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KONZERTHAUS DORTMUND DER MESSIAS Samstag, 26.11.2016 · 18.00 Uhr

DER MESSIAS - Konzerthaus Dortmund · Element, wie es für die Passion oder die Weihnachts- und Auferstehungshistorien typisch ist. ... Das Libretto ist auffällig abstrakt:

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KONZERTHAUS DORTMUND

DER MESSIASSamstag, 26.11.2016 · 18.00 Uhr

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ROBIN JOHANNSEN SOPRAN

CARLOS MENA ALT

JAKOB PILGRAM TENOR

ANDREAS WOLF BASS

KNABENCHOR DER CHORAKADEMIE AM KONZERTHAUS DORTMUND

JOST SALM EINSTUDIERUNG

MÄNNERSTIMMEN DES SINFONISCHEN CHORES DER CHORAKADEMIE AM KONZERTHAUS DORTMUND

JOACHIM GERBENS EINSTUDIERUNG

CONCERTO KÖLN

ANDREA MARCON DIRIGENT

Abo: Chorklang

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E

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Andrea Marcon

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PROGRAMM

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685 – 1759)»Messiah« (»Der Messias«) Oratorium für Chor, Soli und Orchester HWV 56 (1741)

– Dauer ca. 3 Stunden inkl. Pause –

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Carlos Mena

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WERKE

THIS ELEGANT ENTERTAINMENTGEORG FRIEDRICH HÄNDEL »MESSIAH« (»DER MESSIAS«) HWV 56

Als hoffnungsvoller, junger Komponist italienischer Opern war Händel 1710 nach England ge-kommen. 1741, also 31 Jahre später, musste er sich eingestehen, dass sich für ihn auf diesem Gebiet keine Zukunft mehr eröffnete, er als Opernkomponist und -unternehmer wirtschaftlich nicht überleben konnte. 1741 ist das Jahr, in dem Händel seine letzte Oper zur Aufführung brachte: Im Januar erklang »Deidamia« – ein kompletter Misserfolg. Am 10. Februar 1741 mit der dritten und letzten Aufführung dieses Stücks nimmt Händel Abschied von der Opernbühne.

Die italienische Opera seria – bevorzugte Kunstgattung der Aristokratie – hatte in England mit dem Aufstieg des Bürgertums die Publikumsgunst verloren. Die Kritik richtete sich gegen die hoch bezahlten ausländischen Sänger und die kostspieligen Ausstattungen, gegen das oft niedrige Niveau der Libretti und ihre verworrenen Handlungen, und vor allem: Man vermisste die Landessprache auf der Bühne. Händel hatte bereits seit 1732 versucht, die leeren Theater durch das Angebot alternativer dramatischer Kompositionen zu füllen. Um das Bürgertum für sich zu gewinnen, hatte er begonnen, Werke zu schaffen, in denen englisch gesungen wurde und die auch inhaltlich auf die Publikumserwartung zugeschnitten waren. Händel wählte allge-mein verständliche Stoffe aus der Bibel und berücksichtigte bei der Komposition die englische Musiktradition des Chor-Anthems, wie sie in der anglikanischen Kirche praktiziert wurde. Hän- dels englisches Oratorium als Gegenentwurf zur italienischen Opera seria wurde seine urei-genste Schöpfung und zum idealen musikalischen Experimentierfeld, denn in England gab es auf diesem Gebiet weder eine Tradition noch etwaige erstarrte Konventionen, nicht im Bereich des Textes und nicht bei der Aufführung. In den Jahren 1732 bis 1740 brachte Händel parallel zu seiner Opernproduktion umfangreiche und sehr verschieden gestaltete Werke dieser neuen Gattung zur Aufführung. Einen klar definierten Oratorientypus entwickelte er dabei nicht. Immer wieder überraschte er mit neuen Konzeptionen. Man vergleiche etwa die völlig unterschiedlichen Gestaltungsweisen, wie sie im dramatischen »Saul« und im epischen Chor-Oratorium »Israel in Egypt« manifest werden – beide in kurzer, hastiger Aufeinanderfolge im Jahre 1738 entstanden. Dass Händel damit einen Erfolg versprechenden Weg einschlug, sollte sich in den folgenden Jahren beweisen.

Doch 1741 wird noch einmal zum Krisenjahr. In jener Zeit ohne konkrete künstlerische Per-spektive, in der Händel laut Gerüchten sogar überlegt haben soll, nach Deutschland zurückzu-kehren, trifft eine Einladung des irischen Vizekönigs William Cavendish ein: Händel solle nach Dublin kommen und dort eine Reihe von Konzerten mit eigenen Werken veranstalten. Händel nimmt sofort dankbar an und erinnert sich an das Libretto, das Charles Jennens – Verfasser der Texte zu den Oratorien »Saul« und vermutlich auch zu »Israel in Egypt« – ihm vor kurzer Zeit

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zugesandt hatte, das er selbst aber vorerst nicht zur Komposition vorgesehen hatte. Jennens hingegen hoffte auf eine baldige Vertonung seines Librettos. So äußerte er sich in einem Brief vom 10. Juli 1741 an seinen Freund Edward Holdsworth zuversichtlich: »Händel sagt, dass er nichts im kommenden Winter machen will, aber ich hoffe, ich werde ihn überreden, eine weitere Zusammenstellung von Bibeltexten zu vertonen, die ich für ihn gemacht habe, und sie zu seinem eigenen Benefiz in der Passionswoche [wenn die Theater geschlossen sind] aufzuführen. Ich hoffe, er wird all sein Genie und seine ganze Kunstfertigkeit darauf anlegen, dass die Kompositi-on alle seine früheren Kompositionen in den Schatten stellt, da das Thema jedes andere Thema übertrifft. Das Thema ist der ›Messias‹.« Jetzt konnte Händel dieses Textbuch für einen anderen Zweck – nämlich eine Aufführung in Irland – verwenden. Er begann am 22. August 1741 mit der Komposition; 24 Tage später war das Oratorium »Messiah« fertig. Die Partitur im Gepäck, trat Händel im November 1741 seine zehnmonatige Reise nach Irland an.

UNTERHALTUNG UND HILFEDer »Messiah« kam im Rahmen der zweiten Konzertreihe Händels in Dublin am 13. April 1742 in der neu erbauten Music Hall in der Fishamble Street zur Uraufführung. Die Kritiken waren über-wältigend. Der »Dublin News-Letter« etwa berichtete, dass »Händels neues biblisches Oratorium nach Auffassung der besten Kenner alles andere derselben Natur weit übertrifft, was in diesem oder irgendeinem anderen Königreich aufgeführt worden ist. Diese elegante Unterhaltung [this elegant Entertainment] wurde in der besten Weise aufgeführt zur vollkommenen Befriedigung des sehr vollzähligen und feinen Hörerkreises.«

In der Tat, der »Messiah« besticht. Zum einen durch seine formale Ausgewogenheit in der Anordnung der Rezitative, Arien und Chöre, zum anderen in der gelungenen Synthese von Stilele-menten der italienischen Opera seria in den Arien und Rezitativen, englischer Klangpracht in den Chorsätzen und deutscher Kontrapunktik in den Fugen. Die generalbassbegleiteten, überleiten-den Secco-Rezitative treten in ihrer Anzahl zugunsten ausdrucksvollerer, musikalisch abwechs-lungsreicherer Accompagnato-Rezitative zurück. Das Werk ist reich an dramatisch affektuosen Arien, die ihre Herkunft aus der italienischen Opera seria zwar nicht verleugnen können, sich aber nur selten an deren Da-capo-Schema halten. Die häufigste Form ist hier zweiteilig – bei stark variierter Wiederholung der gesamten Arie. Dem episch-lyrischen Charakter des Stückes entsprechend, ersetzte Händel die textbezogene Paarung Rezitativ – Arie durch die Kombination Arie – Chor. Besonders die groß angelegten Chorsätze in ihrer kunstvollen Mischung aus homo-fonen und kontrapunktischen Satztechniken sind es, die die heutige Popularität des »Messiah« ausmachen.

In seiner stilistischen Offenheit und formalen Vielfalt strahlt das Werk – musikalisch gesehen – eine Religiosität aus, die konfessionslos, weltoffen und geistig frei erscheint. So manchem vergällt es

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zwar den Kunstgenuss, wenn er von der Entlehnung musikalischen Materials aus Händels im sel-ben Jahr entstandenen italienischen Liebesduetten (HWV 189, 192 und 193) erfährt, das in den Chören ›And he shall purify‹, ›For unto us a child is born‹, ›His yoke is easy‹, ›All we like sheep‹ und im Duett ›O death, where is thy sting?‹ weiterverarbeitet wird. Aber gerade diese »borrow- ings« zeigen, mit welch kunstvoller Leichtigkeit Händel die im Libretto skizzierten Situationen aus dem Leben Jesu behandelt: In ›For unto us a child is born‹ zum Beispiel ist es die unaufdring-liche Freude über die Geburt des Messias, die in tanzartiger Rhythmik und durchbrochener Satz-weise – dem madrigalesken Stil der Liebesduette entsprechend – zu uns herübergetragen wird.

Die Uraufführung des »Messiah« fand »zur Unterstützung der Gefangenen in den verschiedenen Gefängnissen und für die Unterhaltung von Mercer’s Hospital [...] und der Charitable Infirmary« statt und begründete damit die auch in England fortgeführte Tradition der »Messiah«-Auffüh-rungen zu wohltätigen Zwecken. In Dublin war ein solcher Vorgang gang und gäbe: Um die elenden sozialen Zustände, die in der Stadt herrschten, zu mildern, hatten verschiedene Musik-gesellschaften einen Fond errichtet, der durch öffentliche Konzerte gefüllt wurde. Bei der Ur-aufführung des »Messiah« hatten alle Mitwirkenden auf ihre Honorare verzichtet. Das Ergebnis: Der Gesamterlös von vierhundert Pfund wurde an die drei großen Wohltätigkeitsorganisationen verteilt und 142 Gefangene entlassen, nachdem ihre Gläubiger bezahlt worden waren. Schon allein deshalb kam in Dublin niemand darauf, das »Messiah«-Libretto oder dessen Inhalt als blasphemisch oder unangemessen für ein öffentliches Konzert zu erachten. Man erfreute sich an der »feinen Unterhaltung« und dem damit verbundenen guten Zweck. In England dagegen erwarteten Händel einiger Widerstand und anhaltende Kritik.

DAS LEBEN JESU IM THEATER?Zu Lebzeiten Händels ist der »Messiah« – sieht man einmal von der Aufführung zur Einweihung der neu erbauten Kapelle des Foundling Hospital in London am 1. Mai 1750 ab – niemals in einer Kirche, sondern immer im Konzertsaal oder Theater erklungen. Das Libretto besitzt keinen liturgischen Ort, sondern umfasst zum ersten Mal in der Geschichte des Oratoriums die gesamte Heilsgeschichte und somit alle wichtigen Feiertage des Kirchenjahres, weshalb im liturgischen Kontext nur einzelne Teile sinnvoll zu gebrauchen wären. Vor allem aber fehlt das erzählende Element, wie es für die Passion oder die Weihnachts- und Auferstehungshistorien typisch ist.

Der »Messiah« erfüllt auch keineswegs die Erwartungen, die man gemeinhin an ein Oratorium zu diesem Thema hegt. Befragen wir z. B. den Musikgelehrten Johann Mattheson, der in seinem bedeutenden musiktheoretischen Werk »Der vollkommene Capellmeister« (erschienen 1739 in Hamburg) schrieb: »Ein Oratorium ist also nichts anders als ein Sing-Gedicht, welches eine ge-wisse Handlung oder tugendhaffte Begebenheit auf dramatische Art vorstellet. [...] Ein Oratorium ist gleichsam eine geistliche Oper.« Zu den Arten des Oratoriums zählt Mattheson auch Pas-

sionen oder Vorstellungen des Leidens Christi. Händels »Messiah« aber ist völlig undramatisch. Charles Jennens – »ein reicher, exzentrischer Landjunker«, wie Händel-Experte Bernd Baselt ihn nennt – hatte aus Bibelversen des Alten und Neuen Testaments ein Libretto zusammen-gestellt, das das Leben und Sterben Jesu nicht erzählt, sondern nur indirekt mitteilt, und zwar in Zitaten aus den Prophetenbüchern, den Psalmen, den Evangelien, der Offenbarung des Johannes und den Paulusbriefen. Die Evangelien nehmen dabei auffälligerweise den kleinsten Raum ein. Die kunstvolle Anordnung dieser Verse ließ ein inhaltliches Gerüst entstehen, das uns Folgendes mitteilt: die Ankündigung des Messias und seine Geburt (Erster Teil), sein Leiden, Sterben, seine Auferstehung und Himmelfahrt (Zweiter Teil) und die Verherrlichung des ewigen Lebens (Dritter Teil).

Das Libretto ist auffällig abstrakt: Es gibt keine Handlung, keinen Dialog und keine Personen. Selbst der Name Jesus Christus wird nach Möglichkeit vermieden. Das verhindert, dass das Publikum den Solisten assoziativ bestimmte Rollen wie Messias, Evangelist oder Engel zuweist. Der Grund für die abstrakte Umsetzung des Themas ist der weltliche Raum, für den das Werk bestimmt war, und die aus diesem Grunde drohende Kritik seitens der anglikanischen Kirche. Händels lebenslanges Dilemma entstand durch die Kontroverse zwischen den oben skizzierten gesellschaftlichen Erwartungen und dem bischöflichen Dictum, dass es nicht angemessen sei, Worte der Heiligen Schrift im Theater zu singen. Ein Oratorium geistlichen Inhalts – so die Mei-nung der kirchlichen Würdenträger – habe nichts im Theater zu suchen. Da der »Messiah« aber nichts wirklich konkret darstellt oder erzählt, vor allem auch die liturgischen Lesungen aus den Evangelien ausspart und die eigentlich gemeinten Ereignisse sich in Prophezeiungen und un-verfänglichen Versen widerspiegeln lässt, ist er praktisch nicht anfechtbar. Andererseits aber entspricht er ganz dem Anliegen der christlichen Doktrin, die Jesus Christus als Begründer des Christentums mit dem von den alten hebräischen Propheten verheißenen Messias gleichsetzt. Hätte Händel jedoch eine Passion auf einen der Evangelientexte im Theater aufgeführt, wäre das für ihn wohl noch folgenreicher gewesen: Das Leiden Jesu als Theaterstück... ein Skandal! Das Konzept des »Messiah« verfolgt also, jegliche Assoziationen an die kirchliche Passion zu unterwandern, damit es im weltlichen Rahmen toleriert werden kann. Dennoch führte Händel den »Messiah« in London 1743 (und bis 1748) vorsichtshalber erst einmal nicht unter seinem ursprünglichen Titel auf, sondern ganz allgemein als »A New Sacred Oratorio«. Die trotzdem einsetzenden heftigen Attacken seitens bestimmter geistlicher Gruppierungen veranlassten ihn dazu, das Werk erst wieder 1745 auf den Spielplan zu nehmen.

GEHÖRT IM KONZERTHAUSDas erste Mal erklang Händels »Messiah« im Dezember 2005 im Konzerthaus. Thomas Hengel-brock leitete seine Balthasar-Neumann-Ensembles, aus denen auch die Solisten des Abends hervortraten.

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Robin Johannsen

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18 I 19 TEXTE

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL»MESSIAH« (»DER MESSIAS«) HWV 56(Text: Charles Jennens, 1700 – 1773, nach Bibeltexten)

ERSTER TEIL

ACCOMPAGNATOTenor

Comfort ye, comfort ye my people, Saith your God.Speak ye comfortably to Jerusalem, And cry unto her, That her warfare is accomplished, That her iniquity is pardoned.The voice of him That crieth in the wilderness; Prepare ye the way of the Lord; Make straight in the desert A highway for our God. AIRTenor

Ev’ry valley shall be exalted, And ev’ry moutain and hill made low; The crooked straight And the rough places plain.

CHORAnd the glory of the Lord Shall be revealed, and all flesh Shall see it together: For the mouth of the Lord hath spoken it. ACCOMPAGNATOBass

Thus saith the Lord, the Lord of hosts: Yet once a little while and I will shake The heavens and the earth,

Tröste dich, mein Volk, Spricht dein Gott. Redet trostreich mit Jerusalem Und ruft ihr zu, Dass ihr Kriegsdienst zu Ende, Dass ihre Missetat vergeben ist. Es ist seine Stimme, Die verkündigt in der Wildnis: Bereitet dem Herrn den Weg, Ebnet in der Wüste einen PfadFür unsern Gott.

Jedes Tal soll erhöht werden, Und jeden Berg und Hügel macht tief,Das Krumme gerade Und die unebenen Stellen glatt.

Und die Herrlichkeit des Herrn Wird offenbart, und alles FleischMiteinander soll es sehen: Denn des Herrn Mund hat es verheißen.

So spricht der Herr der Heerscharen: Noch eine kleine Zeit, und ich erschüttere Die Himmel und die Erde,

The sea and the dry land.And I will shake all nations; And the desire of all nations shall come. The Lord, whom ye seek, Shall suddenly come to his temple, Even the messenger of the Covenant, Whom you delight in; Behold, he shall come, Saith the Lord of hosts. AIRAlt / Sopran

But who may abide The day of his coming, And who shall stand when he appeareth? For he is like a refiner’s fire. CHORAnd he shall purify the sons of Levi, That they may offer unto the Lord An offering in righteousness. REZITATIVAlt

Behold, a virgin shall conceive And bear a son, And shall call his name Emmanuel, God with us.

AIR UND CHORAlt

O thou that tellest Good tidings to Zion, Get thee up into the high mountain. O thou that tellest Good tidings to Jerusalem, Lift up thy voice with strength; Lift it up, be not afraid;

Die See und das trockene Land, Und ich rüttele alle Völker auf, Und die Sehnsucht aller Völker erscheint.Der Herr, den ihr sucht, Kommt plötzlich zu seinem Tempel, Selbst der Bote des neuen Bundes, An dem ihr euch erfreut, Sehet, er wird erscheinen, So spricht der Gott der Heerscharen.

Doch wer kann bestehen Am Tag seiner Ankunft? Und wer wird es ertragen, wenn er erscheint? Denn er ist wie eines Läuterers Feuer.

Und er wird reinigen die Söhne Levis, Dass sie dem Herrn darbringen können Ein Opfer in Gerechtigkeit.

Siehe, eine Jungfrau wird einen SohnEmpfangen und gebären, Und sie werden seinen Namen heißen Emmanuel: Gott mit uns.

Oh du, die du Zion Frohe Botschaft verkündigst, Steige auf zu dem hohen Berge; Oh du, die du Jerusalem Frohe Botschaft bringst, Erhebe deine Stimme mit Macht, Erhebe sie und fürchte dich nicht;

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20 I 21 TEXTE

Say unto the cities of Judah, Behold your God! Arise, shine, For thy light is come, And the glory of the Lord Is risen upon thee. CHORO thou that tellest ...

ACCOMPAGNATOBass

For behold, Darkness shall cover the earth, And gross darkness the people; But the Lord shall arise upon thee, And his glory shall be seen upon thee.And the Gentiles shall come To thy light, And kings to the brightness Of thy rising.

AIRBass

The people that walked in darkness Have seen a great light;And they that dwell in the land Of the shadow of death, Upon them hath the light shined.

CHORFor unto us a child is born, Unto us a son is given, And the government shall be Upon his shoulder; And his name shall be called Wonderful, Counsellor, the mighty God, The Everlasting Father, the Prince of Peace.

Verkündige den Städten Judas: Seht euern Gott.Mache dich auf, strahle, Denn dein Licht kommt, Und die Herrlichkeit des Herrn Ist über dir erschienen.

Oh du, die du Zion ...

Denn siehe, Finsternis wird die Erde bedecken Und großes Dunkel die Menschen: Aber der Herr wird über dir aufgehen, Und seine Herrlichkeit wird über dir erscheinen, Und die Heiden werden kommen Zu deinem Licht, Und die Könige zum Glanz Deines Aufgangs.

Das Volk, das im Finstern wandelt, Hat ein großes Licht gesehen,Und die wohnen im Land Des Todesschattens, Über ihnen ist das Licht erschienen.

Denn es ist uns ein Kind geboren, Es ist uns ein Sohn gegeben, Und die Herrschaft soll Auf seiner Schulter liegen, Und sein Name soll heißen Wunderbar, Ratgeber, der starke Gott, Der ewige Vater, des Friedens Fürst.

REZITATIVSopran

There were shepherds abiding in the field, Keeping watch over their flocks by night. ACCOMPAGNATOSopran

And lo, the angel of the Lord Came upon them, And the glory of the Lord Shone round about them, And they were sore afraid.

REZITATIVSopran

And the angel said unto them: »Fear not, for behold, I bring you good tidings Of great joy, Which shall be to all people.For unto you is born this dayIn the city of David a Saviour, Which is Christ the Lord.« ACCOMPAGNATOSopran

And suddenly there was with the angelA multitude of the heavenly host, Praising God, and saying:

CHOR»Glory to God in the highest, And peace on earth, Good will towards men.«

AIRSopran

Rejoice greatly, o daughter of Zion;

Es waren Hirten beisammen auf dem Felde,Die hüteten des Nachts ihre Herde.

Und siehe, des Herrn Engel Trat zu ihnen, Und die Herrlichkeit des Herrn Umleuchtete sie, Und sie fürchteten sich sehr.

Und der Engel sprach zu ihnen: »Fürchtet euch nicht, denn sehet,Ich bringe euch frohe Botschaft Von großer Freude, Die allem Volk widerfahren wird: Denn euch ist heute In Davids Stadt der Heiland geboren, Welcher ist Christus, der Herr.«

Und alsobald war da bei dem Engel Eine Menge der himmlischen Heerscharen, Die lobten Gott und sprachen:

»Ehre sei Gott in der Höhe Und Friede auf Erden, Den Menschen ein Wohlgefallen.«

Freue dich sehr, Tochter von Zion,

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22 I 23 TEXTE

Shout, o daughter of Jerusalem!Behold, thy King cometh unto thee; He is the righteous saviour, And he shall speak peace Unto the heathen.Rejoice greatly...

REZITATIVAlt

Then shall the eyes Of the blind be opened, And the ears of the deaf unstopped.Then shall the lame man Leap as an hart, And the tongue of the dumb Shall sing. AIR / DUETT(Alt und) Sopran

He shall feed his flock like a shepherd; And he shall gather the lambs With his arm, And carry them in his bosom, And gently lead those That are with young. Come unto him, all ye that labour, Come unto him that are heavy laden, And he will give you rest.Take his yoke upon you, And learn of him,For he is meek And lowly of heart, And ye shall find rest Unto your souls. CHORHis yoke is easy, And his burden is light.

Jauchze, oh Tochter von Jerusalem; Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist der rechte Erretter,Und er wird Frieden predigen Unter den Heiden.Freue dich sehr...

Dann werden die Augen Der Blinden aufgetan Und die Ohren der Tauben geöffnet; Dann wird der Lahme Springen wie ein Hirsch, Und die Zunge des Stummen Wird singen.

Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; Und er wird die Lämmer In seinen Arm sammeln Und sie an seinem Busen tragen Und sanft diejenigen führen, Die Junge haben.Kommt her zu ihm alle, Die ihr leidet und schwer beladen seid, Und er wird euch Ruhe geben. Nehmt sein Joch auf euch Und lernt von ihm,Denn er ist sanftmütig Und von Herzen demutsvoll, Und ihr werdet Ruhe finden Für eure Seelen.

Sein Joch ist sanft, Und seine Last ist leicht.

ZWEITER TEIL

CHORBehold the Lamb of God, That taketh away the sin of the world.

AIRAlt

He was despised And rejected of men, A man of sorrows and acquainted with grief. He gave his back To the smiters, and his cheeks to them That plucked off his hair: He hid not his face From shame and spitting. He was despised ...

CHORSurely he hath borne our griefs, And carried our sorrows!He was wounded for our transgressions, He was bruised for our iniquities; The chastisement of our peaceWas upon him. CHORAnd with his stripes we are healed.

CHORAll we like sheep have gone astray; We have turned everyone To his own way. And the Lord hath laid on him The iniquity of us all. ACCOMPAGNATOTenor

All they that see him laugh him to scorn;

Seht an das Gotteslamm, Es trägt hinweg die Sünde der Welt.

Er ward verachtet Und von den Menschen zurückgestoßen, Ein Mensch der Schmerzen und erfüllt mit Gram.Er hält seinen Rücken hin denen, Die ihn schlugen, und seine Wangen denen, Die sein Haar ausrissen; Er verbarg nicht sein AntlitzVor Schmach und Speichel. Er ward verachtet ...

Wahrlich, er duldete unsere Qualen Und lud auf sich unsere Schmerzen; Er ward verwundet für unsere Missetaten, Er ward zerschlagen für unsere Freveltaten,Die Züchtigung wurde ihm auferlegt Zu unserem Frieden.

Und durch seine Wunden werden wir geheilt.

Wie Schafe gingen wir alle in die Irre, Ein jeglicher von uns wandte sich Zu seinem eigenen Weg.Und der Herr legte ihm auf All unsere Missetaten.

Alle, die ihn sehen, lachen ihn aus;

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24 I 25 TEXTE

They shoot out their lips, And shake their heads, Saying: CHOR»He trusted in God That he would deliver him; Let him deliver him, If he delight in him.« ACCOMPAGNATOTenor

Thy rebuke hath broken his heart: He is full of heaviness. He looked for some To have pity on him, But there was no man, Neither found he any to comfort him. ARIOSOTenor

Behold, and see If there be any sorrow Like unto his sorrow. ACCOMPAGNATOSopran / Tenor

He was cut off Out of the land of the living: For the transgressions of thy people Was he stricken. AIRSopran / Tenor

But thou didst not leave His soul in hell; Nor didst thou suffer Thy Holy One to see corruption.

Sie sperren ihre Mäuler auf Und schütteln die Köpfe, Indem sie sagen:

»Er vertraute auf Gott, Dass der ihn erretten würde; Lasst den ihn erretten, Wenn er an ihm Gefallen findet.«

Dein Tadel hat ihm das Herz gebrochen, Er ist voll von Traurigkeit: Er schaute nach einem, Der Mitleid mit ihm habe, Aber da war keiner,Noch fand er jemanden, der ihn tröstete.

Schaut doch und seht, Ob da irgendein Schmerz sei Wie sein Schmerz.

Er wurde aus dem Land der LebendenWeggerissen, Für die Missetat deines Volkes Wurde er geschlagen.

Doch du ließest seine Seele Nicht in der Hölle, Noch ertrugst du,Deinen Heiligen verwesen zu sehen.

CHORLift up your heads, o ye gates; And be ye lift up, ye everlasting doors; And the King of Glory shall come in.Who is this King of Glory? The Lord strong and mighty, The Lord mighty in battle.

Lift up your heads, o ye gates; And be ye lift up, ye everlasting doors; And the King of Glory shall come in.Who is this King of Glory? The Lord of Hosts, He is the King of Glory.

Hoch tut euch auf, Und öffnet euch weit, ihr Tore der Welt, Denn der König der Ehren ziehet ein! Wer ist der König der Ehren? Der Herr, stark und mächtig Der Herr, mächtig im Streit.

Hoch tut euch auf, Und öffnet euch weit, ihr Tore der Welt, Denn der König der Ehren ziehet ein! Wer ist der König der Ehren? Gott Zebaoth, Er ist der König der Ehren.

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26 I 27 TEXTE

REZITATIVTenor

Unto which of the angels Said he at any time: »Thou art my son, This day have I begotten thee?« CHORLet all the angels of God worship him. AIRAlt / Sopran

Thou art gone up on high; Thou hast led captivity captive, And received gifts for men; Yea, even from Thine enemies, That the Lord God might dwell among them.

CHORThe Lord gave the word; Great was the company of the preachers. AIR / DUETT UND CHORSopran / Alt (Sopran, Alt und Chor)

How beautiful are the feet of them That preach The gospel of peace, And bring glad tidings of good things.

CHOR / AIR (Tenor)

Their sound is gone out into all lands,And their words unto the ends of the world. AIRBass

Why do the nations So furiously rage together, And why do the people

Zu welchem Engel Hat er jemals gesagt: »Du bist mein Sohn, Heute habe ich dich gezeugt?«

Lasst alle Engel Gottes ihn anbeten.

Du bist in die Höhe gefahren, Du hast die Gefangenschaft ins Gefängnis geführt Und Gaben empfangen für die Menschen, Ja selbst für deine Feinde, Dass Gott der Herr wohne unter ihnen.

Der Herr gab das Wort, Groß war die Zahl der Prediger.

Wie lieblich sind die Füße derer, Die das Evangelium Des Friedens verkünden Und frohe Botschaft vom Heil bringen.

Ihr Schall ist ausgegangen in alle Lande Und ihre Worte bis ans Ende der Welt.

Warum rasen Die Völker so wütend, Und warum reden

Imagine a vain thing?The kings of the earth rise up, And the rulers take counsel together Against the Lord, and against his anointed. CHORLet us break their bonds asunder, And cast away their yokes from us. REZITATIVTenor

He that dwelleth in heav’n Shall laugh them to scorn; The Lord shall have them in derision. AIRTenor

Thou shalt break them With a rod of iron; Thou shalt dash them in pieces Like a potter’s vessel. CHORHallelujah, for the Lord God Omnipotent reigneth. The kingdom of this world Is become the kingdom of our Lord,And of his Christ; And he shall reign for ever and ever. King of Kings, and Lord of Lords. Hallelujah!

DRITTER TEIL

AIRSopran

I know that my Redeemer liveth, And that he shall stand

Die Menschen Vergebliches? Die Könige der Welt stehen auf, Und die Herrscher halten miteinander Rat Gegen den Herrn und seinen Gesalbten.

Lasst uns ihre Bande zerbrechen Und ihr Joch von uns abwerfen.

Der, welcher im Himmel wohnt, Wird sie verlachen; Denn der Herr wird sie verspotten.

Du sollst sie zerschlagen Mit einem Stab aus Eisen, Du sollst sie in Stücke schlagen Wie eines Töpfers Gefäße.

Halleluja, denn der Herr, Der allmächtige Gott, herrschet.Das Königreich dieser Welt Ist zum Königreich unseres Herrn Und seines Christus geworden; Und er wird regieren auf immer und ewig,König der Könige, Herr der Herren, Halleluja.

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt Und dass er am jüngsten Tage

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28I 29 TEXTE

At the latter day upon the earth.And though worms destroy this body, Yet in my flesh shall I see God. For now is Christ risen from the dead, The first fruits of them that sleep.

CHORSince by man Came death, By man came also The resurrection of the dead.For as in Adam all die, Even so in Christ Shall all be made alive.

ACCOMPAGNATOBass

Behold, I tell you a mystery; We shall not all sleep, But we shall all be changed In a moment, in the twinkling of an eye, At the last trumpet. AIRBass

The trumpet shall sound, And the dead shall be raised Incorruptible, And we shall be changed.For this corruptible Must put on incorruption And this mortal Must put on immortality.The trumpet... REZITATIVAlt

Then shall be brought to pass

Auf der Erde stehen wird; Und wenn auch Würmer diesen Körper zerstören,Werde ich in meinem Fleische Gott sehen.Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten, Der Erstgeborene jener, die schlafen.

Da durch einen Menschen Der Tod gekommen ist, So kam auch durch einen Menschen Die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, Werden sie in Christus Ebenso alle lebendig gemacht werden.

Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, Sondern wir werden alle verwandelt werden In einem Moment, in einem Augenblick, Bei der letzten Posaune.

Die Posaune wird ertönen, Und die Toten werden auferstehenUnverwest, Und wir werden verwandelt werden.Denn dies Verwesliche Muss anziehen die Unverweslichkeit, Und das Sterbliche Muss anziehen die Unsterblichkeit.Die Posaune...

Dann wird erfüllt werden das Wort,

The saying that is written: »Death is swallowed up in victory.«

DUETTAlt und Tenor

O death, where is thy sting? O grave, where is thy victory?The sting of death is sin, And the strength of sin is the law. CHORBut thanks be to God, Who giveth us the victory Through our Lord Jesus Christ.

AIRSopran / Alt

If God be for us, Who can be against us? Who shall lay anything To the charge of God’s elect? It is God that justifieth, Who is he that condemneth? It is Christ that died, yea rather, That is risen again, Who is at the right hand of God, Who makes intercession for us. CHORWorthy is the Lamb that was slain, And hath redeemed us to God by his blood, To receive power, and riches, And wisdom, and strength, and honour, And glory, and blessing.Blessing and honour, glory and power, Be unto him that sitteth upon the throne, And unto the Lamb, for ever and ever.Amen.

Das geschrieben steht: »Der Tod ist verschlungen in den Sieg.«

Oh Tod, wo ist dein Stachel? Oh Grab, wo ist dein Sieg? Der Stachel des Todes ist die Sünde Und der Sünde Kraft das Gesetz.

Gott aber sei Dank, Der uns den Sieg gibt Durch den Herrn Jesus Christus.

Wenn Gott für uns ist, Wer kann wider uns sein? Wer will die Auserwählten Gottes Beschuldigen? Es ist Gott, der gerecht macht,Wer ist der, welcher verdammt? Es ist Christus, der starb, ja vielmehr,Der wieder auferstanden ist, Der zur rechten Hand Gottes sitzt, Der Fürsprache für uns einlegt.

Würdig ist das Lamm, das erschlagen wurdeUnd uns losgekauft hat bei Gott durch sein Blut, Zu nehmen Kraft und Reichtum Und Weisheit und Stärke und Ehre Und Ruhm und Segen. Segen und Ehre, Ruhm und Stärke Gebührt ihm, der auf dem Thron sitzt, Und dem Lamm, auf immer und ewig.Amen.

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Andreas WolfJakob Pilgram

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BIOGRAFIEN32 I 33

ROBIN JOHANNSEN

Die amerikanische Sopranistin Robin Johannsen kam als Stipendiatin der Deutschen Oper Berlin nach Europa und wurde bald festes Ensemblemitglied des Hauses. Nach drei Jahren wechselte sie an die Oper Leipzig und ist seit 2008 freischaffend tätig.

Zu Beginn der Spielzeit 2016 /17 hat Robin Johannsen Arien von Rameau auf einer Tournee mit Teodor Currentzis und MusicAeterna gesungen. Anschließend nahm sie drei CDs auf: Tele-mann-Kantaten mit Concerto Melante, die Titelpartie in Vincis »Didone« mit der Lautten Compag- ney sowie Händels »Parnasso in festa« mit La Cetra Basel unter Andrea Marcon. Ihre Spielzeit geht weiter mit Purcells »King Arthur« an der Berliner Staatsoper und einem Rollendebüt als Fiordiligi in »Così fan tutte« unter René Jacobs mit dem Freiburger Barockorchester auf Tournee in Deutschland, Spanien und Asien. Weiterhin gibt sie ihr Debüt in Frankreich u. a. in der Phil-harmonie Paris mit Telemanns »Brockes-Passion« unter Raphaël Pichon mit seinem Ensemble

Pygmalion. Außerdem wird sie Konzerte mit den führenden Barockorchestern geben, darunter die Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln und das Freiburger Barockorchester.

Robin Johannsen war oft zu Gast bei den »Innsbrucker Festwochen der Alten Musik«, der Internationalen Bachakademie Stuttgart, der Academia Montis Regalis sowie Belgiens Barock-orchester B’Rock. Sie arbeitete mit Dirigenten wie René Jacobs, Alessandro De Marchi, Andrea Marcon, Antonello Manacorda, Attilio Cremonesi, Christopher Moulds, Helmuth Rilling, Ottavio Dantone, Howard Griffiths, Celso Antunes, Lukasz Borowicz, Christian Thielemann, Rafael Früh-beck de Burgos, Marin Alsop und Robert Page. Zu erleben war Robin Johannsen u. a. in der Alice Tully Hall im Lincoln Center, der Carnegie Hall, beim »Rheingau Musik Festival«, im Gasteig Mün-chen, der Berliner Philharmonie, im Konzerthaus Berlin, Concertgebouw Amsterdam, in der Glocke in Bremen, beim »Lucerne Festival«, in der Tonhalle Zürich und beim »Oregon Bach Festival«.

Ihre Diskografie umfasst u. a. die Solo-CD »In dolce amore« mit Werken von Antonio Caldara und der Academia Montis Regalis unter Alessandro De Marchi (Sony Classical), »Siegfried« in Bayreuth unter Christian Thielemann (Opus Arte), Scarlattis Oratorium »Davidis pugna et victoria« mit Alessandro De Marchi (Hyperion), Telemann-Kantaten mit Jeremy Joseph und Gonzalo X. Ruiz (New Classical Adventure), Cavallis »Il Giasone« mit Federico Sardelli (CD und DVD, Dyna-mic), das Album »Händel – Caldara: Carmelite Vespers 1709« mit Alessandro De Marchi (Harmo-nia mundi) und »Siegfried« in Frankfurt unter Sebastian Weigle (Oehms Classics).

CARLOS MENA

Carlos Mena wurde 1971 in Vitoria-Gasteiz (Spanien) geboren und schloss sein Studium der Renaissance- und Barockmusik u. a. bei Richard Levitt und René Jacobs 1997 an der Schola Cantorum Basiliensis ab. Er singt als Solist regelmäßig mit verschiedenen Formationen der Alten Musik, mit denen er in ganz Europa, den USA, Lateinamerika, Asien und Australien gastiert. 2002 sang er in Händels »Radamisto« bei den »Salzburger Festspielen«, im Concertgebouw Amsterdam und im Musikverein Wien. 2003 folgte »L’Orfeo« bei den »Innsbrucker Festwochen« in Koproduktion mit der Staatsoper Unter den Linden in Berlin unter der Leitung von René Jacobs. Er sang den Disinganno in Händels »Il trionfo« im Großen Festspielhaus in Salzburg, »Europera 5« von John Cage beim »Festival van Vlaanderen«, Brittens »A midsummer night’s dream« im Teatro Real in Madrid, die Titelrolle in Mozarts »Ascanio in Alba« im Barbican Center London und »Bajazet« von Vivaldi im Teatro Arriaga in Bilbao. 2007 kehrte er mit »El viaje a Simorgh« von Sánchez-Verdú ans Teatro Real in Madrid zurück und sang in Brittens »Death in Venice« im Liceu in Barcelona. Neben seinen zahlreichen Opernengagements debütierte er 2011 mit dem Dänischen Nationalorchester und gab einen Bach-Abend im Musikverein Wien.

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wie 2008 mit dem »Anerkennungspreis für Liedgestaltung« der Basler Orchester-Gesellschaft (BOG) ausgezeichnet worden ist.

ANDREAS WOLF

Nach seiner musikalischen Grundausbildung am Landesgymnasium für Musik in Wernigerode studierte Andreas Wolf bei Heiner Eckels (Diplom) in Detmold und Thomas Quasthoff (Konzert-examen mit Auszeichnung) in Berlin.

Andreas Wolf feierte sein Operndebüt beim »Festival d’Aix-en-Provence«, wo er 2007 in Monteverdis »Orfeo« unter der Leitung von René Jacobs zu hören war. Am Teatro Real Ma-drid und am Théâtre de la Monnaie Brüssel erschien er als Guglielmo in der vielbeachteten Inszenierung von »Così fan tutte« des Oscarpreisträgers Michael Haneke. Außerdem sah man ihn in der gefeierten Neuproduktion von Rameaus »Platee« in der Regie von Calixto Bieito als Göttervater Jupiter an der Staatsoper Stuttgart. Inzwischen sang Andreas Wolf an international renommierten Häusern wie im Theater an der Wien, Teatro alla Scala Mailand, Lincoln Cen-ter New York, Mariinsky-Theater St. Petersburg, Palau de la Música Barcelona, beim Festival »Sferisterio« in Macerata, in der Berliner Philharmonie, im Concertgebouw Amsterdam, an der Scottish Opera Glasgow und im Barbican Centre London unter Dirigenten wie Bertrand de Billy, William Christie, Marcus Creed, Sylvain Cambreling, Hans-Christoph Rademann, Peter Dijkstra, Jordi Savall oder Ivor Bolton.

Zuletzt war Andreas Wolf als Leporello in Krzysztof Warlikowskis Inzenierung des »Don Gio-vanni« in Brüssel, in der Rolle des Figaro in Mozarts »Le nozze di Figaro« in Madrid sowie als Papageno in Mozarts »Zauberflöte« am Théâtre de Geneve zu sehen.

Zukünftige Engagements beinhalten Konzerttourneen mit dem Bayerischen Rundfunkchor (Bachs h-moll Messe), dem Rias Kammerchor (u. a. Händels »Belshazzar« bei den »Salzburger Festspielen«) und dem Ensemble Accentus, Engagements an der Staatsoper München sowie CD-Aufnahmen für die Deutsche Grammophon und Harmonia mundi.

CHORAKADEMIE AM KONZERTHAUS DORTMUND

Mit Spaß und Freude den Chor- und Sologesang auf hohem Niveau und im Grenzbereich zur Professionalität zu fördern, ist das Bestreben der Chorakademie Dortmund. Die Jungen, die im Knabenchor der Chorakademie Dortmund singen, bleiben im Gegensatz zu vielen Internats-

34 I 35 BIOGRAFIEN

Menas vielseitige künstlerische Tätigkeit ist durch mehrere u. a. mit dem »Diapason d’Or« oder »Choc de la Musique« preisgekrönten Plattenaufnahmen dokumentiert, darunter »Et Iesum« (Harmonia mundi), »De aeternitate« und eine CD gemeinsam mit dem Ricercar Consort, »Stabat Mater«-Vertonungen von Vivaldi, Pergolesi und Sances (Mirare), »La Cantada españo-la en America« und »Paisajes del Recuerdo« (Harmonia mundi) sowie Bach-Kantaten (Mirare). Zuletzt präsentierte er eine CD mit der »Johannes-Passion« von Bach und spanischen Werken aus der Barockzeit. Daneben widmet sich Carlos Mena auch dem Liedrepertoire und sang u. a. Werke von Schumann, Schubert, Liszt, Strawinsky, Britten, Orff, Benjamin und Bernstein.

JAKOB PILGRAM

Jakob Pilgram studierte an der Musik-Akademie der Stadt Basel bei Hans-Jürg Rickenbacher Gesang sowie Schulmusik und Chorleitung. Im Juli 2008 legte er dort sein Lehrdiplom mit Aus-zeichnung ab. Er vervollständigte seine Studien an der Zürcher Hochschule der Künste in der Konzertklasse von Werner Güra. Im Januar 2011 schloss er dieses ebenfalls mit Auszeichnung ab. Sein Studium vertiefte er in Kammermusikkursen u. a. bei Gérard Wyss, Jan Schultsz, Jürg Henneberger, Daniel Fueter, Hans Adolfson und Markus Weiss. Daneben erhält er Unterricht bei Margreet Honig (Amsterdam).

Seine wichtigsten musikalischen Erfahrungen sammelte er u. a. bei Konzerten unter der Leitung von Ton Koopman in der Carnegie Hall 2005 und 2008, als er bei der Aufführung dreier Bachkantaten und Händels »Ode for St. Cecilia’s Day« als Solist auftrat. In der Spielzeit 2005/06 war er am Theater Basel in Purcells »Dido und Aeneas« in der Regie von Sebastian Nübling zu sehen. 2007 gab er über 20 Vorstellungen in der Rolle des Damon in Händels »Acis and Gala-tea« mit der Freitags-Akademie Bern in der Regie des Puppenspielers Neville Tranter. Seit 2005 ist er fester Bestandteil des Origen-Ensembles beim »Kulturfestival Origen«. Daneben gibt Ja-kob Pilgram Konzerte als Lied- und Oratoriensänger im In- und Ausland. Wichtige musikalische Impulse erhielt er hierbei in der Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Ton Koopman, Andrea Marcon, Alessandro De Marchi, Rudolf Lutz und Clau Scherrer. Sein Reper-toire umfasst Werke von Claudio Monteverdi bis Hans Werner Henze.

2005 gründete Jakob Pilgram das professionelle Vokalensemble larynx, bei dem er als Musi-kalischer Leiter und Dirigent wirkt und das 2012 mit dem Kulturförderpreis des Kantons Basel-land ausgezeichnet worden ist. Er ist zudem Mitglied mehrerer professioneller Vokalformationen wie dem Amsterdam Baroque Choir, dem Balthasar-Neumann-Chor und dem Ensemble Vocal Origen. Seit 2004 bildet er mit Mischa Sutter ein Liedduo, das 2012 mit dem Dritten Preis des internationalen Liedwettbewerbs »Franz Schubert und die Musik der Moderne« in Graz so-

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CONCERTO KÖLN

Leidenschaftliches Musizieren und die ungebrochene Lust an der Suche nach dem Unbe-kannten sind die Markenzeichen von Concerto Köln. Seit mehr als 30 Jahren zählt das Orchester mit dem unverwechselbaren Klang zu den führenden Ensembles im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Mit regelmäßigen Auftritten in den großen Musikmetropolen der Welt und bei renommierten Festivals steht Concerto Köln für herausragende Interpretation Alter Musik von internationalem Rang und ist gleichzeitig im Kölner Musikleben fest verwurzelt. Projekte mit den bedeutenden Chören u. a. des Bayerischen Rundfunks, des NDR, dem ChorwerkRuhr sowie dem Schwedischen Rundfunkchor demonstrieren die Wertschätzung, die Concerto Köln in der Zusammenarbeit mit Vokalensembles erfährt.

In der Spielzeit 2016 /17 ist Concerto Köln wieder in ganz Europa unterwegs. Ein erstes Highlight der Saison ist die Opernneuproduktion von Händels »Jephtha« unter Ivor Bolton in Amsterdam. Zum 250. Todestag von Georg Philipp Telemann 2017 führt Concerto Köln die Werke des deutschen Barockkomponisten europaweit auf. Eine Tournee mit Giuliano Carmigno-la führt das Ensemble im Frühjahr auch nach Asien. Außerdem erklingen auch die Programme der jüngsten Album-Erfolge (»Die vier Jahreszeiten« und die Brandenburgischen Konzerte) live im Konzert. Mayumi Hirasaki und Shunske Sato als ständige Konzertmeister sowie Lorenzo Alpert als Künstlerischer Leiter stehen für die Ausrichtung des selbstverwalteten Orchesters. Seit vielen Jahren beweisen die Musiker in der Auswahl ihrer Projekte, dass sich künstlerischer Anspruch und Publikumserfolg nicht widersprechen.

Unter den bedeutenden Dirigenten, mit denen Concerto Köln in jüngerer Zeit zusammen-arbeitete, finden sich prominente Namen wie Ivor Bolton, Kent Nagano, Peter Dijkstra, Andrea Marcon und Gianluca Capuano. Die langjährige Zusammenarbeit mit René Jacobs ist durch mehrere preisgekrönte CD-Einspielungen dokumentiert. Die Diskografie des Ensembles umfasst mittlerweile mehr als 70 Aufnahmen, die zahlreiche Preise gewannen, darunter der »ECHO Klas-sik«, der »Grammy Award«, der »Preis der Deutschen Schallplattenkritik«, der »MIDEM Classic Award«, der »Choc du Monde de la Musique«, der »Diapason d’Année« oder der »Diapason d’Or«.

Seit 2008 ist Concerto Köln eng mit dem Label Berlin Classics verbunden, bleibt daneben aber auch für andere Labels aktiv. Die zuletzt erschienenen Aufnahmen – darunter Werke von Johann Sebastian Bach (u. a. mit Giuliano Carmignola, dem Chor des Bayerischen Rundfunks und Mahan Esfahani), Bachs Violinkonzerte mit Giuliano Carmignola (Archiv), Violinkonzerte von Haydn mit Midori Seiler (Berlin Classics) sowie Mahan Esfahanis Projekt »Time Present and Time Past« (DG) – sind erneut Zeugnis für die stilistische Bandbreite und die hochkarätigen künstlerischen Partnerschaften von Concerto Köln.

36 I 37 BIOGRAFIEN

Chören im heimischen Umfeld, was den wichtigen Gegenpol zu den Anforderungen in Schule und dem intensiven Singen darstellt. Die Sänger beginnen ihre musikalische Ausbildung zu-meist im ersten Schuljahr. Bevor die Knaben im Konzertchor singen, durchlaufen sie zunächst Vorchöre, in denen sie auf spielerische, kindgerechte Art an die Gesangstechnik herangeführt werden. Regelmäßiger Solounterricht als Ergänzung zum Chorunterricht ist ein zentraler Be-standteil der Ausbildung und ermöglicht jedem Knaben schon sehr früh eine gründliche und fundierte, individuell auf ihn zugeschnittene Ausbildung der Singstimme. Dies ist der pädago-gische und musikalische Ansatz von Jost Salm, der den Knabenchor seit 2006 leitet und ihm ein professionelles Auftreten und ein imposantes Klangbild gegeben hat.

Die Knaben treten in zahlreichen Theaterproduktionen und Konzerten als Chor und solistisch auf. Die drei Knaben aus Mozarts »Zauberflöte« gehören zum festen Repertoire des Knaben-chores, ebenso diverse Knabenpartien der Opern- und Konzertliteratur. Hierbei spannt sich der Bogen von der Musik Monteverdis bis zu den modernen Werken von Stockhausen und Henze. International bedeutende Opern- und Konzerthäuser in Madrid, Amsterdam, Brüssel, Berlin und Hamburg engagieren inzwischen gerne auch die Sängerknaben aus Dortmund; berühmte Diri-genten wie Kent Nagano, Thomas Hengelbrock, Iván Fischer oder Lorin Maazel schätzen den Klang, die Vielseitigkeit und die Präzision des Chores wie der Solisten.

Der Sinfonische Chor, das Erwachsenen-Ensemble der Chorakademie, ist mittlerweile ein angesehener, fester Bestandteil der Dortmunder Kulturszene. Schwerpunkte des Repertoires sind die anspruchsvolle A-cappella-Literatur vom 16. bis 21., die gesamte Bandbreite orato-rischer Werke und die klavierbegleitete Chormusik des 19. und 20. Jahrhunderts. Zusätzlich zu den wöchentlichen Proben bieten Registerproben und das Angebot zum Solounterricht weitere Möglichkeiten die eigene Stimme auszuformen.

Der Sinfonische Chor sang bereits in verschiedensten Produktionen wie Donizettis »Roberto Devereux« (Edita Gruberova), Mahlers Sinfonie Nr. 3 (Zubin Mehta), Mozarts »La clemenza di Tito« (Münchener Kammerorchester), Weills »Dreigroschenoper« (Max Raabe, Ensemble Modern), Strawinskys »Les noces«, Bernsteins »Chichester Psalms«, Vivaldis »Juditha triumphans« (Accademia Bizantina, Ottavio Dantone), Mozarts »Krönungsmesse« (Iveta Apkalna) und Alban Bergs »Wozzeck« (Esa-Pekka Salonen) im KONZERTHAUS DORTMUND, der Beethovenhalle in Bonn und der Kölner Philharmonie. Weiterhin konzertierte er oftmals mit den Bochumer Sym-phonikern unter der Leitung von Steven Sloane.

Im März 2013 glänzte der Sinfonische Chor unter der Leitung von Generalmusikdirektor Jac van Steen gemeinsam mit den Dortmunder Philharmonikern in Bachs Johannes-Passion und begeisterte 2015 unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin in Orffs »Carmina Burana«.

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Es existieren mehr als 50 CD-Einspielungen von Andrea Marcon. Für seine CD-Aufnahmen als Organist und Cembalist bekam er viermal den »Preis der Deutschen Schallplattenkritik«. Auch seine Aufnahmen als Dirigent erhielten Preise wie den »Diapason d’Or«, »Choc du Monde de la Musique«, »Vivaldi Award of the Cini Foundation«, »ECHO Klassik« und den »Edison Award«. Für Sony Classical hat er von 1999 bis 2003 sieben CDs aufgenommen, als Leiter des Venice Ba- roque Orchestra mit Giuliano Carmignola und der Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager und als Cembalist mit Giuliano Carmignola und Anner Bylsma. Bei der Deutschen Grammophon sind mit Andrea Marcon und dem Venice Baroque Orchestra Vivaldis »Andromeda liberata«, zwei CDs mit Giuliano Carmignola, Vivaldi-Motetten mit Simone Kermes, Konzerte für Streicher von Vivaldi und Händel sowie Alben mit Magdalena Kožená und Patricia Petibon erschienen. »Jaroussky – Fari-nelli« ist die neuste Einspielung bei Erato / Warner Classics mit dem Venice Baroque Orchestra und Philippe Jaroussky: Arien für Farinelli von Nicola Porpora, erschienen im September 2013.

Andrea Marcon ist Professor an der Schola Cantorum Basiliensis für Orgel und Cembalo.Zwischen 1982 und 1997 war Andrea Marcon als Cembalist und Organist in dem aus Treviso stammenden und von ihm gegründeten Ensemble für Alte Musik Sonatori della Gioiosa Marca tätig. Gleichzeitig war Andrea Marcon Gründer und Künstlerischer Leiter des internationalen Orgelfestivals »Città di Treviso« und machte sich bei der Neubewertung und Restaurierung der historischen Orgeln dieser Stadt verdient.

ANDREA MARCON IM KONZERTHAUS DORTMUNDNeun Konzerte hat Andrea Marcon bereits im Konzerthaus bestritten, u. a. mit dem Venice Baroque Orchestra, La Cetra Barockorchester Basel, dem Geiger Giuliano Carmignola und dem Countertenor Philippe Jaroussky. Im Rahmen einer dreitägigen Zeitinsel hat er 2014 einen wah-ren Musikschatz ans Licht gebracht: das umfassende Œuvre des venezianischen Komponisten Antonio Caldara.

38 I 39 BIOGRAFIEN

FINDEN SIE DAS WOLFERL AUCH SO SÜSS? ODER STEHT

IHNEN DER GESCHMACKSSINN EHER NACH FRUCHTIGEM

MESSIAEN? FINDEN SIE ES HERAUS UND PROBIEREN SIE

UNSERE PRALINEN AM MERCHANDISINGSTAND IM FOYER.

Als Kulturbotschafter der Europäischen Union (2012) gehört das Orchester auch in Köln und Nordrhein-Westfalen zu den musikalischen Aushängeschildern. Dabei kann es sich für die Um-setzung seiner Ideen auf die Hilfe zahlreicher Partner verlassen: Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Kunststiftung NRW und das Goethe-Institut unterstützen das Ensemble unter anderem bei der Erforschung und der Umsetzung von musikalischen Projekten. Die RheinEnergieStiftung Kultur und die Stiftungen der Kreissparkasse Köln ermöglichen maßgeblich das umfangreiche und einzigartige Vermitt-lungsprogramm »Die Hörpiraten«. Mit den »AfterWorkClassix« unterstützt der TÜV Rheinland eine Konzertreihe, bei der dem Publikum neue Programme und wiederentdeckte Werke präsen-tiert werden. Seit 2009 besteht zudem eine enge Partnerschaft mit dem High-End-Audiospe-zialisten MBL, die dem Orchester eine intensive Auseinandersetzung mit dem Klang und der Wiedergabe von Aufnahmen ermöglicht.

ANDREA MARCON

Der italienische Organist, Cembalist und Dirigent Andrea Marcon ist inzwischen einer der anerkann-testen Musiker und Spezialisten für Alte Musik. Er wurde in Treviso (Venetien) geboren und studierte an der Schola Cantorum Basiliensis. Seine Lehrer waren u. a. Jean-Claude Zehnder (Orgel und Cembalo), Hans Martin Linde (Dirigieren) und Jordi Savall (Kammermusik). Wichtige Impulse erhielt er auch von Luigi Ferdinando Tagliavini, Hans van Nieuwkoop, Ton Koopman und Harald Vogel. 1986 gewann er den Ersten Preis beim »Paul-Hofhaimer-Orgelwettbewerb« in Innsbruck und 1991 den Ersten Preis beim Cembalowettbewerb in Bologna. Heute ist Andrea Marcon auch als Leiter klas-sischer und frühromantischer Musik international anerkannt. 1997 gründete er das Venice Baroque Orchestra, inzwischen eines der weltweit führenden Ensembles im Bereich Barockmusik.

Marcon hat auch als Operndirigent zahlreiche Produktionen dirigiert. Er ist regelmäßiger Gastdirigent an der Oper Frankfurt und wurde bereits von den Rundfunkorchestern des WDR, HR und NDR, des dänischen Rundfunks, des RSB, vom Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, Mozarteum-Orchester Salzburg, Luzerner Sinfonieorchester, Orquesta Ciudad de Grana-da, dessen Künstlerischer Leiter er seit der Saison 2013/14 ist, den Bremer Philharmonikern, der Camerata Salzburg und vom Mahler Chamber Orchestra eingeladen. Im Oktober 2012 hat er sein fulminantes Debüt bei den Berliner Philharmonikern gegeben. 2006 und 2007 fand eine erste Zusammenarbeit mit Magdalena Kožená und Cecilia Bartoli statt. Des Weiteren debütierte Andrea Marcon mit dem Venice Baroque Orchestra bei den »Salzburger Festspielen«. Im Herbst 2013 war er auf Europatournee mit dem Venice Baroque Orchestra und Philippe Jaroussky. Im Sommer 2014 debütierte er beim »Festival d’Aix-en-Provence« mit Händels »Ariodante« (Frei-burger Barockorchester), im Sommer 2015 war er dort mit einer »Alcina«-Produktion zu Gast.

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TEXTE Verena Großkreutz

FOTONACHWEISE S. 04 © Marco BorggreveS. 08 © Marion Koell · Avi-Service for musicS. 16 © Uwe ArensS. 30 © Marion Koell · Avi-Service for musicS. 31 © Javier del Real

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Marion Daldrup · T 0231- 22 696 213

DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.

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IMPRESSUM

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KONZERTHAUS DORTMUND

FESTLICHE SAISONERÖFFNUNGSamstag, 10.09.2016 · 20.00 Uhr