36
Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und Potsdam www.digberlin.de HANS-DIETRICH GENSCHER über das Lebenswerk von Dr. Rainer Hildebrandt 100 JAHRE TEL AVIV Eine Stadt, die sich immer wieder neu erfindet ANGST UND AUSNAHMEZUSTAND Nukleare Bedrohung im Nahen Osten RABIN-GEDENK- KONZERT MIT KEREN HADAR

Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Deutsch-Israelische GesellschaftArbeitsgemeinschaft Berlin und Potsdamwww.digberlin.de

Hans-DietricH GenscHerüber das Lebenswerk von Dr. Rainer Hildebrandt

100 JaHre tel avivEine Stadt, die sich immer wieder neu erfindet

anGst unD ausnaHmezustanDNukleare Bedrohung im Nahen Osten

Rabin-Gedenk-konzeRt mit keRen HadaR

Page 2: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Haben Sie Mozarts A-Dur- Sonate jemals so gehört?

Siemens steht für Innovationen – auch in Kunst und Kultur.

Die Förderung kultureller Projekte hat eine lange Tradition bei Siemens. Kunst und Kultur bereichern die Gesellschaft mit neuen und innovativen Ideen. Deshalb sind wir stolz, in zahlreichen Ländern mit vielfältigen Initiativen und Projekten gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. www.siemens.com/citizenship

Answers.

SIM=CC 8/10/22, Siemens Anz. „Kunst + Kultursponsoring, Deutsch, 1/1 S., Format: 210x 297 mm, DTP: J:Böhme, GRZGM_Kunst_1_1_D.indd 1 11.08.2008 16:00:51 Uhr

Page 3: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

03Editorial

Ali Chamenei, die oberste Autorität des islamischen Gottesstaates sprach von einem »tödlichen Krebsgeschwür, das sich in der Region ausbreite«. Seine Rede wurde von »Tod Israel«-Rufen begleitet. Ahmadinedschad hatte zuvor zum wiederholten Mal den Holocaust geleugnet und den millionenfachen Mord an den Juden als Märchen bezeichnet, das als Vor-wand für die Gründung Israels ge-dient habe. Nach solchen Äußerun-gen können und wollen wir nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern empören uns mit allen Freunden Israels und demonstrieren Solidari-tät mit der einzigen Demokratie im Nahen Osten.

Israels Staatspräsident Schimon Peres stellte Ahmadinedschad wegen dessen verbalen Angriffen auf Israel in eine Reihe mit Hitler und Stalin. Beide Diktatoren und ihre im 20. Jahrhun-dert vollbrachten Schandtaten konnten nur durch prinzipi-entreues Handeln überwunden werden. Wer sich heute unein-geschränkt zu Israel bekennt und harte Maßnahmen gegen seine Feinde fordert, die ihm mit Vernichtung drohen, wird gelegentlich ebenso belächelt wie die Politiker, die trotz jahr-zehntelanger Teilung Deutschlands und Europas für Freiheit und Einheit standen. Als der US Präsident Ronald Reagan im Jahre 1982 am Checkpoint Charlie als »Grenzverletzer« agierte und schlimmer noch, als er 1987 am Brandenburger Tor rief »Mr. Gorbachev, tear down this wall« wurde er vom Spott der »Friedensbewegten« begleitet.

Gerade wir Deutschen haben alle guten Gründe, fest an der Seite Israels zu stehen, wie lange auch immer der Frieden im

Nahen Osten auf sich warten lässt — die Bedrohung durch feindliche Nachbarn, insbesondere durch den Iran lässt nicht nach. Wir hoffen sehr und wünschen uns, dass die Obama-Administration auch künftig die Existenz des Staates sichert. 20 Jahre nach dem 9. November 1989 erinnern wir uns hier daran, wie dick die Mauern sein können, die durch-stoßen werden müssen. Auch die neue Bundesregierung muss ihre Mög lichkeiten für die Schaffung ei-nes dauerhaften Friedens im Nahen Osten unvermindert einsetzen. Wir hoffen, dass die Menschen in Israel bald in sicheren Grenzen und in Frieden leben können!

Heute Abend freuen uns sehr auf die Künstlerin Keren Hadar. Gemeinsam mit Ihrer Hilfe werden wir vom Konzerterlös das Hadassah Krankenhaus in Jerusalem unterstützen. Und wir danken der Intendantin des Rundfunks Berlin Brandenburg, Dagmar Reim, dafür, dass sie uns den Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks wieder mietfrei überlässt. Auch dem Schirmherrn unseres Konzertes, dem Botschafter des Staates Israel, Yoram Ben Zeev, danken wir für seine Unterstützung. Besonders Alexandra Hildebrandt sind wir für ihr Engagement im Zusammenhang mit der Erstellung dieses Magazins zu großem Dank verpflichtet.

Ihnen allen und Israel: Schalom!

Ihr Jochen FeilckeVorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und Potsdam

Liebe Freunde Israels,

zu unserem 13. Rabin-Gedenkkonzert, zugleich 33. Benefizkonzert heiße ich Sie herzlich willkommen. Dieses Konzert stellt alljährlich den kulturellen Höhepunkt unserer Arbeit dar. Der Schwerpunkt unserer Bemühungen für Israel liegt jedoch auf politischen Veranstaltun-gen. So sind wir wachsam, wenn es in einer Agenturmeldung Ende September 2009 heißt: »Nach Präsident Mahmoud Ahmadinedschad hat auch das geistliche Oberhaupt des Iran in drastischen Worten Israel angegriffen«.

Foto: Mike Minehan

Page 4: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

GrußwortYoram Ben-ZeevBotschafter des Staates Israel

Das Konzert: Keren Hadar

Es wird aufgeforstet: Ein Wald für Israel

Wir fördern: Das Hadassah Kinderkrankenhaus

Jubiläum: 100 Jahre Tel Aviv

»Das wird man doch wohl mal sagen dürfen…«

Al Quds-Tag: Propaganda gegen Frieden

Gilad Shalit — Run4Me: Marathonlauf für die Freiheit

Angst und Ausnahmezustand

Opfer werden verhöhnt — Museum für Selbstmordattentäter

Muslimische Jugendliche bauen Vorurteile ab

Israel-Reise

Porträt Emmanuel Nahshon

Im Deutschen Bundestag: Deutsch-Israelische Parlamentariergruppe

Das Jugendforum stellt sich vor

Freunde Israels ohne wenn und aber

Beitrittserklärung

Der Vorstand der DIG Berlin und Potsdam stellt sich vor

Kooperationspartner

Über das Leben Rainer Hildebrandts

Verleihung des Internationalen Menschenrechtspreises 2008

04 i n halt | i m prEssum

HerausgeberDeutsch-Israelische Gesellschaft, Arbeitsgemeinschaft Berlin und PotsdamAuguststraße 80 | 10117 Berlin | Tel.: (030) 28 39 52 15 | Fax: (030) 28 39 51 16E-Mail: [email protected] | www.digberlin.de

RedaktionMaya Zehden; Ulrike Sommer; KulturPur, Bundesallee 23, 10717 Berlin

Layout Katrin Surberg, Berlin

05 12

16

14

18

21

20

22

24

23

25

26

30

32

33

28

27

06

08

09

10

Page 5: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Liebe Konzert-Besucher,

Je weiter Yitzhak Rabins Tod zurückliegt, desto stärker nehmen wir die Bedeutung seiner politi-schen Führung wahr. Er hinterlässt ein Vakuum, da er als Mensch und als Politiker unersetz-lich ist. Sein Leben, sein Fühlen und Denken als Wegbereiter des Friedens, zu dem er sich im Jahr 1993 bekannte, ist in uns präsent.

Yitzhak Rabins Generation ist eine besondere Generation, die sich selbstlos in den Dienst des Staates stellte, um ihm zum Erfolg zu verhelfen.

Yitzhak Rabin gelangte zu der inneren Überzeugung, dass der Weg des Friedens der richtige ist. Und dieser Wille zur Versöhnung muss uns als Leitgedanke erhalten bleiben. Bei allem Willen zum Frieden hat er jedoch nie vergessen, wie wichtig für Israel sichere Grenzen sind.

Ziehen wir heute Bilanz, so stellen wir fest, dass der israelische Staat viele Versuche unternom-men hat, um Frieden mit den palästinensischen Nachbarn zu schließen und die arabischen Staaten als Partner für einen Frieden zu gewinnen. Es ist eine tiefe Enttäuschung, dass es uns nicht gelungen ist. Dennoch glaube ich, dass der Konflikt mit viel Geduld gelöst werden kann.

Ich möchte der Deutschen Israelischen Gesellschaft Berlin und Potsdam meinen herzlichen Dank dafür aussprechen, dass sie Yitzhak Rabin mit dem jährlichen Gedenkkonzert würdigt.

Ihnen allen wünsche ich ein angenehmes Konzerterlebnis mit Keren Hadar.

Yoram Ben-ZeevS. E. Botschafter des Staates Israel

05G russwort

Foto: Israelische Botschaft

Faust zweifelt!Lady Macbeth intrigiert!KULTURpur informiert!

Alle wichtigen Kulturinformationen finden Sie auf

Page 6: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

06 das KonzErt

Als Solistin sang sie unter ande-rem mit dem Israel Philharmonic Orchestra, der Israel Camerata Jerusalem, dem Jerusalem Sym-phony Orchestra, dem Haifa Sym-phony Orchestra und dem West-chester Philharmonic Orchestra New York. 2008 trat Hadar in der Bundeshauptstadt mit den Berli-ner Philharmonikern auf, sang in Potsdam mit den Brandenburger Symphonikern Mozart sowie mit der Potsdamer Kantorei Werke von Mendelssohn und Paul Ben Haim.

Anlässlich des 100. Geburtstages von Tel Aviv übernahm sie im Juli 2009 die Solopartie bei der Urauf-führung von Ella Milch-Sheriffs »Night’s End Anthem« des Israel Philharmonic Orchestra unter Leitung von Zubin Mehta.

Keren Hadar tritt darüber hinaus regelmäßig bei wichtigen israelischen Musikfestivals (z. B. dem Israel Festival) auf, ist aber auch auf Bühnen in Deutschland, Großbritannien, Belgien, Kroatien, Polen und in China zu Hause.

Die vielseitige und charismatische israelische Sängerin wid-met sich dem Konzert- und Operngesang ebenso wie israe-lischen Traditionals, Cross-Over- und Weltmusik. Seit 2008 gehört sie zu den von der Israel Cultural Excellence Found-ation (IcExcellence) ausgezeichneten »hervorragenden Künst-lern Israels«.

Die DIG wurde im vergangenen Jahr auf die Künstlerin auf-merksam: Bei einem Konzert zum 70. Jahrestag der Reichs-

pogromnacht in Potsdam sang Keren Hadar in deutscher Urauf-führung das von der israelischen Komponistin Ella Milch-Sheriff eigens für sie geschriebene Stück »Dark am I« nach dem Hohelied Salomos. Sie verzauberte das Pu-blikum mit der ungeheuren Spann-breite ihres musikalischen Kön-nens.

Nachdem wir anlässlich der »Wo-che der Brüderlichkeit« im März 2009 bereits Ella Milch-Sheriff mit ihrem Buch »Ein Lied für meinen Vater« mit Ingeborg Prior präsen-tieren konnten, freuen wir uns, dass es nunmehr gelungen ist, Keren Hadar als Interpretin für

unser größtes kulturelles Event, das diesjährige 13. Rabin-Gedenkkonzert, zu gewinnen. Wir wünschen Ihnen am 1. No-vember einen unvergesslichen musikalischen Hochgenuss!

Keren Hadar hat bisher zwei CDs vorgelegt:

Mordechai Zeira’s SongsLieder des israelischen Komponisten Mordechai ZairaAnana records, 2005

Dark am I Das Hohe Lied Salomos, Komposition von Ella Milch-SheriffNewgen Prod., 2007

KeRen HadaR

Keren Hadar

Keren Hadars Weg führte von Israel über Berlin bis nach New York: Die israe-lische Sopranistin studierte an der Beit Zvi Akademie für Darstellende Künste Israel, vervollkommnete ihre Kunst im Opernfach in den Jahren 2006/2007 mit Unterstützung von Daniel Barenboim in Berlin und gehörte 2007 zu den Preisträgerinnen des Schloss Rheinsberg-Gesangswettbewerbs. Anschlie-ßend gab sie mit großem Erfolg die Nannetta in Verdis Falstaff.

Page 7: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Yoni Farhi — wie Keren Hadar in Israel geboren, ist Pianist, Dirigent, Arrangeur, Musikproduzent, Assistent des Direktors des Symphonieorchesters Haifa, Noam Sheriff, und unterrichtet Klavier am Le-vinsky College in Tel Aviv. 2006 gewann er den »Gina Bachauer Award« der Ame-

rican-Israeli Cultural Foundation. Farhi trat — oft gleichzeitig — als Solist und Dirigent beim Haifa Symphony-Orchester auf, beim »Jerusalem Camerata Orchestra«, »Israel Chamber Orches-tra«, beim »Raanana Symphonette« und »Tel-Aviv Soloists Ensemble«. Er lernte bei Noam Sheriff Dirigat, Komposition mit Sergiu Natra und Klavier bei Hadassa Biribis, Emanuel Krasovsky und Pnina Salzman. Außerdem erhielt er den »Master of Music« von der Buchmann-Mehta School of Music an der Universität Tel-Aviv. Im Ausland trat er bisher in Groß-britannien, Deutschland, Österreich und Belgien auf.

Das Konzertprogramm 1. november 2009

Keren Hadar — GesangYoni Farhi — Piano

Wandering Song (hebräische Volksmusik, Text von David Shimony)

Ir me quero madre a Yerushalaym, Volkslied in Ladino

Avihu Medina — Psalm 147 — Praise Jerusalem God

Im Ninalu - r. shalom shabazi, Jemenitisch- jüdisches Volkslied aus dem 17. Jahrhundert

Dark Am I, But Lovely nach dem Hohenlied Salomos — 2007 von Ella Milch-Sheriff geschrieben für Keren Hadar

El Condor Pasa, hebräische Version von Dan Almagor

Silhouette Galilee (Eng. & Arabisch), Beduinisch-galiläisches Volkslied, arrangiert von Leonard Bernstein

Pause

Im Gedenken an Yitzhak Rabin:

Shir laShalom (Friedenslied, gesungen am 4. November 1995) — Ya’acov Rotblit / Yair Rosenblum

Rav Chovel — Walt Whitman / neomi shemer (hebräische Version von »O Captain my Captain«)

Shmor al ha’olam — David D‘Or

Jerusalem of Gold — Naomi Shemer

Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl. & Hebr., aus dem Oskar-prämierten Film von Roberto Benini »Das Leben ist schön«)

It is not for me — natan alterman & alexander argov (aus dem beliebten israelischen Musical »King Solomon and Shalmay the cobbler«)

Two Roses — Ya’akov Orland / mordechai zeira

07das KonzErt

YonI FaRHI — PIanIst

Ich bin Mitglied der DIG, …

… in anerkennung und Würdigung des Jahr-hunderte langen Wirkens des jüdischen Bürger-tums zum Wohle der stadt Berlin.

Wolfgang Fiebach, Mitglied seit 2009

… aus Überzeugung. viele male habe ich israel bereist, ein faszinierendes land, das wegen seines lebensmuts und seiner lebens-freude trotz aller andauernden Belastung einfach zu bewundern ist. Den zusammenhalt mit israel zu intensivieren und immer aufs neue zu bekräf-tigen, halte ich für eine der wichtigsten aufgaben der DiG, an deren erfüllung ich gern mitarbeite.

Dr. Lore Maria Peschel- Gutzeit, Senatorin a. D., Mitglied seit 1999

Page 8: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Gemeinsam haben wir es geschafft! Dank der großartigen Hilfe unserer Berliner und Potsdamer Mitglieder, dank der Hilfe einzelner Unternehmen, mit der Unterstützung einiger an-derer DIG-Arbeitsgemeinschaften in Deutschland haben wir das Ziel tatsächlich erreicht.

Bald werden die ersten Bäume unseres Waldes in Galiläa ge-pflanzt und damit unser Jubiläumsprojekt erfolgreich abge-schlossen. Der Besuch unseres Waldes in Galiläa wird von nun an fester Bestandteil der jährlichen Israel-Reisen der DIG Ber-lin und Potsdam werden. Ich bedanke mich hiermit ausdrück-lich, auch im Namen des gesamten Vorstandes, bei allen, die mit ihrer Spende dazu beigetragen haben, unser Projekt zu realisieren.

Wir haben damit Israel nicht nur ein einzigartiges Geburts-tagsgeschenk gemacht, sondern haben auch ein Zeichen der deutsch-israelischen Freundschaft und der Solidarität gesetzt. Wir haben aktiv mitgeholfen, die Folgen der ökologischen Ka-tastrophe in Folge der Angriffe der Hizbollah zu beseitigen. Auch haben wir unseren israelischen Freunden nachhaltig bewiesen, dass wir ohne wenn und aber an ihrer Seite stehen — in guten, wie auch in schweren Zeiten.

Und es waren schwere Zeiten. Die islamistische Hizbollah-Miliz griff Israel im Sommer 2006 an und bombardierte den Norden tagtäglich mit Katjuscha-Raketen. 150 Israelis starben,

Hunderte wurden verletzt und Hunderttausende flohen aus dem bedrohten Norden. Auch im Libanon gab es viele Opfer, die Situation der Flüchtlinge war verheerend.

Ich war während des Krieges in Israel und habe in vielen Bun-kern gesessen — in Zafed, in Tiberias oder in Rosh Pina in Gali-läa, und ich kann die Verzweiflung in den Gesichtern der Men-schen und die Schreie der Kinder während der Bombenalarme und der Angriffe nicht vergessen.

Auch die Natur musste einen hohen Preis zahlen. Bei mehr als 700 Waldbränden wurden rund 750 000 Bäume vernichtet. In diesem Krieg verbrannten ganze Waldgebiete mit schlim-men Folgen nicht nur für Israel, sondern für das Klima der ganzen Region. Ganze Landstriche in Galiläa — der grünen Lunge Israels — verwandelten sich in schwarze, verbrannte Erde.

Nun aber wird wieder aufgeforstet. Es war ein ehrgeiziges Projekt der Berliner und Potsdamer DIG. Weil wir es wollten, wird unser Traum nun Wirklichkeit: Ein Wald für Israel.

es wIRd auFgeFoRstet: eIn waLd FüR IsRaeL

08 Ein wald für israEl

Das Ziel war hochgesteckt: 50 000 Euro mussten zusammen kommen — wir wollten Israel zum 60. Geburtstag einen Wald schenken und so helfen, die Folgen des Libanonkrieges wenigs-tens an einem Ort ein wenig zu mindern. Ein israelischer Wald besteht aus mindestens 5 000 Bäumen und ein Baum kostet zehn Euro. Trotz der gigantischen Summe hielt es der Vorstand der DIG Berlin und Potsdam mit Theodor Herzl »Wenn Ihr wollt, ist es kein Märchen!«

Mirko Freitag Vorstandsmitglied

Page 9: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

09hadassah KindErKranKEnhaus

Lange vor der Staatsgründung Israels 1948 begann die Ge-schichte des Hadassah-Kran-ken hauses, bekannt auch wegen seiner weltberühmten Chagall-Fenster: Im Jahre 1911 war Henrietta Szold, die Tochter ei-nes amerikanischen Rabbiners, bei einem Besuch im Jerusalem des damaligen Palästina so ent-setzt über die schrecklichen hy-gienischen Verhältnisse für Mütter und ihre Neugeborenen, dass sie nach ihrer Rückkehr in die USA eine bis heute andau-ernde Hilfe initiierte. Gemeinsam mit einem kleinen Studien-kreis amerikanischer Jüdinnen rief sie zur Zeit des Purim-fests im Jahr 1912 die Organisation Hadassah ins Leben. Ih-ren Namen erhielt die Organisation von der Königin Esther — auf Hebräisch: Hadassah — der Heldin des Purim-Festes, die das jüdische Volk vor den Persern gerettet hatte. Und Heldin-nen der Gegenwart sind die Gründerinnen von Hadassah bis heute.

Sie sammelten in einem Jahr genug Geld, um 1913 das erste Hadassah-Team, bestehend aus zwei Krankenschwestern, in diese Region des Nahen Osten zu schicken, die damals noch zum Osmanischen Reich gehörte. Es war eine Zeit, in der in den USA strikte Rassentrennung herrschte, keine Gleichstel-lung der Geschlechter und eine allgemein akzeptierte Diskri-minierung von Minderheiten. Hadassah ging einen eigenen Weg: Menschen in der Region sollte bestmögliche medizini-sche Hilfe zukommen, unabhängig von ihrer Religionszuge-hörigkeit, Hautfarbe, Nationalität oder politischen Ausrich-tung.

Und das ist gelungen. Hadassah ist eines der besten Versor-gungszentren der Region und Grundpfeiler des heutigen Ge-sundheitswesens im Nahen Os-ten. Als Universitätsklinik an-gegliedert an die Hebrew Uni-versity wird das gesamte me-dizinische Spektrum abgedeckt. Patienten kommen nicht nur aus Jerusalem und Israel, son-dern auch aus den arabischen Nachbarstaaten und aus der ganzen Welt.

Trotz der Aufteilung der Region in verschiedene Staaten und darauf folgende zahlreiche Kriege, sowie auch während der beiden für Israel schrecklichen Intifadas mit unzähligen Terror-opfern wurde im Hadassah-Krankenhaus bei der Behandlung kein Unterschied zwischen Israelis und Palästinensern ge-macht. Es kam vor, dass nach einem Terroranschlag sowohl die Opfer als auch der verletzte Täter in diesem Krankenhaus behandelt wurden — ein Zeugnis uneingeschränkter Nächsten-liebe. Allerdings wird dies kaum von den Kritikern Israels und schon gar nicht von seinen Feinden angemessen gewürdigt.

Leider hat auch in Israel in den vergangenen Jahren die Armut zugenommen. Viele kleine Patienten des Krankenhauses stam-men aus Familien, die kaum Geld haben, um ihren kranken Kindern Spielzeug zu kaufen. Spenden aus dem Ausland für Hadassah sind wegen der schweren Wirtschaftskrise spürbar zurückgegangen. Daher versucht die DIG Berlin und Potsdam hier zu helfen und dankt Ihnen für Ihre Unterstützung.

wIR FöRdeRn: das HadassaH KIndeRKRanKenHaus

Der Vorstand der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Potsdam hat sich dazu entschlossen, den Erlös des diesjährigen Benefizkonzertes dem Hadassah-Kinderkrankenhaus zu spenden.

Mirko Freitag Vorstandsmitglied

Page 10: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

100 Jah rE tEl aviv

Es mutet wie eine Unverschämtheit an, als ein unbekannter ukrainischer Uhrmacher an einem warmen Sommerabend im Jahr 1906 mit seiner phantastischen Idee in die Sitzung platzt. Akiva Weiss ist erst am Abend zuvor in Jaffa angekommen. Kaum 24 Stunden im Land, will er das Antlitz Palästinas dau-erhaft verändern.

»Ich habe einen Plan für eine Stadt — mit Straßen, Gärten, und fließend Wasser«, sagt Weiss den etwa 120 jüdischen Bewoh-nern Jaffas, die eng zusammengepfercht auf Holzbänken über die Gründung eines neuen Stadtviertels diskutieren. Noch im selben Jahr verkündet er in einem Pamphlet: »Wie die Stadt New York das Haupttor in die Vereinigten Staaten ist, genau so müssen wir unsere Stadt errichten, und so wird sie eines Tages das New York des Landes Israel sein.«

Auch wenn Historiker heute darüber streiten, ob das Pamphlet prophetisch war oder später einfach nur gefälscht wurde, sind die Visionen und Taten von Akiva Weiss sehr kühn. Seinen Zeitgenossen musste er wie ein Verrückter klingen, denn ein jüdisches New York in Palästina schien damals realitätsfremd.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts liegt die Kleinstadt Jaffa in-mitten weitläufiger Orangenhaine. Gerade einmal 9 000 Juden leben inmitten einer arabischen Mehrheit. Auf dem Gebiet, von dem Weiss spricht, erstrecken sich unbewohnte Sanddü-nen in der dampfenden Mittagshitze.

Seine Idee wird heftig diskutiert. Doch der Träumer erweist sich tatsächlich als Prophet. Auf den ehemals leeren Sanddü-nen pulsiert heute das Leben der Mittelmeermetropole Tel Aviv, das Tor Israels zur großen Welt.

JubILäum: 100 JaHRe teL avIv

Noch bevor das erste Haus vor 100 Jahren errichtet wurde, war Tel Aviv be-reits eine Großstadt, zumindest in den Köpfen mancher ihrer Gründerväter. Die einen sahen in ihr die größte Errungenschaft des Zionismus, die ande-ren seinen Untergang. Bis zum heutigen Tag begleiten Diskussionen die Stadt, in der das kulturelle, wirtschaftliche und geistige Herz Israels schlägt. Das Konglomerat der Wolkenkratzer, die aus dem Nichts wuchsen, ist ein Ort voller Gegensätze und Widersprüche.

10

Dieser Teil von Tel Aviv besteht seit mehr als 100 Jahren So hat sich die Stadt in den letzten 60 Jahren entwickelt

Page 11: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

11100 Jah rE tEl aviv

Die Einwände, die die Gegner von Weiss vorbringen, sind zu-erst praktischer Natur. Der Wassermangel oder die Angst, die Sanddünen sänken unter der Last der Häuser ein, sind dann schnell geklärte Probleme. Nur wenige wissen zu der Zeit, dass sich mit der Besiedlung der vermeintlich jungfräulichen Dünen eine jahrtausende alte Tradition wiederholt. Tel Aviv, an der Furt des einst mächtigen Jarkon-Flusses gelegen, befindet sich an einem geographischen Engpass auf der einzigen Landbrü-cke zwischen Afrika, Asien und Europa.

Nach 101 Grabungen in Tel Aviv strafen Archäologen heute den Mythos der nur hundertjährigen Stadt Lügen. Ihre bis zu 20 000 Jahre alten Funde zeigen, dass die Hügel seit Menschen-gedenken bewohnt waren. Nicht umsonst ist das längst einge-meindete Jaffa eine der ältesten Städte der Welt.

Nachdem praktische Bedenken ausgeräumt worden waren, blieb das Hauptargument der Gegner Tel Avivs ideologischer Natur. Der Zionismus, die jüdische nationale Befreiungsbe-wegung aus dem 19. Jahrhundert, will nicht bloß einen Juden-staat schaffen, sondern einen neuen Menschenschlag kreie-ren. Der »neue Jude« soll den Pfad der Rabbiner verlassen und in die Fußstapfen wackerer biblischer Hebräer treten: »Knüp-fen wir an unsere ältesten Überlieferungen an: Werden wir wieder tiefbrüstige, strammgliedrige, kühnblickende Männer«, fordert der Zionistenführer Max Nordau. Die Mehrheit der Zionisten plädiert für eine Rückkehr zur Landarbeit.

Die Stadt Tel Aviv widerspricht dieser Ideologie. Wie kann man zum gesunden Acker heimkehren, wenn der asphaltiert ist? Lieber als die eine Stadt sähen die Zionisten eine Vielzahl von Dörfern, in denen braungebrannte, muskulöse Pioniere ihre Scholle bestellen.

Die Kritik hat Tradition. Den knackigen Pionieren der Kibbu-zim waren die vielen Kaffeehäuser der Mittelmeermetropole schon in den dreißiger Jahren ein Dorn im Auge. Der Geostra-tege Professor Arnon Sofer von der Universität Haifa erschüt-terte Israel vor wenigen Jahren, als er »den Staat Tel Aviv als die größte Gefahr für den Staat Israel« bezeichnete. Die Me-tropole »blute« die Peripherie des Landes aus.

Trotz dieser Kritik ist Tel Aviv seit seiner Gründung intellek-tueller Mittelpunkt des Landes. Hier wohnen oder schaffen die wichtigsten jüdischen Schriftsteller und Vordenker. Tel Aviv wird zur »ersten hebräischen Stadt«. Wohlgemerkt, heb-räisch, nicht jüdisch.

Nirgends in Israel sind die Gegensätze zwischen Arm und Reich größer als in der Stadt, deren 400 000 Einwohner auf einer Fläche leben, die in etwa so groß ist wie Salzburg. Für Sozialkritiker ist Tel Aviv Sinnbild für die Ungerechtigkeit der zunehmend materialistischen israelischen Gesellschaft. Der Lärm überschreitet in den armen Vierteln wegen der Einflug-schneise, Autobahn und Fußballstadion öfter mal die erlaub-ten 50 dB, die Straßen haben dann das Flair eines Staubsau-gers im Amoklauf.

Nichts könnte den Gründern der Stadt ferner gelegen haben als dieses stickige Verkehrschaos. Sie wollten eine moderne Gartenstadt schaffen, für die der Wiener Hofrat und Architekt Willhelm Stiassny sogar einen Stadtplan entwirft. Doch letzt-lich engagiert man den namhaften schottischen Architekten Pattrick Geddes, um eine grüne europäische Oase im Orient zu planen.

Den Ideologen der Landarbeit zum Trotz spielt Tel Aviv von Anfang an eine zentrale Rolle in der Schaffung der israelischen Kultur. Ein großer Teil der späteren Eliten wächst in der Stadt auf, die um ein hebräisches Gymnasium herum errichtet wird.

Im Süden der Stadt verwandeln asiatische Gastarbeiter, die die Wohnungen der Reichen im Norden putzen, den Charakter Tel Avivs. Zu Weihnachten wirkt die zentrale Busstation wie ein Fremdkörper; statt Hebräisch und Chanukka-Leuchtern sieht man Schilder auf Englisch und Tannenbäume.

Auch nach 100 Jahren erfindet sich die junge alte Stadt Tel Aviv immer wieder von neuem.

Dr. Gil Yaron, Nahostkorrespondent einer großen Zahl deutschsprachiger Publikationen, geboren, aufgewachsen und wohnhaft in Tel Aviv

Ich bin Mitglied der DIG, …

… weil ich sehr gute Freunde in israel habe. ich fühle mich aus moralischen Gründen verpflichtet, für den staat israel und seine Bewohner einzutreten und die Freundschaft im politischen wie persönlichen Bereich zwischen unseren ländern zu fördern wo immer es geht.

Jürgen Hoeche, General a. D., Mitglied seit 2005

Page 12: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

israEl-Kriti K — antisEm itismus12

Boström verwob sie jedoch zusätzlich mit einer in den USA aufgeflogenen Affäre um illegalen Organhandel — ein fieser Rückgriff auf jahrhundertealte Klischees der christlichen Kir-chen, deren Vertiefung von den Nazis perfektioniert wurde. Juden wird nicht nur unterstellt, für ihre Bereicherung Ge-fangene zu ermorden, sondern gleich auch noch, damit an einer Weltverschwörung teilzunehmen.

Der Schwede förderte mit seinem Artikel die Entwicklung, dass seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts europäische antisemitische Stereotype in den Nahen Osten transportiert und nicht selten auch von islamischen Religionsführern über-nommen werden. Deutlich wird das auch in arabischen und türkischen Filmen und Fernsehbeiträgen (Sarahs blaue Augen oder Tal der Wölfe), die hier in Deutschland zu sehen waren.

Die Empörung israelischer Politiker über Boströms Unter-stellungen wurde unangemessener Weise mit den Reaktionen der muslimischen Welt im ›Karikaturenstreit‹ verglichen: Im September 2005 veröffentlichte eine dänische Zeitung Zeichnungen des Propheten Mohammed, die sich an westli-chem Humor orientierten. Erst Monate später führte das welt-weit zu gewalttätigen Angriffen auf dänische Einrichtungen und gesteuerten Massenprotesten und Boykottaufrufen gegen dänische Produkte in Ländern mit einem hohen muslimischen Bevölkerungsanteil. Heuchlerisch ist, wenn Muslime laut-stark religiösen Respekt fordern, ihre Führer aber schweigen bei antisemitischen Darstellungen in den wichtigsten arabi-schen Medien (www.jungle-world.com — Stichwort: Affen und Schweine).

In der beliebten Formel: »Das wird man doch wohl mal sagen dürfen ...« verbirgt sich häufig, dass Israel-Kritik eben nicht immer bloß Kritik ist. Wird den Israelis unterstellt, dass sie »wie Nazis« auftreten (ein vertrauter Topos, links wie rechts) oder einen »Vernichtungsfeldzug« (Norbert Blüm) gegen die Palästinenser führen, dann geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um Entschuldung. Seht her, die Nachfahren unserer Opfer sind so gemein wie unsere Vorväter. Wenn die sich so

Vergleiche zwischen der aktuellen israelischen Politik und der Politik der Nazis sind antisemitisch. Aussagen wie: »Wer nur Bomben, aber keinen Staat offeriert, wird den Terror nie be-enden« sind legitime Kritik, wie sie auch Israelis an der Be-satzungspolitik, den Auswirkungen des Sperrzauns, den zivi-len »Nebenschäden« des Anti-Terror-Krieges äußern. Das sind Definitionen von Experten der EUMC (European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia), die auf der Homepage des AJC (American Jewish Committee) unter folgendem Link vollständig abzurufen sind: http://www.european-forum-on-antisemitism.org/working-definition-of-antisemitism/deutsch

So ist es klar antisemitisch, eine militärische Einrichtung in Israel als »Konzentrationslager« im Sinne der nationalsozi-alistischen KZs zu bezeichnen, wie es die hoch umstrittene, vor kurzem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete, Felicia Langer getan hat.

Behauptungen, die ihre Verwandtschaft mit dem »klassischen« Antisemitismus — also mit Stereotypisierung, Dämonisierung und Denunzierung — nicht verleugnen können, gehören eben-falls dazu. Ein Artikel wie der des freien Journalisten Donald Boström, der unter dem Titel »Die Organe unserer Söhne wer-den geplündert« in Schwedens auflagenstärkster Zeitung »Aftonbladet« am 17.09.09 erschien, ist ein Paradebeispiel.

Boström verarbeitete Gerüchte, die er unter Palästinensern gehört haben will und schrieb, israelische Soldaten hätten getöteten Feinden Organe entnommen. Er belegte den unge-heuerlichen Vorwurf mit Aussagen von Hinterbliebenen und mit einem eigenen Erlebnis von 1992. Damals hatte er gesehen — und fotografisch dokumentiert —, wie Soldaten die Leiche eines palästinensischen 19-Jährigen zurückgaben, die offen-sichtlich obduziert worden war. Brust und Bauch waren frisch vernarbt. Beweise für eine Organentnahme lieferte er nicht. Durch Gespräche mit den beteiligten Palästinensern ist in-zwischen nachgewiesen, dass es sich hier um eine komplett erfundene Geschichte handelt.

»das wIRd man docH woHL maL sagen düRFen ...«

Was ist legitime Kritik an Israel und was ist Antisemitismus? Die Grenze zu ziehen fällt zuweilen auch denen schwer, die sich seit Jahren mit dem Konflikt im Nahen Osten beschäftigen.

Page 13: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

13israEl-Kriti K — antisEm itismus

aufführen, waren die Deutschen nicht die einzigen Mensch-heitsverbrecher. Wiegen wir also auf, und rechnen wir ab, auf jeden Fall dürfen Juden nicht mehr mit dem Finger auf uns zeigen.

Ist Käfig-Haltung von Hühnern oder die Massentötung von Schweinen in Ägypten wegen der Schweinegrippe ein Holo-caust? Gibt es keinen besseren Vergleich für Tierquälerei als jenen mit dem größten Verbrechen der Menschheitsgeschich-te, dem organisierten Mord an sechs Millionen Menschen?

Der israelische Psychoanalytiker Zvi Rex hat einst ironisiert: »Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen.« Damit wollte er sagen, die Juden seien lebende Denkmäler deutscher Schuld. Und Schuldgefühle wird am besten los, wer sein eigenes schlechtes Gewissen zurück projiziert: Die Ju-den sind an ihrem Unglück selbst schuld und dem anderer ebenfalls.

Dazu gehört auch die von der EUMC als antisemitisch ein-gestufte Delegitimierung Israels und das Abstreiten des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung. Unterstellt wird oft, die Existenz des Staates Israel sei ein rassistisches Unter-fangen, bewusst irreführend die Aussage benutzt, es handle sich um Apartheid.

Auch deshalb war es richtig, dass Staaten wie Kanada, USA, Deutschland, Italien, Niederlande und Israel die Nachfolge-konferenz der Anti-Rassismus-Konferenz in Durban boykot-tiert haben. In der Resolution von Durban war Israel des »Völkermordes« verleumdet worden, der malaysische Premier Mahathir phantasierte in seinen Reden von der »jüdischen Verschwörung« gegen die Dritte Welt.

Es ist also im Grunde ganz einfach, zwischen berechtigter Kritik an Israel und Antisemitismus zu unterscheiden: Wer Juden diskriminiert, weil sie Juden sind, wer Israel und die Juden dämonisiert, Israel das Existenzrecht abspricht und Israel mit anderen Maßstäben misst als jedes andere Land der Welt, der ist antisemitisch. Wer aber Israel kritisiert, weil er aktuelle politische Probleme anders gelöst hätte, macht von seinem demokratischen Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch.

Maya Zehden, stellv. Vorsitzende

Ich bin Mitglied der DIG, …

… weil ich dazu beitragen möchte, dass auch für das jüdische volk normalität einkehrt. aufklärung, auch im täglichen leben, soll diesen fürchterlichen anti semitismus überwinden helfen. Das sind wir dem volk, von dem wir geistig so profitiert haben, schuldig.

Dr. Démètre Zavlaris, Mitglied seit 1994

… weil ich israel liebe mit seinen wunderschönen landschaften und seiner funktionierenden Demokratie.

Hellmut Königshaus MdB (FDP),Mitglied seit 2004

… weil ich die Beziehungen zu israel für Deutsche und Deutschland wichtig finde.

Dr. Waltraud Rehfeld, Geschäftsführende Vorsitzende des Bundes der Verfolgten des Naziregimes (BVN), Mitglied seit Gründung der DIG 1966

… weil ich eine Freundin israels bin.

Inge Buchenau, Mitglied seit 2000

Page 14: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

al Quds-taG14

Der sogenannte »Al Quds-Tag« (arabisch für Jeru-salem, persisch »Ghods«) wird über das größte is-lamistische Internetpor-tal der Brüder Yavuz und Gürhan Özoguz organi-siert. Drahtzieher sind verschiedene islamisti-sche Zentren und Netz-werke, unter anderem aus dem Umfeld der liba-nesischen Hisbollah.

Erfinder des internatio-nalen Kampftages gegen Israel und die »westli-chen Mächte der Arroganz« war der iranische Revolutions-führer Ayatollah Khomeini. 1979 beschwor er zum ersten Mal in Teheran die panislamische Einheit mit den Shiiten, nach-dem er im irakischen Exil in Nadschaf unter den Einfluss sun-nitischer Islamisten und des panarabischen Antizionismus geraten war.

Seitdem gibt es weltweit Massenaufmärsche, die unter ande-rem in Teheran, Beirut, Pakistan, Bangladesh und Indonesien organisiert werden. Die Demonstranten skandieren »Tod für Israel«, »Tod für Amerika« oder »Möge Israel von der Land-karte radiert werden«. Israelische und amerikanische Fahnen brennen.

In den europäischen Großstädten nahm anfangs kaum jemand Notiz von den Hasstiraden. In Berlin hat sich das geändert. Inzwischen sind die Islamisten sogar bemüht, provozierende Aktionen zu vermeiden. Nach antiisraelischen Anschlägen auf Synagogen in Istanbul entwickelte sich eine Gegenbewegung in Kreuzberg, die seit 2005 im Verein »Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus« aufging. Und während noch 2002 noch knapp 2 500 Islamisten gegen Israel marschierten, kamen in den vergangenen Jahren nur wenige hundert.

Gefährlich ist, dass Isla-misten nach Allianzen mit linken antiimperia-listischen Gruppen und Rechtsextremisten su-chen. Da weiß man sich einig über das Feindbild des »internationalen Fi-nanzkapitals«, über An-tiamerikanismus, Anti-zionismus, Antisemitis-mus oder auch die Leug-nung des Holocaust. Um-fragen der vergangenen Jahre belegen, dass dies auch mehr 60 Prozent der Deutschen und Euro-

päer denken. Umso wichtiger ist es, dass das Bündnis gegen den Al Quds-Tag breiter wird.

Um mehr Zuspruch auch bei Migrantinnen und Migranten zu gewinnen, ist allerdings viel Sensibilität erforderlich. Claudia Dantschke, deutsche Journalistin und Islamismus-Expertin warnt vor einem pauschalisierenden Islamismus-Diskurs. Un-differenzierte Urteile gegen ›alle‹ Muslime könnten schnell zu einer rassistischen Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgrup-pen führen. Das aber werde islamistische Phänomene und Strukturen eher fördern. Es sei aber genauso gefährlich, den Islamismus und seinen Einfluss auf Teile der Gesellschaft zu ignorieren.

In diesem Jahr gab es bei unserer Anti-Al Quds Demonstration völlig unangemessene Eingriffe der Berliner Polizei. Polizei-präsident Dieter Glietsch hat sich dafür entschuldigt. Und wir werden weiter Gesicht zeigen, bis Al Quds Demonstrationen Geschichte sind.

aL Quds-tag: PRoPaganda gegen FRIeden

Es ist ein Ritual, beängstigend und gespenstisch: Seit Jahren rufen Islamisten zum »Al Quds-Tag« auf und demonstrieren jeweils am letzten Wochenende im Ramadan auf dem Kurfürs-tendamm gegen Israel. Und viele aufrechte Demokraten wehren sich dagegen. Die DIG Berlin und Potsdam ist dabei wie auch die Amadeu Antonio Stiftung, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, iranische Oppositionelle und andere gesellschaftliche Gruppen sowie Politikerinnen und Politiker.

Meggie Jahn, stellv. Vorsitzende

Demonstration gegen den »Al-Quds-Tag« 2009; Foto: Meggie Jahn

Page 15: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus
Page 16: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

16 frEi h Eit für G i lad shalit

Website, RUN4ME zu unterstützten. Sie ka-men aus dem Iran, aus Mexiko, Brasilien, Großbritannien, Irland, Schweden, aus den Niederlanden und natürlich aus Deutsch-land.

Am Tag des Marathons fand eine konzertier-te Aktion vieler Helfer, darunter zahlreiche Mitglieder der DIG, an einem Info-Stand am Innsbrucker Platz statt. T-Shirts mit dem Auf-druck »Gilad Shalit lebt«, Armbänder und Flyer wurden verteilt, um auch Passanten und weitere Läufer zu informieren. Bewe-gend der Berliner Polizist, der sich sofort das blaue Band am Handgelenk befestigte. Selbst-verständlich, wie er sagte, denn sein Sohn

wird demnächst in Afghanistan dienen. Falls ihm dasselbe Schicksal wie Gilad Shalit widerfahren sollte, hoffe er auf eine ähnliche Unterstützung aus der Bevölkerung.

Die große Zahl von Unterstützern — der Bezirk Schöneberg-Tempelhof, diverse Unternehmen sowie DIG und Jüdische Gemeinde, aber auch die Botschaft des Staates Israel, hat Ron Segals Aktion auf jeden Fall zu einem Erfolg für Shalit ge-macht. Sein T-Shirt-Aufdruck hat sich wenige Tage später be-wahrheitet — Shalit lebt — nun muss er einfach bald freige-lassen werden.

Die Täter, Anhänger der islamistischen Ter-rororganisation Hamas, verwehren Gilad Shalit seitdem Kontakt zum Internationalen Roten Kreuz — ein eindeutiger Verstoß gegen die Genfer Konvention. Ein Jahr nach der Entführung veröffentlichte die Hamas eine Audio-Aufnahme, auf der Shalits Stimme zu hören war. Erst kürzlich, am 2. Oktober 2009, gab es wieder ein neues Lebenszeichen. Für eine Video-Aufnahme von Shalit hat Israel 19 inhaftierte Palästinenserinnen freilassen müssen. Dem israelischen Fernsehen zufol-ge zeigt der Film den inzwischen 23-Jährigen gesund und unversehrt. Die Familie hat wieder Hoffnung geschöpft.

Der israelische Filmemacher Ron Segal wollte für Shalit ein Zeichen setzen, damit die Weltöffentlichkeit sein Schicksal nicht vergisst. Aufgrund eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für 16 Monate in Berlin, setzte er alles daran, seine Idee umzusetzen: die Initiative RUN4ME. Er meldete sich zum Berlin-Marathon an und mach-te es zu seinem Ziel, 1183 Mitläufer zu finden, die gemeinsam mit ihm beim Berlin-Marathon auf die menschenrechtsver-letzende Gefangenschaft von Gilad Shalit aufmerksam machen und sich für seine Freilassung einsetzen würden.

Es gelang ihm, so viele Läufer zu finden, die dann am Hand-gelenk ein blaues Armband aus Kunststoff trugen. Auf diesem Armband waren die Zahl 1183 und www.run4me.com zu le-sen. Ron Segal und seine Helfer warben die Läufer aus der ganzen Welt während der dreitägigen Marathon-Messe auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof und über die

gILad sHaLIt — Run4me: maRatHonLauF FüR dIe FReIHeIt

Seit über drei Jahren ist der israelische Soldat Gilat Shalit in der Gewalt der Hamas. Und am 20. September 2009, genau 1183 Tage nach seiner Entführung, forderten mehrere hundert Läuferinnen und Läufer auf dem Berlin-Marathon seine Freilassung. Der damals 19jährige war am 25. Juni 2006 entführt worden, zwei Soldaten starben bei dem Überfall.

Stefan Krikowski, Vorstandsmitglied

Run4me, Foto: Rolf Behrens

Ich bin Mitglied der DIG, …

… weil mich israel fasziniert und das land viel näher ist als wir oft denken.

Felix Husmann, Mitglied seit 2000

Page 17: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Beginn jeweils 20 Uhr

PhilharmonieMo., 2. Nov.

KammermusiksaalFr., 20. Nov. KammermusiksaalSa., 21. Nov.

PhilharmonieSo., 22. Nov.

KammermusiksaalFr., 27. Nov.

Philharmonie Di., 1. Dez.

KammermusiksaalFr., 11. Dez.

Kammermusiksaal So., 13. Dez.

KammermusiksaalDi., 15. Dez.

Philharmonie So., 24. Jan.

Kammermusiksaal Di., 26. Jan.

Philharmonie Do., 11. Feb.

KammermusiksaalSa., 13. Feb.

KonzerthausMi., 3. März

PhilharmonieSo., 7. März

PhilharmonieFr., 19. März

PhilharmonieDo., 25. März

PhilharmonieDo., 15. April

KammermusiksaalMi., 21. April

KammermusiksaalFr., 23. April

KammermusiksaalMi., 28. April

PhilharmonieSo., 30. Mai

PhilharmonieFr., 11. Juni

TONHALLE ORCHESTER ZÜRICHDAVID ZINMAN DirigentSABINE MEYER KlarinetteStrauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28Mozart: Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur Takemitsu: Fantasma / Cantos für Klarinette und OrchesterSchumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

RUDOLF BUCHBINDER KlavierWerke von Haydn · Schubert · Beethoven

PACIFICA QUARTETMENAHEM PRESSLER KlavierHaydn, Prokofieff, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34

BENEFIZKONZERT „INNOCENCE IN DANGER“CHORGEMEINSCHAFT NEUBEUERNKLANGVERWALTUNG ENOCH ZU GUTTENBERG DirigentSusanne Bernhard, Sopran; Gerhild Romberger, Alt; Timothy Richards, Tenor; Christian van Horn, BassVerdi: Messa da Requiem

HEINRICH SCHIFF VioloncelloMARTIN HELMCHEN KlavierBeethoven · Brahms · Lutoslawski · Debussy

BACH: WEIHNACHTSORATORIUM (Kantaten I, II, III und VI)GÄCHINGER KANTOREIBACH-COLLEGIUM STUTTGARTHELMUTH RILLING DirigentSibylla Rubens Sopran, Ingeborg Danz Alt, James Taylor Tenor, Georg Zeppenfeld Bass

ARTEMIS QUARTETTBeethoven: Streichquartette B-Dur op. 18 Nr. 6, F-Dur op. 135, C-Dur op. 59 Nr. 3 „Rasumowsky“

ALBRECHT MAYER OboeFESTIVAL STRINGS LUCERNEBach · Mendelssohn Bartholdy · Bach

RADU LUPU KlavierPAAVO JÄRVI DirigentDEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMENSchumann: Manfred-Ouvertüre, Klavierkonzert a-Moll op. 54, Sinfonie Nr. 3 „Rheinische“

MAURIZIO POLLINI KlavierSchumann · Chopin · Liszt

ARTEMIS QUARTETTBeethoven: Streichquartette F-Dur op. 18 Nr. 1, f-Moll op. 95, a-Moll op. 132

MISCHA MAISKY VioloncelloMOSKOW VIRTUOSIMozart · Boccherini · Rossini · Haydn

CAMERATA SALZBURGANDRE DE RIDDER DirigentMARTIN GRUBINGER PercussionHaydn · Corigliano · Hartl · Haydn

DANIEL HOPE ViolineZÜRCHER KAMMERORCHESTERBach · Händel · Biber · Telemann · Pachelbel Falconiero · Geminiani · Vivaldi

DANIEL BARENBOIM KlavierWerke von Chopin

CHORGEMEINSCHAFT NEUBEUERNKLANGVERWALTUNG ENOCH ZU GUTTENBERG DirigentSolisten: Miriam Meyer Sopran, Gerhild Romberger Alt, Daniel Johannsen Tenor, N.N. BassMozart: Requiem u. a.

GRIGORIJ SOKOLOV KlavierProgramm wird noch bekanntgegeben

ORQUESTA NACIONAL DE ESPANA JOSEP PONS DirigentKATIA UND MARIELLE LABÈQUE KlavierGinastera · Amargos · Piazzolla · Ravel

ARTEMIS QUARTETTBeethoven: Streichquartette Es-Dur op. 74 „Harfenquartett“, cis-Moll op. 131

ALICE SARA OTT KlavierMendelssohn Bartholdy · Beethoven · Chopin · Liszt

QUATUOR EBÈNEMozart · Debussy · Mendelssohn Bartoldy

KREMERATA BALTICAGIDON KREMER ViolineJULIA KORPACHEVA SopranLourie · Desyatnikoff · Tschaikowski

ANNE-SOPHIE MUTTER ViolineLAMBERT ORKIS Klavier Debussy · Mendelssohn · Brahms · Sarasate

KONZERT-DIREKTION HANS ADLER • 030 / 826 47 27Saison 2009 / 2010

GIPFELTREFFEN DER STREICHQUARTETTE

Am 85. Geburtstag von WALTER LEVIN mitAmaryllis Quartett (Deutschland) Kurtág · Cuarteto Casals (Spanien) Haydn · Gemeaux Quartett (Schweiz) Webern · Kuss Quartett (Deutschland) Brahms · Cuarteto Quiroga (Spanien) Webern · Zemlinsky Quartet (Tschechien) Janácek

Kammermusiksaal So., 6. Dez.

Kartenservice 826 47 27 · Mo. – Sa. 9 – 20 Uhr, So. 14 – 20 Uhr · E-Mail: [email protected]

WIENER PHILHARMONIKER · CHRISTIAN THIELEMANN DirigentBEETHOVEN-ZYKLUS 2010 in der Berliner Philharmonie

Mittwoch, 1. Dezember 2010 · 20 Uhr: 4. und 5. Sinfonie | Donnerstag, 2. Dezember 2010 · 20 Uhr: 6. und 7. Sinfonie Samstag, 4. Dezember 2010 · 18 Uhr: 1. 2. und 3. Sinfonie | Sonntag, 5. Dezember 2010 · 11 Uhr: 8. und 9. Sinfonie

Page 18: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

18 nuKlEarE BEdrohunG i m nah En ostEn

»Duck — and cover« sangen amerikanische Schulkinder in den 1950er Jahren. »Duck and cover — in Deckung ge-hen«, das wollte ihnen ein Lehrfilm der US-Zivilvertei-digungsbehörde beibringen. Nachdem die Sowjetunion die Atombombe entwickelt hatte, sollten die Kleinen mit Hilfe einer eingängigen Me-lodie lernen, sich im Falle eines Angriffes schnell un-ter ihre Schulpulte zu ver-kriechen, um sich selbst zu schützen. Heute wirkt der Film makaber: ein bizarres Relikt aus dem Kalten Krieg.

»Tseva adom, tseva adom« singen heute israelische Schul-kinder. »Tseva adom — Farbe Rot«, so lautet das automatische Alarmzeichen im Süden Israels, wenn das Radar eine Granate oder Rakete, abgefeuert aus dem Gazastreifen, registriert. Die Kinder aus Sderot leiden unter dem Stress, im Ernstfall unter Sirenengeheul 15 Sekunden Zeit zu haben, sich in Sicherheit zu bringen. Mit simplen Reimen will die Kunsttherapeutin Shahar Bar den Kindern die Angst vor dem Signal nehmen. »Schnell, schnell, schnell, an einen sicheren Platz! Schnell, schnell, schnell, jetzt ist’s ein bisschen gefährlich!«

Die Bilder ähneln sich frappierend: Stühle rücken, die Spröss-linge verkriechen sich unter ihren Pulten, kauern sich zusam-men und verschränken schützend ihre Hände hinter dem Kopf. Was für Amerikaner im Einschlagsbereich einer Nuk-learwaffe pathetisch wirkte, kann den Israelis wirklich helfen: Die Deckung unter den Tischen kann vor herabstürzenden Trümmern und herumfliegenden Glassplittern schützen. Wäh-rend das Propagandastück der US-Zivilverteidigung der Be-völkerung wenigstens teilweise vormachen wollte, dass ein Schutz vor sowjetischen Atombomben möglich gewesen wäre, kann Shahar Bars private Initiative den Schaden ein wenig be-

grenzen, den die palästinen-sischen Angriffe tatsächlich verursachen. Doch im Ver-gleich zur Atombombe sind die Raketen und Granaten aus dem Gazastreifen noch nicht einmal Nadelstiche.

»Die israelische Angst vor einem nuklearen Holocaust, einem zweiten Holocaust, ist überwältigend«, erklärt Ro-nen Bergman, Iran-Experte der größten Tageszeitung Is-raels Yediot Achronoth. In den Medien sei die Islami-sche Republik ständig als Thema präsent. Laut Berg-man wird eine zukünftige

iranische Atombombe von Experten derzeit für die größte Bedrohung Israels gehalten. Eine militärische Aktion gegen die nuklearen Ambitionen Teherans, wie oft in den vergange-nen Monaten angedroht, könnte kaum erfolgreich sein. »Ein Angriff wäre auch nur ein letzter Ausweg — es würde das irani-sche Nuklear-Programm nur verzögern, aber nicht verhin-dern«, so Bergman.

So nüchtern schätzt auch Anthony Cordesman vom Washing-toner Center for Strategic and International Studies die Lage ein. Für ihn ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Islamische Republik über die Atombombe verfügt. Cordesman bezieht sich unter anderem auf eine offizielle amerikanische nachrich-tendienstliche Einschätzung aus dem November 2007, gemäß der der Iran spätestens 2015 genügend Plutonium angerei-chert hat, um seine ersten Nuklearwaffen zu produzieren. Mit-telstreckenraketen, die bis nach Tel Aviv reichen, werden der-zeit getestet.

Indes bereitet sich Israel intensiver denn je auf den Ernstfall vor. Im Frühsommer führte das Land die größte Zivilschutz-übung seiner Geschichte durch. Wie die Kinder in Sderot soll-

angst und ausnaHmezustand

Während Europa und Nordamerika zwanzig Jahre nach Ende der Ost-West-Konfrontation die Möglichkeit eines Atomkrieges vergessen haben, wächst die nukleare Bedrohung im Nahen Osten. Die Konfrontation zwischen Israel und dem Iran trägt Züge eines beginnenden neuen Kalten Krieges — mit bedrückenden gesellschaftlichen Folgen.

Ein improvisierter, öffentlicher Bunker in Sderot: Die Kindermalereien verschönern den nüchternen Zweckbau nur unzureichend. Foto: Jewbask

Page 19: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

ten am 2. Juni 2009 alle Israelis den Sirenensignalen gehor-chen und die Luftschutzräume aufsuchen. Ein Aufarbeiten der Probleme im zivilen Bevölkerungsschutz war überfällig. Der Libanonkrieg 2006 hatte viele Defizite im zivilen Bevölke-rungsschutz aufgedeckt. Damals waren unter dem Raketenbe-schuss der Hizbollah weite Teile des nördlichen Israel über-hastet evakuiert worden; eine allgemeine Panik unter den Betroffenen wurde nur knapp vermieden.

Angesichts der wachsenden Bedrohung nicht nur durch Kat-juschas, abgefeuert von Hizbollah oder Hamas, sondern auch durch wesentlich größere Kaliber aus dem Iran erhält der Be-lagerungszustand des jüdischen Staates eine neue Qualität. Die Behörden verfügen für den Ernstfall über weit reichende Befugnisse. So haben beispielsweise Verteidigungsminister Amir Peretz und sein Nachfolger Ehud Barak bereits zweimal eine »Ausnahmesituation an der Heimatfront« im Grenzge-biet zum Gazastreifen ausgerufen, als die Bombardierung der Region durch die Hamas vor dem Krieg am Anfang dieses Jah-res zugenommen hatte. Während ihre Familienmitglieder eva-kuiert werden konnten, durften Mitarbeiter lebenswichtiger öffentlicher Betriebe ihre Arbeitsplätze nicht verlassen.

Hierzulande besitzt die Bundesregierung mit dem »Arbeits-sicherstellungsgesetz« vergleichbare Kompetenzen. Dieses war 1968 nach einer jahrelangen kontroversen Debatte verab-schiedet worden. Neben den weiteren »Notstandsgesetzen« liegt es bis heute in den Schubladen der Bundesministerien.

Was für Deutschland oder die USA nicht aktuell ist, bleibt für Israel akut: der nationale Ausnahmezustand. »Angst dominiert alle Aspekte unseres Lebens«, sagt beispielsweise Hedva Eyal vom Haifa Feminist Center »Isha l’Isha«. Sie beklagt, dass die israelische Zivilgesellschaft durch den ständigen Zwang, in der Kategorie »Sicherheit« denken zu müssen, sich zuneh-mend militarisiert hat. Diese Sorge teilen politische Analysen wie der jüngst erschiene Sammelband »Eine Armee hält sich einen Staat«, das Ergebnis einer mehrjährigen Studie über das Verhältnis von Militär und Gesellschaft in Israel. Die Heraus-geber Gabriel Sheffer, Oren Barak und Amiram Oren stellen fest: »Der Sicherheitssektor schützt nicht nur Israels Bürger; er formt auch den Charakter des Landes und seiner Bürger.« Die Bedrohung durch eine iranische Atombombe wird an die-sen Umständen kaum etwas verbessern.

Marcus Mohr, Vorstandsmitglied

Ich bin Mitglied der DIG, …

… weil ich diese Freundschafts organisation für eine wichtige, ja unverzichtbare verbin-dung zwischen unseren beiden völkern halte.

Dr. Michael Jenne, Mitglied seit Gründung der DIG 1966

… weil ich eine besondere nähe und verbindung zu israel habe; ich schätze die menschen, die ich dort kennen lernen konnte, ihre menschlichkeit, ihre Wärme, unkompliziertheit, aber auch ihrDraufgängertum …

Dr. Hedwig Raskob, politische Friedensarbeit und Konfliktklärung, Mitglied seit 2000

… weil ich israelin bin und stolz, dass es so eine Organisation in Deutschland gibt.

Edna Morgensztern, Mitglied seit 2000

… weil ich mich seit Jahren für die deutsch-jüdische Geschichte interessiere, um hiermit den großen Beitrag jüdischer men-schen für die deutsche Kultur zu würdigen.

Hans-Joachim Krause, Mitglied seit 2005

19nuKlEarE BEdrohunG i m nah En ostEn

Page 20: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

EKlat i n dEr al Quds-un ivErsität

Die Begrüßung durch den stellvertretenden Universitätsprä-sidenten war sachlich, konzentriert, ohne Floskeln, selbstbe-wusst. Auf unserem Rundgang sahen wir viele junge Men-schen, auch Mädchen, ruhig und diszipliniert.

Doch dann folgte der Eklat: Nicht ahnend, was uns erwarten würde, wurden wir in ein von einem reichen Ölstaat bezahltes modernes Gebäude geführt. Museum nannte es sich. Und war den »Märtyrern« der Intifada gewidmet — eine Art Ehrenmal für jene, die als Selbstmörder in Israel Frauen und Kinder mit ihren Bomben ermordeten.

Es war eine Stätte der Anklage gegen Israel, die den jüdischen Staat als Horrorgebilde darstellt, voller Gewalt und Brutalität. Den meisten von uns verschlug es die Sprache, anderen trieb es die Zornesröte ins Gesicht.

Schnell wurde klar: Hier haben die Macher versucht, ein ara-bisches Gegenstück zu Yad Vashem zu präsentieren. Nur: Wo in Yad Vashem des millionenfachen Leids gedacht wird, wer-den hier die Mörder verklärt und die Opfer verhöhnt.

Der Protest unserer Gruppe eskalierte schnell, es wurde laut und unfreundlich. Der stellvertretende Präsident verschwand und ließ sich auch beim Mittagsimbiss nicht mehr sehen. Die Universität hatte die Chance zu einem offenen Gespräch ver-

spielt, wollte offensichtlich die Provokation — für mich war dies auch ein Zeichen für die harte Realität Israels im Jahr 2008.

Dass es auch anders geht, erfuhren wir auf unserer Reise allerdings auch: Wir trafen einen arabischen Israeli, der in seinem Betrieb Juden und Araber, Christen, Muslime und Drusen an wissenschaftlichen Projekten forschen lässt. Wir begegneten Steph Wertheimer, dem durch seine Unternehmun-gen reich gewordenen Philanthropen und Unterstützer von Wirtschaftsprojekten auch in den Gebieten der Palästinenser. Wir besuchten die Ben Gurion Universität im Negev, die unter anderem Beduinenmädchen zu Ärztinnen ausbildet und den arabischen Rechtsanwalt, der trotz persönlicher Nachteile in Nazareth ein winziges Holocaust-Museum auf Arabisch für Muslime eingerichtet hat.

Dort wurde sehr deutlich, wie allein gelassen dieser Jurist bei seiner Aufklärungsarbeit ist. Deshalb mein Appell: Das israelische Schulministerium sollte auch arabischen Schülern Yad Vashem zeigen, um ihnen die Shoah nahe zu bringen. Da-für sollten die Erläuterungen dann auch in arabischer Sprache sein. Denn nur Wissen schützt vor Demagogie.

oPFeR weRden veRHöHnt — museum FüR seLbstmoRdattentäteR

20

Der Weg ins Westjordanland führte an bizarren und irrealen Sperranlagen vorbei. Angekom-men auf dem Campus der Al Quds Universität, einer Hochschule der Palästinenser, sahen wir — Teilnehmer der Israelreise 2008 der DIG Berlin Potsdam und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit — die Mauer in voller Größe. Sie schlängelt sich durch das Tal gleich in der Nachbarschaft der palästinensischen Hochschule und erzeugte bei uns ein düsteres Gefühl.

U. F. Krüger, Vorstandsmitglied

Wir danken air Berlin für die gute zusammenarbeit.

Page 21: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

21musli m isc h E J uG En dlic h E

Im Juni 2009 luden wir zu einem Abend mit Ahmad Mansour, ei-nem arabischen Israeli, der uns im Garten unseres Vorstandsmit-glieds U. F. Krüger von seiner per-sönlichen Entwicklung als ara-bischer Israeli erzählte. Ahmad Mansour studierte nach der Schu-le in Deutschland Psychologie und ist seit einigen Jahren im Berliner Bezirk Neukölln Gruppenleiter beim Projekt »Heroes«. Dieses von der schwedischen Königin geför-derte Projekt will gegen Unterdrü-ckung im Namen der Ehre und für Gleichberechtigung sensibi-lisieren. Mansour arbeitet dort mit jungen Migranten gegen Vorurteile und für Menschenrechte, Demokratie und Respekt (http://www.heroes-net.de). Er berichtete, dass er immer wie-der auf antisemitische Vorurteile stoße. Er sei auch besorgt über die einseitig ablehnende Sicht auf Israel und den Nahost-Konflikt.

Das beginnt offenbar beim Schulunterricht über die Zeit des Nationalsozialismus. Pädagogen geben häufig an, dass Jugend-liche mit arabischen Wurzeln an deutscher Geschichte des-interessiert seien und sich antisemitisch äußerten, wenn es um die NS-Verbrechen gehe.

In einer Kooperationsveranstaltung der DIG mit dem Haus der Wannseekonferenz wurde von der Mitarbeiterin der Bil-dungsabteilung Elke Gryglewski, Sabine Sackmann von der arabischen Jugend- und Kultureinrichtung Karame e.V sowie Ahmad Mansour dabei differenziert zwischen Jugendlichen mit arabischem und mit türkischem Migrationshintergrund. So hätten die jungen türkisch-stämmigen Männer und Frauen bisher seltener antisemitische Vorurteile gezeigt als ihre ara-bisch-stämmigen Altersgenossen.

Elke Gryglewski und Sabine Sack-mann arbeiteten 2008 mehrere Wochen zum Thema Holocaust mit einer Gruppe junger Musli-me unterschiedlicher Herkunft. Schließlich fuhren alle gemein-sam nach Israel, um die festge-stellten Vorurteile vor Ort zu über-prüfen. Die Jugendlichen über-raschte, dass sie sich auf einmal eher als Berliner fühlten, dem hiesigen Kulturkreis verbunden, denn als Muslime. Sie fuhren als Muslime nach Israel und kehrten als Berliner zurück.

Gemeinsam mit der Friedrich-Naumann-Stiftung luden wir zum Thema »Das Israelbild von jungen Muslimen in Deutsch-land« ins Centrum Judaicum. »Ist der Islam mit der Demo-kratie vereinbar« war Thema einer Kooperationsveranstaltung mit der Landesvertretung des Saarlandes. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ber-lin und dem Centrum Judaicum luden wir die als Palästinen-serin geborene, in Ägypten aufgewachsene und heute in Deutschland lebende Ärztin Dr. Halima Alaiyan ein. Sie be-richtete über ihre Erfahrungen als Frau in der muslimischen Gesellschaft und über ihr Engagement in einer Stiftung im An-denken an ihren verstorbenen Sohn. Ihr Thema war »Mitei-nander gehen und zueinander stehen: Israelisch-Palästi-nensisch-Deutscher Jugendaustausch«.

Fazit der verschiedenen Vorträge lautet: Begegnungen von deutschen, israelischen und palästinensischen Jugendlichen zeigen, dass Vorurteile abgebaut werden können.

musLImIscHe JugendLIcHe bauen voRuRteILe ab

Halten arabische Israelis wirklich zu den Terroristen? Oder geraten sie nur zwischen die Fronten und leiden unter einer ständigen Identitätskrise? Sind arabische und türkische Jugendliche in Deutschland wirklich gegen Israel? Was wissen sie eigentlich über den jüdi-schen Staat? Das hat uns als Mitglieder der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Berlin und Potsdam interessiert und um mehr zu erfahren, organisierten wir mehrere Veranstal-tungen.

Gesine Palmer, Vorstandsmitglied

Page 22: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

22 israElrEisE 2010

Begegnungen mit: Botschafter a. D. Avi Primor, Präsident der

Israelisch-Deutschen Gesellschaft (IDG) Gisela Dachs, Die Zeit, sowie weitere Journalisten Mickey Pappe, deutscher Honorarkonsul Naftali Fürst, Holocaust-Überlebender General i. R. Arik Beckenstein, ehemaliger Divisions-

kommandeur der IDF (angefragt) Vorsitzender der Israelisch-Deutschen Parlamentarier-

gruppe (zum Stand der deutsch-israelischen Beziehungen) Dr. Petra Heldt, Leiterin der »Ecumenical Theological

Research Fraternity in Israel«, vor Jahren Opfer eines palästinensischen Selbstmordanschlags

Matt Beynon Rees, britisch-walisischer Journalist und Autor der Krimis «Der Verräter von Bethlehem« und »Ein Grab in Gaza« mit Einblicken in die palästinensische Gesellschaft

Gad Granach, Schriftsteller Gabriel Bach, ehemaliger Oberster Richter und

zweiter Ankläger im Eichmann-Prozess Marianne Karmon, Vorsitzende der

Israelisch-Deutschen Gesellschaft

IsRaeLReIse 25. maI bIs 3. JunI 2010

Route: Tel-Aviv — Sderot - Rehovot — Massua — Haifa — Akko — Safed — See Genezareth — Golan — BeitShean — Totes Meer — Jerusalem

Ausführliches Programm auf Anfrage.

reisepreis und leistungen:1.350,- € im DZ, EZ-Zuschlag 349- €, 9 ÜN/HPVor Ort stehen Bus und deutschsprachige Reiseleiter zur Verfügung. Weitere, aktualisierte Informationen auf unserer Website www.digberlin.de.

anmeldung: DIG-GeschäftsstelleAuguststraße 80 | 10117 BerlinTel.: (030) 28395 - 215/ Fax: - 116, mail: [email protected]

Bitte beachten sie: Englischkenntnisse hilfreich, die meisten Gespräche finden in Deutsch statt.

Blick vom österreichischen Hospiz in der Altstadt auf dieErlöserkirche im christlichen Viertel. Foto: Meggie Jahn

Das römische Amphitheater in Betschean. Foto: Meggie Jahn

Blick auf den erst jüngst ausgegrabenen Cardo in Betschean. Foto: Meggie Jahn

Page 23: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Em manuEl nahshon 23

Der neue Gesandte der Botschaft des Staa-tes Israel, Emmanuel Nahshon, wurde 1961 in Paris geboren. Er studierte Jura an der Hebräischen Universität Jerusalem und ist Mitglied der israelischen Anwaltskammer. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.

Im Jahr 1992 trat Emmanuel Nahshon in den Dienst des isra-elischen Außenministeriums in Jerusalem ein. Seine erste Aus-landsposition als Diplomat führte ihn von 1994 bis 1996 in die israelische Botschaft in Caracas, Venezuela. In den folgen-den drei Jahren war er verantwortlich für die Beziehungen zum Europäischen Parlament in der israelischen Delegation bei der Europäischen Union in Brüssel.

Von 1999 bis 2000 war Nahshon im israelischen Außenminis-terium als Berater in der Westeuropa-Abteilung tätig. Anschlie-ßend fungierte er bis 2002 als stellvertretender Sprecher des Außenministeriums.

In den Jahren 2002 bis 2006 war er Gesandter der israelischen Botschaft in Ankara, Türkei. Zurück in Jerusalem leitete er von 2006 bis 2009 die Abteilung Diplomaten- und Zivilrecht im Außenministerium.

Im August 2009 trat Emmanuel Nahshon den Posten des Ge-sandten in der Botschaft des Staates Israel in Berlin an.

Der Gesandte spricht neben Hebräisch auch Französisch, Englisch, Spanisch, Türkisch und Deutsch.

PoRtRät emmanueL naHsHonIch bin Mitglied der DIG, …

… weil ich israel seit Jahren verbunden bin und dort auch noch liebe schulfreunde aus mei-ner zeit an der Josef-lehmann-schule in der Joachimstaler straße, Berlin, bis 1941 habe.

Ruth Recknagel, frühere Direktorin der Wiedergut-machungsämter von Berlin, Mitglied seit Gründung der DIG im Jahr 1966

… weil ich es wichtig finde, die Beziehungen zwischen israel und Deutschland zu verbessern.

Dr. Nikoline Hansen, Vorsitzende des Bundes der Verfolgten des Naziregimes (BVN), Mitglied seit 2009

sommeRFest 2009

Das Sommerfest im Kutschstall in Potsdam war der Glanz-punkt im vielfältigen Programm der DIG Berlin und Potsdam. Bei dieser Gelegenheit sind auch einige neue Mitglieder zu uns gestoßen. Andere, die noch nicht lange dabei sind, haben ihr Interesse an weiteren Aktivitäten bekundet.

Der scheidende israelische Gesandte Ilan Mor dankt Jochen Feilcke für das Gästebuch zum Jubiläum und die Aktivitäten der DIG.

Page 24: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Bilaterale und multilaterale Parlamentariergruppen haben das Ziel, durch Konferenzen, Informationsreisen, Fachveranstal-tungen sowie durch persönliche Kontakte mit Parlamentariern anderer Länder die internationalen Beziehungen des Bundes-tages zu fördern.

Die Deutsch-Israelische Parlamentariergruppe versteht sich als Netzwerk für Demokratie und Verständigung in den Be-ziehungen zum Staat Israel. Im Bundestag ist sie mit 111 Mit-gliedern die zweitgrößte Gruppe nach der Deutsch-Amerika-nischen. 61 Jahre nach der Staatsgründung sieht Israel in Deutschland seinen zweitwichtigsten Partner nach den USA.

Mit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1965 waren Grundlagen geschaffen, um in einen Dialog auf Staats-ebene eintreten zu können. Als sich dann 1970 die Deutsch-Israelische Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages gründete, wurde der Dialog fast selbstverständlich. Mit der Konstituierung der Israelisch-Deutschen Parlamentariergruppe der Knesset im Februar 1978 wurde die Tür zu einem ver-trauensvollen, offenen Dialog geöffnet.

Wir sehen unsere Aufgaben aber nicht nur im direkten Kon-takt zur Knesset, sondern auch als Ansprechpartner, wo sich Israelis und Deutsche begegnen, in der Wirtschaft und der Wissenschaft, in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und in vielen jüdischen Gemeinden.

Es ist bemerkenswert, wie viel leichter es in der Parlamenta-riergruppe ist, parteiübergreifend und vorbehaltlos miteinan-der ins Gespräch zu kommen als im parlamentarischen All-tag. Dies ist meiner Erfahrung nach sehr förderlich für die Gespräche mit Mitgliedern der Knesset, denn sachliche Kritik unter Partnern und Freunden wird ernst genommen.

Die Parlamentariergruppe arbeitet als Bindeglied zwischen den Ländern auch in der Gesetzgebung. Ein Beispiel: Um den überlebenden NS-Ghetto-Arbeitern eine Rente zu ermöglichen, verabschiedete der Bundestag im Jahr 2002 das »Gesetz zur Zahlbarmachung von Renten aus Beschäftigungen in einem Ghetto«. Mitglieder der Parlamentariergruppe setzten sich für eine unbürokratische Lösung ein, die schließlich in Form eines Fonds nach dem Vorbild der Zwangsarbeiter-Entschä-digung beschlossen wurde.

Künftig muss vor allem der Jugendaustausch stärker gefördert werden. Das Deutschlandbild der jungen Israelis ist zwar gut, doch müssen die Beziehungen in jeder Generation neu ge-knüpft werden. Als großen Erfolg unserer gemeinsamen Ar-beit sehe ich die Ausweitung des Internationalen Parlaments-Stipendiums (IPS) auch auf Israel. Im Jahr 2009 waren erst-mals vier junge Israelis als Internationale Parlaments-Stipen-diaten im Deutschen Bundestag. Im Jahr 2010 soll ein deut-scher Stipendiat in die Knesset entsandt werden. Auch im Bereich von Schulpartnerschaften und Schüleraustausch gibt es gute Chancen für eine Intensivierung der Beziehungen zwischen unseren Ländern.

Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu entwickeln ermög-licht Freundschaften. Was kann wichtiger und schöner sein, was mehr kann man erreichen wollen? Wir gehen einen lan-gen Weg, manche Abschnitte dieses Weges gehen wir gemein-sam — je mehr wir gemeinsam gehen, desto näher kommen wir unserem Ziel.

Im deutscHen bundestag: deutscH-IsRaeLIscHe PaRLamentaRIeRgRuPPe

Als MdB gehörte ich der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe an, einer von 53 Grup-pen und Freundeskreisen, die weltweit die Beziehungen des Deutschen Bundestages zu den Parlamenten anderer Staaten pflegen.

Steffen Reiche, stellv. Vorsitzender, Mitglied des Deutschen Bundestages (16. Wahlperiode)

24 dEutsch-israElischE parlamEntariErGruppE

Page 25: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

das JugendFoRum steLLt sIcH voR

Darüber hinaus gibt es Filmabende oder Treffen mit Politikern oder Journalistinnen. So konnten wir mit Unterstützung von Aktion Sühnezeichen den ehemaligen Knesset-Abgeordneten und Dozenten an der Tel-Aviv University, Dr. Dan Korn, für ein Hintergrundgespräch über die Lage in Israel nach den Wahlen in der Region und in den USA gewinnen. Die Mitglie-der des Jugendforums teilen die unmittelbare Erfahrung mit Israel wie Schulaustauschprogramme, Freiwilligen- oder Stu-dienaufenthalte, private Reisen oder das schlichte Interesse an diesem besonderen Land. Außerdem bieten wir Unterstüt-zung bei der Vorbereitung von deutsch-israelischen Jugend-begegnungen und vermitteln interessante Kontakte. In Berlin haben wir im Mai 2006 ein Handbuch zum Freiwilligendienst in Israel herausgegeben, das mittlerweile in einer zweiten überarbeiteten Auflage vorliegt.

Bundesweit verfügen zahlreiche Arbeitsgemeinschaften über vergleichbare Jugendgruppen, die zudem im Bundesjugend-forum zusammenarbeiten. Dieses organisiert jährlich zwei Seminare, die über Israel, die deutsch-israelischen Beziehun-gen oder verwandte Themen informieren und Mitgliedern wie Interessierten offen stehen.

Weitere Informationen, aktuelle Termine und das erwähnte Hand buch zum Freiwilligendienst finden sich unter:www.digberlin.de/SEITE/jufo.php

Selbstverständlich freuen wir uns über alle, die sich informie-ren oder im JUFO aktiv werden wollen. Wir verfügen wie das Bundesjugendforum über eine Mailingliste, mit der wir unsere Mitglieder und zahlreiche Interessierte über Aktivitäten, inter-essante Veranstaltungen und andere Neuigkeiten informieren.

Ansprechpartnerinnen für das JUFO der DIG Berlin / Potsdam sind:Sandra Bötig (Vorsitzende) und Kerstin von der Krone (Sprecherin des JuFo im DIG-Vorstand): [email protected]

Es ist ein Angebot vor allem für junge Leute: Im Jugendforum der DIG Berlin und Potsdam können sie sich kreativ für Israel und die deutsch-israelischen Beziehungen engagieren. Schülerinnen und Schüler, Studierende und junge Berufstätige treffen sich monatlich in lockerer Runde und suchen das Gespräch über Land und Leute, Kultur und Politik.

Kerstin von der Krone, DIG-Vorstandsmitglied, JuFo

Alexander Raev, Jugendforum

Ich bin Mitglied der DIG, …

… weil israel mich nicht los läßt ... und ich israel auch nicht!

Michael Löwe, Mitglied

J uG En dforum 25

Page 26: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

26 dEutsch-israElischE GEsEllschaft

Viel beachtet wurde eine gemein-same Veranstaltung mit dem DGB-Vorsitzenden Michael Som-mer und dem Chef der israeli-schen Gewerkschaft Histadrut, Ofer Eini. Viele Zeitungen, dar-unter die »Jerusalem Post«, be-richteten — wir erreichen mit unseren Aktivitäten immer häu-figer die Öffentlichkeit. Beispiels-weise auch als Mitveranstalter von Demonstrationen.

Zur Tradition geworden ist in-zwischen die Ausstellungseröff-nung »Wir waren Nachbarn« je-

weils am 27. Januar gemeinsam mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. Auch unser Sommerfest ist zu einer festen Ins-titution geworden. In diesem Jahr verabschiedeten wir in Potsdam den langjährigen Gesandten Israels, Ilan Mor. Neue Mitglieder laden wir zu einem Kennenlernabend ein, den Vorstandsmitglied Dr. Gesine Palmer organisiert. Anne-gret Mielke betreut alle Mitglieder, steht Rede und Antwort und gratuliert zu runden Geburtstagen.

Wir diskutieren offen. Dabei sind wir Freunde Israels ohne Wenn und Aber. Wir stellen das Land differenziert dar und widmen uns sowohl Politik und Wirtschaft als auch Wissen-schaft und Kultur. Wir sprechen über aktuelle Probleme und sparen die Vergangenheit nicht aus.

Trotz aller wichtigen Diskusionen können wir Ihnen versichern, dass die Geselligkeit nicht zu kurz kommt. Machen Sie bei uns mit. Wir freuen uns auf Sie!

Das Bild Israels in der Welt ge-rade zu rücken und auch im 61. Jahr nach Gründung des jüdi-schen Staates über Land und Leute zu informieren ist das Ziel der über 30 Veranstaltungen, zu denen die Deutsch-Israelische Gesellschaft im vergangenen Jahr eingeladen hat.

Dazu dient auch das Internet. Um unsere fast 700 Mitglieder, aber auch alle anderen Freun-dinnen und Freunde Israels zu informieren, bringt unsere stell-vertretende Vorsitzende Meggie Jahn auf www.digberlin.de unsere Veranstaltungsankündi-gungen und -berichte in liebevoller, oft mühevoller Arbeit auf den neuesten Stand.

Wir bemühen uns, stets aktuell zu bleiben. Dabei helfen zahl-reiche Kooperationspartnern, vor allem die Botschaft des Staa-tes Israel, mit der wir einmal im Quartal zum »Yom Fix« nur für unsere Mitglieder einladen. Ein Diplomat erläutert uns die jeweils aktuelle politische Situation in Israel.

Mit Hilfe der parteinahen Stiftungen sprechen wir politisch besonders interessierte Menschen an. Die Stiftungen haben große Adressenkarteien, Räume und Technik. Besonders ange-nehm ist die Möglichkeit, in zwanglosem Meinungsaustausch nach den Veranstaltungen, Themen zu vertiefen und neue Freunde zu gewinnen — zumeist bei einem Glas Wasser oder Wein.

Eng ist die Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, und auch mit den Außenstellen der Bundesländer in Berlin. In den Landesvertretungen bieten wir Diskussionen mit erstklassigen Referenten über Themen an, die das pluralistische Israel eindrucksvoll beleuchten. Un-sere Mitglieder und Gäste lernen so attraktive Orte und am Thema interessierte Menschen kennen.

FReunde IsRaeLs oHne wenn und abeR Deutsch-Israelische Gesellschaft in Berlin und Potsdam

Jochen Feilcke, Vorsitzender

v. l.: Jochen Feilcke, Ofer Eini und Michael Sommer; Foto: Meggie Jahn

Page 27: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

27dEutsch-israElischE GEsEllschaft

Ich bin Mitglied der DIG, …

… weil ich mich als Jüdin und mitglied des abgeordnetenhauses privat und politisch für die deutsch-israelische Freundschaft einsetze.

Monika Hannah Thamm, MdA, Mitglied seit 2007

… weil ich israel liebe.

Renate Bernard, Mitglied seit 2000

… weil ich an einem objektiven Bild von israel interessiert bin.

Lutz Zywicki, Potsdam, Mitglied seit 2007

… weil ich mich in dieses kleine verrückte land verliebt habe und es in Deutschland oft zu wenig informationen über das aktuelle leben in israel gibt.

Burghard Mannhöfer, Potsdam, Mitglied seit 2008

Beitrittserklärung

Bitte schicken Sie dieses Formular ausgefüllt und unterschrieben an:

Deutsch-Israelische Gesellschaft e. V.Arbeitsgemeinschaft Berlin und PotsdamGeschäftsstelleAuguststraße 8010117 Berlin

Herr Frau Firma

Name: Vorname: Straße: PLZ/Ort: Geburtsdatum: Geburtsort: Tel. Fax: Email:

Mitgliedsbeitrag (gültig seit 01.01.2003):

60,- € p.a. für Einzelpersonen30,- € p.a. für Schüler, Studenten, Auszubildende, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger90,- € p.a für Ehepaare € p.a. für Korporative Mitglieder (mindestens 110,- €)

sowie zusätzlicher jährlicher Regionalbeitrag der AG Berlin: 13,- €. Ich erhöhe diesen freiwillig auf €.

Mitglieder unter 35 Jahren können ohne zusätzliche Kosten auch dem Jugendforum der DIG beitreten. ja

Datum Unterschrift

Für Mitgliedsbeiträge: Für Regionalbeiträge:Berliner Sparkasse Dresdner BankBLZ 100 500 00 BLZ 100 800 00Kto. 1010 0091 99 Kto. 01 057 868 00

Einzugsermächtigung

Hiermit ermächtige ich Sie, bis auf Widerruf die fälligen Mitglieds-/Regionalbeiträge per Lastschrift von folgendem Bankkonto einzuziehen:

Kontoinhaber:Kontonummer: BLZ: Geldinstitut:

Datum Unterschrift

Page 28: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

28 dEutsch-israElischE GEsEllschaft

Heinz Striek, vor 40 Jahren Mitbegrün-der der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, früherer Vizepräsident und Schatzmeister, war viele Jahre Vorsitzender der DIG Berlin und ist heute ihr Ehrenvorsitzender.

Meggie Jahn, Politologin und wie Jochen Feilcke Mitglied des DIG-Präsidiums, war als Büroleiterin und wiss. Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag tätig. Sie ist seit dem Jahr 2000 stellv. Vorsitzende und kümmert sich insbesondere um unsere Website www.digberlin.de sowie um Ver-anstaltungsbeiträge. Zudem hält sie Kon-takt zu den politischen Stiftungen.

Nicole Pahl ist Schatzmeisterin der DIG Berlin und Potsdam. Nach einer Banklehre bei der Dresdner Bank und Weiterbildung zur Industriekauffrau ist sie seit 1997 für Büroleitung und Buchführung in der Alli-anzagentur ihres Mannes verantwortlich.

Der studierte Sozialpädagoge und heutige Sozialarbeiter Stefan Krikowski ist seit vielen Jahren Mitglied der DIG und gehört wie Meggie Jahn zu den Mitbegründern des DIG-Jugendforums. Auch er verfolgt die Be-richterstattung über Israel in den Medien und reagiert wenn nötig.

Der langjährige Berliner Bundestagsabge-ordnete und heutige Unternehmensberater Jochen Feilcke, zugleich Vizepräsident der DIG, ist seit 1999 Vorsitzender der DIG Berlin, seit Januar 2007 der fusionierten »DIG Berlin und Potsdam«. Jochen Feilcke repräsentiert die Gesellschaft nach innen und außen und ist zuständig für die Presse-kontakte.

Maya Zehden gehört dem Vorstand seit 2004 an und ist seit 2006 auch stellv. Vor-sitzende. Die Journalistin war lange Jahre Geschäftsführerin der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) und ist jetzt für die Öffentlichkeitsarbeit im Büro der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Lala Süsskind, zuständig. Ihre Aufgabe ist insbesondere die Kontaktpflege zu befreundeten Organisationen.

Steffen Reiche hat die DIG in Potsdam 1993 begründet und wurde deren Vorsitzen-der. Seit der Fusionierung von DIG Berlin und Potsdam vertritt er als stellv. Vorsit-zender Potsdam und Cottbus im Vorstand und sorgt dafür, dass Veranstaltungen der DIG auch dort stattfinden können. Er war Mit-glied des Deutschen Bundestages und als Abgeordneter auch Mitglied der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe.

Beisitzer:

Mirko Freitag arbeitet als wiss. Mitarbei-ter im Deutschen Bundestag und ist Initia-tor des DIG-Waldes im Norden Israels, un-seres gemeinsamen Projektes mit dem Jüdischen Nationalfonds (KKL). Er küm-mert sich darüber hinaus um Medienbeob-achtung und nötige Reaktionen sowie um Mitgliederwerbung.

deR voRstand deR dIg beRLIn und Potsdam steLLt sIcH voR

Page 29: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

29dEutsch-israElischE GEsEllschaft

Kerstin von der Krone, Doktorandin im Fach Judaistik, ist Sprecherin des Jugend-forums im Vorstand, und kümmert sich vorrangig um den Kontakt und Austausch mit der jungen Generation.

Ulrich F. Krüger (ehemaliges Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses) ist seit Jahrzehnten mit dabei und insbesondere bei unseren größeren Kulturveranstaltun-gen wie den traditionellen Rabin-Gedenk-konzerten »unser Mann für die Sicherheit«.

Annegret Mielke gehört zum »Urgestein« der DIG und ist aus dem Vorstand der DIG nicht wegzudenken. Als langjährige enga-gierte Lehrerin ist sie immer mit Leib und Seele dabei. Ihr Anliegen im Rahmen der Vorstandsarbeit ist vor allem die Kontakt-pflege zu den Schulen.

Der Politikwissenschaftler und Redakteur der Zeitschrift »zenith — Zeitschrift für den Orient«, Marcus Mohr, schreibt augen-blicklich seine Dissertation über die Ge-schichte deutscher Sicherheitspolitik. Über die deutsch-israelische Sicherheitszusam-menarbeit hat er vor unseren Mitgliedern schon referiert. Marcus Mohr unterstützt auch engagiert die Arbeit unserer Ge-schäftsstelle.

Dr. Gesine Palmer lebt nach einem z. T. in Jerusalem absolvierten Studium der Ev. Theologie, Judaistik und allg. Religions-geschichte und einigen Jahren überwie-gend akademischer Tätigkeit nun als freie Rednerin und Autorin in Berlin. Sie ist an-sprechbar für Neumitglieder und kümmert sich um Schul-, Universitäts- und Kirchen-kontakte sowie, wenn nötig, mit anderen um Leserbriefe.

STÜTZEN DER GESELLSCHAFT

Damit das Veranstaltungsprogramm jeden Monat seine Le-ser erreicht, bedarf es vieler Hände, die beim Versand helfen. Die Geschäftsstellenleiterin, Simone Bach-Sliwinski, ist froh, sich dabei immer wieder auf die »Stützen der Gesellschaft« verlassen zu können: Renate Bernard, Inge Buchenau, Christine Crawford, Maria Haendcke-Hoppe-Arndt und Irene Simon stellen sich immer wieder unverdrossen und gut gelaunt der Herausforderung, monatlich ca. 1 000 Briefe zusammenzustellen, zu kuvertieren und etikettieren. Sie bil-den den »harten Kern« der Helferinnen. Der Vorstand der DIG Berlin und Potsdam sowie die Geschäftsstelle bedanken sich bei allen für die große Hilfe!

Im Uhrzeigersinn:Christine Crawford,Inge Buchenau,Irene Simon, Renate Bernard undMaria Haendcke-Hoppe-Arndt.

Ich bin Mitglied der DIG, …

… weil ich mich als theologiestudent schon früh für israel interessiert habe. ich möchte mehr erfahren über das zusammenleben von christen und Juden in israel und den israelischen »way of life« kennenlernen.

Sebastian Sell, Mitglied seit 2009

… weil ich israeli bin.… aus liebe zu israel.

Itzchak (Isi) Kitai, Mitglied seit 2000 undMargot Friedländer, Mitglied seit 2000

Page 30: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

30 KoopErationspartn Er

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF e.V.)Länderreferent Israel: Bernhard KraneAuguststraße 80 | 10117 BerlinTel.: (030) 28395 -184/-188 | Fax: (030) 28395-135 [email protected] | [email protected] | www.asf-ev.de

ASF-Landesbüro Israel | Katharina von MünsterBeit Ben Yehuda — Haus Pax Rechov Ein Gedi 28, Jerusalem 93383 Tel.: 00972-2-6732587 | Fax: 00972-2-6717540 [email protected] | www.asf-ev.de/il

Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. | Bonner HausGodesberger Allee 149 | 53175 BonnTel.: (0228) 883-0

Berliner Haus | Hiroshimastraße 17 | 10785 BerlinTel.: (030) [email protected] | www.fes.de/nahost

Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Regionalbüro Berlin-BrandenburgLeiterin: Veronika Kolb Truman-Haus, Karl-Marx-Straße 2, 14482 Potsdam Tel.: (0331) 7019 -193 | Fax: (0331) 7019-198 [email protected]

HauptstadtbüroReinhardtstraße 12 | 10117 BerlinTel.: (030) 28 87 78 42 | Fax: (030) 28 87 78 [email protected] | [email protected]

Bund der Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V. Stauffenbergstraße 13 — 14, 10785 Berlin Tel.: (030) 26 99 50 [email protected] | www.bvnberlin.de

Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.Rathausallee 12 | 53757 Sankt AugustinTel.: 02241-246-0 | Fax: 02241-246-591

Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung10785 Berlin | Tiergartenstraße 35Tel.: (030) 269 96-0 | Fax: (030) 269 96 - [email protected] | www.kas.de

Hanns-Seidel-Stiftung e. V.Zentrale: Lazarettstraße 33 | 80636 MünchenTel.: (089) 1258 - 0 | www.hss.de

Büro Berlin: Ernst Hebeker | Leiter des HauptstadtbürosUnter den Linden 78 | 10117 Berlin | Tel.: (030) 72 240 13 Fax: (030) 72 32 00 22 | [email protected]

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V. (GCJZ Berlin)Laubenheimer Straße 19 | 14197 Berlin Tel.: (030) 8216683 | Fax: (030) [email protected] | www.gcjz-berlin.de

Deutsch-Israelische Hilfe für krebskranke Kinder e. V.Tauentzienstraße 7a | 10789 BerlinTel.: (030) 31595060 | Fax: (030) 31595031 [email protected] | www.dihkk.de

Page 31: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Jüdische Volkshochschule Berlin e. V.Leiterin: Sigalit Meidler-Waks M.A.Fasanenstraße 79 — 80 | 10623 Berlin Tel.: (030) 880 28 265 | Fax: (030) 880 28 [email protected]

Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim BundTiergartenstraße 15 | 10785 BerlinTel.: (030) 25 456 0www.lvtberlin.baden-wuerttemberg.de

31KoopErationspartn Er

Vertretung des Saarlandes beim BundIn den Ministergärten 410117 BerlinTel.: (030) 726 29-0000 | Fax: (030) 726 29-0099www.landesvertretung.saarland.de [email protected]

Mauermuseum — Museum Haus am Checkpoint CharlieFriedrichstraße 43 — 45 | 10969 Berlin (Kreuzberg)Tel.: (030) 253 72 50 | Fax: (030) 251 20 75Postanschrift: Postfach 61 02 26 | 10923 [email protected] | www.mauermuseum.de

M A U E R M U S E U M M U S E U M HAUS AM CHECKPOINT CHARLIE

Flughafen Berlin-Schönefeld (BBI) Flughafenstr. 1-3, GAT I 12529 Berlin-Schönefeld Tel.: +49-30-60 91 78-100 I Fax: +49-30-60 91 [email protected] I www.windroseair.de

YOUR PRIVATE JET

24 HOURS 365 DAYS

Klassisch & stilvoll. Verbindungen genießen.

Anzeige_DIG_final.indd 1 13.10.2009 13:06:16 Uhr

Diese Liste ist nicht vollständig. Abhängig von Themen und Aktualität arbeiten wir mit weiteren Partnern zusammen.

Page 32: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

gewaltfreie Kampf für Menschenrechte. Unser Museum darf sich als das erste Museum des internationalen gewaltfreien Kampfes nennen. Unter unseren Exponaten sind die Schreib-maschine der Charta 77, der Hektograph des illegalen Perio-dikums »Umweltblätter«, Tagebuch und Sandalen von Mahatma Gandhi. Von Elena Bonner die Totenmaske ihres Lebensgefähr-ten Andrej Sacharow. Zum vierzigsten Jubiläum des Hauses kamen Grußworte aus aller Welt, darunter von US-Präsident George W. Bush und Königin Elisabeth II. Dr. Hildebrandt war u. a. Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse, des

Verdienstordens des Landes Berlin, ausgezeichnet mit der »Imre-Nagy-Plakette« sowie der »25 Jahre Solidarnosc-Sonder-medaille«. Er verstarb am 9. Januar 2004 in Berlin.

1936 begann er ein Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgart, das er in Berlin fortsetzte und 1942 mit einer Pro-motion abschloss. In dieser Zeit entstand auch die enge Freund-schaft zu seinem Lehrer und Vorbild Albrecht Haushofer, der im Widerstand gegen Hitler aktiv war und am 23. April 1945 von der SS ermordet wurde. Hildebrandt selbst war während der NS-Zeit 17 Monate aus politischen Gründen inhaftiert. 1948 gründete er die »Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit« (KgU), die einen Suchdienst nach politischen Gefangenen auf-baute. 1952 verließ er die KgU.

Den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR verarbeitete Dr. Hildebrandt publizistisch, sein Buch »Als die Fesseln fie-len« erschien in den USA, in Deutschland und in Italien. Zur Herausforderung für Dr. Hildebrandt wurde der 13. August 1961, die Errichtung der Mauer, die Berlin teilte. Der Mauer setzte er sein Museum entgegen. Die erste Ausstellung »Es ge-schah an der Mauer« wurde am 19. Oktober 1962 in der Wolli-ner Straße eröffnet. Deren Erfolg führte später, am 14. Juni 1963, zur Eröffnung des Hauses am Checkpoint Charlie, das Dr. Hildebrandt in den folgenden Jahren zu einem der best-besuchten Berliner Museen ausbaute. Es hat heute zwei große Schwerpunkte: die Geschichte der Mauer und der weltweite

32 dr. rai n Er h i ldEBran dt

Leben und wIRKen dR. RaIneR HILdebRandts

Dr. Rainer Hildebrandt wurde am 14. Dezember 1914 als Sohn des Kunst-historikers Prof. Dr. Hans Hildebrandt und der jüdischen Malerin Lily Hildebrandt in Stuttgart geboren.

Hildebrandt (stehend 2. v. l.); Gründung der FU Berlin 1948 Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft 13. August, Rainer Hildebrandt, bei einer Pressekonferenz mit DDR-Flüchtlingen, 1962

Eröffnung des Mauermuseums Museum Haus am Checkpoint Charlie am 14. Juni 1963 mit Bundesminister Ernst Lemmer (Mitte)

Page 33: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

33dr. hans-di Etric h G Ensc h Er

Im Rückblick auf das vergangene Jahrhundert gehört die Tei-lung Deutschlands und Europas, deren deutlichstes Sinnbild die Mauer in Berlin war, der Vergangenheit an, sie ist Geschich-te. Mit dem Bau der Mauer schloß die damalige Führung der DDR am 13. August 1961 die Grenzen zum Westen und schob den Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Teilung zunächst einen Riegel vor.

Bis zur friedlichen europäischen Freiheitsrevolution im Herbst 1989 die das Ende der deutschen und europäischen Teilung erst möglich machte, waren die Mauer in Berlin und der in unmittelbarer Nähe gelegene »Checkpoint Charlie« — der Kon-trollpunkt zwischen amerikanischen und sowjetischer Besat-zungszone — Sinnbild des kalten Krieges und den damit ver-bundenen menschlichen Schicksalen.

Rainer Hildebrandt hat Zeit seines Lebens auf eben jene Schick-sale aufmerksam gemacht: auf Menschen, die sich aus dem Willen zu Freiheit und Gerechtigkeit heraus gegen die Unter-drückung in der sowjetischen Besatzungszone und der späte-ren DDR auflehnten, die die Flucht aus der DDR und das damit verbundene Risiko für Leib und Leben wagten, die in der DDR selbst Opposition übten und oft genug dafür mit Repressionen rechnen mussten.

Das Lebenswerk von Rainer Hildebrandt — das Museum Haus am Checkpoint Charlie — dokumentiert seit 1963 am nun ehe-maligen Übergang vom amerikanischen in den sowjetischen Sektor, die sich mit der Flucht aus dem Osten Deutschlands in den Westen verbinden. Er bietet auch den Rahmen für Ausstel-lungen und Gesprächskreise zum Thema Teilung und Wider-stand sowie Menschenrechte und deren Verletzung.

Zu diesem Lebenswerk gesellt sich mit der vorliegenden Publikation ein weiteres Element: Mit den in der Zeit zwischen 1949 und 1993 in der Ber-liner Tageszeitung »Der Tagesspiegel« erschienenen Artikel lenkte Rainer Hildebrandt das Augenmerk der Le-ser im Westen immer wieder auf die Geschehnisse im Osten. Sein kriti-sches Hinterfragen, sein ruheloses

Bemühen um Aufklärung und die Überzeugung, dass sich die Unantastbarkeit der menschlichen Würde als universel-ler Wert auch im täglichen Laben der Menschen in der dama-

ligen DDR durchsetzen müsse, machen diese Artikelsamm-lung zu einem zeitgeschichtlichen Dokument der langen Jahre der Teilung und des kalten Krieges in Europa.

Dass wir heute in Europa am Anfang eines neuen Kapitels der Geschichte stehen, dass heute in Europa eine neue Kultur des Zusammenlebens möglich ist, die sich in der Ebenbürtigkeit der Völker und deren Gleichberechtigung begründet, verdan-ken wir nicht zuletzt Menschen wie Rainer Hildebrandt.

Bestellnummer des Buches ISBN 3-922484-42-5

Demonstrierte noch 2003 gegen die Bebauung historischen Bodens am Checkpoint Charlie

Hans Dietrich Genscher, Rainer und Alexandra Hildebrandt anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Museums

deutscHe nacHKRIegsgescHIcHte 1949 – 1993

Vorwort von Bundesminister a. D. Dr. Hans-Dietrich Genscher zur Publikation von Dr. Rainer Hildebrandt

Page 34: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

34 intErnationalEr mEnschEnrEchtsprEis 2008

Der von Alexandra Hildebrandt im Jahre 2004 initiierte In-ternationale Menschenrechtspreis »Dr. Rainer-Hildebrandt-Medaille« wird jährlich anlässlich des Geburtstages von Dr. Rainer Hildebrandt (*14.12.1914 †09.01.2004), zum Tag der Menschenrechte, an Menschen vergeben, die sich gewaltfrei für Menschenrechte eingesetzt haben. Die »Dr. Rainer-Hilde-brandt-Medaille« wurde von Prof. Matthias Koeppel entworfen.

Im Jahr 2005 entschied sich die Jury für Yitzhak Rabin, Israel, Friedensnobelpreisträger, israelischer Premierminister, er-mordet 1995, und Zheng Yichun, Volksrepublik China, Dis-sident, Journalist, Detention Center Yingkou, inhaftiert 2004. Preisträgerin im Jahr 2006 war die First Lady der Arabischen Republik Ägypten, I. E. Frau Suzanne Mubarak. 2007 wur-den die kubanischen Bürgerrechtler Dr. Oscar Elias Biscet Gonzalez und Normando Hernàndez Gonzalez, der Pfarrer Dr. Harald Poelchau posthum und der Rechtsanwalt und Bürgerrechtler Dr. Muhamad Mugraby aus dem Libanon ausgezeichnet.

Die Mitglieder der Jury sind: Prof. Dr. Henry Kissinger, Frie-densnobelpreisträger, Außenminister der USA a.D. | Dr. Hans-Dietrich Genscher, Bundesaußenminister a. D. | Lord James Douglas-Hamilton, Mitglied des Schottischen Parlaments a. D. Prof. Dr. Avi Primor, Botschafter a. D., Leiter des Trilateralen

veRLeIHung des InteRnatIonaLen menscHenRecHtsPReIses 2008 Im museum Haus am cHecKPoInt cHaRLIeIn Anerkennung ihres Einsatzes für die Menschenrechte entschied sich die Jury im Jahr 2008 für die Verleihung an Herrn Bundesminister a. D. Dr. h. c. Rudolf Seiters, Präsident des DRK, Laudator Herr UNO-Generaldirektor und Bundesumweltminister a. D. Prof. Dr. Klaus Töpfer, und für Herrn Jurij Samodurow, Direktor des Sacharow-Museum Moskau, Laudator Lothar de Maizière, Ministerpräsident a. D.

Prof. Dr. Seiters erhält die Urkunde und Medaille aus den Händen Prof. Töpfers und der Direktorin Frau Hildebrandt

Instituts für Europäische Studien an der Universität Herzliya / Israel | Dr. h. c. Joachim Gauck, erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen | Sara Nachama, Direktorin des Touro College Berlin | Freya Klier, Regisseurin, Bürgerrechtlerin in der ehemaligen DDR | Rainer Haushofer, Jurist, Neffe von Prof. Dr. Albrecht Haushofer | Internationale Gesellschaft für Men-schenrechte (IGfM) | Mauermuseum — Museum Haus am Checkpoint Charlie

2008

Seit 1962

– Ha

us am

Che

ckpo

int C

harli

e

RHM_2008_S1.indd 1 15.10.2008 10:28:05 Uhr

Stifter: Gemeinnützige Stiftung Dr. Rainer Hildebrandt | Begründet von Dr. Rainer Hildebrandt am 7. Januar 2004 | Eingetragen im Haupt register des Kantons Schwyz unter CH-130.7.009.487-9 unter Eidgenössischer Stiftungsaufsicht des Bundes

Page 35: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus

Rheinstraße 59Berlin-Frieden‘au I für unsere KundenTelefon 851 20 20 www.lorenz.de

berliner feinuhrmacher und juweliere seit 1874

k o s t b a r e v i e l f a l t : L o r e n z .

ÖffnungszeitenMontag bis Freitag

10 - 19 UhrSamstag

10 - 18 Uhr

Askania

Baume & Mercier

Certina

Chronoswiss

CK-watches

Dolce & gabbana

Dupont

Emporio Armani

Fortis

Gucci

Junghans

Lapponia Jewelery

Longines

Meistersinger

Michel Herbelin

Mühle Glashütte

Nomination

Oris

Pandora

Sattler

Seiko

Tissot

Tutima

Page 36: Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Berlin und … · 2015. 7. 3. · Life is Beautiful — noa & Gil Dor & nicola Piovani (Engl.zu bewundern ist. Den & Hebr., aus