12
Nr. 5/Mai 2015 DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN TU-SOMMERFEST Boule, Snacks und gute Gespräche tui Das Präsidium möchte sich bei allen TU-Mitgliedern für ihre harte Arbeit und ihr Engagement bedanken und lädt daher zum Ende des Semesters zum TU-Som- merfest ein. Bei Musik, Snacks, Boule und Tischtennis sowie in- teressanten Gesprächen soll auch das Wir-Gefühl gestärkt werden. Die Initiativen unter dem Motto „sense of belonging“, die sich im vergangenen Jahr gebildet haben, werden sich vorstellen – die AG Internationalisierung und die AG Studierendenbindung bieten Mit- Machaktionen an. Alkoholfreie Getränke und Essen sind frei. Zeit: 9. Juli 2015, ab 15 Uhr Ort: Campus hinter dem Hauptgebäude RANKINGS Weltweit dreimal Top 50 fri Die neue Ausgabe des „QS World University Ranking by Sub- ject“ bescheinigt der TU Berlin Spitzenleistungen in 13 von 36 untersuchten Fächern. Am besten schnitten Elektrotechnik (weltweit Rang 44), Maschinenbau/Luft- fahrttechnik/Produktionstechnik (49) und Mathematik (49) ab. In Elektrotechnik und Mathematik liegt die TU Berlin im deutschland- weiten Vergleich auf Platz zwei, in Maschinenbau auf Platz sechs. In den Fächern Architektur, Chemie, Chemieingenieurwesen, Informa- tik und Materialwissenschaften sowie der Fachgruppe Statistik/Un- ternehmensforschung wurde jewei- ls die Ranggruppe 51–100 erreicht, in Agrar- und Forstwissenschaften sowie Physik und Astronomie die Ranggruppe 101–150 und für Bau- ingenieurwesen sowie Geografie die Ranggruppe 151–200. Für die „QS World University Rankings by Subject“ werden jährlich das akademische Ansehen, das An- sehen bei Arbeitgebern und die wissenschaftlichen Zitationen pro Veröffentlichung untersucht. INFORMATIK ÜBERZEUGT IM CHE-RANKING Im Hochschulranking 2015 des Cen- trums für Hochschulentwicklung (CHE) erreicht die TU Berlin in der Informatik bei sechs Indikatoren die Spitzengruppe, drei mehr als 2012. Auch Mathematik schneidet mit vier Spitzenplätzen gut ab. In beiden Fächern werden unter anderem die internationale Ausrichtung (Mas- ter), Forschungsgelder pro Wissen- schaftler sowie Promotionen pro Professor als hervorragend einge- stuft. Beim CHE-Ranking werden Fächer alle drei Jahre anhand von Online-Befragungen von Studieren- den und Professoren bewertet und durch Angaben zu Ausstattung und Forschungsgeldern ergänzt. ERNEUT MEHR DRITTMITTEL Mit 178,9 Millionen Euro standen den Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftlern der TU Berlin im Jahr 2014 2,8 Prozent mehr Drittmittel zur Verfügung als 2013. Im Fünf- Jahres-Vergleich beträgt die Stei- gerung 42,6 Prozent. Die höchsten Summen verbuchen die Fakultäten Elektrotechnik und Informatik (41,1 Millionen Euro) sowie Mathe- matik und Naturwissenschaften (36 Millionen Euro). Die höchsten Stei- gerungsraten weisen die Fakultäten Wirtschaft und Management (plus 17,4 Prozent) und Geisteswissen- schaften (plus 14,6 Prozent) auf. Der größte Teil der Mittel kam wie in der Vergangenheit vom Bund und von der Deutschen Forschun- gsgemeinschaft. Deutlich gestei- gert wurde der Anteil aus der Eu- ropäischen Union, um 19,5 Prozent auf jetzt 33,3 Millionen Euro. www.topuniversities.com/subject-rankings www.zeit.de/hochschulranking Intelligentes System Die TU Berlin arbeitet an einem Übernahmekonzept für ihre Aus- zubildenden und wünscht sich die Unterstützung aus Verwaltung und Fakultäten Seiten 4 und 5 © TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt fri Auslandsaufenthalte während des Studiums sind beliebt, die Anerkennung der im Ausland erbrach- ten Studienleistungen an der Heimathochschule ist jedoch oft schwierig. Hier setzt die Datenbank „Punktlandung – credits transfer“ des Akademi- schen Auslandsamtes der TU Berlin an. Im Rahmen des Wettbewerbs „MINTer- national Digital“ des Stif- terverbandes für die Deut- sche Wissenschaft wurde das TU-Projekt kürzlich zu einem von acht Wettbewerbssiegern gekürt und erhält nun eine Förderung in Höhe von 50 000 Euro. „Die Auszeichnung ist eine wichtige Unterstützung unse- rer Maßnahmen, das Auslandsstudium speziell für Studierende der MINT-Fä- cher attraktiver zu machen“, freut sich Dr. Carola Beckmeier, die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes. Mittels der Datenbank soll eine Zu- sammenstellung der Lehrveranstaltun- gen und Module erarbeitet und online abgebildet werden, die Studierende im Rahmen von Austausch- und Dual-Degree- Programmen absolviert und in der Vergangenheit bereits für Module an der TU Berlin aner- kannt bekommen haben. Inte- ressierte Studierende können diese einsehen. Gleichzeitig erhalten die mit der Anerken- nung betrauten Stellen der Uni- versitätsverwaltung konkrete Handreichungen zu Anerken- nungen, beispielsweise im Be- reich Credits- und Notenum- rechnungsempfehlungen. Als Resultat sollen sowohl die Anerkennungsquote von im Ausland erbrachten Studien- leistungen als auch die Transparenz der Anerkennungspraxis an der TU Berlin steigen. Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, Vizepräsident für Studium und Lehre, und Dr. Carola Beckmeier, Leiterin des Akademischen Auslandsamts TU Berlin ist MINTernational 50 000 Euro Förderung für Anerkennungsdatenbank „Punktlandung – credits transfer“ © Stifterverband/David Ausserhofer Unter einem Dach 2016/17 soll in Berlin ein neuer Master-Studiengang Public Health eingerichtet werden, an dem drei Hochschulen beteiligt sind. TU-Professor Reinhard Busse über die Zukunftspläne Seite 2 © pixelio/Martin Büdenbender Leichtigkeit von Beton TU-Studierende entwarfen einen Themengarten aus Beton – und gewannen einen Gestaltungswett- bewerb. Nun ist der Garten auf der BUGA 2015 in Brandenburg an der Havel zu sehen Seite 7 © TU Berlin Der Roboter mit den weichen Händen 230 Lange-Nacht-Projekte in 22 Häusern – LNDW-Ticket enthält Rabatt für die Berliner Museumsnacht sn/cr Die TU Berlin steht in der Gunst der Besucherinnen und Besucher der Langen Nacht der Wissenschaf- ten (LNDW) ganz weit oben. Seit Jahren gehört sie zu den meistbesuch- ten Wissenschaftseinrich- tungen. Dass das so ist, verdankt sich vor allem dem unermüdlichen Enga- gement der wissenschaftli- chen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und anderen TU-Beschäftigten. Einer von ih- nen ist Marc Halbrügge (Foto links), wissenschaftli- cher Mitarbeiter am Quality and Usability Lab. Er liebt es, den Computer mit seinen Blicken zu steuern. Für ihn ist die Com- putersteuerung mittels Eye- Tracking „eine interessante Erfahrung, weil man mit einem Computer interagieren kann, ohne ihn zu berühren. Das ist zwar sehr ungewohnt, macht aber viel Spaß“, erzählt er. Die LNDW-Besu- cher können im Haus des vernetzten Lebens diese Erfahrung machen und beim Projekt „Wenn Blicke t(r)öten – Computersteuerung mit Eye-Tra- cking“ ein Browserspiel nur mit den Augen spielen. Der Roboter mit den weichen Händen wurde von den Forschern des Robotics and Biology Laboratory entwickelt. Was er alles kann, wird er in der Wis- senschaftsshow zeigen, durch die rbb- Moderatorin Shelly Kupferberg (Foto rechts) führen wird. Und zu welchen ungewöhnlichen Alli- anzen die Lange Nacht geführt hat, da- von erzählt die berührende Geschichte von Dindia und Anna Gutmann und ihrem Start-up ReMoD (siehe Seite 3). Damit Besucherinnen und Besucher gut informiert durch die klügste Nacht an der TU Berlin kommen, wurden die mehr als 230 Projekte in 22 Häusern wieder übersichtlich aufbereitet. Das Programm liegt dieser Ausgabe von „TU intern“ bei. Außerdem ist es on- line und auf Facebook zu finden. Neu in diesem Jahr ist, dass mit dem LNDW- Ticket auch die Berliner Museumsnacht am 29. August 2015 besucht werden kann. Es gibt einen Rabatt von 4 Euro. www.lndw.tu-berlin.de. © TU Berlin/PR/Ali Mercan (2)

Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

  • Upload
    doandat

  • View
    217

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

Nr. 5/Mai 2015 DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN

TU-SOMMERFEST

Boule, Snacks und gute

Gespräche

tui Das Präsidium möchte sich bei allen TU-Mitgliedern für ihre harte Arbeit und ihr Engagement bedanken und lädt daher zum Ende des Semesters zum TU-Som-merfest ein. Bei Musik, Snacks, Boule und Tischtennis sowie in-teressanten Gesprächen soll auch das Wir-Gefühl gestärkt werden. Die Initiativen unter dem Motto „sense of belonging“, die sich im vergangenen Jahr gebildet haben, werden sich vorstellen – die AG Internationalisierung und die AG Studierendenbindung bieten Mit-Machaktionen an. Alkoholfreie Getränke und Essen sind frei.Zeit: 9. Juli 2015, ab 15 UhrOrt: Campus hinter dem Hauptgebäude

RANKINGS

Weltweit dreimal Top 50

fri Die neue Ausgabe des „QS World University Ranking by Sub-ject“ bescheinigt der TU Berlin Spitzenleistungen in 13 von 36 untersuchten Fächern. Am besten schnitten Elektrotechnik (weltweit Rang 44), Maschinenbau/Luft-fahrttechnik/Produktionstechnik (49) und Mathematik (49) ab. In Elektrotechnik und Mathematik liegt die TU Berlin im deutschland-weiten Vergleich auf Platz zwei, in Maschinenbau auf Platz sechs. In den Fächern Architektur, Chemie, Chemieingenieurwesen, Informa-tik und Materialwissenschaften sowie der Fachgruppe Statistik/Un-ternehmensforschung wurde jewei-ls die Ranggruppe 51–100 erreicht, in Agrar- und Forstwissenschaften sowie Physik und Astronomie die Ranggruppe 101–150 und für Bau-ingenieurwesen sowie Geografie die Ranggruppe 151–200. Für die „QS World University Rankings by Subject“ werden jährlich das akademische Ansehen, das An-sehen bei Arbeitgebern und die wissenschaftlichen Zitationen pro Veröffentlichung untersucht.

INFORMATIK ÜBERZEUGT IM CHE-RANKINGIm Hochschulranking 2015 des Cen-trums für Hochschulentwicklung (CHE) erreicht die TU Berlin in der Informatik bei sechs Indikatoren die Spitzengruppe, drei mehr als 2012. Auch Mathematik schneidet mit vier Spitzenplätzen gut ab. In beiden Fächern werden unter anderem die internationale Ausrichtung (Mas-ter), Forschungsgelder pro Wissen-schaftler sowie Promotionen pro Professor als hervorragend einge-stuft. Beim CHE-Ranking werden Fächer alle drei Jahre anhand von Online-Befragungen von Studieren-den und Professoren bewertet und durch Angaben zu Ausstattung und Forschungsgeldern ergänzt.

ERNEUT MEHR DRITTMITTELMit 178,9 Millionen Euro standen den Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftlern der TU Berlin im Jahr 2014 2,8 Prozent mehr Drittmittel zur Verfügung als 2013. Im Fünf-Jahres-Vergleich beträgt die Stei-gerung 42,6 Prozent. Die höchsten Summen verbuchen die Fakultäten Elektrotechnik und Informatik (41,1 Millionen Euro) sowie Mathe-matik und Naturwissenschaften (36 Millionen Euro). Die höchsten Stei-gerungsraten weisen die Fakultäten Wirtschaft und Management (plus 17,4 Prozent) und Geisteswissen-schaften (plus 14,6 Prozent) auf. Der größte Teil der Mittel kam wie in der Vergangenheit vom Bund und von der Deutschen Forschun-gsgemeinschaft. Deutlich gestei-gert wurde der Anteil aus der Eu-ropäischen Union, um 19,5 Prozent auf jetzt 33,3 Millionen Euro.

www.topuniversities.com/subject-rankings www.zeit.de/hochschulranking

Intelligentes System

Die TU Berlin arbeitet an einem Übernahmekonzept für ihre Aus-zubildenden und wünscht sich die Unterstützung aus Verwaltung und Fakultäten

Seiten 4 und 5 ©

TU B

erlin

/PR/

Phili

pp A

rnol

dt

fri Auslandsaufenthalte während des Studiums sind beliebt, die Anerkennung der im Ausland erbrach-ten Studienleistungen an der Heimathochschule ist jedoch oft schwierig. Hier setzt die Datenbank „Punktlandung  – credits transfer“ des Akademi-schen Auslandsamtes der TU Berlin an. Im Rahmen des Wettbewerbs „MINTer-national Digital“ des Stif-terverbandes für die Deut-sche Wissenschaft wurde das TU-Projekt kürzlich zu einem von acht Wettbewerbssiegern gekürt und erhält nun eine Förderung in Höhe von 50 000 Euro. „Die Auszeichnung ist eine wichtige Unterstützung unse-rer Maßnahmen, das Auslandsstudium

speziell für Studierende der MINT-Fä-cher attraktiver zu machen“, freut sich Dr. Carola Beckmeier, die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes.Mittels der Datenbank soll eine Zu-sammenstellung der Lehrveranstaltun-

gen und Module erarbeitet und online abgebildet werden, die Studierende im Rahmen von Austausch- und Dual-Degree-Programmen absolviert und in der Vergangenheit bereits für Module an der TU Berlin aner-kannt bekommen haben. Inte-ressierte Studierende können diese einsehen. Gleichzeitig erhalten die mit der Anerken-nung betrauten Stellen der Uni-versitätsverwaltung konkrete Handreichungen zu Anerken-nungen, beispielsweise im Be-reich Credits- und Notenum-

rechnungsempfehlungen. Als Resultat sollen sowohl die Anerkennungsquote von im Ausland erbrachten Studien-leistungen als auch die Transparenz der Anerkennungspraxis an der TU Berlin steigen.

Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, Vizepräsident für Studium und Lehre, und Dr. Carola Beckmeier, Leiterin des Akademischen Auslandsamts

TU Berlin ist MINTernational50 000 Euro Förderung für Anerkennungsdatenbank „Punktlandung – credits transfer“

©

Stift

erve

rban

d/D

avid

Aus

serh

ofer

Unter einem Dach

2016/17 soll in Berlin ein neuer Master-Studiengang Public Health eingerichtet werden, an dem drei Hochschulen beteiligt sind. TU-Professor Reinhard Busse über die Zukunftspläne Seite 2

©pi

xelio

/Mar

tin B

üden

bend

er

Leichtigkeit von Beton

TU-Studierende entwarfen einen Themengarten aus Beton – und gewannen einen Gestaltungswett-bewerb. Nun ist der Garten auf der BUGA 2015 in Brandenburg an der Havel zu sehen Seite 7

©TU

Ber

lin

Der Roboter mit den weichen Händen230 Lange-Nacht-Projekte in 22 Häusern –

LNDW-Ticket enthält Rabatt für die Berliner Museumsnacht

RANKING

Weltweitdreimal Top 50

fri Die neue Ausgabe des „QS World University Ranking by Subject“ bescheinigt der TU Berlin Spitzenleistungen in 13 von 36 untersuchten Fächern. Am besten schnitten Elektrotechnik (weltweit Rang 44), Maschinenbau/Luftfahrttechnik/Produktionstechnik (49) und Mathematik (49) ab. In Elektrotechnik und Mathematik liegt die TU Berlin im deutschlandweiten Vergleich auf Platz zwei, in Maschinenbau auf Platz sechs. In den Fächern Architektur, Chemie, Chemieingenieurwesen, Informatik und Materialwissenschaften sowie der Fachgruppe Statistik/Unternehmensforschung wurde jeweils die Ranggruppe 51–100 erreicht, in Agrar- und Forstwissenschaften sowie Physik und Astronomie die Ranggruppe 101–150 und für Bauingenieurwesen sowie Geografie

Seite 2©

sn/cr Die TU Berlin steht in der Gunst der Besucherinnen und Be sucher der Langen Nacht der Wissenschaf-ten (LNDW) ganz weit oben. Seit Jahren gehört sie zu den meistbesuch-ten Wissenschaftseinrich-tungen. Dass das so ist, verdankt sich vor allem dem unermüdlichen Enga-gement der wissenschaftli-chen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und anderen TU-Beschäftigten. Einer von ih-nen ist Marc Halbrügge (Foto links),

wissenschaftli-cher Mitarbeiter am Quality and Usability Lab. Er liebt es, den Computer mit seinen Blicken zu steuern. Für ihn ist die Com-putersteuerung mittels Eye-Tracking „eine interessante E r fa h ru n g, weil man mit

einem Computer interagieren kann, ohne ihn zu berühren. Das ist zwar

sehr ungewohnt, macht aber viel Spaß“, erzählt er. Die LNDW-Besu-cher können im Haus des vernetzten Lebens diese Erfahrung machen und beim Projekt „Wenn Blicke t(r)öten – Computersteuerung mit Eye-Tra-cking“ ein Browserspiel nur mit den Augen spielen. Der Roboter mit den weichen Händen wurde von den Forschern des Robotics and Biology Laboratory entwickelt. Was er alles kann, wird er in der Wis-senschaftsshow zeigen, durch die rbb-Moderatorin Shelly Kupferberg (Foto rechts) führen wird. Und zu welchen ungewöhnlichen Alli-anzen die Lange Nacht geführt hat, da-

von erzählt die berührende Geschichte von Dindia und Anna Gutmann und ihrem Start-up ReMoD (siehe Seite 3). Damit Besucherinnen und Besucher gut informiert durch die klügste Nacht an der TU Berlin kommen, wurden die mehr als 230 Projekte in 22 Häusern wieder übersichtlich aufbereitet. Das Programm liegt dieser Ausgabe von „TU intern“ bei. Außerdem ist es on-line und auf Facebook zu finden. Neu in diesem Jahr ist, dass mit dem LNDW-Ticket auch die Berliner Museumsnacht am 29. August 2015 besucht werden kann. Es gibt einen Rabatt von 4 Euro.

www.lndw.tu-berlin.de.

©

TU B

erlin

/PR/

Ali M

erca

n (2

)

Page 2: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

Seite 2 TU intern · Nr. 5/Mai 2015AKTUELL

tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke lenken soll. Die aktuellen Ergebnisse dieser und weiterer Wahlen finden Sie auch auf der Webseite des Wahlamtes und der Geschäftsstelle des Zentralen Wahlvorstandes.

Fakultät I Geistes- und Bildungswissenschaften

Dekan: Prof. Dr. Thorsten Roelcke

Prodekan für Studium und Lehre: Prof.

Dr. Friedrich Steinle; Prodekan für Forschung: Prof. Dr. Stefan Weinzierl; Prodekanin für Internationales und Gleichstellung: Prof. Dr. Sabine Hark

Fakultät II Mathematik und Natur-wissenschaften

Dekan: Prof. Dr. Michael Gradzielski

Prodekan für For-schung: Prof. Dr.

Dieter Breitschwerdt; Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Dr. Reinhard Nabben

Fakultät III ProzesswissenschaftenDekan: Prof. Dr.-Ing. Felix Ziegler

Prodekan für Finan-zen: Prof. Dr.-Ing.

Stephan Drusch; Prodekanin für Stu-dium und Lehre: Prof. Dr.-Ing. Claudia Fleck; Prodekan für Forschung: Prof.Dr.-Ing. Juri Rappsilber

Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik

Dekan: Prof. Dr.Odej Kao

Prodekan für For-schung: Prof.

Dr.-Ing. Sebastian Möller; Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Dr.-Ing. Uwe Nestmann

Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme

Dekan: Prof. Dr.-Ing. Henning Meyer

Prodekan für For-schung: Prof. Dr.-Ing.

Dieter Peitsch; Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Dr.-Ing. Utz von Wagner

Fakultät VI Planen Bauen UmweltDekan: Prof. Dr. Johann Köppel

Prodekan für For-schung: Prof. Dr.

Yuriy Petryna; -Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Jörg Stollmann; Prodekan für wissenschaftlichen Nachwuchs: Prof. Dr. Gerhard Franz; Prodekanin für Weiterbildung: Prof. Dr. Kristin Wellner

Fakultät VII Wirtschaft und Management

Dekan: Prof. Dr. Frank Heinemann

Prodekan für Forschung und

Internationalisierung: Prof. Dr. Jan Kratzer; Prodekan für Studium: Prof. Dr. Georg Meran; Prodekan: Prof. Dr. Frank Straube

Zentralinstitut El GounaDirektor: Prof. Dr.-Ing. Uwe Tröger

Stellvertreter und -vertreterin: Prof.

Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch, Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer, Prof. Dr. Tetyana Morozyuk

www.tu-berlin.de/?id=19042

Neue Dekane BERLIN SCHOOL OF PUBLIC HEALTH

Ein Dach für die Berliner Gesundheitsökonomie2016/17 soll ein neuer Master-Studiengang eingerichtet werden, an dem drei Hochschulen beteiligt sind

Herr Professor Busse, im April 2015 hat die TU Berlin mit der Charité Universitätsme-dizin Berlin und der Alice Salomon Hoch-schule (ASH) die Berlin School of Public Health, kurz BSPH, neu konstituiert. Sie gehören mit den Professoren Uwe Bettig von der ASH sowie Adelheid Kuhlmey und Jacqueline Müller-Nordhorn von der Charité dem vierköpfigen Direktorium als Sprecher an. Welche grundsätzlichen Auf-gaben soll diese Einrichtung haben?Die BSPH wurde neu gegründet, um gemeinsam einen konsekutiven Master-Studiengang aufzubauen. Das entspricht auch einem bereits lange Jahre gehegten Wunsch der Senatsver-waltung. In diesem Rahmen sollen die vielen Aktivitäten im Berliner Raum mittelfristig gebündelt und sichtbar gemacht werden. Diese beiden Fakto-ren werden die Grundlage sein, attrak-tive Professuren in diesem Bereich zu schaffen, die dann wiederum dem Stu-diengang zugutekommen werden. Ein gemeinsamer Bachelor-Studiengang wurde verworfen, da der Bedarf hier nicht dringlich ist. ASH und Charité bieten bereits sehr spezifische Stu-diengänge an. Unsere thematisch sehr breit aufgestellten Bachelor-Absolven-ten ergänzen dann das Feld.

Werden weitere, auch außeruniversitäre Akteure einbezogen?Wir haben bereits ein Curriculum skiz-ziert. Und um unser Programm in Leh-re und Forschung umzusetzen, werden tatsächlich auch andere Partner für spezifische Themen eine Rolle spielen. Zunächst aber durchforsten wir die Fachgebiete der drei Partner nach Ge-bieten, die das Curriculum thematisch bereichern und füllen können. In der Forschung ist die Einbeziehung nicht- universitärer Partner deutlich wichti-ger.

Welche Aufgaben kann die TU Berlin für den neuen hochschulübergreifenden Stu-diengang Public Health übernehmen?Public Health beschäftigt sich mit Fra-gen wie: Was macht krank, was erhält gesund? Der Blick ist dabei gerichtet auf die Gesamtbevölkerung. Welchen Einfluss haben Einkommen, soziale Verhältnisse, auch Klimaveränderun-gen? Wo müssen Ärzte, Krankenhäu-ser angesiedelt sein? Wieso gibt es in den wohlhabenden, gesündesten Ge-bieten die größte Ärztedichte? Und wie gestaltet man das System, um sie genau dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt werden? Wel-che Anreize muss man setzen? Welche Leistungen gehören in ein System, das der Gesunderhaltung dient? Es werden Kosten-Nutzen-Analysen erarbeitet, Präventionsmaßnahmen entwickelt

und getestet und vieles mehr. Solche gesundheitsökonomischen Überlegun-gen, die zu einem umfassenden Stu-diengang dazugehören, werden in der Charité nicht hinreichend behandelt. Diese Expertise bringen primär wir ein. Hinter dem gesamten Studien-gang steckt neben der Bevölkerungs-perspektive ja eine Systemperspekti-ve: Leistungsfähigkeit, Qualität und Ergebnisse eines funktionierenden

Gesundheitssystems müssen in einem angemessenen Verhältnis zu dem in-vestierten Geld stehen.

Der neue Master-Studiengang soll ein grundständiger sein. Welche Vorausset-zungen brauchen die Interessenten?Der Studiengang wird so gestaltet, dass er für Absolventen verschiede-ner Fachrichtungen interessant ist, zum Beispiel für TU-Studierende, die sich bereits jetzt mit Gesundheitsthe-men beschäftigen und die in meine Kurse kommen, also BWL- und Eco-nomics-Studierende oder Wirtschafts-ingenieure. Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit der Bewertung von Ge-sundheitstechnologien: Nach welchen Kriterien wird ein neues Arznei- oder Hilfsmittel eingeführt, wie wird es fi-nanziert? Sind die Krankenkassen involviert? Welche Anreize brauchen Krankenhäuser, um diese Leistungen zu erbringen? Und selbstverständlich die Bachelor aus den beiden anderen Institutionen mit ihren spezifischen Themen. Wir werden etwa 60 Stu-dierende pro Jahrgang aufnehmen können. Gemeinsam entwickeln wir dafür derzeit verpflichtende Kern-module sowie Basismodule, um al-len eine gemeinsame Grundlage zu ermöglichen. Denn die Leute kom-men ja mit Vorkenntnissen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Medi-zin, Gesundheitswissenschaften und -technologien, Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen.

Sie sind auch Sprecher eines von bundes-weit vier Gesundheitsökonomischen Zen-tren, die seit 2012 vom BMBF gefördert werden. Ihr Zentrum hat die Leistungs-messung von Gesundheitssystemen im Fokus. Inwiefern greift dies mit der neuen Kooperation ineinander?Die Gesundheitsökonomischen Zent-ren werden für acht Jahre gefördert, Ziel ist aber die Verstetigung. Die BSPH bietet nun auch die Möglichkeit, als hochschulübergreifende Plattform dem Gesundheitsökonomischen Zen-trum Berlin auf lange Sicht ein Dach zu geben. Die beiden Einrichtungen sollen sich so ergänzen.

Was sind die nächsten Schritte?Geplant ist der Auftakt des Studien-gangs zum Wintersemester 2016/17. Das ist ein durchaus ehrgeiziges Ziel. Bis dahin ist – da ja drei Institutionen mit unterschiedlicher Organisation und Philosophie beteiligt sind – noch viel Koordination und Austausch not-wendig, was überall bereits angelau-fen ist. Wir müssen auch sehen, ob die vorhandenen Professuren alle Berei-che abdecken können oder ob auch von vornherein die eine oder andere neu geschaffen werden muss. Ich habe aber die Hoffnung, dass dieses Dreier-gespann es uns erleichtert, auch exter-ne Förderer zu interessieren, also zum Beispiel Stiftungen.

Vielen Dank!Das Gespräch führte Patricia Pätzold

Anmelden zum Firmenlauf

tui Am 12. Juni 2015 will die TU Ber-lin wieder, wie im vergangenen Jahr, am Berliner Firmenlauf teilnehmen: mit einem der größten Teams. 2014 gab es 450 „Mitläuferinnen“ und „Mitläufer“. Die Zentraleinrichtung Hochschulsport meldet alle Beschäftigten der TU Berlin zentral an, sodass alle, die sich bis zum 29. Mai 2015 über die Webseite des TU-Sports anmelden, automatisch für den Firmenlauf registriert werden und keine Startgebühr zahlen müssen.Eine zusätzliche Meldung über die Web-seite des Veranstalters ist dann nicht mehr notwendig. Los geht’s am 12. Juni um 19.30 Uhr direkt vor dem Brandenbur-ger Tor, der Lauf endet dort um 22 Uhr. Die knapp sechs Kilometer lange Strecke kann entweder laufend, walkend, auf In-lineskates, mit dem Rollstuhl, dem Einrad oder dem Handbike absolviert [email protected]

©

pixe

lio/M

artin

Büd

enbe

nder

NACH gefragt bei …

Prof. Dr. med. Reinhard Busse, TU-Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Leiter eines der vier Gesundheitsökonomischen Zentren des BMBF in Deutschland und Sprecher der Berlin School of Public Health

NACH gefragt bei …

Apropos GesundheitFit im JobDie „Aktive Bewegungspau-se“ des TU-Sports in Zahlen

pp In den vergangenen Monaten führte der TU-Sport die „Aktive Be-wegungspause am Arbeitsplatz“ (fit TU work) durch. Trainerinnen und Trainer besuchten Teams in ihren Bü-ros und Werkstätten, eine Maßnahme der individuellen Gesundheitsförde-rung, die neben der Fitness auch die Zufriedenheit und den Teamgeist stär-ken sollte. Es gab viele Rückmeldun-gen, viele Teams konnten angeleitet werden, nach den Besuchen selbst-ständig mindestens einmal wöchent-lich zusammenzukommen, um sich einige Minuten gemeinsam zu deh-nen, zu strecken und sich ein wenig gemeinsam mit Spaß zu bewegen. Der TU-Sport möchte die Maßnahme gern weiterführen und Auffrischungskurse systematisieren. Die Ergebnisse, die er erfragt und nun zusammengefasst hat, sprechen dafür:

638

14 %

BESCHÄFTIGTEwurden in

GEBÄUDE wurden besucht Die Fakultäten und die ZUV nahmenkostenfrei und als Bestandteil der Arbeitszeit teil

der Gruppen haben die Übungen in ihren ARBEITSALLTAG integriert

MOTIVATION: Gesünder leben und Entspannung

zurVERBESSERUNG von

TEAMGEIST undKOMMUNIKATION

3 DURCHGÄNGEN bewegt„

„„

28

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

Gra

fik: o

mni

satz

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

©

TU B

erlin

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

©

TU B

erlin

/PR

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

©

priv

at

Um neue Medikamente, Heilmittel oder Anwendungen ins Gesundheitssystem, zum Beispiel in Krankenhäuser, zu integrieren, bedarf es sowohl neuer Studien zur Notwendigkeit als auch neuer Anreizsysteme zur Übernahme

Page 3: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Seite 3FORSCHUNG

Junge Wissenschaft

Toxine im Getreide

tui Bei der Getreidelagerung ist die Qualitätssicherung heute nach wie vor eine besondere Herausforderung. Gifti-ge Stoffe, zum Beispiel Schimmelpilze (Mykotoxine), können im schlimmsten Fall unerkannt die gesamte Produkti-onskette durchlaufen und sind bereits in geringen Konzentrationen gesund-heitsschädigend für Mensch und Tier. Das TU-Fachgebiet Brauwesen unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Methner startet daher ein Projekt zur Entwick-lung eines Rohstoffscreenings, das die Lagerfähigkeit von Getreide (Braugers-te) mit optisch-spektroskopischen Me-thoden verbessern soll. So sollen My-kotoxine und vorhandene Pilznester in Getreidesilos frühzeitig erkannt werden und Sortieranlagen in die Lage versetzt werden, befallene Körner, Larven und Puppen auszusortieren. Auch die Entste-hungsbedingungen und realen Mengen an Mykotoxinen in Getreide werden er-forscht. Das Projekt „Rohstoffscreening mit spektral-optischen Verfahren bei der Getreidelagerung“ (OptiScreen), an dem weitere universitäre und außeruniversitä-re Partner beteiligt sind, wird vom Bun-deslandwirtschaftsministerium mit über einer Million Euro in den nächsten drei Jahren gefördert.

Beschleunigung des Radverkehrstui Die Lichtsignalanlage (LSA)-Steuerung an innerstädtischen Knotenpunkten ist vor allem auf die Belange des motorisierten Indi-vidualverkehrs oder des ÖPNV aus-gerichtet. Hinsichtlich eines schnel-len und haltfreien Vorankommens erhält der Radverkehr in der Regel keine besondere lichtsignaltech-nische Berücksichtigung. Daraus lässt sich das Verbesserungspoten-zial durch optimierende Maßnah-men in der Lichtsignalsteuerung

für Radfahrende ableiten. „Ziel des vom Bundesverkehrsminis-terium geförderten Projektes ist

es, am Beispiel unterschiedlicher Berliner Streckenabschnitte allge-meingültige und auf andere Stre-cken und Städte übertragbare Er-kenntnisse zur Beschleunigung des Radverkehrs zu erarbeiten“, sagt TU-Projektleiter Martin Mroß. Der städtische Radverkehr wird dadurch weiter an Attraktivität gewinnen, weil damit auch die Reduzierung von Abgas- und Lärmemissionen verbunden ist.Für sieben Streckenabschnitte wur-den die LSA-Steuerung und der damit verbundene Verkehrsablauf unter Verwendung von Verkehrs-simulationen analysiert, um Maß-nahmen zur lichtsignaltechnischen Radverkehrsbeschleunigung erar-beiten zu können. Es wurde her-ausgestellt, welche Verbesserungen im Verkehrsablauf des Radverkehrs erzielt werden können, aber auch, welche Interoperabilität der durch besondere lichtsignaltechnische Maßnahmen beschleunigte Rad-verkehr gegenüber anderen Ver-kehrsarten aufweist. Zukünftig sol-len die entwickelten Maßnahmen auf einer ausgewählten Strecke in Berlin im Pilotbetrieb umgesetzt und deren Wirkung in der Realität evaluiert werden.

Neu bewilligt

Hoffnungen haben die Ärzte Dindia Gutmann nie gemacht. Die Strategie war vielmehr, keine Hoffnungen zu schüren. Dindia ist von Geburt an halbseitig gelähmt, und ihre Kindheit war beglei-tet von Sätzen wie „Du wirst nie richtig laufen. Irgendwann wirst du im Rollstuhl sitzen müssen.“ Das war vor 15 Jahren.

Mittlerweile ist aus dem Mädchen eine schöne junge Frau geworden, und die Ärzte haben sich vorerst gründlich geirrt. Sie sitzt nicht im Roll-stuhl, sondern geht in ihrer Freizeit ausgiebig wandern. Als wir Dindia Gutmann zum ersten Mal treffen, ist sie soeben von einer Tour durch Litauen zurückgekehrt. Jeden Tag war sie bis zu 14 Kilometer unterwegs. Und klettern war sie auch schon. Nach medizinischem Ermes-sen ist das für Hemiparese-Patienten, so der medizinische Fachbegriff für dieses Leiden, eigentlich eine Unmöglichkeit. Ein Wunder also? „Nein“, sagt die 24-Jährige nüchtern, „kein Wunder, sondern viele Jahre hartes Training mit meiner Mutter und dieser Weste.“Die Weste ist eine Entwicklung ihrer Mutter gemein-sam mit Wissenschaftlern der TU Berlin. Vielleicht hat sie Dindia Gutmann auch das Leben gerettet. Aber greifen wir der Geschichte nicht vor.Als Dindias Mutter, Anna Gutmann, beobachtete, dass mit ihrem Baby etwas nicht stimmte, weil es nicht krabbeln wollte, und schließlich Hemiparese diagnostiziert wurde, war das ein Schock. Eine zwei-te Schockwelle erschütterte die Frau, als die Ärzte sie damit konfrontierten, dass es keine Chance auf Hei-lung gäbe, weil Gehirnareale auf ewig kaputt seien. Doch dem trostlosen ärztlichen Mantra widersetzte sich Anna Gutmann kategorisch. Das vermeintlich Unvermeidliche zu akzeptieren, dazu war Anna Gutmann nicht vernünftig genug. Sie wollte nicht zusehen, wie ihr Kind mit zehn Jahren depressiv vor dem Fernseher verkümmerte. Denn die Folgen der Lähmung wirkten mittlerweile schwerer als die Läh-mung selbst. „Dindia befand sich in einer verheeren-den Abwärtsspirale. Da das linke Bein gelähmt ist, wurden die entsprechenden Muskeln nicht aktiviert. Die Folge waren eine schiefe Körperhaltung und fal-sche Bewegungen. Dies wiederum schädigte Gelen-ke und Wirbel. Das Laufen fiel immer schwerer. Die spastischen Anfälle mehrten sich. Immer öfter war sie im Krankenhaus“, erzählt Anna Gutmann. Das Mädchen dachte an Selbstmord.Als die Ärzte das Kind 2001 in die Psychiatrie ein-weisen wollten, ergriff Anna Gutmann die Flucht. Von einem Tag auf den anderen verließ sie Wien, wo sie damals lebten, Richtung Berlin. Anna Gutmann hatte nichts, als sie an der Spree ankam – kein Geld, keine Wohnung, keine Arbeit –, „nur die Überzeu-gung, dass mein Kind in keine Anstalt gehört, son-dern laufen muss, nichts als laufen“, erinnert sich die Malerin heute.

Anna Gutmann stand irgendwann mit Batterie, Taschenlampe und Quecksilberschalter in einem Büro des TU-Fachgebietes Medizintechnik und bat um Hilfe

Die Flucht war ein Teil der Lösung, die Weste der andere. Das kleine schwarze Ding schnallt man sich einfach um. Es besteht aus einer Steuerein-heit zum Einstellen der Parameter, einem Mess-system und zwei Elektrodenpaaren, die am linken und rechten Schlüsselbein angebracht werden. Die jetzige Weste ist das Ergebnis einer nunmehr sie-benjährigen Zusammenarbeit der beiden Frauen mit der TU Berlin.Begonnen hat sie 2008. Damals verhakten sich Anna Gutmanns Augen an dem Wort „Medizintechnik“ auf einem Plakat zur Langen Nacht der Wissenschaf-ten. Sie recherchierte und stand irgendwann im Büro von Dr. Wolfram Roßdeutscher. Der wissenschaftli-che Mitarbeiter im Fachgebiet Medizintechnik von Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft forscht zu Hilfsgeräten für Menschen mit einer körperlichen Behinderung. Anna Gutmann hatte eine Batterie, eine Taschenlam-pe und einen Quecksilberschalter, die sie irgendwie

miteinander verlötet hatte, mitgebracht und erklärte Roßdeutscher, dass ihre halbseitig gelähmte Tochter damit wieder laufen gelernt habe. Stehe sie schief, löse der Schalter einen Kontakt aus und die Taschen-lampe leuchte auf. Dann wisse das Mädchen, dass es seine Körperhaltung korrigieren müsse. Schließlich fragte Anna Gutmann Wolfram Roßdeutscher, ob er sich vorstellen könne, das Gerät zu verbessern.Unter seiner Leitung begann die Forschung an diesem Projekt. Neue Ansätze wurden ausprobiert und wie-der verworfen. Letztlich blieb es bei der Grundidee von Anna Gutmann, über Signale einen Impuls zu geben, die falsche Bewegung zu korrigieren. Biofeed-back nennt sich das Verfahren und dient der Korrektur der Wahrnehmung von Körperhaltung und -bewegung im Raum, weil Hemiparese-Patienten es nicht vermö-gen, die Bewegung der gelähmten Seite bewusst zu steuern. Dindia Gutmann erklärt es so: „Da ich oft schief stand, war meine Welt für mich gerade. Nun musste ich lernen, wie schief ich zu sein hatte, damit ich gerade stand.“ Sobald sie auch nur ein wenig aus dem Lot ist, signalisieren die in die Weste eingearbei-teten Elektroden diese Information mit elektrischen Reizen. Für Dindia Gutmann der „Befehl“, ihren Oberkörper aufzurichten und die Schulter anzuhe-ben. Das muss immer wieder trainiert werden, denn die Lähmung wird immer bleiben. Deshalb heißt das Gerät auch ReMoD – Remember Motion Device, Ge-rät zur Bewegungskorrektur.Diese Befehle gehörten zu Dindias Kindheit wie die abendliche Gute-Nacht-Geschichte. Anfangs war es

die Mutter, die jeden Schritt von ihr verbesserte. Dann kam Anna Gutmann die Idee, ihre Befehle durch ein Gerät zu ersetzen, und sie bastelte jene abenteuerliche Apparatur zusammen. Und als sich erste Erfolge einstellten und Dindia plötzlich regist-rierte: „Die Welt wackelt gar nicht mehr“, übernahm sie selbst das Ruder. „Es gab Nächte“, erzählt Anna Gutmann, „da stand sie an meinem Bett und sagte: ,Komm, lass uns üben!‘“ Meter für Meter eroberte sich Dindia die Welt zurück. Sogar die spastischen Anfälle wurden weniger.Mutter und Tochter haben inzwischen mit Hilfe des Gründungsservice der TU Berlin und des EXIST-För-derprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums das Start-up ReMoD gegründet. Seit 2014 werden am Cornelius-Institut in Solingen unter Leitung von Prof. Dr. Frank Duesberg die Geräte klinisch getestet.Wolfram Roßdeutscher hat auf vielen Kongressen über ReMoD gesprochen. Anna Gutmann war oft dabei. Nicht selten ist sie besonders von Ärzten ge-fragt worden, was sie denn dazu befähige, ein solches Gerät zu entwickeln. Sie sagte nicht, dass sie auch Biologie studiert habe, sondern erwiderte nur: „Ich bin Mutter.“ Die Verstörung auf den Gesichtern der Medizinmänner hat sie dann immer ein wenig genos-sen. Sybille Nitsche

Dindia und Anna Gutmann stellen ReMoD zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ im Haus der Ideen/TU-Hauptgebäude vor. www.lndw.tu-berlin.de

©

TU B

erlin

/PR/

Ali M

erca

n

Martin Mroß

©

priv

at

„Die Welt wackelt gar nicht mehr“TU-Wissenschaftler halfen, dass Dindia Gutmann wieder laufen kann. Am Anfang dieser Geschichte stehen eine mutige Mutter und ein Plakat zur Langen Nacht der Wissenschaften

FORSCHUNG

Junge Wissenschaft

Toxine im Getreide

Beschleunigung des Radverkehrstui Die Lichtsignalanlage (LSA)-Steuerung an innerstädtischen Knotenpunkten ist vor allem auf die Belange des motorisierten Individualverkehrs oder des ÖPNV ausgerichtet. Hinsichtlich eines schnellen und haltfreien Vorankommens erhält der Radverkehr in der Regel keine besondere lichtsignaltechnische Berücksichtigung. Daraus lässt sich das Verbesserungspotenzial durch optimierende Maßnahmen in der Lichtsignalsteuerung

für Radfahrende ableiten. „Ziel des vom Bundesverkehrsministerium geförderten Projektes ist

es, am Beispiel unterschiedlicher Berliner Streckenabschnitte allgemeingültige und auf andere Strecken und Städte übertragbare Erkenntnisse zur Beschleunigung des Radverkehrs zu erarbeiten“, sagt TU-Projektleiter Martin Mroß. Der städtische Radverkehr wird dadurch weiter an Attraktivität gewinnen, weil damit auch die Reduzierung von Abgas- und Lärmemissionen verbunden ist.Für sieben Streckenabschnitte wurden die LSA-Steuerung und der damit verbundene Verkehrsablauf unter Verwendung von Verkehrssimulationen analysiert, um Maßnahmen zur lichtsignaltechnischen Radverkehrsbeschleunigung erarbeiten zu können. Es wurde herausgestellt, welche Verbesserungen im Verkehrsablauf des Radverkehrs erzielt werden können, aber auch, welche Interoperabilität der durch besondere lichtsignaltechnische Maßnahmen beschleunigte Radverkehr gegenüber anderen Verkehrsarten aufweist. Zukünftig sollen die entwickelten Maßnahmen auf einer ausgewählten Strecke in Berlin im Pilotbetrieb umgesetzt und deren Wirkung in der Realität evaluiert werden.

Neu bewilligt

rzte Dindia Gutmann , keine

Hoffnungen zu schüren. Dindia ist von Geburt an halbseitig gelähmt, und ihre Kindheit war beglei-tet von Sätzen wie „Du wirst nie richtig laufen. Irgendwann wirst du im Rollstuhl sitzen müssen.“

Mittlerweile ist aus dem Mädchen eine schöne junge Frau geworden, und die Ärzte haben sich vorerst gründlich geirrt. Sie sitzt nicht im Roll-stuhl, sondern geht in ihrer Freizeit ausgiebig wandern. Als wir Dindia Gutmann zum ersten Mal treffen, ist sie soeben von einer Tour durch Litauen zurückgekehrt. Jeden Tag war sie bis zu 14 Kilometer unterwegs. Und klettern war sie auch schon. Nach medizinischem Ermes-sen ist das für Hemiparese-Patienten, so der medizinische Fachbegriff für dieses Leiden, eigentlich eine Unmöglichkeit. Ein Wunder also? „Nein“, sagt die 24-Jährige nüchtern, „kein Wunder, sondern viele Jahre hartes Training

Die Weste ist eine Entwicklung ihrer Mutter gemein-sam mit Wissenschaftlern der TU Berlin. Vielleicht hat sie Dindia Gutmann auch das Leben gerettet. Aber greifen wir der Geschichte nicht vor.Als Dindias Mutter, Anna Gutmann, beobachtete, dass mit ihrem Baby etwas nicht stimmte, weil es nicht krabbeln wollte, und schließlich Hemiparese diagnostiziert wurde, war das ein Schock. Eine zwei-te Schockwelle erschütterte die Frau, als die Ärzte sie damit konfrontierten, dass es keine Chance auf Hei-lung gäbe, weil Gehirnareale auf ewig kaputt seien. Doch dem trostlosen ärztlichen Mantra widersetzte sich Anna Gutmann kategorisch. Das vermeintlich Unvermeidliche zu akzeptieren, dazu war Anna Gutmann nicht vernünftig genug. Sie wollte nicht zusehen, wie ihr Kind mit zehn Jahren depressiv vor dem Fernseher verkümmerte. Denn die Folgen der Lähmung wirkten mittlerweile schwerer als die Läh-mung selbst. „Dindia befand sich in einer verheeren-den Abwärtsspirale. Da das linke Bein gelähmt ist, wurden die entsprechenden Muskeln nicht aktiviert. Die Folge waren eine schiefe Körperhaltung und fal-sche Bewegungen. Dies wiederum schädigte Gelen-ke und Wirbel. Das Laufen fiel immer schwerer. Die spastischen Anfälle mehrten sich. Immer öfter war sie im Krankenhaus“, erzählt Anna Gutmann. Das

Als die Ärzte das Kind 2001 in die Psychiatrie ein-weisen wollten, ergriff Anna Gutmann die Flucht. Von einem Tag auf den anderen verließ sie Wien, wo sie damals lebten, Richtung Berlin. Anna Gutmann

©TU

Ber

lin/P

R/Al

i Mer

can

Martin Mroß

„Die Welt wackeltgar nicht mehr“TU-Wissenschaftler halfen, dassDindia Gutmann wieder laufenkann. Am Anfang dieser

Wissenschaften

Mit Hilfe der Apparatur, die Dindia wie eine Weste trägt, kann sie ihre Haltung ständig kontrollieren und lange Strecken wandern. Ihre Mutter Anna Gutmann hatte die Idee

Page 4: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

Seite 4 TU intern · Nr. 5/Mai 2015WIR SIND TU BERLIN

„WOLLT – IHR – UNS – NICHT –?“ stand in großen Lettern auf den Pappschil-dern, mit denen TU-Auszubildende bei einer Personalversammlung vor zwei Jahren auf die Bühne traten und so recht drastisch auf ihre Situation aufmerksam machten: Wenn sich ihre Ausbildung dem Ende nähert, können viele nicht in ein Arbeitsverhältnis über-nommen werden, weil keine Stellen verfügbar sind – oder die jungen Leute und ihre Ausbilder keine Kenntnis von vakanten Stellen in Fakultäten und Ver-waltung haben. „Natürlich wollen wir euch! Wir werden für eine bessere Ver-mittlung sorgen“, sagte daraufhin die TU-Personalchefin Beate Niemann.

Heute gibt es den Entwurf einer Dienstvereinbarung (DV) zur Stel-lenausschreibung, die dem Präsidium in Kürze zur Zustimmung vorgelegt wird. Unter anderem legt sie fest, dass auf eine Ausschreibung verzichten kann, wer Auszubildende direkt im Anschluss an eine Ausbildung in ein Arbeitsverhältnis übernimmt. „Das geht, weil Personalrat, Frauenbeauf-tragte und die Schwerbehindertenver-tretung ja bereits bei der Erarbeitung der Dienstvereinbarung beteiligt wa-ren“, erläutert Beate Niemann. „Der Verzicht auf das langwierige Prozede-

Servicebereich Ausbildung

Intelligentes SystemDie TU Berlin arbeitet an einem Übernahmekonzept für ihre Auszubildenden und wünscht sich die Unterstützung aus Verwaltung und Fakultäten

re einer Stellenausschreibung ist ein Anreiz, der hoffentlich eine positive Wirkung zeigt.“Die Leiterin der Personalabteilung Beate Niemann, die Personalratsvor-sitzende Stefanie Nickel-Busse, der Vorsitzende der Jugend- und Auszu-bildendenvertretung Philipp Wernick sowie Ilja Bayer, Leiter des Servicebe-reichs Ausbildung der TU Berlin, sind auch die wesentlichen Motoren einer Arbeitsgruppe, die derzeit ein Kon-zept dafür erarbeitet, welche Schritte unternommen werden können, um möglichst viele Auszubildende in ein Beschäftigungsverhältnis in der TU Berlin zu übernehmen. Die TU Berlin bildet in vielen Berufen deutlich über den eigenen Bedarf hinaus aus – aber eben auch für den eigenen Bedarf. „Diese sehr breite Ausbildung in 17 Ausbildungsberufen ist uns ein großes Anliegen. Wir sehen es auch als eine gesellschaftliche Verpflichtung, uns nicht nur der akademischen Ausbil-dung zu widmen sondern auch einen Beitrag für eine Ausbildung in hand-werklichen, technischen und Verwal-tungsberufen zu leisten“, so Beate Niemann. Doch der gesellschaftliche

Matthias Kausch, Denise Brunow und Frank Weigang haben an der TU Berlin gelernt und sind nun in ihrem Beruf an der Universität tätig. Für „TU intern“ hat Ali Mercan sie besucht

… ist Mechatroniker am Insti-tut für Land- und Seeverkehr, Fachgebiet Verbrennungskraft-maschinen (rechts im Bild). Er betreut bereits eigene Azubis.Über eine Anzeige in der Berliner Morgenpost bin ich damals auf den Ausbildungsplatz an der TU Berlin aufmerksam geworden und habe mich auch sofort darauf be-worben. Zu meinen Tätigkeiten gehören heute unter anderem Fräsen und Schweißen. Der Beruf ist aber auch mit viel Verwaltungs-arbeit verbunden. Es müssen zum Beispiel viele Bestellungen ausge-arbeitet werden. Ich betreue in-zwischen eigene Azubis, daneben aber auch Studierende, die hier an ihren Projekten oder Abschlussar-beiten tätig sind. Für Fragen bin ich immer vor Ort ansprechbar. Meine Ausbildung hier an der TU Berlin habe ich sehr genossen. Die Theo-rie und Praxis fielen bei mir anfangs etwas auseinander, weil ich in der Praxis sehr gut war und das The-oretische aufarbeiten musste. Mit etwas Zeitaufwand ging das dann aber auch. Derzeit mache ich noch eine Weiterbildung zum „Staatlich geprüften Techniker“ und werde auch weiterhin hier arbeiten. Da ich die Ausbildung schon hinter mir habe, kann ich mich in die Lage der neuen Azubis hineinver-setzen. So versuche ich auch, diese zu motivieren, wenn sie mal nicht weiterkommen. Auch das Arbeits-klima gefällt mir sehr gut.

Matthias Kausch …

Drei, die es geschafft haben

© Ju

dith

Tra

udes

/hav

e-a-

look

.de;

om

nisa

tz

Page 5: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Seite 5WIR SIND TU BERLIN

17 Ausbildungsberufe

bis zu 160 Auszubildende jährlich

rund 50 Prüfungen jährlich

13 hauptamtliche

und 16 verantwortliche Ausbilderinnen und Ausbilder

Verbundausbildungmit anderen Betrieben in Berlin

BERUFE:• Anlagenmechaniker/-in (nicht 2015) • Baustoffprüfer/-in (neu ab September 2015), • Chemielaborant/-in • Elektroniker/-in für Energie- & Gebäudetechnik • Fachangestellte/-r für Me-dien- und Informationsdiens-te • Fachinformatiker/-in FR Anwendungsentwicklung • Fachinformatiker/-in FR Systemin-tegration • Industriemechaniker/-in (nicht 2015) • IT-Systemelektroniker/-in, • Maler/-in & Lackierer/-in • Mechatroniker/-in • Metallbauer/-in • Sport- & Fitnesskauffrau/-mann • Tischler/-in • Verwaltungs- fachangestellte/-r • Werkstoffprüfer/-in • Fachangestellte für Bürokommu-nikation (läuft aus)

… ist Malerin in der Zentralwerkstatt/Schleuseninsel in der Malereiwerkstatt, mit ihrem Chef André NobelDurch lange Suche im Internet habe ich die Malerei als Ausbildungsmöglichkeit für mich entdeckt und mich auf die Stelle beworben. Meine dreijährige Ausbildung war ganz toll. Ich habe sehr viel dazugelernt, viele Menschen kennengelernt und auch sehr viel direkt mit Kunden in Büros zu tun gehabt. Nach einer Weile konnte man ein wenig aus sich herauskommen und auch mehr das Gespräch mit Leuten suchen. Die Malerei war schon immer mein Traumberuf. Mein Arbeitstag beginnt um 6.15 Uhr und geht bis 15 Uhr. Zuerst wird die Arbeitskleidung angezogen, anschließend werden die Arbeitsaufträge des Tages besprochen und zuletzt den Azubis und Ge-sellen zugeteilt. Wir sind überall auf dem Campus unterwegs und arbeiten in allen TU-Räumlichkeiten. Meine Zukunftspläne sind allerdings noch ungewiss, da mein Vertrag bis August dieses Jahres befristet ist. Ich würde aber sehr gerne hierbleiben und hoffe, dass der Vertrag verlängert wird.

… ist Tischler in der Zentralwerkstatt Schleuseninsel, hier mit seinem Chef Thorsten Spielhagen (links im Bild)Meine Ausbildung war sehr gut und hat auch sehr viel Spaß gemacht. Da ich gehörlos bin, hatte ich einen Dolmetscher, der mir bei fachli-chen Angelegenheiten geholfen hat oder wenn es im Unterricht mal zu schnell ging. Wenn meine Kollegen ganz einfach und langsam sprechen, verstehe ich sie deutlich, auch durch Lippenablesen. Sonst kommunizieren wir über SMS oder auf Papier. Meine Arbeit ist sehr vielfältig. Generell schneide ich Holzplatten für Möbel zu, bediene die CNC-Maschine, eine moderne, computergesteuerte Fräse, für Zuschnitte oder baue Schränke und andere Möbel zusammen. Es können Regale in Büroräumen oder auch Sitze oder Tische in Vorle-sungssälen sein. Wir arbeiten überall auf dem Campus. Sobald etwas beschädigt ist oder ausgetauscht werden muss, bekommen wir einen Auftrag und reparieren die Stelle. Mein Traumjob ist Bauzeichner. Irgendwann will ich mich weiterbilden, um diesen Beruf zu erreichen.

Gedanke beinhalte gleichzeitig eine Verpflichtung. Die Auszubildenden müssten auch Chancen haben, im An-schluss an die Ausbildung einen qua-lifizierten Arbeitsplatz zu bekommen. Gerade in Zeiten knapper Kassen müs-se ein großer Betrieb wie die TU Berlin allerdings auch wirtschaftlich denken, seine Energien und Ressourcen nutzen, um bedarfsorientiert auszubilden.„Tatsächlich ist unser eigener Bedarf aber oft höher, als wir selber denken“, erklärt Ilja Bayer. „Wir möchten die Fakultäten und die Verantwortlichen aus der Verwaltung deshalb ermutigen, sich an uns zu wenden, wenn sie in ab-sehbarer Zeit eine Stelle zu besetzen haben. Das hat für alle Seiten riesige Vorteile.“ Man könne beispielsweise die Ausbildung im letzten Jahr wun-derbar steuern, indem der oder die Auszubildende im Betriebs-/Praxis-durchlauf ganz gezielt bereits einmal seine mögliche künftige Arbeitsstelle „beschnuppern“ könne. Das sei auch für die Betriebsstelle sehr komforta-bel. Der Arbeitsbereich und die Auf-gaben seien bekannt, was auch eine gewisse Berufserfahrung ersetze, man könne bereits im Vorfeld erkennen, ob der oder die Auszubildende geeignet ist und ins Team passt.„Die vorausgesetzte jahrelange Be-rufserfahrung in Stellenausschreibun-gen, das wird uns immer wieder zuge-tragen, ist ein großes Hindernis für die erfolgreiche Vermittlung. So können sich unsere Auszubildenden gar nicht bewerben – oder sie wagen es nicht“, ergänzt Stefanie Nickel-Busse. „Hier greift unsere neue DV, über die wir daher sehr froh sind. Denn sie bein-haltet, dass auf eine Stellenausschrei-bung verzichtet werden kann.“ Eine andere Option ist, und da sind sich alle in ihrem dringenden Appell einig: „Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, noch bevor die Stellenausschreibung fertig im Kasten liegt!“

An dem letzten Punkt wird im geplan-ten Übernahmekonzept derzeit beson-ders gefeilt. Es soll Beratungsangebote für die Dienststellen beinhalten, damit die vorhandenen Möglichkeiten trans-parenter werden.„Durch eine Altersstrukturanalyse haben wir festgestellt, dass wir vor allem in den Verwaltungsbereichen hohe altersbedingte Abgänge haben. Hier gibt es also absehbar einen ho-hen Bedarf im eigenen Hause“, so Beate Niemann. „Schon vor Jahren haben wir daher die Zahl der Auszu-bildenden in den Verwaltungsberufen bewusst erhöht, bilden also konkret bedarfsorientiert aus.“ Doch dafür werden wiederum mehr sogenann-te Betriebs-/Praxisdurchlaufstellen benötigt, um ein hohes qualitatives Niveau der Ausbildung gewährleisten zu können. Das Ergebnis ist, dass die fertigen Auszubildenden sehr begehrt sind, eine sehr hohe Vermittlungs-chance haben und zumeist sofort in die Praxis übernommen werden kön-nen. „Salopp ausgedrückt: Sie gehen weg wie warme Semmeln“, so Beate Niemann nicht ohne Stolz. „Wir kön-nen aber unsere Ausbildungskapazitä-ten nicht unendlich erhöhen. Deshalb sind wir auch sehr daran interessiert, die TU-internen Verwaltungen und Arbeitsstätten aufzurufen, sofern sie sich nur irgend in der Lage sehen, Be-triebsdurchlaufstellen einzurichten.“ Je besser die jungen Leute ausgebildet seien, desto besser auch der Ertrag bei Übernahme.„Alles in allem wollen wir die Vermitt-lungsmöglichkeiten für die Auszubil-denden systematisch erhöhen. Und zwar mit einem intelligenten System, das sich selbst trägt. Denn wir kön-nen keine Übernahmegarantien ge-ben, wenn wir auf der anderen Seite gezwungen sind, Stellen abzubauen. Durch die stärkere Nutzung vakanter Stellen kann dies kostenneutral und bedarfsorientiert geschehen. Denn eins ist klar: Der Bedarf ist da.“ Patricia Pätzold

Frank Weigang …

Denise Brunow …

Wir wollen möglichst viele Auszubildende in ein Beschäftigungsverhältnis in der TU Berlin im Anschluss an die Ausbil-dung übernehmen und suchen dafür nach den richtigen Wegen.Beate Niemann,Personalchefin

Der Eigenbedarf an der TU Berlin ist oft höher, als wir selbst denken. Da wünschen wir uns eine engere Zusammenarbeit mit den Fakultäten und der Verwaltung.Ilja Bayer, Leiter des Servicebereichs Ausbildung

Unsere neue Dienstver-einbarung sieht vor, dass Stellenausschreibungen in bestimmten Fällen weg-fallen können. Ein Vorteil für beide Seiten.Stefanie Nickel-Busse,Personalratsvorsitzende

Ausbildung in Zahlen

©

TU B

erlin

/PR/

Ali M

erca

n (3

)

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl (

3)

©

Foto

lia/P

ureS

olut

ion

Page 6: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

Seite 6 TU intern · Nr. 5/Mai 2015FORSCHUNG

Plötzlich ungewöhnliche Geräusche im Flugzeug, ein Vibrieren, ein hefti-ger Schlag: Schaufelbruch im Trieb-werk! Kaum ein Katastrophenszena-rio ist in der Luftfahrt so gefürchtet wie diese „Störung“, die zum Schub-verlust führen kann, schlimmsten-falls zum Absturz. Das „Flattern“ der Triebwerksschaufeln entsteht, wenn diese anfangen zu schwingen und die Bewegung durch die Aerodyna-mik weiter angefacht wird. Dieses von den Forschern als Selbstanre-gung bezeichnete Phänomen gerät außerordentlich schnell außer Kon-trolle. Auf diese sogenannten aero-elastischen Phänomene konzentriert sich die aktuelle Forschung im „Flat-terkanal“, einem der beiden neuen Prüfstände im „TurboLab“, das am 21. Mai 2015 am Institut für Luft- und Raumfahrt eingeweiht wird.

In der riesigen, 15 Meter hohen, frisch umgebauten und renovierten Windka-nalhalle steht die Ingenieurin Leonie Malzacher und wirkt recht klein neben „ihrem“ Flatterkanal. Sie erklärt, was

der neun Meter lange und vier Meter hohe, an Messgeräte angeschlossene Tunnel aus Metall, Holz und Kunst-stoff kann: „Das Schaufelflattern ist ein Stabilitätsproblem, das durch seine Dynamik sehr schnell zum Schaufelbruch führen kann. Dieses Problem konnte aber bisher nur mangel-haft beobachtet und erforscht werden.“ Leonie Malzacher hat den neuen Prüf-stand mit aufgebaut und betreut nun die Ver-suche. „Im Flatterkanal kön-nen wir Windgeschwindigkeiten von 40 bis 50 Metern pro Sekunde erzeugen und durch eine Messstre-

cke mit elf elastisch aufgehängten Verdichterschaufeln führen.“ Diese Anordnung von elastisch gelagerten Schaufeln, eine Schaufelkaskade, lässt einzigartige Versuche zu. Die Wirkung

bestimmter Strömungen kann über Ähnlichkeitsbeziehungen

hochskaliert und so auf gro-ße Schaufelanordnun-

gen in Flugzeugtrieb-werken oder in

Gasturbinen übertragen

werden.

Gleich daneben, fast genauso lang, steht ein zweiter, vollkommen neuer Windkanal mit einem kreisförmigen Querschnitt. Er ist im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 1029 „TurbIN“ entstanden, von dem ein Teilbereich am Institut für Luft- und Raumfahrt angesiedelt ist und der sich mit der Steigerung von Wirkungs-graden in Gasturbinen durch die Nut-zung von instationären Vorgängen in der Maschine beschäftigt. Unter an-derem wird im SFB „TurbIN“ eine neuartige Verbrennungsmethode für Gasturbinen untersucht, die Auswir-kungen auch auf alle anderen Kom-ponenten der Gesamtmaschine hat. „Der aufgebaute Ringgitterkanal ist auf niedrige Strömungsgeschwin-digkeiten ausgelegt. Die Untersu-

chungen konzentrieren sich auf das kritische Verdichtermodul der Gas-turbine“, erläutert Dipl.-Ing. Chris-tian Brück, der fast zwei Jahre an Entwicklung und Bau gearbeitet hat und nun die Versuche betreut. „Durch die Verbrennung, bei der sich in der Brennkammer der Druck aufbaut, erfährt der Verdichter periodisch veränderliche Austrittsbedingungen, die die Leistung und die Betriebssi-cherheit beeinträchigen können. Wir suchen nun nach Methoden, um den Verdichter in einem stabilen Betriebs-zustand zu halten und trotzdem effi-zient zu arbeiten.“Prof. Dr.-Ing. Dieter Peitsch, der das Fachgebiet Luftfahrtantriebe leitet, ist sehr stolz auf das neue „TurboLab“ mit den beiden neuen Windkanälen. „Sie sind sehr gut für die Grundlagen-forschung geeignet, denn sie ermög-lichen Strömungsuntersuchungen für kritische Komponenten“, erklärt er. „Sie eröffnen uns damit ein wichtiges Zukunftsfeld im Forschungsbereich von Turbomaschinen.“ Patricia Pätzold

Graduiertenschule BIMoS ist erfolgreich gestartet

cp Seit ihrer feierlichen Eröffnung im November 2014 hat die neue Graduier-tenschule „BIMoS“ (Berlin International Graduate School in Model and Simu-lation based Research) erfolgreich ihre Arbeit aufgenommen. Im Sommerse-mester 2015 gibt es eine öffentliche Vor-tragsreihe, den „BIMoS Day“, während deren angesehene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein weit gefächertes Anwendungsspektrum aus dem Bereich mathematischer Modellierung und Si-mulation präsentieren. Insbesondere sollen Promovenden und Postdocs Ge-legenheit erhalten, ihre Kenntnisse über ihr Fachgebiet hinaus zu erweitern und mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch zu kom-men. Am ersten BIMoS Day referierte Frau Prof. Dr. Gitta Kutyniok über „Com-pressed Sensing“. Am 1. Juni wird Prof. Dr. Klaus-Robert Müller das Thema „Ma-chine Learning“ und am 13. Juli Prof. Dr. Volker Mehrmann das Thema „Modellre-duktion“ diskutieren. Veranstaltungsort ist jeweils das Hauptgebäude, Raum H 3005, zwischen 14.00 und 17.00 Uhr. Die Vortragsreihe wird im Oktober 2015 fortgesetzt. Die Graduiertenschule BI-MoS verbindet mit ihrem interdisziplinä-ren Fokus alle sieben Fakultäten der TU Berlin und bietet ihren Mitgliedern eine Plattform des wissenschaftlichen Austau-sches, der Weiterbildung und Forschung.www.bimos.tu-berlin.de

Unfallschwerpunkt: AbbiegenEine neue Studie über die Infrastruktur des Verkehrs und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer zeigt:

Sichtbehinderungen zählen zu den schwerwiegenden Unfallrisiken

In einer umfassenden Studie unter-suchte das Fachgebiet Straßenpla-nung und Straßenbetrieb von Prof. Dr. Thomas Richter, Institut für Land- und Seeverkehr (ILS) der TU Berlin, Unfälle zwischen abbiegenden Autos und geradeaus fahrenden Radfahrern. Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer werden daraus allgemeine Empfehlungen abgeleitet.„Radfahrer machen in Städten etwa 40 Prozent aller verunglückten Verkehrs-teilnehmer aus“, weiß Thomas Richter. Häufig und besonders schwerwiegend sind dabei Unfälle zwischen abbiegen-den Kraftfahrzeugen und geradeaus fahrenden Radfahrern. Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Ver-sicherungswirtschaft (GDV) und in Zu-sammenarbeit mit der Human Factors Consult (HFC) hat ein Team von Prof. Dr. Thomas Richter jetzt untersucht, welche Einflüsse sowohl die Gestal-tung der Verkehrsinfrastruktur als auch das Verhalten der Verkehrsteilnehmer auf die Unfallhäufigkeit haben.„Dazu haben wir in den vier Städ-ten Magdeburg, Erfurt, Münster und Darmstadt rund 900 Unfallberichte analysiert“, so Janina Sachs, wissen-schaftliche Mitarbeiterin am Fachge-biet. „Zusätzlich haben Studierende an 43 speziell ausgewählten inner-

örtlichen Knotenpunkten auftretende Konflikte zwischen Radfahrern und abbiegenden Autofahrern gefilmt und analysiert.“ Zu der Studie gehört auch eine repräsentative Telefonumfrage über das subjektive Sicherheitsemp-finden bei unterschiedlichen Radver-kehrsführungen, die Einschätzung des eigenen Verhaltens und den Kenntnis-stand zur Verkehrsregelung.Ergebnis: Zu mehr als 90 Prozent sind Autofahrer Hauptverursacher der Ab-

biegeunfälle. Oft fehlt der obligatori-sche Schulterblick, oder Sichthinder-nisse erschweren es, den Radfahrer rechtzeitig zu erkennen. „Kreuzun-gen, bei denen der Radweg mehr als zwei Meter von der Fahrbahn entfernt geführt wird, so zeigte sich, sind be-sonders unfallträchtig. Parkende Autos bilden häufig noch zusätzliche Sicht-behinderungen“, so Thomas Richter. „Wir empfehlen hier klar, die Radwe-ge auf der Fahrbahn oder unmittelbar

daneben zu führen. Der direkte Sicht-kontakt zwischen Rad- und Autofah-rer muss gewährleistet sein.“ Doch auch „Geisterradler“ begünstigen die Unfallhäufigkeit, indem sie unerlaubt Gehwege nutzen oder auf der falschen Seite unterwegs sind.Ein weiteres Problem ist die Benut-zungspflicht bei Radwegen. Diese ist für die Autofahrer oft gar nicht erkennbar. „Ist ein sichtbarer Radweg nicht benut-zungspflichtig ausgeschildert, kann es sein, dass Autofahrer überhaupt nicht mit Radfahrern auf der Fahrbahn rech-nen und Vorsichtsmaßnahmen wie den Schulterblick guten Gewissens unter-lassen. Da Radfahrer hier frei wählen können, ob sie Radweg oder Straße nutzen, kommt es hier gehäuft zu Kon-fliktsituationen“, weiß Thomas Richter. Seine Empfehlung: „Radwege müssen klar erkennbar und für alle Verkehrs-teilnehmer verständlich ausgeschildert sein. Entscheidend, um die Unfallhäu-figkeit zu senken, bleibt  – bei allen sinnvollen Verkehrsinfrastrukturmaß-nahmen – der rücksichtsvolle Umgang aller Verkehrsteilnehmer miteinander.“ Katharina Jung

http://udv.de/de/publikationen/ forschungsberichte/abbiegeunfaelle- pkwlkw-und-fahrrad www.youtube.com/watch?v=N4eqdwzLom8

Vortragsreihe

Das Konstruktionsteam um Professor Dieter Peitsch (r.): Leonie Malzacher, Christian Brück, Horst Mudrack und Norbert Scholz (v. l.) haben den „Flatterkanal“ (vorn) und den „Ringgitterkanal“ (hinten) entwickelt und gebaut. Im Bild unten ist die Verdichterkaskade am Flatterkanal zu sehen. Dort wird ein Triebwerkssegment, der Verdichter, simuliert. So kann die Strömungslast gemessen und auf ein Original-Triebwerk hochgerechnet werden

Die große FlatterIm neuen „TurboLab“ werden in zwei innovativen Wind- und

Strömungskanälen gefährliche Störungen bei Turbomaschinen untersucht

©

TU B

erlin

/PR/

Phili

pp A

rnol

dt (2

)

Radfahrer machen in Städten etwa 40 Prozent aller verunglückten Verkehrsteilnehmer aus, eine intelligente Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur könnte sie besser schützen

©

Foto

lia/D

an R

ace

Page 7: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Seite 7LEHRE & STUDIUM

Campusblick

Wahl zum 36. Studierenden parlament

tui Vom 15. bis 19. Juni 2015 finden die Wahlen zum 36. Studierendenparla-ment der TU Berlin statt, organisiert vom Studentischen Wahlvorstand. Anträge auf Briefwahl sind in der Geschäftsstel-le des Zentralen Wahlvorstands (TU-Hauptgebäude, Raum H 2028/30) oder online erhältlich. Die Wahlbriefe müssen bis zum 19. Juni 2015, 16.15 Uhr, beim Wahlvorstand oder in einem der Wahl-lokale vorliegen. An allen Tagen kann im Wahllokal im Foyer des Hauptgebäudes (vor der Cafeteria „Wetterleuchten“) gewählt werden. Außerdem ist eine Wanderurne unterwegs. Die genauen Standorte sind den Wahlplakaten oder der Wahlseite im Internet zu entnehmen. Der studentische Wahlvorstand gibt au-ßerdem eine Wahlzeitung heraus.www.studwv.tu-berlin.de

Kochen in der Studentenbude: „Fit durchs Studium“

tui Studierende sind die Zielgruppe eines neuen Kochbuchs aus dem Stu-dentenwerk Berlin: „Fit durchs Studium“ bietet zahlreiche Rezepturen für ausgewo-gene und gesunde Ernährung, eine klei-ne Lebensmittelkunde, Informationen zu Garverfahren und illustrierte Bewegungs-tipps für den körperlichen Ausgleich. Grafisch begleitet vom Study-Buddy-Bä-ren des Studentenwerks Berlin verrät auf über 100 Seiten ein Team von Berliner Mensaleiterinnen und Mensaleitern seine Rezepte rund um die studentische Küche.

Die Rezepte für Fleischliebhaber, für Ve-getarier und Veganer spiegeln auch die Wünsche zahlreicher Gäste der Berliner Mensen nach frischen, regionalen und saisonalen Speisen. Für die Bewegungs-tipps zeichnet der TU-Hochschulsport verantwortlich. Mit dem Kochbuch knüpft das Studentenwerk Berlin an die Informationstage „Fit durchs Studium“ an, die jährlich zu Beginn jedes Semesters in den Uni-Mensen durchgeführt werden.Das Kochbuch ist für 5,95 Euro in allen Mensen und Cafeterien des Studentenwerks Berlin erhältlich.

MINT-Studium–Netzwerk ausbauen

tui Wer ein MINT-Fach studiert, dem stehen viele Wege offen. Nur: Welcher ist der richtige? Wichtige Entscheidungs-hilfen dazu bietet ein Orientierungs-und- Vernetzungs-Workshop, den die Fraun-hofer-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der femtec GmbH im Juni 2015 in Berlin anbietet: „Talent Take Off – Ver-netzen“. Hier lernen MINT-Studierende Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kennen und treffen auf Forscherpersön-lichkeiten, die von ihrem Werdegang, ihren Forschungserfolgen, aber auch überwundenen Hindernissen berichten. Daneben können Kompetenzen in span-nenden Workshops wie „MatLab“, „App-Programmierung“, „Studienfinanzie-rung“, „Wissenschaftliches Publizieren“, „Auftrittskompetenz“, „Science Slam“ oder „Mathematische Modellierung“ erweitert werden. Der kostenpflichtige Workshop (100 Euro inklusive) findet vom 25. bis 28. Juni 2015 in Berlin statt.www.fraunhofer.de/vernetzen

FaSTTUBe enthüllt neuen Rennwagen

cr Am 28. Mai 2015 ist es wieder so weit: FaSTTUBe, das Formula Student Team der TU Berlin, läutet mit dem „Roll-out“, der Präsen-tation seines neuen Rennwagens „FT2015“, die Saison 2015 ein. Der zehnte Bolide des Studieren-denteams wird feierlich enthüllt. Außerdem werden die Highlights des Rennwagens erläutert und die Produkte der FaSTTUBe sponsern-den Unternehmen vorgestellt, und man kann sich mit den Mitgliedern des Teams und ihren Unterstützern persönlich austauschen. Die sich bei FaSTTUBe engagierenden Stu-

dierenden kommen aus verschiede-nen Fachrichtungen. Sie entwerfen und fertigen jedes Jahr im Rahmen eines Konstruktionswettbewerbes der Society of Automotive Engi-neering einen Rennwagen und fahren damit Rennen. Die Informa-tionsstände sind bereits ab 14 Uhr geöffnet, der Rennwagen wird um 17.30 Uhr präsentiert.

www.fasttube.de

Was soll ich studieren?Mit einem neuen Konzept stellt die Allgemeine Studienberatung bei den TU-Infotagen

Schülerinnen und Schülern die Studiengänge der Universität vor

Herr Ünal, in den ersten Junitagen laden die Allgemeine Studienberatung und die Fachstudienberatungen der Universität Berliner und Brandenburger Schülerinnen und Schüler wieder zu den TU-Infotagen ein. Sie erwarten dazu rund 4000 Studien-interessierte. Warum sind diese Infotage so wichtig und was passiert dort?Für die Schülerinnen und Schüler ist das häufig der erste Kontakt zur TU Berlin, zu einer Hochschule überhaupt. Viele haben gerade Abitur gemacht oder machen es im nächsten Jahr. Sie sind also ganz am Anfang der Studi-enorientierung. Unsere Aufgabe ist es, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, Entscheidungshilfen und Beratung zu geben und so die Fächervielfalt unserer Universität zu verdeutlichen. Für wie wichtig diese Erstinformationen an der Universität auch in den Schulen gehal-ten werden, zeigt sich daran, dass die Berliner Schulen ihren Schülerinnen und Schülern für diese Veranstaltung Befreiung vom Unterricht gewähren.

Was erwartet die Studieninteressierten konkret?Wir stellen die Studiengänge der TU Berlin an zwei Tagen zentral vor, und zwar in moderierten Gesprächen auf der Bühne mit den meist studentischen Studienfachberatern. Diese berichten von ihren persönlichen Eindrücken und

Erfahrungen. Dabei versu-chen wir dann die Grenzen und Gemein-s a m k e i t e n der einzelnen Studiengänge deutlich zu machen. Da-

nach stehen auf dem Infomarkt die Studienfachberatungen, Experten aus den Fakultäten, aus dem Bereich Be-werbung und Zulassung und viele an-dere bereit, sich mit Fragen löchern zu lassen. Von dort kann man dann in die Institute und Labore gehen, wo die ein-zelnen Studiengänge ebenfalls auf die Besucherinnen und Besucher vorberei-tet sind, zum Beispiel mit Experimen-ten oder Führungen, Beratungen, Fach-vorträgen. Das können die Fachgebiete völlig frei entscheiden. Natürlich gibt es auch fächerübergreifende Angebote zur Orientierung, zum Beispiel „Mehr als Mathe“, „Frauen in Naturwissenschaft und Technik“, MINTgrün oder, insbeson-dere für Eltern, den „Elternabend“.

Sie haben die TU-Infotage ja in den ver-gangenen zwei Jahren umgestaltet. Wa-rum?Ja, das stimmt. Wir wollten verhindern, dass die Interessierten sich von vorn-

herein für einen Bereich entscheiden müssen. Früher boten wir Vorträge und Beratungen in verschiedenen Hörsälen an, nach Studiengängen geordnet. Da-durch, dass wir nun zentral Berater und Studierende auf der Bühne aus verschiedenen Bereichen erzählen lassen, gelingt es uns, Studienangebo-te zielgruppengerechter zu kommu-nizieren. Wir bekommen dazu auch sehr positive Rückmeldungen. Derzeit arbeiten wir an Ideen, wie wir noch mehr Anschaulichkeit bei den Fachin-halten vermitteln können. Die Fragen stellte Patricia Pätzold

TU-INFOTAGE

Wann? 2. und 3. Juni 2015, 8.30–18.30 UhrWo? Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Hörsäle H 104 und H 105 im Erdgeschoss. Erstauskünfte gibt der Telefonservice Express. Für Stu-dierende und Studieninteressierte mit Behinderungen und chronischen Krankheiten werden spezifische Be-ratungen durch die Behindertenbe-ratung angeboten.T 030/314-2 99 [email protected]/infotagewww.behindertenberatung.tu-berlin.de

Smarte Mobilität im urbanen RaumWissenschaftler und Studierende entwickeln der „Tripelec“ – und gestalten die Zukunft des Fahrradfahrens neu

Der verantwortungsvolle Umgang mit limitierten Ressourcen lässt heute die Bedeutung der nachhaltigen Mobili-tät steigen. Am TU-Fachgebiet Indus-trielle Informationstechnik wird aus diesem Grund das etablierte Konzept Elektrofahrrad unter dem Aspekt der ökonomischen, ökologischen und so-zialen Nachhaltigkeit hinterfragt. So wurde im Sonderforschungsbereich 1026 „Sustainable Manufacturing“ das Projekt „Smart Urban Wheeler“ (SUW) umgesetzt und ein Prototyp gebaut. Ausgehend von der Analyse eines existierenden dreirädrigen „Tri-pelec“ haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Buchholz und Tom Buchert in Kooperation mit ande-ren TU-Fachgebieten Verbesserungen identifiziert und mit Studierenden der Lehrveranstaltung „Virtuelle Produkt-entstehung“ umgesetzt.Verschiedene Materialien wie Stahl,

Aluminium, Titan oder sogar Bambus wurden auf ihre technische Machbar-keit und Ökobilanz von der Rohstoff-gewinnung bis zur stofflichen Verwer-tung hin geprüft. Stahl entpuppte sich

dabei sowohl als kostengünstig und langlebig sowie als energiesparend produzierbar. Für die transparente re-gendichte Kuppel wird momentan die Verwendung von Bioplastik geprüft.

Auch das Antriebssystem wird im Hin-blick auf den energetischen Haushalt weiterentwickelt. Energierückgewin-nung im Bremsvorgang und die Mög-lichkeit, die Batterie mittels Generator im Stand durch die Pedalerie aufzula-den, soll den Tripelec verbessern. Die Modulbauweise ermöglicht zudem bis zu drei Antriebskonzepte sowie ver-schiedene Konfigurationen für den Gepäckträger (Lastmodul, Solarpanel und Kindersitz). Erhöhte Ergonomie und Fahrkomfort sollen langfristig eine Substitution von Kleinwagen anstoßen.Ein weiterer Aspekt im Kontext der Elektromobilität ist die zunehmende Bedeutung von Informationstechnik. Ziel ist es deshalb, die Verfügbarkeit von Energieressourcen (Sonne, Mus-kelkraft, Batterie) zu visualisieren und so den Nutzer gezielt in den Energie-haushalt des SUW einzubinden. Eric Schuster/Frances Banduch

cp Im Oktober 2013 startete ein Gestaltungswettbewerb, an dem Studierende des Master-Stu-diengangs Landschaftsarchitektur teilnahmen. Die Aufgabe war, einen rund 210 Quadratmeter großen Themengarten im Rahmen der Bundesgartenschau 2015 aus Beton zu gestalten und damit die Vielseitigkeit und die Möglichkeiten von Beton kreativ darzustellen. Das Projekt entwickelte sich aus einer Zusammenarbeit zwischen der BetonMarketing Nordost GmbH, dem TU-Fachgebiet Landschaftsbau-Objektbau der Landschaftsarchitekten und der Hochschule Magdeburg-Stendal mit dem Lehrgebiet Baustoffkunde der Bauingenieure. BetonMarketing Nordost entschied sich, den Entwurf „Beton in Form“ der TU-Studierenden der Landschaftsarchitektur auf der BUGA umzu-setzen. Zusätzlich hatten die Studierenden hervorragend ausgearbeitete und präzise durchdachte

Modelle gebaut, um die Entwürfe ihrer Gärten darzustellen. Unterstützt wurden sie aus der TU Berlin von Prof. Dr. Loidl-Reisch und Simon Colwill. Durch das Begleiten des Projektes vom Entwurf bis zur baulichen Umsetzung begriffen die Studierenden die Konsequenzen ihrer Planung und die Komplexität des Bauens. Sie bekamen, so die Lehrenden erfreut, durch die Zusammenarbeit mit realen Kunden, Handwerkern und Lieferanten wertvolle Einblicke in die Berufswelt.

Der Betongarten ist noch bis zum 11. Oktober 2015 auf dem BUGA-Packhofgelände in Brandenburg an der Havel, Themengärten, zu besichtigen. BUGA-Öffnungszeiten täglich von 9 bis 19 Uhrwww.buga-2015-havelregion.de/gartenschau/brandenburg/themengaerten-im-packhof.html

Die Leichtigkeit von Beton

©

Beto

nMar

ketin

g N

ordo

st (4

)

©

TU B

erlin

/Pre

sses

telle

/Ulri

ch D

ahl

Studienberater Baris Ünal

Das Tripelec-Team im Produktionstechnischen Zentrum der TU Berlin

©

Ole

Kro

eger

Der Bolide aus dem Jahr 2014

©

TU B

erlin

/PR/

Phili

pp A

rnol

dt

News aus der TU Berlin Immer besser informiert

www.tu-berlin.de/newsportal

Stabsstelle für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni

Page 8: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

Seite 8 TU intern · Nr. 5/Mai 2015STANDPUNKTE

Die aktuellen Entwicklungen des Berliner Wohnungsmarktes sind

immer wieder Thema auch von Ver-anstaltungen der TU Berlin wie des gif-REM-Forums „Bezahlbares Woh-nen“ im März dieses Jahres oder des „Dialog Extrem – Miete und andere Missverständnisse“. Beide Events zo-gen aufgrund der Brisanz des Themas viele Gäste an. Denn Wohnen betrifft alle!Im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage entsteht auf einem voll-kommenen Markt der Preis in Abhän-gigkeit von der angebotenen Menge. So weit die volkswirtschaftliche Theo-

rie. Der Wohnungsmarkt ist aber kein vollkommener Markt im ökonomisch-theoretischen Sinn: Neben Transakti-onskosten und Informationsasymme-trien, die in größerem oder kleinerem Ausmaß jedem realen Markt eigen sind, ist der Wohnungsmarkt aufgrund der immobilieninhärenten Eigenschaf-ten, wie Immobilität und Heterogeni-tät, sowie des menschlichen Bedürf-nisses nach Wohnen als sozialem Gut stark politisch reguliert. Der Markt kann also nicht aus sich selbst heraus einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage schaffen, weshalb Interven-tionen notwendig sind. Aber wie stark können oder dürfen diese sein?Wenn man davon ausgeht, dass große Teile des Marktes im Sinne der „in-visible hand“ funktionieren sollen, da nicht alle Bürger durch den Staat unterstützt werden können, ist eine Abgrenzung notwendig.� Wo soll die Förderung beginnen?� Wie viel darf sie den Steuerzahler

kosten?� Wie kann sie marktverträglich gere-

gelt werden?� Wer ist förderungswürdig? Wann

sollten die Sozialsysteme greifen?� Wie viel Miete kann aus eigener

Kraft getragen werden?Eine wichtige Frage dabei ist: Wie viel Prozent des Haushaltseinkommens können oder sollten für Wohnen aus-gegeben werden  – kurz: Was ist uns Wohnen wert? Bei allen teils berech-tigten Forderungen nach mehr Sozial-wohnungen und Wohngeldzuschüssen darf nicht vergessen werden, dass die-se gegenfinanziert werden müssen und somit für andere öffentliche Aufgaben fehlen, zum Beispiel für Bildung und Hochschulfinanzierung.

In der Vergangenheit sind immer wie-der Fehlallokationen erfolgt, wie die zu starke Förderung durch die Son-der-AfA-Ost (Sonder-Absetzung für Abnutzung) in den 1990er-Jahren mit der Folge eines enormen Leerstandes in Ostdeutschland. Dieser Leerstand hat sich in Berlin zunächst nur lang-sam abgebaut und brachte über lange Phasen sinkende Mieten mit sich. Die Miete des preisgebundenen Wohn-raums war infolgedessen sogar höher als die Marktmiete. Die Berliner Woh-nungsgesellschaften bauten den Be-stand an Sozialwohnungen folgerichtig ab. Die Bautätigkeit in diesen Märkten erlosch vollständig. Die Attraktivität von Investitionen sank auf null, was sich bis heute negativ auswirkt.

Die Verknappung wurde zu spät erkannt

Aber gleichzeitig entwickelte sich Berlin – nicht zuletzt auch aufgrund der geringen Mieten – als Standort für Kreative und Start-ups aus dem In- und Ausland. Diese Entwicklung war in diesem Ausmaß nicht absehbar. Man ging im Gegenteil sogar noch von ei-ner fallenden Nachfrage aufgrund der negativ prognostizierten deutschen Bevölkerungsentwicklung aus. Die Renditen waren unattraktiv, Projekt-entwickler zogen sich aus dem Markt zurück, und Wohnungsgesellschaften bauten ihre Bauabteilungen ab. Eine schnelle Reaktion auf die ansteigende Nachfrage war so nicht möglich. Auch die Politik reagierte aufgrund der Er-fahrungen aus den 1990er-Jahren nur zögerlich und betrachtete die Entwick-lung ebenso wie die Marktakteure

lange Zeit als Bereinigung und Gesun-dung des Marktes. Zu spät wurde die Verknappung erkannt.Wenn man nun noch das Ansteigen der Baupreise aufgrund dieses Wachs-tums, aber auch der gestiegenen Zahl an Regularien hinzurechnet, bleibt Bauen trotz wieder höherer Erträ-ge unattraktiv. Die seit 2009 wieder stärker ansteigenden Mieten und das geringe Zinsniveau sowie die Kapital-flucht aus unsicheren Märkten infolge der Finanzkrise machten nun auch in- und ausländische Kapitalanleger auf den Berliner Bestandsmarkt aufmerk-sam. Neben den Mieten stiegen auch die Kaufpreise. In Berlin werden fast nur Eigentumswohnungen für Kapital-anleger gebaut, der Mietwohnungsbau kommt gerade erst wieder zum Anlau-fen, obwohl Berlin eine Mieterstadt ist. Rund 70 Prozent der Einwohner woh-nen zur Miete.Als ob diese ungünstigen und sich ver-stärkenden wirtschaftlichen Effekte nicht schon genug wären, kommt eine der Stadt eigene Wohn- und Unterstüt-zungskultur hinzu. Jahrzehntelange Subventionen in West- und Ostberlin haben ein Selbstverständnis geringer Mieten in zumeist un- oder teilsanier-ten Häusern zum Kult gemacht. Bis vor Kurzem waren aber auch Woh-nungseigentümer in Berlin eher inter-essiert daran, ihre unrentablen Häuser loszuwerden, um sich nicht auch noch um die kostenverursachende Verwal-tung und Instandhaltung kümmern zu müssen. Das hat sich mit der zuvor beschriebenen Marktentwicklung ge-ändert – zum Glück! Nun treffen aber quasi verfeindete Interessengruppen aufeinander, die beide ihre Überzeu-gungen verteidigen. Das führt zu sozi-

alen Unruhen und Zusammenschlüs-sen in diversen Bürgerinitiativen.Wie kann man diese Auseinander-setzungen bei notwendigen Moder-nisierungen und Nachverdichtungen schlichten? Berlin braucht dringend Neubau  – und das zu bezahlbaren Preisen, also moderaten Baukosten. Aber wie? Neben Baukostensenkung durch effiziente Grundrisse und Ma-terialien sind die Baulandausweisung der Kommunen sowie eine zügige Baurechtsschaffung wichtige Stell-schrauben. Da sind solche Ereignisse wie „100 Prozent Tempelhofer Feld“ nicht gerade förderlich. Wenn solche Potenziale nicht gehoben werden, dann wird Berlin das Problem der ge-stiegenen Wohnnachfrage nicht lösen.

Schuldzuweisungen an „böse“ Investoren bringen nichts

Diese NIMBY (Not in my backyard)-Entscheidungen sind in unserer Ge-sellschaft häufig. Wir wollen gute Anbindungen an Verkehrswege, aber bitte die Schiene oder Straße nicht vor unserem Fenster. Wir wollen bezahlba-res Wohnen, aber bitte nicht hier auf „meiner“ Grünfläche.Die Einbindung aller Stakeholder und der Interessenausgleich haben vor dem Hintergrund der aktuellen Erfah-rungen immer mehr Gewicht und sind auch eine Frage der Baukosten. Denn Bauverzögerungen bedeuten Kosten. Dabei muss ein gemeinsames Ver-ständnis für beide Seiten hergestellt werden. Es muss klar sein, dass das Wohnungsproblem in Berlin nicht von einzelnen Baugruppen oder Initiati-ven, wie „Stadt von unten“ oder „Ber-

liner Mietenvolksentscheid“, lösbar ist. Diese Initiativen sind Randerschei-nungen, können nur, wenn überhaupt, kleine Änderungen herbeiführen und verlieren sich in Schuldzuweisungen an „böse“ Investoren und „profitgei-le“ Projektentwickler. Sie sind dem Lager der „linken Träumer“ oder all-gemein gewaltbereiten Gruppierungen zuordenbar, wo staatliche Verteilung alle Ungerechtigkeiten heilt. Bauen braucht aber, wie jede wirtschaftli-che Aktivität, auch eine Rendite als Ausgleich für eingegangene Risiken, und die ist nur erreichbar, wenn die Baukosten durch die späteren Ein-

nahmen gedeckt werden. Somit sind Mieten über zehn Euro und mehr bei den derzeitigen Baukostenbedingun-gen notwendig. Eine Miete von fünf bis sechs Euro, wie von Bürgern und wählerfreundlicher Politik gewünscht, ist damit nur durch gezielte Förderung erreichbar. Wollen wir das?Fördermöglichkeiten unterscheiden sich in Subjekt- (Wohngeld, Mietzu-schläge, Steuervergünstigungen) und Objektförderung (zinsverbilligte Bau-darlehen, Baukostenzuschläge, Ab-schreibungen). Aber auch über alter-native Formen der Bereitstellung von günstigen Grundstücken, zum Beispiel über Erbpachtverträge und Unterstüt-zung alternativer Bauformen, wie Ge-nossenschaften ohne Gewinnanspruch im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe, ist nachzudenken. Die Mietpreisbremse als „Verordnung von oben“ wird nur wenig helfen und nicht nur die schwar-zen Schafe treffen, sondern die ganz normale Neubautätigkeit einschrän-ken und das Problem somit verstärken.

DIE AUTORINDie Autorin Prof. Dr. Kristin Wellner ist Leiterin des Fachgebietes Planungs- und Bauökonomie/Immobilienwirt-schaft am Institut

für Architektur. Zusammen mit dem Fachgebiet Stadt- und Regionalso-ziologie von Prof. Dr. Sybille Frank erforscht Kristin Wellner in einem aktuellen Projekt, wie sich durch Tourismus die wahrgenommene Wohnqualität in einer Stadt ändert.

©

pixe

lio/B

rit B

erlin

/ C

aplio

R1V

Use

r

Was ist uns Wohnen wert?

Aktuelle Entwicklungen am Beispiel des Berliner Wohnungsmarktes

Von Kristin Wellner

Ideen für die Wohnraumbeschaffung gab es in den vergangenen Jahrzehnten viele. Hier eine Wohnblockbebauung mit nachträglich aufgesetztem Dachgeschoss in Berlin-Wedding

©TU

Ber

lin/P

R/U

lrich

Dah

l

Page 9: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Seite 9MENSCHEN

Meldungen

Verstorben

Gold für Mike SchlaichTU-Brückenexperte von

der Institution of Structural Engineers ausgezeichnet

tui Die Ting-Kau-Brücke in Hong-kong zählt zu seinen Werken. Sie ist mit 1177 Metern eine der längsten und schlanksten Schrägseilbrücken der Welt. Überall auf der Welt hat Mike Schlaich spektakuläre Hän-gebrücken- und Tragwerkskonst-ruktionen realisiert. Nun wurde der Professor für Entwerfen und Konstruieren der TU Berlin für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet des Bauingenieur-wesens mit der Goldmedaille der Institution of Structural Engineers ausgezeichnet.Gewürdigt wird Prof. Dr. Mike Schlaich für seine wissenschaftli-chen und praktischen Leistungen auf dem Gebiet der Leichtbau-strukturen, insbesondere der ele-ganten Verwendung von Beton, sowie für seine international aner-kannten ingenieurwissenschaftli-chen Publikationen über Fußgän-gerbrücken. Die Verleihung findet am 3. September 2015 in Singapur statt. Die Institution of Structural Engineers mit Sitz in London ist mit rund 27 000 Mitgliedern die weltweit größte Vereinigung im Bereich der Baukonstruktion. Die Goldmedaille ist die höchste Aus-zeichnung, die die Einrichtung seit dem Jahr 1922 vergibt.Seit 2004 ist Mike Schlaich Pro-fessor für das Fachgebiet Entwer-fen und Konstruieren – Massivbau am Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin. Gemeinsam mit weiteren TU-Kollegen leitet er dort auch das Kompetenzzentrum Brückenbau. Darüber hinaus ist er Geschäftsführer des Ingenieur-büros „schlaich bergermann und partner“.

Zu den bekanntesten Projekten des Büros in Deutschland gehören der Hauptbahnhof in Berlin, das Flughafenterminal in Stuttgart, die Messehallen in Hannover, das Olympiastadion in Berlin und die Stadthafenbrücke in Sassnitz auf Rügen, die mit dem deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet wurde. Unter anderem arbeitet das Ingenieurbüro auch mit dem Verpa-ckungskünstler Christo zusammen, der in der Wüste von Abu Dhabi eine Großskulptur mit 410 000 Öl-fässern plant. Mike Schlaich und seine Kollegen übernehmen hier die Planung des Tragwerks.

Marion Schallwig16. 2. 1954–23. 3. 2015Abteilung Bau- und Dienstemanagement

Petra Forbrich26. 11. 1952–22. 4. 2015Abteilung Studierendenservice

Die Technische Universität Berlin wird ihnen stets ein ehrendes Andenken bewahren.

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

Mike Schlaich

Übergabe des Präsidenten-amtes an Martin Grötschel

pp Bun-deskanzlerin Dr. Dr. h. c. mult. Angela Merkel wird den Festvor-trag halten, wenn am 6. Juni 2015 feierlich das

Präsidentenamt der Berlin-Brandenbur-gischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) übergeben wird: von Prof. Dr. med. Dres. h. c. Günter Stock an Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel. Der Wissenschaftsmanager und TU-Mathe-matikprofessor wurde bereits Ende 2014 in dieses Amt gewählt. Die Amtszeit sei-nes Vorgängers Günter Stock endet 2015 satzungsgemäß nach zehn Jahren. Die Festsitzung, auf der die höchsten Aus-zeichnungen der Akademie vergeben und die neuen Mitglieder vorgestellt werden, findet im Konzerthaus am Gen-darmenmarkt Berlin statt.

Bachelor, Master und Promo tion in acht Jahren

pp Eine besondere Ehrung wurde dem jungen Physiker Dr. David P. Rosin zuteil, der 2014 an der TU Berlin promoviert wurde und von TU-Professor Dr. Eckehard Schöll sowie von Prof. Dr. Daniel Gauthier von der Duke University, North Carolina, USA, betreut worden war. Er erhielt aus der Hand des Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), Prof. Dr. Edward G. Krubasik, beim Festakt der von mehr als 6000 Physikern besuchten DPG-Jahrestagung den Dissertationspreis 2015 der Sektion „Kondensierte Mate-rie“. Der Preis war deutschlandweit aus-geschrieben worden. Die Sektionsleiter der 13 Fachverbände bildeten die Jury. David P. Rosin hatte zum ersten Mal im Labor große, komplexe Netzwerke expe-rimentell realisiert und signifikante neue Ergebnisse zu deren nichtlinearer Dyna-mik erzielt, die nicht nur Grundlagenwis-sen erweitern, sondern auch relevante neuartige Anwendungen versprechen. Er hat in dem an der TU Berlin angesiedelten SFB 910 mit Auszeichnung promoviert. Der Titel seiner Arbeit lautete „Dynamics of Complex Autonomous Boolean Net-works“. Sie ist auch als Buch in der Serie „Springer Theses. Recognizing Outstan-ding Ph.D. Research“ erschienen. Sein Doktorvater Eckehard Schöll ist zur Recht stolz: „Er war der erste Physikstudent der TU Berlin, der nach der Umstellung auf Bachelor und Master seinen Bachelor ge-macht hat und in weniger als insgesamt acht Jahren Bachelor, Master und Promo-tion abgeschlossen hat.“

Orientierung im NebelZum Tode von Professor Dr. Bernd Mahr

Mit Professor Dr. Bernd Mahr verliert die Technische Universität Berlin einen herausragenden Wissenschaftler. Sein enormes Wissen und seine Kreativität haben die Universität und die Fakultät für Elektrotechnik und Informatik tief geprägt. Professor Mahr war ein hoch angesehener Experte in der Theoreti-schen Informatik, doch seine Arbeiten und sein breites Wissen reichten weit über sein Fachgebiet hinaus. Vor allem seine grenzüberschreitenden Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Informatik und Philosophie verschafften ihm hohe Anerkennung.

Sein Forschungsgebiet war in den ers-ten Jahren an der TU Berlin die Alge-braische Spezifikation, wo er gemein-sam mit seinem Freund Hartmut Ehrig ein richtungsweisendes Standardwerk schrieb. Mit viel Weitblick hatte er dieses Gebiet gewählt: Die damit be-gründeten Konzepte finden wir noch heute als zentrale Elemente in der ob-jektorientierten Programmierung und bei Software-Architekturen.Bernd Mahr bewegte sich in vielen Be-

reichen der Informatik. Er leitete ein großes Projekt der Medizininformatik mit dem Deutschen Herzzentrum Ber-lin, ebenso wie er Pate stand bei der Entwicklung einer der ersten Suchma-schinen der Welt.Später hat er intensive Studien der e-Theorie aufgenommen. Damit adres-

sierte er nicht nur Informatikaspekte der Typtheorie und der Semantik, sondern stieß zu den fundamentalen Fragen der mathematischen Mengen-lehre und der Philosophie vor. Sein umfassender Theoriebegriff ging weit über die Theoretische Informatik hin-aus: „Theorien dienen der Erkenntnis als Werkzeug und dem Verständnis als Hintergrund … sie sind die Orientie-rung im Nebel, die Ordnung im Chaos und der feste Boden im Sumpf.“In den letzten Jahren beschäftigte er sich vor allem mit dem Modellbegriff. Die zentralen Themen dieser For-schung charakterisierte er selbst als „das Modell der Auffassung und das Modell des Modellseins, die Ausgangs-punkte mathematischer und wissen-schaftstheoretischer Theoriebildung sind“. Diese Studien waren auch An-lass und Gegenstand seiner Arbeit im Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestal-tung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin.An der TU Berlin war er Dekan, Mit-glied von Akademischem Senat und Konzil sowie Vorsitzender der Kom-

mission für Lehre und Studium (LSK), Sprecher von Forschungsverbünden und Initiator von Graduiertenkollegs. Herauszuheben sind sein Engagement für die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin, der er viele Jahre als Vor-stand und Vizepräsident diente, und seine Bemühungen um die internati-onalen Kontakte der Universität, vor allem mit der Jiao-Tong-Universität in China, aber auch – zusammen mit dem DAAD – in Ländern wie Afghanistan, Syrien oder Pakistan. Auch sein Ein-satz bei der Einwerbung und Vergabe von Deutschlandstipendien hat ihm in den letzten Jahren viel Freude und Erfolg gebracht.Bernd Mahr hat große Spuren in dieser Universität hinterlassen. Seinen Kolle-gen und Mitarbeitern war er ein guter, verlässlicher Freund und stets ein Vor-bild. Seine zahlreichen Verdienste für die Fakultät und die Universität, seine umfassende Bildung, seine Freundlich-keit, sein Humor und seine Loyalität und Integrität bleiben unvergessen! Prof. Dr. Peter Pepper, Prof. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen

Prof. Dr. Bernd Mahr, 18. 6. 1945–12. 4. 2015

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

Irene Anastasiadou im Berliner Technik museum

Hände, Füße und die Geometrie von

Aminosäuren

„Wesentliche Bausteine des Lebens, die Aminosäuren, kommen in der Natur fast überwiegend linkshändig vor.“ Diese für den Laien unverständliche Aussage der Physi-kochemikerin Aude Bouchet, PhD, führt mitten hinein in ihr Forschungsprojekt.Chiralität bezeichnet die Tatsache, dass sich Gegenstände zueinander wie Gestalt und Spiegelbild verhalten, also niemals deckungsgleich sind, wie zum Beispiel Hände oder Füße. Auch auf molekularer Ebene gibt es diese Ei-genschaft, zum Beispiel bei Aminosäuren, den Bausteinen der Proteine. „Die Funktion von Proteinen hängt stark von ihrer Geometrie ab, die gemeinsam mit der Chiralität entscheidend für die Interaktionen zwischen Biomolekü-len ist. Ich erforsche mit physikochemischen Methoden die molekularen Gebilde der Glutaminsäure, einer der 20 natürlichen Aminosäuren. Ich möchte die molekularen Wechselwirkungen verstehen, die sich dabei abspielen“, so Aude Bouchet. Seit einem Jahr arbeitet die Französin mit Prof. Dr. Otto Dopfer am Institut für Optik und Atomare Physik der TU Berlin. „Die International Post-Doc Initia-tive – IPODI – gibt mir die großartige Chance, mein eige-nes Forschungsprojekt zu vertiefen und mir dadurch einen festen Platz in der Scientific Community zu erobern. Ich kann hier an der TU Berlin selbstständig arbeiten. Das ist wirklich toll!“, sagt Bouchet. Man merkt ihr die hohe Mo-tivation an. Zwar weiß die junge Französin sehr wohl, dass sie sich auf einen Karriereweg begibt, der viel Strategie und Planung erfordert und auch Zeiten der Unsicherheit mit sich bringt, doch vertraut sie darauf, dass sich gera-de in der Wissenschaft Qualität und Exzellenz der Arbeit letztlich durchsetzen. „Die Arbeit hier an der TU Berlin mit Professor Dopfer hat mich ein ganzes Stück sicherer in meinen Entscheidungen gemacht. Ich weiß jetzt genau, in welche Richtung ich weitergehen will.“ Christiane Petersen

Eisenbahn – alt, aber nicht

veraltetNach wie vor geht von der Eisenbahn und ihren viel-fältigen Teilaspekten eine merkwürdige Faszination aus. Das beweisen unzählige Museen und Vereine, aber auch historische, technische und kulturwissenschaftliche Pro-jekte. Der IPODI-Wissenschaftlerin Irene Anastasiadou, PhD, ergeht es nicht anders. In ihrem Forschungsprojekt untersucht sie die Entwicklung des transnationalen Eisen-bahnnetzes in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg.„Mich interessiert nicht nur die Zusammenarbeit der wichtigsten asiatischen Länder China und Indien nach dem Zusammenbruch des britischen Commonwealth, sondern auch die Projekte und Visionen transnationaler Akteure wie der Europäischen Union und der „United Nations Economic and Social Commission for Europe and the Pacific“ (ESCAP), zum Beispiel auch deren wirt-schaftliche und politische Motive. Heute ist der Schienen-transport zwischen Asien und Europa eine echte Alter-

native zum Seetransport“, stellt sie fest. Sie will ebenso die Bedeutung der transnationalen Eisenbahnnetze für ein verstärktes wirtschaftliches, politisches und soziales Zusammenwachsen der asiatischen Länder erforschen. Nach einem Master-Studium der Geschichte und Philoso-phie promovierte Irene Anastasiadou an der TU Eindhoven im Bereich der Internationalisierung der europäischen Ei-senbahnnetze.Irene Anastasiadou schätzt den Aufenthalt an der TU Berlin als eine wichtige Etappe ihrer Karriere ein: „Mein Mentor im IPODI-Programm ist Professor Hans-Liudger Dienel, der unter anderem im Bereich der Internationa-lisierung von Infrastruktursystemen arbeitet. Ich freue mich sehr auf das Projekt mit ihm und auf die großartige Chance, mich ganz und gar auf meine Forschung konzen-trieren zu können. Die IPODI-Fellowship ermöglicht mir eine Arbeitssituation, die man nicht sehr oft vorfindet.“ Christiane Petersen

Das von der Europäischen Union im Rahmen der Marie Curie-Maß-nahmen kofinanzierte Programm IPODI (International Post-Doc Initia-tive) fördert herausragende internationale Wissenschaftlerinnen, die an der TU Berlin innerhalb von zwei Jahren ein eigenes Forschungs-vorhaben durchführen möchten.

STIPENDIATINNEN AN DER TU BERLIN

Aude Bouchet ist Physikochemikerin und erforscht Naturphänomene

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

©

TU B

erlin

/PR/

Ulri

ch D

ahl

Page 10: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

Seite 10 TU intern · Nr. 5/Mai 2015INTERNATIONALES

Seminare für Alumni 2015

im „WASSER- UND UMWELTMA-NAGEMENT“ IN QUITO, ECUADORIntegriertes Wasserressourcenma-nagement, Trinkwasserschutz und Was-seraufbereitung, Abwasserreinigung, Umweltplanung, Umweltmanagement und Umweltkonflikte sind die Themen des internationalen TU-Alumniseminars für Alumni aus Lateinamerika, das vom 19. bis zum 23. August 2015 in Ecua-dors Hauptstadt Quito stattfindet. Das Programm wird vom DAAD gefördert und beinhaltet neben Seminartagen an der Universidad San Francisco de Quito auch Fachexkursionen in Quito und Um-gebung. Das Seminar wird von Prof. Dr. Uwe Tröger vom Institut für Angewandte Geowissenschaften geleitet.

im „SMART CITIES“ IN BANDUNG UND JAKARTA, INDONESIEN Vom 15. bis 19. September 2015 findet das eben-falls vom DAAD geförderte internationale Seminar „Smart Cities“ für Alumni der TU Berlin in Südostasien statt. Das viertägige Seminar in Bandung und Jakarta befasst sich mit der nachhaltigen Entwicklung asiatischer Städte. In Fachexkursionen werden neue Stadtsiedlungen, BSD City sowie das „Green Kampung Projekt“ in Jakarta Timur besichtigt. Schwerpunkte des von Professor Raoul Bunschoten ge-leiteten Seminars sind Stadtplanung und Städtebau, Energieeffizienz von Gebäu-den und nachhaltige Verkehrsplanung.

Ansprechpartner: Dr. Ingo Meyer vom Alumni-Team. Bewerbung und Information: T 030/314-2 40 28 [email protected] www.alumni.tu-berlin.de/internationale-seminare/seminare-fuer-alumni

Wachsende Mobilität in

Europatui Die internationale Mobilität der Hochschulangehörigen inner-halb Europas nimmt immer weiter zu. Im Hochschuljahr 2013/14 ha-ben rund 40 500 Studierende und Hochschulbeschäftigte mit einem Erasmus-Stipendium in Studium, Lehre und Verwaltung anderer eu-ropäischer Hochschulen geschnup-pert. Mit rund 36 000 Euro ging ein Großteil der Erasmus-Zuschüsse an Studierende, eine Zunahme von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fast 4500 deutsche Hochschulan-gehörige unterrichteten mit einem Erasmus-Stipendium an einer aus-ländischen Hochschule oder nah-men an einer Weiterbildungsmaß-nahme im Ausland teil, rund acht Prozent mehr als im Vorjahr. Die Förderung des Zusammenwachsens der Nationen durch Internationali-sierung der Hochschulen ist ein zen-trales Anliegen der Bildungspolitik. Für das Bundesbildungsministerium nimmt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) die Auf-gaben einer Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit wahr und organisiert das Erasmus-Förderprogramm. Die beliebtesten Gastländer für deutsche Erasmus-Studierende waren 2013/14 Spani-en, Frankreich und Großbritannien. Im Durchschnitt verbringen Studie-rende 5,5 Monate im Ausland, bei Praktikanten sind es 4,4 Monate und bei Hochschulpersonal etwa sieben Tage.

Innovationsmanagement und Entrepreneurship

Erfolgreiches Seminar für Alumni aus den USA, Kanada und Mexiko in Boston

Im März 2015 organisierte das TU-Alumni-Team zum ersten Mal ein Alum-niseminar in den USA. Tagungsort war Boston mit den weltberühmten Univer-sitäten MIT und Harvard. Boston ist mit zahlreichen renommierten Universitä-ten und Forschungseinrichtungen sowie innovativen Unternehmen die bedeu-tendste Ideenschmiede und Innovati-onsregion in den Oststaaten der USA. Die Voraussetzungen für Start-ups sind hier exzellent und alle Universitäten bie-ten Entrepreneurship-Programme an.

32 Alumni nahmen an dem vom DAAD geförderten Seminar teil, um Erfahrungen auszutauschen und Kenntnisse über Innovationsmanage-ment und Entrepreneurship zu erwei-tern. Prof. Dr. Jan Kratzer, Leiter des Seminars, stellte zusammen mit Agnes

von Matuschka die Entrepreneurship-Aktivitäten der TU Berlin sowie die Start-up-Szene in Berlin vor. Für viele der Alumni waren diese Entwicklun-gen völlig neu, da sie bereits vor ei-nigen Jahren ihr Studium an der TU Berlin abgeschlossen hatten. Sie selbst berichteten über Erfahrungen beim Aufbau eigener Unternehmen und bei der Gründung von Tochterfirmen in den USA. Ein Teil des Seminars, das konkrete Möglichkeiten bot, sich über Start-ups in der Region zu informie-ren, fand im „Cambridge Innovation Center“ (CIC) statt, dem bedeutends-ten Gründerzentrum, gegründet von zwei MIT-Alumni. Dort arbeiten in-zwischen mehr als 700 Gründer. Ihnen werden flexibel gestaltbare Räume und die komplette Büro-Infrastruktur zur Verfügung gestellt, sodass die Grün-

der sich auf ihr Projekt konzentrieren können. Im CIC befinden sich auch Venture-Capital-Unternehmen sowie das „Venture Café“, in dem sich neue Gründer, Investoren und Manager eta-blierter Unternehmen treffen.Nur wenige Schritte entfernt war die nächste Station des Seminars das Massachusetts Institute of Technology (MIT), Partneruniversität der TU Ber-lin, das ein „Accelerator“-Programm für Gründer vorstellte. Anwendung und Praxisorientierung der Forschung spielen bereits seit der Gründung des Instituts eine große Rolle: Etwa 20 Prozent der MIT-Studierenden grün-den eigene Unternehmen.Das nächste Alumniseminar in den USA soll 2016 oder spätestens 2017 stattfinden. Dr. Ingo Meyer

Alumni-Team TU Berlin

Long Grove, Illinois, USA, 7.30 Uhr morgens: Zwischen einem Golfplatz und zwei Seen fahre ich mit meinem Auto auf das Gelände der Kemper Lakes: ein Geschäftskomplex, rund 35 Meilen nordwestlich von Chica-go, in dem neben vielen anderen Fir-men auch „Dealer Product Services“ (DPS), mein Praktikumsbetrieb, sei-nen Hauptsitz hat. Nachdem ich den Wildgänsen ausgewichen bin, erreiche ich den Parkplatz und betrete das Ge-bäude mit meinem Firmenausweis. Mir kommen Leute mit „Cups“- und „White Sox“-Baseball-Jerseys ent-gegen. Jap … es ist „Take me out to the ball game“-Freitag, und die neue Baseball-Saison ist damit offiziell in vollem Gange … kostenlose Hot Dogs, Salate, Soda und Chips für alle … Hap-py Friday!DPS beschäftigt sich mit strategi-schem Datenmanagement. Eine Firma mit dem Herzen einer Werbeagentur. DPS entwickelt für Kunden aus der Automobilindustrie traditionelle und digitale Marketingkonzepte. Mein Praktikum im Digital Media Team passt perfekt zu meinem Studium. Vor meinem Master-Studium habe ich ein Bachelor-Studium der Sprache und Kommunikation an der TU Berlin ab-solviert. In dieser Zeit habe ich bereits sehr positive Erfahrungen mit einem Auslandsstudium an der University of Utah gemacht. Nun plane ich, Ende diesen Jahres beziehungsweise Anfang 2016 das Master-Studium zu beenden. Doch bevor es so weit ist, wollte ich noch einmal die Möglichkeiten, die mir das Studium bietet, ausnutzen. Deshalb entschied ich mich für einen erneuten Auslandsaufenthalt in den USA, ein Praktikum sollte es diesmal sein. Nun bin ich glücklich für zwölf

Monate in Chicagoland in einem be-zahlten Auslandspraktikum gelandet. Unterstützt haben mich auch das Aka-demische Auslandsamt und der Care-er Service der TU Berlin, der mir eine Teilförderung durch das PROMOS-Programm vermittelt hat. Hier wohne ich in einer Zweier-WG, die Mieten sind nicht gerade billig. Aber ich kom-me sehr gut über die Runden.Mit Planung und Vorbereitung soll-te man früh anfangen, denn sie kos-ten sehr viel Zeit. Für das Praktikum

macht ein kürzerer Zeitraum als ein Jahr aus meiner Sicht wenig Sinn, da es auch viel Energie kostet, im Aus-land in die Arbeitswelt einzutauchen. Bei einem kürzeren Praktikum würde man wieder gehen, wenn man gerade richtig angekommen ist und mehr Ei-genverantwortung im Job übernehmen könnte.Zwei Länder, zwei Kontinente, zwei Kulturen – vor allem zwei unterschied-liche Arbeitskulturen. Besonders die-ser Kulturunterschied hält für mich

ein paar sehr positive Erfahrungen bereit: Die Arbeitsatmosphäre ist ex-trem entspannt und trägt automatisch zu einem produktiven und motivierten Arbeitsklima bei. Im Mittelpunkt steht das Team – gemeinsam ist man stärker. Learning by Doing wird großgeschrie-ben. Auch werden Beruf und Privates nicht überall so strikt getrennt wie in Deutschland. Als Dresscode gilt: Mon-tag bis Mittwoch „business casual“, also eher Anzug, Krawatte und Kos-tüm, Donnerstag und Freitag etwas lo-ckerer: „casual“. Am „Happy Friday“ sind Popcorn und Minigolf kurz vor Feierabend angesagt. Die Mittagspau-sen vergehen beim gemeinsamen Mit-tagessen mit dem gesamten Team oder werden interessant gestaltet durch einen Besuch im Fitnessstudio (eine Etage tiefer), Sonnen auf der Dachter-rasse oder Shoppen. Bemerkenswert sind auch die ausufernden Dekorati-onswettbewerbe für die Schreibtische zu Halloween und Weihnachten – eine Augenweide. Ich hatte sogar die Ehre, als „Mitarbeiterin des Monats“ aus-gewählt zu werden, und konnte mich durch meine Leistungen und Erfahrun-gen schon früh in der Firma etablieren.Als Ausgleich neben den langen Ar-beitstagen habe ich American Tackle Football entdeckt. Es hilft, sich auszu-powern, neue Leute kennen zulernen und die amerikanische Kultur noch besser zu verstehen.Mich hat das Praktikum jetzt schon unglaublich bereichert und ich würde es jederzeit wieder tun. Anke Kutzscher

www.greasemonkeysem.com/2015/02/16/getting-the-most-from-a-digital-media-internship/#more-1011 www.chicagoforcefootball.com

Von Baseball, Popcorn und hoher Arbeitsmotivation

Eine Master-Studentin der Medienwissenschaft erzählt von ihrem Praktikum in den USA

Alumni in Vorständen

Ines Kolmsee bei EWE

t u i S e i t dem 1. Mai ist TU-Alumna Ines K o l m s e e Vo r s t ands -mitglied des Energiekon-zerns EWE AG, der sei-nen Haupt-

sitz in Oldenburg hat. Hier ist sie verant-wortlich für das Ressort Technik mit den Bereichen Erzeugung und Infrastruktur. Vorher war Ines Kolmsee, die an der TU Berlin Energie- und Verfahrenstechnik studierte, unternehmerisch für die von ihr mitgegründete Smart Hydro Power GmbH (Feldafing) tätig und war zuvor von 2006 bis 2014 Vorsitzende des Vorstands der SKW Stahl-Metallurgie Holding AG in München. Erst im Februar dieses Jahres hatte die Deutsche Telekom sie zum Auf-sichtsratsmitglied bestellt. Darüber hinaus ist sie im Aufsichtsrat der Fuchs Petrolub sowie der Umicore und Suez Environment aktiv. Da ist es kaum verwunderlich, dass sie im Jahr 2013 als „Managerin des Jah-res“ ausgezeichnet wurde.

Andreas Huth bei Beta Systems

tui Dr. Andreas Huth ist seit dem 1. März 2015 neu im Vorstand der Beta Systems Software AG. Andreas Huth hat an der TU Berlin Wirtschaftsingenieur-wesen studiert und in diesem Fach 1995 auch seine Promotion abgeschlossen. Beta Systems gehört nach Firmenanga-ben zu den führenden mittelständischen und unabhängigen Softwarelösungsan-bietern in Europa, ist seit 1997 börsen-notiert und beschäftigt rund 300 Mitar-beiter. Sitz des Unternehmens ist Berlin.

Exkursionen zu Start-ups der Umgebung sowie zum Cambridge Innovation Center, dem bedeutendsten Gründerzentrum der Region

Kulturunterschied: ausufernde Deko-Wettbewerbe fürs Büro zu Halloween oder Weihnachten

STIMMEN AUS DEM KREIS DER TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

DR. SURYA RAGHU, Advanced Fluidics LLC, Columbia, MD, USA: Dies ist ein großartiger Anfang, und ich wünsche mir, dass wir so ein Seminar alle drei Jahre organisieren, sodass noch mehr Absolventen aus ganz Nordame-rika zusammenfinden.DR. CHRISTIAN STREDICKE, Snom und Vo-dia, Boston, MA, USA: Die TU Berlin sitzt auf einem Goldschatz voller Kontakte, der mit keinem sozialen Netzwerk der Welt vergli-

chen werden kann. Diejenigen, die von Ber-lin aus aufgebrochen sind, um in der Welt das umzusetzen, was sie in der Uni gelernt haben, sind ein wichtiger Teil dieses Netz-werks. Als ich die Nachricht bekam, dass eine Veranstaltung in Boston geplant war, habe ich nicht gezögert, mich für die Teilnahme zu bewerben.VOLKER MÜLLER, Bentley Systems, Chapel Hill, NC, USA: Das nächste Alumniseminar in

Nordamerika könnte sich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ befassen. In diesem Gebiet sind dringend große Fortschritte erforderlich. In solch einem Seminar sollte diskutiert wer-den, wie Unternehmen Nachhaltigkeit unter-stützen und in den Unternehmenszielen und Organisationsmodellen verankern können.DR. ALIKI COLLINS, AKC Patents, LLC, New-ton, MA, USA: Das erste Alumniseminar in Boston war eine hervorragende Gelegenheit,

andere TU-Alumni und das Alumni-Team der TU Berlin zu treffen, Ideen zu Entrepre-neurship auszutauschen und neue Freunde kennenzulernen. Viele Teilnehmer sind inte-ressiert an der Bildung eines stärkeren Netz-werks von TU-Absolventen in diesem Teil der Welt. Da unsere Verbindungen immer inter-nationaler werden, suchen wir nach Wegen, uns mit anderen Menschen mit gemeinsa-men Studien-Erfahrungen zu verbinden.

©

Patr

ick

Art

TU-Alumni-Portal Ihre Verbindung zur TU Berlin

www.alumni.tu-berlin.de

©

priv

at

©pr

ivat

Page 11: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Seite 11TIPPS & TERMINE

©

Iko

Free

se/d

ram

a-be

rlin.

de

Gremien & Termine

Akademischer SenatBeginn jeweils um 13 UhrOrt: TU Berlin, Hauptgebäude,Straße des 17. Juni 135, Raum H 103513. Mai 201520. Mai 2015 (Sondersitzung)3. Juni 201524. Juni 201515. Juli 2015www.tu-berlin.de/asv

KuratoriumZeit: 9.30–12.30 UhrOrt: TU Berlin, Hauptgebäude,Straße des 17. Juni 13521. Mai 2015, Raum H 103517. Juli 2015, Raum H 2036

Interne Kommunikation

Sprechstunde des PräsidentenProf. Dr. Christian Thomsen18. Mai 2015, 12–13 Uhr15. Juni 2015, 12–13 UhrAnmeldung: [email protected]

Offene Gesprächsrunde der Vize-präsidentin für Forschung, Beru-fungen und NachwuchsförderungProf. Dr.-Ing. Christine Ahrend3. Juli 2015, 10–12 UhrThema: Berufungsverfahren an derTU BerlinAnmeldung: [email protected]

Sprechstunde des Vizepräsidenten für Studium und LehreProf. Dr. Hans-Ulrich Heiß9. Juni 2015, 14–15 UhrAnmeldung: [email protected]

Sprechstunde der Vizepräsidentin für Internationales und Lehr-kräftebildungProf. Dr. Angela Ittel18. Mai 2015, 10.30–11.30 Uhr29. Juni 2015, 10.30–11.30 Uhr21. September 2015, 10.30–11.30 UhrAnmeldung: [email protected]

Sprechstunde der KanzlerinProf. Dr. Ulrike GutheilNach VereinbarungAnmeldung: [email protected]

Impressum

Herausgeber: Stabsstelle Presse, Öffent-lichkeitsarbeit und Alumni der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

T 030/314-2 29 19/-2 39 22

F 030/314-2 39 09

[email protected]

www.pressestelle.tu-berlin.de

Chefredaktion: Stefanie Terp (stt)

Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Alg ner (pp)

Redaktion: Ramona Ehret (ehr), Bettina Klotz (bk) (Alumni), Sybille Nitsche (sn)

Layout: Patricia Pätzold-Algner

WWW-Präsentation: Ulrike Friedrich

Gestaltung, Satz & Repro: omnisatz GmbH, Blücherstraße 22, 10961 Berlin, T 030/2 84 72 41 10 www.omnisatz.de

Druck: möller druck und verlag gmbh, Berlin

Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, T 030/5 09 69 89-0,

F 030/5 09 69 89-20

[email protected]

www.unicommunication.de

Vertrieb: Ramona Ehret, T 030/314-2 29 19

Auflage: 16 000

Erscheinungsweise: monatlich, neunmal im Jahr/30. Jahrgang

Redaktionsschluss: siehe letzte Seite. Na-mentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Re-daktion übereinstimmen. Unverlangt einge-sandte Manuskripte und Leserbriefe können nicht zurückgeschickt werden. Die Redakti-on behält sich vor, diese zu veröffentlichen und zu kürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrück licher Genehmigung des Herausgebers.

„TU intern“ wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

„Preis für das beste deutsche Hochschulma-gazin“, 2005 verliehen von „Die Zeit“ und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für das Publika tionskonzept der TU-Presse stelle

ehr ER IST JURIST, SIE IST VERLAGSLEKTORIN Eines Abends, als SIE von einer Besprechung mit einem berühmten Schriftsteller, dessen Werk SIE schon lange bewundert und der im Ruf eines un-verbesserlichen Don Juan steht, zurückkommt, versucht ER hartnäckig und unnachgiebig, von IHR zu erfahren, ob dieser „unwiderstehliche“ Mann in ihr ein „unwiderstehliches“ Verlangen ausgelöst habe … Fa-brice Roger-Lacan stellt die Liebe eines Paares auf den Prüfstand, die er unbarmherzig und mit diabolischer Dialektik seziert und in die Bei-nahe-Katastrophe führt. UNWIDERSTEHLICH ist ein fesselndes Psycho-gramm einer Liebesbeziehung. Unwiderstehlich ist auch das Angebot

des Renaissance-Theaters an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU Berlin. Wer am 26. Mai 2015 um 20 Uhr Lust auf das Theater gleich gegenüber der Universität hat, kann diese Vorstellung für nur zwölf Euro besuchen. Einfach das Stichwort „TU“ bei der Kartenbestellung oder an der Abendkasse angeben und einen Abend mit Anika Mauer und Boris Aljinovic genießen. Auch die „Studi-Flat“ geht in die nächste Runde. Wie schon im vergangenen Semester können Studierende beim einmaligen Erwerb der „Studi-Flat“ für zehn Euro jede Vorstellung im Semester für jeweils einen Euro besuchen.Mehr Infos auf den Theaterseiten: www.renaissance-theater.de

Ein unwiderstehliches AngebotHochschulsport

After Work CupDer TU-Sport veranstaltet Anfang Juli 2015 ei-nen „After Work Cup – für ZUV und ZEs“. Alle Beschäftigten aus diesen Bereichen sind einge-laden zu diesem Teamwettbewerb, bei dem es um Spaß, Teamgeist und Bewegung geht. Ein Team besteht aus vier bis sechs Personen ei-nes Bereichs. Die Veranstaltung ist das Pendant zum Instituts-Cup, der im Januar 2015 erstmals durchgeführt wurde.Zeit: 2. Juli 2015, 18–21 UhrAnmeldestart: 18. Mai 2015, Meldeschluss: 8. Juni 2015www.tu-sport.de

Personalversammlung

Erstmalig zwei TermineDer Personalrat der TU Berlin lädt im Juni 2015 zur ersten Personalversammlung 2015 ein. Sie wird erstmalig in zwei Blöcken an zwei verschie-denen Tagen durchgeführt. Am Dienstag, 16. Juni 2015, finden zwei par-allel laufende themenspezifische Veranstaltun-gen statt: „Betriebliches Gesundheitsmanage-ment“, „ALMA – die neue Bibliothekssoftware.“Zeit: 9–11 Uhr Ort: Wird noch bekannt gegeben

Am Mittwoch, 17. Juni 2015, findet die Gesamt-personalversammlung in gewohnter Form statt.Zeit: 9 bis ca. 12 Uhr Ort: Raum ER-270 (Ernst-Ruska-Gebäude)

Wahlaufruf

Frauenbeauftragte gesuchtAm 8. Juni 2015 wird für die Amtszeit von zwei Jahren eine nebenberufliche Frauenbeauftrag-te für die Zentrale Universitätsverwaltung ge-wählt. Die Bewerbungsfrist endete am 4. Mai 2015. Die Stimmabgabe erfolgt per Briefwahl. An alle Wahlberechtigten werden rechtzeitig Briefwahlunterlagen versandt. Die Wahlbriefe müssen bis zum 8. Juni, 15 Uhr, beim Zentralen Wahlvorstand im Raum H 2028/30 vorliegen.www.tu-berlin.de/asv/menue/wahlamt

Internationales Symposium

ArchitekturDenken: Theorie und Philosophie der ArchitekturInternationale Referentinnen und Referenten aus der USA, der Schweiz, Serbien, Luxemburg, Israel und Deutschland werden die Frage nach dem Verhältnis von Theorie und Philosophie der Architektur diskutieren. Das Symposium findet anlässlich des Erscheinens des Buchs „Architek-tur und Philosophie. Grundlagen. Standpunk-te. Perspektiven“ (Band 8 der Reihe Architek-turDenken) statt. Teil des Symposiums ist die öffentliche Vorstellung des Buches durch die Herausgeber Prof. Dr.-Ing. habil. Jörg H. Glei-ter, TU Berlin, und Prof. Dr. Ludger Schwarte, Kunstakademie Düsseldorf.Veranstalter: TU Berlin, Institut für Architektur, Fachgebiet ArchitekturtheorieZeit: 29.–30. Mai 2015, 15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Architekturgebäude, ForumT 030/314-2 19 [email protected]

Preise & Stipendien

StudienförderungDas Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) fördert besonders begabte jüdische Studie-rende. Neben der finanziellen Absicherung hat ELES auch das Ziel, durch Maßnahmen ideeller Förderung jüdische Identität, Verant-wortungsbewusstsein und Dialogfähigkeit sei-ner Stipendiatinnen und Stipendiaten zu stär-ken. Sie sollen ermutigt werden, die Zukunft mitzugestalten. Für die Förderung ab dem WS 2015/16 können Bewerbungen bis zum 15. 6. 2015 eingereicht werden.www.eles-studienwerk.de/?27

Meyer-Struckmann-Preis 2015Die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf schreibt erneut den mit 20 000 Euro dotierten Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche For-schung aus. Im Jahr 2015 liegt der Schwerpunkt im Themenfeld Medienwissenschaften. Es wer-den Forschungsleistungen ausgezeichnet, die über Fachgrenzen hinauswirken. Eigenbewer-bungen sind ausgeschlossen, Nominierungs-schluss ist der 20. 6. 2015.www.stifterservice.de/meyer-struckmann

PUNKT 2015Bereits im elften Jahr wird der Preis für Technik-journalismus & Technikfotografie von acatech,

der Deutschen Akademie der Technikwissen-schaften, ausgeschrieben, in diesem Jahr in den Kategorien Multimedia und Foto. Prämiert wer-den Einsendungen, die durch die Darstellung von Technik den gesellschaftlichen Diskurs über Innovationen und deren Anwendungsmöglich-keiten unterstützen und neue Wege einschla-gen. Die Preise sind je Kategorie mit 5000 Euro dotiert, zusätzlich vergibt die Akademie wieder ein Fotostipendium. Einsendeschluss ist der 13. 7. 2015.www.journalistenpreis-punkt.de

Polytechnik-Preis 2015Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frank-furt am Main verleiht im Jahr 2015 zum dritten Mal den mit insgesamt 70 000 Euro dotierten Polytechnik-Preis für die Didaktik von Mathe-matik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Gewürdigt werden Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler sowie päd-agogische Fachkräfte für die Entwicklung und Umsetzung herausragender MINT-Vermitt-lungskonzepte an außerschulischen Lernorten. Einsendeschluss ist der 31. 7. 2015.www.polytechnik-preis.de

Bundeswettbewerb „Treffen junge Musik-Szene“Unter dem Motto „Texte treffen Töne“ können sich Solistinnen und Solisten, Duos und Bands im Alter bis 21 Jahre mit eigenen Songs be-werben. Das „Treffen junge Musik-Szene 2015“ findet vom 11. bis 16. 11. in Berlin statt. Zuge-lassen sind selbst geschriebene Songs aller Mu-sik-Genres. Einsendeschluss ist der 31. 7. 2015.www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/bundeswettbewerbe/treffen_junge_musik_szene/bewerbung_tjm/bewerbung_tjm_1.php

Personalia

RufannahmenProfessorin Dr. Christiane Barz, Ruferteilung vom 19. Oktober 2014, Assistant Professor an der Anderson School of Management, Los Angeles, USA, für das Fachgebiet „Industrielles Produktions- und Dienstleistungsmanagement“ in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin.Professor Dr.-Ing. Slawomir Stanczak, Rufer-teilung vom 19. Oktober 2014, Leiter einer Forschungsgruppe am Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, für das Fachgebiet „Netzwerk-Informations-theorie“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin. Mit der Professur ist die Gruppenleitung in der Abteilung Wireless Networks auf dem Gebiet der Sensorfunktions-netze des Heinrich-Hertz-Instituts der Fraunho-fer-Gesellschaft e. V. verbunden.

Außerplanmäßige Professuren – erloschenProfessor Dr. Axel Hoffmann, für das Fach-gebiet „Experimentalphysik“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 31. März 2015.Professor Dr. Walter Konhäuser, für das Fach-

gebiet „Mobilkommunikation“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, zum 31. März 2015.

Gastprofessuren – verliehenProfessor Dr. Reinhardt Karnapke, Fachgebiet „Betriebssysteme“ in der Fakultät IV Elektro-technik und Informatik der TU Berlin, zum 1. April 2015.Professorin Dr. Agnieszka Miedlar, Fachgebiet „Numerische Mathematik“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 1. April 2015.Professor Sven Pfeiffer, Fachgebiet „Digitale Architekturproduktion“ in der Fakultät VI Pla-nen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. April 2015.Professor Dr. Julian Pfeifle, Fachgebiet „Dis-krete Mathematik/Geometrie“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 1. April 2015.Professor Dr. Cornelius Schubert, Fachgebiet „Techniksoziologie“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. April 2015.

Gastprofessur – erloschenDr. Helge Parzyiegla, Fachgebiet „Betriebs-systeme“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, zum 31. März 2015.

Weitere Veranstaltungen

The Future of Healthcare – Charité Entrepreneurship Summit 2015

KonferenzVeranstalter: Stiftung Charité und TU Berlin, Centre for EntrepreneurshipZeit: 28.–29. Mai 2015, 9–16 UhrOrt: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, 10117 BerlinT 030/45 05 [email protected]

Workshop on NonLinear Algebra

Veranstalter: TU Berlin, Berlin Mathematical School (BMS), Prof. Dr. Bernd Sturmfels, Dr. Fatemeh MohammadiZeit: 29.–30. Mai 2015, 9.00–17.15 UhrOrt: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Einstein-SaalT 030/314-2 86 [email protected]/~bernd/NonLinear.html

Student Congress sustainable University

Internationaler Studentischer Kongress Sozial-Ökologische HochschuleVeranstalter: TU Berlin, Meta-Projektwerkstatt „PW^2 – Zukunft & Geschichte von Projekt-werkstätten & studentischem Engagement für sozial & ökologisch nützliches Denken & Handeln“

Zeit: 5.–7. Juni 2015Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 BerlinPWhoch2@Studi-Engagement.deprojekte.projektwerkstaetten.tu-berlin.de/wordpress/kongress-2015

Verkehrsökonomik und -politik

KonferenzVeranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP), TU Dresden u. a.Zeit: 11.–12. Juni 2015Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 2036T 030/314-2 56 [email protected]/konferenz

Anfang und Ende unseres Sonnen-systems – welchen Nutzen hat extraterrestrische Forschung?

VortragReferenten: Prof. Dr. Tilman Spohn, Institutslei-ter des Instituts für Planetenforschung (DLR), Prof. Dr. Heike Rauer, Abteilungsleiterin, Extra-solare Planeten und Atmosphären am Institut für Planetenforschung (DLR)Veranstalter: TU Berlin, Institut für Luft- und Raumfahrt, Fachgebiet Luftfahrtantriebe, sowie DLR-Bezirksgruppe Berlin/BrandenburgZeit: 15. Juni 2015, 18 UhrOrt: TU Berlin, Marchstraße 12–14, 10587 Berlin, Institut für Luft- und Raumfahrt, Raum F 11T 030/314-2 69 [email protected]/bezirksgruppen/berlin_branden-burg/veranstaltungen

Wissensberufe transnational: Geschlechterkulturen, Lernkulturen, Professionskulturen

TagungVeranstalter: TU Berlin, Institut für Erziehungs-wissenschaft, Fachgebiet Interkulturelle Erzie-hungZeit: 18.–20. Juni 2015, 16.15 Uhr (18. Juni 2015)Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3005 (Eröff-nung am 18. Juni 2015), TU Berlin, Marchstra-ße 23, 10587 Berlin (19./20. Juni 2015)T 030/314-7 31 [email protected]/menue/tagung_juni_2015

Erst Venedig, dann Berlin

Deutsche Werkbund-Ausstellung zur Architek-tur-Biennale jetzt in Berlin zu sehenVeranstalter: TU Berlin, Architekturmuseum, Kontakt: Dr. Hans-Dieter NägelkeZeit: 18. Juni–7. Juli 2015, Mo–Do 12–16 Uhr und nach VereinbarungOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, ArchitekturmuseumT 030/314-2 31 [email protected]

Page 12: Der Roboter mit den weichen Händen · Seite 2 AKTUELL TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke

Seite 12 TU intern · Nr. 5/Mai 2015VERMISCHTES

Herzlich willkommen im TU BERLIN SHOPHerzlich willkommen im

Nette Ideen und praktische Artikel in hoher Qualitätzeichnen das Sortiment im Shop der Technischen Universität Berlin aus. Über 50 Qualitätsprodukte, die zeigen, wo ihr studiert und womit ihr Spaß habt. Wo TU-Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135

Wann Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10.00–15.30 Uhr Online-Shop www.tu-berlin-shop.de

zeichnen das Sortiment im Shop der Technischen Universität Berlin aus.

ABTEILUNGEN

DER TU BERLIN

ERHALTEN

INTERESSANTE RABATTE

Innovation Seilbahn

tui New York, London und Rio haben eine, in Hamburg war sie stark umstrit-ten, Koblenz behält seine: Urbane Seil-bahnen sind heute bereits weltweit im Einsatz und bieten dabei große und vor allem neue Potenziale für den urbanen Verkehr. Dennoch haftet ihnen immer noch das Image eines reinen Touristen-transportmittels für alpine Wintersport-regionen an. Die Mobilität in urbanen Räumen befindet sich im Spannungs-feld zwischen Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Verkehrssysteme stoßen vielerorts an ihre Leistungsgrenzen, während gleichzeitig die Ansprüche der

Nutzerinnen und Nutzer an eine schnel-le, kostengünstige und komfortable Fort-bewegung steigen. Daher ist sowohl die Weiterentwicklung bestehender als auch die Einführung neuer Verkehrssysteme notwendig. Frieder Kremer hat sich in seiner Abschlussarbeit am TU-Institut für Stadt- und Regionalplanung mit Seilbahnen als Innovation für städtische Mobilitätssysteme auseinandergesetzt. Er räumt dabei den Trugschluss aus, dass sich Seilbahnen ausschließlich für alpine Tourismusgebiete eignen. Hierfür beleuchtet er die Vor- und Nachteile der Technologie und untersucht, inwiefern Seilbahnen im urbanen Personennahver-kehr sinnvoll eingesetzt werden können. Beispielprojekte veranschaulichen die daraus gewonnenen Erkenntnisse.Die Arbeit „Innovation Seilbahn. Potenti-ale für den urbanen Personennahverkehr und Positionen der beteiligten Akteure“ ist in der Reihe ISR Impulse Online des Instituts für Stadt- und Regionalplanung erschienen und kann kostenfrei herun-tergeladen werden.www.isr.tu-berlin.de/publikationen

Buchtipp

Schluss

Die nächste Ausgabe der „TU intern“ erscheint im Juni.Redaktionsschluss: 3. Juni 2015

In ungezählten Stunden bereiten viele fleißige Hände und Köpfe die mehr als 220 Projekte an der TU Berlin für die diesjährige Lan-ge Nacht der Wissenschaften am 13. Juni 2015 vor, um die großen und kleinen Wissbegierigen in die Geheimnisse der Forschung einzu-führen. Hier stellen wir einige von ihnen vor:

am Spielerisch Wissen erlangen zu sozialen, ökonomischen und technischen Fragestellungen – dies können die LNDW-Besucherinnen und -Besucher bei dem Projekt „Blue Engineering – Ingenieurin-nen und Ingenieure mit sozialer und ökologischer Verantwortung“ im Haus der Maschinen. „Wir ha-ben Kartenspiele wie Quartett, bei denen es um Ökobilanzen und Kraftwerke in Deutschland geht. Analog zu dem Spiel ,Black Sto-ries‘ gibt es die Blue Stories. Hier müssen Fragen beantwortet werden wie zum Beispiel: Warum stranden in Spanien Wale? Oder wie kann man in Wellblechhütten in armen Ländern nahezu gratis Licht er-zeugen? Und es gibt auch etwas zu gewinnen“, freut sich André Baier aus dem Blue-Engineering-Team.

Eine Stadt mit Spielplätzen an je-der Ecke, vielen Bäumen und ohne Autos? Solche Vorstellungen kön-nen Kinder im Projekt „Bau dir deine Stadt!“ im Haus der Stadt am Modell umsetzen. „Kinder ab sieben Jahren sind eingeladen, zu überlegen, was man in einer Stadt benötigt. Das können Wohnhäu-ser, Spielplätze oder Supermärkte sein. Wo dies alles in einer Stadt am sinnvollsten angeordnet sein soll, wägen sie dann ab und entschei-den. Mit Holzbausteinen können sie schließlich die Gebäude auf einem Grundriss bauen“, erklärt Susanne Thomaier vom Fachgebiet Stadt- und Regionalökonomie.

©

TU B

erlin

/PR/

Ali M

erca

n

©TU

Ber

lin/P

R/Al

i Mer

can

Folgen Sie unserer Campusreporterin bei Facebook! Auf den Facebook-Seiten der TU Berlin berichtet

Campusreporterin Christine über Neu-igkeiten aus der Universität, erzählt Ge-schichten vom Campus und weist auf Veranstaltungen hin. Sie können auch dabei sein. Schreiben Sie uns interessan-te Entdeckungen oder spannende Anek-doten vom Campus.www.facebook.com/TU.Berlin

TU Berlin bei Facebook

Köpfe der LNDW

Ein Kleinod der TU Berlin feiert Geburtstag

Die Segeljacht „Pinguin“ wird neunzig

Die alte Dame ist noch immer elegant und voll aufgetakelt einfach wun-derschön! Entworfen wurde sie von dem bedeutenden Jachtkonstrukteur Henry Rasmussen, dessen Werft Abe-king & Rasmussen sie 1925 baute. Mit 12,9  Meter Länge, 2,5  Meter Breite und einer Segelfläche von 60 Quadrat-metern entsprach sie der Bootsklasse Nationaler Kreuzer, das sind schlanke Segeljachten, die besonders für Binnengewäs-ser geeignet sind.

Erstbesitzer war ein segelbe-geisterter Ingenieur aus Charlot-tenburg, der die Jacht nach Berlin holte. Heute gilt die „Pinguin“ als letzter der 60er Nationalen Kreuzer der Havel, der noch die Schönheit und Eleganz der traditionellen Holzjach-ten aufweist. Ihr außerordentlicher historischer Wert ist unbestritten.Nach glanzvollen Erfolgen  – in den Dreißigerjahren war sie eine der schnellsten Segeljachten auf der Ha-vel – ein jähes Ende: Kurz vor Kriegs-ende sank die „Pinguin“ im Stölzen-see, wurde wieder geborgen und nach dem Krieg durch DDR-Behörden in Besitz genommen. In den Fünfziger-jahren holte sie der damalige Eigner nach Westberlin zurück. Die TU Berlin übernahm die Jacht in den Siebziger-jahren, wo sie seitdem im Rahmen der Zentraleinrichtung Hochschulsport/ZEH der Segelausbildung dient und Seglern zur Verfügung steht.An der TU Berlin fand sich schnell eine Gruppe segelbegeisterter Studenten, Alumni und Liebhaber traditioneller Jachten  – die sogenannte Pinguin-

Gruppe. Heute zählt sie fünfzehn Mit-glieder, die sich um die Bootspflege kümmern, die Einsatzbereitschaft des Bootes garantieren, im Winter für die umfangreichen Instandhaltungsmaß-nahmen sorgen  – sich für die Jacht also voll verantwortlich fühlen: „Es ist jedes Jahr dasselbe: Wenn die ,Pin-guin‘ aus dem Wasser gehievt wird, kommt bei uns Melancholie auf. Das monatelange Warten bis zum nächsten Törn vertreibe ich mir damit, dass ich an Wintertagen mit den anderen un-ser ,Baby‘ pflege und wir uns auf den ersten Törn auf dem Wannsee und der Havel freuen“, gibt ein Mitglied der Pinguin-Gruppe die Stimmung wieder.Der TU-Hochschulsport bietet eine breite Auswahl für Segelinteressierte: Schnupperfahrten zum Kennenlernen,

Skipperausbildung und auch einen Boots-Charter. Das derzeit größte An-liegen der Gruppe ist jedoch, die „Pin-guin“ auch langfristig voll nutzen zu können. Dafür muss dringend ein Refit, das heißt die komplette Bootsüberho-lung und die Erneuerung von Rumpf, Deck, Kajüte und Takelage, durchge-führt werden. Für die Restaurierung der „Pinguin“ werden Spenden gesammelt, und Unterstützer sind zur tatkräftigen Mithilfe eingeladen. Für dieses Jahr ist ein Tag der offenen Tür geplant, der In-teressierten die Möglichkeit gibt, die wunderschöne Jacht kennenzulernen. Michael Engberding/cp

www.tu-berlin.de/menue/service/ campus-leben/sport_kultur www.pinguin-seefahrtkreuzer-berlin.com

ZUM ORT DER KOLLEKTIVEN WISSENSPRODUKTION wurde der Lichthof der TU Berlin beim 1. Berliner Dialog Extrem am 15. April 2015. Unter dem Motto „Miete und andere Missverständnisse“ diskutierten Ex-pertinnen und Experten sowie die Berliner Öffentlichkeit angesichts des steigenden Drucks auf den Berliner Wohnungsmarkt und des durch ver-schiedene Vereine und Initiativen angestrengten „Mietenvolksentscheids“ Positionen aus Politik und Verwaltung, Kunst und Kultur sowie Zivilge-sellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Organisatoren des Abends, das „Institut für alle Fragen und Antworten – Chair for Urban Design and Urbanization“ am Institut für Architektur der TU Berlin sowie openBerlin

e. V., wählten für die Veranstaltung kein klassisches Vortrags- oder Diskus-sionsformat. Sie konzipierten den Abend stattdessen als einen Marktplatz, auf dem die eingeladenen Expertinnen und Experten an 40 Tischen dem Publikum ihr Wissen in fünf Runden anboten. Pro Runde hatten die Teilneh-mer die Möglichkeit, sich für die Dauer von 25 Minuten zu einem Preis von 1 Euro einen Tisch zu sichern, um mit einer Expertin oder einem Experten ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig konnten die Gespräche auf acht Kanälen per Kopfhörer mitverfolgt werden. Die aufgezeichneten Dialoge stehen in einem Audioarchiv zur Verfügung. Christine Ruhfus-Kirschhttp://dialog-extrem.strikingly.com/

LESERBRIEF

Student der ersten StundeStudium gegen Brennholz

tui Auf unseren Facebook-Aufruf nach Geschichten und Geschicht-chen vom Campus hin erreichte uns jüngst die Nachricht eines „Studenten der ersten Stunde“. Er erzählt, wie das Leben auf dem Campus nach dem Krieg wieder auflebte:Ihre Campusreporterin Christine fragte neulich nach interessanten Entdeckungen oder Anekdoten. Ich weiß nicht, ob Sie sich für „olle Kamellen“ interessieren: Wir Stu-denten der „ersten Stunde“ nach Kriegsende, die wir unser Studium am 1. April 1946 aufnahmen, hat-ten uns gleich nach der Rückkehr aus dem Krieg Ende 1945 angemel-det. Vor Aufnahme mussten wir Ar-beitsleistung erbringen. Fünf von uns wurden eingeteilt, Bäume zu zersägen. Da uns nur eine Säge und ein Beil zur Verfügung standen, war die Tagesleistung nicht allzu hoch. Immerhin reichte sie so weit, dass jeder von uns am Abend eine Ak-tentasche voll Brennholz mitneh-men konnte. Ich selbst habe dann zwei Semester Bauingenieurwesen und dann Mathematik studiert und schloss 1952 als Dr.-Ing., Fachrich-tung Mathematik, ab. Während des Studiums und danach war ich etli-che Jahre Hilfsassistent und Assis-tent am Lehrstuhl für Geometrie.Mit freundlichen GrüßenWolfgang Goebel

Akademisches Speed-Dating im Lichthof

Die alte Dame ist noch immer elegant und voll aufgetakelt einfach wun-derschön! Entworfen wurde sie von dem bedeutenden Jachtkonstrukteur Henry Rasmussen, dessen Werft Abe-king & Rasmussen sie 1925 baute. Mit 12,9  Meter Länge, 2,5  Meter Breite und einer Segelfläche von 60 Quadrat-metern entsprach sie der Bootsklasse Nationaler Kreuzer, das sind schlanke Segeljachten, die besonders für Binnengewäs-

Erstbesitzer war ein segelbe-geisterter Ingenieur aus Charlot-tenburg, der die Jacht nach Berlin holte. Heute gilt die „Pinguin“ als letzter der 60er Nationalen Kreuzer der Havel, der noch die Schönheit und

Einladung zum Schnupper-Törn: die „Pinguin“ in Fahrt

©

Söre

n H

ese

©

Inst

itut f

ür a

lle F

rage

n un

d An

twor

ten/

Cha

ir of

urb

an d

esig

n