vermittelt, z. B.:
■ Techniken der Wortschatzarbeit, Umgang mit
Hilfsmitteln wie Lexika;
■ Strategien der Fehlervermeidung und -korrektur;
■ Lese- und Gesprächsstrategien sowie weitere
Fertigkeiten im Umgang mit Texten aller Art, auch
Hörtexten, Internetseiten und Videos, zuzüg-
lich der im Berufsleben häufig geforderten sog.
Sprachmittlung (sinngemäßes wie zusammenfas-
sendes Übertragen von der einen in die andere
Sprache);
■ Recherche, Ergebnispräsentation, Team- und
Projektarbeit.
Struktur
Der Lehrplan für Englisch wie für alle modernen
Fremdsprachen orientiert sich am sog. Gemeinsa-
men europäischen Referenzrahmen, auf den sich
auch internationale Sprachzertifikate beziehen,
und ist in vier grundlegende Lernbereiche geglie-
dert, die über die Jahrgangsstufen hinweg einer
klaren, spiralförmigen Progression folgen:
Sprache, Texte und Medien, Interkulturelles
Lernen und Landeskunde, Lernstrategien und
Methoden selbständigen Arbeitens.
Zu allen Bereichen wird in jeder Jahrgangsstufe
das erforderliche Grundwissen ausgewiesen. Für
Jahrgangsstufe 10 entspricht es den nationalen
Bildungsstandards; in der Qualifikationsphase
der Oberstufe (Jahrgangsstufen 11 und 12) erfolgt
eine weitere gymnasial angemessene Vertiefung
auch der kulturellen Bildung, bezogen auf die Ein-
heitlichen Prüfungsanforderungen in der Abitur-
prüfung (EPA).
2 Die folgende tabellarische Aufstellung verzichtet auf die nochmalige Nennung der hier auf S. 20 erwähnten Methoden und Lernstrategien und bezieht sich vornehmlich auf fachspezifische Lerninhalte, beispielhaft aufgezeigt an Englisch als erster Fremdsprache.
21
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
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22
■■ ■ ■ FRANZöSISCH
Französisch
Zentrale Anliegen
Im Fach Französisch3 erwerben die Schülerinnen
und Schüler anwendungsbezogene Kenntnisse
der französischen Gegenwartssprache für Alltags-
leben, Studium und Beruf. Bereits mit Abschluss
der Spracherwerbsphase in Jahrgangsstufe 10
können sie schriftlich wie mündlich adressaten-
und sachgerecht kommunizieren und eine große
Bandbreite von Texten und Äußerungen erschlie-
ßen.
Zudem erweitern sie ihre Allgemeinbildung,
indem sie
■ exemplarisch die kulturelle Vielfalt des be-
freundeten Nachbarlands Frankreich und der
französischsprachigen Welt kennenlernen und
ein Bewusstsein europäischer Identität vor dem
Hintergrund ihres jeweiligen Herkunftslands
sowie angesichts globaler Herausforderungen
entwickeln;
■ ihre Persönlichkeit und multinationale Kom-
munikationskompetenz in der Begegnung mit
anderen, frankophonen Ländern und Kulturen
entfalten;
■ wertorientiert und problemlösend mit Sach-
fragen und Texten umgehen;
■ sich mit ausgewählten Beispielen aus Kunst
und Literatur auseinandersetzen;
■ das gymnasial erforderliche Maß an Sprach-
bewusstheit erwerben, um im Sinn des lebens-
langen Lernens und der von der EU geforderten
Mehrsprachigkeit ggf. auch nach Abschluss ihrer
schulischen Ausbildung problemlos Zugang zu
weiteren Weltsprachen wie z. B. Spanisch zu
erlangen.
Methoden
Der über die Jahrgangsstufen hinweg kumulativ
ausgerichtete Unterricht vermittelt jeweils alters-
gerecht und in zunehmender Differenzierung
grundlegende Kompetenzen und sprachenspezifi-
sche Lern- und Arbeitsstrategien, z. B.:
■ Analysieren individueller „Fehler“ als Königs-
weg zum erfolgreichen Lernen;
■ Lese- und Medienkompetenz sowie weitere
Fertigkeiten im Umgang mit Texten aller Art, auch
Hörtexten, Internetseiten und Videos, zuzüg-
lich der im Berufsleben häufig geforderten sog.
Sprachmittlung (Dolmetschen; sinngemäßes wie
zusammenfassendes Übertragen von der einen in
die andere Sprache);
■ Wortschatzarbeit, Umgang mit Hilfsmitteln wie
Lexika, Gesprächsstrategien, Recherche, Ergebnis-
präsentation, Team- und Projektarbeit.
Struktur
Der Lehrplan für Französisch wie für alle moder-
nen Fremdsprachen orientiert sich am Gemein-
samen europäischen Referenzrahmen und ist
gegliedert in vier grundlegende Lernbereiche, die
über die Jahrgangsstufen hinweg einer klaren,
spiralförmigen Progression unterliegen: Sprache,
Texte und Medien, Interkulturelles Lernen und
Landeskunde, Lernstrategien und Methoden selb-
ständigen Arbeitens.
Zu allen Bereichen wird in jeder Jahrgangsstufe
das erforderliche Grundwissen ausgewiesen. Für
Jahrgangsstufe 10 entspricht es den nationalen
Bildungsstandards; in der Qualifikationsphase
der Oberstufe (Jahrgangsstufen 11 und 12) erfolgt
eine weitere gymnasial angemessene Vertiefung
auch der kulturellen Bildung, bezogen auf die Ein-
heitlichen Prüfungsanforderungen in der Abitur-
prüfung (EPA).
3 Die folgende tabellarische Aufstellung verzichtet auf die nochmalige Nennung der hier auf S. 22 erwähnten allgemeinen Methoden und bezieht sich vornehmlich auf fachspezifische Lerninhalte, beispielhaft aufgezeigt an Französisch als zweiter Fremdsprache.
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Italienisch
Zentrale Anliegen
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und Schüler anknüpfend an ihr Vorwissen aus
zwei bereits erlernten Fremdsprachen anwen-
dungsbezogene Kenntnisse der italienischen Ge-
genwartssprache für Alltagsleben, Studium und
Beruf. Bereits mit Abschluss der Spracherwerbs-
phase in Jahrgangsstufe 10 können sie schriftlich
wie mündlich adressaten- und sachgerecht kom-
munizieren und eine große Bandbreite von Texten
und Äußerungen erschließen.
Zudem erweitern sie ihre Allgemeinbildung,
indem sie
■ exemplarisch Kenntnisse über gesellschaft-
liche und kulturelle Gegebenheiten im wichtigen
europäischen Partnerland Italien jenseits von
Tourismus und Klischees erwerben, die sie dazu
befähigen, interkulturell wirksam und differenziert
zu kommunizieren;
■ wertorientiert und problemlösend mit Sach-
fragen und Texten umgehen;
■ sich mit ausgewählten Beispielen aus Kunst
und Literatur auseinandersetzen;
■ das gymnasial erforderliche Maß an Sprach-
bewusstheit weiterentwickeln, um im Sinn des
lebenslangen Lernens und der von der EU gefor-
derten Mehrsprachigkeit ggf. auch nach Abschluss
ihrer schulischen Ausbildung Zugang zu weiteren,
insbesondere romanischen Sprachen zu erlangen.
Methoden
Der über die Jahrgangsstufen hinweg kumulativ
ausgerichtete Unterricht greift jeweils alters-
gerecht und fächerübergreifend auf die bisher
erlernten Kompetenzen zurück und vermittelt
sprachenspezifische Lern- und Arbeitsstrategien,
z. B.:
■ Techniken der Wortschatzarbeit, Umgang mit
Hilfsmitteln wie Lexika;
■ Strategien der Fehlervermeidung und -korrektur;
■ Lese- und Gesprächsstrategien sowie weitere
Fertigkeiten im Umgang mit Texten aller Art, auch
Hörtexten, Internetseiten und Videos, zuzüg-
lich der im Berufsleben häufig geforderten sog.
Sprachmittlung (sinngemäßes wie zusammenfas-
sendes Übertragen von der einen in die andere
Sprache);
■ Recherche, Ergebnispräsentation, Team- und
Projektarbeit.
Struktur
Der Lehrplan für Italienisch wie für alle modernen
Fremdsprachen orientiert sich am sog. Gemeinsa-
men europäischen Referenzrahmen, auf den sich
auch internationale Sprachzertifikate beziehen,
und ist in vier grundlegende Lernbereiche ge-
gliedert, die in angemessener Progression einen
motivierenden Lernfortschritt erlauben: Sprache,
Texte und Medien, Interkulturelles Lernen und
Landeskunde, Lernstrategien und Methoden selb-
ständigen Arbeitens.
Zu allen Bereichen wird in jeder Jahrgangsstufe
das erforderliche Grundwissen ausgewiesen. Für
Jahrgangsstufe 10 entspricht es den nationalen
Bildungsstandards; in der Qualifikationsphase
der Oberstufe (Jahrgangsstufen 11 und 12) erfolgt
eine weitere gymnasial angemessene Vertiefung
auch der kulturellen Bildung, bezogen auf die
Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der
Abiturprüfung (EPA).
4 Die folgende tabellarische Aufstellung verzichtet auf die nochmalige Nennung der hier auf S. 24 erwähnten Methoden und Lernstrategien und bezieht sich vornehmlich auf fachspezifische Lerninhalte, aufgezeigt an Italienisch als dritter Fremdsprache.
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26
■■ ■ ■ RUSSISCH
Russisch
Zentrale Anliegen
Im Fach Russisch5 erwerben die Schülerinnen
und Schüler anwendungsbezogene Kenntnisse
der russischen Gegenwartssprache für Alltags-
leben, Studium und Beruf. Bereits mit Abschluss
der Spracherwerbsphase in Jahrgangsstufe 10
können sie schriftlich wie mündlich adressaten-
und sachgerecht kommunizieren und eine große
Bandbreite von Texten und Äußerungen erschlie-
ßen.
Die Jugendlichen erweitern zudem ihre Allge-
meinbildung, indem sie
■ exemplarisch die kulturelle Vielfalt Russlands
kennenlernen und ein Bewusstsein europäischer
Identität vor dem Hintergrund ihres jeweiligen
Herkunftslandes sowie angesichts globaler
Herausforderungen weiterentwickeln;
■ ihre Persönlichkeit und multinationale Kommu-
nikationskompetenz in der Begegnung mit Russ-
land und der Kultur russischsprachiger Menschen
entfalten;
■ wertorientiert und problemlösend mit Sach-
fragen und Texten umgehen;
■ sich mit ausgewählten Beispielen aus Kunst
und Literatur auseinandersetzen;
■ das in den beiden ersten Fremdsprachen
bereits erworbene Maß an gymnasialer Sprach-
bewusstheit steigern, um im Sinn des lebens-
langen Lernens und der von der EU geforderten
Mehrsprachigkeit ggf. auch nach Abschluss ihrer
schulischen Ausbildung problemlos Zugang zu
weiteren, insbesondere slawischen Fremdspra-
chen zu erlangen.
Methoden
Der über die Jahrgangsstufen hinweg kumulativ
ausgerichtete Unterricht greift jeweils alters-
gerecht und fächerübergreifend auf die bisher
erlernten Kompetenzen zurück und vermittelt
sprachenspezifische Lern- und Arbeitsstrategien,
z. B.:
■ Analysieren individueller „Fehler“ als Königs-
weg zum erfolgreichen Lernen;
■ Lese- und Medienkompetenz sowie weitere
Fertigkeiten im Umgang mit Texten aller Art, auch
Hör- und Sehtexten sowie Internetseiten, zuzüg-
lich der im Berufsleben häufig geforderten sog.
Sprachmittlung (Dolmetschen; sinngemäßes wie
zusammenfassendes Übertragen von der einen in
die andere Sprache);
■ Wortschatzarbeit, Umgang mit Hilfsmitteln wie
Lexika, Gesprächsstrategien, Recherche, Ergebnis-
präsentation, Team- und Projektarbeit.
Struktur
Der Lehrplan für Russisch wie für alle modernen
Fremdsprachen orientiert sich am Gemeinsamen
europäischen Referenzrahmen und ist geglie-
dert in vier Lernbereiche, die in angemessener
Progression einen motivierenden Lernfortschritt
erlauben: Sprache, Texte und Medien, Interkultu-
relles Lernen und Landeskunde, Lernstrategien
und Methoden selbständigen Arbeitens.
Zu allen Bereichen wird in jeder Jahrgangsstufe
das erforderliche Grundwissen ausgewiesen. Für
Jahrgangsstufe 10 entspricht es den nationalen
Bildungsstandards; in der Qualifikationsphase der
Oberstufe (Jahrgangsstufen 11/12) erfolgt eine
weitere gymnasial angemessene Vertiefung, auch
der kulturellen Bildung, bezogen auf die Einheitli-
chen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung
(EPA).
5 Die folgende tabellarische Aufstellung verzichtet auf die nochmalige Nennung der hier auf S. 26 erwähnten allgemeinen Methoden und bezieht sich vornehmlich auf fachspezifische Lerninhalte, beispielhaft aufgezeigt an Russisch als dritter Fremdsprache.
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■■ ■ ■ SPANISCH
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Im Fach Spanisch6 erwerben die Schülerinnen
und Schüler anwendungsbezogene Kenntnisse
der spanischen Gegenwartssprache für Alltags-
leben, Studium und Beruf. Bereits mit Abschluss
der Spracherwerbsphase in Jahrgangsstufe 10
können sie schriftlich wie mündlich adressaten-
und sachgerecht kommunizieren und eine große
Bandbreite von Texten und Äußerungen erschlie-
ßen.
Die Jugendlichen erweitern zudem ihre Allge-
meinbildung, indem sie
■ exemplarisch die kulturelle Vielfalt Spaniens
und der hispanoamerikanischen Welt kennenler-
nen und so ihr Bewusstsein europäischer Identität
vor dem Hintergrund ihres jeweiligen Herkunfts-
lands sowie angesichts globaler Herausforderun-
gen weiterentwickeln;
■ ihre Persönlichkeit und multinationale Kommu-
nikationskompetenz in der Begegnung mit ande-
ren, spanischsprachigen Ländern und Kulturen
entfalten;
■ wertorientiert und problemlösend mit Sach-
fragen und Texten umgehen;
■ sich mit ausgewählten Beispielen aus Kunst
und Literatur auseinandersetzen;
■ das in den beiden ersten Fremdsprachen
bereits erworbene Maß an gymnasialer Sprach-
bewusstheit steigern, um im Sinn des lebens-
langen Lernens und der von der EU geforderten
Mehrsprachigkeit ggf. auch nach Abschluss ihrer
schulischen Ausbildung problemlos Zugang zu
weiteren, insbesondere romanischen Fremdspra-
chen zu erlangen.
Methoden
Der über die Jahrgangsstufen hinweg kumulativ
ausgerichtete Unterricht greift jeweils alters-
gerecht und fächerübergreifend auf die bisher
erlernten Kompetenzen zurück und vermittelt
sprachenspezifische Lern- und Arbeitsstrategien,
z. B.:
■ Analysieren individueller „Fehler“ als Königs-
weg zum erfolgreichen Lernen;
■ Lese- und Medienkompetenz sowie weitere
Fertigkeiten im Umgang mit Texten aller Art, auch
Hörtexten, Internetseiten und Videos, zuzüg-
lich der im Berufsleben häufig geforderten sog.
Sprachmittlung (Dolmetschen; sinngemäßes wie
zusammenfassendes Übertragen von der einen in
die andere Sprache);
■ Wortschatzarbeit, Umgang mit Hilfsmitteln wie
Lexika, Gesprächsstrategien, Recherche, Ergebnis-
präsentation, Team- und Projektarbeit.
Struktur
Der Lehrplan für Spanisch wie für alle modernen
Fremdsprachen orientiert sich am Gemeinsamen
europäischen Referenzrahmen und ist geglie-
dert in vier Lernbereiche, die in angemessener
Progression einen motivierenden Lernfortschritt
erlauben: Sprache, Texte und Medien, Interkultu-
relles Lernen und Landeskunde, Lernstrategien
und Methoden selbständigen Arbeitens.
Zu allen Bereichen wird in jeder Jahrgangsstufe
das erforderliche Grundwissen ausgewiesen. Für
Jahrgangsstufe 10 entspricht es den nationalen
Bildungsstandards; in der Qualifikationsphase der
Oberstufe (Jahrgangsstufen 11/12) erfolgt eine
weitere gymnasial angemessene Vertiefung, auch
der kulturellen Bildung, bezogen auf die Einheitli-
chen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung
(EPA).
6 Die folgende tabellarische Aufstellung verzichtet auf die nochmalige Nennung der hier auf S. 28 erwähnten allgemeinen Methoden und bezieht sich vornehmlich auf fachspezifische Lerninhalte, beispielhaft aufgezeigt an Spanisch als dritter Fremdsprache.
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■■ ■ ■ MAtHEMAtIK
Mathematik
Zentrale Anliegen
Das Fach Mathematik
■ vermittelt Kompetenzen, mit deren Hilfe anwen-
dungsbezogene Fragestellungen anhand mathe-
matischer Denk- und Arbeitsweisen sachgerecht
beantwortet werden können;
■ bereitet auf die Anforderungen der späteren
Studien- und Berufswelt vor, in der Mathematik
eine für viele Disziplinen unverzichtbare Grundla-
genwissenschaft ist (z. B. als Sprache der Natur-
wissenschaften und der Technik);
■ leistet einen besonderen Beitrag zur Persön-
lichkeitsentwicklung, z. B. durch die Schulung
logischen Denkens und des Abstraktionsvermö-
gens sowie durch die Förderung von Leistungs-
bereitschaft und Durchhaltevermögen;
■ will den Wert und die ästhetische Komponente
der Mathematik an sich ins Bewusstsein rücken.
Methoden
Anhand mathematischer Inhalte lernen die
Schülerinnen und Schüler typische Arbeitsweisen
kennen, die weit über das Fach hinaus Bedeutung
haben, und wenden diese an, z. B.:
■ Zusammenhänge erkennen, reflektieren,
begründen und beweisen;
■ Problemstellungen analysieren, strukturieren
und sachgerecht beschreiben;
■ Lösungsmethoden flexibel auswählen, übertra-
gen und anwenden;
■ Ergebnisse im Kontext beurteilen, dokumentie-
ren und präsentieren.
Struktur
Der Lehrplan
■ bildet in Inhalten und Anforderungen nationale
Vorgaben für das Fach Mathematik ab wie die
KMK-Bildungsstandards und die Einheitlichen
Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung;
■ fordert als zentrales Anliegen systematisches
Wiederholen und Vernetzen sowie eine Stärkung
des Anwendungsbezugs;
■ betont die Bedeutung von Grundwissen;
■ ist kumulativ aufgebaut, d. h. Themengebiete
werden über mehrere Jahrgangsstufen hinweg
auf ansteigendem Abstraktionsniveau weiterent-
wickelt;
■ gliedert sich in die vier Themenstränge Zahlen,
Funktionen, Geometrie und Stochastik, die inhalt-
lich miteinander verknüpft sind.
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■■ ■ ■ INFoRMAtIK
Informatik
Zentrale Anliegen
Das Fach Informatik
■ vermittelt systematisches und zeitbeständi-
ges Wissen über die Funktionsweise und innere
Struktur sowie die Möglichkeiten und Grenzen
informationstechnischer Systeme;
■ ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die
Lösung komplexer Problemstellungen aus vielen
Gebieten wie Naturwissenschaft, Technik, Wirt-
schaft oder Verwaltung mithilfe von Informatik-
systemen;
■ bereitet auf die Anforderungen der späteren
Studien- und Berufswelt vor, in der Kenntnisse
aus der Informatik und ihrer Arbeitsweise in vie-
len Bereichen unverzichtbar sind;
■ hilft Chancen, aber auch Risiken moderner
Informations- und Kommunikationstechniken zu
beurteilen und über deren Einsatz sachgerecht zu
entscheiden;
■ leistet z. B. im Rahmen der Projekte einen
besonderen Beitrag zur Förderung von team-
fähigkeit und vernetztem Denken.
Methoden
Das Fach Informatik vermittelt und unterstützt Ar-
beitsweisen, die weit über den Schulalltag hinaus
von Bedeutung sind, z. B.:
■ komplexe Zusammenhänge analysieren und
strukturiert darstellen sowie für eine automa-
tisierte, effektive Problemlösung zielgerichtet
aufbereiten;
■ Computer und Software sachgerecht und kom-
petent verwenden;
■ formalisierte Bearbeitungsvorgänge und deren
Ergebnisse systematisch überprüfen und kritisch
beurteilen, z. B. hinsichtlich Zuverlässigkeit, Voll-
ständigkeit und Sicherheit.
Struktur
Der Lehrplan
■ integriert in der Unterstufe Informatik in das
Fach Natur und technik, sodass die Verzahnung
mit Anwendungen aus verschiedenen Bereichen
deutlich wird;
■ führt sukzessiv in verschiedene Modellierungs-
techniken ein, durch die Ausschnitte der Realität
für den Computer erst fassbar werden;
■ betont einen handlungsorientierten Unterricht
und das praktische Arbeiten am Computer;
■ gibt projektorientiertem Arbeiten als typischer
Arbeitsweise der Informatik breiten Raum.
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■■ ■ ■ PHYSIK
Physik
Zentrale Anliegen
Technische Entwicklungen und naturwissenschaft-
liche Erkenntnisse sind wesentliche Elemente
der menschlichen Kulturgeschichte und deshalb
unverzichtbarer Teil der Allgemeinbildung.
■ Physik bildet die Grundlage zum Verständnis
unterschiedlichster Naturphänomene und tech-
nischer Zusammenhänge und leistet deswegen
einen entscheidenden Beitrag zur Ausbildung
eines zeitgemäßen Weltbildes.
■ Physikalische Kenntnisse sind unabdingbare
Voraussetzungen für das Ergreifen eines techni-
schen bzw. naturwissenschaftlichen Berufs oder
Studienzweigs.
■ Nur mithilfe physikalischer Kenntnisse können
positive wie negative Folgen technischer Entwick-
lungen kompetent und sachlich bewertet werden.
Methoden
■ Durch die für die Physik typischen Arbeits-
methoden Experimentieren und Modellbildung
werden die in den KMK-Bildungsstandards festge-
schriebenen Kompetenzbereiche auf altersgemä-
ßem Abstraktionsniveau erreicht.
■ Lebensweltbezug und vielfältige Bezüge zur
Technik werden im Lehrplan angeregt und ver-
deutlichen so die herausragende Stellung der
Physik.
■ Durch schüleraktivierende Arbeitsformen und
selbständiges Experimentieren werden Teamfä-
higkeit und Sozialkompetenz in besonderer Weise
gefördert.
Struktur
■ Die im Kompetenzbereich Fachwissen der KMK-
Bildungsstandards festgelegten Basiskonzepte
liegen sämtlichen Lehrplaninhalten zugrunde.
■ Im Grundwissen werden bei jeder Jahrgangs-
stufe nicht nur die Fachinhalte, sondern auch alle
anderen Kompetenzbereiche ausgewiesen, wobei
die Lerninhalte unter ein Leitthema gestellt sind.
■ Der kumulative Aufbau des Lehrplans fördert
vertieftes und kontextbezogenes Lernen – Neuer-
lerntes wird in Bekanntes eingebettet und sinnvoll
vernetzt.
■ Bis Jahrgangsstufe 10 einschließlich werden
physikalische Kenntnisse und Kompetenzen auf
allgemeinbildendem Niveau angestrebt.
■ Gleichzeitig werden die Grundlagen geschaffen,
um das erfolgreiche Belegen eines Physikkurses
bei Erreichen der Einheitlichen Prüfungsanfor-
derungen in der Abiturprüfung Physik (EPA) zu
ermöglichen.
■ In der Oberstufe werden die bisher erworbenen
Kenntnisse vertieft und verknüpft, wobei die The-
menbereiche Licht und Materie, Mechanik sowie
Elektrizitätslehre verschmelzen; so werden die
zentralen Anliegen des Fachs in erhöhtem Maß
erreicht.
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36
■■ ■ ■ CHEMIE
Chemie
Zentrale Anliegen
Die Chemie untersucht und beschreibt die stoff-
liche Welt, insbesondere die chemische Reaktion
als Stoff- und Energieumwandlung.
■ Der Chemieunterricht will die Schülerinnen und
Schüler in die Lage versetzen, Phänomene ihrer
Lebenswelt auf der Grundlage ihrer chemischen
Fachkenntnisse zu erklären, rational zu bewerten,
und dabei adressatengerecht zu kommunizieren.
■ Die Schülerinnen und Schüler sollen das Experi-
mentieren als zentrale Methode des naturwissen-
schaftlichen Erkenntnisgewinns erlernen und auch
die Grenzen experimentell ermittelter Erkenntnis-
se erfahren.
■ Die Schülerinnen und Schüler sollen die Be-
deutung der Chemie für Wissenschaft, Wirtschaft,
Gesellschaft und Umwelt erkennen und gleichzei-
tig für eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen
sensibilisiert werden.
■ Eine breite naturwissenschaftliche Grundbil-
dung bietet Orientierung für naturwissenschaft-
lich-technische Berufsfelder und schafft an-
schlussfähige Grundlagen für lebenslanges, auch
berufsbezogenes Lernen.
Methoden
Mithilfe weniger Basiskonzepte können chemi-
sche Phänomene systematisch beschrieben und
erklärt werden. Ihre Verwendung erleichtert die
Übertragung des Gelernten auf Kontexte des
Alltags und der Technik:
■ Stoff-Teilchen-Konzept (konsequente Unter-
scheidung beider Betrachtungsebenen);
■ Struktur-Eigenschafts-Konzept (Zusammenhang
zwischen Struktur der Materie auf Teilchenebene
und Eigenschaften der betreffenden Stoffe);
■ Energiekonzept (chemische Reaktionen sind mit
Energieumsatz verbunden);
■ Donator-Akzeptor-Konzept (für Säure-Base- und
Redoxreaktionen);
■ Gleichgewichtskonzept (für reversible chemi-
sche Reaktionen).
Die Handlungsdimension des Chemieunterrichts
bezieht sich auf grundlegende Elemente der
naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung,
also auf
■ experimentelles und theoretisches Arbeiten,
■ sach- und adressatengerechte Kommunikation
und
■ die Anwendung und Bewertung chemischer
Sachverhalte in fachlichen und gesellschaftlichen
Kontexten.
Struktur
Mit dem Mittleren Schulabschluss erwerben die
Schülerinnen und Schüler ein fundiertes Wissen
über Stoffe und deren chemische Eigenschaften
sowie die Fähigkeit, diese Eigenschaften auf der
submikroskopischen Ebene zu deuten – den Schü-
lerinnen und Schülern des Naturwissenschaft-
lich-technologischen Gymnasiums wird in den
Profilstunden ein in besonderer Weise handlungs-
orientierter, auf Schülerexperimente gestützter
Zugang zur Chemie geboten. Den Schülerinnen
und Schülern aller Ausbildungsrichtungen steht
die Belegung von Chemie in den Jahrgangsstufen
11 und 12 offen.
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■■ ■ ■ BIoLoGIE
Biologie
Zentrale Anliegen
Das Fach Biologie
■ leistet in der Auseinandersetzung mit dem
Lebendigen einen wesentlichen Beitrag zur Welt-
erschließung;
■ ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die
aktive teilhabe an der gesellschaftlichen Diskus-
sion über technische Entwicklungen und naturwis-
senschaftliche Forschung;
■ fördert in besonderem Maße multiperspektivi-
sches und systemisches Denken, da das Verständ-
nis der Vielzahl biologischer Systeme (z. B. Zelle,
Organismus, Ökosystem) ständigen Perspektiven-
wechsel erfordert;
■ trägt zur Entwicklung eines individuellen Selbst-
verständnisses bei, da der Mensch, als Teil und
Gegenüber der Natur, selbst ein Schwerpunkt des
Biologieunterrichts ist;
■ liefert die Grundlage für ein gesundheitsbe-
wusstes und umweltverträgliches Handeln in in-
dividueller und gesellschaftlicher Verantwortung.
Methoden
Neben der Vermittlung von Fachinhalten verfolgt
moderner Biologieunterricht nach dem neuen
Lehrplan verstärkt auch eine Handlungsdimen-
sion, erweitert also systematisch die Kompeten-
zen der Schülerinnen und Schüler in folgenden
Bereichen:
■ Fachwissen (Lebewesen, biologische Phäno-
mene, Begriffe, Prinzipien, Fakten kennen und
einordnen)
■ Erkenntnisgewinnung (Beobachten, Verglei-
chen, Experimentieren, Modelle nutzen und
praktische wie theoretische Arbeitstechniken
anwenden)
■ Kommunikation (Informationen sach- und fach-
bezogen erschließen und austauschen)
■ Bewertung (biologische Sachverhalte in ver-
schiedenen Kontexten erkennen und bewerten)
Bei der Vermittlung von Fachwissen wird auf
übertragbare Basiskonzepte, die das selbsttätige
Erschließen neuer Lerninhalte aus biologischer
Perspektive erleichtern, immer wieder Bezug
genommen. Sie dienen der Strukturierung und
unterstützen kumulative Lernprozesse:
– Struktur und Funktion
– Organisationsebenen
– Stoff- und Energieumwandlung
– Information und Kommunikation
– Steuerung und Regelung
– Reproduktion
– Variabilität und Angepasstheit
– Entwicklung
Struktur
Die Vielfalt biologischer Phänomene macht exemp-
larisches Vorgehen im Unterricht unumgänglich.
Thematischer Schwerpunkt ist der Mensch. Tiere
und Pflanzen aus der Erfahrungswelt der Kinder
stehen am Anfang des Biologieunterrichts. Zu-
nehmend kommen evolutionäre, physiologische
und ökologische Aspekte hinzu. Bis zum Mittleren
Bildungsabschluss, dem Zeitpunkt also, an dem
das Fach abgewählt werden kann, erhalten die
Schülerinnen und Schüler sowohl einen guten
Überblick über die Grundlagen der Biologie als
auch einen ersten Einblick in gesellschaftlich be-
deutsame aktuelle Themen.
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■■ ■ ■ NAtUR UND tECHNIK
Natur und Technik
Zentrale Anliegen
Das Fach Natur und Technik greift die natürliche
Neugier und das Interesse der Schülerinnen und
Schüler an Naturwissenschaften und Technik auf
und schlägt die Brücke zwischen dem Heimat- und
Sachunterricht der Grundschule und dem natur-
wissenschaftlichen Fachunterricht in der Mittelstu-
fe des Gymnasiums.
Die Schülerinnen und Schüler begegnen Phäno-
menen und Vorgängen in der Natur und erleben
naturwissenschaftliche Vorgehensweisen. Die
Vielfalt möglicher Themen erlaubt es ihnen, Fra-
gen zu formulieren und Probleme aufzugreifen,
die sie aktuell interessieren. Auf der Suche nach
Antworten können sie selbst Hand anlegen und
wenden dabei Arbeitsmethoden an, die für die
Naturwissenschaften, die Technik und die Infor-
matik typisch sind. Die fächerübergreifende und
handlungsorientierte Herangehensweise kommt
dabei der Ganzheitlichkeit kindlicher Wahrneh-
mung entgegen. Zunehmend werden aber auch
erste Strukturen und Besonderheiten der jewei-
ligen Fachwissenschaften deutlich. Die Kinder
setzen sich aktiv mit technischen Anwendungen
auseinander und erhalten Einblicke in die Grund-
prinzipien der Darstellung und Strukturierung von
Information und Abläufen, die sie auch fächer-
übergreifend nutzen können.
Methoden
Das Fach Natur und Technik fördert naturwissen-
schaftliche Denkweisen und Arbeitsmethoden
sowie eine positive Einstellung gegenüber natur-
wissenschaftlichen Problemstellungen:
■ Durch die Verbindung fachspezifischer und
fächerübergreifender Elemente fördert der
Unterricht das offene Herangehen an naturwis-
senschaftliche Fragestellungen und vernetztes
Denken.
■ Beim Ausprobieren, Experimentieren und krea-
tiven Gestalten entwickeln die Kinder manuelles
Geschick und schärfen ihre Beobachtungsgabe.
Sie erwerben die Fähigkeit, größere Zusammen-
hänge zu erkennen und zu beschreiben.
■ Sie lernen unterschiedliche Methoden, wie
man Information – auch mithilfe des Computers –
strukturieren und präsentieren kann.
■ Die Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen
Gesetzmäßigkeiten, mit Modellen und Ordnungs-
prinzipien fördert die Entwicklung logischen und
abstrahierenden Denkens.
■ Die Freude am praktischen Arbeiten und am
Lösen von Problemen stärkt die Motivation der
Kinder, selbständig neue naturwissenschaftliche
Fragestellungen anzugehen.
Struktur
Das Fach Natur und Technik ist modular aufge-
baut. Für jede Jahrgangsstufe sind zwei fachliche
Schwerpunkte vorgesehen. Durch die organisa-
torische wie inhaltliche Verzahnung dieser beiden
Schwerpunkte wird ein fächerübergreifender,
ganzheitlicher Zugang zu den Naturwissenschaf-
ten und der Informatik intendiert.
41
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
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42
■■ ■ ■ GESCHICHtE
Geschichte
Zentrale Anliegen
Das Fach Geschichte
■ verschafft einen Überblick über die Geschichte
der Menschheit von der Steinzeit bis zur Gegen-
wart (Jahrgangsstufen 6-10) und führt anhand
oberstufengemäßer exemplarischer Themen
mehrperspektivisch und methodenorientiert zur
Herausbildung eines vertieften historischen
Bewusstseins (Jahrgangsstufen 11 und 12);
■ will ebenso Regional- und Landesgeschichte
wie auch deutsche und europäische Geschichte
sowie Weltgeschichte vermitteln;
■ bietet einen Orientierungsrahmen für alle gym-
nasialen Fächer, die auf geschichtliches Wissen
zurückgreifen (z. B. Religionslehre; Ethik; Deutsch;
Fremdsprachen; Sozialkunde; Geographie; Kunst;
Musik);
■ führt zur Wertschätzung der freiheitlich-demo-
kratischen Grundordnung und beugt politischem
Extremismus in jeder Form vor;
■ trägt durch die Beschäftigung mit bayerischer
Landesgeschichte wesentlich zur Identifikation der
Schülerinnen und Schüler mit ihrer bayerischen
Heimat bei;
■ verdeutlicht die Wurzeln der christlich-abendlän-
dischen Kultur und fördert so den Gedanken einer
europäischen Integration.
Methoden
Das Fach Geschichte
■ vermittelt und fördert Kompetenzen, die auch
jenseits des Geschichtsunterrichts von Bedeutung
sind, z. B. das Sammeln, quellenkritische Über-
prüfen und Auswerten von Datenmaterial, den
Umgang mit anspruchsvollen Texten sowie das
rationale Argumentieren;
■ entwickelt die Fähigkeit zur Analyse komplexer
gesellschaftlicher Strukturen in Vergangenheit
und Gegenwart (historisch-politisches Denken)
und damit eine wesentliche Voraussetzung für die
Bekleidung verantwortlicher Positionen in Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft.
Struktur
■ In den Jahrgangsstufen 6 mit 10 wird ein soli-
der chronologischer Überblick über die Geschichte
vermittelt.
■ Im Anschluss wird in den Jahrgangsstufen 11
und 12 durch die Behandlung ausgewählter Prob-
leme die Herausbildung eines für Gymnasiasten
bezeichnenden vertieften historischen Bewusst-
seins angestrebt.
■ Projektartige Einheiten in den Jahrgangsstufen
6 mit 10 dienen der Vertiefung und Verknüpfung.
Sie greifen häufig Themen der bayerischen Lan-
desgeschichte auf.
43
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■■ ■ ■ GEoGRAPHIE
Geographie
Zentrale Anliegen
Das Fach Geographie
■ zeigt an Raumbeispielen und globalen themen
das Zusammenwirken der Naturkräfte und die
Einflussnahme des Menschen auf seine Umwelt;
■ unterstützt die Schülerinnen und Schüler beim
Aufbau einer räumlichen orientierungskompetenz
und vermittelt einen Überblick über die Regionen
der Erde;
■ sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler für
die Erhaltung der Erde als Lebensgrundlage und
vermittelt in diesem Kontext relevante Kenntnisse
auch aller anderen Geowissenschaften;
■ leistet als Integrationsfach gesellschaftlicher
und naturwissenschaftlicher Sichtweisen einen
entscheidenden Beitrag zur Bildung für nachhal-
tige Entwicklung;
■ stärkt durch die problemorientierte Analyse von
ausgewählten Räumen sowohl die Identitätsbil-
dung als auch die Weltoffenheit der Schülerinnen
und Schüler;
■ fördert Toleranz durch Verständnis anderer Kul-
turen und trägt dadurch auch zur Persönlichkeits-
entwicklung und zum globalen Lernen bei.
Methoden
Die Schülerinnen und Schüler lernen vielfältige
Arbeitsweisen, mit deren Hilfe sie naturgeogra-
phische, gesellschaftliche und politische Zusam-
menhänge begreifen können, wobei auch ihre
Kompetenz zur wissenschaftlichen Erkenntnisge-
winnung von Jahrgangsstufe zu Jahrgangsstufe
zunimmt:
■ Kartenarbeit als fachspezifische Arbeitstech-
nik; daneben auch die Auswertung von Luft- und
Satellitenbildern;
■ Gewinnung, Auswertung und Umsetzung von
Daten aus klassischen Informationsquellen (z. B.
Diagramme, Statistiken, Texte), aus neuen Medi-
en (Internet, geographische Informationssysteme)
und im Rahmen von Exkursionen;
■ Vermittlung der Fähigkeit, in komplexen Zusam-
menhängen zu denken und Problemstellungen
vielschichtig zu erfassen, zu analysieren und
Lösungen anzubieten;
■ Förderung von problemlösendem und systemi-
schem Denken.
Struktur
■ Die einzelnen Stränge des Lehrplans (Physi-
sche, Human- sowie Regionale Geographie und
Räumliche Orientierung) werden mit wachsender
Komplexität über die Jahrgangsstufen hinweg
aufgebaut.
■ Dabei werden die Themen nicht innerhalb der
drei Stränge isoliert, sondern miteinander ver-
netzt vermittelt (z. B. Hochwasser an der Donau:
natur- und humangeographische Ursachen, Aus-
wirkungen sowie Gegenmaßnahmen).
■ Das Gliederungsprinzip vom Nahen zum Fernen
wird durch globale Bezüge und Rückblicke auf den
Heimatraum bzw. Deutschland ergänzt.
■ Die Inhalte und Anforderungen orientieren sich
an den nationalen Standards.
45
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
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■■ ■ ■ SoZIALKUNDE
Sozialkunde
Zentrale Anliegen
Das Fach Sozialkunde als Leitfach der politischen
Bildung
■ erzieht auf der Grundlage des Menschenbil-
des der Demokratie zu eigenverantwortlichem
Handeln, Urteilsfähigkeit und zur Übernahme von
Verantwortung in der Gesellschaft;
■ trägt zum Aufbau eines individuellen Wertesys-
tems bei, das ethische Maßstäbe für die eigene
Lebensführung setzt, sich auf Demokratie, Frieden
und Freiheit als fundamentale Prinzipien, insbe-
sondere auf die Achtung der Menschenwürde so-
wie der Grundrechte gründet und die Ablehnung
extremistischer Haltungen einschließt;
■ fördert Konfliktfähigkeit und Kompromissbereit-
schaft durch die Einsicht in die Notwendigkeit von
Kompromissen und die Lösung von Konflikten
nach demokratischen Spielregeln;
■ vermittelt Kenntnisse über die wichtigsten
Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens,
die demokratische Gestaltung der staatlichen
Ordnung und die Mitgestaltung der internationa-
len Politik;
■ schafft Bewusstsein für die Komplexität gesell-
schaftlicher und politischer Vorgänge und zeigt
Gestaltungsspielräume für die Bewältigung aktu-
eller und künftiger Probleme auf;
■ vermittelt in Kooperation mit dem Fach Ge-
schichte die Fähigkeit, gegenwärtiges Geschehen
im nationalen wie internationalen Rahmen auf
historische Entwicklungen zu beziehen.
Methoden
Im Fach Sozialkunde erwerben die Schülerinnen
und Schüler eine Reihe fachspezifischer Kompe-
tenzen und Fertigkeiten, z. B.:
■ Umgang mit Verfassungstexten;
■ Analyse von Tabellen, Schaubildern sowie
Statistiken;
■ Einüben von Informationsbeschaffung und
-auswertung;
■ Erweiterung und Vertiefung der Medien-,
Kommunikations- und Präsentationskompetenz:
■ Erkundung außerschulischer Lernorte;
■ Begegnung mit Mandatsträgern und Experten;
■ Anknüpfung der Lerninhalte an aktuelles
Geschehen.
Struktur
Ausgehend von der Notwendigkeit der Wert-
gebundenheit einer freiheitlichen Demokratie
erhalten die Schülerinnen und Schüler in der
Jahrgangsstufe 10 einen Überblick über die demo-
kratische Gestaltung der staatlichen Ordnung der
Bundesrepublik Deutschland.
In den Jahrgangsstufen 11 und 12 wird dieses
Wissen um soziologische Themen erweitert, und
es werden Kenntnisse über andere politische
Ordnungen sowie über Politik im internationalen
Rahmen vermittelt.
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■■ ■ ■ SoZIALPRAKtISCHE GRUNDBILDUNG
Sozialpraktische Grundbildung
Zentrale Anliegen
Das Fach Sozialpraktische Grundbildung
■ befasst sich mit der sozialen Existenz des
Menschen, mit verschiedenen Handlungsfeldern
des Zusammenlebens sowie mit Möglichkeiten
sozialen und politischen Handelns;
■ stellt vertieft die Frage nach der Integration des
Einzelnen in die Gesellschaft und seiner sozialen
Verantwortung für den Mitmenschen;
■ leistet einen Beitrag dazu, dass das Handeln des
Einzelnen und das Zusammenleben von Vorstel-
lungen bestimmt werden, die auf den Werten des
Grundgesetzes basieren, insbesondere auf der
Würde des Menschen und den davon abgeleiteten
Grundrechten;
■ zielt ab auf eine Erziehung hin zu Toleranz, zur
Fähigkeit, Konflikte geregelt und sachorientiert
auszutragen, sowie zu einem angemessenen Um-
gang mit eigenen und fremden Gefühlen;
■ unterstützt die Herausbildung sozialer Kompe-
tenzen und die Bereitschaft, soziale Verantwortung
zu übernehmen;
■ macht die Jugendlichen auf qualifizierte erzie-
herische, beratende sowie pflegerische Tätigkei-
ten und Berufsfelder aufmerksam und gibt damit
Orientierung für Studium und Beruf.
Methoden
In den Jahrgangsstufen 8 mit 10 üben die Jugend-
lichen – jeweils mit steigendem Anspruch – insbe-
sondere Methoden aus den Sozialwissenschaften
ein, z. B.:
■ Anwendung einfacherer Verfahren der empiri-
schen Sozialforschung;
■ Durchführung von Umfragen oder Interviews;
■ Auswertung von Daten aus Sozialstudien;
■ Kontaktaufnahme zu außerschulischen Exper-
ten, Einrichtungen und Organisationen, Durch-
führung von Erkundungen (z. B. einer sozialen
Einrichtung).
Besonderes Kennzeichen des Faches ist ein ver-
pflichtend abzuleistendes Praktikum, das unmittel-
bar den Kontakt zur sozialen Wirklichkeit herstellt.
Es wird unter Berücksichtigung lokaler Gegeben-
heiten mit den Inhalten des Unterrichts abge-
stimmt, vorbereitet, begleitet und nachbereitet.
Struktur
Ausgehend vom unmittelbaren Erfahrungsbereich
Jugendlicher werden sich diese in der Jahrgangs-
stufe 8 der Einbindung in ein vielgestaltiges so-
ziales Umfeld bewusst und lernen in Jahrgangs-
stufe 9 die eigene Entwicklung und Sozialisation
verstehen und reflektieren.
Darauf aufbauend beschäftigen sie sich mit
Spielräumen und Folgen sozialen Handelns und
dessen Bedeutung für die Gemeinschaft.
Schließlich erhalten die Jugendlichen in Jahr-
gangsstufe 10 Einblick in die Wirklichkeit der
Berufswelt.
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■■ ■ ■ WIRtSCHAFt UND RECHt
Wirtschaft und Recht
Zentrale Anliegen
Die Wirtschafts- und Rechtsordnung definiert
und garantiert die grundlegenden Freiheiten des
Einzelnen und gibt den Rahmen vor, in dem Haus-
halte und Unternehmen wirtschaftlich handeln
und entscheiden können. Das Fach Wirtschaft
und Recht am Gymnasium soll den Jugendlichen
vor allem diese Bedeutung der Wirtschafts- und
Rechtsordnung aufzeigen. Dabei lernen die
Schülerinnen und Schüler die Wertebasis und die
theoretischen Grundlagen unseres Ordnungs-
systems kennen. Daraus erwächst die Fähigkeit,
wirtschaftliche und rechtliche Sachverhalte zu
beurteilen, ökonomische Entscheidungen verant-
wortungsbewusst zu treffen und aktiv am gesell-
schaftlichen und politischen Leben teilzunehmen.
Den Heranwachsenden wird dabei auch bewusst,
wie der europäische Einigungsprozess und glo-
bale Entwicklungen ihren wirtschaftlichen und
rechtlichen Alltag zunehmend prägen. Dadurch
wird die Bereitschaft gefördert, sich mit notwendi-
gen Veränderungen rational und aufgeschlossen
auseinanderzusetzen und die Herausforderungen
der Zukunft anzunehmen.
Methoden
Dabei erwerben und vertiefen die Schülerinnen
und Schüler hauptsächlich folgende methodi-
schen Kompetenzen:
■ mit Zahlen, Fachtexten und Graphiken arbeiten:
Informationen beschaffen, auswerten, aufberei-
ten, argumentieren, präsentieren;
■ Lösungsstrategien entwickeln und rationale
Entscheidungen treffen: bewerten, beurteilen,
entscheiden;
■ in Modellen denken: zusammenfassen, verein-
fachen, strukturieren, anwenden;
■ vernetzt denken: komplexe Einflussfaktoren
erfassen, Zusammenhänge herstellen;
■ Arbeit organisieren: Abläufe analysieren, struk-
turieren, evaluieren.
Mit seinem Praxisbezug hat das Fach eine
Schlüsselstellung im Kontakt des Gymnasiums
zur Wirtschafts- und Arbeitswelt. Dieser wird z. B.
durch Betriebserkundungen, Expertenreferate und
Betriebspraktika gepflegt.
Struktur
Die genannten Anliegen werden in folgenden
Themenfeldern vermittelt:
■ wirtschaftliches und rechtliches Handeln der
privaten Haushalte: Verbrauchererziehung und
berufliche orientierung;
■ Grundlagen unternehmerischen Handelns;
■ Wirtschafts- und Rechtsordnung der Bundesre-
publik Deutschland und Wirtschaftspolitik;
■ europäische Einigung und weltwirtschaftliche
Verflechtung.
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■■ ■ ■ WIRtSCHAFtSINFoRMAtIK (NUR AM WSG-W)
Wirtschaftsinformatik (nur am WSG-W)
Zentrale Anliegen
Das Handeln in Unternehmen, aber auch im priva-
ten und gesellschaftlichen Leben wird zunehmend
von der Gewinnung, Darstellung, Verarbeitung
und Weitergabe von Informationen bestimmt. Die
Wirtschaftsinformatik steht an der Schnittstelle
von Betriebswirtschaftslehre und Informatik. Ihr
Ziel ist die optimierung von Geschäftsprozessen
in Wirtschaft und Verwaltung mit Hilfe einer Ana-
lyse der zugrunde liegenden Informationsflüsse.
Im Fach Wirtschaftsinformatik am Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen Gymnasium mit wirt-
schaftswissenschaftlicher Ausrichtung (WSG-W)
werden den Schülerinnen und Schülern exemp-
larisch und anwendungsbezogen die Grundla-
gen vermittelt, die sie für die zielgerichtete und
verantwortungsvolle Nutzung und Mitgestaltung
von Informations- und Kommunikationssystemen
im Zusammenhang mit ökonomischen sowie
studien- und berufsbezogenen Aufgabenstellun-
gen benötigen. Das breite Themenspektrum des
Faches führt die von der Informatik bestimmten
Inhalte exemplarisch mit Inhalten der Betriebs-
und Volkswirtschaftslehre, des Rechnungswesens
und des Rechts zusammen.
Methoden
Dabei erwerben und vertiefen die Schülerinnen
und Schüler hauptsächlich folgende methodi-
schen Kompetenzen:
■ Anwendung von Standard-Software: Tabellen-
kalkulation, Präsentationssoftware, Datenbanken,
Nutzung des Internet, Textverarbeitung (aufbau-
end auf Natur und Technik);
■ Modellierung: Datenmodellierung, Entwicklung
von Algorithmen, Modellierung von Informations-
flüssen und Geschäftsprozessen
■ Informationsbeschaffung, -aufbereitung und
-darstellung
■ Erfassen wesentlicher betrieblicher Vorgänge im
Rechnungswesen
Die projektorientierte Arbeitsweise der Wirt-
schaftsinformatik, aspektorientierte Betriebser-
kundungen und die Einbeziehung von außer-
schulischen Experten leisten einen wesentlichen
Beitrag zur beruflichen Orientierung.
Struktur
Die genannten Anliegen werden in folgenden
Themenfeldern vermittelt:
■ Analyse und modellhafte Darstellung interner
und externer Informationsflüsse sowie wesentli-
cher Geschäftsprozesse von Unternehmen;
■ anwendungsbezogene Vermittlung von Grund-
lagen der Informatik;
■ Rechnungswesen als Modell;
■ rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedin-
gungen und Auswirkungen des Übergangs zur
Informations- und Wissensgesellschaft.
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Kunst
Zentrale Anliegen
Die Schülerinnen und Schüler lernen im Fach
Kunst den Umgang mit Bildern, wobei darunter
alle visuell erfahrbaren Gegenstände zu verstehen
sind. Sie lernen, Bilder zu verstehen und Bilder
herzustellen. In der Verschränkung von Rezeption
und Produktion, von Wahrnehmen und Gestalten
erreichen sie ein vertieftes Bildverständnis, das
Orientierung nicht nur in Bildwelten, sondern
auch in Weltbildern zu geben vermag. In diesem
Sinne leistet das Fach einen Beitrag zur Allge-
meinbildung wie zur kritischen Urteilsfähigkeit
gegenüber allen Bildmedien, die heute auch
außerhalb des Kunstsystems eine zunehmende
Bedeutung gewinnen (Fernsehen, Film, digitale
Medien, bildgebende Verfahren in den Naturwis-
senschaften, Visualisierungskonzepte, Kommuni-
kationsdesign u. v. m.).
Methoden
Bilder verstehen erfordert die Fähigkeit, Bilder
sinnvoll wahrnehmen und beschreiben zu können,
die Fertigkeit zur Analyse der jeweils spezifischen
Bildsprache (Komposition in Fläche, Farbe, Raum)
und schließlich die Fähigkeit, die Bilder interpre-
tieren, ihre Aussage erkennen und diese adäquat
sprachlich darstellen zu können. In der Bildpro-
duktion erweitern die Schülerinnen und Schüler
ihre Vorstellungskraft, ihren Erfindungsreichtum
und ihre Kreativität. Sie lernen die techniken
zur Herstellung von Bildern vom Malen bis zur
digitalen Bildmontage, vom Tonmodellieren bis
zum Filmschnitt, von der Handzeichnung bis zur
Drucktechnik.
Struktur
In den Jahrgangsstufen 5 bis 10 umfasst der Lehr-
plan Kunst vier Lernbereiche, deren Methoden
und Gegenstände immer komplexer, umfassender
und vielfältiger werden. Die Progression wird
durch Grundwissensaufgaben gesichert.
Im Bereich Lebenswelten beschäftigen sich die
Schülerinnen und Schüler mit ihren eigenen täg-
lichen Erfahrungen, von den Phantasiewelten der
Kinder in Jahrgangsstufe 5 bis zu den Lebensent-
würfen der Jugendlichen in Mode, Musik, virtuel-
len Welten, Jugendkulturen. Das zweite Lernfeld
Kommunikation und Medien umfasst nicht nur
Schrift, Information und Werbung, sondern auch
Photographie und Corporate-Design-Strategien.
Architektur und Design, die dritte Säule des Lehr-
plans, entwickelt sich gemäß der entwicklungs-
psychologischen Bedingungen der Schülerinnen
und Schüler von persönlichen, emotional besetz-
ten Objekten bis hin zum Städtebau. Im Lernbe-
reich Bildende Kunst erfahren und begreifen sie
schließlich die wichtigsten Kunstepochen von der
Antike bis zur Gegenwart und setzen sich so mit
unserem kulturellen Erbe intensiv auseinander.
In den Jahrgangsstufen 11 und 12 benennt der
Lehrplan vier Themen: Körper, Objekt, gebauter
Raum und Kommunikation. Im Bereich Kunstge-
schichte orientiert er sich an der Sattelepoche der
klassischen Moderne, die bis heute unser Kunst-
und Weltverständnis prägt.
55
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■■ ■ ■ MUSIK
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Zentrale Anliegen
Das Fach Musik
■ vermittelt den Schülerinnen und Schülern Freu-
de am praktisch-künstlerischen Tun und erweitert
dabei ihren Erfahrungshorizont;
■ trägt durch gemeinsames Singen und Musizie-
ren in allen Jahrgangsstufen und die damit ver-
bundene Ein- und Unterordnung in einer Gruppe
zur Persönlichkeitsbildung bei;
■ fördert in einer zunehmend medienbestimmten
Gegenwart die Entwicklung eines ästhetischen
Bewusstseins und damit den Erwerb von Urteils-
fähigkeit;
■ schafft durch die Begegnung mit vielfältigen
Musikangeboten die Basis für ein reflektiertes
Kulturverständnis und für ein Gleichgewicht im
Menschen zwischen Verstehen und gefühlsmäßi-
gem Erleben;
■ zeigt wechselnde Zusammenhänge vor einem
kulturellen, zeitlichen und gesellschaftsbezogenen
Hintergrund auf;
■ trägt in Verbindung mit anderen Fächern, insbe-
sondere mit Kunst und Deutsch, zu einer persönli-
chen ästhetischen und kulturellen Bildung bei.
Methoden
Die Schülerinnen und Schüler lernen Musik von
allen Seiten kennen, wobei die unterschiedlichen
Methoden stets miteinander verknüpft sind: Sie
singen und musizieren, sie erleben und hören
Musik, sie reflektieren über sie und erwerben ein
ästhetisches Urteilsvermögen.
Struktur
■ Die Vermittlung der Unterrichtsinhalte vollzieht
sich in den Jahrgangsstufen 5 mit 10 auf den drei
eng miteinander vernetzten Themenschienen
„Musik und Praxis“, „Musik im Kontext“ und
„Musik und ihre Grundlagen“.
■ In den Jahrgangsstufen 7 mit 10 lernen die
Schülerinnen und Schüler die Epochen der euro-
päischen Musikgeschichte vom Barock bis zum
20. Jahrhundert an exemplarischen Beispielen
kennen, beschäftigen sich aber auch mit verschie-
denen Facetten der Rock- und Popmusik.
■ Am Musischen Gymnasium, an dem Musik
Kernfach ist, werden die Lehrplaninhalte sinnvoll
ergänzt; zudem erlernen alle Schülerinnen und
Schüler ein Musik instrument.
■ In der Oberstufe bieten unterschiedliche
Themenfelder eine Beschäftigung mit Musik im
Längsschnitt an und erweitern damit die in den
vorangegangen Jahrgangsstufen erworbenen
Kenntnisse in oft selbständigen Arbeitsformen.
■ Die Teilnahme an musikalischen Ensembles wie
Chor und Orchester trägt nicht nur zur Identifika-
tion der Schülerinnen und Schüler mit dem Lern-
ort Schule bei, sondern schafft auch die Grundlage
für eine kreative Freizeitgestaltung.
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Sport
Zentrale Anliegen
Als einziges Bewegungsfach bietet der Sport-
unterricht besondere Erziehungschancen und will
■ die Freude an der Bewegung und am Sport
dauerhaft erhalten und fördern, als wesentliche
Voraussetzung für eine langfristige Bindung an
gesundheitsrelevante sportliche Aktivitäten;
■ die Gesundheit in einem umfassenden physi-
schen, psychischen, sozialen und ökologischen
Verständnis fördern;
■ ein von Fairness geprägtes Sozialverhalten
fördern;
■ einen konstruktiven Umgang mit Konflikten und
Problemen und die Entwicklung von Lösungsstra-
tegien im Team fördern;
■ ein positives Selbstkonzept entwickeln helfen,
in dem Erfolgszuversicht, aber auch der Umgang
mit Misserfolgen, Leistungsbereitschaft und
Durchhaltevermögen verankert sind.
Methoden
Die Schülerinnen und Schüler
■ lernen, dauerhaft Verantwortung für die eigene
sportliche und körperliche Entwicklung zu über-
nehmen;
■ lernen, angemessene Arbeits-, Gesprächs- und
Kooperationstechniken zur gemeinsamen Lösung
von Aufgaben anzuwenden.
Struktur
■ Ziele und Inhalte des Lehrplans sind in den
Jahrgangsstufen 5 mit 10 der sportlichen Grund-
bildung und den sportlichen Handlungsfeldern
zugeordnet. Sie folgen über die Jahrgangsstufen
hinweg einer Progression und sind stets im Sinne
einer Vertiefung miteinander verknüpft.
■ Inhalte, die auch in weiteren Jahrgangsstufen
von Bedeutung sind, werden in den Lehrplänen
der einzelnen Jahrgangsstufen als Grundwissen
ausgewiesen.
■ Kenntnisse und Fähigkeiten, die in anderen
Fächern erworben werden (z. B. Biologie, Chemie
oder Musik), können im Sport angewandt und
vertieft werden.
■ In den Jahrgangsstufen 11 und 12 erweitern
und vertiefen die Schülerinnen und Schüler in den
gewählten Sportarten die erworbenen Fertigkei-
ten, Fähigkeiten, Kenntnisse und Werthaltungen in
enger Verflechtung von Theorie und Praxis.
■ Im Profilfach Sporttheorie können die Schülerin-
nen und Schüler vertiefte sportwissenschaftliche
Kenntnisse erwerben. Hierdurch erhalten sie die
Möglichkeit, das Fach Sport als schriftlich-prak-
tisches oder mündlich-praktisches Abiturfach zu
wählen.
59
LEHRPLAN GYMNASIUM IM ÜBERBLICK ■ ■ ■■
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