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Der Monat | Juni 2014
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TOURISMUS: Sommerferien im eigenen Land
WEITWANDERN: Über Vaduz von Triest nach Monaco
FORSCHUNG: Im Team zum Doktortitel stärkt den Durchhaltewillen
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JUNI/JULI 2014
3
Die einen zieht es in die Ferne, andere geniessen die
Ferien im eigenen Land und entdecken dabei im-
mer wieder neue Schönheiten.
Wieder andere freuen sich auf
das kulturelle Angebot, das be-
sonders in der Ferienzeit sehr ab-
wechslungsreich ist. Für uns wäre es zu aufwendig,
alle die Angebote der weiten Welt zu beschreiben.
Aber «Sommerferien im eigenen Land» ist machbar,
weil überschaubar und dennoch
lohnenswert. Ergänzt wird dieser
Beitrag von Tourismus Liechten-
stein durch einen Erlebnisbericht
über die «Via Alpina», die über
alle Alpenstaaten führt und da-
bei auch Liechtenstein mit herrli-
chen Wanderungen einbezieht.
Natürlich besteht diese Ausgabe
nicht nur aus Tourismus und
Wandern. Und noch etwas: Am
1. Juli kommt unser Magazin
wegen der Ferienzeit nicht, die
nächste Ausgabe erscheint als Sondernummer zum
Staatsfeiertag am 1. August.
Günther Meier
Chefredaktor «Der Monat»
I N H A LT | E D I T O R I A L
Natur und Kultur Aussicht auf den Sommer
«Sommerferien im eigenen Land»
überschaubar und dennoch lohnenswert
PA N O R A M A 4
T O U R I S M U S Sommerferien im eigenen Land 6
P U B L I R E P O R TA G E Steuern steuern
Neue Steuerberatungskanzlei in Liechtenstein 9
T R E U H A N D W E S E N PGR und Entstehung des Gesellschaftswesens 10
B R E G E N Z E R F E S T S P I E L E Das Spiel auf dem See
Sponsoren aus Liechtenstein 12
V O R 3 0 J A H R E N 29. Juni 1984: Frauenstimmrecht eingeführt 15
E R S T E R W E LT K R I E G Attentat in Sarajewo: Ausbruch des Weltkriegs 16
F O R S C H U N G Im Team zum Doktortitel
stärkt den Durchhaltewillen 18 M A L B U N Jubiläumsparty in den Alpen 20
S T. L U Z I S T E I G
Waffenplatz Luzisteig sorgte für Aufregung 22
K U N S T D E N K M Ä L E R Vom Bauern- zum Kunsthaus
Küefer-Martis-Huus in Ruggell 24 N A C H G E F R A G T Martina Rüdisühli
«youli» – Konto für die Jugend 25
W E I T WA N D E R N Über Vaduz von Triest nach Monaco 26
R Ä T S E L 28
S C H L U S S P U N K T 30
IMPRESSUM: 8. Jahrgang, Nr. 88, Juni 2014, 18 750 ExemplareHERAUSGEBER: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, [email protected]: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, [email protected]: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, [email protected]: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, [email protected]: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, [email protected]: Florian Leiter, Gutenberg AGSATZ UND DRUCK: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan PAPIER: PlanoJet, 100 g/m²ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.liTITELBILD: Erlebnisreiche Bergwelt Liechtensteins, die zum Wandern einlädt. (Foto: Tourismus)
Feldkircherstrasse 13 | 9494 Schaan Tel. +423 239 50 50
Bücher für LiechtensteinFeldkircher Strasse 13 • FL-9494 Schaan
PA N O R A M A
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5
Export-Marktplatz für innovative Unternehmen Die internationale Wettbewerbssituation und
die Wechselkursproblematik Euro – Franken macht
es Exportunternehmen nicht einfach, sich in frem-
den Märkten zu behaupten oder neue Märkte zu er-
schliessen. In einer solchen Situation, die geprägt
wird durch verschiedene Unsicherheiten, kommt
dem Informationsaustausch eine wichtigere Rolle
als in normaleren Zeiten zu. Deshalb wird auch die-
ses Jahr der Export-Marktplatz durchgeführt, der
eine Plattform für den Informationsaustausch zwi-
schen Unternehmen, Verbänden und staatlichen
Stellen bildet. Der Export-Marktplatz findet am 5.
Juni 2014 in Schaan statt. Themen der Veranstal-
tung sind beispielsweise: «Herausforderung bei der
Auswahl einer globalen Sanktionslistenprüfungs-
lösung» oder «Elektronische Zollanmeldung –
Herausforderung oder Chance für KMU?» oder
«Freihandel Chancen und Risiken bei der Nutzung
von Freihandelsabkommen».
www.exportmarktplatz.com
Foto
: Exp
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JUNI/JULI 2014
Aufschwung für Finanzplatz Liechtenstein
Der Finanzplatz profitiere von anziehender Konjunktur und stabile-
rem Finanzsystem, schreibt die Finanzmarktaufsicht (FMA) in ihrem
Jahresbericht 2013.
Die Banken verwalteten Ende 2013 ein Kundenvermögen von
195,4 Mrd. Fr. Gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 6 Prozent.
Der Netto-Neugeldzufluss belief sich auf 7,9 Mrd. Fr.
Die Vermögensverwaltungsgesellschaften verwalteten Kundenver-
mögen von 29,8 Mrd. Fr. Ein Anstieg von 26,6 Prozent gegenüber
dem Vorjahr.
Bei den Fonds beliefen sich die verwalteten Netto-Vermögen auf
38,4 Mrd. Fr. und liegt damit über dem Vorjahr mit 37,2 Mrd. Fr.
Im Versicherungsbereich nahmen die Lebensversicherungen ab, die
Schadenversicherungen legten dafür markant zu.
UNO-Gremium für Frauenrechte
Liechtenstein wird ab März 2015 für vier Jah-
re Mitglied der Kommission zur Rechtsstellung der
Frau (CSW). Das hat der Wirtschafts- und Sozial-
rat der Vereinten Nationen am 23. April in New
York beschlossen. Die CSW ist das wichtigste zwi-
schenstaatliche UNO-Gremium für Frauenfragen
und Gleichberechtigung und besteht aus 45 Mit-
gliedern. Die Kommission verabschiedet Empfeh-
lungen und internationale Stan-
dards zu Themen wie Gewalt
gegen Frauen, Armutsbekämp-
fung, Entwicklungspolitik, etc.
Die zweiwöchigen CSW-Haupt-
sitzungen jeden März zählen zu
den wichtigsten internationalen
Treffen im Hinblick auf Frauen-
förderung und bringen hunderte
Führungspersönlichkeiten aus Politik und Zivilge-
sellschaft zusammen. Liechtenstein wird sich wäh-
rend seiner Mitgliedschaft besonders für den
Schutz von Frauen in bewaffneten Konflikten,
gleichberechtigte Teilhabe auf allen Ebenen, Been-
digung von Gewalt gegen Frauen sowie für die
Wahrung der Menschenrechte von Frauen einset-
zen. Unser Bild zeigt Aussenministerin Aurelia
Frick mit UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon.
Foto
: Ikr
Ein «Grüner Gipfel» tagt in Liechtenstein
Im Rahmen des «Grünen Gipfels», der am
6./7. Juni in Liechtenstein durchgeführt wird, steht
das Thema «Region der Zukunft» auf dem Pro-
gramm. Diskutiert werden soll, wie nachhaltige
Entwicklungen von Städten und Siedlungen zielge-
richtet realisiert werden können – auch über Grund-
stücks-, Gemeinde- und Landesgrenzen hinaus.
Ziel der Veranstaltung ist, neue Impulse für die Re-
gion Alpenrheintal-Bodensee im Sinne von schö-
neren, effizienteren und nachhaltig-erneuerbaren
Räumen für Menschen und Natur zu erhalten.
Kultursommer 2014 Musikalische Höhepunkte
Der Sommer 2014 verspricht in Liechten-
stein wieder viel Kultur. Ein sehr breites kultu-
relles Angebot allein in den vier Schwerpunkt-
veranstaltungen – Internationale Meisterkurse,
Ligita, Sommer im Hof und yourlife – bietet für
Liebhaber musikalische Genüsse ganz unter-
schiedlicher Ausrichtungen.
Die Internationalen Meisterkurse haben sich
seit ihrer Gründung 1970 zu einer internationa-
len Seminar- und Veranstaltungsplattform in
Liechtenstein etabliert. Die Konzerte der Dozen-
ten und Teilnehmer bilden einen wesentlichen
Bestandteil des kulturellen Sommerangebots.
Auch an der «Ligita» nehmen Kursteilnehmer
aus der ganzen Welt teil. Für die Meisterkurse,
die in erster Linie der Nachwuchsförderung der
klassischen Gitarre dienen, und für Workshops
reisen Gitarristen von weit her ins Liechtenstei-
ner Unterland, um bei den Meistern in Eschen
lernen zu können. Auch dieses Jahr werden rund
70 Teilnehmende erwartet. Die Dozenten und
Kursteilnehmer geben eine Reihe von öffentli-
chen Konzerten.
Musikalische Leckerbissen verspricht auch die-
ses Jahr der «Sommer im Hof» der Liechtenstei-
nischen Landesbank in Vaduz. Im Innenhof der
Landesbank wird renommierten, aber auch un-
bekannten Bands aus der Region die Möglich-
keit geboten, sich in einem speziellen Ambiente
einem grösseren Publikum zu präsentieren.
Das «Liechtenstein Festival» findet in Schaan
statt und verbindet Musik, Kultur und Kunst-
performance. Mitten in Schaan erwartet die Be-
sucher am 4./5. Juli 2014 ein buntes Programm.
Das Festival kombiniert verschiedene Elemente
zu einem einzigartigen Event.
Bankenverband wirbt für den Finanzplatz
Der Liechtensteinische Bankenverband setzt seine internationa-
le Public Affairs- und Öffentlichkeitsarbeit fort. So wird der LBV am
11. Juni 2014 einen weiteren Informationsabend im Stadtpalais Liech-
tenstein in Wien durchführen, um aus erster Hand über die Entwick-
lungen am Bankenplatz Liechtenstein zu informieren und den Ge-
dankenaustausch mit Parlamentariern, Regierungs- und Medienver-
tretern fortzuführen. Ebenfalls noch im ersten Halbjahr wird sich der
LBV auch in Berlin im Rahmen eines weiteren Parlamentarischen
Abends Mitgliedern des Bundestags und Behördenvertretern präsen-
tieren und auch hier den Dialog führen. Nicht zuletzt wird der tradi-
tionelle Liechtensteinische Bankentag am 3. September 2014 in Vaduz
stattfinden und mit Pascal Saint-Amans, dem Direktor des Zentrums
für Steuerpolitik der OECD, wiederum hochkarätig besetzt sein.
Gesundheitsmarkt als Wirtschaftsfaktor Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und
der steigenden Kostenentwicklung wird Gesundheit immer mehr
zum Wirtschaftsfaktor. Vor diesem Hintergrund hat Regierungsrat
Mauro Pedrazzini in Wien mit Österreichs Gesundheitsminister
Alois Stöger über das Spannungsfeld zwischen steigenden Gesund-
heitskosten und Gesundheit als Wirtschaftsfaktor konferiert. Beide
betonten, dass aufgrund der hohen Bedeutung der Gesundheit der
Staat in der Gesundheitswirtschaft traditionell in grosser Verantwor-
tung stehe. Ein weiteres Schwerpunktthema des Arbeitstreffens wa-
ren die steigenden Ausgaben für die Gesundheitsversorgung und die
damit zusammenhängende zunehmende Kostenbelastung für die Be-
völkerung und die Wirtschaft.
Faszination Römerzeit im Landesmuseum Die Ausstellung «Die Spuren Roms in der Provinz – Archäolo-
gische Funde aus Liechtenstein» im Liechtensteinischen Landesmuse-
um ist noch bis 7. September 2014 zu sehen. Römische Funde – wie
der abgebildete Ring – erlauben einen Einblick in
das Alltagsleben der Bevölkerung zwischen dem 1.
Jahrhundert vor Christus und dem 5. Jahrhundert
danach. Ein Highlight stellen die beiden Legionärs-
helme aus Schaan dar. Nach ihrer Entdeckung im
Jahr 1887 wurden sie verkauft. Jetzt sind sie das ers-
te Mal wieder im Original in Liechtenstein zu se-
hen. Das Liechtensteinische Landesmuseum besitzt
nur originalgetreue Kopien.Foto
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Warum in die Ferne schweifen, wenn das empfohle-
ne Ferienland vor der Haustüre liegt? Vielfältige Na-
turerlebnisse, eine facettenreiche Kultur und viel
Genuss sind übrigens die Gründe für die weltweit
beachtete Auszeichnung. Und es gibt viel Neues zu
entdecken…
Neu sind beispielsweise die von
Juli bis Oktober organisierten,
geführten Kräuterwanderungen
und Wildbeobachtungen in der
Liechtensteiner Natur, die mo-
natlich stattfinden. Mit «Pfeil &
Falke» gibt es ab sofort die Mög-
lichkeit, den beliebten Bogenparcours mit dem Be-
such der Greifvogelflugshow in Malbun zu verbin-
den. Und die Fürstenwoche rund um den Staatsfei-
ertag ermöglicht Liechtensteinern und Gästen glei-
chermassen viele fürstlich gute Erlebnisse. Der
aktuelle Erlebnispass enthält die wichtigen 25 At-
traktionen des Landes und überrascht mit der gro-
ssen Vielfalt an Erlebnissen zu 19 Franken pro Per-
son.
Die einzigartige Vielfalt und
Kombination aus Kultur und Na-
tur wird in vielen Reiseführern
gelobt – doch wer kennt sein
Land in all seinen Facetten tat-
sächlich? Märchenweg, WalserSagenWeg, Philoso-
phenweg, Fürstin-Gina-Weg, Fürstensteig – dafür
kommen Besucher aus der ganzen Welt nach Liech-
tenstein. Diese und viele weitere Wanderungen fin-
den sich übrigens unter www.tourismus.li und kön-
nen einfach ausgedruckt werden.
Vielfältiger Genuss und gesunde Bewegung Für alle, die Kraft und Erholung
in den heimischen Bergen suchen, bieten sich zum
Beispiel die Liechtensteiner Hüttentouren durch
eine der schönsten Kulturlandschaften Europas an.
Ein Besuch der Alpen – beispielsweise Guschg, Pra-
damee oder Valüna – ermöglicht vielfältigen Ge-
nuss in Kombination mit gesunder Bewegung. Ein
besonderes Erlebnis ist – auch für Gäste – die Adler-
Wanderung mit Norman Vögeli,
die übrigens weltweit als einzig-
artig gilt. Er lässt sein Adlerweib-
chen im natürlichen Lebensraum
des Steinadlers fliegen und er-
zählt die Geschichte dieses majes-
tätischen Vogels sowie die der
Falknerei. Während der gesam-
ten Wanderung begleitet der
Adler die Wanderer und ermög-
licht so faszinierende Fotomotive
und Erlebnisse. Weitere Top-Fo-
tomotive und viel Informatives
T O U R I S M U S
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Vielfältige Naturerlebnisse,
eine facettenreiche Kultur
und viel Genuss – und das
alles vor der Haustüre
Sommerferien im eigenen Land
Von Martina Hoch Berge oder Meer? Städtetrip oder Naturerlebnis? Für das
renommierte National Geographic Traveler Magazine –
grösstes Reisemagazin der USA – ist die Entscheidung klar:
Es empfiehlt Liechtenstein als eines der 20 Top-Reiseziele
weltweit für 2014.
JUNI / JULI 2014
bietet übrigens auch der neu ausgeschilderte histori-
sche Höhenweg am Eschnerberg.
Lust auf Brunch im Grünen?
Sonntags gibt es zum Beispiel im Bangshof in Rug-
gell einen exzellenten Brunch, den Buurazmorga,
mit vielen schmackhaften und gesunden Produkten,
der sich auch für Familien ideal eignet. Auch die Al-
pen planen für Frühaufsteher und Wanderer wieder
die beliebten «Alpzmorga». Für Sportler, die noch
mehr Outdoor-Erlebnisse suchen, ist Liechtenstein
ein Eldorado. Beispielsweise gilt der LGT Alpin-Ma-
rathon im Juni überregional als anspruchsvoller
Bergmarathon mit einzigartiger Atmosphäre und
Kulisse. Sehenswert ist ebenso das internationale
Beach-Volleyball-Turnier in Va-
duz im August. Und der Seilpark
im Forst in Triesen begeistert
Familien und Gruppen beim Klettersport gleicher-
massen.
Musikgenüsse für jede Geschmacksrichtung Mit Sonderausstellungen wie
«Gladiatoren und Kolosseum – Helden und Archi-
tektur im Dienst der Mächtigen» im Landesmuse-
um sowie den Ausstellungen des Kunstmuseums,
unter anderem «Die Veränderung der Skulptur
durch die Fotografie», sorgt Liechtenstein auch in
diesem Jahr überregional für Aufmerksamkeit. Se-
henswert sind ebenso Ausstellungen in den kleine-
ren Museen, z.B. dem Walsermuseum, Postmuse-
um oder dem FIS-Ski- und Wintersportmuseum.
Mit «Jazz & Blues im Hof» in Va-
duz, dem Life-Festival in Schaan, den Liechtenstei-
ner Gitarrentagen und dem «Rock around Malbun»
im Juli, dem «Openair Wavejam» in Balzers im
August, «The Princely Liechtenstein Tattoo» im Sep-
tember in Schellenberg und den vielen weiteren
Konzerten im Land bietet Liechtenstein eine Szene,
die für jeden Geschmack echten Musikgenuss er-
möglicht. Das Bundessängerfest in Eschen-Nendeln
und hochwertige Klassikkonzerte runden das Ange-
bot in diesem Jahr ab. Ein besonderer Tipp: Das
Beiza-Festival mit vielen Live-Bands in Schaan und
Vaduz ist einzigartig und erlebenswert. Einfach Ter-
mine vormerken, Freunde einladen und ausser-
gewöhnliche Konzerte erleben...
Liechtenstein bietet im Sommer
eine Vielzahl von Möglichkeiten
für Sport und Spiel, Wandern
und Kultur.
Erlebnispass
Erleben Sie Liechtensteins Attraktionen hautnah. Mit dem Erlebnis-
pass geniessen Sie freien Eintritt zu 25 Attraktionen und Angeboten
im Wert von über 200 Franken.
Womit bietet man Kindern einen erlebnisreichen Ausflug? Der Erleb-
nispass «Liechtenstein all inclusive» bietet zahlreiche Ideen, und dies
zu einem Schnäppchenpreis ab 19 Franken. Infos unter www.touris-
mus.li
Eine Eventübersicht für 2014 mit vielen Informationen ist auf www.
tourismus.li zu finden.
Der gedruckte Wandkalender mit den Liechtensteiner Highlights
2014 kann kostenfrei im Liechtenstein Center in Vaduz abgeholt
werden.
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JUNI/JULI 2014
Das waren noch Zeiten für den liechtensteinischen
Tourismus: 1872 wurde auf Gaflei eine «Molken-
und Luftkuranstalt» errichtet. Fünf Vaduzer kauf-
ten damals die Alp mit Wohngebäude und Stall,
bauten die Gebäude aus und versorgten die Wan-
derer mit Speis und Trank. Die Idee der «Molken-
und Luftkuranstalt» stiess auf Resonanz bei Tou-
risten, denn schon 1975 wurden 20 Gäste betreut,
die einen herrlichen Ausblick auf die Schweizer
Berge, gute Luft und Wandermöglichkeiten in bei-
nahe unberührter Natur hatten. Der Erfolg führte
zum Ausbau. Zwanzig Jahre nach den ersten Gäs-
ten warb der damalige Besitzer Karl Schädler mit
Prospekten für das Kurhaus Gaflei und bot 80
Gastbetten für die Naturfreunde an. Die Service-
leistungen auch ausserhalb des Kurhauses, das im
Jahre 1900 bereits 100 Gastbetten anbieten konnte,
wurden stetig ausgebaut. Für die ausländischen
Gäste brachte täglich ein Extrabote die Post nach
Gaflei, die Gäste selbst konnten sich mit einem
Pferdefuhrwerk von Vaduz ins Kurhaus Gaflei
transportieren lassen. Die Sennerei der nahen Alp-
hütte lieferte Milch und Butter. Die Gästeschar auf
Gaflei hatte nicht zuletzt deshalb gegen Ende des
19. Jahrhunderts stark zugenommen, weil 1898 der
Fürstensteig eröffnet wurde, der für die Berggän-
ger entweder den Ausgangspunkt oder die Endsta-
tion bildete. Der Erfolg des Kurhauses Gaflei
spornte andere Unternehmer an, ebenfalls in den
Tourismus zu investieren. So wurde 1895 auf der
Alp Sücka, hinter dem Kulm, ein Kurbetrieb mit
Beherbergungsmöglichkeiten eröffnet. Unterhalb
von Gaflei, auf Masescha, entstand schon 1887 ein
Gasthaus, das als Pension geführt wurde. Auf
Silum wurde 1911 das «Kurhaus Silum» erbaut.
Malbun, das heute das Zentrum des Sommer- und
Wintertourismus im liechtensteinischen Alpenge-
biet ist, wurde etwas später als die Sonnenhänge
oberhalb Triesenberg für den Tourismus entdeckt.
Eine Voraussetzung dafür war die Erschliessung
für Fuhrwerke, die gegen Ende des 19. Jahrhun-
derts erfolgte. In das 1908 errichtete «Kurhaus
Malbun» brachten Fuhrwerke die Gäste aus dem
Ausland, während junge Triesenberger als Gepäck-
träger tätig waren. Auch das Walserdorf Triesen-
berg profitierte vom Alpentourismus. 1880 wurde
das Gasthaus «Alpenrose» gebaut, dann folgten
das «Samina» und das «Kulm». Zur Hauptsache
bestand der Tourismus bis zum Ersten Weltkrieg
aus Sommertourismus, während der Wintertou-
rismus sich mit dem Aufkommen des Skisports
erst langsam zu entwickeln begann. Der Erste
Weltkrieg machte dem aufstrebenden Tourismus
in Liechtenstein aber einen Strich durch die Rech-
nung, ausländische Gäste blieben bis Mitte der
1920er-Jahre aus. Günther Meier |
Die Anfänge des Tourismus in Liechtenstein
T O U R I S M U S
P U B L I R E P O R TA G E
Steuern steuern Neue Steuerberatungskanzlei in LiechtensteinIn Liechtenstein, aber auch den umliegenden
Ländern sind in den letzten Jahren verschiedens-
te Anpassungen der Steuergesetze vorgenommen
worden. Es muss davon ausgegangen werden, dass
sich dies in Zukunft weiter fortsetzen wird und
die Regelungen im Steuerbereich komplexer und
umfangreicher werden. Daher ist es, um ein
Steuer optimierungspotenzial möglichst umfang-
reich festzustellen und auszuschöpfen, unabding-
bar, dass diesem Thema Beachtung geschenkt
wird. Dies sowohl bei Unternehmen als auch bei
Privat personen. Es empfiehlt sich, eine Planung aller
möglicher Steuer folgen bereits frühzeitig ins Auge zu
fassen. Wird dies vernachlässigt, so können die
Steuer folgen unter Umständen erhebliche finan-
zielle Auswirkungen haben.
Bereits seit längerer Zeit stand
die Idee der Initianten, Dr. Patrick Kranz und Dr.
Patrick Roth, im Fürstentum Liechtenstein eine rei-
ne Steuerberat ungs kanzlei zu eröffnen. Vor einigen
Wochen wurde dieses Vorhaben realisiert und die
Gründung der Axalo Steuerberatung AG fand statt.
Diese neue Unternehmung hat anfangs Mai, nach
Eintritt von Urs Schnider (eidg. dipl. Steuerexper-
te) als Geschäftsführer die Tätigkeit aufgenommen.
Die Axalo Steuerberatung AG hat sich voll und ganz
der Steuerberatung verschrieben.
Durch die langjährige Tätigkeit
aller beteiligten Personen im nationalen und inter-
nationalen Steuer bereich vereint die Gesellschaft
die Dynamik einer jungen Unternehmung mit
reichhaltigen Erfahrungen. Sollten der Beizug wei-
terer Spezialisten verschiedenster Bereiche im Rah-
men einer optimalen Beratung notwendig sein, so
kann dies durch die Einbettung der Axalo Steuerbe-
ratung AG in die Axalo-Gruppe (www.axalo.com)
einerseits und die Roth+Partner Rechtsanwälte AG
(www.rothpartner.li) andererseits einfach gewähr-
leistet werden.
Die Axalo Steuerberatung AG ist
Ansprechpartner für sämtliche Fragen des nationa-
len und inter nationalen Steuerrechts, der Steuer-
planung und -beratung. Die Axalo Steuerberatung
AG versteht sich als aktiv mitdenkender Unterneh-
mer, der die Steuern seiner Kunden professionell
und wirkungsvoll steuert.
AXALO Steuerberatung AG www.axalo.com • [email protected] 40 • Postfach 439495 Triesen • Liechtenstein T +423 399 70 00 • F +423 399 77 01
Patrick Kranz, Urs Schnider, Patrick Roth
Die Anfänge des Tourismus in Liechtenstein
absehbaren Übergang von der Kronenwährung zum
Schweizer Franken sowie vom Zollpartner Öster-
reich zum Zoll- und Wirtschaftspartner Schweiz.
Steuerliche Sonderbehandlung für Gesellschaften Liechtenstein handelte in der
aussergewöhnlichen Lage nach dem Ersten Welt-
krieg schnell. Ausländische Gesellschaften, die im
Land selbst nicht aktiv werden durften, erhielten eine
steuerliche Sonderbehandlung: Die Pauschalierung
des jährlichen Steuerbetrags wurde grosszügig ge-
handhabt, teilweise nicht nur über Jahre hinweg fest-
gelegt, sondern über Jahrzehnte. Die Politiker sahen
die Chancen für das arme Land, die ausländische
Gesellschaften boten. Andererseits gab es auch be-
sonnene Stimmen, die trotz der wirtschaftlichen
Notlage vor den Risiken warnten. Josef Peer, der da-
malige Landesverweser in der Funktion des Regie-
rungschefs, warnte vor dem Landtag: «Punkto Pau-
schalierung müssen wir uns hüten, ein Land der
Steuerflucht zu werden!» Die Anwerbung von Do-
mizilgesellschaften war aber keine Erfindung der
liechtensteinischen Politiker, sondern als Vorbild
dienten einige Schweizer Kantone, wie etwa der Kan-
ton Glarus, der schon vor dem Ersten Weltkrieg aus-
wärtige Sitz- und Holdingunternehmen lediglich
einer tiefen Kapitalsteuer unterwarf. Liechtenstein
folgte diesem Beispiel und legte die neue Gesell-
schaftssteuer auf nur 1 Promille des einbezahlten Ka-
pitals fest, während die Gewinne dieser Unterneh-
men steuerbefreit blieben. Im Vergleich mit der Ent-
wicklung des Treuhandwesens nach dem Zweiten
Weltkrieg war der Erfolg in den ersten Jahren be-
scheiden: Im Öffentlichkeitsregister wurden bis 1928
lediglich 381 Eintragungen vorgenommen, wobei im
Der Erste Weltkrieg riss auch Liechtenstein, obwohl
nicht direkt in die Kriegswirren und Schlachten ver-
wickelt, wirtschaftlich in eine Notlage. Der Zollver-
trag mit dem Nachbarland Öster-
reich, der Liechtenstein seit Mitte
des 19. Jahrhunderts eng an das
Kaiserreich gebunden hatte, warf
keine Einnahmen mehr ab. Weil
die Wirtschaft fast zum Erliegen
kam, blieben die Einnahmen für
den Staatshaushalt ebenfalls aus.
In dieser wirtschaftlichen Notlage wurde nach neu-
en Einnahmequellen gesucht, die den Staatshaushalt
sanieren und gleichzeitig auch Arbeitsplätze schaffen
sollten. Zu den Ideen, die damals gewälzt wurden,
gehörte der Vorschlag, mit Hilfe möglichst günstiger
Steuerbedingungen ausländische
Gesellschaften dafür zu gewin-
nen, ihren Sitz nach Liechtenstein
zu verlegen. Mit der Gründung
der Bank in Liechtenstein war
eine Grundlage geschaffen wor-
den, vorher im Kaiserreich tätige
Unternehmen, die nach Kriegsen-
de auf verschiedene neue Natio-
nalstaaten verteilt waren, unter ei-
nem Sitz zu vereinen. Die Wer-
bung der Bank in Liechtenstein
formulierte schon 1920, dass sich
das Fürstentum Liechtenstein
hervorragend eigne für die Er-
richtung von «Holding- und Do-
mizilgesellschaften». Der erste
Schritt für den späteren Aufbau
des Treuhandsektors war damit
getan, zusätzlich begünstigt vom
Die Anwerbung von
Domizilgesellschaften war
keine Erfindung der
liechtensteinischen Politiker
T R E U H A N D W E S E N
Liechtenstein erlebte nach dem Ersten Weltkrieg politisch und wirtschaftlich
turbulente Zeiten. Der Zollvertrag mit der Schweiz ebnete den Weg für die
Übernahme des Schweizer Frankens als offizielle Währung sowie für den
Aufbau des Treuhandwesens.
Von Günther Meier
PGR und Entstehung des Gesellschaftswesens 10
11
JUNI/JULI 2014
Jahre 1926 ein besonderer Ein-
tragungsschub erfolgte, was mit
der Einführung des Personen-
und Gesellschaftsrechts (PGR)
zusammenhängt.
Gesellschaften nach ausländi- schen Rechtsnormen Mit dem PGR wurde 1926 eine
Rechtsordnung geschaffen, die sich nach der Abkehr
von Österreich am schweizerischen Wirtschaftsrecht
orientierte, aber auch Teile aus anderen Rechtsord-
nungen übernahm. Eine der Hauptabsichten bei der
Erstellung des PGR bestand darin, ausländischen
Kunden zu ermöglichen, eine Gesellschaft in Liech-
tenstein nach den ihnen bekannten Rechtsnormen in
ihren Heimatländern zu gründen. Deshalb führte
Liechtenstein mit dem PGR auch Gesellschaftsfor-
men ein, die in den unmittelbaren Nachbarstaaten
unbekannt waren. Beispielsweise den angelsächsi-
schen Trust oder das Treuunternehmen, das dem
Trust nachgebildet wurde. Verschiedene der mit dem
PGR zugelassenen Rechtsinstitute fanden aber wenig
Verbreitung. Meistens erfolgte die Gründung von
Anstalten oder Stiftungen, Treuhänderschaften oder
Treuunternehmungen sowie Aktiengesellschaften,
die heute noch die Mehrzahl der Gesellschaften aus-
machen.
Zusammenspiel von Steuern und Gesellschaftsrecht Einen bedeutenden Anteil am
Aufbau des Treuhandwesens in Liechtenstein hatte
das Steuergesetz, das der Landtag am 2. Dezem ber
1922 in Kraft setzte. Auch die Stimm berechtig ten
erklärten sich mit den steuerlichen Neuerungen
einverstanden: An der Volksabstimmung am
Heiligabend, am 24. Dezember 1922, stimmten
1075 mit Ja, 728 warfen ein Nein in die Urne. Schon
1923 kam es zu Änderungen, die vor allem die
Gesellschaften betrafen. Die Holdinggesellschaften
erhielten zusätzliche Steuerbegünstigungen, insbe-
sondere wurde die Ertragssteuer aufgehoben, um
noch mehr ausländisches Kapital ins Land zu holen.
Wie bei dem Steuergesetz sprachen sich die Stimm-
berechtigten 1924 auch für diese Abänderungen in
einer Volksabstimmung aus. Mit dem Personen-
und Gesellschaftsrecht (PGR) erhielt die Steuerver-
waltung die Kompetenz, mit den Sitz- und Hol-
dinggesellschaften die steuerlichen Belange zu
regeln, Stiftungen und Anstalten bei Bedarf auch
von der Steuerpflicht zu befreien. Die Zulassung
attraktiver Gesellschaftsformen in Verbindung mit
niedrigen Steuern schuf damals erste Anreize für
die Gründung von Gesellschaften und trug damit
zur rasanten Entwicklung des Treuhandsektors in
Liechtenstein über Jahrzehnte hinweg bei. |
Die Einführung des Schweizer
Frankens und das Personen- und
Gesellschaftsrecht begünstigten
den Aufbau des Treuhandsektors.
Foto
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See eine Reihe weiterer musikalischer und kulturel-
ler Veranstaltungen an.
In der «Zauberflöte» geht es nicht
nur um die vordergründige Handlung, die Suche
des Prinzen Tamino nach der entführten Königs-
tochter Pamina. Die Sinnreise zwischen Gut und
Böse, in das Lichtreich und das Nachtreich, wird zur
Selbstfindung eines jungen Menschenpaares. Das
entrückte Märchen wird zum Spiegel der Realität,
heute so aktuell wie damals bei der Entstehung zur
Zeit der Französischen Revolution. Die absolutisti-
schen Alleinherrscher, in der «Zauberflöte» von der
Königin der Nacht symbolisiert, waren der Vergan-
genheit geweiht, aber auch das erstarkte Bürgertum
mit seinen pseudo-religiösen Werten war erstarrt.
Damit gehört dem jungen Paar, Tamino und Pami-
na, die Zukunft. Die Frage nach der Zukunft be-
schäftigt alle Inszenierungen der «Zauberflöte».
Für David Pountney sind Tamino und Pamina die
«Repräsentanten einer neuen Ordnung, einer aufge-
klärten Weltordnung, die weder die überflüssigen
Hierarchien und den Aberglauben von Monarchen
und Priestern länger benötigen noch deren antike
musikalischen Merkmale.» Bleibt noch Papageno,
der Vogelfänger, der als heiterer Naturmensch je-
weils zum gefeierten Publikumsliebling wird.
Erstmals mit Drehbühne und Karussell-Schiene Die Inszenierung von David
Pountney rückt die «Zauberflöte» in eine leuchten-
de Fantasy-Welt. Flankiert von drei riesigen «Dra-
chenhunden» spielt die Handlung auf einem mit
Gräsern bewachsenen Schildkrötenpanzer, der für
Bühnenbildner Johan Engels den «Wald des Lebens»
symbolisiert. Die drei Drachenhunde – Weisheit,
Auch wenn «Die Zauberflöte» den Opernfreunden
bekannt ist, fasziniert ihre Mischung aus Populari-
tät und Weltsicht immer wieder neu. Mit viel Hin-
tersinn hat Intendant David Pountney schon im
vergangenen Jahr Wolfgang Amadeus Mozarts
Welterfolg auf der Seebühne der Bregenzer Festspie-
le inszeniert – und bietet «Die
Zauberflöte» zu seinem Abschied
nach elf Jahren aus Bregenz noch-
mals an. Diese Aufführung mar-
kiert den Abschied des interna-
tional bekannten Intendanten
von der Bregenzer Seebühne. Die
letztmalige Aufführung unter der Regie von Jérôme
Savary im Jahre 1985 signalisierte den Aufbruch der
Bregenzer Festspiele in eine neue Ära. Obwohl
schon vorher unter Musikliebhabern bekannt, ge-
wannen die Festspiele seit damals an internationa-
lem Format und bieten neben dem Spiel auf dem
Die Inszenierung von
David Pountney rückt
die «Zauberflöte» in eine
leuchtende Fantasy-Welt
B R E G E N Z E R F E S T S P I E L E
Von Günther Meier
Das Spiel auf dem See Sponsoren aus Liechtenstein12
13
Die Bregenzer Festspiele haben sich zu einem international bekannten Kul-
turfestival entwickelt. Das Spiel auf dem See, die Bühne im Bodensee, ist ein
Anziehungspunkt für die Besucher. Zu den Hauptsponsoren gehört die LGT
Bank in Liechtenstein.
JUNI/JULI 2014
Vernunft und Natur – haben ohne Fundament ein
Gewicht von 60 Tonnen, die Hörner des mittleren
Drachenhundes bilden mit 28 Metern über dem
Wasserspiegel den höchsten Punkt. Der Schildkrö-
tenpanzer in der Mitte des Bühnenbildes ist eine
drehbare Kuppel und besteht aus einer Stahl- und
Holzkonstruktion. Zum Bühnenbild gehören auch
die 125 Gräser auf dem Schildkrötenpanzer, die
aufgeblasen werden können, wobei der längste
Grashalm eine Höhe von 6,3 Metern erreicht.
Für die «Zauberflöte» wurde
erstmals auf dem See eine Drehbühne eingesetzt.
Ebenso kommt eine Karussell-Schiene zum Einsatz,
die 2,5 Meter unter der Wasseroberfläche rund um
die Seebühne verläuft – mit einem Durchmesser
von 61 Metern und einem Umfang von beinahe 200
Metern. Ein riesiger technischer Aufwand, zu dem
Regisseur David Pountny bemerkt, auch Mozart
habe die Möglichkeiten gekannt, um gute Unter-
haltung zu bieten und mit dem Publikum zu kom-
munizieren. Der Erfolg des vergangenen Jahres hat
ihm Recht gegeben, das Publikum kam in Scharen
zu dieser weltweit meistgespielten Oper. Für dieses
Jahr sind noch mehr Vorstellungen vorgesehen,
über 200'000 Tickets stehen damit zur Verfügung.
LGT Bank in Liechtenstein ist einer der Hauptsponsoren Die Bregenzer Festspiele sind im
Laufe der Zeit zu einem Unternehmen gewachsen,
das aktuell ein Jahresbudget von 20 Millionen Euro
aufweist. Ein Teil der Einnahmen stammt von
Sponsoren, wobei die LGT Bank in Liechten-
stein für die Spielzeit der «Zauberflöte» zu den
Hauptsponsoren unter den privaten Sponsoren
zählt. Weil Kunst und Kultur einen zentralen Stel-
lenwert in der Unternehmens-
philosophie der LGT und des
Fürstenhauses einnimmt, wie
Norbert Biedermann im nachstehenden Interview
erklärt, ist davon auszugehen, dass die LGT auch für
die nächste Spielzeit wieder zu den Sponsoren zäh-
len wird.
Spiel auf dem See und Festspiele Der Inszenierung der «Zauber-
flöte» kommt dieses Jahr eine besondere Bedeutung
zu, weil sich Intendant David Pountney mit einem
facettenreichen Programm von den Bregenzer Fest-
spielen verabschiedet. Unter dem Motto «Wien
zartbitter» stehen Werke des österreichischen Kom-
ponisten Heinz Karl Gruber im Mittelpunkt, da-
runter die Auftragskomposition «Geschichten aus
dem Wiener Wald», eine Oper, die im Festspielhaus
Bregenz gezeigt wird. Die Bregenzer Festspiele, da-
rauf deutet der Name hin, umfassen nicht nur das
Spiel auf dem See, sondern eine Reihe weiterer kul-
tureller Veranstaltungen an verschiedenen Orten
rund um das Festspielhaus am See. So zeigt das
Theater am Kornmarkt die satirische Oper «Gloria
von Jaxtberg», während im Theater Kosmos das
Puppenspiel «The Table» auf dem Programm steht.
David Pountney möchte den Fo-
kus in seiner letzten Spielzeit auf «Reichtum, Ar-
mut, Charme, Korruption, Heiterkeit und Neuro-
sen, Kultiviertheit und Abartiges, Sensibilität und
Sentimentalität, Freundlichkeit und Falschheit» le-
gen, kurzum auf die «vielschichtigen Gegensätze
von Österreichs legendärer Hauptstadt Wien». Bre-
genz scheint ihm dafür ein geeigneter Ort zu sein,
denn die Vorarlberger Hauptstadt liege weit weg –
und das biete den Vorteil, «mit dem langen Löffel
aus dem – manchmal übersüssen – Honigtopf von
Wien naschen zu können.»
Das Bühnenbild der «Zauberflöte»
dominieren die drei Drachenhun-
de und der drehbare Schildkröten-
panzer.
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: Bre
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Welchen Hintergrund hat das Sponsoring der Bre - g e nzer Festspiele für die LGT Bank in Liechtenstein: Auch wirtschaftliche Interessen?Wirtschaftliche Interessen stehen sicher nicht im
Vordergrund, aber wir erwarten von jedem Spon-
soring einen gewissen Nutzen für das Geschäft.
Die LGT Bank in Liechtenstein sponsert nicht nur Kultur. In welchen Bereichen tritt die LGT eben-falls als Sponsor auf?Wir engagieren uns auch in verschiedenen Sportbe-
reichen, so zum Beispiel im Skisport oder an Reit-
turnieren. Einen hohen Bekanntheitsgrad hat auch
der LGT Alpin Marathon. Nicht zuletzt unterstüt-
zen wir auch viele lokale Institutionen und Aktivi-
täten in Liechtenstein, wie zum Beispiel die Berg-
bahnen Malbun und Vereins- und Verbandsaktivi-
täten im Bereich von Musik und Gesang.
Herr Biedermann, die LGT Bank in Liechtenstein ist einer der Hauptsponsoren der Bregenzer Fest-spiele, die international einen ausgezeichneten Ruf in Kulturkreisen geniessen. Was hat die LGT zum Sponsoring bewogen? Die Bregenzer Festspiele sind vor zwei Jahren auf
uns zugekommen und haben uns angefragt, ob wir
Sponsor werden wollen. Wir haben dann für eine
Spielzeit zugesagt und werden diesen Sommer über
eine Verlängerung entscheiden.
Gibt es spezielle Verbindungen zwischen der LGT Bank in Liechtenstein und der Kultur?Kunst und Kultur haben für uns einen zentralen
Stellenwert. Unser Eigentümer, das Fürstenhaus,
sammelt seit Jahrhunderten Kunst. Heute gehören
die Fürstlichen Sammlungen zu den bedeutendsten
Privatsammlungen weltweit. Auch Musik spielte
immer eine grosse Rolle. Unter anderem hat Mozart
für das Fürstenhaus komponiert.
Was umfasst das Sponsoring der LGT Bank in Liechtenstein bei den Bregenzer Festspielen: Ma-chen Sie an den Festspielen auch Kundenanlässe? Laden Sie bestehende oder potenzielle Kunden zu einem Spiel auf dem See ein?Ja, Kundenanlässe oder individuelle Besuche der
Festspiele sind ein wichtiger Teil unseres Sponso-
ringengagements. Dank der Zusammenarbeit mit
den Veranstaltern können wir unseren Gästen auch
einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen.
Norbert BiedermannVorsitzender der Geschäftsleitung der LGT Bank AG, Vaduz
JUNI/JULI 2014
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: LG
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14
Sponsoring der Bregenzer Festspiele Interview mit Norbert Biedermann, LGT Bank in Liechtenstein
Nachdem die
Schweiz 1970, elf Jahre nach dem
wuchtigen Zwei-Drittel-Nein der
Männer wieder einen Anlauf zur
Einführung des Frauenstimm-
rechts wagte, regten sich auch in Liechtenstein fort-
schrittliche Kreise. Am 7. Februar 1971 gaben die
Männer in der Schweiz den Frauen das Stimm- und
Wahlrecht, in Liechtenstein dagegen resultierte am
26./28. Februar 1971 mit 1897 gegen 1816 ein Nein
in der Abstimmung. Zwei Jahre später misslang
auch der zweite Anlauf, denn diesmal legten 2126
Männer ein Nein in die Urne, nur noch 1675 stimm-
ten dafür.
Erst nachdem einige Gemeinden
das Frauenstimmrecht eingeführt hatten, schien
die Zeit reif zu sein. Bevor die Frauen bei den Land-
tagswahlen mitwählen durften, wurden 1983 in
Gamprin schon zwei Frauen – Maria Marxer (FBP)
und Elsa Oehri (VU) – und in Vaduz Emma Brog-
le (VU) in den Gemeinderat gewählt. Maria Marxer
war anschliessend die erste Frau, die in das Amt des
Vorstehers gewählt wurde, Emma Brogle die erste
Vize-Bürgermeisterin.
Der Jubel blieb am 1. Juli 1984
nicht aus, als das Resultat verkündet wurde: Mit
Liechtenstein hatte nun auch das letzte Land den
Frauen das Stimm- und Wahlrecht zuerkannt. |
Am Staatsfeiertag 1984, am 15. August, unterzeich-
nete Fürst Franz Josef II. auf Schloss Vaduz das Ver-
fassungsgesetz über die Einführung des Frauen-
stimmrechts. Nach der Sanktion des Landesfürsten,
gegeben mit der Unterzeichnung, setzte auch Re-
gierungschef Hans Brunhart seine Gegenzeich-
nung unter das Dokument. Für die Frauen in Liech-
tenstein eine historische Stunde, denn nun konnten
sie auch auf Landesebene die politischen Rechte
ausüben, die bis zu diesem Zeitpunkt den Männern
vorbehalten war. Die Männer hatten im dritten An-
lauf nach 1971 und 1973 dem Frauenstimmrecht
zugestimmt. Bei einer Stimmbeteiligung von 86
Prozent stimmte am 29. Juni/3. Juli 1984 eine Mehr-
heit von 2370 Männern der politischen Gleichbe-
rechtigung zu, 2251 Männer votierten dagegen:
Das Stimmenverhältnis lautete 51,3 Prozent Ja ge-
gen 48,7 Prozent Nein! In die Verfassung wurde
nach der Annahme der Vorlage der Zusatz aufge-
nommen: «In Landesangelegenheiten stehen die
politischen Rechte allen Landesangehörigen zu, die
das 20. Lebensjahr vollendet, im Lande ordentli-
chen Wohnsitz haben und nicht im Wahl- und
Stimmrecht eingestellt sind.» Ungefähr ein Viertel-
jahrhundert hatte es gedauert, bis von der ersten
Wortmeldung im Landtag, eigentlich sollten die
Frauen die politische Gleichberechtigung erhalten,
die Stimmberechtigten endgültig die Zustimmung
erteilten. Dazwischen lagen viele Jahre des Nichts-
tuns, aber auch Diskussionen, Demonstrationen,
Gerichtsurteile und Landtagsdebatten. Gegen Ende
der 1950er-Jahre hatte der FBP-Abgeordnete Ernst
Büchel die Frage des Stimm- und Wahlrechts für
die Frauen aufgeworfen, Mitte der 1960er-Jahre for-
derte der VU-Abgeordnete Roman Gassner eine
Probeabstimmung, damit sich die Frauen selbst zu
den politischen Rechten äussern könnten. Im Jahre
1968 folgte dann tatsächlich eine Meinungsumfra-
ge, wobei die Männer mit 887 Ja gegenüber 1341
Nein eine deutliche Nein-Haltung vertraten, die
Frauen hingegen mit 1265 Ja gegen 1241 Nein mit
knapper Mehrheit für die politische Gleichberech-
tigung stimmten.
V O R 3 0 J A H R E N
1529. Juni / 1. Juli 1984 Frauenstimmrecht eingeführt
Kontroverse Diskussion im Land-
tag über die Durchführung einer
Volksabstimmung zur Einführung
des Frauenstimmrechts.
JUNI/JULI 2014
Foto
: Lan
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Hundert Jahre sind es, seit in Sa-
rajewo die tödlichen Schüsse auf Erzherzog Franz
Ferdinand, den Thronfolger des Kaiserreichs Ös-
terreich-Ungarn, fielen. Das Attentat vom 28. Juni
1914 wurde von einem Mitglied
der Studentenorganisation «Mla-
da Bosna» ausgeführt, die sich
die Befreiung von der österrei-
chisch-ungarischen Herr schaft
zum Ziel gesetzt hatte. Öster-
reich-Ungarn vermutete auch
Serbien hinter dem Attentat. Aber
erst einen Monat später stellte das Kaiserreich ein
Ultimatum an Serbien, das nicht alle Forderungen
erfüllen wollte. Daraufhin erklärte Österreich-Un-
garn den Krieg, der als Lokalkonflikt zwischen Ös-
terreich-Ungarn und Serbien begann und dann mit
dem Kriegseintritt anderer Länder zum Weltkrieg
eskalierte.
Liechtensteinische Sympathien für das Kaiserreich Die Stimmung in Liechtenstein,
als Nachbarstaat und wirtschaftlich Verbündeter
von Österreich-Ungarn, schwankte zwischen Hof-
fen und Bangen, doch die Sympathien lagen beim
Kaiserreich. Unter dem Titel «Das Bomben- und
Revolver-Attentat in Sarajewo» berichtete das
«Liechtensteiner Volksblatt» ausführlich über das
Geschehen: «Eine furchtbar erschütternde Nach-
richt kam am Sonntag in den ersten Nachmittags-
stunden aus Sarajewo nach Wien. Erzherzog Franz
Ferdinand und seine Gattin Herzogin Sophie Ho-
henberg sind von Mörderhand gefallen, während
sie in Sarajewo zu Gaste weilten. Ein serbischer Stu-
dent, ein neunzehnjähriger Bursche, hat das Thron-
folgerpaar während der Fahrt aus nächster Nähe
angeschossen und tödlich verletzt.... Am Vormittag
schon wurde ein Attentat versucht: Ein Mann warf
eine Bombe gegen den Wagen des Erzherzogs, der
mit dem Arme das Geschoss zurückschleuderte....
Mit bewundernswerter Kaltblütigkeit begab sich
der Erzherzog kurze Zeit nach dem Attentat an das
Lager der Verwundeten, um nach ihrem Befinden
zu sehen. Und auf diesem von edelster Menschen-
liebe diktierten Weg traf den Erzherzog und seine
Gattin die Kugel eines Ruchlosen.»
Berichte über Kriegsbegeiste-rung in Deutschland
Am 1. August 1914, als Deutsch-
land in den Krieg mit seiner Kriegserklärung ein-
trat, berichtete das «Volksblatt» aus den deutschen
Hauptstädten und schrieb dazu: «Damit ist zur
Wahrheit geworden, dass zwischen den drei gröss-
ten militärischen Mächten der Welt in wenigen Ta-
gen, vielleicht nur Stunden, ein furchtbares Ringen
und Schlachten entstehen wird.» Gleichzeitig teilte
die Zeitung der Leserschaft ein Stimmungsbild aus
Deutschland mit, das den Satz enthielt: «Die Kriegs-
begeisterung ist ungeheuer und selbst die Sozialde-
mokratie erfüllt ihre patriotische Pflicht im vollen
Masse.» Auf der Titelseite des «Volksblatt» wandte
sich Landesverweser Leopold Freiherr von Imhof in
einer Stellungnahme an das Volk, die in Fettdruck
publiziert wurde: «Österreich, unser Nachbarstaat,
mit dem das Fürstentum seit jeher in engen Bezie-
hungen steht, führt einen gerechten Krieg. Hohe
Begeisterung erfüllt sämtliche Kreise seiner Bevöl-
kerung und vereinigt alle jene, welche die Pflicht
gegen ihr Vaterland nicht zu den Waffen gerufen
hat, zu erhebenden Werken der Menschlichkeit,
Freiwillige aus Liechtenstein
meldeten sich bei der Armee und
bei der Marine, aber auch beim
Roten Kreuz und als Erntehelfer
Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
E R S T E R W E LT K R I E G
Von Günther Meier
Attentat in Sarajewo Ausbruch des Weltkriegs16
17
Am 28. Juni 1914 wurde das österreichisch-ungarische Thronfolgerpaar in Sarajewo
ermordet. Das Attentat führte zuerst zur Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an
Serbien und löste anschlies-send einen Krieg aus, der sich zum Ersten Weltkrieg
ausbreitete.
JUNI/JULI 2014
Fürstenbesuch verschoben
«Wegen der furchtbaren Katastrophe, von welcher das österreichi-
sche Kaiserhaus, mit dem unser Fürstenhaus in nahen verwandt-
schaftlichen Beziehungen steht, Sonntag, den 28. Juni, betroffen
wurde, musste der in Aussicht gewesene, von der Bevölkerung sehn-
lichst erwartete Besuch unseres Durchlauchtigsten, allgeliebten Lan-
desfürsten verschoben werden. Herr fürstlicher Landesverweser von
Imhof wurde letzte Woche von Seiner Durchlaucht nach Wien beru-
fen und es wollte der Landesherr, Donnerstag, den 2. dieses Monats,
in Vaduz eintreffen. Die Vorkehrungen für Höchstdessen mehrtägi-
gen Aufenthalte im Fürstentum waren bereits getroffen.» (Liechten-
steiner Volksblatt am 5. Juli 1914)
um die Leiden des Krieges nach Möglichkeit zu
mildern.... Diese edlen, von wahrem Patriotismus
getragenen Kundgebungen und Bestrebungen fin-
den lauten Widerhall in den Herzen aller jener, die
Österreich nahe stehen.» Der Landesverweser rief
dazu auf, nicht hinter den Nachbarn zurückzuste-
hen und dem Roten Kreuz Österreichs Spenden zu-
kommen zu lassen: «Möge der Erfolg dieser Samm-
lung ein schönes Zeugnis geben von dem warmfüh-
lenden Herzen der Liechtensteiner und ihrer Sym-
pathie für alle Angehörigen der altehrwürdigen
Nachbar-Monarchie.»
Freiwillige aus Liechtenstein ziehen in den Krieg Dem Aufruf des Landesverwe-
sers war der erhoffte Erfolg beschieden. Trotz Man-
gel an Bargeld kam eine hübsche Summe zusam-
men, die das Rote Kreuz Österreichs mit warmen
Worten verdankte. Aber auch wer kein Bargeld lo-
cker hatte, konnte etwas für die sich im Krieg be-
findlichen Nachbarn tun: Die Frauen strickten So-
cken, Leibbinden und Pulswärmer für die Soldaten,
auch Nahrungsmittel, Rauchwaren und Schnaps
für den Fronteinsatz wurden gesammelt. Während
sich die meisten mit Geld- und Naturalspenden be-
gnügten, wollten andere auch an der Front mithel-
fen, diesen «gerechten Krieg» zu gewinnen. Freiwil-
lige aus Liechtenstein meldeten
sich bei der Armee und bei der
Marine, aber auch beim Roten
Kreuz und als Erntehelfer, um
die fehlenden Arbeitskräfte, die
sich im Kriegseinsatz befanden,
zu ersetzen. Ob alle, die sich für
die Front meldeten, auch tatsäch-
lich in den Krieg zogen, lässt sich nicht genau sagen.
Bekannt aber sind zwölf Männer als Kriegsteilneh-
mer, die für den Fronteinsatz teils mit Tapferkeits-
medaillen ausgezeichnet wurden, teilweise aber gar
nicht bis an die Kampffronten gelangten. In den
Krieg ziehen mussten hingegen alle wehrfähigen
Österreicher und Deutsche, die in Liechtenstein
lebten. Das Denkmal auf dem Schaaner Friedhof,
das 1934 errichtet wurde, enthält die Namen von 27
österreichischen und deutschen Soldaten, die gefal-
len sind oder als vermisst galten. Von den Liechten-
steinern kamen vier Freiwillige nicht mehr aus dem
Krieg zurück. |
Denkmal für die Gefallenen aus
Liechtenstein, das 1934 im Fried-
hof in Schaan enthüllt wurde
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Sven
Beh
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Herr Professor Güldenberg, wofür lohnt es sich zu promovieren? Für sich selbst. Denn Sie erwerben eine Schlüssel-
kompetenz, die in einer immer komplexeren und
dynamischeren Gesellschaft zentral ist: Sie lernen,
Problemstellungen in der Tiefe zu verstehen und
systematisch zu lösen. Top-Positionen in grossen
Unternehmen werden überdurchschnittlich oft mit
Leuten besetzt, die einen Doktor-
titel vor dem Namen haben. Oder
anders gesagt: Leute, die eine
fundierte wissenschaftliche Aus-
bildung im Rucksack haben, sind
auch in der Praxis gefragt.
Wo liegen die Unterschiede zwischen klassischer Individual-
promotion und Promotion an der Universität Liechtenstein?Bei der Individualpromotion sind Doktoranden
viel zu häufig sich selbst und ihrem Betreuer über-
lassen. Die Gefahr des Scheiterns ist sehr gross, weil
oft nicht rechtzeitig erkannt wird, wenn etwas nicht
rund läuft. An der Universität Liechtenstein beugen
wir dem ganz bewusst vor. Über die Fakultäten hin-
weg studieren unsere Doktoranden im Team. Sie
kennen sich von gemeinsamen Lehrveranstaltun-
gen, über einen Round Table oder auch von For-
schungskolloquien. Wenn es irgendwo Schwierig-
keiten gibt, sprechen wir frühzeitig darüber. Wir
lassen niemanden allein. Das beginnt bereits damit,
das schriftlich festgehalten wird, was Betreuer,
Doktorand und Dekan leisten müssen und erwar-
ten dürfen. Schliesslich soll am Schluss eine Disser-
tation herauskommen, die einem hohen wissen-
schaftlichen Niveau entspricht.
Was bedeutet «interdisziplinär» im Doktoratsstu-dium an der Universität Liechtenstein?Die Studierenden sind in ein starkes interdiszipli-
näres Netzwerk eingebunden. Alle Doktoranden
der Universität besuchen gemeinsam interdiszipli-
näre Module. Studienpläne und Zulassungsrichtli-
nien sind aufeinander abgestimmt. Die jungen Leu-
te lassen sich durch Fachgrenzen in ihrem Denken
nicht einengen, das befähigt sie, Herausforderun-
gen später in der Praxis zielorientiert zu meistern.
Die Universität fördert gute Leute früh – und so
auch ihren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs.
Übrigens scheint sich das bereits herumzuspre-
chen: Ich erhalte – und zwar ohne Werbung – Be-
werbungen aus aller Welt, die sich für eine Dokto-
randen- oder Habilitationsstelle interessieren.
Sind Ihre Doktoranden als wissenschaftliche Mit-arbeiter angestellt? Vor ein paar Jahren haben wir das so gehandhabt,
weil wir nicht zu schnell wachsen wollten. Inzwi-
schen öffnen wir das Doktoratsstudium schrittwei-
se für Bewerber von ausserhalb, die sich über Sti-
pendium finanzieren oder teilweise im Arbeitsleben
stehen. Wichtig ist hierbei, dass sie ihr Berufsleben
auf höchstens die Hälfte ihrer Zeit begrenzen, um
ausreichend Raum für ihre Forschungsarbeit zu si-
chern.
Nicht mehr der einzelne Professor sucht «seine» Doktoranden aus. An die Stelle eines Doktorvaters tritt ein sogenanntes Promotionsgremium ...... das läuft so ab: Der Doktorvater schlägt unserer
Doktoratskommission einen vielversprechenden
Kandidaten vor. Die Kommission, bestehend aus
vier Professoren, prüft die Bewerbungsunterlagen
Die Doktoranden werden
viel intensiver betreut
und ihr Durchhaltewillen
ist spürbar höher
Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
F O R S C H U N G
Von Kornelia Pfeiffer
Im Team zum Doktortitel stärkt den Durchhaltewillen 18
19
Wer an der Uni in Vaduz promoviert, bewegt sich auf Top-Niveau. «Die Dokto-
rats ausbildung mit interdisziplinären Aspekten ist eine unserer Stärken»,
sagt Professor Stefan Güldenberg, Dekan der Graduate School der Universität
Liechtenstein.
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JUNI/JULI 2014
und das Exposé für das For-
schungsprojekt. Wer dem nicht
standhält, wird abgelehnt. Die Kommission prüft
auch die Qualität der einzelnen Doktoratsstudien-
gänge, und sie bestellt das Promotionsgremium,
das am Ende des Studiums die Prüfung, die soge-
nannte Disputation abnimmt.
Sie bereiten Doktoranden während ihrer Arbeit an einer Dissertation gezielt auf wissenschaftliche Karrieren vor. Scheitern damit weniger Doktoran-den?Definitiv. Die Doktoranden werden intensiver be-
treut und ihr Durchhaltewillen ist spürbar höher.
Im Austausch mit anderen Doktoranden sehen sie
auch, dass kritisiert zu werden im Wissenschafts-
betrieb ganz normal ist. Wir ermutigen sie überdies,
sich dem Wettbewerb in der wissenschaftlichen
Gemeinschaft zu stellen und sich bei Konferenzen
oder Publikationen einzubringen. Das bringt ein
breitabgestütztes Feedback.
Mit welchen Forschungsschwerpunkten befassen sich die zurzeit 21 Doktoranden der Universität?Die Themen gehen über alle Bereiche und Lehr-
stühle hinweg. Wir sehen zusätzlich vier gemein-
same, für Gesellschaft und Wirtschaft zentrale
Schwerpunkte: die Wissensgesellschaft, den demo-
grafischen Wandel, den globalen Wettbewerb um
Ideen und Talente sowie die Frage der Nachhaltigkeit.
Die Universität steht für Praxisnähe und Sie bie-ten ein «kooperatives Doktorat» an. Wie bewährt sich diese Liechtenstein-Innovation?Sehr gut. Beim «kooperativen Doktorat» arbeiten
kleine und mittlere Unternehmen sowie Non-Pro-
fit-Organisationen mit der Universität Liechten-
stein zusammen. Damit fördern wir Doktoranden,
die nicht allein in der Theorie, sondern auch in der
Praxis daheim sind. Ein Doktorand erarbeitet ein
wissenschaftlich und praktisch relevantes Thema,
wobei er teils an der Uni und teils im Unternehmen
angestellt ist. Mit einem attraktiven Arbeitsumfeld
zieht der Förderer neue Ideen und Talente an. Sie
bindet er damit nachhaltig an das Unternehmen
und die Region Liechtenstein und Alpenrheintal.
Wie richten Sie Ihre Master- und Doktoratsstu-diengänge auf das aus, was Wirtschaft und Wis-senschaft in Zukunft brauchen?Wir sprechen mit Vertretern aus Wirtschaft und
Wissenschaft, beobachten, denken nach, überzeu-
gen und lernen so ständig hinzu. Das macht die Ar-
beit eines Dekans aus und auch spannend. Gerade
dann, wenn die Lösungsfindung, was Wirtschaft
und Wissenschaft in Zukunft wirklich brauchen,
für beide Seiten auch unbequem sein kann.
Neu kann sich, wer den Dr. gemacht hat, in Vaduz auch habilitieren. Die Habilitation ist fest verwur-zelt mit einer Universitätskarriere. Für wen bilden Sie diese Spezialisten aus?Für die internationale Scientific Community, For-
schungseinrichtungen, Universitäten – und für uns.
Über das Tenure-Track-Modell können Kandida-
ten nach einer Probezeit als Assistenz-Professoren
eine feste Laufbahnzusage erhalten. Damit müssen
hervorragende Wissenschaftler nicht die Universi-
tät wechseln, wie sonst im deutschen Raum üblich,
sondern können bleiben. |
«Die Universität fördert gute Leute
früh – und so auch ihren eigenen
wissenschaftlichen Nachwuchs»,
sagt Professor Stefan Güldenberg.
der Verein Panorama in den vergangenen fünf Jah-
ren deutliche Akzente gesetzt. Im Jubiläumsjahr
2014 wird «Rock around Malbun» aufgrund von
Bauarbeiten im kleinen, aber feinen Rahmen aus-
getragen. Die einheimische Formation «Natur-
trüeb», die von Anfang an dabei ist, tritt im Rah-
men der Malbuner Summerchilbi am 26. Juli ab 20
Uhr im Zelt zwischen den Häusern Jöraboda (Mal-
buner Lada) und Silberhorn auf. Vorab spielt der
Triesenberger Handorgler Manfred Schädler.
Zehn Jahre Summerchilbi in Malbun Die Malbuner Summerchilbi hat
sich im Laufe von zehn Jahren zu einem festen Be-
standteil der Veranstaltungen in Malbun entwi-
ckelt. Veranstalter ist Triesenberg Malbun Steg
Tourismus. Zahlreiche Verkaufsstände mit kulina-
rischen Köstlichkeiten locken jeweils kleine und
grosse Gäste aus der ganzen Region an. |
M A L B U N
Jubiläumsparty in den Alpen20
Zehn Jahre Summerchilbi, zehn Jahre Alpenmagazin Panorama, fünf Jahre
«Rock around Malbun». Am Samstag, 26. Juli 2014, laden Triesenberg Mal-
bun Steg Tourismus und der Verein Panorama, Herausgeber des Alpenmaga-
zins, zur grossen Jubiläumsparty ein.
2004 gründete Markus Meier gemeinsam mit Heinz
Beck und Erich Sprenger den Verein Panorama mit
dem Ziel, ein Magazin herauszugeben, das sich
schwerpunktmässig mit der liechtensteinischen
Bergwelt befasst. Später gesellte sich Markus Scha-
per als Vereinsmitglied dazu.
Zehn Jahre Alpenmagazin «Panorama» Das Team arbeitet von Beginn an
eng zusammen und bringt das Farbmagazin seit
nunmehr 10 Jahren heraus. Es geht an alle Haushal-
te Liechtensteins und teilweise ins Ausland. Liech-
tenstein-Freunde in aller Welt sowie Ausland-
Liechtensteiner freuen sich jeweils ganz besonders
über das «Panorama» in ihrem Briefkasten. Der
Verein Panorama pflegt Partnerschaften mit der
Liechtensteiner Jägerschaft, mit dem Fischereiver-
ein Liechtenstein, mit dem Liechtensteinischen
Skiverband, mit den Bergbahnen Malbun AG und
mit Liechtenstein Marketing.
Fünf Jahre «Rock around Malbun» Mit der Veranstaltung «Rock
around Malbun» hat der Verein Panorama den Na-
gel zum zweiten Mal auf den Kopf getroffen. Der
Event knüpft an die erfolgreichen Zeiten an, als
Malbun noch mit einem attraktiven Musikange-
bot in Verbindung gebracht wurde. Live-Musik in
der Taverna des Hotels Gorfion und Musik ab dem
Plattenteller in der Tschuetta-Bar oder in der Gali-
na-Bar lockte in den Siebziger- und Achtzigerjah-
ren Gäste aus dem In- und Ausland nach Malbun.
Mit «Mungo Jerry», «The Bay City Rollers» oder
«The Sweet», aber auch mit regionalen Bands, hat Foto
: Sym
bolb
ild
JUNI/JULI 2014
In den nächsten Tagen in Ihrem Briefkasten:Das neue blaue Telefonbuch 2014
• Offizielles und meistverwendetes Telefonverzeichnis
für das Fürstentum Liechtenstein
• übersichtlich und lesefreundlich gestaltet
• zusätzlicher Informationsteil über alle Gemeinden
• Ärzteverzeichnis
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und viele weitere Informationen
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sich mit Unterstützung des
Föhnsturms ein grossflächiges
Feuer im Wald oberhalb von
Balzers. Zahlreiche Feuerweh-
ren aus Liechtenstein und der
Umgebung trafen am Brandort
ein, doch konnten die Feuerwehrleute den Brand
nicht löschen, sondern mussten sich im teilweise
steilen Gelände damit begnügen, die Ausweitung
des Brandes zu verhindern. Auch Helikopter, die
während Stunden pausenlos Wasser über die
Brandfläche ausschütteten, vermochten den Wald-
brand vorerst nicht einzudämmen. Erst als der
Föhn in den Morgenstunden des 6. Dezember
nachlässt, kann das Feuer unter Kontrolle gebracht
werden.
Verschiedene Waldbrände seit den Fünfzigerjahren Die Feuersbrunst von 1985 war
nicht das erste Feuer, das vom schweizerischen
Militär durch unachtsame Schiessübungen verur-
sacht worden war. Die Feuerwehr Balzers hält in
ihrer Vereinsgeschichte fest, dass in das Gebiet
Andstein mehrmals Löschkolonnen geschickt wer-
den mussten, um kleinere oder grössere Brände zu
löschen.
So brannte es 1958 in der soge-
nannten Blindgängerzone, 1963 und 1971 musste
dürres, sich entzündetes Gras gelöscht werden, in
den Jahren 1960 und 1983 rückten die Balzner Feu-
erwehrsleute bei starkem Föhn aus, um Brandher-
de im Keime zu ersticken. Die grösste Feuerstelle
war bis 1985 knapp 10 Hektaren gross, der
Waldbrand von 1985 aber hatte weit grössere Aus-
Liechtensteins Regierungsrat Hugo Quaderer und
Bundesrat Ueli Maurer, Vorsteher des Eidgenössi-
schen Departements für Verteidigung und Bevöl-
kerungsschutz, trafen sich 2011
beim Waffenplatz St. Luzisteig.
Anlass für das hohe Zweiertref-
fen war die Unterzeichnung ei-
ner neuen Vereinbarung über
die Nutzung und den Betrieb des
Waffenplatzes, der in der Ver-
gangenheit immer wieder für
Unstimmigkeiten in beiden Län-
dern geführt hatte. Das Ziel der Vereinbarung lau-
tete, alle grenzüberschreitenden Fragen umfassend
zu regeln, die sich aus Bestehen und Betrieb des
Waffenplatzes ergeben. Die Regelung kann als Ab-
schluss der zwischenstaatlichen Diskussionen ge-
sehen werden, die sich nach dem
Waldbrand von 1985 ergeben
hatten und erst gut 25 Jahre spä-
ter einen Abschluss fanden. Am
Donnerstag, 5. Dezember 1985,
fand auf dem Schiessplatz Ands-
wiesen ein Übungsschiessen des
Schweizer Militärs statt. Obwohl
starker Föhn herrschte, wurde
die Schiessübung nicht abgebro-
chen. Die Feuerwehr Balzers
wurde am Nachmittag um 15.15
Uhr durch eine Privatperson
alarmiert, die Rauch oberhalb
von Balzers wahrgenommen
hatte. Aus dem kleinen Feuer,
entfacht auf dem dürren Gras
durch ein Geschoss, entwickelte
Gesellschaft Schweiz –
Liechtenstein stellt ein
Buch über die Geschichte
des Waffenplatzes
St. Luzisteig vor
S T. L U Z I S T E I G
Der Waldbrand oberhalb Balzers, der 1985 als Feuerwalze
das Dorf Balzers bedrohte, ist noch gut in Erinnerung. Ein
neues Buch geht der wechselvollen Geschichte des Waffen-
platzes St. Luzisteig nach, der mehrfach für Waldbrände
sorgte.
Von Günther Meier
Waffenplatz Luzisteig sorgte für Aufregung22
23
JUNI/JULI 2014
Der Waldbrand von 1985, der das
Dorf Balzers bedrohte.
masse – und der Funkenflug gefährdete zudem die
am Hang liegenden Wohngebiete.
Gutnachbarliche Beziehungen nicht gefährden Die Waldbrände und der Schiess-
lärm vom Waffenplatz erregten immer wieder den
Unmut der Balzner Bevölkerung, mit der Auffor-
derung an die Regierung, beim Militär oder beim
Bundesrat in Bern zu intervenieren. Nach dem
Waldbrand 1985 wurde eine Waffenplatzkommis-
sion eingesetzt, in der beide Länder vertreten wa-
ren. Die Kommission legte schon kurze Zeit da-
nach neue Regelungen über Schiesszeiten und
Lärmbegrenzungen, über Ziel-
orte und Munitionsarten fest.
Auch der Bau einer Ortskampf-
anlage wurde beschlossen. Die
Massnahmen haben sich bisher
bewährt, denn seit 1985 ist kein
grösserer Zwischenfall oder-
Waldbrand bekannt geworden.
Buch der Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein Die Gesellschaft Schweiz-Liech-
tenstein, die in den vergangenen zwei Jahren von
der früheren liechtensteinischen Aussenministe-
rin Andrea Willi präsidiert wurde, hat sich der Fra-
ge um den Waffenplatz St. Luzisteig angenommen.
Entstanden ist ein Buch, das in der Schriftenreihe
der Gesellschaft erscheint. Die Gesellschaft führt
am 6. Juni 2014 ihre traditionelle Frühjahrsexkur-
sion auf der St. Luzisteig durch und stellt bei dieser
Veranstaltung das neue Buch vor – bei gutem Wet-
ter beim Guschaturm oberhalb des Waffenplatzes,
bei schlechter Witterung in der Kaserne. Das Buch
enthält drei Beiträge, die aus unterschiedlicher
Perspektive den Waffenplatz und dessen Ausstrah-
lung auf die schweizerisch-liechtensteinischen Be-
ziehungen beleuchten. Arthur Brunhart, Vorsteher
von Balzers, macht einen historisch-heimatkund-
lichen Spaziergang rund um den Fläscherberg. Aus
der Feder von Max Leuener, dem Stadtpräsidenten
von Maienfeld, stammt ein geschichtlicher Abriss
über den Waffenplatz und die schweizerisch-liech-
tensteinischen Verhandlungen. Den dritten Bei-
trag schrieb Roland Marxer, früher Leiter des Am-
tes für Auswärtige Angelegenheiten, über die völ-
kerrechtlichen Regelungen zwischen Liechtenstein
und der Schweiz zum Waffenplatz . |
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Neues Buch
«Sankt Luzisteig. Geschichte und Gegenwart»
Autoren: Arthur Brunhart, Max Leuener, Roland Marxer
Herausgeberin: Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein
Satz und Druck: Gutenberg AG, Schaan
128 Seiten, Format A5, gebunden, mit Schutzumschlag, 20 Franken
Zu beziehen ab 11. Juni 2014 bei:
Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein
c/o Treuhand- und Revisionsbüro Walter Bösch
Bahnhofstrasse 29, 9470 Buchs
Telefon 081 750 56 00, Fax 081 750 56 01
E-Mail: [email protected]
JUNI/JULI 2014
24
K U N S T D E N K M Ä L E R
Vom Bauern- zum Kunsthaus Küefer-Martis-Huus in Ruggell
Begegnung mit musealem Charakter: «Der Muse-
umsteil befindet sich im renovierten und denkmal-
geschützten Wohnhaus. Die Räume im Oberge-
schoss und Dachgeschoss sind in erster Linie für
Ausstellungen zu unterschiedlichen regionalen
Themen reserviert. Angesichts der Nähe des Hauses
zum Rhein bildet der Themenkreis Wasser mit
seinen vielschichtigen Bezügen zur Region einen in-
haltlichen Schwerpunkt im Ausstellungsprogramm.
Das Erdgeschoss mit der Küche im Eingangsbereich
ist originalgetreu restauriert und mit alten Einrich-
tungsgegenständen ausgestattet. Die Wohnstube mit
Kachelofen, die alte Schlafkammer und die Küche
mit dem alten Holzherd werden für verschiedenste
Anlässe genutzt. Im neu errichteten «Kulturtenn»,
dem direkt ans Wohnhaus angebauten ehemaligen
Stall, finden kulturelle Aktivitäten unterschied-
lichster Art statt: Ausstellungen regionaler Künstler,
Lesungen, Vorträge, Diskussionen, aber auch Treffen
der örtlichen Senioren oder Anlässe regionaler
Vereine.»
Die Raumeinteilung entspricht
laut Darstellung im unten angegebenen Buch dem in
Liechtenstein über viele Jahrhunderte üblichen Drei-
Raum-Typus: Das heisst, im Erdgeschoss eine Stube,
Nebenstube und quergestellte Küche, im Oberge-
schoss eine grosse und eine kleine Kammer sowie ei-
nen Vorraum. Einiges ist aus der Entstehungszeit er-
halten geblieben, anderes im Laufe der Zeit dazuge-
kommen. Der Kachelofen der Firma Schaedler, Nen-
deln, wurde 1916 eingebaut. Der Eisenherd stammt
aus dem gleichen Jahr. Das Einbaubuffet kann auf
1900 datiert werden, wobei der obere Teil des Stuben-
buffets offenbar zum ursprünglichen Hausinventar
gehörte. Auch die Türgerichte von Stube und Neben-
stube stammen aus der Zeit des Hausbaus im Jahre
1730. Anbauten und Umbauten sind im Laufe der
Zeit dazu gekommen, auch die Fassadengestaltung
wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert
nach dem damals üblichen klassizistischen Stil ge-
macht. Noch jüngeren Datums ist die Rauchkam-
mer, die erst 1937 in den Estrichraum eingebaut wur-
de, der bis zum Dachstuhl nach oben offen ist. |
Alte Bausubstanz lässt sich nicht
nur in die neue Zeit retten,
sondern kann auch sehr sinnvoll
genutzt werden. Das Küefer-Mar-
tis-Huus in Ruggell ist ein Mus-
terbeispiel dafür, denn im denk-
malgeschützten Gebäude finden Ausstellungen zu
regionalen Themen und thematisch unterschiedli-
che Veranstaltungen statt. Aus dem früheren
Bauernhaus ist ein Museum und Kulturzentrum der
Gemeinde Ruggell entstanden, was sich der Erbauer
im Jahre 1730 wohl kaum erträumt hatte.
Das Küefer-Martis-Huus, so die
heutige Beschreibung, sei konzipiert als Ort der
Das ehemalige Bauernhaus
«Küefer-Martis-Huus» aus dem
Jahre 1730 ist heute Kultur- und
Begegnungszentrum der Gemein-
de Ruggell.
Foto
: Gün
ther
Mei
er
Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein
Band 1: Das Unterland, erschienen 2013, 396 Seiten,
Format 18,0 x 25,0 cm, reich bebildert. CHF 110.00
Band 2: Das Oberland, erschienen 2007, 504 Seiten,
Format 18,0 x 25,0 cm, reich bebildert. CHF 110.00
Kombiangebot: Band 1 und Band 2 für CHF 180.00
Herausgegeben von der GSK, Gesellschaft für Schweizerische
Kunstgeschichte, Bern. Autorin: Cornelia Herrmann, Triesen
Zu beziehen bei: www.buchzentrum.li [email protected]
oder direkt beim Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13,
9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30
25
N A C H G E F R A G T
Martina Rüdisühli «youli» – Konto für die Jugend
ausprobieren? Ein Spiel des FC Vaduz live miterle-
ben? Im Sommer einen Sprachaufenthalt machen?
Oder einfach den Frisör besuchen? Dies sind aktu-
elle Beispiele für vergünstigte Angebote. Und wo
die Membercard sonst noch
überall eingesetzt werden kann,
erfährt man direkt auf der neu-
en Plattform www.youli.li. Alle
Neukunden erhalten ausserdem
ein Eröffnungspaket mit tollen
Überraschungen.
Angeboten wird den Jugendli-chen auch die Maestro-Karte. Ab welchem Alter kann ein Jugend-licher eine Maestro-Karte bean-tragen? Gibt es bei der Maestro-Karte eine Vergünstigung durch «youli»?Alle Jugendlichen im Alter zwi-
schen 15 und 20 Jahren können
ein «youli»-Konto eröffnen. Der
Name «youli» leitet sich von
«young Liechtenstein» ab. Nach
dem Motto «Nimm deine Finan-
zen selbst in die Hand» ist beim
Start einer Lehre oder für die
Verwaltung des Taschengelds das «youli»-Konto
sehr attraktiv. Und mit der Eröffnung bekommen
die Jugendlichen auch die kostenlose Maestro-
Karte. Für die «youli»-Kunden entfallen die Kar-
tengebühren.
Die Landesbank bietet der Altersgruppe zwischen 20 und 30 Jahren ein «you study»-Konto an. Wo-von können die jungen Erwachsenen, die sich in Ausbildung befinden, profitieren?Das «you study»-Konto bietet die gleichen Vortei-
le für alle Studierenden bis 30 Jahre wie das
«youli»-Konto. Einfach die Studienbescheinigung
einreichen und mit der Membercard profitieren.
Bei der neuen Jugendkontopalette ist für jeden et-
was dabei. |
Die Liechtensteinische Landesbank geht mit «youli» auf die Jugend zu. Wollen Sie mit «youli» die jungen Leute zum Sparen anregen oder spart die Jugend so stark, dass sich ein neues Kunden-segment öffnet?Wir wollen die Kunden in allen Lebenslagen be-
gleiten und auch die Bedürfnisse von Kindern und
Jugendlichen aufnehmen. Das gelingt uns mit der
neuen Jugendkontopalette: das «you save»-Konto
kann bereits von den Kleinsten genutzt werden,
das «youli»-Konto ist für 15 bis 20-Jährige interes-
sant, und das dritte ist das «you study»-Konto für
Studenten bis 30 Jahre.
«youli – Dein Konto» bietet eine ganze Reihe von Vorteilen für junge Leute an. Wodurch unterschei-det sich «youli» von einem normalen Jugendkonto?Wir bieten viele Vorteile wie beispielsweise die kos-
tenlose Maestro-Karte, Vorzugszins, kostenlose
Kontoführung oder Mobile Banking an. Wir sind
ausserdem die ersten im Land, die eine spezielle
Membercard lanciert haben, mit der die Jugendli-
chen von Vergünstigungen profitieren können.
Und auch die ersten, die auf die Jugendlichen mit
einer eigenen Homepage interaktiv zugehen. Auf
der Homepage findet man News zu den Themen
Geld, Lifestyle und vieles mehr. Beispielsweise
nützliche Tipps für die Bewerbung, die Wohnungs-
suche oder das Erlangen des Führerscheins. Natür-
lich findet man neben all diesen Themen auch
wichtige Informationen zu der Kontopalette und
den Vorzugskonditionen sowie Unterstützung in
Bankfragen.
Wer ein «youli-Konto» eröffnet, wird automatisch zum Member der Landesbank mit entsprechen-den Vergünstigungen. Wo beispielsweise kann man die «youli-Membercard» zücken und Vorteile geniessen?Mit der kostenlosen Membercard profitiert man
von einer breiten Auswahl an Vergünstigungen in
Liechtenstein und der Schweiz. Am Wochenende
mit Kollegen ins Alpamare? Einmal Wakeboarden
JUNI/JULI 2014
Foto
: Lie
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Land
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nk
Einen Schritt vor den anderen in der Natur setzen,
Landschaft in ihrer ganzen Schönheit und Vielfalt
erfassen, Land, Leuten und vor allem sich selber
begegnen, das ist die Motivation vieler Wanderbe-
geisterter, immer wieder den Rucksack zu schultern
und loszuziehen. Keine Rolle spielt, ob einen Tag,
eine Woche oder den ganzen
Sommer lang gewandert wird,
denn der Weg ist das Ziel. Beson-
ders der abwechslungsreiche Al-
penraum ist eines der beliebtes-
ten Wandergebiete weltweit. Seit
bald 15 Jahren bereitet der Verein
Via Alpina den Weg für diese
Erlebnisse auf. Die insgesamt
fünf Weitwanderwege sind Begegnungsorte, Erfah-
rungswege der alpinen Lebens- und Naturräume
sowie physische Verbindungen zwischen allen acht
Alpenländern, von der Adria in Triest bis zum ligu-
rischen Meer in Monaco. Dabei werden die grenz-
überschreitenden Gemeinsamkeiten durch Jahr-
tausende währenden Austausch, wie zum Beispiel
in Landwirtschaft oder Kulinarik, sichtbar. Spra-
che, Landschaft und Käsesorten wechseln entlang
der Wege, die mächtige Natur, der traditionelle
Umgang mit ihren Ressourcen und Risiken und die
Via-Alpina-Wegweiser sind ständige Begleiter.
Ein Weg für alle Bergfreunde Die Wanderwege der Via Alpina
liegen an ihrem tiefsten Punkt am Golf von Triest
in Italien und der Côte d'Azur in Frankreich. Den
höchsten Punkt erreichen Naturfreunde im Ötztal
auf knapp über 3000 Metern. Da keine Gletscher
überquert oder Steilpassagen hochgeklettert wer-
den müssen, eignet sich der Weg
auch für weniger erfahrene Wande-
rer, Familien oder Senioren. Thomas
Geoffory und sein zehnjähriger Sohn
Niels nach ihrer dreimonatigen Al-
penüberquerung dazu: «Das Schwie-
rigste war, den ersten Schritt zu wa-
gen. Viele Leute wünschten uns Mut.
Den aber brauchten wir vielmehr,
um wieder aufzuhören und zur Rou-
tine zurückzukehren.» Über Routen,
Kartenmaterial, Hütten, Gasthäuser
und Allgemeine Hintergründe infor-
miert detailliert die Website des
Weitwanderwegs www.via-alpina.
org, wo auch viele Kommentare und
Berichte von bisherigen Wanderern
nachzulesen sind.
Weitwanderwege sind
Erfahrungswege der alpinen
Lebens- und Naturräume
sowie physische Verbindungen
zwischen allen acht Alpenländern
Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
W E I T WA N D E R N
Von Jakob Dietachmair
Über Vaduz von Triest nach Monaco26
27
Zwischen Schloss Vaduz und dem Fürstenpalast Monaco liegen knapp 600
Strassenkilometer. Flora, Fauna und die unterschiedlichen Kulturen lassen
sich auf Autobahnen nicht entdecken. Dafür gibt es die Via Alpina, die auch
durch Liechtenstein führt.
Foto
s: C
IPR
A/d
j
JUNI/JULI 2014
Auf Rot und Grün durch Liechtenstein Über aussichtsreiche Bergwiesen
und beeindruckende Mischwälder führen insge-
samt fünf Tagesetappen der Via Alpina durch
Liechtenstein. Der rote Wanderweg über die
Sarojaalpe zur Gafadurahütte und weiter über die
Sücka bis zur Pfälzerhütte, der grüne Wanderweg
von der Sücka über Vaduz bis Sargans. Besonders
reizvoll sind die unterschiedlichen Höhenlagen des
Weges, vom Talboden bis auf 2600 Meter über dem
Meer. Gerade der beeindruckend ausgesetzte, aber
sehr gut gesicherte Fürstensteig bleibt vielen Wan-
derern in Erinnerung. Olav Beck, nationaler Sekre-
tär der Via Alpina beim Amt für Umwelt in Liech-
tenstein, dazu: «Viele Menschen kennen Liechten-
stein nur von der Karte oder der Durchreise mit
dem Auto. Die Via Alpina gibt uns die Chance,
Wanderern und Einheimischen Kultur und Natur
näherzubringen. So haben wir zum Beispiel mehr
als 1600 Pflanzenarten auf engstem Raum und vie-
le Käsereien, die entdeckt werden können.»
Vernetzung des Alpenraums Die Via Alpina ist auch eine Ar-
beitsplattform für Naturschützer, Touristiker und
Regionalentwickler und wird von CIPRA Interna-
tional seit Anfang des Jahres koordiniert. In Zu-
kunft sollen von Schaan aus spannende Ideen und
Projekte links und rechts des Weitwanderweges ge-
deihen. Dominik Siegrist, Präsident von CIPRA In-
ternational und Professor für natur-
nahen Tourismus an der Hochschule
Rapperswil, führt dazu aus: «Die Via
Alpina als vereinendes Element aller
Alpenstaaten ist speziell für die CIPRA sehr interes-
sant. So können Wissen und Themen der nachhal-
tigen Entwicklung in die Praxis umgesetzt werden.
Die Via Alpina schafft dazu eine Verbindung der
Regionen in allen Alpenländern.»
Zu Fuss braucht es zwischen dem
Schloss Vaduz und dem Fürstenpalast in Monaco
rund 100 Tage. Die vielfältigen Erlebnisse, Eindrü-
cke und Gespräche entlang des Weges, die Erfah-
rung der Langsamkeit und die Reise zu sich selbst
bleiben bestimmt länger bestehen als nach sieben
Stunden hinter dem Lenkrad. |
Blick vom roten Weg der
Via Alpina Richtung Steg
beim Berggasthaus Sücka.
Vorzeigebeispiel
Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg von Triest
nach Monaco, durchquert auf ihren fünf Routen alle acht Alpenstaa-
ten. Die 342 Tagesetappen führen auf 5000 Kilometern Wegestrecke
von der Adria bis zum Mittelmeer. Fünf Tagesetappen durchqueren
Liechtenstein. Ziel des Vorzeigebeispiels, seit 2005 offizielles Umset-
zungsprojekt der Alpenkonvention, ist die nachhaltige Entwicklung zu
fördern und die vielfältigen, regionalen Besonderheiten des Alpen-
raums hervorzuheben. Dadurch wird ein ökologischer, ökonomischer
und sozialer Mehrwert für die bereisten Regionen geschaffen. CIPRA
International leitet die Via Alpina als Dachorganisation gemeinsam
mit nationalen Vertretungen in acht Alpenländern. In Liechtenstein
ist dies das Amt für Umwelt. www.via-alpina.org
R Ä T S E L - S PA S S
28
JUNI/JULI 2014
Kreuzworträtsel Juni 2014
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KUNSTMUSEUMLIECHTENSTEIN
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Juni 2014Ausstellungen Lens-Based SculptureDie Veränderung der Skulptur durch die Fotografie16. Mai bis 31. August 2014
Vereinslokal UtopiaEin begehbare Installation von Goldproduktionen6. Juni bis 17. August 2014
VeranstaltungenSonntag, 1. Juni 2014, 11 UhrEine Stunde Lens-Based Sculpture: Von der Wissenschaftzur Kunst. Bewegungsfotografie und futuristische Skulpturmit Friedemann Malsch
Dienstag, 3. Juni 2014, 14–16 UhrKunst 60 plus Lens-Based Sculpturemit Barbara Redmann, ohne Anmeldung
Donnerstag, 5. Juni 2014, ab 18 UhrVernissage Vereinslokal Utopia
Donnerstag, 12. Juni 2014, 18 UhrVortrag «Home for my bird» –Aus dem Alltag einer Kunstgiessereivon Annina ZimmermannIn Kooperation mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft
Donnerstag, 12. Juni 2014, 20 UhrFilmclub im Kunstmuseum Orphéevon Jean Cocteau, FR 1950, 95’
Donnerstag, 26. Juni 2014, 12.30 UhrTake Away Lens-Based Sculpture
Donnerstag, 26. Juni 2014, 18 UhrVortrag Lens-Based Sculpture – Transformationendes Skulpturbegriffs seit Erfahrung der Fotografievon Ursula FrohneIn Kooperation mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft
Am Business-Tag der Frauen konnte ich für einmal in lauter Frauen-
gesichter blicken. Das hat mich besonders gefreut, denn Frauen sind
in der Politik- und Geschäftswelt auch heute noch ein eher seltener
Anblick. Der Business-Tag ist der Frage nachgegangen, welche Bedeu-
tung Vorbilder und Netzwerke
für den Erfolg haben. Auch ich
habe mir diese Fragen gestellt.
Welche Vorbilder oder Netzwer-
ke haben mich auf meinem Weg
begleitet? Ich kann keine Vorbilder nennen, weder Frauen noch Män-
ner. Es sind vor allem herausragende Eigenschaften, die mir an erfolg-
reichen Menschen gefallen. Netzwerke bedeuteten für mich früher:
künstlich herbeigeführte Kontakte mit durch-
schaubaren Absichten. Heute sehe ich, dass Netz-
werke bei ehrlichem Interesse an den Menschen,
Leute in positiven Kontakt miteinander bringen
können.
Was macht Erfolg aus? Gibt es eine
«Formel» für den Erfolg? Zwei bekannte Thesen be-
sagen dies: Nach der ersten These führe die aktive
Zielsetzung und Zielverfolgung früher oder später
zum Erfolg; nach der zweiten solle man ein gesetz-
tes Ziel gedanklich wieder loslassen und darauf ver-
trauen, dass es sich erfüllt. Beide Thesen sind für
mich stimmig. Wichtig ist nur, dass man stets flexi-
bel und offen bleibt. Denn: Ändert sich die Aus-
gangslage, gilt es, neue Chancen rasch erkennen zu
können, um vielleicht das Ziel neu zu definieren.
Wenn ich den Erfolg in meinem Leben betrachte,
dann zeigt sich eine immer wiederkehrende «Formel»: Im richtigen
Moment am richtigen Ort sein. Das lässt sich jedoch mit Willen und
Fleiss alleine nicht steuern. Zum Erfolg ist auch das berühmte Quent-
chen Glück nötig.
Ich hatte dieses Glück. Doch Glück alleine reicht
nicht aus. Es braucht im richtigen Moment auch die richtige Entschei-
dung. In meinem Leben gab es unterschiedliche Schwerpunkte und
immer wieder richtungsweisende Entscheide. Beispielsweise damals,
als ich bewusst meine Familie – und nicht eine berufliche oder poli-
tische Karriere – wählte. Im Nachhinein betrachtet, sind jedoch alle
drei Elemente meist zeitlich passend ineinander geflossen. Ich konn-
te Schritt für Schritt in die Politik einsteigen, und heute darf ich als
Regierungsrätin einen «Traumjob» leben und mein Land vertreten.
Dafür empfinde ich Dankbarkeit. |
Frauen sind in der Politik- und Geschäftswelt
auch heute noch ein eher seltener Anblick
Marlies Amann-MarxerRegierungsrätin und zuständig für die Ministerien Infrastruktur, Umwelt und Sport
S C H L U S S P U N K T
30
Marlies Amann-Marxer Der richtige Moment
JUNI/JULI 2014
Foto
: Reg
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Städtisches oder ländliches Umfeld? Lebensqualität? Nutzt Liechtenstein seine Chancen? Wie wichtig ist die Souveränität Liechtensteins? Ist die Identität und Souveränität Liechtensteins gefährdet? Steht Liechtenstein weiterhin für wenig Bürokratie und kurze Wege? Wie gut ist die Reputati-on Liechtensteins im Ausland? Wie wichtig ist Reputation? Wirtschaftliche Entwicklung oder ein hohes Mass an Privatsphäre: Gibt es einen Zwischen-weg? Was ist wichtiger? Wie wichtig ist der Schutz der finanziellen Privat-sphäre? Wohlstandserhalt durch Steuererhöhungen oder Einschnitte beim Staatshaushalt? Mehr Einwandung für höhere Steuereinnahmen? Näher zur Schweiz oder näher zur EU: Wohin soll Liechtenstein sich wenden? Soll Liechtenstein weiterhin niedrige Steuern erheben und die Gesund-heitsversorgung, Bildung und Forschung grösstenteils an unsere Nachbar-staaten outsourcen? Oder selbst mehr Verantwortung und Kosten für die Gesundheitsvorsorge, Bildung und Forschung übernehmen? Wie wichtig ist die EWR-Mitgliedschaft Liechtensteins für die wirtschaftliche und ge-sellschaftliche Weiterentwicklung? Soll die aktuell restriktive Zuzugspoli-tik aufrecht erhalten bleiben? Soll der Zuzug von qualifizierten Arbeits-kräften aus dem Ausland verstärkt werden? Kann Liechtenstein ohne die Unterstützung von Partnerstaaten langfristig überleben? Braucht Liech-tenstein stärkere Partnerschaften mit anderen Staaten? Welche Rolle wird der Finanzplatz für die Wirtschaft Liechtensteins in 10 Jahren spielen? Sollen sich vermehrt Unternehmen, Investoren, Anleger in Liechtenstein ansiedeln? Soll die Forschung zu Themen, die Liechtenstein betreffen, eher im Inland oder im Ausland stattfinden? Ist die bestehende Infrastruktur im Bereich des öffentlichen Verkehrs ausreichend? Ist die bestehende Inf-rastruktur im Bereich des Gesundheitswesens ausreichend? Ist die beste-hende Infrastruktur im Bereich der schulischen Ausbildung ausreichend? Sind die Lebenshaltungskosten im Verhältnis zum Einkommen zu hoch? Soll Liechtenstein in der Zukunft enger mit der Schweiz zusammenarbei-ten? Soll Liechtenstein zukünftig enger mit der Europäischen Union zu-sammenarbeiten? Wie wichtig ist das Kulturangebot in Liechtenstein? Ist es ausreichend? Sind Massnahmen zur aktiven Integration von ausländi-schen Einwohnern wichtig? Wie wichtig sind Kinderbetreuungseinrich-tungen, die es ermöglichen, dass die Eltern einer Berufstätigkeit nachgehen
VER UNGFÜR
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