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871 1 2. Der Ursprwag sw3jektiver Romb inatiornstone (Antwort arb Hm. J. Peterson); vom Clemens ScJi,aefe,*. Unter dem obigen Titel hat Hr. Peterson eine Notiz in diesen Annalenl) veroffentlicht, in der er mir gegeniiber eine Prioritat in Anspruch nimmt. Ich habe - wie Hr. Peter- son anerkennt - auf Grund eines bestimmten mltthematischen Ansatzes die Vermutung 2, ausgesprochen, daf3 die Sclinecke ein Apparat sei in dem Kombinationstiine entstehen konnten. Eine derartige Vermutung ist nur dam yon Wert, wenn sie physikalisch begrundet werden kann, was ich in der genannten Abhandlung getan zu haben glaube. Hr. Peter son behauptet nun, im wesentlichen dieselbe Erkliirung bereits 3 Jahre fruher gegeben zu haben.s) Da die Abhandlung’ des Hrn. Peterson mir nicht zu- glnglich ist, kann ich mich zur Beurteilung der Sachlage nur auf dns stutzen, was Hr. P e t e r s o n in der genannten Note selbst zur Begrundung seines Prioritatsanspruches anfuhrt. Er sagt wortlich (gleichzeitig Zitat aus seiner Abhandlung): ,,Damit das Superpositionsprinzip Platx greif‘t ist es nur er- forderlich, dstl die erzeugenden Tone irgendwo eng vereint sind, und dab an dieser Stelle, wo imrner sie sein mag, die Amplitude ihrer Schwingungen ein bestimmtes endliches Ver- haltnis zu der mit den beiden Tonen gemeinsam schwingenden Masse haben. Wo nun eine solche Verbindung nicht von auBen her an das Ohr gelangt, werden die Bedingungen sicherlich innerhalb des Ohres erfullt. Selbst wenn wir alle 1) J. Peterson, Ann. d. Phys. 40. p. 815. 1913. 2) C1. Schaefer, Ann. d. Phys. 33. p. 1216. 1910. 3) Combination Tones and Other Related Auditory Phenomena; l’sychological Review Monograph 30. p. 103. 1907.

Der Ursprung subjektiver Kombinationstöne (Antwort an Hrn. J. Peterson)

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1 2. D e r Ursprwag sw3jektiver Romb inatiornstone (Antwort arb H m . J . P e t e r s o n ) ;

vom C l e m e n s ScJi,aefe,*.

Unter dem obigen Titel hat Hr. P e t e r s o n eine Notiz in diesen Annalenl) veroffentlicht, in der er mir gegeniiber eine Prioritat in Anspruch nimmt. Ich habe - wie Hr. P e t e r - son anerkennt - auf Grund eines bestimmten mltthematischen Ansatzes die Vermutung 2, ausgesprochen, daf3 die Sclinecke ein Apparat sei in dem Kombinationstiine entstehen konnten. Eine derartige Vermutung ist nur d a m yon Wert, wenn sie physikalisch begrundet werden kann, was ich in der genannten Abhandlung getan zu haben glaube. Hr. P e t e r son behauptet nun, im wesentlichen dieselbe Erkliirung bereits 3 Jahre fruher gegeben zu haben.s)

Da die Abhandlung’ des Hrn. P e t e r s o n mir nicht zu- glnglich ist, kann ich mich zur Beurteilung der Sachlage nur auf dns stutzen, was Hr. P e t e r s o n in der genannten Note selbst zur Begrundung seines Prioritatsanspruches anfuhrt. E r sagt wortlich (gleichzeitig Zitat aus seiner Abhandlung): ,,Damit das Superpositionsprinzip Platx greif‘t ist es nur er- forderlich, dstl die erzeugenden Tone irgendwo eng vereint sind, und dab an dieser Stelle, wo imrner sie sein mag, die Amplitude ihrer Schwingungen ein bestimmtes endliches Ver- haltnis zu der mit den beiden Tonen gemeinsam schwingenden Masse haben. Wo nun eine solche Verbindung nicht von auBen her an das Ohr gelangt, werden die Bedingungen sicherlich innerhalb des Ohres erfullt. Selbst wenn wir alle

1) J. P e t e r s o n , Ann. d. Phys. 40. p. 815. 1913. 2) C1. Schaefer , Ann. d. Phys. 33. p. 1216. 1910. 3) Combination Tones and Other Related Auditory Phenomena;

l’sychological Review Monograph 30. p. 103. 1907.

872 cl. Schaefer. Ursprung subjektiver Kombinationstone.

Betrachtungen der Membranen selbst ausschlieBen, finden wir eine giinstige Bedingung in den Fdussigkeiten der SchneckmLL

Ich vermag jedoch diesen Siitzen einen exakten physi- kalisohen Sinn nicht beizulegen; ja, ich miiBte sie fur falsch erkliiren, wenn anzunehmen ware, da6 Hr. P e t e r s o n z. B. mit dem Begriff ,,Superpositionsprinzip" dasselbe meint , wie die Physiker. Denn dieses Prinzip gilt gerade in der Theorie der Kombinationstone nicht.

Solange also Hr. P e t e r s o n keine andern Argumente vor- bringt, bin ich nicht in der h g e , seine Prioritut anzuerkennen.

Bres l au , Physik. Institut d. Universitat, im April 1913.

(Eingegaugen 8. Mai 1913.)

Iierichtigung.

In der Abhandlung W. J. J o n e s , Ann. d. Phys. 41. 1913 p. 446, Zeile 25 statt ,,kleinLi lies ,,groB", und statt ,,groB': lies ,,kleinLL. ,,In allen anderen . . . , wo 1/r + 1/r' groB ist nach solchen, wo es klein ist."

Der Satz mu6 lauten:

Druck F O ~ I Alrtzger S. Willig iu Leipig