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2. Auf H~ndel, Industrie und Landwirtsehaft beztigliehe. 375 Deutsehen Arzneibueh, Ausgabe 6, naeh der yon ihnen angegebenen Methode bereits seit 1926 die Untersuchung der Milehsgure auf ihren Gehalt an Laetylmilch- sgure durehgeftihrt wird (d. Ref.). J. Kocm Um in Cholinsalzen fliichfige Amine (Trimethylamin) zu besfimmen~ die als Verunreinigungen vorhanden sein kOnnen, treibt man die Amine naeh t~. I-I. Cu~- DIFF und J. A. RIDDICK 1 dureh einen Luftstrom bei 25--30~ aus der alkalischen LSsung aus. HSher darf die Temperatnr nieht sein, da bei 40~ bereits merkliche Zersetzung des Chotins zu Trimethylamin eintritt. -- Aus/ghrung. In dem kleinen, mit Gaseinleitungs- und Ableitntngsrohr versehenen I~eaktionsgef~g befinden sieh 50 ml Natronlauge (300 g NaOH in 1 1), denen man 50 ml der Cholinsalzl6sung zu- fiigt. Die Wandungen sptilt man mit wenig Wasser ab. In den als Vorlage dienenden ERL~YE~-Xolben gibt man 50 ml Eisessig, weitere 10 ml Eisessig kommen in das den Absehlul3 bildende Reagensglas. Nach Zusammenstellung der Apparatur leitet man 75 min lang gereinigte Luft dnreh, so dab kontinuierlieh Blasen dureh die alkalische Cholinl6sung anfsteigen. Hierauf vereint man im Kolben beide Eis- essiglSsungen, versetzt mit 15 ml Essigsi~ureanhydrid und h~lt 5 min in sehwaehem Sieden. Naeh Abkiihlung ftigt man 1 Tropfen KristallviolettlSsung (1 g in i00 ml Eisessig) hinzu und titriert mit 0,1 n Perehlorsi~urel6sung auf Blaugrfin. I-I. FREYTAG. 3Iethyhnethaerylat kann man nach St. PAL NOOA~E, L. 1~. PERKINS nnd A. It. I-I~E 2 in Gegenwart yon Perjodss mit Permanganat titrieren, wobei das Permanganat zwei ItO-Gruppen an die Doppelbindung anlagert ntnd die Perjod- s~ure das so gebfldete Diol spaltet. -- Ausfi~hrung: Um das ]V[onomere ants Polymerisaten abzutrennen, 16st man 1 g Polymethylmethaerylat in 40 ml Eis- essig, f~llt d~s Polymere dnreh Zutropfen yon 25 ml ~u unter I~fihren wieder aus ntnd destilliert 20 ml Flfissigkeit langsam ab. Im Destillat ist praktiseh alles monomere Methylmethaery]at enthalten. Znr Bestimmnng vermischt man 5 ml 50 volumprozentige Sehwefels~ure mit 1 ml 20%iger w~riger (t~gheh friseh her- zustellender) Perjods~ure, kiihlt in Eiswasser, gibt eine 6 mg ~ethylmethaerylat m6gliohst nticht fibersehreitende ~enge Destillat hinznt und titriert mit 0,02 n KMn04-LSsnng, bis ein rosa Farbton 1 rain bestehen bleibt. 1 Millis K~nO 4 entspricht 21,7 mg Methylmethaerylat. Die Ergebnisse sind auf • 50/0 genau. -- Bei Anwendung grSgerer Mengen als 6 rag der zu bestimmenden Verbindung in einer Titration ist der Endpunkt wegen St6rung dureh Reduktionsprodnkte des Permanganats in zunehmendem ~al~e sehwieriger zu erkennen. -- Andere unge- s~ttigte Verbindungen lassen sieh, soweit sie in ws Essigs~ntre 16s]ieh sind, auf dieselbe Weise bestimmen, z. ]3. Methylacrylat, Acrylonitril und Styrol. F. NEv~_~. Der Naehweis der Poly~ithylenglykole gelingt nach E. B~K ~ leieht und sicher auf Grund ihrer gleichzeitigen LSsliehkeit in Wasser und Benzolkohlenwasserstoffen (in Benzinkohlenwasserstoffen, _~ther, CSe usw. sind sie sehwer his unlSslich) sowie auf Grund der folgenden t~llnngs- und Farbreaktionen in Salben, Z~pfchen, Melkfetten usw., wenn diese frei yon Glycerin und einfaehen Glykolen sind. Nieder- schl~ge entstehen mit ttgCl~, Jodjodkalium, K~ttgJ~, KBiJ~. Permanganat in saurer, neutraler und alkaliseher L6sung, Diehromat in saurer LSsung werdent AnMyt. Chemistry 24, 910 (1952). Commercial Solvents Corp., Terre ttaute, Ind. (USA). Analyt. Chemistry 24, 512 (1952). E. I. du Pont de Nemours & Co., Inc., Wilmington, I;el. (USA). Fette n. Seifen 54, 85 (1952). Chem. Landesuntersuehungsamt Reutlingem

Der Nachweis der Polyäthylenglykole

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2. Auf H~ndel, Industrie und Landwirtsehaft beztigliehe. 375

Deutsehen Arzneibueh, Ausgabe 6, naeh der yon ihnen angegebenen Methode bereits seit 1926 die Untersuchung der Milehsgure auf ihren Gehalt an Laetylmilch- sgure durehgeftihrt wird (d. Ref.). J. Kocm

Um in Cholinsalzen fliichfige Amine (Trimethylamin) zu besfimmen~ die als Verunreinigungen vorhanden sein kOnnen, treibt man die Amine naeh t~. I-I. Cu~- DIFF und J. A. RIDDICK 1 dureh einen Luftstrom bei 25--30~ aus der alkalischen LSsung aus. HSher darf die Temperatnr nieht sein, da bei 40~ bereits merkliche Zersetzung des Chotins zu Trimethylamin eintritt. - - Aus/ghrung. In dem kleinen, mit Gaseinleitungs- und Ableitntngsrohr versehenen I~eaktionsgef~g befinden sieh 50 ml Natronlauge (300 g NaOH in 1 1), denen man 50 ml der Cholinsalzl6sung zu- fiigt. Die Wandungen sptilt man mit wenig Wasser ab. In den als Vorlage dienenden E R L ~ Y E ~ - X o l b e n gibt man 50 ml Eisessig, weitere 10 ml Eisessig kommen in das den Absehlul3 bildende Reagensglas. Nach Zusammenstellung der Apparatur leitet man 75 min lang gereinigte Luft dnreh, so dab kontinuierlieh Blasen dureh die alkalische Cholinl6sung anfsteigen. Hierauf vereint man im Kolben beide Eis- essiglSsungen, versetzt mit 15 ml Essigsi~ureanhydrid und h~lt 5 min in sehwaehem Sieden. Naeh Abkiihlung ftigt man 1 Tropfen KristallviolettlSsung (1 g in i00 ml Eisessig) hinzu und titriert mit 0,1 n Perehlorsi~urel6sung auf Blaugrfin.

I-I. FREYTAG.

3Iethyhnethaerylat kann man nach St. PAL NOOA~E, L. 1~. PERKINS nnd A. It . I -I~E 2 in Gegenwart yon Perjodss mit Permanganat titrieren, wobei das Permanganat zwei ItO-Gruppen an die Doppelbindung anlagert ntnd die Perjod- s~ure das so gebfldete Diol spaltet. - - Ausfi~hrung: Um das ]V[onomere ants Polymerisaten abzutrennen, 16st man 1 g Polymethylmethaerylat in 40 ml Eis- essig, f~llt d~s Polymere dnreh Zutropfen yon 25 ml ~u unter I~fihren wieder aus ntnd destilliert 20 ml Flfissigkeit langsam ab. Im Destillat ist praktiseh alles monomere Methylmethaery]at enthalten. Znr Bestimmnng vermischt man 5 ml 50 volumprozentige Sehwefels~ure mit 1 ml 20%iger w ~ r i g e r (t~gheh friseh her- zustellender) Perjods~ure, kiihlt in Eiswasser, gibt eine 6 mg ~ethylmethaerylat m6gliohst nticht fibersehreitende ~enge Destillat hinznt und titriert mit 0,02 n KMn04-LSsnng, bis ein rosa Farbton 1 rain bestehen bleibt. 1 Millis K ~ n O 4 entspricht 21,7 mg Methylmethaerylat. Die Ergebnisse sind auf • 50/0 genau. - - Bei Anwendung grSgerer Mengen als 6 rag der zu bestimmenden Verbindung in einer Titration ist der Endpunkt wegen St6rung dureh Reduktionsprodnkte des Permanganats in zunehmendem ~al~e sehwieriger zu erkennen. - - Andere unge- s~ttigte Verbindungen lassen sieh, soweit sie in ws Essigs~ntre 16s]ieh sind, auf dieselbe Weise bestimmen, z. ]3. Methylacrylat, Acrylonitril und Styrol.

F. N E v ~ _ ~ .

Der Naehweis der Poly~ithylenglykole gelingt nach E. B ~ K ~ leieht und sicher auf Grund ihrer gleichzeitigen LSsliehkeit in Wasser und Benzolkohlenwasserstoffen (in Benzinkohlenwasserstoffen, _~ther, CSe usw. sind sie sehwer his unlSslich) sowie auf Grund der folgenden t~llnngs- und Farbreaktionen in Salben, Z~pfchen, Melkfetten usw., wenn diese frei yon Glycerin und einfaehen Glykolen sind. Nieder- schl~ge entstehen mit ttgCl~, Jodjodkalium, K~ttgJ~, KBiJ~. Permanganat in saurer, neutraler und alkaliseher L6sung, Diehromat in saurer LSsung werdent

AnMyt. Chemistry 24, 910 (1952). Commercial Solvents Corp., Terre t taute, Ind. (USA).

Analyt. Chemistry 24, 512 (1952). E. I. du Pont de Nemours & Co., Inc., Wilmington, I;el. (USA).

Fette n. Seifen 54, 85 (1952). Chem. Landesuntersuehungsamt Reutlingem

376 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

reduziert. Im Gegensatz zu Glycerin verandern sie nieht die alkalischc Rcaktion yon Borax. Die nachstehenden Farbreaktioncn gelten ffir die Polyithylenglykole, Glycerin und die einfachen G]ykole gemeinsam: 1. 1 Tropfen der wiBrigen Poly- ithy]englykol-(P~G)-LSsung gibt mit 0,02 g Codeinbase und 0,5 ml konz. Schwefel- s~urc eine himbcer- bis violettrote Firbung. - - 2. Man erhitzt 1,5 ml wiBrige PXG- LSsung mit 0,5 ml konz. Schwefe]s~iure zum Siedcn, schiittelt 1 rain, kiihlt ab, entf~rbt genau mit 8%iger Oxals~urel5sung und vermischt dann vorsichtig mit 2 ml 5% alkoholischer fl-~qaphthollSsung and 4 ml konz. Schwefels~ure. Es ent- steht eine trfibe himbeer- bis braunrote F~rbung. - - 3. 0,1 g P ~ G wird mit 10 ml frisch bereitetem Bromwasser 20 rain auf dem Wasserbad erhitzt, davon werden 0,4 rn], yon iiberschiissigem Brom befreit, mit 0,1 ml 4%iger KBr-L5sung und 2 ml konz. Schwefelsiure versetzt. Die entstehende starke Gelbf~rbung wird durch Zusatz yon 1 ml 5% igor a]koholischer Guajaco]lSsung lachsrot bis rStlichviolett. - - 4. 0,4 ml der wie bei 3. oxydierten LSsung versetzt man mit 0,1 ml 5%iger a]koho- fischer CodeinlSsung und 2 ml konz. Schwefelsiure, wodurch griinlichblaue Farb- tSne entstehen, fl-I~aphthol ]iefert stattdessen griinlichgclbe F~rbungen mit griiner Fluorescenz. lYiit Resorcin ergeben sich himbeerrote, mit Thymol erdbeerrote, mit Guajacol violettrote, mit Phenol lachsrote Farbungen. - - 5. 0,5 g P:4G wird mit 1 ml Alkohol gelSst, d~nn mit 0,5 ml 10% iger alkoholischer ValfillinlSsung und tropfenweise mit 0,5 ml konz. Schwefelsiurc geschiittelt. Es ergeben sich rot- violette FarbtSne. - - 6. 0,1 g P ~ G in 2 m] Wasser zeigt mit 3 ml 5%iger Pyro- gallo]-Schwefels~iurel5sung goldbraune F~rbung. - - 7. Ein linsengroBes Stfick P~G wird mit Kaliumbisulfat erhitzt. Ein mit l%ige r ~NitroprussidnatrinmlSsung und mit 1 Tropfen Piperidin befeuchteter Papierstreifen wird durch die D~mpie deut- ]ich blau, bei Znsatz yon I~atronlauge stumpfros~ gef~rbt. H. Z ~ r ~ L ~ .

Die Bestimmung yon C-Methylgruppen in langkettigen, aliphatischen Ver- bindungen~ wie sic zuerst yon R. K ~ ~ und H. R o ~ ~ beschrieben und sparer yon E. W ~ E S E ~ z modifiziert wurde, verbesserten W. KmS~E~ und E. S T ~ - ~ dnrch Ab~indcrung der Oxydationsbedingungen, durch Benutzung einer h5heren Temperatur sowie durch Dispergieren der Proben mittels eines Schiittel- apparates. Auf diese Weise kSnnen aliphatische Verbindungen mit normalen und verzweigten Ket ten bis zu 44 C-Atomen im Molekfi] mit befriedigendem Ergebnis untersucht werden. Damit ist das urspriingliche Verfahren und auch das yon L. G. G i ~ a ~ t fibertroffen.

Die Einwaagen erfo]gen in Pyrexglasbomben mif einem Innendurchmesser yon 8--9 mm, einem iul]eren I)urchmesser yon ungefiihr 12 mm und einer L~nge yon 120--150 ram, unter Benutzung der W~gerShre yon H. L ~ und I-L G. K~A~C~: ~. Fliissigkeiten werden in Gl~sfingerhfiten eingewogen und diese in d~s Bombenrohr eingeschoben, l~fir Verfahren 1 benStigt man 15--30 rag, ffir Verf~hren 2 8--12 rag. Zu den Einwa~gen fiigt man 5 ml Oxyd~tionsl5sung; sic ist in bezug auf Chroms~ure beim 1. Veffahren 4 n, beim 2. abet 5 n. In beiden Fallen enth~lt die LSsung 50 ml konz. Schwefels~ure auf 200ml Chroms~urelSsung. Die Bomben werden zu- gesehmolzen. Die Schiittelapparatur (vgl. Abb. 1) besteht aus einem Al-Block mit 8 Bohrungen zur Aufnahme der ]~ombenrohre und ist mit elektrischer tteizung und einem Thermoelement versehen. Bei Verfahren 1 wird aui 120 ~ C erhitzt und mit

i Bet. dtsch, chem. Ges. 66, 1274 (1933); vgl. diese Z. ]02, 362 (1935). Mikrochem. verein. ~iikrochim. Acta 33, 51 (1948). Acta chem. scand. (Kopenhagen) 6, 682 (1952). Inst. f. mediz. Chem., Univ.

Uppsala. J . biol. Chemistry 156, 453 (1944).

5 Mikrochemie 9, 367 (1931).