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Der SaumllzerwegDie kuumlrzeste Verbindung zwischen

Novaesium und Munitium

Roland Gernand

Bereits in vorgeschichtlicher1 Zeit durchzogen uralte Heer- und Handelsstraszligen Hessen Diese verliefenuumlberwiegend auf hochwasserfreien Gelaumlnden und auf den Scheitelpunkten der Wasserscheiden DieStraszligen beruumlcksichtigten die natuumlrlichen gemaumlszligigten Steigungen und vermieden die feuchten Niederun-gen In Flurnamen finden sich sbquohohe Straszligenlsquo oder lsquohohe Wegersquo als oftmals einzige Spuren dieser altenTrassen2 Genauer betrachten moumlchte ich in diesem Beitrag eine alte Straszlige die zwischen Werra undFulda liegt und diagonal von Bad Sooden Allendorf nach Melsungen verlaumluft den Saumllzerweg

Welches Alter der Saumllzerweg hat kann man nicht mehr ermitteln Der Ursprung duumlrfte mit dem Aufkom-men des gewerblichen Salzhandels in der Jungstein- bzw Bronzezeit3 zu tun haben4 Der aumllteste Hinweisstammt von Tacitus5 Er schrieb dass etwa 58 n Chr ein Krieg um vermutlich diese Salzquelle6 zwi-schen Chatten und Hermunduren stattgefunden hat7 Erstmals urkundlich belegt ist die Salzgewinnung inBad Sooden Allendorf seit Karl dem Groszligen Er hat zwischen 768 und 779 den Ort Westera (Sooden) mitseinen Salinen Leuten und Zubehoumlr dem Kloster Fulda geschenkt8

Neu belebt wurde das Thema durch einen Zeitungsartikel9 der von einem sensationellen Forschungs-ergebnis berichtete Die Entschluumlsselung der von Claudius Ptolemaios um 150 n Chr gefertigten Land-karte lsquoGermania Magnarsquo (Groszlig-Germanien siehe Abb 1) Ptolemaios bildete in dieser Karte das geo-grafische Wissen seiner Zeit ab Sie ist fuumlr antike Verhaumlltnisse sehr genau gezeichnet und nennt GebirgeFluumlsse und Inseln Er fuumlhrt 94 sbquoOumlrtlichkeitenrsquo auf und gibt deren Lage mit Laumlngen- und Breitengraden anViele dieser sbquoOrtersquo werden nur in dieser Karte und sonst in keiner weiteren Quelle erwaumlhnt Seit der Wie-derentdeckung der Ptolemaios Karte beschaumlftigen sich Generationen von Forschern mit der Frage Wel-che dieser historischen sbquoOrtsangabenlsquo laumlsst sich auf unsere heutigen Staumldte uumlbertragen

Um das verwirrende Raumltsel zu loumlsen bildete sich 2004 an der TU Berlin erstmals ein interdisziplinaumlresForscherteam bestehend aus hochkaraumltigen Fachleuten des Vermessungswesens Historikern undArchaumlologen10 Sechs Jahre lang bruumltete das Team uumlber den antiken Daten Gemeinsam entwickelten sie

1 Vgl Siegmar von Schnurbein (Hrsg) Atlas der Vorgeschichte Europa von den ersten Menschen bis Christi GeburtTheiss Verlag Stuttgart 2009 Vorgeschichte ist die aumllteste Periode der Menschheitsgeschichte Sie erstreckt sichvom Auftreten der ersten Steinwerkzeuge vor etwa 25 Millionen Jahren bis zum Auftreten von Schriftzeugnissen2 vgl Dr Georg Landau bdquoBeitraumlge zur Geschichte der alten Heer- und Handelsstraszligen in Deutschlandldquo Nuumlrnberg1856 S 4833 Diese Annahme wird durch die groszlige Anzahl der steinzeitlichen und bronzezeitlichen Artefakte die im GroszligraumHessisch Lichtenau gemacht wurden gestuumltzt (derzeit 22 registrierte Einzelfunde)4 vgl O Uenze Hirten und Salzsieder (Bronzezeit) Vorgeschichte von Nordhessen 3 Teil Marburg 1960 S 1415 Tacitus ( um 58 n Chr dagger um 120) war ein bedeutender roumlmischer Historiker6 vgl Otto Dobenecker Regesta Diplomatica Necnon Epistolaria Historiae Thuringiae 1 Band Jena 1896 Vorbe-merkungen Abschnitt VII (es kann sich houmlchstwahrscheinlich nur um die Werra gehandelt haben Nach der Nieder-lage wurde die Westgrenze des Thuumlringer Reiches bis in das 13 Jh zum Meiszligner verschoben)7 vgl Rudolf Much die Germania des Tacitus 3 betraumlchtlich erweiterte Auflage unter Mitarbeit von Herbert Jankuhnherausgegeben von Wolfgang Lange Carl Winter Heidelberg 1967 Annalen XIII 578 vgl E E Stengel Urkundenbuch Kloster Fulda Band I Nr 1409 vgl Goumlttinger Tageblatt v 12102010 Neuberechnung einer 2000 Jahre alten Karte httpwwwgoettinger-tage-blattdeGoettingenUebersichtNeuberechnung-einer-2000-Jahre-alten-Karte10 vgl Kleineberg AMarx ChrKnobloch EbLelgemann D Germania und die Insel Thule 2010

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eine geodaumltische Deformationsanalyse um die Karte zu entzerren11 Erste umfassende Ergebnissewurden 2010 im Buch bdquoGermania und die Insel Thuleldquo vorgestellt Die Autoren sagen selbst bdquoDas Ergeb-nis ist nicht weniger als revolutionaumlr weil sich praktisch Hunderte Verortungen erstmals schluumlssig klaumlrenlassen12 Ein Beweis fuumlr die Richtigkeit der Berechnungen ist die Ptolemaios-Karte fuumlr Italien die er aus40 Einzelkarten zusammensetzte und wo im Gegensatz zu Deutschland 80 der historischen Orte nochheute so heiszligen wie zurzeit von Ptolemaios Dort stimmen die Berechnungen der TU-Berlin und die Lageder heutigen Orte uumlberein13

Was hat das mit dem Saumllzerweg zu tun Ein Ort am Saumllzerweg und drei Orte im Bereich der Werra undFulda wurden von den Forschern entschluumlsselt Munitium Novaesium Amisia und Melocabus

Munitium soll bei Hedemuumlnden gelegen ha-ben Das hat sich mittlerweile auch bestaumltigtdenn genau dort wurde 1998 ein Roumlmerlagerentdeckt Es handelte sich dabei um ein Nach-schublager mit kleiner Garnison Rund 200 kmvon der Grenze des roumlmischen Reichsgebietesentfernt stellte es den nordoumlstlichsten Stuumltz-punkt der Roumlmer dar der bisher gefunden wur-de Der niedersaumlchsische Archaumlologe Dr Gro-te gibt an dass sich aufgrund des Muumlnzspek-trums eine Datierung in die fruumlhaugusteischeZeit anzusiedeln ist Die Gruumlndung koumlnnte mitden roumlmischen Feldzuumlgen unter Nero Clau-dius Drusus zwischen 11 und 9 v Chr zu tunhaben die auf der Marschlinie von Mainz uumlberdie Wetterau Mittel- und Nordhessen (chatti-sches Gebiet) den Fuldauumlbergang bei Kasseldurch den Kaufunger Wald zur Werrafurt vonHedemuumlnden weiter ins Leinetal (cheruski-sches Kernland) fuumlhrte Ebenso ist ein Weiter-bestehen des Hedemuumlndener Lagers in denFolgejahren und dann ein Ende in der Folgeder verlorenen Schlacht 9 n Chr spaumltestensnach den Germanicus Feldzuumlgen 15 n Chrmoumlglich14 Nach bisherigen Erkenntnissen hatDr Grote mittlerweile 14 Stellen mit Ansamm-lungen von Schuhnaumlgeln ausgemacht alleinneun noumlrdlich der Werra entlang der Autobahn

A7 bis Roszligdorf eine nahe Berkatal-Hitzerode oberhalb der Werra die sogenannte Roumlmerschanze undeine gegenuumlber von Schloss Berlepsch oberhalb des Gutes auf dem Huumlbenberg15 Bisher ging man da-von aus dass sbquoMunitiumrsquo mit Menden gleichzusetzen war16 Interessant ist ein Hinweis der 1748 im bdquoThe

11 httpwwwspiegeldespiegel0151871960200html12 Kleineberg Andreas Marx Christian Knobloch Eberhard Lelgemann Dieter ebd13 vgl Vortrag Prof Lelgemann am 16042011 in Gudensberg wwwnh24deindexphp14 vgl httpwwwgrote-archaeologiederoemerhtml15 Dr Klaus Grote Roumlmerlager Hedemuumlnden Der augusteische Stuumltzpunkt seine Auszligenanlagen seine Funde undBefunde 201216 Otto Klaus Schmich Ptolemaeische Namen zwischen Rhein Lippe und Elbe in httpd-nbinfo97544488334

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London Magazineldquo erschien Dort wird in einem Artikel uumlber die Familie des Koumlnigshauses Hannover dieStadt Goumlttingen als Munitium bezeichnet17

Novaesium tritt heutzutage weder als Siedlung noch als Lager in Erscheinung und soll bei Melsungen al-so direkt am Saumllzerweg gelegen haben Sicher ist dass der Melsunger Raum bereits sehr fruumlh besiedeltwar Prof Konrad Mannert18 ging davon aus dass Novaesium bdquo[hellip] nordoumlstlich von Marburg mitten inHessen etwas westlich vielleicht an der Fuldaldquo [hellip] lag Das bestaumltigt in etwa das sbquoPommersche Jahr-buch fuumlr Geschichte und Altertumsforschunglsquo von 1860 wo man Novaesium ebenfalls in Nordhessen an-siedelt19 bdquo[hellip] Von den oppida welche die Sueven des Chattenlandes 55 v Chr als unterthaumlnig hattentraumlgt wenigstens Novaesium einen zweifellos galischen Namen vergl Novesium (Neuszlig) [hellip]ldquo Bisher gingman davon aus dass Novaesium die Stadt Neuss warAmisia und Melocabus liegen auszligerhalb des untersuchten Bereiches und werden gesondert behandelt

Das habe ich alles mit groszligem Interesse gelesen und im Anschluss eine Landkarte angeschaut Dabei istmir aufgefallen dass zwischen Melsungen und Hedemuumlnden eine natuumlrliche Landverbindung bestanddie fast ausschlieszliglich auf den Houmlhenzuumlgen der Werra-Fulda-Wasserscheide verlief Aufgrund dieser Be-sonderheit der Trassenfuumlhrung die bei fast allen vorgeschichtlichen Straszligen vorzufinden ist stellte sichaus der Sicht der lokalen Heimatforschung zwangslaumlufig die Frage

Gehoumlrte der Saumllzerweg zu einem roumlmischen Straszligennetz welches die kuumlrzeste Verbindung zwi-schen Melsungen (Novaesium) und Hedemuumlnden (Munitium) war

Der hessischen Altstraszligenforscher Dr Willi Goumlrich vermutete ohne es weiter zu vertiefen bereits in den60er Jahren des letzten Jahrhunderts20 dass diese Wasserscheiden-Trasse in der Vorgeschichte vongroszliger Bedeutung war bdquo[hellip] hatte der im Hochmittelalter sehr wichtige Saumllzerweg der direkt bei Melsun-gen die Fulda durchquerte wohl bereits in fruumlherer Zeit als Fernweg nach den Werra-Uumlbergaumlngen zwi-schen Witzenhausen und Hannoversch Muumlnden einige Bedeutungldquo21

Das Buch bdquoGermania und die Insel Thuleldquo war der Ausloumlser fuumlr die Fragestellung Primaumlrquellen warendie Fundmeldungen des Landesamtes fuumlr Denkmalpflege in Marburg sowie einschlaumlgige Fachliteraturuumlber archaumlologische Funde (siehe Fuszlignoten) Aufgrund der Komplexitaumlt der Fragestellung moumlchte ichdas Nord-Suumld-Wegenetz zwischen Werra und Fulda betrachten in welches der Saumllzerweg eingebundenist Insgesamt werden drei Abschnitte behandelt

1 Die Trasse von der Werrafurt unterhalb des Roumlmerlagers Hedemuumlnden bis Rommerode2 Den Saumllzerweg von Bad Sooden Allendorf bis Melsungen3 Den Houmlhenweg von der Lichtenauer Hochflaumlche uumlber Reichenbach bis zur Franzosenstraszlige

Im ersten Schritt wurde versucht die alten Straszligenverlaumlufe durch Auswertung der alten Flurnamen durchGelaumlndebegehungen durch Sichtung der Exkursionskarten von Dr Willi Goumlrich22 und unter Beachtungdes Verlaufes der Nord-Suumld-Wasserscheide nachzuweisen Wohl wissend dass die Ergebnisse nur alsAnhaltspunkt und nicht als Beweis zu werten sind und maximal das Hoch- bzw Spaumltmittelalter und nichtdie Vorgeschichte betrachtet werden koumlnnen Die Gelaumlndebegehungen dienten ausschlieszliglich dem Su-

17 The London Magazine November 1748 S 485 bdquohellip Gottengen supposed to bet he Munitium of the anicientsstand on the same river a little South of the former It is likewise well fortified helliprdquo18 Prof Dr K Mannert Geographie der Griechen und Roumlmer Germania Rhaetia Noricum Pannonia 3 Theil Leip-zig 1820 S 46319 Quandt Das suumldbaltische Land in der vorslavischen Zeit Pommersches Jahrbuch fuumlr Geschichts- und Alterthums-forschung II Jahrgang 1868 Stralsund 1869 S 18020 Dr Willi Goumlrich Die Pfalz auf dem Ermschwerder Burgberg Festschrift zum 60 Geburtstag von Karl August Ech-hardt Herausgegeben von Otto Perst 1961 S 921 Dr Dieter Wolf Melsungen eine Kleinstadt im Spaumltmittelalter Band I Butzbach 2003 S 2322 Archiv des Hessisches Landesamt fuumlr geschichtliche Landeskunde (in Folge HLGL) Exkursionskarten Dr W Gouml-rich die mir freundlicherweise zur Einsicht zur Verfuumlgung gestellt wurden

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chen und Finden von Gelaumlndestrukturen die auf alte Straszligen und Wege hinweisen ohne sie einer be-stimmten Epoche zuzuordnen Im zweiten Schritt wurde auf die derzeit bekannten archaumlologischen Fun-de der Zeiten zwischen 200 v Chr bis 400 n Chr das Hauptaugenmerk gerichtet Dazu gehoumlren Spurender damals ansaumlssigen Bevoumllkerung (Keramik der Eisen- und Germanenzeit sowie stationaumlre Funde wiezB Siedlungsstellen) und Funde deren Ursprung eindeutig roumlmisch ist (Muumlnzen und vereinzelt Ge-brauchsgegenstaumlnde roumlmischer Herkunft) Ausfuumlhrliche archaumlologische Untersuchungen beschraumlnkensich ausschlieszliglich auf das Roumlmerlager Hedemuumlnden und seinen direkten Einflussbereich Bei allen sons-tigen Angaben handelt es sich um Zufalls- bzw Einzelfunde und Funde die durch intensive Oberflaumlchen-suche gemacht wurden Deshalb deutet auch nicht jeder archaumlologische Fund auf ein roumlmisches Lagerauf einen befestigten Stuumltzpunkt oder eine kriegerische Auseinandersetzung ja nicht einmal zwangslaumlu-fig auf die Praumlsenz von Roumlmern hin Das freie Germanien war vor der Zeitwende bis zu den Germanicus-Feldzuumlgen bereits so gut erschlossen mit Infrastruktur versehen und befriedet dass die Roumlmer seit etwa4 n Chr23 diese Region bereits als beinahe Provinz begriffen hatten24 Die Aussage bdquoGermania captaldquo(Germanien besiegt) wurde uumlbrigens erst 80 Jahre spaumlter unter Kaiser Domitian gemacht und ist uumlberwie-gend in den Bereich der zeitgenoumlssischen Propaganda anzusiedeln

Vor dem Hintergrund der schwierigen Quellenlage erhebt die vorliegende Ausarbeitung nicht den An-spruch auf wissenschaftliche Vollstaumlndigkeit sondern bildet lediglich den derzeitigen Erkenntnisstand abund ist eine Aufforderung fuumlr weitere Forschungen

Abschnitt 1 Furt Hedemuumlnden ndash Oberode ndash Kaufunger Wald ndash Bilstein ndash Rommerode

23 vgl httpwwwclades-varianacomdie_cheruskerhtm (Auszug) Dieser Stamm (Cherusker) tritt im Jahr 4 n Chrals Verbuumlndeter der Roumlmer namentlich in Erscheinung Paterculus schrieb und die Cherusker wurden in die Ob-hut des roumlmischen Volkes aufgenommen (sie mussten sich der roumlmischen Militaumlrmacht unterwerfen)24 vgl Wolfgang Schwerdt Die Spuren der Roumlmer in Germanien httpwwwsuite101decontentdie-spuren-der-roe-mer-in-germanien-a49848ixzz19rQka4up

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chen und Finden von Gelaumlndestrukturen die auf alte Straszligen und Wege hinweisen ohne sie einer be-stimmten Epoche zuzuordnen Im zweiten Schritt wurde auf die derzeit bekannten archaumlologischen Fun-de der Zeiten zwischen 200 v Chr bis 400 n Chr das Hauptaugenmerk gerichtet Dazu gehoumlren Spurender damals ansaumlssigen Bevoumllkerung (Keramik der Eisen- und Germanenzeit sowie stationaumlre Funde wiezB Siedlungsstellen) und Funde deren Ursprung eindeutig roumlmisch ist (Muumlnzen und vereinzelt Ge-brauchsgegenstaumlnde roumlmischer Herkunft) Ausfuumlhrliche archaumlologische Untersuchungen beschraumlnkensich ausschlieszliglich auf das Roumlmerlager Hedemuumlnden und seinen direkten Einflussbereich Bei allen sons-tigen Angaben handelt es sich um Zufalls- bzw Einzelfunde und Funde die durch intensive Oberflaumlchen-suche gemacht wurden Deshalb deutet auch nicht jeder archaumlologische Fund auf ein roumlmisches Lagerauf einen befestigten Stuumltzpunkt oder eine kriegerische Auseinandersetzung ja nicht einmal zwangslaumlu-fig auf die Praumlsenz von Roumlmern hin Das freie Germanien war vor der Zeitwende bis zu den Germanicus-Feldzuumlgen bereits so gut erschlossen mit Infrastruktur versehen und befriedet dass die Roumlmer seit etwa4 n Chr23 diese Region bereits als beinahe Provinz begriffen hatten24 Die Aussage bdquoGermania captaldquo(Germanien besiegt) wurde uumlbrigens erst 80 Jahre spaumlter unter Kaiser Domitian gemacht und ist uumlberwie-gend in den Bereich der zeitgenoumlssischen Propaganda anzusiedeln

Vor dem Hintergrund der schwierigen Quellenlage erhebt die vorliegende Ausarbeitung nicht den An-spruch auf wissenschaftliche Vollstaumlndigkeit sondern bildet lediglich den derzeitigen Erkenntnisstand abund ist eine Aufforderung fuumlr weitere Forschungen

Abschnitt 1 Furt Hedemuumlnden ndash Oberode ndash Kaufunger Wald ndash Bilstein ndash Rommerode

23 vgl httpwwwclades-varianacomdie_cheruskerhtm (Auszug) Dieser Stamm (Cherusker) tritt im Jahr 4 n Chrals Verbuumlndeter der Roumlmer namentlich in Erscheinung Paterculus schrieb und die Cherusker wurden in die Ob-hut des roumlmischen Volkes aufgenommen (sie mussten sich der roumlmischen Militaumlrmacht unterwerfen)24 vgl Wolfgang Schwerdt Die Spuren der Roumlmer in Germanien httpwwwsuite101decontentdie-spuren-der-roe-mer-in-germanien-a49848ixzz19rQka4up

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Die Trasse kommt als sbquoSalzstiegrsquo vom Burgberg und steigt dann von der Werrafurt durch Oberode uumlberden sbquoMuumlhlenkopflsquo zum Kamm des Kaufunger Waldes Dort vereinigt sie sich mit der von der Fulda kom-menden Houmlhenstraszlige die jenseits der Fulda als Waldstraszlige bekannt ist Die Trasse verlief dann uumlberden sbquoUmschwanglsquo uumlber das sbquoGeboumlrnelsquo am sbquoBilsteinlsquo vorbei uumlber die sbquohohe Triftlsquo umrundete westlichden sbquoHirschberglsquo verlief uumlber sbquodie Haumlsselnrsquo und muumlndet suumldlich von Rommerode in den Saumllzerweg25

sbquoAm Geboumlrnelsquo trifft eine ebenfalls sehr alte Houmlhenstraszlige die von Kleinalmerode kommt als sbquoRoter Weglsquound als sbquoHoher Weglsquo auf den betrachteten Houmlhenweg Die augenscheinlich kuumlrzeste Verbindung uumlberdas lsquoalte Feldrsquo ist unwahrscheinlich Die wannenartige Hochflaumlche mit seinem Untergrund aus Buntsand-stein hat im Fruumlhjahr und Herbst einen sehr sumpfigen Untergrund

Flurnamen Abschnitt 1Flurnamen die allgemeine Hinweise auf Altstraszligen geben sind in einigen Abschnitten der Trasse nach-zuweisen Dazu zaumlhlen der sbquoSalzstieglsquo26 (Weg auf dem Salz transportiert wurde) sbquoSpickeweglsquo27 (Knuumlp-pelweg im Sumpf) sbquoSchiffweglsquo28 (alter Houmlhenweg von der Furt Hedemuumlnden Herkunft Wischweg =Grenzweg) und sbquohohe Triftlsquo (einheimische Hirten benutzten gern vorhandene Alttrassen um zu ihrenWeideflaumlchen zu gelangen) Interessant ist der Name bdquodie Haumlsselnldquo In der Regel wird der a) Hasel-strauch als Haumlssel (ahd hasal hasala mhd hasel) angesehen Auch wird der b) steifer steiniger Lehm-boden als Haumlsselerde bezeichnet Beachtet werden muss aber auch die c) deutsche Bezeichnung fuumlr Ro-se Rosenlaumlnder bzw ndashgaumlrten sind alte vorgeschichtliche Begraumlbnisplaumltze und genau dort befinden sichzwei bronzezeitliche Huumlgelgraumlber (siehe Archaumlologische Nachweise)

Archaumlologische Nachweise Abschnitt 1Der uumlberwiegende Teil der archaumlologischen Funde konzentriert sich auf den Bereich des Roumlmerlagersund seines Umfeldes Bis auf bronzezeitliche Huumlgelgraumlber oberhalb von Oberode ist der Abschnitt bis vorRommerode fundleer Allerdings finden sich Reste alter Hohlwege auf dem Trassenverlauf sbquoam Bilsteinrsquosbquovor dem Geboumlrnersquo und sbquoam Steinbergrsquo Erst wieder sbquoauf den Haumlsselnrsquo ist eine Vielzahl von Funden ausunterschiedlichsten Perioden nachzuweisen Neben Funden aus der Stein- und Bronzezeit sind fuumlr denZeitraum 200 v Chr bis 400 n Chr in dem betrachteten Abschnitt folgende Funde gemacht worden

1 Das Roumlmerlager Hedemuumlnden (Munitium) mit insgesamt 4 Lagerbereichen und etwa 2000 regis-trierten Eisenfunden Nach Aussage von Dr Grote dem Entdecker des Lagers hat es zwischen20 ndash 25 Jahre bestanden29

2 Roumlmisches Auszligenlager sbquoKringrsquo30 war 1579 als sbquoHueneburgrsquo in der Moerskarte31 verzeichnet3 Roumlmischer Marschweg der von Hedemuumlnden (Munitium) Richtung Fuldafurt Spickershausen ver-

lief Auf dem Weg wurden bis jetzt 1200 Sandalennaumlgel32 (sogen Leitfunde) aufgefunden 33

4 Vermuteter Nachrichtenposten auf dem Huumlbenberg beim Schloss Berlepsch Dort wurden roumlmi-sche Schuhnaumlgel gefunden die nicht in die Zeit des Roumlmerlagers sondern spaumlter einzuordnensind

5 In der Naumlhe des Roumlmerlagers wurde 1855 auf dem Burgberg am sbquoSalzstiegrsquo ein Hortfund mit rouml-mischen Muumlnzen gemacht34 Die Silbermuumlnzen wurden bis auf zwei Denare eingeschmolzen

25 Archiv HLGL Exkursionskarten Dr W Goumlrich TK 4724 Groszligalmerode In Groszligalmerode kreuzt ein neuzeitlicherZweig als sbquoSaumllzerwegrsquo und sbquoSaumllzer Hohlersquo diese Trasse26 Guumlnther Kaerger Wilhelm Fr Sauer Flurnamen Ziegenhagen 1978 S 827 Guumlnther Kaerger Wilhelm Fr Sauer Flurnamen Ziegenhagen 1978 S 3028 Guumlnther Kaerger Wilhelm Fr Sauer Flurnamen Ziegenhagen 1978 S 2729 Stefan Forbert Auf Spuren der Schuhnaumlgel HNA Witzenhaumluser Allgemeine v 1502201430 Guumlnther Kaerger Flurnamen Oberode 1982 S 2431 HStAM P II 9809 157932 Straszligen auf denen sich uumlber einen laumlngeren Zeitraum roumlmische Soldaten bewegt haben werden haumlufig die spike-aumlhnlichen Sandalennaumlgel gefunden33 vgl httpwwwgrote-archaeologiederoemerhtml34 Frank Berger Historisches Museum Frankfurt Abstract des Vortrages bdquoRoumlmisches Geld in NordwestdeutschlandldquoVortragsreihe der Uni Osnabruumlck 2008 ndash 2009 S 6 bdquohellip 1855 wurde in einem Tongefaumlszlig eine groumlszligere Anzahl rouml-misch republikanischerer Denare gefundenhellipldquo Die beiden Muumlnzen wurden an einen privaten Sammler verkauft

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6 Eine spaumltroumlmische Bronzemuumlnze von Constans (323 ndash 350 n Chr) wurde in Laubach bei Hede-muumlnden gefunden35

7 In Ermschwerd soll eine eisenzeitliche Siedlung gelegen haben36

8 Suumldwestlich von Rommerode unmittelbarer an der vermuteten Altstraszlige wurde 2006 eine Sied-lungsstelle bestaumltigt Dabei wurden uumlber 130 nicht genau datierbare Keramikscherben (teilweisemit Pechbeschichtung) gefunden die laut Bezirksarchaumlologen Dr Sippel am ehesten der fruumlhenroumlmischen Kaiserzeit zuzuordnen sind37 Neben den Scherben wurden Eisenschlacken gefundendie eine Verhuumlttung von Eiseneinschluumlssen im Buntsandstein vermuten laumlsst

Abschnitt 2 Saumllzerweg von Bad Sooden Allendorf bis MelsungenDer Saumllzerweg verlief von Sooden kommend uumlber Kammerbach und Laudenbach beruumlhrte die Romme-roumlder sowie die Walburger Gemarkung und ging weiter uumlber das sbquoAlte Gerichtrsquo nach Lichtenau uumlber densbquoHimmelsbergrsquo zum Kamm der sbquoGuumlnsteroder Houmlhersquo verlief dann oberhalb von Spangenberg als sbquoHel-weglsquo weiter zur sbquoFinsteren Houmlhersquo und zur sbquoKoppersquo38 um dann zwischen Karlsschanze und Melsungendie Hospitalsfurt zu erreichen Verfolgt man der Verlauf aufgrund der alten Flurnamen weicht der Verlaufder Trasse zwischen Rommerode und Weiszligenbach von der heute bekannten Route ab Sie verlief vonRommerode als sbquoHeltwegrsquo ging noumlrdlich von Velmeden am sbquoPassbergrsquo vorbei passierte suumldlich uumlber densbquoroten Wegrsquo Laudenbach begann den Meiszligneranstieg uumlber die sbquoHalliethersquo und uumlberquerte RichtungBransrode den sbquoalten Triftweglsquo Unterhalb von Bransrode verlief er ein Stuumlck als sbquoHehlwegrsquo um zwischenWeiszligenbach und Dudenrode wieder in die bekannte Trasse des Saumllzerweges zu muumlnden39

Flurnamen Abschnitt 2Auf der gesamten Trasse des Saumllzerweges laumlsst sich zwischen Sooden und Melsungen eine Vielzahl vonAltflurnamen feststellen die den Verlauf der Straszlige aufzeigen Dazu gehoumlrt der Flurname sbquoHeltwegrsquo DasBestimmungswort bdquohelldquo ist auszligerordentlich schwer zuzuordnen und laumlsst mehrere Deutungsmoumlglichkeitenzu 1 Herkunft vom griechischen bdquohalsldquo40 bzw vom keltischen bdquohalldquo41 und bedeutet jeweils Salz DieseMoumlglichkeit ist insofern interessant weil unmittelbar an diesen Flurnamen mehrere Funde aus der Eisen-zeit vorliegen (siehe Archaumlologische Nachweise) 2 bdquoheller oder breiter Weg 3 bdquohalldquo mit der Bedeutungschraumlg 4 Helwege sind auch Toten- und Heerwege Sprachwissenschaftlich scheint die 3 Moumlglichkeitam wahrscheinlichsten zu sein42 Er laumlsst sich in unterschiedlicher Schreibweise am Verlauf nachweisenIn den Gemarkungen Walburg und Rommerode als sbquoHeltwegrsquo43 in der Gemarkung Laudenbach als sbquoHel-lythersquo oder sbquoHallydersquo und unterhalb von Bransrode als sbquoHehlwegrsquo44 In Laudenbach ist noch der sbquoSalz-mannswegrsquo bekannt Es gibt eine sbquoSalzstraszligersquo in Weiszligenbach und eine sbquoSaumllzerstraszligersquo in KammerbachIn Hilgershausen ist ein sbquoSuumllzgrabenrsquo nachgewiesen Weiterer Hel - Nachweise gibt es in Spangenberg

35 wwwazgndembmedia080923mb023907jpg36 vgl Ermschwerd Gestern ndash Heute ndash Morgen zur Geschichte eines 1175 Jahre alten nordhessischen Dorfes ander Werra Festausschuss der 1175 Jahrfeier von Ermschwerd 2008 Historische Darstellung des Ortes S1237 Fundmeldung des Landesamtes fuumlr Denkmalpflege Marburg (in Folge Fundmeldung LfD) wurde mir von Th Blu-menstein zur Verfuumlgung gestellt38 Flurnamensammlung HLGL sbquoSpangenberglsquo und sbquoMelsungenlsquo39 Archiv HLGL Exkursionskarten Dr W Goumlrich TK 4725 Bad Sooden Allendorf40 vgl Wolfgang Golther Handbuch der Germanischen Mythologie Neu gesetzte und uumlberarb Ausg nach der AusgLeipzig 1895 Marix Verlag Wiesbaden 200441 vgl Wolfgang Golther Handbuch der Germanischen Mythologie ebd42 Hinweis Prof Dr Hengst beim Flurnamenkolloquium in Meiningen am 0206201243 Roland Gernand Flurnamendatenbank Werra-Meiszligner-Kreises (in Folge FlurnamenndashDB WMK) Grundlage Flur-namensammlung des Hess Landesamtes fuumlr geschichtliche Landeskunde (in Folge HLGL) Alle Flurnamen ohneFuszlignote sind aus dieser Datenbank44 Siehe Topogr Karten 125000 TK 4724 (Groszligalmerode) und TK 4725 (Bad Sooden Allendorf) ergaumlnzend Infor-mationen aus der Flurnamen-DB WMK Die Flurnamen lsquoim Hohlrsquo lsquoHoumllchenrsquo (aumllteste Nennung 1852) und lsquoLaudenba-cher Hohlrsquo (aumllteste Nennung 1428) beziehen sich auf einen Hohlweg Da er sich aber im einen direkten Anschluss zurlsquoHalliethersquo handelt kann ein lsquoSalzrsquo-Bezug nicht ausgeschlossen werden

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Dort heiszligt es bdquo[hellip] obing deme Hellenn wege [hellip]ldquo45 und sbquoder Helleplatzlsquo46 In Spangenberg und Melsun-gen findet sich jeweils der Flurnamen sbquoSaumllzerweglsquo47 Die Namen sbquoPassbergrsquo (Hinweis auf einen Pass =leicht passierbare Stelle sein oder von aufpassen = Warte kommen) und sbquoAlter Triftwegrsquo (Hinweis aufdie urspruumlngliche Trasse) sind Weghinweise Der Flurnamen sbquoroter Wegrsquo in Laudenbach und Hitzerodeweist auf eine oumlffentliche Handelsstraszlige hin48

Archaumlologische Nachweise Abschnitt 2Auffaumlllig ist die Vielzahl von archaumlologischen Funden des Zeitraumes von 200 v Chr bis 400 n Chr

1 Bei der sbquoRoumlmerschanzersquo49 auf dem sbquoWeidschenkopfrsquo handelt es sich um eine Wallburg derenUrsprung historisch nicht belegt ist

2 Suumldlich an der sbquoRoumlmerschanzersquo vorbei fuumlhrt ebenfalls ein sbquoRoderweglsquo zur Furt nach KleinvachAuf dieser Altstraszlige wurden bdquoeine Handvollldquo roumlmische Schuhnaumlgel gefunden50

3 Um 178051 wurden auf der sbquoRoumlmerschanzersquo bdquoviele altroumlmische Muumlnzen aus der Zeit des Augus-tusldquo (28 v Chr ndash 14 n Chr) gefunden52 Der Verbleib ist unbekannt

4 Fund einer roumlmischen Kupfermuumlnze (As) im Wall der Roumlmerschanze aus der Zeit des KaisersAugustus (28 v Chr ndash 14 n Chr) mit einem Gegenstempel des Feldherrn Germanicus53

5 Fund einer Bronzefibel (Kleidernadel) im Wall der Roumlmerschanze die aus dem 3 Jh n Chrstammt54

6 Auf der Westerburg oberhalb von Bad Sooden Allendorf wurden eisenzeitliche Scherben gefun-den55

Beim sbquoRoumlmerlagerrsquo auf dem Hirschenberg handelt es sich nach derzeitigen Kenntnisstand lediglich umeine fruumlhgeschichtliche (fraumlnkische) Anlage56

Der Nachweis als Flurnamen kann fuumlr das sbquoRoumlmerlagerrsquo erst im 19 Jh erbracht werden Der urspruumlngli-che Flurname war sbquoJudenrainrsquo (1789) bzw sbquoJudentrieschrsquo (1750) Der gleiche Ursprung gilt auch fuumlr diesbquoRoumlmerschanzersquo auf dem sbquoWeidschenkopfrsquo Der Namensgeber fuumlr beide Flurnamen duumlrfte der umfang-reiche Muumlnzfund von 1780 sein

7 Bei Hilgershausen wurden Keramikscherben der Eisenzeit und der fruumlhen roumlmischen Kaiserzeitsbquoim Hohlsteinrsquo gefunden57 die eine Nutzung als Schutz- und Wohnstaumltte belegen Da unter denFunden auch Menschenknochen waren koumlnnte sbquoder Hohlsteinlsquo eine eisenzeitliche Opfer- undBegraumlbnisstaumltte gewesen sein58

45 HStAM S 575 Salbuch Spangenberg 1540 (Hinweis von Thomas Blumenstein)46 HStAM Kataster I Spangenberg B 13 Stuumlck- und Nummernbuch47 Flurnamensammlung HLGL sbquoSpangenberglsquo und sbquoMelsungenlsquo48 Vgl MR Buck Oberdeutsches Flurnamenbuch 1931 S 222 sbquorotrsquo kann von sbquoroutersquo = Handelstraszlige kommen VglGuumlnther Kaerger Dr Helmut Hoepel Flurnamen der Gemarkung Speele 1987 S 33 der sbquorote Wegrsquo kommt von derFuldafurt Spiekershausen nach HedemuumlndenHann-Muumlnden Und ist identisch mit dem roumlmischen Marschweg VglGuumlnther Kaerger Gottfried Kilian Lothar Rommel Flurnamen der Gemarkung Nieste 1987 S 27 sbquoRothebahnrsquo roteBahnen oder Wege sind mittelalterliche Houmlhenwege von uumlberoumlrtlicher Bedeutung49 httpdewikipediaorgwikiBerkatal Noumlrdlich von Hitzerode am Nordhang des Ihringsberges (Hirschenberg) liegtdas sogenannte Roumlmerlager50 Stefan Forbert Auf Spuren der Schuhnaumlgel HNA Witzenhaumluser Allgemeine v 1502201451 Carl Schreiber Physisch-medicinische Topographie des Physikatsbezirks Eschwege Schriften der Gesellschaftzur Befoumlrderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg 7 Marburg 184952 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 9153 Stefan Forbert Auf Spuren der Schuhnaumlgel HNA Witzenhaumluser Allgemeine v 1502201454 Stefan Forbert Auf Spuren der Schuhnaumlgel HNA Witzenhaumluser Allgemeine v 1502201455 Fundmeldung des Landesamt fuumlr Denkmalpflege 200156 Fritz-Rudolf Herrmann Dr Klaus Sippel Das Roumlmerlager bei Bad Sooden-Allendorf Archaumlologische Denkmaumller inHessen 136 Fuumlhrungsblatt zu der fruumlhmittelalterlichen Wallanlage und nahen Grabhuumlgeln im Werra-Meiszligner-Kreis199657 Dr Karl Kollmann Der Hohlstein bei Hilgershausen in Geschichte des Dorfes Hilgershausen Bad Sooden Allen-dorf 1993 S98-11958 vgl httpdewikipediaorgwikiHohlstein_(Kammerbach)

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Dort heiszligt es bdquo[hellip] obing deme Hellenn wege [hellip]ldquo45 und sbquoder Helleplatzlsquo46 In Spangenberg und Melsun-gen findet sich jeweils der Flurnamen sbquoSaumllzerweglsquo47 Die Namen sbquoPassbergrsquo (Hinweis auf einen Pass =leicht passierbare Stelle sein oder von aufpassen = Warte kommen) und sbquoAlter Triftwegrsquo (Hinweis aufdie urspruumlngliche Trasse) sind Weghinweise Der Flurnamen sbquoroter Wegrsquo in Laudenbach und Hitzerodeweist auf eine oumlffentliche Handelsstraszlige hin48

Archaumlologische Nachweise Abschnitt 2Auffaumlllig ist die Vielzahl von archaumlologischen Funden des Zeitraumes von 200 v Chr bis 400 n Chr

1 Bei der sbquoRoumlmerschanzersquo49 auf dem sbquoWeidschenkopfrsquo handelt es sich um eine Wallburg derenUrsprung historisch nicht belegt ist

2 Suumldlich an der sbquoRoumlmerschanzersquo vorbei fuumlhrt ebenfalls ein sbquoRoderweglsquo zur Furt nach KleinvachAuf dieser Altstraszlige wurden bdquoeine Handvollldquo roumlmische Schuhnaumlgel gefunden50

3 Um 178051 wurden auf der sbquoRoumlmerschanzersquo bdquoviele altroumlmische Muumlnzen aus der Zeit des Augus-tusldquo (28 v Chr ndash 14 n Chr) gefunden52 Der Verbleib ist unbekannt

4 Fund einer roumlmischen Kupfermuumlnze (As) im Wall der Roumlmerschanze aus der Zeit des KaisersAugustus (28 v Chr ndash 14 n Chr) mit einem Gegenstempel des Feldherrn Germanicus53

5 Fund einer Bronzefibel (Kleidernadel) im Wall der Roumlmerschanze die aus dem 3 Jh n Chrstammt54

6 Auf der Westerburg oberhalb von Bad Sooden Allendorf wurden eisenzeitliche Scherben gefun-den55

Beim sbquoRoumlmerlagerrsquo auf dem Hirschenberg handelt es sich nach derzeitigen Kenntnisstand lediglich umeine fruumlhgeschichtliche (fraumlnkische) Anlage56

Der Nachweis als Flurnamen kann fuumlr das sbquoRoumlmerlagerrsquo erst im 19 Jh erbracht werden Der urspruumlngli-che Flurname war sbquoJudenrainrsquo (1789) bzw sbquoJudentrieschrsquo (1750) Der gleiche Ursprung gilt auch fuumlr diesbquoRoumlmerschanzersquo auf dem sbquoWeidschenkopfrsquo Der Namensgeber fuumlr beide Flurnamen duumlrfte der umfang-reiche Muumlnzfund von 1780 sein

7 Bei Hilgershausen wurden Keramikscherben der Eisenzeit und der fruumlhen roumlmischen Kaiserzeitsbquoim Hohlsteinrsquo gefunden57 die eine Nutzung als Schutz- und Wohnstaumltte belegen Da unter denFunden auch Menschenknochen waren koumlnnte sbquoder Hohlsteinlsquo eine eisenzeitliche Opfer- undBegraumlbnisstaumltte gewesen sein58

45 HStAM S 575 Salbuch Spangenberg 1540 (Hinweis von Thomas Blumenstein)46 HStAM Kataster I Spangenberg B 13 Stuumlck- und Nummernbuch47 Flurnamensammlung HLGL sbquoSpangenberglsquo und sbquoMelsungenlsquo48 Vgl MR Buck Oberdeutsches Flurnamenbuch 1931 S 222 sbquorotrsquo kann von sbquoroutersquo = Handelstraszlige kommen VglGuumlnther Kaerger Dr Helmut Hoepel Flurnamen der Gemarkung Speele 1987 S 33 der sbquorote Wegrsquo kommt von derFuldafurt Spiekershausen nach HedemuumlndenHann-Muumlnden Und ist identisch mit dem roumlmischen Marschweg VglGuumlnther Kaerger Gottfried Kilian Lothar Rommel Flurnamen der Gemarkung Nieste 1987 S 27 sbquoRothebahnrsquo roteBahnen oder Wege sind mittelalterliche Houmlhenwege von uumlberoumlrtlicher Bedeutung49 httpdewikipediaorgwikiBerkatal Noumlrdlich von Hitzerode am Nordhang des Ihringsberges (Hirschenberg) liegtdas sogenannte Roumlmerlager50 Stefan Forbert Auf Spuren der Schuhnaumlgel HNA Witzenhaumluser Allgemeine v 1502201451 Carl Schreiber Physisch-medicinische Topographie des Physikatsbezirks Eschwege Schriften der Gesellschaftzur Befoumlrderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg 7 Marburg 184952 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 9153 Stefan Forbert Auf Spuren der Schuhnaumlgel HNA Witzenhaumluser Allgemeine v 1502201454 Stefan Forbert Auf Spuren der Schuhnaumlgel HNA Witzenhaumluser Allgemeine v 1502201455 Fundmeldung des Landesamt fuumlr Denkmalpflege 200156 Fritz-Rudolf Herrmann Dr Klaus Sippel Das Roumlmerlager bei Bad Sooden-Allendorf Archaumlologische Denkmaumller inHessen 136 Fuumlhrungsblatt zu der fruumlhmittelalterlichen Wallanlage und nahen Grabhuumlgeln im Werra-Meiszligner-Kreis199657 Dr Karl Kollmann Der Hohlstein bei Hilgershausen in Geschichte des Dorfes Hilgershausen Bad Sooden Allen-dorf 1993 S98-11958 vgl httpdewikipediaorgwikiHohlstein_(Kammerbach)

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8 In der Naumlhe vom Frau Holle Teich wurden 1847 von einem Hirtenjungen zwei roumlmischen Gold-muumlnzen des Domitian (81 ndash 96 n Chr)59 gefunden Der Frau Holle Teich lag am Verlauf eines al-ten Houmlhenweges der auf dem Kamm des Meiszligners verlief60

9 An der sbquoHalliethersquo bei Laudenbach Fund einer Goldmuumlnze des Vespasian (69 ndash 79 n Chr)61

10 Gemarkung Walburg sbquoIm langen Grundrsquo oumlstlich von Friedrichsbruumlck direkt am Saumllzerweg 1843Fund einer roumlmischen Goldmuumlnze des Alexander Severus (218 ndash 235 n Chr)62

11 Auf der sbquoTeilwiesersquo in der Gemarkung Walburg ca 400 m Luftlinie vom Verlauf des Saumllzerwegesentfernt wurden bisher sieben eisenzeitliche Grafittonscherben mit Kammstrichmuster gefundendie von unterschiedlichen Toumlpferwaren stammen63

12 In der Gemarkung Hessisch Lichtenau sbquoIm Talrsquo direkt am Saumllzerweg wurde 1962 ein roumlmischerDenar des Septimius Severus (193 ndash 211 n Chr) gefunden Die Muumlnze zeigt das Abbild seinesSohnes Geta (189 ndash 212 n Chr)64

13 Fund von vorgeschichtlichen Scherben bei Umbauarbeiten in der Kirche Hessisch Lichtenau65

14 Im nordwestlichen Teil der Gemarkung von Retterode sbquoam Himmelsbergrsquo wurden 2009 unter-halb vom Saumllzerweg Uumlberresten eines eisenzeitlichen Schmelzofens entdeckt66

15 sbquoAm Schloszligbergrsquo67 oberhalb von Spangenberg wurde im 19 Jh ein Denar des Septimius Seve-rus (193 ndash 211 n Chr) gefunden68

16 Eine La-Tegravene-zeitliche69 Siedlung bei Roumlhrenfurth (an einer Furt gelegen)17 Fund eines halben Nemausus mit dem Abbild von Augustus und Agrippa am Ortsausgang von

Melsungen-Roumlhrenfurt18 Mehrere Muumlnzfunde bei Melsungen eine Bronzemuumlnze des Philadelphos (284 ndash 247 v Chr) aus

Alexandria eine Bronzemuumlnze (As) des Marc Aurel (161 ndash 180 n Chr) und eine unbestimmte rouml-mische Bronzemuumlnze des 3 Jh70

Abschnitt 3 Lichtenauer Hochflaumlche ndash Burg Reichenbach ndash sbquoEisbergrsquo - FranzosenstraszligeEtwa am sbquoalten Gerichtlsquo zweigte die Altstraszlige auf der Wasserscheide der Lichtenauer Hochflaumlche abging uumlber die sbquolsquoVogelsburgrsquo (hier soll eine Warte gestanden haben)71 durch die Gemarkung Hopfeldestieg dann am Nordhang des Schlossberges auf Von dort verlief sie am Dorf Reichenbach vorbei uumlberden sbquoEisberglsquo weiter auf einer uralten Houmlhenstraszlige (Franzosenstraszlige) Richtung Fuldafurt Rotenburg

Flurnamen Abschnitt 3Flurnamen die einen Hinweis auf den Wegverlauf geben koumlnnten sind sbquoHellgrabenrsquo 155372 (Hohlwegbzw Verbindungsweg vom Saumllzerweg zur Burg Reichenbach) und sbquoKatzenkopfrsquo (steiler Pfad Weg) InBischofferode und Herlefeld zeigt der sbquoneuerersquo Flurnamen sbquoFranzosenstraszligersquo den Verlauf der alten Houml-

59 Heinz Schlarbaum ebd60vgl Dr Karl Kollmann Legenden um den Hohen Meiszligner in Ludwigsteiner Blaumltter November 2007 57 JahrgHeft 237 dieser Fund scheint eine Opfergabe zu sein und ist somit als lsquoWeihefundrsquo einzustufen61 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 9162 vgl Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 8963 Fundmeldung LfD liegt dem Verfasser vor64 Heinz Schlarbaum ebd65 Fundmeldung LfD wurde mir von Herrn Thomas Blumenstein zur Verfuumlgung gestellt66 Fundmeldung LfD wurde mir von Herrn Thomas Blumenstein zur Verfuumlgung gestellt67 Flurnamensammlung HLGL sbquoSpangenberglsquo68 H Schubert Roumlmische Muumlnzfunde in Niederhessen Fuumlhrer zu vor- und fruumlhgeschichtlichen Denkmaumllern Band 50Kassel Hofgeismar Fritzlar Melsungen Ziegenhain Teil I Einfuumlhrende Aufsaumltze S18769 Janine Fries-Knoblach Die Kelten Kohlhammer Stuttgart 2002 hellipdie Lategravenezeit (5-1 Jh v Chr) eine Epocheder juumlngeren vorroumlmischen Eisenzeit in weiten Teilen Mitteleuropas Der Namengebender Fundplatz war La Tegravene amNeuenburgersee (Auszug)70 H Schubert ebd S 18671 Archiv HLGL Exkursionskarten Dr W Goumlrich TK 4824 Hessisch Lichtenau72 HStAM S452 Salbuch Lichtenau 1553 jetzt in Flurnamen-DB WMK sbquoHopfeldersquo

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henstraszlige an73 Neben der Bezeichnung Franzosenstraszlige wird dieser Houmlhenweg auch Saumllzerweg ge-nannt

Archaumlologische Nachweise Abschnitt 3Auch in diesem Abschnitt konzentrieren sich die meisten archaumlologischen Funde auf den Einflussbereichdes Saumllzerweges

1 Der Chronist Dilich74 berichtet 1605 in seiner bdquoHessischen Chronicaldquo dass auf dem Reichenba-cher Burgberg ein Muumlnzschatz mit roumlmischen Goldmuumlnzen von Nero (54 ndash 68 n Chr) und Trajan(98 ndash 117 n Chr) gefunden wurde75

2 1934 beim Heizungsbau in der Kirche Reichenbach wurden vorgeschichtliche Scherben gefun-den76

3 1914 wurden in der Gemarkung Retterode eisenzeitliche Scherben in einem Brandhorizont imFlurstuumlck sbquoin der Sandgrubersquo nachgewiesen (Siedlungsstelle)77

4 Roumlmische Muumlnze des Diocletian (294 ndash 305 n Chr) in RotenburgFulda78

5 Eisenzeitliche und kaiserzeitliche Scherben in RotenburgFulda und den angrenzenden OrtsteilenBraach und Baumbach79

Ich moumlchte noch kurz die beiden anfangs erwaumlhnten ptolemaischen Orte Amisia und Melocabus sowieden Bereich Kassel betrachten

Amisia soll nach den Berechnungen der TU Berlin bei Gudensberg - Obervorschuumltz gelegen haben80

Nach neuesten Erkenntnissen soll der Namensgeber fuumlr Amisia der Fluss Ems der ein Nebenfluss derEder ist und an Gudensberg vorbeilaumluft81 Im Bereich Fritzlar ndash Geismar ndash Gudensberg ndash Kirchberg sindeine Vielzahl von vorgeschichtlichen Funden82 bekannt Amisia wird neben zwei weiteren Orten in derPtolemaios Karte als sbquobesonderer Ortrsquo dargestellt Der Grund dafuumlr ist nicht bekannt Urspruumlnglich gingman davon aus dass Amisia zwischen Meppen und der Ems-Muumlndung lag83

Melocabus soll bei Bad Hersfeld liegen In Bad Hersfeld ist ein auszligergewoumlhnlicher Fund bekannt BeiBaumassnahmen wurde ein Muumlnzschatz mit 75 spaumltroumlmischen Muumlnzen gefunden84 Melocabus wurde ur-spruumlnglich bei Coburg vermutet85 Ein weiterer sehr interessanter Hortfund ist in juumlngster Vergangenheitan einer vorgeschichtlichen Straszlige bei Sontra gemacht worden darunter sehr hochwertige Muumlnzen ausder Zeit der roumlmischen Republik86 Dieser Fund wurde noch nicht publiziert

Matthias Merian bringt 1655 den ptolemaumlischen Ort Stereontium mit Kassel in Verbindung bdquoCassel seyedeszlig Ptolemaei Stereontiumldquo Nach der Berechnung der Berliner Forscher ist das jedoch Bad DriburgKassel wird bei Ptolemaios uumlberhaupt nicht erwaumlhnt obwohl sich der Stadtkreis Kassel durch zahlreiche

73 Flurnamensammlung HLGL sbquoBischofferodelsquo und sbquoHerlefeldlsquo74 vgl Wilhelm Dilich Hessische Chronica Nachdruck der Ausgabe Kassel 1605 Baumlrenreiter Verlag Kassel 196175 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 9076 Fundmeldung LfD wurde mir von Herrn Thomas Blumenstein zur Verfuumlgung gestellt77 Fundmeldung LfD wurde mir von Herrn Thomas Blumenstein zur Verfuumlgung gestellt78 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 8579 Fundmeldungen LfD 1991 und 199680 vgl Dr Udo Schlitzberger Varus-Lager und Segestes Burg Jahrbuch des Landkreises Kassel 2008 S 56 undKleineberg Andreas Marx Christian Knobloch Eberhard Lelgemann ebd 2010 S 4681 wwwchattenmarktde Logistikkreuz des Altertums im Chattengau Der Mitautor von bdquoGermania und die Insel Thu-leldquo Prof Dr Lelgemann ist sicher dass Amisia an der Ems bei Obervorschuumltz gelegen haben muss82 Roumlmische Muumlnzen und kaiserzeitliche Siedlungsstellen83 vgl Chr Walz WS Teuffel AF von Pauly Real-Encyclopaumldie der classischen Alterthumswissenschaft in alpha-betischer Ordnung Stuttgart 1837 S 39384 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 51-5585 vgl Matthaumlus Merian Topographia Franconiae FrankfurtM 1648 S33 ndash 3786 Hinweis Dr Karl Kollmann Bischhausen

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henstraszlige an73 Neben der Bezeichnung Franzosenstraszlige wird dieser Houmlhenweg auch Saumllzerweg ge-nannt

Archaumlologische Nachweise Abschnitt 3Auch in diesem Abschnitt konzentrieren sich die meisten archaumlologischen Funde auf den Einflussbereichdes Saumllzerweges

1 Der Chronist Dilich74 berichtet 1605 in seiner bdquoHessischen Chronicaldquo dass auf dem Reichenba-cher Burgberg ein Muumlnzschatz mit roumlmischen Goldmuumlnzen von Nero (54 ndash 68 n Chr) und Trajan(98 ndash 117 n Chr) gefunden wurde75

2 1934 beim Heizungsbau in der Kirche Reichenbach wurden vorgeschichtliche Scherben gefun-den76

3 1914 wurden in der Gemarkung Retterode eisenzeitliche Scherben in einem Brandhorizont imFlurstuumlck sbquoin der Sandgrubersquo nachgewiesen (Siedlungsstelle)77

4 Roumlmische Muumlnze des Diocletian (294 ndash 305 n Chr) in RotenburgFulda78

5 Eisenzeitliche und kaiserzeitliche Scherben in RotenburgFulda und den angrenzenden OrtsteilenBraach und Baumbach79

Ich moumlchte noch kurz die beiden anfangs erwaumlhnten ptolemaischen Orte Amisia und Melocabus sowieden Bereich Kassel betrachten

Amisia soll nach den Berechnungen der TU Berlin bei Gudensberg - Obervorschuumltz gelegen haben80

Nach neuesten Erkenntnissen soll der Namensgeber fuumlr Amisia der Fluss Ems der ein Nebenfluss derEder ist und an Gudensberg vorbeilaumluft81 Im Bereich Fritzlar ndash Geismar ndash Gudensberg ndash Kirchberg sindeine Vielzahl von vorgeschichtlichen Funden82 bekannt Amisia wird neben zwei weiteren Orten in derPtolemaios Karte als sbquobesonderer Ortrsquo dargestellt Der Grund dafuumlr ist nicht bekannt Urspruumlnglich gingman davon aus dass Amisia zwischen Meppen und der Ems-Muumlndung lag83

Melocabus soll bei Bad Hersfeld liegen In Bad Hersfeld ist ein auszligergewoumlhnlicher Fund bekannt BeiBaumassnahmen wurde ein Muumlnzschatz mit 75 spaumltroumlmischen Muumlnzen gefunden84 Melocabus wurde ur-spruumlnglich bei Coburg vermutet85 Ein weiterer sehr interessanter Hortfund ist in juumlngster Vergangenheitan einer vorgeschichtlichen Straszlige bei Sontra gemacht worden darunter sehr hochwertige Muumlnzen ausder Zeit der roumlmischen Republik86 Dieser Fund wurde noch nicht publiziert

Matthias Merian bringt 1655 den ptolemaumlischen Ort Stereontium mit Kassel in Verbindung bdquoCassel seyedeszlig Ptolemaei Stereontiumldquo Nach der Berechnung der Berliner Forscher ist das jedoch Bad DriburgKassel wird bei Ptolemaios uumlberhaupt nicht erwaumlhnt obwohl sich der Stadtkreis Kassel durch zahlreiche

73 Flurnamensammlung HLGL sbquoBischofferodelsquo und sbquoHerlefeldlsquo74 vgl Wilhelm Dilich Hessische Chronica Nachdruck der Ausgabe Kassel 1605 Baumlrenreiter Verlag Kassel 196175 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 9076 Fundmeldung LfD wurde mir von Herrn Thomas Blumenstein zur Verfuumlgung gestellt77 Fundmeldung LfD wurde mir von Herrn Thomas Blumenstein zur Verfuumlgung gestellt78 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 8579 Fundmeldungen LfD 1991 und 199680 vgl Dr Udo Schlitzberger Varus-Lager und Segestes Burg Jahrbuch des Landkreises Kassel 2008 S 56 undKleineberg Andreas Marx Christian Knobloch Eberhard Lelgemann ebd 2010 S 4681 wwwchattenmarktde Logistikkreuz des Altertums im Chattengau Der Mitautor von bdquoGermania und die Insel Thu-leldquo Prof Dr Lelgemann ist sicher dass Amisia an der Ems bei Obervorschuumltz gelegen haben muss82 Roumlmische Muumlnzen und kaiserzeitliche Siedlungsstellen83 vgl Chr Walz WS Teuffel AF von Pauly Real-Encyclopaumldie der classischen Alterthumswissenschaft in alpha-betischer Ordnung Stuttgart 1837 S 39384 Helmut Schubert Die Fundmuumlnzen der roumlmischen Zeit in Deutschland ebd S 51-5585 vgl Matthaumlus Merian Topographia Franconiae FrankfurtM 1648 S33 ndash 3786 Hinweis Dr Karl Kollmann Bischhausen

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vorgeschichtliche Funde auszeichnet (zB ein Denar des Caracalla bei Baunatal)87 Die Anzahl der Ein-zelfunde roumlmischer Muumlnzen im Stadtgebiet (nur Einzelfunde) ist auffallend hoch (16 Muumlnzen von der rouml-mischen Republik bis Ende 4 Jh)88 Kassel liegt ca 20 km von Hedemuumlnden entfernt Das entspricht inetwa der taumlglichen Marschleistung roumlmischer Truppen Nach gewiesen sind regelmaumlszligige Truppenbewe-gungen auf dem in 2007 gefundenen Marschweg zwischen der Fuldafurt Spiekershausen und Hedemuumln-den Es ist nicht auszuschlieszligen dass man in naher Zukunft einen weiteren roumlmischen Stuumltzpunkt im Be-reich einer Fuldafurt findet89

Zusammenfassung Abschnitt 1 ndash 3Aufgrund der derzeit vorliegenden Ergebnisse kann gesagt werden dass eine Beantwortung der Frage

lsquoGehoumlrte der Saumllzerweg zu einem roumlmischen Straszligennetz welches die kuumlrzeste Verbindung zwi-schen Melsungen (Novaesium) und Hedemuumlnden (Munitium) darstelltersquo

teilweise erbracht wurde Es konnte der Nachweis erbracht werden dass in der roumlmischen Kaiserzeit aufdem Saumllzerweg Personen- und Warenverkehr stattgefunden hat Die Fortfuumlhrung der Trasse durch denKaufunger Wald bis Hedemuumlnden ist aufgrund der Topografie der Flurnamen und der vorgefundenen Alt-wegestrukturen sicher Die von Dr W Goumlrich angesprochene vorgeschichtliche Direktverbindungen aufder durchgaumlngigen Nord-Suumld-Wasserscheide von den Werrafurten die zwischen Hedemuumlnden und Wit-zenhausen lagen und uumlber das Teilstuumlck des Saumllzerweges das von der Lichtenauer Hochflaumlche ndash Rei-chenbach zur Fuldafurt Rotenburg verlief kann aufgrund der roumlmischen Muumlnzfunde (RotenburgFuldaund Bad Hersfeld) angenommen werden

Die vorgeschichtlichen Funde des Zeitraumes 200 v Chr ndash 400 n Chr verdichten sich auf den Bereichdes Roumlmerlagers Hedemuumlnden und dessen Einflussbereich sowie am gesamten Verlauf des Saumllzerwe-ges zwischen Melsungen und Bad Sooden Allendorf Fundleer stellt sich derzeit die Trasse von Oberodebis kurz vor Rommerode dar Es fehlen auf diesem Teilstuumlck aussagekraumlftige archaumlologische Untersu-chungen um abschlieszligend eine sichere Aussage treffen zu koumlnnen Flurnamen waren hilfreich beim Auf-finden von Gelaumlndespuren (zB Hohlwege) die wiederum Hinweise auf Altstraszligen waren ohne sie einerbestimmten Periode zuzuordnen

87 Hinweis Herr Egon Kuumlhn Eschenstruth88 14 Muumlnznachweise aus H Schubert Roumlmische Muumlnzfunde in Niederhessen Fuumlhrer zu vor- und fruumlhgeschichtli-chen Denkmaumllern Band 50 Kassel Hofgeismar Fritzlar Melsungen Ziegenhain Teil I Einfuumlhrende Aufsaumltze EinNachweis uumlber einen Sesterz des Hadrian aus Privatbesitz Ein Nachweis eines Nemausus in Privatbesitz89 W Schwerdt Germanienfeldzuumlge des Drusus Mit Heer und Flotte gegen die Barbaren httpwwwsuite101decontentgermanienfeldzuege-des-drusus

Fundort Kaiser Regierungszeit SilberKupfer Gold SaumllzVockerodeMeiszligner Domitian 81 ndash 96 n Chr 2

Laudenbach Vespasian 69 ndash 79 n Chr 1 xWalburg Alexander Severus 218 ndash 235 n Chr 1 x

Bad Sooden Allendorf Augustus 27 v Chr ndash 14 n Chr x xBad Sooden Allendorf Augustus (Germanicus) 27 v Chr ndash 14 n Chr x

Reichenbach Nero 54 ndash 68 n Chr xReichenbach Trajan 98 - 117 n Chr x

Hess-Lichtenau Geta 197 ndash 211 n Chr 1 xSpangenberg Septimius Severus 193 ndash 211 n Chr 1 x

Melsungen Roumlhrenfurt AugustusAgrippa 20 ndash 10 v Chr 1Melsungen Ptolemaios Philadelphos 284 ndash 247 v Chr 1 xMelsungen Marc Aurel 161 ndash 180 n Chr 1 xMelsungen Unbestimmt 3Jh n Chr 1

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Beim Saumllzerweg kann man nicht nur von einer vorgeschichtlichen Handelsstraszlige sprechen sondern sieauch anhand der Funde belegen Derzeit werden weitere antike Reisewege in der hessischen Mittelge-birgslandschaft erforscht90 Der uumlberwiegende Teil der Muumlnzen und der kaiserzeitlichen Siedlungsspurenam Saumllzerweg wurden zwischen Melsungen und Bad Sooden Allendorf direkt am Verlauf bzw in der Nauml-he des Saumllzerweges gefunden (Abb 2) Bisher sind im Betrachtungsgebiet neun Fundplaumltze mit einernicht mehr feststellbaren Anzahl roumlmischer Muumlnzen des 1 Jh v Chr - 3 Jh n Chr (und eine griechi-sche Muumlnze) registriert (siehe Tabelle) Zwei Funde (Reichenbach und Bad Sooden Allendorf) sind alsHort- bzw Schatzfund zu bezeichnen91 Die Masse der Muumlnzfunde stammen aus der Zeit nach der Va-russchlacht und nach dem Rachefeldzug des Germanicus Lediglich die Funde von Bad Sooden Allen-dorf Melsungen-Roumlhrenfurt und Hedemuumlnden passen in das Zeitfenster der beiden Ereignisse Schwerereinzuordnen ist der Anteil der Goldmuumlnzen der immerhin etwa die Haumllfte der Fundstuumlcke ausmachtSchlarbaum92 geht in diesem Fall von Tributzahlungen aus Aber es kann sich auch um den Sold fuumlr ger-manische Hilfstruppen bzw um Kriegsbeute handeln Der monatliche Sold eines Legionaumlrs lag etwa bei18 Denaren Ein Goldaureus war etwa 25 Denare wert93 Der schlechte Erhaltungszustand einzelnerFundmuumlnzen resultiert aus dem uumlber Generationen waumlhrenden Geldumlauf innerhalb Germaniens undlaumlsst in den seltensten Faumlllen Ruumlckschluumlsse auf historische Ereignisse zu94

Die Altstraszligen uumlber Kassel und die Wasserwege uumlber Werra und Fulda haben als Heerstraszlige bzw Ver-sorgungstrasse eine erheblich groumlszligere Bedeutung gehabt Die eigentliche Nord-Suumld-Verbindung kam

90 Volkshochschule Kassel Vhs-Kurs bdquoKelten Roumlmer und Chatten in Nordhessen ndash Auf den Marschwegen der Roumlmerhellip Semester 2014 ndash 2017ff91 Die Anzahl der Muumlnzen in Reichenbach und Bad Sooden Allendorf ist unbekannt aber es muss sich dabei jeweilsum einen Hortfund gehandelt haben Dilich schreibt bdquoin maszligen solches auszlig etlichen alten guldenen muumlntzenldquo Auchbei dem Fund von Bad Sooden Allendorf wird von bdquoviele altroumlmische Muumlnzenldquo gesprochen92 Heinz Schlarbaum ebd93 Prof Dr Wolfgang Zepezauer httpimperiumromanumcomwirtschaftwertwert_01htm94 vgl Guumlnther Moosbauer bdquoDie Varusschlachtldquo C H Beck Wissen Verlag C H Beck Muumlnchen 2009 S 109

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uumlber den sogenannten Boumlrdenweg95 der die Roumlmerlager an der Lippe mit der von Mainz kommendenRoumlmerstraszlige verband Diese verlief durch die Wetterau uumlber Kassel-Wolfsanger zur Fuldafurt Spiekers-hausen weiter uumlber das Roumlmerlager Hedemuumlnden in das Leinetal96 Die Hauptversorgung des Roumlmerla-gers Hedemuumlnden erfolgte per Schiff uumlberwiegend von Norden uumlber die Weser97

Die roumlmischen Muumlnzfunde in Nieder- und Oberkaufungen sind ein Beleg fuumlr das hohe Alter der uumlberregio-nalen West-Ost-Verbindung Diese kam als sbquoBreiter Wegrsquo von Kassel kreuzte auf der Lichtenauer Hoch-flaumlche den Saumllzerweg und verlief weiter nach Thuumlringen Das Alter wird ebenfalls durch Untersuchungs-ergebnisse von Dr Grote gestuumltzt Er hat nachgewiesen dass auf dem Ottilienberg zwischen Ulfen undWoumllfterode an einem wichtigen Handelsweg ein Kommunikationsposten der Roumlmer war98 Dadurch kris-tallisiert sich immer mehr die Bedeutung der Lichtenauer Hochflaumlche als Verkehrsknotenpunkt der Vorge-schichte heraus Das erklaumlrt auch die hohe Funddichte der derzeit bekannten vorgeschichtlichen Fundeim Groszligraum Hessisch Lichtenau Bisher ging man davon aus dass diese Landschaft nur von durchzie-henden Jaumlgern aufgesucht wurde Dass dem nicht so ist zeigen die roumlmerzeitlichen Siedlungsreste beiRommerode die eisenzeitlichen Spuren und Siedlungsreste in Walburg und Retterode und die vorge-schichtlichen Spuren in Hessisch Lichtenau und Reichenbach Was wiederum ein Beleg dafuumlr ist dassvorgeschichtliche Besiedlungen und Altstraszligen immer im Zusammenhang zu sehen sind Auch die fuumlnfNachweise roumlmischer Muumlnzen (Meiszligner Laudenbach Walburg Hessisch Lichtenau und Reichenbach)passen in dieses Schema Insgesamt sind derzeit im Groszligraum Lichtenau 34 vorgeschichtliche Fundstel-len99 bekannt Diese Funde bei denen es sich uumlberwiegend um Zufallsfunde handelt wurden in einemRadius von ca 20 km gemacht Sie belegen nachdruumlcklich dass die Lichtenauer Hochflaumlche in der Vor-geschichte mehr als nur eine Nebenrolle gespielt hat

FazitObwohl das Buch bdquoGermania und die Insel Thuleldquo viele neue Informationen beinhaltet gibt es fuumlr den be-trachteten Bereich mehr offene Fragen als Antwortena) Warum hat der bedeutende antike Kartograf Ptolemaios den vermeintlich sbquounbedeutendenlsquo Orten Mu-

nitium und Novaesium Beachtung geschenkt Bei Hedemuumlnden scheinen die Berechnungen der TUBerlin zu stimmen denn das ptolemaumlische sbquoMunitiumrsquo und die archaumlologischen Befunde stimmenuumlberein Weitere Nachweise fuumlr Roumlmerlager oder germanische Groszligsiedlungen sind zwischen Werraund Fulda derzeit nicht bekannt sbquoMunitiumrsquo (als bewohntes Roumlmerlager) bestand zum Zeitpunkt derKartenerstellung seit ca 130 Jahren nicht mehr und duumlrfte nur noch in der Uumlberlieferung vorhandengewesen sein Die Germanen standen in einem regen wirtschaftlichen Austausch mit ihren Nachbarnund Roumlmern Ptolemaios hat Reisebeschreibungen von Haumlndlern verarbeitet hat die ein primaumlres In-teresse an sicheren Handelsrouten hatten Aus diesem Grund ist nach Meinung des Verfassers da-von auszugehen dass die vier aufgefuumlhrten ptolemaischen Ortsangaben (um 150 n Chr) lediglichpassierbare Flussuumlbergaumlnge beschreiben100

b) Warum wurde Amisia (neben zwei weiteren Orten) auf der Karte als sbquobesondere Stadtlsquo gekennzeich-net Eine Groszligsiedlung das vermutete Mattium ist bisher nur im Bereich Fritzlar-Geismar bekannt

c) Warum fehlen die beiden Orte Bad Sooden Allendorf (Salzquellen Erwaumlhnung durch Tacitus () um-fangreicher Muumlnzfund Lage an einer vorgeschichtlichen Fernstraszlige Flussuumlbergang) und Kassel(Fuldafurten exponierte Lage an mehreren vorgeschichtlichen Fernstraszligen hohe Funddichte von rouml-mischen Muumlnzen) in der ptolemaischen Karte

95 vgl Horst Braukmann Alte Heer- und Handelsstraszligen zwischen Westfalen und Nordhessen Jahrbuch des Land-kreises Kassel 2010 S 1996 vgl M EisentraumlgerEb Krug Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft Marburg 1935 S 154 -15597 vgl Klaus Grote Roumlmerlager Hedemuumlnden Hann Muumlnden 2005 S 66 ff98 Dr Klaus Grote Roumlmerlager Hedemuumlnden ebd99 Die Anzahl bezieht sich auf Funde von der Steinzeit bis zur spaumlten roumlmischen Kaiserzeit Die Fundmeldungen LfDwurden zum groszligen Teil von Herrn Thomas Blumenstein zur Verfuumlgung gestellt100 Ptolemaumlische Flussuumlbergaumlnge im Nordhessischen Raum sind 1 Amisia (Ederfurt bei UngedankenGeismar) 2Munitium (Werrafurt Hedemuumlnden) 3 Novaesium (Fuldafurt Melsungen) 4 Melocabus (Fuldafurt Bad Hersfeld)

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Die Anwesenheit der Roumlmer wird auch durch Funddichte von 7 Fundstellen mit roumlmischen Sandalennauml-geln die sich suumldlich der Werra befinden gestuumltzt Auch die roumlmischen Funde im Werratal a) nachge-machter Denar des Augustus (27 v Chr ndash 14 n Chr) in Niddawitzhausen b) Scherbe eines Tafelge-schirrs auf dem Kirchberg von Eltmannshausen und c) Muumlnze des Diocletian (284 ndash 305 n Chr) in Son-tra-Heyerode sind zumindest Hinweise fuumlr fruumlhe Handelsbeziehungen mit den Roumlmern

Bei allen Diskussionen darf man nicht die unglaubliche Leistung von Ptolemaios und die umfangreicheForschungsarbeit der TU Berlin vergessen Die Arbeit des Berliner Forscherteams (die nach Prof Lelge-mann noch nicht endguumlltig abgeschlossen ist) ruumlttelt gewaltig an der grundlegenden Lehrmeinung kannaber ein wichtiger Ausloumlser fuumlr wissenschaftliche Einzelthemen sein Wenn sich auch nicht jede der Orts-angaben 100 bestaumltigen wird so hat die Arbeit der Berliner Forscher etwas bewirkt Ein gesteigertesInteresse an der Vorgeschichte unserer Heimat

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Die Anwesenheit der Roumlmer wird auch durch Funddichte von 7 Fundstellen mit roumlmischen Sandalennauml-geln die sich suumldlich der Werra befinden gestuumltzt Auch die roumlmischen Funde im Werratal a) nachge-machter Denar des Augustus (27 v Chr ndash 14 n Chr) in Niddawitzhausen b) Scherbe eines Tafelge-schirrs auf dem Kirchberg von Eltmannshausen und c) Muumlnze des Diocletian (284 ndash 305 n Chr) in Son-tra-Heyerode sind zumindest Hinweise fuumlr fruumlhe Handelsbeziehungen mit den Roumlmern

Bei allen Diskussionen darf man nicht die unglaubliche Leistung von Ptolemaios und die umfangreicheForschungsarbeit der TU Berlin vergessen Die Arbeit des Berliner Forscherteams (die nach Prof Lelge-mann noch nicht endguumlltig abgeschlossen ist) ruumlttelt gewaltig an der grundlegenden Lehrmeinung kannaber ein wichtiger Ausloumlser fuumlr wissenschaftliche Einzelthemen sein Wenn sich auch nicht jede der Orts-angaben 100 bestaumltigen wird so hat die Arbeit der Berliner Forscher etwas bewirkt Ein gesteigertesInteresse an der Vorgeschichte unserer Heimat