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perfektDEUTSCH
3/2012 MÄRZ
EINFACH DEUTSCH LERNEN
WW
W.D
EUTS
CH-P
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KT.C
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3/2012
perfektDEUTSCH
sprachkurseWie Sie die Besten finden
aldiDas Lebensmittel-Imperium
brem
en sprach
kurse kar
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er, patriarch
en (3) au
sländisch
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ufsab
schlü
sse dein
s!freiw
illigen
program
me
SPRACH-SERVICE
2 Am Telefon sicher kommunizieren
2 Fahrkartenautomaten verstehen
2 Übungen, Übersetzungen
2 800 Wort-Erklärungen
Auf den jungen Seiten:Freiwillig helfen und Deutsch lernen
LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK
BREMENSO MODERN WIE HISTORISCH
Deutschland: € 6,50 Schweiz: sfr 11,70 A ● B ● E ● F ● FIN ● GR ● I ● L ● NL ● P (cont.) ● SI: € 6,50
01_Titel_DP_03-12_ok 07.02.12 14:18 Seite 1
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Wort für Wort Deutsch
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978
-3-5
89-0
1690
-7
Bremen boomt. Tourismusexperten nennen die Stadt inzwi-
schen in einem Satz mit Berlin und Hamburg – seit Jahren wol-
len nämlich immer mehr Menschen die norddeutsche
Metropole sehen. Denn Bremen kombiniert seine historische
Substanz klug mit modernen Angeboten wie dem
Wissensmuseum Universum, das wir als Motiv für den Titel
gewählt haben. Höchste Zeit also für unsere Bremen-
Korrespondentin Astrid Labbert, endlich einmal ein großes
Stück über ihre Stadt zu schreiben (ab Seite 12).
Wenn Journalisten über Erfah -
rungen mit bestimmten Insti -
tutionen berichten wollen, dann
gibt es zwei Möglichkeiten. Der
einfachere Weg führt über die
Institutionen selbst. Die meisten
helfen gerne. Als wir eine Ge -
schichte über Sprachkurse planten,
haben wir uns für einen anderen
Weg entschieden: Wir haben
Deutschlerner direkt kontaktiert, mit der Bitte, uns über ihre
Erfahrungen zu berichten.
Wir wollten damit kein negatives Bild von den Sprachschulen
zeichnen. Aber wir wollten uns unabhängig von der Qualität der
Angebote überzeugen. Weit mehr als 100 Deutschlerner waren
bereit, unserer neuen Redakteurin Eva Pfeiffer von ihren meis -
tens sehr guten Erfahrungen zu berichten. Außerdem sprach die
Journalistin mit mehreren Experten. Auf dieser Basis gibt sie nun
Tipps, wie Sie den perfekten Kurs finden (ab Seite 28).
Mein besonderer Dank gilt den vielen
Leserinnen und Lesern, die auf unsere
Fragen aus dem Januar-Heft geantwortet
haben. Glückwunsch den zehn Glücklichen,
die dabei einen Preis gewonnen haben –
ihre Namen stehen auf Seite 11.
Jörg WalserChefredakteur
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klug ≈ intelligenthöchste Zeit, … hier: ≈ sie muss jetzt zu schreiben endlich … schreibenbest“mmte (-r/-s) hier: so, dass man sie
aus einer Gruppe vonInstitutionen wählt
zeichnen hier: zeigen, beschrei -ben
¢nabhängig hier: neutral s“ch überzeugen v¶n hier: feststellen, wie
gut/schlecht etwas istbereit sein etwas tun wollendie Redakteurin, -nen ≈ Journalisting¡lten hier: ≈ gehen an; sein
fürder Preis, -e hier: Gegenstand oder
Geld, den/das ein Gewinner bekommt
der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journa -listen bei einer Zeitungoder Zeitschrift
BREMEN
perfektDEUTSCH3/12
EDITORIAL
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03_Editorial_0312 07.02.12 14:02 Seite 3
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DIE THEMEN DES MONATS MÄRZ 3/12
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6 Kurz & knappZahlen und Fakten, Namen und Neues
18 ReisetippsVia Regia • Steiermark • Burg Eltz •
La Chaux-de-Fonds
21 Mein Tag Ein Tag mit dem Braumeister Ludwig Mederer
22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Brauchen Bücher besonderen Schutz?
24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
27 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse
47 Mein erster MonatSvetlana Kantor in Berlin
48 Mein Deutschland-Bild Walter Schmitz über die Herstellung von Pistolen
50 Ein Bild und seine GeschichteVor 60 Jahren: Helgoland wird wieder deutsch
56 Neue Chancen für MigrantenMehr Qualifikationen sollen akzeptiert werden
58 Tatort Hier passiert’s: im Ratskeller
60 Der Blick von innenHeinrich Steinfest über Österreichs Schifahrer
66 Kulturtipps Kino • Lesung • Konzert • Ausstellung •
Theater • Bücher
68 Kolumne Claudia May über seltsame Sprachphänomene
69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt
70 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben
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DER IDEALE SPRACHKURSWer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz einen
Sprachkurs machen möchte, kann aus einem gigantischen Angebotwählen. Wie finden Sie den für Sie perfekten Kurs? Und warum könnenSie viel mehr erwarten als deutsche Grammatik und Vokabeln?
28
In der norddeutschen Großstadt gibt es viel zusehen. Zum Beispiel vier Tiere, die einmal Musik
machen wollten. Oder historische Straßen und einenHafen mit hypermodernen Häusern. Ein Besuch in einerStadt, in der sich Altes und Neues treffen.
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BREMEN
DIE JUNGEN SEITEN VONFreiwilligenprogramme in Deutschland,
Österreich und der Schweiz • Technomusik vom Dorf •Kolumne: Wlada über Berliner und alte Kleidung
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perfektDEUTSCH3/12
ALDI – DAS LEBENSMITTEL-IMPERIUMAm Anfang ein kleiner Lebensmittelladen, heute ein Imperium
mit dem Namen Aldi – das ist die Geschichte der Brüder Karl undTheodor Albrecht. Mehr über das Leben der beiden stillenGeschäftsmänner im dritten Teil unserer Serie „Dynastien, Entscheider,Patriarchen“.
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IN DIESEM HEFT: 17 SEITEN SPRACHSERVICE
28 DeutschlernenWie Sie für sich den richtigen Sprachkurs finden
33 Wortschatz Diesmal: im Arbeitszimmer
34 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
36 Mahlzeit!Serie: Neues von der Familie Lang
37 Schreiben • Sprechen • VerstehenBrief an den Vermieter • Sicher Telefonieren •
Fahrkartenautomaten verstehen
39 Raten Sie mal!Zwei Rätsel zu den Themen des Monats
40 GrammatikZweiteilige Konjunktionen
41 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic
44 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
45 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
LESEN & HÖRENAuf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:
Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,
auf CD oder als Download (siehe Seite 19).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie
Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.
Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz und
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Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer,
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MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN
≈
↔o
¢
, ¿er
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
WILDWEST-AUTOR KARL MAYMit seinen Romanen über den Indianer Winnetou und den
Weißen Old Shatterhand sind sehr viele Deutsche groß geworden.Auch 100 Jahre nach seinem Tod ist der Schriftsteller Karl May populär.Nach seinen Büchern wurden auch Filme, Serien und Stücke für dieBühne produziert.
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U15 Bremen
Klein und arm
53 Die Geschichte der Aldi-Brüder17 Tage in Angst
( deins! Hier schreibt WladaDie Liebe der Berliner zu alter Kleidung
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KURZ & KNAPP
L E I C H T
FLASCHE IST NICHT
GLEICH FLASCHE
Immer mehr kleine Brauereien haben ein
großes Problem mit Flaschen. Denn viele
große Firmen benutzen keine typischen
Bierflaschen mehr, sondern individuelle
Formen. So machen es zum Beispiel
Radeberger, Veltins, Bitburger und Hasseröder.
Die Großbrauereien hoffen, das Bier in spezi-
ellen Flaschen besser zu verkaufen. Aber
Bierflaschen sind Pfandflaschen – Super -
märkte liefern leere Flaschen deshalb an die
Brauereien zurück. Früher war es kein Pro -
blem, wenn auch Flaschen einer anderen
Brauerei dabei waren: Sie brauchten nur ein
neues Etikett. Denn die Form der Flaschen war
in ganz Deutschland gleich. Schlecht für die
kleinen Brauereien und die Umwelt: Jetzt
müssen sie die vielen fremden Flaschen aus-
sortieren und zur richtigen Brauerei transpor-
tieren.
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WIENER DETEKTIVE SUCHEN ALTE TAXIS
Die Stadt Wien will keine unfreundlichen Taxifahrer und sehr alten
Taxis mehr auf ihren Straßen sehen. Deshalb sollen jetzt Detektive
nach kaputten Autos und unfähigen Fahrern suchen. Die Idee
kommt von der Taxiinnung. Denn sie will, dass die Fahrer in der
österreichischen Hauptstadt einen guten und sicheren Service
anbieten. Bei Tests – auch der Wiener Tourismusbehörde – hat es
nämlich viel zu kritisieren gegeben. So waren viele Autos zu alt,
schmutzig oder haben schlecht gerochen.
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7
BERLINER FERNSEHTURM
IN NEUEM DESIGN
Ohne den zentralen Fernsehturm auf dem Alexanderplatz ist
Berlin nicht Berlin. Jeder Einwohner kennt ihn, 1,2 Millionen
Menschen besuchen ihn pro Jahr. Mit einer Höhe von 368 Metern
ist er das größte Bauwerk Deutschlands. Seit 1969 können Be -
sucher von dem Turm aus den Blick auf die Sehens würdig keiten
der Stadt genießen. In den 90er-Jahren hat der Betreiber den
Turm innen renoviert und dabei sehr kalte Farben benutzt.
Gemütlich war das nicht. Jetzt bekommt der Turm ein warmes
Design und neue Möbel. Am 15. März werden die Arbeiten fertig.
Besucher können dann die Panoramabar auf 203 Metern Höhe
und das Restaurant auf 207 Metern neu genießen. Neu ist auch
die Speisekarte des Lokals: Das bietet jetzt auch typische Gerichte
aus der Deutschen Demokratischen Republik an – bis zu deren
Ende war der Turm ein wichtiges sozialistisches Symbol. Heute
müssen Besucher oft warten, bis sie in die Höhe fahren können:
Zur Sicherheit dürfen maximal 320 Besucher zur gleichen Zeit
hinauf. Im Internet (www.tv-turm.de) bietet der Betreiber Tickets
mit einer festen Besuchszeit an. Die sind aber teurer – ein
Erwachsener zahlt dann 19,50 Euro statt elf Euro an der
Turmkasse.
perfektDEUTSCH3/12
BERLINER FERNSEHTURM IN NEUEM DESIGN
der F¡rnsehturm, ¿e ≈ sehr hoher Turm: Von dort werden Radio- und Fernsehsignalegeschickt.
die Höhe von: hoch
das Bauwerk, -e z. B. Turm, Haus, Brücke
genießen ≈ sich freuen über
der Betreiber, - hier: Firma: Ihr gehört der Turm, und sie kümmert sich um ihn.
renovieren hier: etwas Altes neu machen
k„lt hier: ≈ unfreundlich
gemütlich hier: ≈ so, dass man dort gerne lange bleibt
f¡st hier: genau vereinbart
st„tt an der Stelle von
FLASCHE IST NICHT GLEICH FLASCHE
die Brauerei, -en Fabrik: Dort stellt man Bier her.
die Pf„ndflasche, -n Flasche: Man bezahlt eine Geldsumme beim Kauf einer Flasche undbekommt sie zurück, wenn man die Flasche zurückgibt.
das Etik¡tt, -e/-en/-s kleines Schild: Darauf steht der Herstellername von einem Produkt.
die }mwelt ≈ Natur, Ökologie
aussortieren ≈ spezielle Dinge aus einer Menge herausnehmen
WIENER DETEKTIVE SUCHEN ALTE TAXIS
¢nfähig schlecht; so, dass man eine Sache nicht gut kann
die T„xiinnung, -en Organisation für die Interessen von Taxifahrern
die Tour“smusbehörde, -n ≈ Touristeninformation
10 600 000
“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal.
das Herkunftsland, ¿er Land: Dort ist jemand geboren und/oder groß geworden.
die Staatsbürgerschaft, -en ≈ Nationalität
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
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10 600 000Migranten haben im Jahr 2010 in Deutschland
gelebt. Sie sind im Durchschnitt vor 21 Jahren ins
Land gekommen. Die Türkei ist mit 1,5 Millionen
Migranten das wichtigste Herkunftsland. Auf den
Plätzen zwei und drei stehen Polen (1,1
Millionen) und Russland (eine Million). Jeder
zweite Migrant hatte 2010 die deutsche
Staatsbürgerschaft. Zurzeit kommen sehr viele
neue Migranten nach Deutschland. Im ersten
Halbjahr 2011 sind 435 000 Personen gekommen.
Das waren 19 Prozent mehr als im ersten
Halbjahr 2010. Besonders viele kommen aus
europäischen Staaten, in denen es wegen der
Finanz- und Eurokrise große Probleme gibt. So
sind im ersten Halbjahr 2011 zum Beispiel 84
Prozent mehr Griechen und 49 Prozent mehr
Spanier gekommen als ein Jahr davor. Anders als
früher immigrieren mehr Menschen nach
Deutschland, als Menschen von dort weggehen.
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8 perfektDEUTSCH 3/12
KURZ & KNAPP
MAGDALENA NEUNER
der Erf¶lg, -e positives Resultat
die W¡ltmeister- hier: Treffen von vielenschaft, -en Biathleten aus aller Welt: Der
beste Biathlet gewinnt denersten Platz.
be¡nden zu Ende bringen
die Sehnsucht starker Wunsch
attraktiv ≈ schön
ber“chten informieren
ausprobieren etwas Neues versuchen
der R•cktritt, -e von: zurücktreten ≈ hier: auf-hören
der Skiverband, ¿e Organisation für den Skisport(der Skisport Sport: Man fährt auf zwei
lan gen Teilen durch die Land -schaft oder einen Berg hinun-ter.)
“n Zukunft hier: ab sofort für lange Zeit
DER DEUTSCHE EURO DOMINIERT
die Euromünze, -n Euro-Geldstück
unterwegs sein hier: von einer Person zurnächsten weitergehen
st„rk hier: ≈ sehr
s“ch verm“schen hier: ≈ machen, dass es alleMünzen in jedem Land derEurozone gibt
der Staat, -en Land
DER GUTE TIPP
der Haushalt, -e hier: ≈ alle Personen: Siewohnen zusammen in einemHaus oder in einer Wohnung.
prognostizieren eine Prognose machen
weder … n¶ch hier: keine … und auch kei-nen …
digital ↔ analog
¢msteigen auf hier: ≈ ändern zu
der S¡nder, - Station: Sie macht Fern seh -sendungen.
„bschalten ausmachen
3 FRAGEN
aufstellen hier: an einen speziellen Platzstellen
der K•nstler, - Person: Sie macht Kunst.(die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bilder,
Literatur, Musik oderSkulpturen))
die Mod¡lleisen- Miniaturbahnfigurbahnfigur, -en
b„steln kleine Dinge aus Papier, Holzoder Stoff machen
die Yogaübung, -en ≈ Figur aus dem Yogatraining
der K¶rken, - kleines, rundes Ding: Damitmacht man Weinflaschen zu.
der Sch„schlik- langes, dünnes Ding ausspieß, -e Holz: Darauf steckt man klei-
ne Fleischstücke (zum Braten).
verw“nkelt hier: kompliziert
der Montage- ≈ Substanz: Man kann damitkleber, - ein Ding stabil mit einem
anderen verbinden.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
L E I C H T
DER GUTE TIPP
Rund 2,5 Millionen Haushalte in Deutschland werden
bald einen schwarzen Fernsehbildschirm sehen. Das
prognostizieren Experten. Denn am 30. April um drei
Uhr früh endet in Deutschland die Ära des
Analogfernsehens. Wer mit analogen Geräten via
Satellit fernsieht, kann dann weder Nachrichten noch
Blockbuster sehen. Deshalb sollten Satelliten-
Fernsehzuschauer schnell die nötige Technik kaufen und auf digitalen TV-Empfang
umsteigen. Schon Anfang des Jahres haben die Sender DMAX, Viva und Comedy
Central ihr analoges Satellitensignal abgeschaltet.
WER IST EIGENTLICH …?
MAGDALENA NEUNER
Warum hört sie auf? Das fragen sich zurzeit
viele Menschen. Denn keine deutsche Winter -
sportathletin hat so viel Erfolg wie Magdalena
Neuner. Trotzdem will die 25-Jährige ihre
Karriere nach der Biathlon-Weltmeisterschaft
in Ruhpolding (Bayern) vom 29. Februar bis
11. März beenden. Sie hat „Sehnsucht nach mehr Normalität, nach mehr Ruhe“,
schreibt sie auf ihrer Homepage. Viele Dinge sind im Leben der jungen Frau schon lange
nicht mehr normal. 2007 wurde sie Sportlerin des Jahres. Zehnmal war sie
Weltmeisterin, zweimal hat sie den Gesamtweltcup gewonnen. Natürlich hatte sie
auch bei Olympia Erfolg. Die Medien haben viel über die attraktive Frau berichtet, die
fast kein Privatleben mehr hatte. Auch deshalb will sie jetzt etwas anderes tun. „Ich
bin sehr motiviert, neue Dinge auszuprobieren“, sagt sie. Ihre Fans hoffen natürlich,
dass Neuner trotzdem mit ihrem Sport weitermacht. Vielleicht gibt es in ein paar
Monaten einen Rücktritt vom Rücktritt. Der Präsident des Deutschen Skiverbandes hat
schon gesagt, dass er Neuner „auch in Zukunft alle Türen offenhalten“ will.
≤
DER DEUTSCHE EURO DOMINIERT
Eine Seite jeder Euromünze zeigt ein Bild des Landes, aus
dem das Geldstück kommt. Aktuell sind 95,6 Milliarden
Münzen unterwegs. Man könnte denken, dass sich die ver-
schiedenen Münzen der Länder in der Eurozone stark vermi-
schen. Das ist aber nicht so. Sammler mögen Münzen aus
Monaco, San Marino und dem Vatikan besonders – und geben dieses Geld deshalb nicht
aus. Es gibt auch von jedem Staat unterschiedlich viele Münzen: 33,6 Milliarden Stück
kommen aus Deutschland, auf den Plätzen zwei und drei stehen Frankreich und Spanien.
Rund vier von zehn Münzen in deutschen Geldbörsen kommen aus Deutschland, sagt der
Mathematikprofessor Dietrich Stoyan. Die Deutschen bezahlen oft auch mit spanischen
Euros, weil viele Deutsche in Spanien Urlaub machen. Erst 2030, sagte der Mathematiker
der Süddeutschen Zeitung, werden die Euromünzen in Deutschland gut gemischt sein.
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3 FRAGEN
an Josef Foos. Der 55-Jährige stellt in ganz Berlin kleine Yogafi-
guren auf Straßenschilder.
9perfektDEUTSCH3/12
Wieso stellen Sie Yogafiguren auf?
Die Idee habe ich von dem Londoner
Künstler Slinkachu. Er stellt Szenen mit
Modelleisenbahnfiguren in der ganzen
Stadt auf. Ich bin Yogalehrer. Also habe
ich Figuren gebastelt, die Yogaübungen
machen. Dazu nehme ich Korken und
Schaschlikspieße. Das ist
nicht immer einfach: Wenn
die Figur eine verwinkelte
Übung macht und zum Bei-
spiel nicht auf beiden Beinen
steht, kann es kompliziert
werden.
Wie viele Figuren haben Sie schon
gebastelt?
Bis heute circa 350. Ich stelle sie auf
Straßenschilder. Manche stehen schon
seit mehr als zwei Jahren auf ihrem
Schild. Da muss ich dann auch mal
etwas reparieren und zum Beispiel
einen neuen Fuß machen. Andere Figu-
ren sind leider nach ein paar Stunden
weg. Im Stadtteil Schöneberg habe ich
mittags eine Figur aufgestellt – am
Abend war sie nicht mehr da. Wahr-
scheinlich haben Kinder sie mitgenom-
men. Das Straßenschild war nicht hoch
genug. Jetzt stelle ich die Figuren nur
noch auf sehr hohe Schilder.
Und wie erreichen Sie die hohen Schil-
der?
Das möchte ich nicht sagen. Aber ich
muss nur ein Mal hoch. Ich benutze
Montagekleber, damit die Figur auf dem
Schild gut stehen bleibt. Früher musste
ich zweimal hoch, weil ich mit anderen
Klebern gearbeitet habe. Ich will das
noch so lange weitermachen, wie es mir
Spaß macht. Die Menschen reagieren
sehr positiv. Natürlich wissen die mei-
sten nicht, wer die Yogafiguren macht.
Also sehe ich die Reaktionen nicht
sofort. Aber manchmal steht etwas über
die Yogafiguren in der Zeitung – und
dann bekomme ich oft eine nette Mail.
STREIT UM ANTIKEN TEPPICH
Das hat am Anfang niemand gedacht: dass dieses Stück Stoff mit Blättern und
Blumen der teuerste Teppich der Welt ist. Auch ein Auktionator von einem ziem-
lich kleinen Augsburger Auktionshaus nicht, der ihn auf 900 Euro geschätzt hat.
Die Besitzerin war deshalb sehr froh, als sie bei der Auktion dann fast 20 000 Euro
bekommen hat. Aber ein paar Monate später war der Ärger der älteren Dame aus
der Nähe von München groß: Bei dem Londoner Auktionshaus Christie’s hat ein
anonymer Käufer für den Teppich den Re -
kordpreis von 7,2 Millionen Euro bezahlt. Das
Stück ist nämlich nicht nur sehr alt, es kommt
auch aus der persischen Provinz Kerman. Die
Provinz ist ein traditionelles Teppich-Zentrum.
Die frühere Besitzerin will jetzt Geld von dem
Augsburger Auktionator. Denn der Unterschied
zwischen 20 000 und 7,2 Millionen Euro ist ihr
einfach zu groß. Jetzt muss die Justiz entschei-
den, ob der Mann etwas zahlen muss – und
wenn ja, wie viel.
STREIT UM ANTIKEN TEPPICH
der Auktionator, ≈ Person: Sie ist der Chef beiAuktionatoren Auktionen.(die Auktion, -en ≈ Verkaufsevent: Man bietet
Dinge offiziell an. Wer ammeisten Geld dafür zahlenwill, bekommt die Sachen.)
schætzen hier: ungefähr kalkulieren,wie viel Geld etwas wert ist
die Bes“tzerin, -nen hier: Frau: Ihr gehört einTeppich.
einfach hier: wirklich
entscheiden hier: sagen, was passierensoll
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
06-11_Kurz_und Knapp_0312.qxd 09.02.12 10:55 Seite 9
1010
KURZ & KNAPP
ANDRÉ HELLER
der Sænger, - Person: Sie singt vorPublikum.
der Aktionskünstler, - Person: Sie macht Kunstaktionen.
(die K¢nst ästhetische Dinge(z. B. Bilder, Literatur,Musik oder Skulp -turen))
der P¶psender, - Station: Sie machtSendungen mit Pop -musik.
der Moderator, -en Person: Sie interviewtin einer Fernseh- oderRadiosendung Gäste.
der Liedermacher, - ≈ Musiker: Er schreibtselbst Lieder überAktuelles und singtsie.
TÜR ZU
„bschließen mit einem Schlüsselzumachen
f¡ststellen hier: Informationenbekommen über
DÜRER-SKULPTUR WIEDER DA
der Renaissancemaler, - Person zur Zeit derRenaissance: Siemacht Bilder.
der B“ldhauer, - Künstler: Er macht Skulpturen.
(der K•nstler, - Person: Sie macht Kunst.)
(die K¢nst ästhetische Dinge(z. B. Bilder, Literatur,Musik oder Skulp -turen))
der Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielen Nationen 1939 - 1945
PIZZA DOMINIERT FAST FOOD
vor „llem ≈ speziell
gem“scht hier: mit verschiede-nem Salat
der L„chs, -e großer Fisch mit rosa-farbenem Fleisch
TIER ZU MIETEN
das Meerschweinchen, - kleines (Haus-)Tier
der Bes“tzer, - hier: Person: Ihrgehört ein Meer -schweinchen.
z•chten hier: ≈ eine spezielleTierrasse herstellen
einbringen hier: ≈ Geld verdienen
der R¡st, -e hier: Zeit bis zumEnde des Lebens
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
das Lob ≈ positive Worte
¢nter hier: von
die }mfrage, -n systematisches Fragen
weitere (-r/-s) hier: andere, mehr
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HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
ANDRÉ HELLER
Er ist Sänger, Autor und Aktions -
künstler: Franz André Heller. Das
Publikum kennt ihn meistens nur
unter seinem zweiten Vornamen
André. Bekannt geworden ist Heller
in den 70er-Jahren. 1967 hat er am
ersten deutschsprachigen Popsender
mitgearbeitet, dem österreichischen
Programm Ö3. Er war dort Moderator der Sendung „Musicbox“, später auch Autor bei
der Fernsehsendung „Wünsch dir was“. Mit der surrealen Fernsehshow „Wer war
André Heller?“ ist er dann auch in Deutschland bekannt geworden. Viele Menschen
kennen den Wiener aber besonders als Liedermacher. Einer seiner größten Hits ist
„Catherine“. In den 80er-Jahren hat Heller dann auch mit verschiedenen
Kunstaktionen und Projekten begonnen. Im letzten Jahr hat er dabei etwas Pech
gehabt: Bei seiner Pferdeshow „Magnifico“ war schon nach der Premiere in München
Schluss. Zu wenige Menschen wollten das Spektakel sehen, auch war die gigantische
Show sehr teuer. Trotzdem wird es nicht Hellers letztes Projekt gewesen sein: Ruhig
werden will der Österreicher noch lange nicht. Auch wenn er am 22. März seinen 65.
Geburtstag feiert.
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DÜRER-SKULPTUR WIEDER DA
Eines der populärsten Bilder von Albrecht Dürer zeigt den Renaissancemaler selbst im Alter
von 13 Jahren. Das Bild hat auch den Bildhauer Friedrich Salomon Beer inspiriert: Vor bald
150 Jahren hat er eine Skulptur von Dürer als Junge gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg
war sie aber plötzlich weg. Jetzt ist die Skulptur wieder da – eigentlich war sie das aber
immer. Sie hat nämlich
die ganze Zeit im Garten
einer Berliner Villa am
Wannsee gestanden, in
der seit 1998 die
American Academy ist.
Jetzt machen Restaura -
toren die Dürer-Figur
sauber, vom 23. Mai bis
2. September ist sie
dann im Germa nischen
National mu seum in
Nürnberg zu sehen.
TÜR ZU
Sicher ist sicher: Jeder vierte Deutsche schließt die Haus- oder Wohnungstür ab – auch
wenn er zu Hause ist. Das hat die Firma Immowelt festgestellt. Wenn er aus dem Haus
geht, schließt mehr als jeder Zweite seine Tür immer ab. Sieben Prozent haben keine
Angst vor Kriminellen: Sie schließen nie ab.
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perfektDEUTSCH3/12
TIER ZU MIETEN
Meerschweinchen und andere Haustiere dür-
fen in der Schweiz nicht alleine sein. Deshalb
haben alle Besitzer mindestens zwei. Aber
was tun, wenn eines der beiden Tiere stirbt?
Dann kann man sich ein Meerschweinchen
mieten – bei Priska Küng in Hadlikon bei
Zürich. Sie züchtet die Tiere. „Es ist ein Hobby,
das mich mehr Geld kostet als es einbringt“,
sagte sie Spiegel Online. Eigentlich arbeitet
Küng als Lehrerin. Zwischen 50 und 60
Franken (ungefähr 41 bis 49 Euro) kostet ein
Meerschweinchen bei ihr. Geben die Leute das
Tier zurück, bekommen sie einen Teil des
Geldes wieder. Aber oft kommen die Tiere auch nicht mehr zurück: Viele Mieter wol-
len das kleine Meersäuli, wie Meerschweinchen in der Schweiz auch heißen, behal-
ten. Jedes Tier wird von Küng nur einmal vermietet. Wenn ein Meerschweinchen ein-
mal weg war, bleibt es den Rest seines Lebens bei Küng oder an einem anderen defi-
nitiven Platz. Denn Stress sollen die kleinen Tiere nicht haben.
PIZZA DOMINIERT FAST FOOD
Was bestellen sich die Deutschen online zum Essen nach Hause? Vor allem Pizza:
1. Pommes frites
2. Pizza Margherita
3. Pizza Salami
4. Pizza Hawaii
5. Tiramisu
6. Cheeseburger
7. Gemischter Salat
8. Pizza Thunfisch
9. Sushi mit Lachs
10. Pizza Schinken
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Wir danken den vielen Leserinnen und Lesern, die auf unsere Fragen zu Deutsch per-
fekt aus Heft 1/2012 geantwortet haben! Ihr Lob und ihre Kritik werden uns helfen, das
Heft noch besser zu machen. Unsere Glückwünsche gehen an die Gewinner unter den
Teilnehmern unserer Umfrage. Nach Wien reisen kann jetzt Viorela Lupu (Deutschland).
Die weiteren Preise haben gewonnen: Jorge Miranda (Mexiko), Marcelo Lannes
(Kanada), Marta Rutkowska (Deutschland), Cecilia Stefañuk (Argentinien), Cesar
Sanchez (Spanien), Philip Ross (Deutschland), Marco Salvadori (Italien), Herr oder Frau
Baxter (Großbritannien) und Nero Tommasino (Deutschland). Wir danken auch unse-
ren Sponsoren, den Firmen Studiosus, Franklin, Lavazza und Pons.
QU
ELLE: LIEFERA
ND
O.D
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06-11_Kurz_und Knapp_0312.qxd 09.02.12 10:55 Seite 11
12
Es ist das kleinste deutsche Bundesland und gleichzeitig eine stolze
Großstadt, die sich zwischen Tradition und Neuem bewegt: Bremen
hat sich ASTRID LABBERT im Zentrum von seiner historischen
Seite gezeigt – während draußen im Hafen ein hypermoderner
Stadtteil gebaut wird.
Zwischen Romantik und Neubeginn
M I T T E L ≤
perfektDEUTSCH 3/12
Charme einer anderen Zeit Während Besucher des Hafenmuseums und andere Gäste im Restaurant nebenan eine Pause machen, erinnert eine historische
12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 12
13
steht unter einem Torbogen und blickt
die kleine Straße hinunter, mit ihren
kleinen Häusern aus rotem Backstein,
der typisch ist für Norddeutschland. Die
Fassaden sind verziert, die Architektur
ist verspielt. Es ist ein Rest aus Zeiten,
als Bremen noch reich war – anders als
heute, wo das Bundesland Bremen
chronisch mit finanziellen Problemen
kämpft (siehe Kasten Seite 15), auch
wenn man das im Alltag nicht merkt.
Calic ist Stadtführer – und hat damit
vor Jahren sein Hobby zum Beruf
gemacht. Nach einem Studienjahr in
Italien entdeckte der damalige Kultur-
wissenschaftsstudent ziemlich plötz-
lich sein Interesse für die Geschichte
Bremens. „Das war ein Aha-Erlebnis,
als ich zum ersten Mal wieder am
Marktplatz stand und die Stadt mit
fremden Augen sah.“ Damals begann
Calics Begeisterung für Bremen und
seine Geschichte.
Heute arbeitet der Kulturwissen-
schaftler und Historiker für den Verein
Stattreisen Bremen, der vor allem
ungewöhnliche Stadtführungen anbie-
tet. Auch Calic hat schon viele Themen-
rundgänge geplant, von der Kriminal-
geschichte bis hin zu Bremens eroti-
kleine Schwester der Hafenmetropole
Hamburg, die rund 100 Kilometer weiter
nördlich liegt. Bremer hören das nicht so
gern. Für sie ist ihre Stadt eine Hanse-
stadt mit eigener Tradition, ein eigener
Stadtstaat mit fast 550 000 Einwohnern.
Großstädtisch und gleichzeitig gemüt-
lich.
Wer es gemütlich mag, kommt früher
oder später in die Böttcherstraße – ein
kleiner Weg führt vom Marktplatz dort-
hin. „Ein Schmuckstück“ nennen viele
Bremer die Straße stolz. „Die heimliche
Hauptstraße Bremens“, sagt Andreas
Calic augenzwinkernd. Der 41-Jährige
Donnerstagmorgen, kurz nach zehn:
Über den Bremer Marktplatz gehen
nur wenige Leute. Zur Mittagszeit wird
sich das ändern, wenn viele zur Mit-
tagspause oder zum Einkaufen ins Zen-
trum kommen. Jetzt bleibt erst einmal
eine Reisegruppe vor dem Rathaus ste-
hen. Ihr Leiter spricht Russisch und zeigt
nach oben. Die anderen nicken und
blicken hinauf zur verzierten Fassade
des Rathauses – es gehört seit 2004 zum
Weltkulturerbe der UNESCO.
Seit Jahren steigt die Zahl der Touris -
ten in Bremen. 1,4 Millionen Übernach-
tungen hat die Touristik-Zentrale im
Jahr 2010 gezählt. Es sind vor allem
Deutsche, denn Bremen ist als alte
Hanse- und Hafenstadt bekannt. Aber
auch die Zahl ausländischer Gäste
wächst. Für manche ist Bremen die
Jede dritte Tasse Kaffee wirdüber Bremen gehandelt.
>
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischenRepublik
geh„ndelt werden über ≈ gekauft und verkauft werden inn“cken den Kopf auf und ab bewegen und
damit Ja sagenverziert dekoriert, geschmücktgehören zu ≈ ein Teil sein vondas W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in aller Welt,
die man für die Menschen in Zu -kunft schützen soll
die H„nse früher eine Organisation: MehrereStädte unterstützten sich gegensei-tig beim Handel. (Hansestädteheute: z. B. Bremen, Hamburg,Lübeck, Rostock)
heimlich hier: nicht offiziellaugenzwinkernd hier: ≈ mit Humorder Torbogen, ¿ breiter Eingang in der Form von
einem Halbkreisder B„ckstein, -e ≈ im Feuer hergestellter Stein für
den Hausbauverspielt hier: mit vielen Formen und
Schmuckder Kulturwissenschafts- Student, der im Fach Kulturwissen -student, -en schaft die verschiedenen Aspekte
der Kultur (z. B. Kunst, Literatur,Theologie, Soziologie) systematischuntersucht
das Aha-Erlebnis, -se plötzliches Erkennen der Verbin -dung/Beziehung verschiedenerDinge
die Begeisterung Gefühl großer Freude; Enthu sias -mus
¢ngewöhnlich anders als sonst; ≈ durchschnitt-lich, normal
perfektDEUTSCH3/12
Waage vor dem längsten Gebäude Bremens an die Vergangenheit
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12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 13
14
schen Seiten. Auch wenn beide nicht in die Böttcherstraße
führen: Die kleine Straße, eines der populärsten touristi-
schen Ziele der Stadt, begeistert auch ihn. Denn rund um
die Böttcherstraße gibt es viele Geschichten.
Zum Beispiel die des Mannes, der die Straße zu dem
machte, was sie heute ist: „Ludwig Roselius war ein Bre-
mer Kaffeehändler“, erzählt Calic. Ein Mann, der zum Bei-
spiel mit der Erfindung des koffeinfreien Kaffees reich
wurde. Mit einem Teil seines Geldes hat er in den 20er-Jah-
ren in der Böttcherstraße ein Haus nach dem anderen
gekauft, bis ihm die ganze Straße gehörte. In den 30er-Jah-
ren ließ er neue Häuser bauen und mischte dabei traditio-
nelle Architektur mit expressionistischen Elementen. Rose-
lius war Nationalsozialist – trotzdem erklärten die Nazis die
Straße zu „entarteter Kunst“.
Zwischen den Souvenirshops gibt es heute zwei kleine
Museen. An ihren Fassaden sind viele Details zu sehen.
„Roselius hat auch ein paar Werbegags eingebaut“, sagt
Calic und deutet auf bunte Fenstermosaike. In das Glas ein-
gefasst ist der Slogan „Kaffee Hag, schont Herz und Ner-
ven“. Früher konnte man den koffeinfreien Kaffee hier
probieren. „Auf diese Art hat er auch versucht, seine Pro-
dukte an den Mann und die Frau zu bringen.“
Kaffee, Handel, Kaufmannschaft – bleibt die Frage: Wo
ist eigentlich der Hafen? Kräne und Containerschiffe sind im
Zentrum nicht zu sehen. Zwei Minuten von der Böttcher-
straße entfernt liegt zwar die Weser. Aber auf dem Fluss
fahren nur ein paar Ausflugsschiffe. Der Hafen liegt zwei
Kilometer weiter außen.
Damit beginnt eine kleine Reise in Bremens Zukunft. Im
Hafenareal wird ein ganz neuer Stadtteil gebaut, die Über-
seestadt. Auf rund 300 Hektar Hafengebiet sollen Industrie,
Wohnen und Freizeit ihren Platz haben. Seit zehn Jahren
schon wird in der Überseestadt auf Arealen, die die Hafen-
DIE BREMER STADTMUSIKANTEN
Die Bremer Stadtmusikanten sind heute ein sehr
bekanntes Symbol für Bremen. Das Märchen der
Brüder Grimm erzählt von Hahn, Katze, Hund
und Esel, die aus Angst vor dem Tod gemeinsam
nach Bremen gehen, um Stadtmusikanten zu
werden. Eine Statue an der Seite des Rathauses
erinnert an sie. Viele Touristen wundern sich,
dass die Statue ziemlich klein und nicht leicht
zu finden ist. Der Standort war Anfang der 50er-
Jahre auch nur provisorisch gewählt. Als die
Öffentlichkeit aber vor wenigen Jahren über
einen anderen Standort diskutierte, sagten viele
Bremer: Die Statue soll bleiben, wo sie steht.
der Hahn, ¿e männliches Huhn
der Esel, - graues Tier, einem Pferd ähnlich
der St„ndort, -e hier: Ort, an dem eine Statue steht
provisorisch ≈ nur für kurze Zeit, nicht für immer
die Œffentlichkeit hier: Politiker, Medien und ihr Publikum
die Erf“ndung, -en neues Produkt, neue Ideekoffeinfrei ohne Koffeinerklären zu (offiziell) sagen, dass etwas … istdie entartete K¢nst Kunst, die den Nationalsozialisten nicht gefiel und die sie
verboten haben(entartet in negativer Art anders, als es normal ist)der W¡rbegag, -s engl. Gag, um Werbung zu macheneinbauen hier: ins Gebäude integrierendeuten hier: zeigeneinfassen ≈ machen inschonen hier: nicht kaputt machen„n den M„nn br“ngen mit Erfolg verkaufendie Kaufmannschaft ≈ Verein der Kaufleute(der Kaufmann, -leute Person, die im Einkauf/Verkauf arbeitet)der Kran, ¿e großes, sehr hohes Gerät mit Motor, mit dem man schwere
Gegenstände wie z. B. Container nach oben ziehtÜbersee Länder auf der anderen Seite des Ozeansder H¡ktar, - Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeterdas Hafenbecken, - besonders tiefer Bereich des Hafens, in dem die Schiffe
liegenzuschütten hier: mit Erde füllendas B¢llauge, -n rundes Fenster an einem Schiff, durch das kein Wasser
kommtdie Reling, -s ≈ Konstruktion um den oberen Boden eines Schiffs, damit
niemand ins Wasser fälltdie Kreativagentur, -en Firma, die für andere Firmen z. B. Kampagnen, Grafikdesign
oder Onlinemarketing machtmittendr“n in der Mittezur See fahren auf einem Schiff arbeiten(die See Meer)die Hafenbehörde, -n Hafenamterleben hier: sehen und aktiv dabei sein„ntreten hier: teilnehmen ander D¡cksjunge, -n Jugendlicher, der auf einem Schiff als Matrose ausgebildet
wird(der Matrose, -n Person, die beruflich auf einem Schiff arbeitet)d“chtschütten hier: mit Erde füllender Ger¢ch, ¿e von: riechenauszeichnen hier: charakteristisch sein füreinfach hier: ≈ wirklichfaszinierend so, dass man enthusiastisch wird
perfektDEUTSCH 3/12
Böttcherstraße Seltenes Beispiel für die Architektur des Expressionismus
Bremer Symbol Hahn,Katze, Hund und Esel
12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 14
wirtschaft nicht mehr braucht, neu
gebaut. Es ist ein städtebauliches Groß -
projekt.
Zwei Hafenbecken sind zugeschüttet
worden, an einem anderen stehen jetzt
hypermoderne Wohn- und Bürohäuser –
manche mit Fenstern in Bullaugenform
oder Balkonen, die an eine Reling erin-
nern. 2010 zogen die ersten Menschen
ein. Von ihren Wohnungen blicken sie
auf Container, Lagergebäude und Hafen-
becken. Die ersten Restaurants, Krea -
tivagenturen und Kulturinstitutionen
wa ren schon vor ihnen da.
Mittendrin liegt das Büro von Andreas
Mai. Jahrelang ist Mai als Kapitän zur See
gefahren. Heute ist er Bremens Hafenka-
pitän. Er leitet die Hafenbehörde, die für
Ordnung und Sicherheit im Hafen ver-
antwortlich ist. Denn noch immer werden hier Produkte
gelagert, hergestellt und weitertransportiert.
Mai hat die Bremer Häfen noch zu anderen Zeiten erlebt.
„Meine erste Reise habe ich 1973 angetreten, als Decksjun-
ge, und bin in dem jetzt dichtgeschütteten Überseehafen
auf ein Schiff gegangen, um für drei Wochen die Seefahrt
zu erleben. Das war was anderes
als Hannover, die Stadt, aus der
ich komme“, erinnert er sich. „Es
sind Gerüche gewesen, die Bre-
men damals schon auszeichne-
ten. Kaffee zum Beispiel“, sagt
der 53-Jährige. „Und es war ein-
fach faszinierend: Es waren frem-
de Menschen auf den Straßen,
der Hafen war eine ganz andere
Welt.“
KLEIN UND ARM
Das kleinste deutsche Bundesland besteht aus genau zwei Städten. Neben der
Stadt Bremen ist das Bremerhaven, das an der Wesermündung liegt und als
Hafen von Bremen gegründet wurde. Heute leben rund 110 000 Menschen in Bre-
merhaven, das den zweitgrößten Containerhafen Deutschlands hat.
Bremen ist das ärmste Bundesland Deutschlands. Es gibt viele Gründe,
warum es so viele Schulden hat: Vieles hat mit der politischen Struktur der Bun-
desländer und der Verteilung von Steuereinnahmen in Deutschland zu tun. So
bekommt Bremen zum Beispiel kaum einen Ausgleich für die Kosten der Hafen -
infrastruktur. Dazu kommt auch noch der wirtschaftliche Strukturwandel. Außer-
dem sind die administrativen Kosten des kleinen Bundeslandes im Vergleich zu
größeren Bundesländern sehr hoch.
Bremen hat pro Kopf so hohe Schulden wie kein anderes Bundesland und
eine besonders hohe Arbeitslosenquote. Gleichzeitig ist das Bruttoinlandspro-
dukt pro Kopf nur in Hamburg höher – außerdem leben in Bremen besonders
viele Millionäre.
Politisch wird immer wieder einmal eine Zusammenlegung mit anderen
Bundesländern diskutiert. Aber für die Bremer hat die Autonomie auch mit dem
Selbstverständnis als freie Hansestadt zu tun. „Bremen legt bis heute sehr viel
Wert darauf, als Bundesland unabhängig zu sein“, sagt der Stadtführer Andreas
Calic. „Auch wenn es ökonomisch vielleicht nicht die ideale Lösung ist.“
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republik
die Wesermündung Stelle, an der die Weser im Meer endet
gr•nden starten
die Sch¢lden Pl. Geld, das man von einer Person oder einer Bank geliehen hat
zu tun haben m“t eine Verbindung haben mit
die Verteilung von: verteilen = hier: Geld an die Bundesländer geben
die Steuereinnahme, -n Geld, das der Staat durch Steuern bekommt
der Ausgleich Kompensation
der Strukturwandel Änderung der wirtschaftlichen Struktur
das Br¢ttoinlandsprodukt ≈ Produktivität eines Landes
die Zus„mmenlegung, -en ≈ mit einem anderen Bundesland verbinden
das S¡lbstverständnis Meinung einer Person oder Gruppe von sich selbst
die freie H„nsestadt, ¿e Stadt mit eigener Administration, die früher Mitglied bei der Hanse war
(die H„nse früher eine Organisation: Mehrere Städte unterstützten sichgegenseitig beim Handel. (Hansestädte heute: z. B. Bremen,Hamburg, Lübeck, Rostock))
Wert legen auf meinen, dass etwas wichtig ist
¢nabhängig hier: so, dass es alles alleine entscheiden kann
>
Den Kasten „Klein und arm“ können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU
Überseestadt Architekturdetailserinnern an die wichtige Rolle, die Schiffe früher dort spielten
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12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 15
16 perfektDEUTSCH 3/12
nend, dass dieser Außenbereich erschlossen
wird“, sagt sie. Die Studentin mag vor allem
die Bereiche, in denen noch alte Fabrik- und
Hafengebäude stehen. Manche davon stehen
unter Denkmalschutz, sind aber noch immer
in Betrieb. „Das ist authentisch und hat ein
eigenes Flair“, sagt die Künstlerin. Sie
wünscht sich aber, dass die neuen Gebäude
eine interessantere Architektur hätten. Fast
täglich fährt sie durch den Hafen. „Wenn ich
morgens und abends hier entlangfahre, mag
ich vor allem die Weite. Manchmal muss man
zwar auch gegen den Wind ankämpfen“, sagt
sie und lacht. „Aber ich mag dieses Durchlüf-
ten.“ Wenn der Wind über das flache Land
pustet und die Möwen kreischen, dann ist es
fast ein bisschen wie am Meer.
Im Jahr 2025 soll das Großprojekt im Hafen
fertig sein. Bis dahin wird sich noch vieles
ändern. Nach großen Änderungen sieht es im
gemütlichen Zentrum aber nicht aus. Die Bre-
mer Freiheitsstatue auf dem Marktplatz, der
mehr als fünf Meter hohe, 600 Jahre alte
Roland, wirkt so beruhigend wie viele alte
Denkmäler. In den Cafés rund ums Rathaus sit-
zen jetzt viele Leute. So auch Andreas Calic, der
Stadtführer, der einen Cappuccino bestellt hat.
Kaffee und Bremen – das ist wieder eine
ganz andere Geschichte. Man sagt, dass es
den ersten Kaffeeausschank Deutschlands am
Bremer Marktplatz vor mehr als 300 Jahren
gegeben hat. „Kaffee ist immer noch ein Pro-
dukt, das hier in Bremen sehr viel gehandelt
wird“, sagt Calic. „Soweit ich weiß, wird jede
dritte Tasse, die in Deutschland getrunken
wird, über Bremen gehandelt.“ Eine davon
hält er gerade selbst in der Hand. <
An der Entwicklung von heute sieht der
Kapitän positive wie negative Seiten. „Ich
möchte am liebsten immer noch diesen Blick
haben auf die Schiffe, wie sie damals rein-
und rausgekommen sind“, sagt er. „Aber rein
ökonomisch betrachtet ist es so, dass diese
Hafenbecken für die Schifffahrt und den
Ladungsumschlag nicht mehr verwendet wer-
den konnten.“
Es ist ein Trend, der in vielen Hafenstädten
zu sehen ist: Seit der Erfindung der Container
in den 70er-Jahren konzentriert sich der
Güter transport auf die großen Häfen, in denen
die immer größer werdenden Containerschif-
fe Platz haben. Vielen Hafenstädten ging es so
wie Bremen, das 70 Kilometer von der Küste
entfernt liegt und nicht mitwachsen konnte.
Die Schiffe sind zu groß für die Weser. Heute
werden auf kleineren Schiffen Produkte wie
Kohle, Erdölprodukte und Lebensmittel bis
Bremen transportiert und von dort aus weiter
ins Inland – mit Binnenschiffen, der Bahn und
Lkws.
Wenn Kapitän Mai heute aus dem Fenster
des Hafenamts blickt, dann sieht er Lkw- und
Güterzüge durch den Hafen fahren, außerdem
sind Radfahrer zu sehen und Fußgänger, die
mit ihren Hunden spazieren gehen. In einem
fast 400 Meter langen, alten Lagergebäude ist
seit ein paar Jahren die Hochschule für Küns -
te. An Wochenenden kommen auch viele Bre-
mer an diesen Ort – um mal zu schauen, was
es Neues gibt.
Im Hafenmuseum, direkt neben der Hoch-
schule im selben Lagergebäude, zeigt eine Aus-
stellung die Entwicklung der Überseestadt. In
der Nähe ist eine Kaffeerösterei, die Besuchern
ihre Türen öffnet. Und im Sommer kommen
Touristen auf Elektrorollern aus dem Zentrum,
immer die Weser entlang, in den Hafen.
Kapitän Mai freut sich über das neue Leben
im Hafen. Gleichzeitig ist ihm aber wichtig,
dass das Areal auch ein Platz für Firmen bleibt.
„Das ist ein feiner Grad, auf dem man das
Ganze ausbalancieren muss“, sagt der 53-
Jährige. So müssen Bewohner neben der
Hafenromantik damit leben, dass hier auch
nachts gearbeitet wird, dass es riecht. Nicht
nur nach Kaffee, sondern auch nach Fischmehl
und Diesel.
Auch Dana Kleinschmidt fährt oft in die
Überseestadt. Die 37-Jährige studiert an der
Hochschule für Künste. „Ich finde es span-FOTO
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die Entw“cklung, -en Änderung einer Situation
rein ökonomisch wenn man nur den öko-betr„chtet nomischen Aspekt sieht
der Ladungsumschlag Herausnehmen der Warenaus den Schiffen undWeitertransportieren biszum Zielort
der Gütertransport, -e Warentransport
die Kohle Material zum Heizen
das B“nnenschiff, -e großes Schiff, das aufFlüssen und Seen fährt(nicht auf dem Meer)
die Hochschule, -n ≈ Universität
die Kaffeerösterei, -en ≈ Fabrik, in der die Früchtedes Kaffeebaums braungebraten werden
der El¡ktroroller, - hier: Transportmittel mitzwei Rädern und Elektro -motor, auf dem man ste-hend fährt
ein feiner Grad ≈ schwierige Situation
ausbalancieren die Balance finden
der Bewohner, - hier: Person, die imStadtteil lebt
sp„nnend ↔ langweilig
erschließen hier: neue Häuser bauen in
¢nter D¡nkmalschutz davor geschützt sein, stehen kaputt gemacht oder
geändert zu werden
das Flair franz. ≈ Umgebung, die auf dasGefühl und die Launewirkt
„nkämpfen kämpfen
durchl•ften hier: sich in frischer, kalterLuft bewegen
pusten hier: Luft stark bewegen
die Möwe, -n weiß-grauer Wasservogel
kreischen mit lauter, hoher Stimmeschreien
b“s dah“n bis zu dieser Zeit
beruhigend so, dass es ruhig macht
der K„ffeeausschank hier: Café
soweit nach dem, was
Hafenkapitän Andreas Mai Für die modernen Container-schiffe ist sein Hafen zu klein
Bremer Rathaus Eines der wichtigsten gotischen Gebäude Europas
12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 16
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17_Anz_Bremen 07.02.12 14:38 Seite 1
18 perfektDEUTSCH 3/12
VIA REGIAdie H„ndelsstraße, -n Straße zwischen wichtigen
Handelsstädten(die H„ndelsstadt, ¿e Stadt: Dort werden viele Wa-
ren gekauft und verkauft.)(die Ware, -n Sache: Man will sie kaufen
oder verkaufen.)der Römer, - hier: Einwohner des histori-
schen Romsbauen hier: eine Straße machendas Reich, -e hier: ≈ Länder: Dort regierten
die Römer.führen hier: gehen
LA CHAUX-DE-FONDShöchstgelegen höher als alle anderen
STEIERMARKder L„nglaufpark, -s ≈ Areal: Dort kann man auf
Skiern im Flachland laufen.(der Ski, -er eins von zwei langen Teilen:
Damit kann man auf Schnee einen Berg hinunterfahren.)
(das Fl„chland ↔ Berge)einzige (-r/-s) hier: Es gibt keinen anderen.die Skilanglauf- die beste Skilangläuferinmeisterin, -nendie Sch„nze, -n ≈ von Menschen gemachter
Berg: Dort springt man mitSkiern.
der Schneehügel, - ≈ kleiner Berg aus Schneedas F¡ld, -er hier: freies Areal in der Natur
ohne Häuser
BURG ELTZdie B¢rg, -en ≈ großes, massives Schlossentst„nden Part. II von: entstehen =
hier: gemacht werdenbauen hier: eine Burg machendie R•stung, -en ≈ Anzug aus Metall¢ngefähr circa
VIA REGIA
AUF DEM WEG
DES MONARCHEN
Früher war sie die wichtigste Handelsstraße zwischen Ost- und Westeuropa: die
Via Regia. Die Römer haben sie gebaut, um verschiedene Dinge durch ihr Reich
zu transportieren. Von Santiago de Compostela im Westen Spaniens bis nach Kiew
in der Ukraine führt diese Straße. Sie geht auch durch Deutschland – von Sach-
sen bis Rheinland-Pfalz. Heute ist der Weg bei Touristen populär. Wanderer und
Radfahrer reisen auf der alten Route, und man kann schöne Ausflüge machen.
Denn die Städte am Weg sind durch den Handel reich geworden. Viele von ihnen
haben deshalb noch heute eine sehr schöne Architektur. So zum Beispiel
Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands.
BURG ELTZ
ROMANTISCHER BESUCH
Eine der schönsten deutschen Burgen steht bei
Wierschem (Rheinland-Pfalz). Wie und wann
Burg Eltz entstanden ist, weiß man nicht. Die
Familie von Eltz hat immer neue Teile gebaut. Ihr
Aussehen von heute hat die Burg vor rund 500
Jahren bekommen. Bis zu 100 Menschen konn-
ten in der Burg leben. Ab April finden wieder Führungen durch die Räume statt. Zu
sehen sind zum Beispiel Rüstungen und Bilder von Lucas Cranach. Besucher müssen aber
einen kleinen Spaziergang machen, wenn sie diese Dinge sehen
wollen. Der Weg dauert ungefähr zehn Minuten.
STEIERMARK
WINTERSPASS FÜR KINDER
In Ramsau am Dachstein machen Urlauber auch im
März noch Wintersport. Das ist kein Problem. Be -
sonders toll ist der Langlaufpark für Kinder. Es ist
der einzige Österreichs. Designt hat ihn eine
Expertin: Maria Theurl-Walcher, die 35-mal öster-
reichische Skilanglaufmeisterin war. Sie hat sich
darum gekümmert, dass der Park Kindern Spaß
macht. So gibt es Schanzen und einen Schneehü-
gel. Auf einem Feld können die kleinen Langläu-
fer auch Ballspiele machen.
LA CHAUX-DE-FONDS
DIE STADT DER UHREN
La Chaux-de-Fonds
(Neuenburg in der
Schweiz) ist bekannt
als Geburtsort des
Architekten und De -
signers Le Corbusier
– und natürlich
auch als Uhrenmetropole. Die höchstgele-
gene Stadt Europas war vor 150 Jahren
noch ein Dorf. Dann haben die Einwohner
begonnen, Uhren herzustellen. Bald ist
daraus eine große Industrie geworden,
über die Besucher heute im Musée Inter-
national d’Horlogerie mehr lernen kön-
nen. Architekturinteressierte spazieren
durch die Stadt bis zur Villa Turque, die Le
Corbusier geplant hat.
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perfektDEUTSCH3/12
MEIN TAG
7 Uhr Wenn die Teller im
Restaurant heute nicht sau-
ber werden, ist das viel-
leicht mein Fehler. Das
Restaurant, das wie unsere
Brauerei zum Kloster
Weltenburg gehört, be -
kommt sein warmes Wasser
nämlich von der Brauerei.
Wir brauchen viel warmes
Wasser, um Bier herzustel-
len. Als Erstes kontrolliere
ich deshalb den Heiß -
wasser kessel. Wenn er funktioniert, kann
das Restaurant auch die Teller spülen.
7.30 Uhr Im Sudhaus läuft die Arbeit
schon. Um ein Uhr in der Nacht geht es
automatisch los. Wenn es ein Problem
gibt, bekomme ich eine Nachricht auf
mein Handy. Über meinen Computer
kann ich sehen, was im Sudhaus nicht
funktioniert, und eine Lösung finden.
Unsere Brauerei ist fast 1000 Jahre alt.
Trotzdem arbeiten wir mit moderner
Technik.
8 Uhr Ist der eine Sud fertig, fangen
wir schon mit dem nächsten an.
Gleichzeitig kontrolliere ich das Bier der
letzten Tage und Wochen. Ein Lkw bringt
25 Tonnen Malz. Wir mischen es mit
heißem Wasser. Dabei wird aus Stärke
Zucker. Das muss ich prüfen. Auf einem
weißen Teller mische ich etwas Malz-
Wasser-Gemisch mit Jod. Wenn noch
Stärke darin ist, wird die Flüssigkeit blau.
Dann braucht der Sud noch mehr Zeit.
8.30 Uhr Wichtig ist auch Hopfen.
Durch ihn kann man Bier länger lagern.
Er gibt ihm das typisch bittere Hopfen-
Aroma. Circa sechs Stunden dauert es, bis
der Sud fertig ist. Jedes Mal reagieren die
Inhaltsstoffe anders. Deshalb dauert es
manchmal länger, manchmal kürzer.
EIN TAG MIT LUDWIG MEDERERALTER: 28 JahreBERUF: BraumeisterWOHNORT: Essing (Bayern)
montags bis donnerstags, freitags wird
die Brauerei sauber gemacht. Aber auch
am Wochenende komme ich regelmäßig
zur Arbeit. Wir können den Prozess ja
nicht einfach stoppen: Die Hefe arbeitet
auch am Sonntag.
16 Uhr Wenn nichts dazwischen -
kommt, mache ich jetzt Feierabend. Ich
will heute noch Fußball spielen. Das ist
mein liebstes Hobby. Später treffe ich
mich noch mit Kollegen aus der Region.
Zuerst besichtigen wir eine Brauerei,
danach sitzen wir zusammen. Wir trin-
ken ein Bier und sprechen über die
Arbeit, aber auch über den letzten
Urlaub und die Familie. <
21
der Braumeister, - Person: Sie macht beruflich Bier.die Brauerei, -en Fabrik: Dort stellt man Bier her.das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeits häusern:
Darin leben und arbeiten sehr religiöseMänner oder Frauen.
gehören zu ≈ ein Teil sein vonder Heißwasser- hier: Maschine: Sie macht Wasser sokessel, - heiß, dass es zu Nebel wird.das Sudhaus, ¿er Teil von einer Brauerei: Darin macht
man den Sud.(der Sud ≈ Wasser mit Zucker, Malz und Hopfen:
Daraus macht man Bier.)(das M„lz Getreide: Nachdem es im Wasser
gelegen hat, wird es getrocknet.(das Getreide Pflanzen: Aus ihren Früchten macht
man z. B. Brot.)(der H¶pfen Pflanze: Ihre Frucht gibt dem Bier sein
Aroma.)losgehen hier: beginnen, den Sud herzustellenm“schen hier: zusammentundie Stærke hier: sehr feine Substanz aus Getreidedas Gem“sch von: mischendas Jod/Iod chemisches Element; J/Idie Fl•ssigkeit, -en hier: Wasser mit Gewürzen(das Gew•rz, -e z.B. Salz, Pfeffer, Anis, Safran, …)der |nhaltsstoff, -e Substanz: Sie ist in einem Produkt (z. B.
Gewürz).f“ltern ≈ z. B. durch eine Papiertüte laufen las-
sen und so kleine Teilchen von einerFlüssigkeit trennen
die Hefe helle Substanz: Man benutzt sie beimBacken, damit die Kuchenmasse größerwird.
die Kohlensäure ≈ Gas (H2CO3) in vielen Getränken, z. B.Limonade und Cola
bevor in der Zeit vorherdie Spezialität, -en hier: für eine Region typisches Gerichtbespr¡chen mit anderen über eine spezielle Sache
sprechen und etwas vereinbarenregelmäßig immer wieder; z. B. einmal pro Wocheeinfach hier: ≈ plötzlichdazw“schenkommen hier: ≈ überraschend gestört werden,
weil etwas passiert ist
FOTO
: PRIVAT
10 Uhr Nach dem Filtern und Kühlen
kommt Hefe dazu. Sie macht Bier zu Bier.
Hefe macht aus Zucker nämlich Alkohol
und Kohlensäure. Dieser Prozess dauert
fünf bis zehn Tage. Ich probiere es und
untersuche es mit dem Mikroskop.
11.30 Uhr Wir müssen das Bier lagern,
bis es fertig ist. Dafür kommt es in unse-
ren Keller, der ist schön kühl. Vier bis
acht Wochen bleibt es dort. Immer wie-
der kontrolliere ich, wie viel Koh -
lensäure in dem Bier ist. In dieser Phase
kontrolliere ich das Bier immer wieder.
Dann müssen wir es noch einmal filtern,
bevor es in Flaschen kommt.
12.30 Uhr Mittags gehe ich gerne ins
Klosterrestaurant. Dort gibt es nicht nur
typisch bayerische Spezialitäten, son-
dern auch das von mir gebraute Bier.
Wir stellen fünf bis sechs verschiedene
Biere her. Zu Weihnachten oder zu man-
chen Festen machen wir noch ein
Festbier. Deshalb treffe ich mich gleich
mit einem Kollegen. Für das Stadtfest im
Sommer brauen wir ein Festbier. Wir
besprechen, wie viele Liter wir brau-
chen.
14 Uhr In der Brauerei wartet schon
eine Gruppe auf mich. Regelmäßig zeige
ich Besuchern die Brauerei. Wir brauen
L E I C H T
21-Mein Tag_0312 07.02.12 14:03 Seite 21
22 perfektDEUTSCH22 DEUTSCH 3/12
JA ODER NEIN?
Bücher sind ein Kulturgut. Die
Buchpreisbindung ist ein Mit-
tel, um dieses Kulturgut zu
schützen. Es gibt sie in allen unseren Nachbar-
ländern. Sie ist eine unbürokratische Art der Kul-
turförderung. Und sie kostet die Schweizer Steu-
erzahler keinen Franken. Die Autoren, die Ver-
lage und die Buchhandlungen sind sich einig,
dass sie das Gesetz für die Buchpreisbindung in
der Schweiz unterstützen. Wir werden im Refe-
rendum dafür stimmen.
Wenn ein Autor in der Schweiz bekannt wer-
den möchte oder wenn ein Verlag ein neues
Buch plant, dann brauchen beide einen funk-
tionierenden Buchhandel. Buchhändler präsen-
tieren und empfehlen Bücher. Sie haben die
notwendige Ausbildung, um aus der giganti-
schen Produktion der Verlage das Richtige für
ihre Kunden zu wählen. Sie sorgen dafür, dass
man in ihrem Geschäft nicht nur Werke bekann-
ter Schriftsteller wie Dan Brown und John Gris-
ham kaufen kann. Auch Melinda Nadj Abonji
oder Martin Suter bekommen dort eine Chance.
Ja, auch Suters Bücher sind nicht vom Himmel
gefallen! Ein Schweizer Verlag und der Schwei-
zer Buchhandel haben sie populär gemacht.
Die Buchpreisbindung sorgt dafür, dass der
Erfolg eines Buchs bei den Kunden nicht vom
Preis, sondern vom Inhalt abhängt. So bekommt
außer dem Bestseller aus den USA auch die
Übersetzung aus dem Rätoromanischen eine
Chance. Ein Verlag wird sich bei seinen Buch-
preisen außerdem sowieso immer an der Kon-
kurrenz und am Markt orientieren.
Wird der Buchmarkt den Discountern und
dem Internet überlassen, dann wird die Buch-
landschaft veröden. Ohne die Buchpreisbindung
wird das wichtige Kulturgut Buch seinen Wert
verlieren. Deshalb brauchen wir ein Ja zum Buch
und zur Buchpreisbindung.
JABRAUCHEN BÜCHERBESONDEREN SCHUTZ?
In Deutschland und Österreich bestimmen Buchverlage die Prei-
se von Büchern. In der Schweiz soll auch bald wieder ein Gesetz
die Buchpreise regulieren. Die Schweizer entscheiden darüber
in einem Referendum. Wir fragten:
„Die Buchpreisbindung sorgt dafür,dass der Erfolg eines Buchs nicht vomPreis, sondern vom Inhalt abhängt.“
Marianne Sax ist Präsidentindes Schweizer Buchhändler- undVerleger-Verbands
S C H W E R
der Buchverlag, -e Firma, die Bücher herstellt
die Buchpreisbindung gesetzliche Vorschrift, dass Verleger mit den Buchhändlerneinen bestimmten Preis für Bücher vereinbaren müssen
(der Verleger, - Person, der ein Verlag gehört)
JA
der Verb„nd, ¿e hier: Organisation
das Kulturgut, ¿er Objekt, das einen kulturellenWert hat
die Kulturförderung, (finanzielle) Unterstützung von-en Kultur
der Fr„nken, - Geld in der Schweiz
s“ch einig sein die gleiche Meinung haben
präsentieren hier: öffentlich vorstellen
n“cht (einfach) v¶m hier: nicht ohne Grund populär H“mmel f„llen werden
die Konkurr¡nz hier: Geschäfte/Firmen, die dasGleiche anbieten
überl„ssen hier: entscheiden und handelnlassen
veröden hier: keine Variation mehr bie-ten; ein gleichförmiges Angebotbekommen
NEINder Nationalrat, ¿e hier: Mitglied des Schweizer
Parlaments
der B¢ndesrat hier: die Regierung der Schweiz
wieder einführen hier: die Vorschrift, die es frü-her schon einmal gegeben hat,wieder beschließen
der Befürworter, - Person, die eine Sache unter-stützt
die Kaufkraft Möglichkeit, Waren zu kaufen
f¡stlegen regeln, bestimmen
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22-23_Ja_Nein_0312 07.02.12 14:04 Seite 22
perfektDEUTSCHDEUTSCH3/12
Das Parlament hat gegen den
Willen des Bundesrats be -
schlossen, die Buchpreisbin-
dung wieder einzuführen. Wenn Verlage die
Buchpreise selbst bestimmen, müssen Händler
diese übernehmen. Dann müssen Kunden in
Zukunft im Geschäft für Bücher mehr bezahlen.
Die Befürworter der Buchpreisbindung haben
wirtschaftliche Interessen. Aber sie behaupten,
dass es ihnen um die Förderung des Kulturguts
Buch geht. Das stimmt nicht, denn teure feste
Buchpreise sind dafür das falsche Mittel. Im
Gegenteil: Günstige Bücher motivieren zum Lesen!
Mehr als 90 Prozent der Bücher werden
importiert. Große ausländische Verlage domi-
nieren mehr als die Hälfte des Schweizer Buch-
markts. Sie interessieren sich für die hohe
Schweizer Kaufkraft – und nicht für die Kultur-
förderung. Die Buchpreisbindung unterstützt
nur den Einkaufstourismus in das nahe Ausland.
Sie schadet Schweizer Buchgeschäften von klei-
ner und mittlerer Größe.
Die Buchpreisbindung legt künstlich hohe
Preise fest, und sie erlaubt nur Ermäßigungen
bis fünf Prozent. Aber kleinere, innovative
Schweizer Buchhändler haben sich schon lange
an den freien Markt gewöhnt. Eine Preisvor-
schrift behindert ihre Entwicklung.
Die Buchpreisbindung würde auch für den
Onlinehandel gelten. Doch das ist absurd. Denn
der Schweizer Zoll darf die Bücher gar nicht kon-
trollieren, die online im Ausland bestellt wur-
den. So kann man die ausländische Konkurrenz
nicht bestrafen, wenn sie gegen das Gesetz han-
delt. Grotesk ist außerdem, dass die Preisvor-
schrift nicht für elektronische Bücher gilt. Sie
könnten deshalb billiger angeboten werden.
Das würde großen ausländischen Firmen wie
Amazon, Apple oder Google helfen. Deshalb ist
es für den Schutz des Buchs notwendig, dass es
keine Buchpreisbindung geben wird.
NEIN
„Günstige Bücher motivieren zum Lesen!“
Sebastian Frehner ist Nationalratder Schweizerischen Volkspartei
Basel-Stadt
Fremdsprachenprofis
Mit persönlichen Empfehlungen von den
Der KOSTENLOSE Sprachtest
Nach Europa-Standard Mit Schnelltest Für sechs Sprachen www.sprachtest.de
22-23_Ja_Nein_0312 07.02.12 14:04 Seite 23
24 perfektDEUTSCH 3/12
ARBEITSMARKT IN BESTFORMdie B¢ndesagentur für ≈ Arbeitsamt [rbeitdie Zeitarbeitsfirma, Firma, die eine Person -firmen einstellt, um sie an andere
Firmen zu leihender Pflegedienst, -e mobiler Service, dessen
Mitarbeiter alte und krankeMenschen in ihrem eigenenZuhause pflegen
saisonal nur in einer bestimmtenZeit im Jahr
der Konjunktur- Forscher, der die wirtschaft-forscher, - liche Situation und Ent -
wicklung untersuchtder [nstieg von: ansteigen = mehr wer-
dender Ifo-Geschæfts- Index des Ifo-Wirtschafts -klimaindex forschungsinstituts, der die
Entwicklung der wirtschaft-lichen Situation zeigt
das Unternehmen, - Firmar¡cht hier: ≈ ziemlichs“ch auswirken auf einen bestimmten Effekt
haben aufdie [rbeitskraft, ¿e hier: jeder Mensch, der
arbeiten kannm“t Migrationshinter- ≈ mit ausländischen grund (Groß-)Elternder Deutsche Industrie- Organisation für ganz ¢nd H„ndelskammertag Deutschland für die wirt-
schaftlichen Interessen vonFirmen
sch„ffen hier: entstehen lassendie Studie, -n wissenschaftliche Unter -
suchunggr•ndungsfreudig so, dass man gerne bereit
ist, eine Firma zu gründendas Baugewerbe Betrieb in der Baubrancheder Dienstleister, - Firma, die Serviceleistungen
anbietet
HOFFEN AUF ASYL IN DEUTSCHLANDder Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen,
politischen oder ethnischenGründen aus ihrer Heimatweggegangen ist / wegge-hen musste
IM KAMPF GEGEN RECHTE GEWALTdie r¡chte Gew„lt Gewalt extrem nationalisti-
scher Gruppen die Datenbank, -en System zur elektronischen
Administration von Datengew„ltbereit mit der Absicht, Gewalt zu
benutzender Verf„ssungsschutz staatliche Institution, die
die Regeln in einem Staatschützt
die Behörde, -n Amterm¶rden einen Menschen absichtlich
so verletzen, dass er stirbtdas H¡rzstück wichtigster Teil
STAATEN MÜSSEN SPARENdas Spardiktat, -e ≈ Vorschrift, um Sparziele
auf jeden Fall zu erreichendie Haushaltsdisziplin hier: Disziplin in Zusam -
men hang mit der finanziel-len Situation eines Staates
s“ch verpfl“chten hier: sich eine Aufgabegeben und offiziell erklären,was man tun wird
h„rt hier: ohne Rücksichtder Sch¢ldensünder, - hier: Staat, der hohe Schul -
den hat und/oder neueSchulden macht
die Staatsausgabe, -n Geld, das ein Staat ausgibt
NACHRICHTEN
S C H W E R
In Deutschland gibt es so viele freie
Arbeitsplätze wie seit Jahren nicht mehr.
Laut Bundesagentur für Arbeit bieten Zeit-
arbeitsfirmen die meisten freien Stellen.
Seit Monaten kommt jedes dritte Angebot
aus dieser Branche. Außerdem suchen der
Handel, Baubetriebe, Hotels und Gaststät-
ten, aber auch Kliniken, Pflegeheime und
Pflegedienste viele Arbeitskräfte.
Experten sehen den Arbeitsmarkt und
die deutsche Wirtschaft in einer stabilen
Situation. Zwar gab es zu Beginn des Jahres
zum ersten Mal seit neun Monaten wieder
mehr als drei Millionen Menschen ohne
Arbeit. Das waren etwa 310 000 mehr als im
Dezember. Das hatte aber saisonale Grün-
de. In den kalten Wintermonaten wird auf
dem Bau, in der Landwirtschaft und in
Gärtnereien weniger gearbeitet.
Nach Informationen vieler Konjunktur-
forscher ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit
in diesem Jahr aber viel geringer als in den
Vorjahren. „Der Ifo-Geschäftsklimaindex
zeigt, dass die Unternehmen recht positiv in
die Zukunft schauen. Das sollte sich auch
auf dem Arbeitsmarkt auswirken“, sagte
Steffen Henzel vom bekannten Ifo-Institut
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die
Firmen seien weiter sehr erfolgreich auf
dem Weltmarkt. Deshalb suchten viele von
ihnen nun wieder Arbeitskräfte.
Immer mehr Menschen mit Migrations-
hintergrund eröffnen in Deutschland gleich
ihre eigene Firma. „Das Gründungsinteres-
se von Migranten wird in diesem Jahr wei-
ter zunehmen“, sagte Marc Evers, Experte
des Deutschen Industrie- und Handels-
kammertages (DIHK), der Berliner Zeitung.
Der DIHK rechne damit, „dass Existenzgrün-
der mit Migrationshintergrund in diesem
Jahr bis zu 100 000 neue Arbeitsplätze
schaffen werden“, sagte Evers.
Eine vom Bundeswirtschaftsministeri-
um veröffentlichte Studie zeigt einen
Trend, dass Menschen mit Migrationshin-
tergrund zuletzt „dreimal so gründungs-
freudig wie Deutsche“ gewesen seien. Das
gilt vor allem für Polen – sie machen sich
15 Mal häufiger selbstständig als Deut-
sche. Aber auch Russen und Rumänen
suchen, meistens im Baugewerbe, ihre
Chancen als Dienstleister.
ARBEITSMARKT IN BESTFORM
Kollegen gesucht Die Baubranche ist eine von vielen Branchen, denen Mitarbeiter fehlen
24-27_Nachrichten_0312 08.02.12 15:20 Seite 24
25perfektDEUTSCH3/12
STAATEN MÜSSEN SPAREN
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht darin ein „Meisterwerk“. Viele europäische Nach-
barn sprechen dagegen vom „deutschen Spardiktat“. Gemeint ist der neue Fiskalpakt.
Mit dem Vertrag haben sich 25 von 27 Ländern der Europäischen Union (EU) zum Sparen
und zu einer größeren Haushaltsdisziplin verpflichtet. Außerdem akzeptieren sie eine
größere Kontrolle der EU und härtere Strafen gegen Schuldensünder. Ziel des Fiskalpakts
ist es, verlorenes Vertrauen an den Finanzmärkten wiederzugewinnen. Hartes Sparen
soll die Staatsausgaben und Schulden der Länder limitieren und Krisen wie in Griechen-
land in Zukunft verhindern. Besonders Deutschland und Frankreich hatten den Fiskal-
pakt gefordert, Großbritannien und Tschechien unterschrieben den Vertrag aber nicht.
IM KAMPF GEGEN RECHTE GEWALT
Im Kampf gegen rechte Gewalt hat die Bundesregierung eine Sammeldatei für Neona-
zis beschlossen. Diese Datenbank soll wichtige Informationen über gewaltbereite
Rechtsextremisten und deren Unterstützer speichern und die Zusammenarbeit zwischen
Polizei und Verfassungsschutz leichter machen. In Zukunft sollen Behörden die Infor-
mationen in ganz Deutschland benutzen können. Die Regierung reagiert damit auf den
Skandal um drei rechtsextreme Terroristen, die innerhalb von mehreren Jahren neun
Migranten und eine deutsche Polizistin ermordet hatten, ohne dass die Polizei die Täter
fand (siehe Deutsch perfekt
1/2012). Der Präsident des Bun-
deskriminalamts, Jörg Ziercke,
sieht in der neuen Neonazi-
Datei „das Herzstück“ im
Kampf gegen rechte Kriminel-
le, der intensiviert werden
müsse. Pro Tag gebe es in
Deutsch land zwei bis drei
rechtsextreme Gewalttaten.
HOFFEN AUF ASYL IN DEUTSCHLAND
Immer mehr Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten suchen Schutz in Deutschland.
Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung stieg die Zahl der Antragsteller 2011 auf
den höchsten Wert seit acht Jahren. Im Vergleich zu 2010 war das ein Plus von elf Pro-
zent. Die Asylsuchenden kommen vor allem aus Afghanistan, Syrien, Pakistan und dem
Irak. Viele der Flüchtlinge kommen über die wenig gesicherte Grenze zwischen der Tür-
kei und Griechenland in die Europäische Union und reisen dann weiter nach Deutsch-
land. Zwar ist die Zahl der Asylbewerber mit fast 46 000 hoch. Sie ist aber weit entfernt
vom bisherigen Höchstwert zu Beginn der 90er-Jahre, als jedes Jahr Hunderttausende
Menschen in Deutschland Asyl beantragten.
Jamaika-KoalitionDen Namen der Karibikinsel Jamaika
hört man immer wieder, wenn es um
deutsche Politik geht. Mit dem jamai-
kanischen Staat hat das aber nichts zu
tun, nur mit seinen Nationalfarben:
Schwarz, Gelb, Grün. Diese stehen in
Deutschland für die Christlich Demo-
kratische Union (CDU), die Freie Demo-
kratische Partei (FDP) und die Grünen.
Wenn diese drei zusammen regieren,
spricht man deshalb auch von einer
Jamaika-Koalition. Vor allem Medien
verwenden den Ausdruck gerne. Das
erste und bis jetzt einzige Mal gab es
eine Jamaika-Koalition ab 2009 im
Saarland. Die saarländische Regie-
rungschefin Annegret Kramp-Karren-
bauer hat sie im Januar dieses Jahres
aber beendet. Die CDU-Politikerin sagt,
dass man mit der FDP nicht mehr
regieren konnte. Die Liberalen seien
komplett zerstritten. Eigentlich wollte
Kramp-Karrenbauer dann mit der SPD
in einer Großen Koalition regieren, aber
die beiden Parteien konnten sich nicht
einigen. Die Saarländer wählen des-
halb am 25. März einen neuen Land-
tag. Experten glauben, dass vor allem
CDU und SPD viele Stimmen bekom-
men werden. Es kann also spannend
werden in dem kleinen Bundesland.
¡s geht ¢m das Thema / der Inhaltist
zu tun haben m“t eine Verbindung habenmit
seien Konj. I von: sein
zerstr“tten hier: so, dass man vielstreitet und nicht mehrdieselbe Meinung hat
der L„ndtag, -e Parlament eines Bundes lands
(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-tischen Republik)
sp„nnend ↔ langweilig
WAS HEISST …
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Bald gespeichert? Ein Mitglied derrechtsextremen NPD demonstriert
24-27_Nachrichten_0312 08.02.12 15:20 Seite 25
IMMER MEHR STROM ÖKOLOGISCHgew“nnen aus herstellen/produzieren
das Atomkraftwerk, -e Kraftwerk, das mitNuklearenergie elektrischeEnergie produziert
der [nteil, - hier: Menge an Strom
die Qu¡lle, -n hier: Kraftwerk, das Stromliefert
der B¢ndesverband, ¿e Organisation für ganzDeutschland
die Braunkohle etwas weichere Kohle, beider beim Verbrennen vielRauch entsteht
das Steinkohle- Kraftwerk, das aus harter,kraftwerk, -e schwarzer Kohle elektrische
Energie produziert
beisteuern einen Beitrag geben für
das P¢mpspeicher- Kraftwerk, das durch kraftwerk, -e Hochpumpen von Wasser
elektrische Energie speichert(hochpumpen Wasser mit einer Konstruk -
tion von einer tiefen Stellean eine hohe transportie-ren)
die erneuerbare Energie, die immer wiederEnergie, -n neu entsteht (z. B. Wasser -
kraft, Wind und Solarener -gie)
erfreulich so, dass man sich freut
der H„ndlungsdruck ≈ Verlangen, dass man(schnell) handelt
der N¡tzausbau hier: Bau von mehr techni-scher Infrastruktur für dieStromproduktion
das Konz¡pt, -e Idee, Programm
allein hier: nur
die Energiewende Wechsel der Energiequellen
ÄLTESTE SCHWEIZER PRIVATBANK AM ENDEGesch“chte sein hier: bankrott sein
das Vermögen, - hier: Geld
die Steuerbehörde, -n ≈ Finanzamt
vorwerfen hier: sagen, dass der anderemit Absicht etwas Illegalesgemacht hat
das Schw„rzgeld hier: Kapital, für das mankeine Steuern gezahlt hat
verh„ndeln hier: diskutieren und sicheinigen
WILLKOMMENSKULTURder œffentliche Dienst alle Angestellten der Städte,
Kommunen und des Staats
die Zuwanderer- Immigrantenfamiliefamilie, -n¢nterrepräsentiert hier: zu wenig angestellt
die Integrations- Frau mit dem offiziellenbeauftragte, -n Auftrag, sich um die Inte -
gration von Ausländern zukümmern
die CDU kurz für: Christlich Demo -kratische Union
der Integrationsgipfel, - Konferenz zum ThemaIntegration
die Vorbildfunktion Rolle als positives Beispiel
die Schulbildung Ausbildung in der Schule
26 perfektDEUTSCH 3/12
NACHRICHTEN
S C H W E R
In Deutschland ist zum ersten Mal mehr Strom aus Wind, Wasser und Sonne gewonnen wor-
den als in Atomkraftwerken. Mit einem Anteil von 20 Prozent waren die Öko-Energien 2011
die zweitwichtigste Quelle bei der Stromproduktion. Die wichtigste Energiequelle war laut
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft mit 25 Prozent die Braunkohle. Stein-
kohlekraftwerke steuerten 19 Prozent zur Stromproduktion bei. Öl, Pumpspeicherkraftwer-
ke und andere Quellen kommen auf einen Anteil von fünf Prozent.
„Das starke Wachstum der erneuerbaren Energien ist erfreulich, erhöht aber auch den
Handlungsdruck für den Netzausbau und eine Marktintegration der erneuerbaren Energi-
en“, sagte Hildegard Müller, die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirt-
schaft. Auf einer Pressekonferenz forderte Müller von der Bundesregierung ein klares Kon-
zept, nachdem es in letzter Zeit Streit gegeben hatte zwischen Umweltminister Norbert Rött-
gen und Wirtschaftsminister Philipp Rösler. „Allein der Wille zur Energiewende reicht nicht
aus, er muss gelebt werden“, sagte Müller.
IMMER MEHR STROM ÖKOLOGISCH
ÄLTESTE SCHWEIZER PRIVATBANK AM ENDE
Die älteste Privatbank der Schweiz ist Geschichte. Der Grund für das Ende der Wegelin-Bank
ist ein Steuerstreit mit den USA. Wegelin soll US-Kunden geholfen haben, rund 1,2 Milliar-
den Dollar Vermögen vor den amerikanischen Steuerbehörden zu verstecken. Deshalb war
es wahrscheinlich, dass es zu einem Prozess kommen würde. Nervöse Kunden holten ihr
Geld ab – es waren Milliardensummen. Damit blieb nur ein Notverkauf des rund 250 Jahre
alten Traditionshauses. Die Entwicklung schockt die Schweizer Bankenwelt. Die Krise ist aber
noch nicht zu Ende. Die US-Steuerbehörde wirft insgesamt elf Banken vor, in den USA
Geschäfte mit Schwarzgeld-Kunden gemacht zu haben. Neben Wegelin gehören auch Cre-
dit Suisse und die Privatbank Julius Bär zu diesem Kreis. Jetzt wird verhandelt: Für gelie-
ferte Kundendaten soll es Straffreiheit geben. Enden die Gespräche erfolglos, könnte das
für weitere kleinere Schweizer Privatbanken das Ende bedeuten.
Windenergie Sie wird immer wichtiger
24-27_Nachrichten_0312 08.02.12 15:20 Seite 26
WILLKOMMENSKULTUR
perfektDEUTSCH3/12
Um das Vertrauen von Migranten in den deut-
schen Staat zu verbessern, will die Bundesre-
gierung die Zahl der Migranten im öffentlichen
Dienst stark erhöhen. Denn in deutschen
Schulen und Kindergärten, bei der Polizei und
in der Verwaltung sind die rund 16 Millionen
Menschen aus Zuwandererfamilien unterre-
präsentiert. Die aktuelle Quote von 9,9 Prozent
sei nicht ausreichend, sagte die Integrations-
beauftragte der Bundesregierung Maria Böh-
mer (CDU) nach dem fünften Integrationsgip-
fel in Berlin. „Der öffentliche Dienst hat eine
Vorbildfunktion, wenn es um den Arbeits-
markt geht“, sagte Böhmer.
Die neue Kampagne der Regierung wird
durch die Internetseite www.wir-sind-
bund.de unterstützt. Dort werden die rund
130 Ausbildungsberufe des Bundes vorgestellt
und die aktuellen Stellen- und Ausbildungs-
angebote veröffentlicht. Bundeskanzlerin
Angela Merkel und Böhmer sprachen von einer
„neuen Willkommenskultur“ für Migranten in
Deutschland: „Wir sagen sehr deutlich: Ihr
gehört dazu!“
Ein Regierungsbericht dokumentiert dabei
die Fortschritte bei der Integration. Er zeigt
aber auch, wie viel noch zu tun ist. So ist die
Arbeitslosenquote bei Zuwanderern seit 2005
zwar um 37 Prozent gesunken. Die Arbeitslo-
senquote der Gesamtbevölkerung ist aber
nicht einmal halb so hoch wie die der Zuwan-
derer. Zwar gibt es auch beim Thema Schulbil-
dung einen positiven Trend. Migranten blei-
ben auch seltener als zuletzt ohne Schulab-
schluss (4,4 Prozent). Allerdings ist das fast
dreimal so oft wie bei den übrigen jungen
Erwachsenen (1,6 Prozent).
AUF DEN ZWEITEN BLICK
DER LADEN-HÜTER
Ein Hüter ist eine Person, die auf etwas aufpasst. Ein
Laden-Hüter ist also jemand, der auf sein Geschäft
aufpasst. Eigentlich hat das Wort Ladenhüter aber
eine andere Bedeutung: So wird Ware genannt, die in einem Geschäft schlecht
verkauft wird. In dem Zeitungstext geht es um Anton Schlecker und seine bei-
den Kinder, die Chefs der gleichnamigen, jetzt bankrotten Drogeriemärkte.
Früher waren sie die Nummer eins ihrer Branche. Dann boten andere Droge-
riemärkte ihre Waren in moderneren und größeren Ge schäften an. Mit den Jah-
ren war Schlecker vor allem wegen der schlechten Behandlung seiner Ange-
stellten bekannt: ein Laden-Hüter, der auf seine Drogeriemärkte immer beson-
ders streng aufgepasst hat. Mit immer weniger Erfolg: Zu viele Kunden wähl-
ten lieber andere Drogeriemärkte – Schlecker wurde zum Ladenhüter.
AUS DEM QUARK GEKOMMEN
Wenn jemand viel Zeit braucht, um sich für eine Sache zu
entscheiden, dann gibt es dafür in der Umgangssprache
diesen Ausdruck: nicht aus dem Quark kommen. Quark ist
ein weißes, weiches Lebensmittel aus Milch. Aber Quark ist
nicht gleich Quark. Da gibt es nämlich den ohne und den
mit Biosiegel. Das Biosiegel ist auch das Thema dieses Zei-
tungstextes. Denn Kunden von Bauern mit Biosiegel sind bereit, mehr Geld für
die Milchwaren zu bezahlen. Trotzdem dauert die Entscheidung für das Siegel
und seine Vorschriften bei manchen Milchbauern ein bisschen länger – aber
schließlich kommen viele dann doch noch aus dem Quark.
MUSIKSCHULLEHRER HAUEN
AUF DIE PAUKE
Musikschullehrer machen Musik – manchmal auch mit einer Pauke. Das ist ein
Rhythmusinstrument mit einer Membran, die durch das Schlagen mit zwei
Schlagstöcken aus Holz Töne erzeugt. Hauen ist ein anderes Wort für „schla-
gen“: Er haut ihm freundschaftlich auf die Schulter. Freundschaft ist aber nicht
das Thema des Zeitungstextes. Denn wenn jemand auf die Pauke haut, dann
ist das eine Metapher dafür, dass einer etwas sehr laut und stark kritisiert. So
auch hier: Die Arbeitsbedingungen für Musikschullehrer in Berlin sollen sich
ändern – und würden sich so für die Pädagogen verschlechtern. Diese wehren
sich dagegen und hauen auf die Pauke.
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ZEIT
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DER LADEN-HÜTER¡s geht ¢m das Thema / der Inhalt istgleichnamig mit dem gleichen Namenm“t den Jahren hier: nach ein paar Jahrendie Beh„ndlung, -en von: behandeln = hier: gut/
schlecht bezahlen, gute/schlech-te Arbeitskonditionen geben
str¡ng hier: ≈ autoritär, unangenehmgenau
AUS DEM QUARK GEKOMMENdie }mgangssprache gesprochene Sprache im Alltagdas Biosiegel, - Kennzeichen auf einem Produkt
als Signal für ökologischeHerstellung
bereit sein etwas tun wollendie Vorschrift, -en Regel, an der man sich orientie-
ren muss
MUSIKSCHULLEHRER HAUEN AUF DIE PAUKEder Schlagstock, ¿e langer, dünner Gegenstand aus
Holz, mit dem man schlägtder Ton, ¿e hier: Lauterzeugen herstellen, machendie Sch¢lter, -n Körperteil zwischen Hals und Arms“ch verschl¡chtern schlechter werdens“ch wehren hier: protestieren
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27
Gibt es selten Migrantin in Verwaltungsjob
24-27_Nachrichten_0312 08.02.12 15:20 Seite 27
28
war in Ingolstadt alles sehr schwierig.“
Der Spanier kommt vor zwei Jahren aus
beruflichen Gründen nach Deutschland.
Er arbeitet dort für die spanische
Luftwaffe und muss deshalb ganz schnell
die deutsche Sprache lernen. Herrero Pita
entscheidet sich für Unterricht an einer
Sprachschule.
So wie Herrero Pita kommen jedes Jahr
Tausende nach Deutschland, Österreich
und in die Schweiz. Sie wollen Deutsch
lernen, die Kultur kennenlernen und –
wenn sie, anders als der Spanier, nur
wegen eines Kurses ins Land gekommen
sind – vielleicht gleichzeitig einen schö-
nen Sommerurlaub machen. Dafür kön-
nen sie aus einem gigantischen Angebot
Es ist gar nicht so einfach, in Deutsch -
land einen Milchkaffee zu bestellen.
So geht es dem Spanier Javier Herrero Pita
in einem Café in Ingolstadt (Bayern):
„Milchkaffee, bitte“, sagt Herrero Pita.
Der Kellner antwortet: „Zum Hiertrinken
oder Mitnehmen?“
Herrero Pita: „Javier, mein Name ist
Javier.“
Kellner: „Aha. Kommt noch etwas dazu?
Oder ist das alles?“
Herrero Pita: „Ja, mit Zucker. Danke.“
Kellner: „Ich wünsche Ihnen ein schönes
Wochenende.“
Herrero Pita: „Nein, danke!“
Heute lacht der 44-Jährige über die
Anekdote. Aber er sagt auch: „Am Anfang
MEHR ALS NURDEUTSCHLERNEN
die L¢ftwaffe, -en Teil der Armee, dermit Flugzeugenkämpft
¡xtra hier: ≈ speziell
der Geschæftsmann, ≈ Manager, -leute Firmenchef
v¶ller voll von
aufregend toll; ↔ langweilig
s“ch verlieben “n beginnen, zu lieben
bieten hier: etwas Spe ziellesanbieten
der Vorstand, ¿e hier: Mitglied derGruppe, die eineOrganisation odereinen Verein leitet
der F„ch- ≈ Organisation fürverband, ¿e spezielle Interessen
von Firmen
perfektDEUTSCH 3/12
M I T T E L
Wer einen Sprachkurs in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz machen
möchte, steht vor vielen Fragen. Vor allem: Wie und wo finde ich für mich die
richtige Sprachschule? EVA PFEIFFER hat mit Deutschlernenden und
Experten gesprochen.
28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 28
29perfektDEUTSCH3/12
wählen. Denn es gibt nicht nur viele klei-
ne und große Sprachschulen und Sprach -
institute. Deutsch kann man auch an man-
chen Universitäten lernen. Aber wie findet
man für sich den richtigen Sprachkurs? Was
ist wichtig? Auf was muss man besonders
achten?
Am Anfang sollte man darüber nach-
denken, welches Ziel man selbst hat.
Brauche ich die deutsche Sprache für den
Beruf? Für mich privat? Für eine Reise? Für
die Universität? So gibt es an manchen
Sprachschulen extra Angebote für Ge -
schäfts leute, für Deutschlehrer aus dem
Ausland oder für Studenten, die auf eine
Universität in Deutschland, Österreich oder
in der Schweiz gehen möchten.
Auch der Ort, wo der Kurs stattfindet, ist
wichtig. Will ich in eine Metropole wie
Berlin oder Wien, voller Menschen und mit
einem aufregenden Nachtleben? Oder will
ich lieber in eine gemütliche kleinere Stadt
wie Weimar oder Salzburg? Die Tschechin
Zuzana Cervová zum Beispiel sah Fotos von
Heidelberg und wollte ihren Sprachkurs
sofort in der romantischen, nicht beson-
ders großen Universitätsstadt am Neckar
machen. Rahli Permata Saputra, ein
Deutschlehrer aus Indonesien, hat sich
während seines Sprachkurses in den
baden-württembergischen Ort Schwäbisch
Hall verliebt. „Schwäbisch Hall ist eine
kleine, schöne Stadt und bietet viel
Kulturprogramm. Sie ist für mich eine
zweite Heimat geworden“, erzählt er.
Kultur sollte auf jeden Fall Teil des
Angebots einer Sprachschule sein, sagt
Martin Lange. Er ist im Vorstand des
Fachverbands für Deutsch als Fremd -
sprache. Es sei wichtig, dass die Schüler
außerhalb des Unterrichts etwas gemein-
sam unternehmen. Als Beispiele nennt
Lange Besuche im Theater oder Kino und
Exkursionen in die Umgebung. Ganz nach
Geschmack kann man nach dem Unterricht
auch Sport machen, kochen und vieles
mehr. Es gilt: In der Freizeit aktiv sein und
so Land und Leute kennenlernen.
Informationen über die Angebote der
Sprachschulen sucht man am besten im
Internet. Wer dafür keine Zeit hat, kann
auch zu einer Sprachreisen-Agentur gehen.
Diese informiert individuell und bucht
vielleicht schon den Aufenthalt. Experten
empfehlen explizit Sprachschulen, die ihr
Programm und ihre Preise auf ihrer
Internetseite detailliert beschreiben.
Gerhard von der Handt vom Deutschen
Institut für Erwachsenenbildung empfiehlt
außerdem, sich von der Sprachschule per-
sönlich beraten zu lassen.
Um die richtige Schwierigkeitsstufe des
Deutschkurses zu wählen, sollte man vorher
einen Sprachtest machen. Bei manchen >
sei Konj. I von: sein
die Agentur, -en hier: Firma, die beider Suche nach einerSprachreise hilft
die Erw„chsenen- ≈ Lernangebote fürbildung Erwachsene
die Schwierig- hier: ≈ Unterrichts-keitsstufe, -n inhalt: Wie schwierig
ist er?
„Auch kleine, unbekannteSchulen können sehr gut sein.“
Um nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz einzureisen oder um dort länger zu bleiben,
brauchen Sprachschüler aus manchen Ländern ein Visum. Wer sich nicht sicher ist, sollte die
deutsche, österreichische oder Schweizer Auslandsvertretung in seinem Land fragen – und das so
früh wie möglich. Denn es dauert manchmal viele Wochen, bis man das Visum bekommt.
Außerdem sollte man sich über Anmeldefristen für die Sprachkurse informieren. Vor allem die
Sommerkurse sind populär und manchmal
ausgebucht. Das Goethe-Institut empfiehlt
zum Beispiel, sich zwölf Wochen vor Anfang
des Kurses anzumelden.
VISA UND FRISTEN
einreisen vom Ausland über dieGrenze in ein Land kom-men
die Auslandsvertretung, -en z. B. Botschaft
ausgebucht so, dass es keine freienPlätze mehr gibt
„Eine zweite Heimat“ Rahli PermataSaputra in Schwäbisch Hall
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28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 29
30 perfektDEUTSCH 3/12
Sprachschulen ist es möglich, den Kurs
im Notfall in der ersten Woche noch
zu wechseln – wenn das Niveau zu
leicht oder zu schwer ist. Generell ist
es wichtig, dass eine Schule möglichst
viele Kurse in verschiedenen
Sprachniveaus anbietet, damit der
passende Kurs dann auch dabei ist.
Für Herrero Pita in Ingolstadt ist die
Schwierigkeitsstufe vor zwei Jahren
klar: Er spricht kein Wort Deutsch! Am
Anfang nimmt er deshalb Einzel -
unterricht an einer Sprach schule.
Später wechselt er die Schule und
besucht einen Kurs mit zehn anderen
Personen. „Dort lernte ich viel mehr“,
erzählt er. „Vielleicht weil zehn schö-
ne Frauen mit mir studierten?“, fragt
er im Spaß.
Wie Herrero Pitas Beispiel zeigt,
sind die Größen der Sprachkurse ver-
schieden. Einzelunterricht muss nicht
die beste Wahl sein. Sprachexperte
von der Handt sagt: „Es ist wichtig,
dass man im Unterricht viel Deutsch
spricht. Aber man sollte nicht nur mit
dem Lehrer reden.“ Elementar für den
Erfolg beim Lernen einer Sprache
das Niveau, -s franz. hier: ≈ Qualität derSprachkenntnisse
gener¡ll hier: immer
möglichst viele so viele wie mög-lich
die Wahl hier: Entscheidung
peinlich unangenehm
beobachten genau sehen, wasandere machen
der F„ktor, -en Komponente
r“chtig hier: wirklich, sehr
Manche Sprachschulen werben mit einem Zertifikat oder haben sich mit anderen Anbietern zu
einem Verband zusammengeschlossen. Zum Beispiel die Association of Language Travel
Organizations (ALTO) oder die International Association of Language Centers (IALC). Solche
Verbände werben oft mit den hohen Qualitätsstandards, die ihre Mitglieder erfüllen müssen. Das
heißt aber nicht, dass die Schulen von einer unabhängigen Stelle kontrolliert werden.
Besonders angesehen ist die European Association for Quality Language Services (EAQUALS).
Ihre Mitglieder werden extrem genau und streng kontrolliert. Aber: Es ist für eine Sprachschule sehr
teuer, die Tests zu machen, um Mitglied bei
EAQUALS zu werden. Gerhard von der Handt
vom Deutschen Institut für Erwachsenen -
bildung sagt: „Wenn eine Sprachschule nicht
Mitglied bei EAQUALS ist, bedeutet das nicht
sofort etwas Schlechtes.“ Manche Schulen
sind einfach zu klein oder haben für die Tests
nicht genug Geld.
WIE GUT SIND SPRACHSCHUL-ZERTIFIKATE?
der Verb„nd, ¿e Organisation
s“ch zus„mmenschließen sich verbinden
s¶lche (-r/-s) von der genannten Art
erf•llen hier: ≈ zeigen, dass etwas stimmt
¢nabhängig ≈ selbstständig
„ngesehen ≈ mit guter Reputation
str¡ng hier: sehr genau
die Erw„chsenenbildung ≈ Lernangebote für Erwachsene
einfach hier: wirklich
Bunte Klassen In Sprachkursen ist dieAtmosphäre international
Neu in Bayern Javier Herrero Pitamusste ganz schnell Deutsch lernen
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28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 30
Sprache. Kultur. Deutschland.
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perfektDEUTSCH3/12
seien Konversationen auf einem ähnlichen
Lernniveau.
Die meisten Schulen bieten Kurse mit min-
destens drei und maximal 16 Personen an, hat
Bildungsexperte von der Handt festgestellt.
Manche Kurse sind für Schüler jeden Alters.
Andere Kurse sind speziell für Jugendliche
oder für Senioren. Was ist besser? „Das hängt
von den Schülern persönlich ab“, sagt von der
Handt. Zuzana Cervová ist 40, als sie den
Deutschkurs in Heidelberg macht. Die
Tschechin fühlt sich mit ihrem Alter ein biss -
chen alleine in der Gruppe. „Einerseits war es
etwas peinlich für mich, dass ich wie die
Mutter von den Studenten ausgesehen habe.
Andererseits war dort eine jugendliche
Atmosphäre, und ich konnte die jungen Leute
beobachten“, erzählt sie.
Auch die Preise der Kurse sind sehr ver-
schieden. Sie hängen von vielen Faktoren ab.
Oft kann man wählen, in welcher Art von
Unterkunft man wohnen möchte – also zum
Beispiel in einem Hotel oder bei einer
Gastfamilie. Der Vorteil einer Gastfamilie ist,
dass man dort die Möglichkeit hat, die
Sprache von Anfang an oft zu sprechen – in
ganz normalen Alltagssituationen. Außerdem
lernt man schon gleich etwas über Kultur und
Menschen in Deutschland, Österreich oder der
Schweiz. Cervová entscheidet sich in Hei -
delberg für eine Unterkunft bei einer Frau, mit
der sie heute noch Kontakt hat. „Wir wurden
richtig gute Freundinnen“, erzählt die 40-
Jährige.
Beim Preis spielen außerdem die Größe der
Sprachschule und die Dauer des Kurses eine
Rolle. Teure, große und bekannte Anbieter
sind nicht immer automatisch die besten.
„Auch kleine, unbekannte Schulen können
sehr gut sein“, sagt Experte von der Handt.
Der Spanier Herrero Pita stellt fest: „Die
Qualität des Unterrichts hängt nicht vom Geld
ab, sondern vom Lehrer und von den
Schulbüchern.“ Viele Anbieter werben im
Internet mit Zertifikaten für ihre Qualität. Aber
man sollte nicht jedem Zertifikat gleich ver-
trauen (siehe Kasten linke Seite).
Nach manchen Informationen zur Qualität
des Anbieters kann man selbst fragen. Zum
Beispiel nach der Qualifikation der Lehrer in
den Kursen. Sie sollten auf jeden Fall pädago-
gisch qualifiziert sein. Von der Handt rät
außerdem, nach den Methoden im Unterricht >
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28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 31
32 perfektDEUTSCH 3/12
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Der Fachverband für Deutsch als Fremdsprache bietet auf seiner Website eine Sprachkurs-
Datenbank, die nach verschiedenen Kriterien durchsucht werden kann:
www.fadaf.de/de/daf_angebote
Eine Suchhilfe für Sprachkurse an deutschen Universitäten gibt es unter:
www.daad.de/sommerkurse
Die Listen sind nicht komplett,
helfen aber bei der Orientierung.
WEGE DURCH DEN ANGEBOTSDSCHUNGELzu fragen. „Die Zeiten der Mono-Methode
sind vorbei. Und nur die Information, dass der
Unterricht ‚modern’ ist, sagt nichts aus“,
meint von der Handt. So sind zum Beispiel
sprachpraktische Übungen im Wechsel mit
Grammatikübungen sinnvoll. Man sollte am
Ende nicht vergessen, dass der Unterricht auch
Spaß machen soll. Ein motivierter Lehrer ist
deshalb elementar. Da sind sich die Sprach -
schüler einig.
Wer am Ende des Sprachkurses eine
bestimmte Prüfung machen will, sollte vor der
Anmeldung danach fragen. Denn nicht jeder
Kurs endet mit dem Test Deutsch als
Fremdsprache (TestDaF ) oder mit der Prüfung
zum Zertifikat Deutsch (ZD). Das muss auch
nicht sein. „Wenn ich keine Prüfung brauche,
muss ich auch nicht unbedingt eine machen“,
sagt von der Handt. Kurse mit einer
Prüfung am Ende seien oft teurer.
Zuzana Cervovás Bilanz zur richti-
gen Wahl der Sprachschule: „Lieber
länger suchen und die Angebote ver-
gleichen. Es lohnt sich.“ Im idealen
Fall bietet ein Sprachkurs viel mehr als
nur Deutschlernen. So erzählt der
Indonesier Saputra: „Ich habe in
Schwäbisch Hall Freunde aus der
ganzen Welt kennengelernt. Wir
haben zusammen gekocht und viel
gespielt. Es war eine unvergessliche
Erfahrung.“ Und in Ingolstadt spricht
Herrero Pitas ältester Sohn heute
sogar ein bisschen bayerischen
Dialekt. <
der F„chverband, ¿e ≈ Organisation für spezielleInteressen von Firmen
die Datenbank, -en System zur elektronischenAdministration von Daten
durchsuchen nach etwas Speziellem suchen
• Sind mein Lernziel und das Ziel des Deutschkurses identisch?
• Bietet der Ort das, was ich möchte (Metropole versus kleine Stadt)?
• Gibt es genug Freizeitangebote (zum Beispiel Theater, Kino, Exkursionen, Sport) neben dem
Unterricht?
• Wie detailliert zeigt sich die Sprachschule im Internet?
• Bietet die Schule vor der Anmeldung eine persönliche Beratung an?
• Kann ich vor Beginn des Kurses einen Sprachtest machen?
• Wie viele Schüler besuchen einen Kurs?
• Gibt es Informationen über die Qualifikation der Lehrer?
• Brauche ich am Ende des Kurses eine Prüfung oder ein Zertifikat?
• Wenn ja: Wird die richtige Prüfung angeboten?
• Gibt es Anmeldefristen für die Kurse?
• Brauche ich ein Visum?
EINE KURZE CHECKLISTE
bieten hier: etwas Spezielles anbieten
die Mono-Methode, -n ≈ Methode, beider immer mitdem gleichenSystem unter-richtet wird
s“nnvoll so, dass es Sinnmacht
s“ch einig sein die gleiche Mei -nung haben
best“mmte (-r/-s) spezielle (-r/-s)
¢nbedingt/unbed“ngt auf jeden Fall
s“ch lohnen Vorteile bringen
sogar ≈ auch
Mag Heidelberg Zuzana Červová
Spaß im Unterricht Elementar ist einmotivierter Lehrer
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28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 32
33perfektDEUTSCH3/12
Im Arbeitszimmer
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
das Lineal, -eder Sp“tzer, -
der H¡fter, -(auch: derT„cker, -)
die Tastatur, -en
der Klebezettel, - (auch:das Post-it, -s engl.)
Gefährlicher BüroalltagHans sitzt immer am Schreibtisch. Wie kann er sich da
nur verletzen? Schreiben Sie die Wörter richtig!
BüroarbeitWas ist alles im Büro zu tun?
Setzen Sie das passende Verb in der richtigen Form ein!
1 2L E I C H T L E I C H T
ILLUSTR
ATION
: BER
NH
AR
D FÖ
RTH
1. Auf dem Schreibtisch liegt ein großer Stapel Papier.
Das muss ich alles in den Ordner hier
____________________.
2. Wo ist denn nur der Locher? Wie soll ich denn die
Blätter im Ordner ablegen, wenn ich sie nicht
____________________ kann?
3. Hilf mir mal, bitte. Ich sortiere die Blätter, und du
____________________ sie mit dem Hefter
____________________.
4. Ich muss meinen Bleistift ____________________,
der ist wieder abgebrochen. Hast du einen Spitzer?
5. Oh nein! Der Drucker ist kaputt. Jetzt kann ich den
Text nicht ____________________.ÜBEN SIE WEITER!
Mehr Übungen finden Sie2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
der {rdner, -
das Geodreieck, -e
SPRACHE – WORTSCHATZL E I C H T
die Bür0klammer, -n
der B“ldschirm,-e (auch: derMonitor, -e)
der Dr¢cker, -
der Papierkorb, ¿eder Z“rkel, -
der Computer, -engl. (auch: derR¡chner, -)
der Tesafilm (auch:das Klebeband, ¿er /
der Tesa)
die Schere, -n
1. Abends tun Hans oft die Augen weh. Denn er
muss immer auf den _______________________
(BDIILMRSCH) schauen.
2. Von der Arbeit mit der _______________________
(SAUM) tut ihm seit Tagen die rechte Hand weh.
3. Deshalb kann er die _______________________
(EERSCH) nicht mehr richtig halten. Gestern hat er sich
deshalb in den Finger geschnitten.
4. Heute hat er sich die Finger in der
_______________________
(LASCHDESCHEIBRSCHUBTI) eingeklemmt.
5. Dann ist ihm auch noch ein schwerer
_______________________ (NDEROR) auf den Fuß
gefallen.
der L¶cher, -
die Schreib -tischschublade, -nder F•ller, -
die Maus, ¿e
≤
zusammenheften 2 spitzen 2 lochen 2
einordnen 2 ausdrucken
33_Sit_0312 07.02.12 14:04 Seite 33
34 perfektDEUTSCH 3/12
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
21
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
3
1. Die Brüder Karl und Theo Albrecht haben das Geschäft 1948 weitergeführt/_____________________________.
2. Theo Albrecht hatte bald mehrere Geschäfte der Firma / _____________________________ in Norddeutschland,
sein Bruder Karl mehrere in Süddeutschland.
3. Aldi gehört inzwischen weltweit zu den zehn größten Geschäften, die direkt an die Konsumenten verkaufen /
_____________________________.
4. Die Firma / _____________________________ publiziert keine Zahlen.
5. Aber eine Studie sagt, dass die Summe aller Verkäufe in einem Jahr / _____________________________ von Aldi
bei mehr als 50 Milliarden Euro liegt.
Seite 52 - 54 DAS STILLE IMPERIUMWörter aus der WirtschaftIn dem Artikel über den Discounter Aldi finden Sie viele Fachbegriffe aus der Wirtschaft. Lesen Sie die Sätze!
Schreiben Sie Synonyme aus dem Schüttelkasten neben die markierten Ausdrücke. Achten Sie dabei auch auf die
korrekte Form und den Artikel, wenn nötig!
Seite 21 MEIN TAGDann, deshalb, bevorKonjunktionen können Sätze verbinden und machen den
Zu sammen hang zwischen ihnen klar. Welche Konjunktion
passt in welchen Satz? Setzen Sie ein!
Seite 50 - 51 EIN BILD UNDSEINE GESCHICHTE
Was in Helgoland passierte …Die Helgoländer haben lange auf die Rückgabe
ihrer Insel gehofft. Welche Präposition passt zum
Verb? Setzen Sie ein!
1. Heiko ist Braumeister. ___________ möchte er, dass sein
Sohn auch Braumeister wird.
2. ___________ Fritz interessiert sich nicht für Bier. Er will
studieren.
3. ___________ er mit dem Studium beginnt, will er ins
Ausland gehen.
4. ___________ möchte er Englisch und Französisch studieren.
5. ___________ er interessiert sich sehr für Sprachen und
möchte Englisch- und
Französischlehrer wer-
den.
6. Vater Heiko gefällt das
nicht. Aber er hilft
seinem Sohn
___________.
1. Viele Jahre lang streiten Deutschland,
Großbritannien und auch Dänemark _______
Helgoland.
2. Die Nationalsozialisten nennen die Insel eine
Festung – sie werden _______ Helgoland
kämpfen.
3. Eine Gruppe von Helgoländern versucht, die
Insel ohne Kampf _______ die Briten zu geben.
4. Im Juni 1945 schreiben die Helgoländer einen
ersten Protestbrief _______ die Briten.
5. Die Insel Helgoland gehört ab dem 1. März 1952
wieder _______ Deutschland.
aber 2 bevor 2 dann 2 deshalb 2 denn 2 trotzdem
der Einzelhändler 2 der Jahresumsatz 2 übernehmen 2 die Filiale 2 das Unternehmen
L E I C H T M I T T E L
S C H W E R
34-35_uebungen_0312 07.02.12 14:05 Seite 34
35perfektDEUTSCH3/12
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
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S: VOLFF/FO
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INK
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Seite 22 - 23 JA ODER NEIN?Bücher über BücherDer Buchmarkt ist so groß, dass ausgebildete Buchhändler Bücher präsentieren und empfehlen sollten. Was für ein
Buch empfiehlt der Buchhändler seinen Kunden? Setzen Sie ein!
4
Seite 62 - 64 EINE DEUTSCHE LEGENDEGut und böseIn Karl Mays Romanen kämpft der gute Held gegen das
Böse. Für die Beschreibungen der verschiedenen
Charaktere sind Adjektive sehr wichtig. Kennen Sie das
Gegenteil von diesen Adjektiven? Ordnen Sie zu!
Seite 48 - 49 MEIN DEUTSCHLAND-BILD
Viel, viele, vielenDas unbestimmte Zahlwort viel markiert eine große
Menge von etwas. Achten Sie auf die Artikel, und
setzen Sie die richtige Form ein!
65
% Guten Tag. Ich suche ein Buch …
1. … mit Gedichten von Hermann Hesse. – & Da habe ich einen schönen _______________________
(Bibliografie/Gedichtband) für Sie.
2. … für meinen neunjährigen Neffen. – & Da kann ich Ihnen zum Beispiel dieses _______________________
(Kinderbuch/Schulbuch) von Erich Kästner empfehlen.
3. … über die Relativitätstheorie. – & Hier hätte ich ein _______________________ (Wörterbuch/Fachbuch) über das
Thema. Es ist aber sehr wissenschaftlich geschrieben.
4. … für ein zweijähriges Kind. – & Kommen Sie, hier haben wir wunderschöne _______________________
(Bildbände/Bilderbücher) für Kleinkinder.
5. … für meine Schwester. Sie liebt romantische Geschichten. – & Dieser _______________________
(Roman/Reiseführer) hier ist ganz neu erschienen und sehr romantisch.
1. ____________ Polizisten haben eine Walther
PPK.
2. Was machen denn die ____________ Menschen
dort?
3. Wie war die Exkursion? Hattest du ____________
Arbeit?
4. Im Keller der Firma gibt es ____________
Maschinen.
5. Der ____________ Regen stört die Urlauber.
6. Die Bäckerin backt das Brot mit ____________
Liebe.
7. Die ____________ Tiere im Zoo gefallen den
Besuchern.
viel 2 viele 2 vielen1. ehrlich
2. stark
3. gut
4. wahr
5. gerecht
6. mutig
a) schwach
b) ängstlich
c) ungerecht
d) falsch
e) verlogen
f) böse
ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 20)
2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen
S C H W E R
M I T T E L L E I C H T
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36 perfektDEUTSCH 3/12
SPRACHE – MAHLZEIT!M I T T E L ≤
Im nächsten Heft geht’s weiter!Alles über „Mahlzeit!“ finden Sie auf
www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen ) Mahlzeit!
Tina sitzt an einem Tisch im Café Dada. Am Nebentisch sitzen Gregor und Helene.
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Mahlzeit! 77
TINA LANG THOMAS SCHÄFER DARIA MICHALEK MANNI LANG GREGOR KAMINSKI SOPHIA TRAUBE MIKIS PAPADOPOULOS HELENE SIEGMANN-BUCHTER
DARIA Gib mir mal seine Adresse und
Zimmernummer im Krankenhaus. Dann
schreibe ich ihm eine Karte oder besuche
ihn mal.
TINA Gern, da freut er sich sicher, Daria.
Ich weiß die genaue Adresse jetzt nicht
auswendig, aber ich bringe sie dir mor-
gen vorbei.
DARIA Das ist nett. Du bekommst auch
einen extra Kaffee von mir!
GREGOR Was macht Manni nur für
Sachen! Läuft tagelang mit gebrochenem
Bein rum!
HELENE Gar nicht so wehleidig wie ihr
Männer sonst! Nicht wahr, Gregor?
GREGOR Ich? Wehleidig? Also, Helene!
HELENE Na, wie war das neulich: (imitiert
Gregors Stimme) „Ich habe mich
geschnitten! Ach jemine! Das sieht gar
nicht gut aus. Hoffentlich wird das keine
Blutvergiftung!“
TINA Das kann ich mir lebhaft vorstellen!
Gregor war schon immer ein Hypochon-
der.
GREGOR Macht ihr euch nie Sorgen um
eure Gesundheit? Meine letzte Tetanus-
impfung liegt schon weit über zehn Jahre
zurück. Und das Messer war alles andere
als sauber!
DARIA Ist schon gut, Gregor. Du gehst
also bald zum Impfen, und wir müssen
sehen, wie Herr Lang bald wieder gesund
wird. (lacht) Er ist immerhin mein bester
Kunde!
GREGOR Ach, daher weht der Wind! Daria
will Geld verdienen!
DARIA Nein. Ich mag Herrn Lang. Und er
tut mir leid.
DARIA (bringt Tina ein Glas Mineralwas-
ser) Hier, Tina, dein Wasser. Und jetzt
erzähl mal. Wie geht es deinem Vater?
GREGOR (ruft vom Nebentisch) Ja,
genau! Was ist los mit Manni? Wir hatten
heute Morgen einen Termin – und wer ist
nicht gekommen? Der Herr Lang!
DARIA Vergiss deinen Termin, Gregor!
Herr Lang liegt im Krankenhaus.
HELENE Oje! Was hat er denn, Tina?
TINA Er war doch neulich auf einer Kar-
nevalsparty, und da ist er die Treppe
runtergefallen. Er hat mir am Telefon nur
gesagt, dass er sich ein bisschen am Bein
wehgetan hat. Naja. In Wahrheit konn-
te er kaum mehr laufen, da haben Tho-
mas und ich ihn ins Krankenhaus
gebracht.
DARIA Auweia! Und dann?
TINA Er musste operiert werden, weil
das Bein gebrochen war. Und er ist
natürlich tagelang noch so rumgehum-
pelt. Ihr kennt ja meinen Vater.
GREGOR Na, der geht ja auch mit dem
Kopf unterm Arm noch nicht zum Arzt!
HELENE Der Arme! Und wie geht es ihm
jetzt?
TINA Er muss wahrscheinlich noch ein
bisschen im Krankenhaus bleiben, aber
es geht ihm eigentlich schon wieder
ganz gut. Und das Bein scheint auch
relativ gut zu heilen. Sagt er zumin-
dest.
DARIA Und was sagen die Ärzte?
TINA Ich habe noch keinen Arzt sprechen
können. Aber es geht ihm immerhin gut
genug, um mit den Krankenschwestern
herumzuschäkern.
Mahlzeit! hier: Guten Appetit!; auch:Gruß zwischen Kollegen
gebr¶chen so, dass ein Teilstück des Skelettskaputt ist
r¢mhumpeln kurz für: herumhumpeln = wegen Schmerzen ungleichmäßig gehen
(¢ngleichmäßig hier: mit einem Bein z. B. langsamerals mit dem anderen)
Das Bein scheint relativ Es wirkt so, dass man meint, dassgut zu heilen. das Bein relativ gut heilt.(relativ ≈ ziemlich)(heilen hier: gesund werden)zum“ndest wenigstens“mmerh“n ≈ wenigstensher¢mschäkern ≈ Spaß machen auswendig w“ssen ≈ sehr genau kennenW„s m„cht … nur für ≈ Das überrascht mich wirklich, wasS„chen! mit … passiert ist!wehleidig so, dass man sich schnell be schwert,
wenn man Schmerzen hatdie Blutvergiftung, -en gefährliche Krankheit, bei der
Bakterien von einer Wunde aus überdas Blut in den ganzen Körpergehen; Sepsis
lebhaft hier: sehr gut, deutlich, klars“ch vorstellen hier: sich denkendie Tetanusimpfung, -en Geben von Medikamenten, um den
Körper vor Tetanus zu schützenzur•ckliegen vor … gewesen sein„lles „ndere sein „ls ≈ das Gegenteil sein vonDaher weht der W“nd! So ist das also! Jetzt verstehe
ich!
SCHON GEWUSST?
Im Gespräch zeigt man seine Emotionen oft nicht
durch ganze Sätze, sondern durch kurze Wörter, die
Interjektionen. Oft hört man im Deutschen den Aus-
ruf Oje! Eine ältere Form ist Ojemine! oder Ach
jemine! Das Wort jemine kommt vom lateinischen
„Jesus domine“, bedeutet also „O Herr Jesus!“
Kaum jemand denkt bei diesen Ausrufen aber an
Jesus. Sie zeigen, dass man eine Nachricht oder
eine Sache schlimm findet oder dass sie einem
Angst macht. Ein ähnlicher (religiöser) Ausruf ist
O Gott! Nicht religiös konnotiert ist das umgangs-
sprachliche Auweia. Auch damit zeigt man, dass
man etwas schlimm findet oder dass etwas nicht
geklappt hat.
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VERS
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TelefonierenTelefonieren in einer Fremdsprache ist nicht immer leicht. Hier finden Sie
einige Ausdrücke, mit denen Sie am Telefon sicher kommunizieren können.
Den Fahrkartenautomaten verstehenEinen Fahrkartenautomaten zu bedienen, ist manchmal nicht leicht, denn in jeder Stadt ist das System ein bisschen
anders. Hier sind Tipps für die Bedienung deutscher Automaten. Üben können Sie den Kauf einer Fahrkarte auf der
Homepage der Deutschen Bahn: www.bahn.de/automat
Briefwechsel zwischen Mieter und VermieterLeben Sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz? Dann müssen Sie Ihrem Vermieter vielleicht einmal auf Deutsch schrei-
ben. Zum Beispiel, wenn Sie einen Mangel in Ihrer Wohnung feststellen. Informieren Sie den Vermieter dann möglichst schnell.
Selbst anrufenSich melden
Wer angerufen wird, meldet sich
zuerst. Danach stellen Sie sich vor.
Hallo Gabi, hier ist Pia.
formell: Guten Tag, Herr Meier, hier
ist/spricht Sabine Sabel von der Firma
Rieger.
Den Grund des Anrufs nennen
Ich rufe an, weil …
Ich wollte mal hören, wie es dir geht.
formell: Ich hätte gern eine
Information/Auskunft zu …
Nach dem Ansprechpartner fragen
Ist Thomas da? / Gibst du mir
Thomas bitte mal?
formell: Ich würde gern mit Herrn Hiller
sprechen.
Ich möchte bitte eine Auskunft zu … Bin
ich da bei Ihnen richtig? /
An wen wende ich mich
da am besten? / Wer ist
denn dafür zuständig?
Wie ist denn die
Durchwahl (= direkte
Telefonnummer in einer
Firma) von Herrn Hiller?
Schimmel im Badezimmer
Sehr geehrter Herr Peters,
wie ich Ihnen bereits am Telefon sagte, habe ichan der Badezimmerdecke Schimmel entdeckt.Vermutlich hängt das mit der defektenHauslüftungsanlage zusammen. Ich bitte Sie, möglichst rasch für die Behebungdes Schadens zu sorgen.
Mit freundlichen Grüßen
Ines Herz
MIT
TE
LM
ITT
EL
Den Vermieter über Mängelinformieren
Andere Mängel/Schäden in der Wohnung meldenDer Warmwasserboiler im Bad ist defekt. Wir bitten Sie, den
Schaden möglichst bald beheben (= reparieren) zu lassen.
Der Rollladen im Schlafzimmer lässt sich nicht mehr öffnen und
müsste repariert werden. Laut Mietvertrag ist diese Außenreparatur
Aufgabe des Vermieters.
Die Miete mindern (= reduzieren)
Da der mehrfach gemeldete Mangel noch immer nicht behoben
wurde, werden wir den Mietzins (= die Miete) ab sofort um 15 %
reduzieren.
Bitte teilen Sie uns umgehend (= schnell) einen Termin mit, bis zu
dem der gemeldete Schaden behoben wird. Ansonsten werden wir
von dem Recht der Mietminderung Gebrauch machen.
Nicht da!
Kannst du Thomas sagen, dass ich
angerufen habe? / dass er mich
zurückrufen soll?
formell: Könnten Sie Herrn Hiller bitte
ausrichten, dass …?
Kann ich eine Nachricht hinterlassen?
Das Gespräch beenden
Diese Formulierungen signalisieren,
dass Sie das Gespräch beenden wollen:
Du, ich muss jetzt Schluss machen.
Tschüs! / Bis bald! / Ciao!
Gut, dann sehen wir uns am Montag.
Bis dann!
formell: Gut, dann vielen Dank für Ihre
Hilfe / die Auskunft. (Auf) Wiederhören.
der [bbruch von: abbrechen = hier: vor dem eigentlichenEnde des Programms aufhören
die B„nknote, -n der Geldscheineinführen hier: z. B. einen Geldschein hineinschiebeneingeben hier: Tasten drücken und so Daten in den
Computer des Automaten gebendie G¡ldkarte, -n kleine Karte mit einem Chip, auf dem ein
Geldbetrag gespeichert istlœschen hier: ≈ (schon eingegebene Daten) wegmachender M•nzschlitz, -e lange, enge Öffnung, in die man die Münzen
werfen kann
das Billet, -s schweiz. / der Fahrschein, -e Fahrkarte, Ticketdas Ges„mtnetz / der Ges„mtraum, ¿e / komplettes Bus- und Bahnverkehrsnetz einer der Großbereich Stadt und von Kommunendie Linie, -n hier: spezielle Bus-, Zug- oder Bahnstrecke lösen hier: (eine Fahrkarte) kaufen / drucken lassender R“ng, -e / die Wabe, -n / die Zone, -n hier: Teil des Verkehrsnetzes: Die Zahl der
Ringe/Waben/Zonen, durch die man fährt,bestimmt den Preis der Fahrkarte.
der Tarif, -e Preisdas Zielverzeichnis, -se ≈ Liste mit allen möglichen Fahrtzielen von
einem Bahnhof aus
Automatensprache allgemein Tarife, Verbindungen und Fahrtziele
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Angerufen werden
Sich melden
Wenn jemand Sie anruft,
melden Sie sich zuerst:
meistens mit Nachnamen,
am Arbeitsplatz oft mit
Firmen-, Vor- und
Nachnamen.
Fischer. / Fischer, hallo?
Installation Reger, Claudia
Gerster, guten Tag?
Firma Gruber, Kunden -
service, Berger am Apparat.
Was kann ich für Sie tun?
Wenn Sie die Nummer des
Anrufers sehen und ihn
kennen, können Sie sich
auch nur mit „Hallo“
melden.
Das Gespräch beginnen
Tina, schön, dass du an-
rufst / dass du dich meldest.
Wie geht es dir?
formell: Wie kann ich Ihnen
helfen? / Was kann ich für
Sie tun?
Das Gespräch weitergeben
Thomas? Ja, der ist da.
Einen Moment.
Ja, Samay ist da. Warte
kurz. Ich geb’ sie dir.
formell: Einen kleinen
Moment, bitte, ich verbinde
Sie (mit Herrn Hiller).
Dafür ist Frau Friese zustän-
dig. Sie hat die Durchwahl
756. Soll ich Sie gleich
durchstellen?
Herr Hiller ist im Moment
verhindert / nicht an seinem
Platz. Kann ich ihm etwas
ausrichten?
Eine Nachricht annehmen
Thomas? Der ist noch nicht
da. Soll ich ihm was aus-
richten?
formell: Möchten Sie eine
Nachricht (für Herrn Hiller)
hinterlassen?
Kann ich (ihm) etwas aus-
richten?
Abschied
Schön, dass du angerufen
hast! Tschüs!
Danke für deinen Anruf! Bis
bald, tschüs.
formell: Vielen Dank für
Ihren Anruf!
Ich hoffe, ich konnte Ihnen
weiterhelfen.
Also verbleiben wir so, dass
…
Fahrscheintypen Häufige Fahrkartentypen sind:
MieterhöhungDer Vermieter kann die Miete nicht ohne Zustimmung des Mieters erhöhen. Er muss außerdem die Erhöhung der Miete
begründen. Drei Monate hat der Mieter dann Zeit, die Mieterhöhung zu prüfen, und sie schriftlich anzuerkennen oder
abzulehnen. Wenn die Erhöhung juristisch in Ordnung ist, muss der Mieter aber zustimmen.
Mieterhöhung
Sehr geehrte Frau Herz,sehr geehrter Herr Herz,
aufgrund des gestiegenen Mietspiegels in Ihrem Wohnviertel haben wiruns entschieden, die Grundmiete um 1,25 € pro qm / Monat anzupassen.Ihre Miete erhöht sich damit von 480 € auf 517,50 €.Ich bitte Sie, der Erhöhung der Miete zuzustimmen.
Die neue Miete ist erstmals am 1.7.2012 fällig.
Mit freundlichen Grüßen
August Peters
Mieterhöhung ablehnenDer angekündigten Mieterhöhung können
wir nicht zustimmen, da wir erst seit neun
Monaten in der Wohnung wohnen. Laut
Gesetz darf die Miete innerhalb des ersten
Jahres nicht erhöht werden.
Es ist Pflicht des Vermieters, den Grund für
eine höhere Miete zu nennen. Da Sie keinen
Grund angegeben haben, lehnen wir eine
Mieterhöhung ab.
Kinder: In den meisten Städtenfahren Kinder bis 6 Jahrekostenlos, für 6-14-Jährige gibt es eigeneTickets zu ermäßigtemPreis.
Hunde: brauchen normalerweiseein eigenes Ticket
Fahrräder: brauchen meistens eineigenes Ticket
Ermäßigungen: Zeitkarten für Schüler,Studenten, Auszubildendeund Senioren (meistensab 65 Jahre) sind norma-lerweise ermäßigt
Vorsicht: In manchen Städten müssenSie Ihre Fahrkarte noch in einemAutomaten abstempeln („entwerten“).Sonst ist die Karte noch nicht gültig!
die Einzelfahrkarte, -n Fahrkarte, die nur für eine Fahrt und einePerson gültig ist
die K¢rzstrecke, -n Fahrkarte für eine kurze Fahrt, z. B. fürmaximal zwei Stationen
die Monatskarte, -n / die Monatsmarke, -n Fahrkarte für eine Person, die für einen Monatgültig ist
die P„rtner-/Gr¢ppentageskarte, -n Fahrkarte für meistens 2 - 5 Personen, die fürso viele Fahrten an einem Tag gültig ist, wieman möchte
die Streifenkarte, -n Fahrkarte, die für mehrere Fahrten gültig ist; esmüssen pro Fahrt ein oder mehrere Streifen auf der Karte entwertet werden
(entwerten/(„b)st¡mpeln hier: an einem speziellen Automaten einenStempel auf die Karte machen lassen)
die Tageskarte, -n Fahrkarte, die für so viele Fahrten an einemTag gültig ist, wie man möchte
die Zeitkarte, -n Fahrkarte für eine Person, die für längere Zeitgültig ist, z. B. für eine Woche, einen Monat …
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LIA
37-38_SSV_Sprachkarten_0312 07.02.12 14:06 Seite 38
SPRACHE – RATEN SIE MAL!
Seite 58 - 59 TATORTFreuden im Keller
In den Kellerrestaurants vieler Rathäuser isst man gut. Meistens stellt man sich einen Kellerraum aber dunkel und
ungemütlich vor. So auch in der gesuchten Redensart. Jedes Bild in diesem Rätsel steht für ein Wort. Durch Ändern,
Ergänzen und Wegstreichen von Buchstaben finden Sie neue Wörter – und die Lösung.
M I T T E L2
Lösung: das __ __ __ __ __ __ __ __
39perfektDEUTSCH3/12
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
Seite 47 MEIN ERSTER MONATAuf dem Amt
Der Anfang in einem neuen Land ist immer schwer. Vor allem
dann, wenn man die Sprache noch nicht so gut spricht und offi-
zielle Institutionen besuchen muss. Sicher kennen Sie dort auch
das Papier, auf das man persönliche Informationen schreibt.
Lösen Sie das Rätsel, und finden Sie das Lösungswort!
L E I C H T1
1. Offizielle Papiere wie das Zeugnis und der Ausweis
sind ...
2. ein offizielles Papier, das sagt, dass man ein Auto
fahren darf
3. ein Papier: Darin schickt man einen Brief.
4. eine Imitation, nicht das echte Exemplar
5. eine Institution in einer Administration, z. B. das
Rathaus
6. ein Ding, mit dem man Schrift oder Zeichen auf
Papier druckt
7. das echte Exemplar
8. eine Nachricht, die man mit der Post verschickt
1 2 3 4 5 6 7 8
ü = ue
Lösung: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
Das heißt: keinen Humor haben
1, 2 = z 1 = L, 2 = a, 3, 8 1, 2 = i, 3 1 = g3 = h5
1, 2, 3 4 = d, 6 = n
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40 perfektDEUTSCH 3/12
SPRACHE – GRAMMATIK
Kurt mag sowohl Hunde als auch Katzen. – Zweiteilige Konjunktionen
1 2SonntagWelche zweiteilige Konjunktion passt?
Ergänzen Sie!
1. Heute ist Sonntag: Caro will ____________ in den Zoo
oder in die Therme gehen.
2. Sonntags ist es zwar überall voll, ____________ sie
hat heute Lust, etwas zu unternehmen.
3. ____________ in der Therme als ____________ im
Zoo war sie schon lange nicht mehr.
4. Sie mag ____________ nur Tiere sehr gern,
____________ sie liebt auch die Entspannung im
heißen Wasser.
5. Sie kann sich jedoch nicht entscheiden, daher geht
sie schließlich ____________ in die Therme
____________ in den Zoo: Sie macht es sich zu Hause
gemütlich.
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
1. Manche Leute merken sich Namen und Gesichter
nicht. (weder … noch)
____________________________________________
____________________________________________
2. Es ist für viele nicht leicht, sich Namen zu merken.
Merkstrategien können dabei helfen. (zwar …, aber)
____________________________________________
____________________________________________
3. Sie sollten den Namen eines neuen Kollegen verstehen.
Wiederholen Sie ihn laut. (nicht nur …, sondern auch)
____________________________________________
____________________________________________
4. Durch das Wiederholen und durch die Verknüpfung
des Namens mit einem Bild merkt man sich den
Namen besser. (sowohl … als auch)
____________________________________________
____________________________________________
Konjunktionen, die aus zwei Teilen
bestehen, verbinden Sätze oder
Satzteile miteinander. Sie haben unter-
schiedliche Bedeutungen:
Sowohl … als auch …Diese Konjunktion kann statt „und“ bei
einer Aufzählung von Substantiven ver-
wendet werden. Sie bedeutet so viel
wie „das eine und das andere“. Die
Konjunktion steht jeweils vor dem
gemeinten Satzteil oder Wort.
Sowohl Katja als auch Karl haben mei-
nen Geburtstag vergessen.
Lydia mag sowohl klassische Musik als
auch Elektro.
Nicht nur …, sondern auch …Auch diese Konjunktion wird bei
Aufzählungen verwendet. Im ersten
Hauptsatz steht „nicht nur“ vor dem
negierten Satzteil. Nach „sondern“ folgt
ein ganzer oder ein verkürzter
Hauptsatz. „Sondern“ steht auf Position
0 im zweiten Hauptsatz. Zwischen
„nicht nur …, sondern auch“ steht ein
Komma.
Julia ist nicht nur Theaterschau -
spielerin, sondern (sie ist) auch
Filmschauspielerin.
Entweder … oder …„Entweder … oder“ beschreibt zwei
Möglichkeiten, von denen eine gewählt
werden soll. Die zweiteilige
Konjunktion hat die Bedeutung von
„das eine oder das andere“.
„Entweder“ steht auf Position 1 oder 3
im ersten Hauptsatz, „oder“ steht auf
Position 0 im zweiten Hauptsatz.
Entweder gehen wir sofort einkaufen
oder wir bleiben zu Hause.
Wir gehen entweder sofort einkaufen
oder wir bleiben zu Hause.
Weder … noch …„Weder … noch“ bedeutet „das eine
nicht und das andere auch nicht“.
„Weder“ steht im ersten Hauptsatz vor
dem negierten Satzteil, „noch“ steht
auf Position 1 im zweiten Hauptsatz.
Marie hat weder am Freitag noch (hat
sie) am Wochenende Zeit.
Zwar …, aber …Mit „zwar …, aber“ leitet man eine
Feststellung ein, auf die eine
Einschränkung folgt. „Zwar“ steht auf
Position 1 oder 3 im ersten Hauptsatz,
„aber“ steht auf Position 0 im zweiten
Hauptsatz. Vor „aber“ steht ein
Komma.
Zwar ist das Wetter nicht so toll, aber wir
gehen trotzdem spazieren.
Das Wetter ist zwar nicht so toll, aber wir
gehen trotzdem spazieren.
Wie war Ihr Name?Formulieren Sie die Sätze mit der angegebenen
Konjunktion neu!
Manche Leute merken sich weder Namennoch Gesichter.
entweder
MEHR ÜBUNGEN 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
S C H W E R S C H W E R
S C H W E R
40_Grammatik_0312 07.02.12 14:07 Seite 40
41perfektDEUTSCH3/12
SPRACHE – GESEHEN & GELESEN
Aus Russland kommt nur Hochprozentiges!
Hochprozentig bedeutet, dass eine Sache einen hohen Prozentsatz von einer Substanz enthält. Wenn man
von Hochprozentigem spricht, ist normalerweise Schnaps, also ein Getränk mit viel Alkohol gemeint. Der Satz
Aus Russland kommt nur Hochprozentiges spielt also mit dem Klischee, dass alle Russen sehr viel Schnaps
trinken. Hier geht es aber eigentlich nicht um Alkohol: Eine russische Firma bietet Virenschutzprogramme für
Computer an – die einen sehr hohen Prozentsatz aller Viren erkennen, wie sie verspricht. Die Firma bietet
also eine „hochprozentige“ Lösung für Benutzer von Computern.
Berlin hat viel durchgemacht. Jedes Wochenende
Berlin hat eine bewegte
Geschichte. Speziell im Zweiten
Weltkrieg und in der Zeit der Tei-
lung in Ost- und Westberlin hat
die Stadt wirklich viel durchge-
macht. Denn etwas durchma-
chen bedeutet, dass man etwas
Negatives erlebt, das eine län-
gere Zeit dauert. Die Ergänzung
jedes Wochenende zeigt aber, dass es hier um etwas ande-
res geht als um schlimme Ereignisse in der Geschichte. In
der Umgangssprache bedeutet durchmachen auch, dass
man die ganze Nacht feiert. Die Werbung für Berlin zeigt
also, dass man heute in der Hauptstadt auch toll feiern und
die Nächte durchmachen kann.
Frühjahrsputz – super reduzierte Teile abstauben
Jetzt machen viele Menschen einen
Frühjahrsputz: Sie machen ihre Woh -
nung gründlich sauber. Der Laden für
tra ditionelle bayerische Kleidung
meint mit Frühjahrsputz aber etwas
anderes: Er verkauft Klei dung aus dem
letzten Jahr günstiger, um Platz für neue Mode zu haben.
Deshalb können die Kunden reduzierte Teile abstauben.
Auch abstauben hat zwei Bedeutungen. Eigentlich heißt es,
dass man seine Möbel von Staub, also von feinen Schmutz-
teilen aus der Luft, frei macht. In der Umgangssprache
bedeutet etwas abstauben aber auch, dass man sich eine
Sache auf nicht ganz korrekte Weise nimmt. Wenn die Kun-
den reduzierte Teile abstauben, müssen sie also nicht put-
zen, sondern bekommen die Kleidungsstücke sehr günstig.
HA
IOPEIS ©
SIEMEN
SEN/A
CHTER
BA
HN
VERLA
G, O
LDEN
BU
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M I T T E L
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
HaiopeisWas kann etwas verputzen alles
bedeuten? Kreuzen Sie an!
(auf eine Wand) eine dünne
Masse aus Zement und Wasser
geben
eine Sache kaputt machen
eine Sache schnell essen
der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicherMeeresfisch; auch Wortspiel:Heiopei = rheinländisch für:
Mensch mit schwachemCharakter
der Praktik„nt, -en Person, die ein Praktikum machtder }nfug Quatsch, Unsinnder Meister, - Person, die die Qualifikation hat,
andere auszubilden; hier:Chef
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SPRACHE – LÖSUNGEN
Seite 33
1. Bildschirm; 2. Maus; 3. Schere; 4. Schreibtischschublade; 5. Ordner
1. einordnen; 2. lochen; 3. heftest … zusammen; 4. spitzen; 5. ausdrucken
Seite 34 - 35
1. Deshalb; 2. Aber; 3. Bevor; 4. Dann; 5. Denn; 6. trotzdem
1. um; 2. um/für; 3. an; 4. an; 5. zu
1. übernommen; 2. Filialen; 3. Einzelhändlern; 4. Das Unternehmen; 5. der Jahresumsatz
1. Gedichtband; 2. Kinderbuch; 3. Fachbuch;4. Bilderbücher; 5. Roman
2. a; 3. f; 4. d; 5. c; 6. b
1. Viele; 2. vielen; 3. viel; 4. viele; 5. viele; 6. viel; 7. vielen
Seite 39
1. Dokumente; 2. Fuehrerschein; 3. Umschlag;4. Kopie; 5. Amt; 6. Stempel; 7. Original; 8. Brief;Lösung: das Formular
Lösung: zum Lachen in den Keller gehen
Seite 40
2. aber; 3. Sowohl … auch; 4. nicht … sondern; 5. weder … noch
2. Zwar ist es für viele nicht leicht, sichNamen zu merken, aber Merkstrategien kön-nen dabei helfen. 3. Sie sollten den Nameneines neuen Kollegen nicht nur verstehen,sondern ihn auch laut wiederholen. 4. Sowohl durch das Wiederholen als auchdurch die Verknüpfung des Namens mit einemBild merkt man sich den Namen besser.
Seite 41
richtig: (auf eine Wand) eine dünne Masse aus Zement und Wasser geben; eine Sache schnell essenfalsch: eine Sache kaputt machen
1
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4
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1
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iq media marketing GmbH iq media marketing GmbHPatrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] 1, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Brandstwiete 1 (Neuer Duvenhof) 20457 Hamburg Tel. +49 (0)40/3 01 83-210 Fax +49 (0)40/3 01 83-283 E-Mail: [email protected] 2iq media marketing GmbHKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-20 56 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 56 E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 00 Fax +49 (0)69/24 24-59-45 00E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-18 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]
Sales Lifestyleiq media marketing GmbHKasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-35 82 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-35 82 E-Mail: [email protected], Skandinavieniq media marketing GmbHKasernenstraße 67, D-40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-13 32Fax +49 (0)2 11/8 87-97-13 32E-Mail: [email protected]ÖsterreichService proxymedia e.U.Wiesengasse 3, 2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 62/3 67 55 Fax +43 (0)1 25-330-333-989 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, 6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected]ßbritannien, IrlandAdvance International Media, Peter MasonFirst Floor, 30 St John’s Lane, EC1M 4NB LondonTel. +44 (0)2 07/2 53 08 88Fax +44 (0)2 07/2 05 07 61E-Mail: [email protected]
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Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Spot on, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt
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ISSN 1861-1605© 2012 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich (Deutsch perfekt Audio),Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele (Deutsch perfekt imUnterricht), Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics
BILDREDAKTION Isabelle Hartmann
REDAKTIONELLE MITARBEIT Cristiana Cornelio, Petra Daniell, Tanja Haas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, SusanneTriebswetter, Andrea Uysal
AUTOREN Gabriele Bauer (Deutsch perfekt Plus), Tim Oland, Katja Riedel
KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt),Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen),Andrea Lacher (Hannover), Yves Wegelin (Bern)
GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)
PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg
DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg
Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
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GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus
VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
LESERSERVICE Birgit Hess
44_Loesungen_0312 07.02.12 14:08 Seite 44
FOTO
: ZE
FA
der Fernsehturm
die Höhe
das Bauwerk
genießen
der Betreiber
renovieren
kalt
gemütlich
fest
statt
die Brauerei
die Pfandflasche
das Etikett
die Umwelt
aussortieren
unfähig
die Taxiinnung
die Tourismusbehörde
im Durchschnitt
das Herkunftsland
die Staatsbürgerschaft
der Erfolg
die Weltmeisterschaft
beenden
die Sehnsucht
attraktiv
berichten
ausprobieren
der Rücktritt
der Skiverband
der Skisport
in Zukunft
die Euromünze
unterwegs sein
stark
sich vermischen
der Staat
der Haushalt
prognostizieren
weder … noch
digital
umsteigen auf
der Sender
abschalten
television tower
height
building
to enjoy
here: management
to renovate
cold
cosy
fixed
instead of
brewery
returnable bottle withdeposit
label
environment
here: to separate
incompetent
taxi drivers’ association
tourist board
on average
country of origin
citizenship
success
world championship
to end
longing
attractive
to report
to try
retirement
ski federation
skiing
in future
euro coin
here: to be in circulation
here: well
to mix
here: country
household
to predict
neither … nor
digital
to change to
television channel
to switch off
la tour de télévision
la hauteur
le bâtiment
profiter de
le gérant
rénover
froid,e
confortable
fixe
au lieu de
la brasserie
la bouteille consignée
l’étiquette
l’environnement
trier
incapable
la corporation des taxis
l’office de tourisme
en moyenne
le pays d’origine
la nationalité
le succès
le championnat dumonde
terminer
la nostalgie
attirant,e
informer
essayer
la démission
la fédération de ski
le ski
à l’avenir
la pièce (euros)
être en circulation
beaucoup
se mélanger
l’État
le foyer
pronostiquer
ni … ni …
numérique
changer pour
la chaîne
arrêter
la torre della televisione
l’altezza
la costruzione
godersi
la società di gestione
restaurare
freddo
accogliente
fisso
invece di
il birrificio
il vuoto a rendere
l’etichetta
l’ambiente
fare una cernita
incapace
la corporazione di tassisti
l’ente turistico
in media
il paese di origine
la cittadinanza
il successo
il campionato mondiale
finire
la nostalgia
attraente
informare
provare
il ritiro
l’organizzazione sciistica
lo sci
in futuro
la moneta euro
essere in viaggio
fortemente
mescolarsi
lo stato
qui: famiglia
fare una prognosi
né … né
digitale
passare a
la stazione televisiva
spegnere
televizyon kulesi
yükseklik
bina
tadını çıkarmak
burada: işletici
burada: yenilemek
burada: soğuk
burada: rahat
sabit
yerine
bira fabrikası
depozitolu şişe
etiket
doğa
seçmek
âciz
taksi şoför loncası
turizm makamı
ortalama olarak
vatan
vatandaşlık
başarı
Dünya Şampiyonluğu
bitirmek
hasret
cazip
bildirmek
denemek
istifa
kayak derneği
kayak sporu
burada: gelecekte
avro sikkesi
burada: tedavülde olmak
burada: çok
burada: karışmak
devlet
burada: hane
tahmin etmek
ne … ne de
dijital
burada: değiştirmek
televizyon kanalı
kapatmak
wieża telewizyjna
wysokość
budowla
cieszyć się
administrator
restaurować
zimny, -a, -e
przytulny, -a, -e
stały, -a, -e
zamiast
browar
butelka zwrotna
etykietka
środowisko naturalne
selekcjonować
niezdolny, -a, -e
organizacja taksówkarska
informacja turystyczna
przeciętnie
kraj pochodzenia
obywatelstwo
sukces
Mistrzostwa Świata
zakończyć
tęsknota
atrakcyjny, -a, -e
relacjonować
wypróbować
rezygnacja
związek narciarski
narciarstwo
w przyszłości
moneta euro
tutaj: być w obiegu
tutaj: bardzo
mieszać się
państwo
gospodarstwo domowe
prognozować
ani … ani
cyfrowy, -a, -e
przestawiać się na
rozgłośnia
wyłączyć
телебашня
высота
строение
наслаждаться
здесь: фирма
делать ремонт
холодный
уютный
точный
вместо
пивоварня
бутылка многократногоиспользования
этикетка
окружающая среда
сортировать
неспособный
профсоюз таксистов
туристическое ведом-ство
в среднем
место рождения (стра-на)
гражданство
успех
чемпионат мира
закончить
стремление
привлекательный
сообщать
пробовать
уход
федерация лыжногоспорта
лыжный спорт
в будущем
евро (монета)
быть в пути
здесь: очень
смешиваться
государство
домашнее хозяйство
делать прогноз
ни . . . ни
цифровой
переходить на
телеканал
отключать
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
SPRACHE – STARTHILFE
BERLINER FERNSEHTURM IN NEUEM DESIGN SEITE 7
Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 11 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.
la torre de televisión
la altura
la construcción
disfrutar
la compañía operadora
renovar
frío
acogedor
fijo
en vez de
la cervecería
la botella retornable
la etiqueta
el medio ambiente
seleccionar
incapaz
el gremio de taxistas
la oficina de turismo
por término medio
el país de origen
la nacionalidad
el éxito
el campeonato delmundo
terminar
el anhelo
atractivo
informar
probar
la retirada
la asociación de esquí
el esquí
en el futuro
la moneda de euro
aquí: en circulación
mucho
mezclarse
el país
el hogar
pronosticar
ni …ni …
digital
pasarse a
el canal
apagar
FLASCHE IST NICHT GLEICH FLASCHE SEITE 6
WIENER DETEKTIVE SUCHEN ALTE TAXIS SEITE 6
10 600 000 SEITE 7
DER DEUTSCHE EURO DOMINIERT SEITE 8
DER GUTE TIPP SEITE 8
MAGDALENA NEUNER SEITE 8
45perfektDEUTSCH3/12
45-46_Starthilfe_0312.qxd 07.02.12 14:09 Seite 45
poner
el artista
el arte
la figura del tren eléctricoen miniatura
hacer trabajos manuales
el ejercicio de yoga
el corcho
el pincho
complicado
el pegamento
el subastador
la subasta
estimar
la propietaria
simplemente
decidir
el cantante
el artista de performances
el arte
la estación de música pop
el presentador
el cantautor
cerrar
constatar
el pintor renacentista
el escultor
el artista
el arte
la Segunda GuerraMundial
sobre todo
mezclado
el salmón
el conejillo de Indias
el dueño
criar
proporcionar
el resto
el elogio
entre
la encuesta
otros
collocare
l’artista
l’arte
l’omino del trenino inminiatura
fare da sè, con le propriemani
l’esercizio di yoga
il tappo
lo spiedino
qui: complicato
la colla di montaggio
il banditore
l’asta
stimare
la proprietaria
semplicemente
decidere
il cantante
l’artista d’azione
l’arte
la stazione pop
il conduttore
il cantautore
chiudere a chiave
affermare
il pittore del Rinascimento
lo scultore
l’artista
l’arte
la seconda guerra mondiale
soprattutto
mista
il salmone
il porcellino d’india
il proprietario
allevare
fruttare
il resto
la lode
tra
il sondaggio
altri
burada: koymak
sanatçı
sanat
model tren figürü
el işi yapmak
yoga idmanı
mantar
kebap şişi
burada: açılı
montaj yapışkanı
mezatçı
mezat
burada: değer biçmek
burada: sahip
burada: işte
burada: karar vermek
şarkıcı
aksiyon sanatçı
sanat
pop kanalı
sunucu
türkücü
kilitlemek
burada: tespit etmek
rönesans ressamı
heykeltıraş
sanatçı
sanat
İkinci Dünya Savaşı
özellikle
burada: karışık
somon
kobay
burada: sahip
burada: yetiştirmek
burada: getirmek
burada: kalanı
övgü
burada: aralarında
anket
burada: daha fazla
ustawiać
artysta
sztuka
figura kolejki modelowej
majsterkować
pozycja jogi
korek
patyk do szaszłyków
tutaj: skomplikowany, -a,-e
klej montażowy
licytator
aukcja
szacować
właścicielka
po prostu
decydować
piosenkarz
działacz artystyczny
sztuka
rozgłośnia z muzyką pop
prezenter
piosenkarz, autorpiosenek
zamykać
stwierdzać
malarz renesansu
rzeźbiarz
artysta
sztuka
II Wojna Światowa
przede wszystkim
mieszany, -a, -e
łosoś
świnka morska
właściciel
hodować
tutaj: przynosić zysk
reszta
pochwała
wśród
ankieta
dalszy, -a, -e
устанавливать
деятель искусств
искусство
фигура миниатюрнойжелезной дороги
мастерить
упражнение йоги
пробка
шампур для шашлыка
здеь: сложный
монтажный клей
аукционист
аукцион
оценивать
владелица
действительно
решать
певец
артист
искусство
поп-канал
ведущий
сочинитель песен
закрывать ключом
устанавливать
художник эпохи Воз-рождения
скульптор
деятель искусств
искусство
Вторая мировая война
прежде всего
смешанный
лосось
морская свинка
владелец
выращивать
давать доход
остаток
похвала
среди
опрос
другая, -ой, -ое
aufstellen
der Künstler
die Kunst
die Modelleisenbahn -figur
basteln
die Yogaübung
der Korken
der Schaschlikspieß
verwinkelt
der Montagekleber
der Auktionator
die Auktion
schätzen
die Besitzerin
einfach
entscheiden
der Sänger
der Aktionskünstler
die Kunst
der Popsender
der Moderator
der Liedermacher
abschließen
feststellen
der Renaissancemaler
der Bildhauer
der Künstler
die Kunst
der Zweite Weltkrieg
vor allem
gemischt
der Lachs
das Meerschweinchen
der Besitzer
züchten
einbringen
der Rest
das Lob
unter
die Umfrage
weitere (-r/-s)
to put up
artist
art
miniature railway figure
to make
yoga position
cork
skewer
here: complicated
mounting adhesive
auctioneer
auction
here: to value
(female) owner
simply
to decide
singer
performance artist
art
pop-music radio station
presenter
singer-songwriter
to lock
here: to establish
renaissance painter
sculptor
artist
art
World War II
above all
mixed
salmon
guinea pig
owner
to breed
to earn
here: remainder
praise
among
survey
here: further
placer
l’artiste
l’art
le mini-personnage pourtrains électriques
bricoler
l’exercice de yoga
le bouchon
le bâtonnet de brochette
tordu,e
la colle
le commissaire-priseur
les enchères
évaluer
la propriétaire
simplement
décider
le chanteur
l’artiste performer
l’art
la chaîne de musique pop
le présentateur
l’auteur-compositeur-interprète
fermer à clé
constater
le peintre de la Renaissance
le sculpteur
l’artiste
l’art
la Seconde Guerre mondiale
surtout
varié,e
le saumon
le cochon d’Inde
le propriétaire
élever
rapporter
le reste
l’éloge
parmi
le sondage
autre
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
PIZZA DOMINIERT FAST FOOD SEITE 11
TIER ZU MIETEN SEITE 11
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! SEITE 11
STREIT UM ANTIKEN TEPPICH SEITE 9
ANDRÉ HELLER SEITE 10
TÜR ZU SEITE 10
DÜRER-SKULPTUR WIEDER DA SEITE 10
3 FRAGEN SEITE 9
46 perfektDEUTSCH 3/12
45-46_Starthilfe_0312.qxd 07.02.12 14:09 Seite 46
perfektDEUTSCH3/12
Meine ersten Minuten in Deutschland
waren ein bisschen komisch. Der Zoll-
beamte hat mir dazu gratuliert, dass ich
nach Deutschland umgezogen bin. Eigent-
lich habe ich ihn verstanden. Aber für mich
war das so ein Stress – ich habe auf Eng-
lisch geantwortet, dass ich ein bisschen
Englisch spreche.
Mit meinem Mann und unserer Tochter
bin ich dann im Taxi zu unserem Wohnheim
gefahren. Wir waren noch einmal über-
rascht: Der Taxifahrer hat sofort das Taxa-
meter angemacht. Nach der Fahrt wollte er
auch genau die Summe haben, die auf dem
Taxameter stand.
Ich hatte schon einen Führerschein.
Trotz dem musste ich ihn noch einmal neu
machen. Meinen Fahrlehrer habe ich erst
einmal schockiert: Ich bin geradeaus ge -
fahren, obwohl die Straßenmarkierung
nicht gerade war. In unserer Stadt in Rus-
sland gibt es aber kaum Straßenmarkie-
rungen – und wenn doch, sind sie gerade.
Jetzt finde ich Markierungen sehr praktisch.
In den ersten Tagen hatten wir viel zu
tun. Wir mussten uns offiziell anmelden.
Die nötigen Dokumente hatten wir, aber es
hat ein Stempel gefehlt. Das war kein Pro-
blem: Die Beamtin hat einfach das Amt an -
gerufen, dessen Stempel gefehlt hat! Sie
darf im Formular einfach etwas korrigieren!
Auch sonst waren wir überrascht: Eine
SVETLANA KANTOR
IN BERLIN
HEIMAT: RusslandALTER: 42 JahreBERUF: BuchhalterinERSTER MONAT: Mai 2010HOBBYS: Lesen und mit Kindern
Basteln
BERLIN
EINWOHNER: 3 443 570
BESONDERHEITEN: deutsche Hauptstadt, Zentrum der
Metropolregion Berlin-Brandenburg, Reichstag, Berliner
Dom, Brandenburger Tor, Rotes Rathaus
Kopie ist genug, die Ämter wollen keine
Originale behalten. In Deutschland müssen
Immigranten viele Formulare ausfüllen.
Aber die Bürokratie arbeitet schnell genug.
Unsere Probleme waren bald gelöst.
Schon am zweiten Tag haben wir Briefe
bekommen. Wir hatten ein bisschen Angst,
dass es ein Problem gibt. In Russland
haben wir nur drei bis vier Briefe bekom-
men – pro Jahr! In den Umschlägen waren
aber nur unsere Identifikationsnummern.
So haben wir vieles entdeckt, was ganz
anders ist als in Russland: Autos fahren
sehr schnell zur Seite, wenn die Polizei oder
der Rettungsdienst kommt. Spaziergänger
können direkt neben dem Parlament pick-
nicken. Die Kreditkarte kommt mit der Post.
Pakete kann auch ein Nachbar für einen
annehmen. Schon um 6 Uhr morgens
schläft fast niemand mehr. Le bens mittel
wiegen genauso viel, wie auf der Packung
steht. Kunden können Waren bestellen
und erst dann bezahlen, wenn die Sachen
da sind. Der Schlüssel passt gleichzeitig zur
Wohnungs-, Keller-, Mülltonnen- und
Ein gangstür – aber nicht zur Tür des Nach-
barn.
Etwas ganz Spezielles sind die deut-
schen Toiletten: Es gibt sie einfach überall!
Sie sind sauber, und sie haben Licht, Was-
ser, Seife und Toilettenpapier. Man kann
fast darin wohnen!
Im ersten Monat mussten wir uns bei
einer Krankenkasse, einer Bank und an -
de ren Institutionen anmelden. Unsere
sechsjährige Tochter ist immer mitge-
kommen. Überall hat sie sofort nach der
Toilette gefragt. Zuerst habe ich mir Sor-
gen gemacht. Aber bald war klar: Es hat
ihr einfach Spaß gemacht, die Toiletten-
spülung und den Knopf des Wasserhahns
zu drücken. <
die Bes¶nderheit, -en ≈ spezielle Sehenswürdigkeit
der Reichstag hier: großes Haus: Dort sitzt das deutsche Parlament.
das Tor, -e breiter Eingang
≤
die Buchhalterin, Frau: Sie kümmert sich um die -nen Dokumentation der Finanzen von
einer Firma.b„steln kleine Dinge aus Papier, Holz oder
Stoff machender Z¶llbeamte, -n ≈ Angestellter beim Zolldas Wohnheim, -e hier: Haus mit vielen Apartments:
Dort wohnen Immigranten so lange,bis sie eine eigene Wohnung haben.
die Fahrt, -en von: fahrenst„nd Prät. von: stehenobwohl auch wenngerade hier: ≈ geradeauseinfach hier: ≈ schnell, spontandas [mt, ¿er hier: Institution in einer Adminis -
tra tion, z. B. Rathausentd¡cken hier: sehender R¡ttungsdienst, -e Organisation: Sie hilft bei Unfällen.der Spaziergänger, - Person: Sie geht spazieren.für einen „nnehmen hier: anstelle einer anderen Person
nehmen und dieser Person spätergeben
wiegen hier: ein Gewicht habendie Ware, -n hier: Sache: Man will sie kaufen.die Toil¡tten- Konstruktion: Damit lässt manspülung, -en Wasser in die Toilette laufen.der Kn¶pf, ¿e hier: kleines Ding: Darauf drückt
man, damit Wasser kommt.der W„sserhahn, ¿e Konstruktion zum Öffnen und
Schließen von Wasserleitungen(die W„sserleitung, ≈ Konstruktion: Damit transportiert -en man Wasser in ein Haus.)
FOTO
S: PRIVAT; FO
TOLIA
; WO
LFGA
NG
SCHO
LVIEN/VISITB
ERLIN
MEIN ERSTER MONAT
L E I C H T
47
47_Erster_Monat_0312 07.02.12 14:26 Seite 47
48 perfektDEUTSCH 3/12
MEIN DEUTSCHLAND-BILD
L E I C H T
48-49_D-Bild_V2_0312 07.02.12 14:10 Seite 48
49perfektDEUTSCH3/12
Mein Foto zeigt nicht sofort, was der
Mann tut. Das ist Absicht: Die Men-
schen sollen das Bild interpretieren. Wich-
tig ist das Emotionale – wie er dort sitzt,
ganz versunken in seine Arbeit. Wie er
immer wieder das Gleiche tut, was man an
den vielen Teilen vorn auf der Palette sehen
kann. Das sieht monoton aus. Aber er ist
nicht unglücklich. Viele Menschen müssen
in ihrem Job immer wieder das Gleiche tun.
Das ist also ganz normal.
Der Mann arbeitet bei der baden-würt-
tembergischen Firma Walther in Ulm. Er
arbeitet an einer sehr bekannten Pistole:
der Walther PPK. Sie ist zum Beispiel immer
in James-Bond-Filmen zu sehen. Das
Modell haben auch viele Polizisten. Es ist
natürlich ein bisschen komisch, wenn man
daran denkt, was er da macht. Denn eine
Pistole ist eine Waffe.
Im Keller der Firma werden die Pistolen
getestet. Dort ist es sehr laut. Bei dem
Mann auf dem Foto hat man aber nur die
Maschine gehört. Die war leise. Dem Mann
war es egal, dass ein Fotograf kommt. Er hat
immer weitergemacht. Genau das ist wich-
tig, denn ich will die Atmosphäre am
Arbeitsplatz genau so zeigen, wie sie ist.
Auf dem Foto soll nichts künstlich oder ins-
zeniert sein.
die [bsicht, -en ≈ Plan
vers¢nken so konzentriert, dass man seine Umgebung nicht mehr bemerkt
(die Umgebung hier: Ort: Dort arbeitet man.)(bem¡rken hier: sehen, hören)
die Pal¡tte, -n Konstruktion aus Holz: Darauf werdenProdukte transportiert.
die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen(kæmpfen ≈ intensiv streiten und sich körperlich ver-
letzen)
k•nstlich hier: ↔ wirklich, real
inszeniert hier: so, dass der Fotograf sagt, wie allesaussehen soll
Fotograf: WALTER SCHMITZ
FOTO
S: WA
LTER SCH
MITZ/G
RU
PPE 28 (2)
48-49_D-Bild_V2_0312 07.02.12 14:10 Seite 49
50 perfektDEUTSCH 3/12
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE
„Hell-go-land“ nennen die Briten vor
60 Jahren eine kleine Insel in der
Nord see, 40 Kilometer vor der deut-
schen Küste. Von der Insel sind näm-
lich fast nur noch Ruinen geblieben.
Trotzdem sind die Deutschen 1952
froh, Helgoland zurückzubekommen.
Über den Trümmern bewegen sie sich wieder zusammen im Wind: die deut-
sche Flagge, die Farben Helgolands und die von Schleswig-Holstein,
gemeinsam mit der Europaflagge. Die Insel Helgoland gehört wieder zu
Deutschland: 1,7 Quadratkilometer roter Fels, 40 Kilometer vor Cuxhaven in der
Nordsee.
Mit dem Boot sind die, die hier wieder leben möchten, über hohe Wellen
gefahren – obwohl es sehr starken Wind gibt. Denn sie feiern an diesem 1. März
1952, dass sie ihre Insel von Großbritannien zurückbekommen. „Der Aufbau
Helgolands ist eine Herzenssache des ganzen deutschen Volkes“, sagt Bundes-
kanzler Konrad Adenauer im Radio.
Der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, Friedrich Wilhelm Lübke, ist an
diesem Tag mit nach Helgoland gekommen, genau wie Hunderte Helgoländer.
Auch Olaf Ohlsen ist da. Mit seinem Vater ist er mit dem Boot Amigo auf die
Insel gefahren, als Vertreter der Helgoländer Jugend. Der Kapitän der Amigo
wollte eigentlich nach Cuxhaven zurückfahren, die Wellen waren ihm zu hoch,
erzählt Ohlsen. Ein Helgoländer Fischer hat dann das Schiff hinüber zur Insel
gebracht. „Wir wollten nur eins: zurück“, sagt Ohlsen – zurück in die Heimat.
Um das kleine Helgoland haben Deutschland, Großbritannien und auch
Dänemark schon Jahrhunderte lang gestritten. 1890 haben die Briten den
Deutschen Helgoland schon einmal zurückgegeben – dafür haben sie die
Inselgruppe Sansibar und andere Gebiete in Ostafrika von Deutschland bekom-
men. Für die drei Staaten ist Helgoland so wichtig, weil es strategisch gut liegt:
mitten in der Nordsee, zwischen Deutschland und Großbritannien.
RUINEN,ABERDEUTSCH
M I T T E L ≤
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perfektDEUTSCH 513/12
Das wissen in den 30er-Jahren auch die
Nationalsozialisten. Sie wollen Helgoland mit
dem „Projekt Hummerschere“ zu einem
großen Stützpunkt für die Marine machen. Im
Süden der Insel bauen sie eine Festung. Eine
Festung nennen sie die Insel auch am Ende
des Krieges – und das heißt, dass sie um Hel-
goland bis zuletzt kämpfen werden. Egal, was
es kostet.
Die Menschen, die auf Helgoland leben,
fragen sie nicht. Die Helgoländer müssen
zuschauen, wie ihre Insel und ihre Häuser
von Bomben zerstört werden. Eine Gruppe
versucht deshalb, die Insel ohne Kampf an
die Briten zu übergeben. Der Versuch gelingt
nicht, die Anführer werden getötet. Die Bom-
ben fallen weiter, besonders am 18. April
1945. 979 Flugzeuge werfen Bomben auf das
Inseldorf, das fast ganz zerstört wird. 285
Menschen sterben. Die ungefähr 3000 Hel-
goländer, die überlebt haben, werden an den
beiden nächsten Tagen evakuiert. Die Insel ist
leer, die Bevölkerung wird in mehr als 100
verschiedene Kommunen in ganz Nord-
deutschland gebracht.
Im Mai 1945 nehmen die Briten die Insel in
Besitz. Sie machen Helgoland zum Ziel für
Bombenübungen – noch Jahre nach dem
Kriegsende werden deshalb Bomben auf die
Insel fallen.
Die Helgoländer können das nur schwer
akzeptieren. Noch im Juni 1945 schreiben sie
einen ersten Protestbrief an die Briten. Erst
sieben Jahre später wird Großbritannien
ihnen ihre Insel zurückgeben – bis dahin
passiert viel auf der kleinen Insel.
Am Tag des „Big Bang“ steigt die Wolke aus
Staub über 3000 Meter in die Luft. 6700 Ton-
nen Sprengstoff, die halbe Kraft der Atom-
bombe von Hiroshima, zerstören am 18. April
1947 die Nazi-Festung. Noch heute ist der
Krater zu sehen. Aber die Insel und ihr Wahr-
zeichen, der Fels Lange Anna, bleiben stehen.
Für die Einwohner ist das ein positives Signal.
„Das erleichterte uns unheimlich“, erinnert
sich die Helgoländerin Erna Rickmers. „Da
wussten wir, irgendwann geht’s zurück. Die
Hoffnung starb nie.“
Am 20. Dezember 1950 besetzen die Hei-
delberger Studenten Georg von Hatzfeld und
Rene Leudesdorff gemeinsam mit dem Publi-
WAS IM MÄRZ NOCH PASSIERTE …
Am 26. März 1942Im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau kommen die ersten großen Ge fange -
nen transporte an. Die Deutschen haben den Teil Polens annektiert, in dem die polni-
sche Stadt Oswiecim liegt. Sie geben dem Ort einen neuen Namen: Auschwitz. So
nennen sie auch das größte Vernichtungslager, das zum Symbol für den Holo caust
wird. Die Nationalsozialisten werden allein in diesem Lager ungefähr 1,1 Millionen
Menschen töten, davon rund eine Million Juden. Die meisten von ihnen sterben direkt
nach ihrer Ankunft durch Gas oder werden erschossen.
Am 3. März 2002In einem Referendum entscheiden die Schweizer über einen Beitritt zu den
Vereinten Nationen (UN). Das Volk stimmt zu, mit fast 55 Prozent der Stimmen.
Der Beitritt kommt spät, aber die Schweizer sind das erste Volk, das in einem
Referendum darüber entscheiden darf – und das schon zum zweiten Mal. 1986
hatte sich das Volk noch mit 75 Prozent dagegen entschieden. Am 10. September
2002 wird die Schweiz Mitglied der UN.
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der/die Gef„ngene hier: Person, die nicht gehen darf, wohin sie willdas Vern“chtungslager, - hier: Lager, in dem Menschen totgemacht wurden; Konzentrationslager (KZ)allein hier: nurtöten totmachender Jude, -n Person, deren Religion die Thora als Basis haterschießen totschießender Beitritt, -e von: beitreten = Mitglied in einem Verein oder einer Organisation werdendie Vereinten Nationen Pl. Organisation, zu der die meisten Staaten der Welt gehören und deren Ziel
es ist, Frieden auf der Welt zu schaffen; kurz: UNzustimmen Ja sagen
zisten Hubertus zu Löwenstein die Insel. Sie bringen die deutsche Flagge, die europäi-
sche und die Helgolands mit. Andere kommen nach, obwohl niemand die Insel betre-
ten darf. Anfang 1951 fordert auch das deutsche Parlament die Rückgabe der Insel; noch
im Februar 1951 beschließt Großbritannien die Rückgabe zum 1. März 1952.
Was die Helgoländer bekommen, sind Ruinen. „Hell-go-land“, nennen es die Bri-
ten, eine Toteninsel, die zur Hölle geht. Aber die Helgoländer haben nicht nur Hoff-
nung. Sie haben auch Ingenieure, die ein neues Inseldorf bauen. Heute leben wieder
mehr als 1000 Menschen auf der Insel. < KATJA RIEDEL
´ ¸
übergeben hier: geben ander [nführer, - Leiter einer Gruppetöten totmachenüberleben nicht sterben (bei)die Bevœlkerung alle Einwohnerb“s dahin bis zu dieser Zeitder Staub ganz kleine schmutzige Teile in der
Luftdie Atombombe, -n ≈ Nuklearbombedas Wahrzeichen, - Gebäude oder Gegenstand, der das
Symbol für einen Ort isterleichtern hier: Sorge wegnehmen¢nheimlich hier: sehrbes¡tzen hier: ≈ illegal in Besitz nehmenbetreten hier: gehen auff¶rdern sagen, was man haben willdie R•ckgabe von: zurückgebenbeschließen entscheidendie Hœlle, -n in vielen Religionen ein Ort, an den
die Menschen nach dem Tod zurStrafe sind
die Tr•mmer Pl. Reste, einzelne Teile eines Ganzendie Fl„gge, -n großes Stück Stoff in speziellen Farben
als Symbol für eine Nationgehören zu ≈ ein Teil sein vonder F¡ls, -en hier: feste Masse aus hartem Steindie W¡lle, -n Bewegung des Wassers (z. B. bei
Wind)der Aufbau hier: Neubau von Gebäuden und
Infrastrukturder Min“ster- Regierungschef eines deutschen präsident, -en Bundeslandes(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen
Republik)der Vertreter, - hier: Person, die für die Interessen
einer Organisation sprichtdas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrendie H¢mmerschere, ≈ Hand von einem großen, roten -n Meerestier mit harter Hautder St•tzpunkt, -e Ort, an dem Soldaten leben(der Soldat, -en Person, die in Uniform für ein Land
kämpft)die F¡stung, -en besonders gut gesicherte Burgzerstören kaputt machen
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52 perfektDEUTSCH 3/12
New York ist die Stadt der Tante-Emma-
Läden. Große Supermärkte sucht man in
der amerikanischen Metropole vergeblich.
Bis jetzt. Denn die Wirtschaftskrise hat dem
deutschen Discounter Aldi die Tür geöffnet:
Auch die New Yorker müssen sparen. Im
Stadtteil Queens eröffnete Aldi im letzten
Jahr die erste Supermarkt-
Filiale, in der Bronx eine zwei-
te. Seitdem gibt es in New York
das, was Aldi auch in Deutsch-
land so erfolgreich macht:
Eigenmarken statt Markenprodukte und
Waren, die in Pappkartons im Regal stehen.
Nach einer Studie des internationalen
Beratungsunternehmens Deloitte gehört
Aldi mit mehr als 9400 Filialen in 17 Ländern
zu den zehn größten Einzelhändlern der
Welt. Der Jahresumsatz liegt bei mehr als 50
Milliarden Euro, schätzt das Handelsinfor-
mationsunternehmen Planet Retail. Aldi
selbst publiziert keine Zahlen. Die Milliardä-
re Karl und Theo Albrecht, Letzterer starb
2010, wollen und wollten nicht über ihre
Erfolgsgeschichte reden. Sie folgten immer
dem Motto „Reden ist Silber, Schweigen ist
Gold“. Das Milliardenunternehmen hatte
deshalb noch vor wenigen Jahren auch
keine Pressestelle.
Die Aldi-Geschichte hat in Essen-Schon-
nebeck (Nordrhein-Westfalen) angefangen,
einem klassischen Arbeiterviertel. Die Fami-
lie Albrecht wohnte in der Huestraße 89, wo
sie im Erdgeschoss einen Tante-
Emma-Laden hatte. 1920
wurde Karl geboren, zwei Jahre
später Theo. Als die Brüder aus
dem Zweiten Weltkrieg zurück-
kehrten und der Vater 1948 starb, übernah-
men sie das Geschäft. Aber sie machten es
anders als ihr Vater. Sie wollten nicht nur
Kunden aus dem Viertel. Sie wollten mehr.
Die Albrechts wollten billiger sein als
andere. So kamen sie auf die Idee, die heute
jeden Supermarkt dominiert: Es gibt keinen
Service, die Kunden nehmen sich selbst,
was sie brauchen. Damals war das neu. Die
Brüder gingen noch einen Schritt weiter. Sie
sparten an den Läden, der Dekoration, den
Mitarbeitern und auch am Sortiment. Ihnen
fehlte einfach das Geld für viele Produkte.
Die Albrechts verkauften nur Waren, die sie
die Supermarktkette, -n Firma mit vielen Super -märkten an verschiede-nen Orten
der T„nte-]mma- kleines Lebens-Laden, ¿ mittelgeschäft
die Filiale, -n eines von mehrerenGeschäften einer Firma
der P„ppkarton, -s ≈ Packung aus dickem,hartem Papier
die Studie, -n wissenschaftlicheUntersuchung
das Beratungsunter- Firma, die andere Firmennehmen, - berät
der Einzelhändler, - Geschäft, das direkt an die Konsumenten ver-kauft
(der Konsum¡nt, -en Person, die Produktekauft)
der Jahresumsatz, ¿e Summe aller Verkäufe ineinem Jahr
schætzen hier: ungefähr rechnenmit
l¡tztere (-r/-s) zuletzt genannt
zur•ckkehren zurückkommen
übernehmen hier: weitermachen,weiterführen
der Br„nd, ¿e ≈ großes Feuer
aufteilen hier: in zwei Teile teilen
Karl Albrecht ist der reichste
Deutsche.
DAS STILLEIMPERIUM
Aus dem kleinen Lebensmittelladen ihrer Eltern haben Karl und Theo Albrecht eine
internationale Supermarktkette gemacht. ANDREA LACHER über Aldi, den fast
jeder kennt, und die Albrecht-Brüder, die kaum jemand kennt. S C H W E R
52-54_Dynastien_0312 07.02.12 14:11 Seite 52
53perfektDEUTSCH3/12
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: WIR
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aus Brand- und Versicherungsschäden billig kaufen konnten. Mit die-
sem Prinzip hatten sie sehr viel Erfolg. Fünf Jahre nachdem sie den
Tante-Emma-Laden ihrer Eltern übernommen hatten, gab es in Nord-
rhein-Westfalen 31 Filialen. 1960 waren es schon 300 Filialen.
Im selben Jahr teilten die Brüder Deutschland unter sich auf: in
Aldi-Nord (Theo) und Aldi-Süd (Karl). Außerdem machten sie aus dem
etwas komplizierten Namen Albrecht Discount das kurze Aldi. Es heißt,
Karl und Theo Albrecht hätten Aldi aufgeteilt, weil sie sich nicht eini-
gen konnten, ob sie in ihren Läden auch Zigaretten verkaufen sollten.
Tatsache ist, dass sie so ihre Unternehmenszahlen nicht publizieren
mussten.
Durch Deutschland geht seit dieser Zeit der sogenannte Aldi-Äqua-
tor, von Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen) bis nördlich von
Fulda (Hessen). Der Osten Deutschlands, der erst nach dem Ende der
Deutschen Demokratischen Republik dazukam, ist komplett Aldi-
Nord-Gebiet – bis auf eine Filiale in Thüringen.
Über die Brüder, die so gern schwiegen und schweigen, gibt es nur
wenige Informationen, aber viele Anekdoten. Karl Albrecht ist der
reichste Deutsche: Zusammen mit seinen beiden Neffen Berthold und
17 TAGE IN ANGST
Es gibt in Deutschland wahrscheinlich keine Unternehmerfamilie,
die ihr Privatleben so geschützt hat und schützt wie die beiden Brü-
der Karl und Theo Albrecht. Der Grund für dieses Schweigen ist so
einfach wie schrecklich: Im Alter von 49 Jahren wurde Theo Albrecht
entführt. Die Erfahrung hat ihn, seinen Bruder Karl und die gesam-
te Familie traumatisiert. Die Entführer, ein Rechtsanwalt mit hohen
Spielschulden und ein vorbestrafter Einbrecher, hatten das Buch
Die Reichen und die Superreichen in Deutschland gelesen und sich
Theo Albrecht ausgesucht.
Am 29. November 1971 warteten die Kriminellen vor der dama-
ligen Aldi-Zentrale in Herten (Nordrhein-Westfalen) auf Theo Alb-
recht und entführten ihn in seinem Mercedes, mit dem er auf dem
Heimweg war. Zuerst wollten die Entführer nicht glauben, dass es
wirklich Theo Albrecht war. Der Konzerngründer war ohne Chauffeur
unterwegs, trug einen alten Anzug und sah nicht besonders reich
aus. Sie ließen sich seinen Personalausweis zeigen.
Wenige Tage später wurde öffentlich bekannt, dass der Kon-
zerngründer entführt worden war. Es begann die bis dahin größte
Fahndung in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Die
Entführer meldeten sich per Brief und Telefon. Schließlich erklärte
der Bischof von Essen, Franz Hengsbach, dass er „unter der
Schwei gepflicht des Beichtgeheimnisses“ das Lösegeld übergeben
werde. Auf einem dunklen Feldweg bei Düsseldorf traf der Bischof
die Entführer und gab ihnen die geforderten sieben Millionen Mark
– das war damals extrem viel Geld.
Für Theo Albrecht war das Martyrium damit nach 17 Tagen zu
Ende. Aus diesen Tagen gibt es auch das letzte Foto von ihm. Mit
Reportern sprach er nie wieder, er ließ sich nicht mehr fotografie-
ren und zeigte sich auch nicht mehr öffentlich. Ein Verhalten, das
auch sein Unternehmen zeigt. Egal, ob Fragen aus Deutschland,
Europa oder den USA kommen – die Albrechts und Aldi schweigen.
die Unternehmerfamilie, -n Familie, die eine Firma besitzt und oft auch leitetentführen einen Menschen mit Gewalt an einen Ort bringen
und dort festhaltenvorbestraft schon früher wegen einer Straftat verurteiltder Einbrecher, - Person, die in fremde Häuser geht und dort
stiehltder Konz¡rngründer, - Person, die die Idee für einen Konzern hat und
diesen startet(der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung)die Fahndung, -en von: fahnden = intensiv nach einem Kriminellen
suchender B“schof, ¿e Person mit hoher Position in der Kirchedas Beichtgeheimnis, -se ≈ Garantie, dass niemand erfährt, was man in der
Beichte zu einem Geistlichen gesagt hat; hier auch: ≈ Garantie, die Person nicht zu identifizie-ren, der er das Geld gegeben hat
(die Beichte, -n ≈ Aussage vor einem Geistlichen, welche Hand -lungen man gegen die religiösen und moralischenNormen gemacht hat)
(der Geistliche, -n Person, die in einer christlichen Kirche religiöseAufgaben hat)
das Lösegeld, -er hier: Geldsumme, die man bezahlen muss, damit eine Geisel freigelassen wird
(die Geisel, -n Person, die irgendwo festgehalten wird und nurfreigelassen wird, wenn eine andere Personbestimmte Bedingungen erfüllt)
übergeben hier: (den Entführern) geben das Martyrium, Martyrien hier: Sache, die über längere Zeit viel Leid bringt
Exklusives Foto Nach ihren traumatischen Erlebnissen von 1971 versteckten sichKarl (links) und Theo Albrecht (rechts) vor der Öffentlichkeit – deshalb zeigen dieMedien diese Fotomontage von den beiden Aldi-Brüdern immer wieder
Den Kasten „17 Tage in Angst“ können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU
52-54_Dynastien_0312 07.02.12 14:11 Seite 53
54 perfektDEUTSCH 3/12
DEUTSCHLAND, DAS ALDI-LAND
Champagner für alle – das ist so etwas wie das Motto, das über
jeder Aldi-Filiale stehen könnte. Aldi hat über die Jahre in Deutsch-
land dafür gesorgt, dass Luxusgüter zu Alltagsgegenständen wur-
den: Fleisch, Wein, Biogemüse und manchmal sogar Computer.
Außerdem hat es Aldi geschafft, auch für Qualität zu stehen. Jedes
Produkt kommt zuerst in eine drei bis vier Monate dauernde Test-
phase, heißt es. Auch später noch kontrolliert das Unternehmen
die Produkte.
Die Albrechts haben das Billigprinzip zur Perfektion gebracht.
Es ist klar, dass diese Strategie für die Produzenten und die
Umwelt negative Konsequenzen hat. Auch gibt es bei Aldi keine
Betriebsräte. Dem Erfolg des Unternehmens hat das nicht gescha-
det. So kommt es, dass die Deutschen billiger essen als andere in
Europa und nirgendwo in Europa das Discounter-Netz so dicht ist
wie zwischen Alpen und Nordsee.
Seit den 90er-Jahren breitet sich das Billigprinzip immer wei-
ter aus, nicht nur durch Aldi. Billigflieger feiern in Deutschland
Erfolge, und Unternehmen wie Saturn und Mediamarkt drücken die
Preise auf dem Elektronikmarkt. Saturn wirbt 2003 mit einem
berühmt gewordenen Slogan: „Geiz ist geil.“ Es wird normal, bil-
lig einzukaufen.
Schämen müssen sich dafür auch die Reichen nicht mehr. Aldi
erreicht Kultstatus: Es gibt ein Aldi-Kochbuch und einen Song über
den Discounter. Als Aldi in den 90er-Jahren den ersten Billigcompu-
ter ins Regal stellt, stehen lange Schlangen vor den Läden. Schon
in den frühen Morgenstunden sind alle Computer ausverkauft.
Inzwischen scheint der Markt etwas gesättigt. Die Zeiten sind
vorbei, in denen ein Aldi-Computer eine ganze Kleinstadt in Bewe-
gung brachte. Auch die Konkurrenz wird größer. Aldi ist nicht mehr
der einzige Discounter auf dem Markt. Für immer mehr Menschen
ist Geiz auch gar nicht mehr so geil. Trotzdem bleibt die Mutter
aller Discounter für viele Menschen attraktiv. Das liegt auch an
den in den letzten Jahren kaum gestiegenen Löhnen. Viele Deut-
sche kaufen nicht nur bei Aldi ein, weil es ihnen Spaß macht. Sie
müssen es einfach.
die Filiale, -n eines von mehreren Geschäften einer Firmadas L¢xusgut, ¿er Luxusproduktdas Biogemüse ökologisch produziertes Gemüsestehen für hier: ein Symbol sein fürdas Unternehmen, - Firmader Betriebsrat, ¿e Gruppe von gewählten Arbeitnehmern in einer Firma,
die für die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber demArbeitgeber spricht
s“ch ausbreiten hier: immer populärer werdender B“lligflieger, - Firma, die mit ihren Flugzeugen sehr billige Flüge
anbietetdr•cken hier: dafür sorgen, dass die Preise niedriger werdenGeiz “st geil. Extremes Sparen ist super.s“ch schämen für sich schlecht fühlen, weil man etwas falsch gemacht hatdie Schl„nge, -n hier: Reihe von Menschen, die auf etwas wartengesættigt von: satt; hier: so, dass man nichts mehr braucht“n Bewegung br“ngen hier: dafür sorgen, dass viele Menschen zum Geschäft
kommendie Konkurr¡nz Situation, wenn viele Geschäfte/Firmen das Gleiche
anbietenattraktiv hier: ≈ beliebt
Theo Albrecht junior besitzt er mehr als 17 Milliarden Euro, wie das
Manager Magazin zuletzt im Oktober feststellte.
Über Theo Albrecht, der in der Forbes-Liste auf Platz 20 der reichsten
Menschen der Welt stand, hieß es, dass er die Rückseiten beschrifteter
Papiere als Notizzettel benutzte und auch noch nach seiner aktiven Zeit
im Unternehmen täglich Aldi-Filialen kontrollierte. Als er am 24. Juli 2010
in Essen starb, erklärte das Unternehmen: „Aldi trauert um einen Men-
schen, der gegenüber seinen Geschäftspartnern und Mitarbeitern
bescheiden auftrat und sie immer mit großem Respekt behandelte.“ Es
gab keine große Beerdigung – nur die Familien von Karl und Theo Al -
brecht, Kinder und Enkelkinder nahmen teil. Die Erklärung zum Tod von
Theo Albrecht, so zitiert der Spiegel einen Aldi-Kenner, „sei wahrschein-
lich das längste Fax der Unternehmensgeschichte gewesen“. <beschr“ftet mit Schrift
trauern ¢m ≈ sehr traurig sein, weil jemand gestorben ist
bescheiden hier: einfach, normal
auftreten hier: sich zeigen
der Resp¡kt ≈ Akzeptanz anderer Meinung und Art zu handeln
die Beerdigung, -en Feier für einen Toten
zitieren Worte nennen, die eine andere Person gesagt oder geschrieben hat
DER ALDI-ÄQUATOR TEILT DEUTSCHLAND
Klare Linie Theo Albrecht bekam den Norden, sein Bruder Karl den Süden
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Im nächsten Monat:
Robert Bosch – der Technik-Philanthrop
52-54_Dynastien_0312 07.02.12 14:12 Seite 54
Jeden Monat im Heft!
perfektDEUTSCH
perfektDEUTSCH3/12 55
55_Deins_0312 07.02.12 14:12 Seite 55
56 perfektDEUTSCH 3/12
Der Weg zur Arbeit ist lang. Eine Stunde
fährt die junge Russin vom Norden Mün-
chens bis in dessen Süden. Dort arbeitet sie
im Büro eines Investmentunternehmens. Die
lange Fahrt ist für Tamara Killich aber kein
Problem. Ein Problem war es, überhaupt
eine Arbeit entsprechend ihrer in Omsk
erlangten Qualifikation zu bekommen. Die
Diplom-Bibliothekarin und Bibliografin
hatte erst einmal in einer Telefonzentrale in
Passau (Bayern) gearbeitet, bevor sie nach
langem Suchen in München als Archivarin
beginnen konnte.
Wie Tamara Killich geht es vielen. Im Aus-
land erlangte Berufsabschlüsse werden in
Deutschland nicht mit inländischen
Abschlüssen gleichgestellt. „Ich habe ver-
sucht, mein Universitätsdiplom anerkennen
zu lassen“, sagt die Bibliothekarin. Das
bayerische Wissenschaftsministerium hat
abgelehnt. Begründung: Ihr Diplom habe
Lücken und könne nur mit einem deutschen
Fachhochschulabschluss verglichen werden.
Eine große Enttäuschung.
Die Zahl der Migranten, deren Qualifika-
tion ungenutzt bleibt, ist hoch. Bildungs-
ministerin Annette Schavan schätzt sie auf
300 000. „Wir erwarten zu Recht von
Zuwanderern, dass sie unsere Werte respek-
tieren“, sagt die Ministerin. „Aber umge-
kehrt können Zuwanderer von uns erwar-
ten, dass wir ihre Qualifikationen und ihre
Bereitschaft zur Integration anerkennen.“
Deshalb verbessert die Regierung zum
1. April die Regeln für die Anerkennung. Ein
zweites Gesetz garantiert Ausländern ab
dem 1. Dezember, dass sie ihren Berufsab-
schluss innerhalb von drei Monaten auf eine
Gleichwertigkeit prüfen lassen können.
Die Politik hat hohe Erwartungen. Der
Leiter des Bereichs Berufsbildung an der
Industrie- und Handelskammer in München
NEUE CHANCEN
S C H W E R
Bestens qualifizierte Immigranten
verdienen ihr Geld oft mit einfa-
chen Jobs, obwohl die deutsche
Regierung Hunderttausende Spe-
zialisten sucht. Neue Gesetze sol-
len die Anerkennung von auslän-
dischen Diplomen und Berufsab-
schlüssen verbessern.
56-57_Ausbildungsanerkennung_0312 07.02.12 14:13 Seite 56
57perfektDEUTSCH3/12
die [nerkennung, -en ≈ offizielle Akzeptanzder Berufsabschluss, ¿e hier: Zeugnis für eine Universitäts- oder
Berufsausbildungdas Inv¡stment- ≈ Firma, die sich um die Verwaltung vonunternehmen, - Investmentfonds kümmertentspr¡chend hier: ≈ passend zuerl„ngen erreichendie Bibliothekarin, -nen Frau, die in einer Bibliothek arbeitetdie Telefonzentrale, -n Ort in einer Firma, wo alle Telefonanrufe
ankommen und wo man mit dem ge -wünschten Telefonpartner verbundenwird
gleichstellen m“t hier: den gleichen Wert haben wieder F„chhochschul- Abschluss einer speziellen Universität,abschluss, ¿e z. B. im technischen Bereichdie B“ldungsministerin, Ministerin, die vor allem für die berufli--nen che Ausbildung, die Weiterbildung und
für die Forschung verantwortlich istschætzen auf ungefähr rechnen mitder Zuwanderer, - Immigrantrespektieren hier: akzeptieren und sich daran orien-
tieren¢mgekehrt hier: auf der anderen Seitedie Industrie- und Organisation für die wirtschaftlichenH„ndelskammer, -n Interessen von Firmen
met„llverarbeitend Metall als Material verwendendeinschätzen sich eine Meinung von etwas machendas Herkunftsland, ¿er Land, aus dem jemand kommteine Empfehlung etwas oder jemanden empfehlenaussprechender Teilezurichter, - Handwerker in der Industrie, der (meis-
tens) Metallteile herstellt und die dafürnötigen Maschinen pflegt und repariert
nachholen zu einem späteren Zeitpunkt tunder Zugang hier: Möglichkeit, eine Stelle zu bekom-
menvereinfachen einfacher machender F„ll, ¿e hier: Beispielmal ..., mal ..., mal ... in einem Fall …, in einem anderen …,
und in noch einem anderen Fall …die Bez“rksregierung, -en ≈ Regierung einer Regions“ch schwer tun große Mühe habenbegrüßen hier: positiv findenvorh„nden hier: so, dass man etwas zum Zeitpunkt
der Bewerbung hatdie Kompet¡nz, -en hier: Fachwissendas B“ldungswesen alle Bereiche, die zu Aus- und
Weiterbildung gehörenzum“ndest wenigstens
ist jedoch nicht besonders optimis tisch. Er
erwartet nur 20 000 Anträge. „Bisher haben
wir Unternehmen beraten, wenn es Unsi-
cherheiten gab“, sagt Amann. Wenn zum
Beispiel ein sogenannter Traktorist zweiter
Klasse aus Usbekistan in einem metallverar-
beitenden Unternehmen arbeiten wollte
und der Arbeitgeber die Qualifikation nicht
einschätzen konnte, hat Amann sich im Her-
kunftsland über diesen Beruf informiert und
ihn mit deutschen Abschlüssen verglichen.
So konnte er eine Empfehlung aussprechen:
Der Mann sollte als Tei-
lezurichter eingestellt
werden. „Das war eine
reine Serviceleistung“,
sagt Amann. Die Kam-
mer hätte sie nicht anbieten müssen.
Nun aber bekommt jeder Migrant ein
Recht auf Prüfung seines Berufsabschlusses.
Dieser kann anerkannt oder abgelehnt wer-
den, mit dem Hinweis, Lücken nachzuho-
len. Bisher war die Anerkennung dadurch
kompliziert, dass mehr als 400 unterschied-
liche Stellen dafür zuständig waren. Jedes
Bundesland hatte seine eigenen Regelun-
gen.
Für Berufe, für die der Zugang zum
Arbeitsmarkt staatlich geregelt ist, zum Bei-
spiel für Ärzte, Kranken- und Altenpflege-
berufe, Apotheker, Rechtsanwälte und
Handwerksmeister, wird geprüft, ob der
ausländische Berufsabschluss mit der
inländischen Berufsausbildung gleichwertig
ist. Der Prozess soll jetzt vereinfacht werden,
die Anerkennung in drei Monaten entschie-
den sein.
Aber es gibt auch kompliziertere Fälle.
Das sind die reglementierten Berufe, für die
die Bundesländer zuständig sind: Erzieher,
Lehrer, Architekten und Ingenieure zum Bei-
spiel. Wer als Ingenieur arbeiten wollte,
musste mal die Ingenieurkammer um Hilfe
bitten, mal die Bezirksregierung, mal den
Bürgermeister. Auch dafür kommen jetzt
klare Regeln (siehe Kasten).
Kleinere Unternehmen tun sich schwer
mit ausländischen
Abschlüssen, anders
als Firmen wie BMW
oder Thyssen haben
sie damit wenig
Erfahrung. Dieter Omert vom Autohersteller
Audi begrüßt die neue Regelung, sieht sie
aber auch kritisch. „Am Ende kommt es auf
die vorhandenen Kompetenzen und Erfah-
rungen an“, sagt der Leiter des Bildungswe-
sens. Bei dem großen Autohersteller werden
diese durch Bewerbungsgespräche und in
Assessmentcentern geprüft. Auf der anderen
Seite „müsste jeder die Chancen bekommen,
seinen Status zu verbessern“. Und die Kam-
mern könnten es sich zwar erlauben, den
Antragsteller und die Politik zu enttäuschen,
aber nicht die Unternehmen.
Tamara Killich zumindest erfüllt die
Erwartungen ihres Arbeitgebers. Jetzt will sie
ein zweites Mal versuchen, ihren Abschluss
anerkennen zu lassen. <GUDRUN WEITZENBÜRGER
WER PRÜFT DAS ZEUGNIS?
Viele Migranten, die in der Vergangenheit
nach Deutschland kamen und in ihren
Berufen arbeiten wollten, haben erlebt,
dass ihre ausländischen Berufsab-
schlüsse nicht anerkannt wurden. Es
gab dazu wenige einheitliche Prozesse
und zu viele Stellen, die dafür zuständig
waren. Das soll sich jetzt ändern.
Jeder bekommt ein Recht darauf,
seinen Abschluss prüfen zu lassen. Die
Entscheidung über die Anerkennung
sollen die Kammern treffen, in denen
die Berufsgruppen organisiert sind.
Für alle Ausbildungsberufe sind so die
Industrie- und Handelskammern in
den einzelnen Bundesländern zustän-
dig, für Handwerksberufe die Hand-
werkskammer. Hochschulabschlüsse
werden auch in Zukunft von den Kul-
tusministerien geprüft.
Bis jetzt konnten Ausländer aus der
Europäischen Union ihre Qualifikatio-
nen prüfen lassen, mit Frankreich und
Österreich gibt es Gleichstellungen für
bestimmte Berufe. In diesem Jahr sol-
len auch Bewerber aus anderen Län-
dern das Recht darauf bekommen, den
Abschluss oder zumindest einen Teil
davon anerkannt zu bekommen. Die
Informationsmöglichkeiten für Arbeit-
nehmer sollen durch neue Internetsei-
ten und eine Hotline verbessert wer-
den. Details dazu waren bei Redakti-
onsschluss aber noch nicht bekannt.
Wichtige Informationen gibt es schon
jetzt auf den Internetseiten anabin.de
und berufliche-anerkennung.de.
der Berufsabschluss, ¿e hier: Zeugnis für eineUniversitäts- oderBerufsausbildung
„nerkennen offiziell akzeptiereneinheitlich ohne Unterschiede,
für alle gleicheine Entscheidung entscheidentr¡ffendie K„mmer, -n Organisation für die
wirtschaftlichenInteressen vonFirmen
die Gleichstellung, -en hier: Bestimmte Be -rufsabschlüsse ausdiesen Län dern wer-den ohne Prüfunganerkannt.
zum“ndest wenigstensbei Redaktionsschluss hier: ≈ als dieser Text
geschrieben wurde
Die Suche nach Anerkennung war wie einGang durchs Labyrinth.
FOTO
: OJO
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56-57_Ausbildungsanerkennung_0312 07.02.12 14:13 Seite 57
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der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tuns(hier ironisch)
g¶lden von: Gold = teures Metallder Rahmen, - hier: ≈ dünne oder breite
Teile außen an allen Seitenvon einem Bild
verkleidet hier: stabil auf die Wandgemacht
der H¶lzbalken, - langes, schweres Stück Holzder Saal, Säle sehr großer Raum für
Veranstaltungend¡ftig ≈ sehr satt machendv¶n M“tte 40 circa 45 Jahre altdie R“ndsroulade, -n ≈ dünnes, gefülltes Stück
Fleisch in der Form einesZylinders, das gebratenwird
der Rotkohl Wintergemüse
TATORT: HIER PASSIERT’S
Im Berliner Ratskeller Charlottenburg ist die Zeit
vor 100 Jahren stehen geblieben. Alte Bilder in
dicken, goldenen Rahmen hängen an den Wän-
den, die mit dunklem Holz verkleidet sind. Holz-
balken tragen die Decke des großen Saals, in dem
dunkle Holztische stehen.
In Ratskellern wie dem von Charlottenburg ist
nicht nur die Atmosphäre traditionell, sondern
auch das Essen. Auf der Speisekarte stehen defti-
ge Fleischgerichte. So auch in Charlottenburg. An
einem der vielen Tische sitzt ein Mann von Mitte
40, vor sich eine große Portion Rindsrouladen.
Die Rouladen kommen mit einer dicken, dunklen
Soße, Rotkohl und Kartoffelklößen. Dem Mann
schmeckt es sehr. „Oft kann ich das aber nicht
essen“, sagt er. „Typisch deutsche Küche ist viel zu
schwer.“ Ratskeller, so erzählt er, sind für ihn vor
allem Kindheitserinnerungen. „Egal, wo wir im
Urlaub waren, wir haben immer im Ratskeller
gegessen“, sagt er. „Mein Vater hat immer gesagt:
Da gibt es gutes Essen und guten Wein.“
Wein spielt bei der Entstehung der Ratskeller
eine wichtige Rolle. Im Mittelalter begann man,
ihn in Kellern zu lagern. Damals war Wein ein
wertvolles Produkt. Die Ratsherren, die in den
Rathäusern die Städte verwalteten, sicherten sich
Es gibt nur wenige Orte, an denen das typisch Deutsche so gut konserviert ist wie in den
Kellerrestaurants von vielen alten Rathäusern. Wie in einer anderen Zeit gefühlt hat sich
auch KATJA HANKE – in einem Berliner
RATSKELLER
M I T T E L
58-59_Tatort_0312 07.02.12 14:13 Seite 58
perfektDEUTSCH 59DEUTSCH3/12
der Kart¶ffelkloß, ¿e gekochte Speise ausKartoffeln, die die Formeines kleinen Balles hat
die K•che hier: Art, das Essen zukochen
schwer hier: mit vielen Kaloriendie Entstehung von: entstehen = hier:
gemacht werdendas M“ttelalter historischer Zeitraum von
ungefähr 500 bis 1500 nachChristus
wertvoll hier: finanziell viel wertverw„lten hier: ≈ die Administration
machens“ch s“chern hier: ≈ für sich reservierender Kaufmann, -leute Person, die im Einkauf/
Verkauf arbeitetder Hændler, - Verkäuferder Vertreter, - hier: Mitglied der Adminis -
tration eines Stadtparla -ments
bew“rten (einem Gast) Essen undTrinken geben
der Geschæftspartner, - hier: ≈ Person, mit der manwirtschaftlich aktiv ist
das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrenverp„chten hier: eine Gaststätte zur
Benutzung geben unddafür bezahlen lassen
erœffnen zum ersten Mal öffnenweitere (-r/-s) andere (-r/-s)die Beerdigung, -en Feier für einen Totenbegeistert sein hier: sehr schön, toll findeneben hier: ≈ wirklich, einfach„ltmodisch unmoderndas Konz¡pt, -e Idee, Programmr•tteln „n hier: verändern wollenerw„rten hier: ≈ wissen wollen
das Monopol auf den Kauf und Verkauf davon.
Meistens waren sie reiche Kaufleute. Sie waren die
einzigen, die in der Stadt Wein verkaufen durften.
Außerdem bekamen sie eine Art Mehrwertsteuer
für Wein, der bei ihnen zwischengelagert wurde.
Alle Händler und Gastronomen mussten ihre
Weine in den Rathauskellern lagern.
In den Weinkellern empfingen die Ratsherren
auch wichtige Gäste und Vertreter der Nachbar-
städte oder der Kirche und bewirteten sie mit
Wein. Das teure Getränk war ein Mittel, um Bezie-
hungen zu verbessern oder über neue Allianzen zu
sprechen. In den Weinkel-
lern sprachen Kaufleute mit
ihren Geschäftspartnern
über neue Verträge und fei-
erten neue Geschäfte mit
einem guten Wein. Es fanden aber auch Familien-
feiern von Kaufleuten und Aristokraten statt. Im
19. Jahrhundert endete das Weinmonopol der Rats-
herren. Die Städte verpachteten die Keller an pri-
vate Gastronomen, die darin Restaurants eröffne-
ten.
Heute gibt es in dem Charlottenburger Ratskel-
ler neben dem großen Restaurant noch zwei ande-
re Säle, die für Privatfeiern gemietet werden kön-
nen. „Die Leute feiern bei uns alles“, sagt Angeli-
ka Scholtz, die Chefin: Hochzeiten, Beerdigungen,
Geburtstage. Scholtz kann 350 Personen gleichzei-
tig bewirten. Die Leute, so die Wirtin, mögen die
gemütliche Atmosphäre. Sie zeigt einen der ande-
ren Räume. Dort gibt es Parkett und die niedrige,
nach oben runde Decke, die in Ratskellern typisch
ist. „Vor allem ausländische Touristen sind sehr
begeistert“, sagt sie. Wegen der Wärme und
Gemütlichkeit.
An Ratskellern gefällt Angelika Scholtz schon
immer sehr gut, dass sie Geschichte konservieren.
„Sie sind eben altmodisch
und traditionell“, sagt sie.
„An diesem Konzept darf
man nicht rütteln.“ Das
weiß sie aus Erfahrung.
„Die Gäste erwarten, dass im Ratskeller alles so ist,
wie es immer war.“
Ein anderes Konzept hat in einem Ratskeller
meistens schlechte Chancen. In den Charlotten-
burger Kellerräumen war für kurze Zeit auch ein-
mal ein italienisches Restaurant. „Das hat aber
nicht funktioniert“, sagt Scholtz. Eigentlich mögen
die Deutschen italienisches Essen sehr. Nur eben
nicht im Ratskeller. Da muss es deutsch sein. <
Die Deutschen mögenitalieni sches Essen – aberbitte nicht im Ratskeller.
2 Restaurants, die traditionelle deutsche Gerichte
anbieten, heißen am häufigsten Ratskeller – gefolgt
von Namen wie Linde, Krone und Post, sagt die auf
Gastronomiethemen spezialisierte Business Target
Group. In ganz Deutschland gibt es rund 150 Rats-keller.
2 Die ältesten Ratskeller gibt es in Norddeutsch-
land. Einer davon ist der Keller im 700 Jahre alten
Rathaus von Lübeck. Schon 1224 sind Lübecker
Kaufleute an den Rhein gereist, um dort Wein einzu-
kaufen, so erzählt man. Während einer sehr langen
Zeit war der Weinkeller ein gesellschaftliches Zen-
trum der Stadt. Wegen seiner historischen Einrich-
tung wird er heute von vielen Touristen besucht. Viele
EINE ALTE TRADITION
Stadtführungen bringen die Touristen zum Mittag -
essen in die historischen Räume.
2 Im Ratskeller von Bremen werden seit 1405
deutsche Weine gelagert und verkauft. Rund 650
Sorten deutscher Weine gibt es unter dem Bremer
Rathaus zu kaufen, so viele verschiedene wie an kei-
nem anderen Ort der Welt. Der Hauptraum, die Histo-
rische Halle, ist 300 Quadratmeter groß. Insgesamt
20 Säulen tragen die großen Gewölbe. Dort können
sich Besucher vier gigantische Weinfässer ansehen,
das größte davon hat Platz für den Inhalt von 37 000
Flaschen. Heute wird in dem 275 Jahre alten Fass
aber kein Wein mehr gelagert. Neben der Halle gibt
es noch andere Räume, wie die fünf kleinen Zimmer,
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häufig oftgef¶lgt v¶n (direkt) vordie L“nde, -n Baumartdie Krone, -n Schmuck, den ein Monarch auf dem Kopf
trägt
der Kaufmann, Person, die im Einkauf/Verkauf arbeitet-leutedie H„lle, -n sehr großer, hoher Raumdie Säule, -n dünner, langer, vertikal stehender Gegen-
stand, der eine Decke stabil in ihrerPosition hält
das Gewœlbe, - nach oben runde Deckedas Weinfass, ¿er großer Gegenstand aus Holz, in dem man
Wein lagertdas Geschæft, -e hier: wirtschaftliche Aktivitätgehoben hier: teuer
in denen die Kaufleute früher mit Kapitänen unge-
stört über Verträge und Geschäfte sprachen.
2 In der Schweiz und in Österreich gibt es zwar
auch Ratskeller, aber nicht in so vielen Orten wie
in Deutschland. Bern und Wien haben typische
Ratskeller. Darin sind aber gehobene Restaurants,
die mehr als nur traditionelle Gerichte anbieten.
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60
l„nggestreckt (sehr) lang und gerade
die L„tte, -n langes, flaches StückHolz
firmieren hier ironisch: ≈ bekanntsein als
das Br¡tt(e)l, -n Skiösterr., südd.
der Hügel, - ≈ kleiner Berg
„bwärtsrasen sehr schnell abwärts-fahren
Wer s“ch früh übt ... kurz für: „Früh übt sich,was ein Meister werdenwill.“ ≈ Wer sehr gutsein will, muss früh an -fangen, dafür zu üben.
Diese Br¡tter s“nd ¡s, gemeint ist: Die Skierdie die W¡lt bedeuten. und das Skifahren sind es, was wirklich wichtig im Leben ist.(die Br¡tter, die die bekannte Worte ausW¡lt bedeuten einem Gedicht von
Friedrich Schiller; ge -meint ist: Bühne imTheater)
der Insulaner, - Bewohner einer Insel
der S“nn hier: Bedeutung
DER BLICK VON INNEN
HEINRICH STEINFEST ÜBER
ÖSTERREICHSSCHIFAHRER Schifahren muss in Österreich jeder können. Das lernen schon kleine
Kinder. Einige werden dabei zu Stars – das muss auch so sein. Denn in
welcher anderen Sportart hätte das kleine Alpenland sonst Erfolgschan-
cen auf der ganzen Welt?
S C H W E R
perfektDEUTSCH 3/12
Der Österreicher firmiert ja nicht nur als
Kulturmensch, sondern ebenso als Schi-
mensch (…). Ein Land, in dem schon die
Kleinsten auf den Bretteln stehen und die Hügel
und Berge abwärtsrasen. Das ist ein wichtiger
Punkt, diese Konditionierung der Jüngsten, nicht
bloß aus einer Wer-sich-früh-übt-Philosophie her-
aus, sondern weil dies ein symbolischer Akt ist.
Diese Bretter sind es, die die Welt bedeuten. Für
einen Insulaner ist es nämlich gleichgültig, ob es
Gegenden auf der Erde gibt, wo es niemals
schneit. Am Mond schneit es auch nicht.
Das Kind lernt, den Schnee und die Bewegung
auf ihm als fundamental zu erkennen. Jedoch
nicht in dem Sinn – wie das
vielleicht für einen Skandi-
navier oder Grönländer gilt
–, um sich von einem Punkt
zu einem anderen zu bege-
ben und dabei schwierige
Wegstrecken zu über-
brücken, woraus sich Sportarten wie Schilanglauf
und Biathlon entwickelt haben. Nein, beim Schi-
fahren ergibt sich erneut das Prinzip des Orna-
ments, des reinen Schmucks, der sinnentleerten
Geste und Zierde. Was seinen optimalen Aus-
druck im Wedeln findet, bei dem ein hübsches
Strickmuster in den Schnee gepflügt wird. Ich
kann mich gut erinnern, wie erfreulich es war,
Hansi Hinterseer beim Schauwedeln zuzusehen,
ohne dass ich behaupten möchte, er schuf wie
Hans Krankl einen Raum, in dem die Zeit still-
steht. Eher hat man heute das Gefühl, Hansi Hin-
terseer selbst würde irgendwie in der Zeit fest-
stecken, unfähig, alt zu werden, unfähig, einen
seinem tatsächlichen Alter entsprechenden
Zustand der Würde zu finden. Stattdessen ... es
soll hier nicht über die volkstümliche Schlager-
musik gespottet werden, aber sie birgt nun mal
ganz sicher nicht die Möglichkeit, Würde zu ent-
wickeln. Sie ist auch nicht etwa österreichisch
oder bayerisch oder alpenländisch. Nein, im Falle
der volkstümlichen Schlagermusik scheinen aus-
nahmsweise jene Angsthasen recht zu haben, die
immer von Außerirdischen sprechen und uns
davor warnen, Fernsehgeräte einzuschalten und
Tonträger zu erstehen.
So wächst also das
österreichische Kind mit
langgestreckten, schmalen
Latten an den Füßen auf,
mit Gebilden, die den auf-
rechten Gang erschweren,
ja die einem etwas von der
gebeugten oder geduckten Haltung der Vorfahren
zurückgeben. Und weil fast alle zum Schifahren
gehen, kommt man selten auf die Idee, daran
etwas komisch zu finden, einen ganzen Tag lang
in solch unbequemen Positionen zu verbringen
und plattgewalzte Pisten noch platter zu walzen.
Klar, es geht auch um die Freude dabei, von wel-
cher etwa der Austropopper Wolfgang Ambros,
dieser Pionier der Dialektwelle und spätere Cat
Stevens der Volksmusik, berichtet. Doch welche
Freude ist wirklich gemeint? Den kalten Wind zu
spüren? Sich ein Bein zu brechen? In derselben
„So wächst also das öster-reichische Kind mit langge-streckten, schmalen Latten
an den Füßen auf.“
HEINRICH STEINFEST
Der österreichische Autor,
geboren 1961 in Australi-
en, wuchs in Wien auf. Er
ist spezialisiert auf Krimis
und wurde mehrfach mit
dem Deutschen Krimipreis
ausgezeichnet. Dieser Text ist aus sei-
nem Buch Gebrauchsanweisung für
Österreich. Darin beschäftigt sich Stein-
fest mit Klischees und Vorurteilen über
seine Heimat.
auszeichnen hier: einen Preis geben
die Gebrauchsan- Text, der erklärt, wie manweisung, -en ein Produkt benutzt (hier
ironisch)
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61perfektDEUTSCH3/12
Haltung, mit der man seinen Hintern über eine
verdreckte Toilette hält, ohne sie zu berühren, mit
dem Schilift hochzufahren? Sich in Schihütten
betrügen zu lassen? – Ich glaube nicht an die kol-
portierte Freude beim Schifahren. Nein, das Schi-
fahren gehört zu diesen Dingen, die wir so gerne
tun, um wieder damit aufzuhören (vergleiche
Dichterlesungen). Die Bedeutung des Après-Ski ist
neben der gastronomischen eine therapeutisch-
rituelle. Es handelt sich um eine Feier der Überle-
benden.
Der eigentliche Sinn des Schifahrens eröffnet
sich dem Österreicher aber natürlich dadurch, dass
er dank dieser Sportart ins Bewusstsein der Welt
rückt. Zum Sport gehört die Hysterie. Sie wird im
Falle österreichischer Schistars mit ungemeiner
Intensität betrieben. Wenn man Ärzte als Götter
in Weiß bezeichnet, so sind Schisportler Götter im
Weiß. Und wie auch bei den Ärzten kann man
sich nicht sicher sein, ob hier die Wirklichkeit die
Fiktion beeinflusst oder umgekehrt. Ob Men-
schen, die Schisportler sind, wirklich so unglaub-
lich gesund und fröhlich und bodenständig und
kernig sind, dass jedes ihrer Wörter im Interview
ein oberschenkelartiges Volumen besitzt? Sehen
sie nur so aus wie Stollenwichtel, die man aus dem
Berg herausgeholt und zu beträchtlicher Größe
aufgebläht hat? Oder sind sie tatsächlich Stollen-
wichtel?
Wenn sie im Ziel stehen, keuchend, aber unge-
brochen, verkörpern sie eine österreichische Mus-
kularität, ein Niederringen gar nicht so sehr der
Gegner als der Natur, die man sich schifahrender-
© 2008
PIPER VER
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BH
, MÜ
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TOS: B
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; ISTOCK
PHO
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die H„ltung hier: Position des Körpers
der Vorfahr, -en z. B. Großeltern, Eltern derGroßeltern …
pl„ttwalzen mit einer Maschine sehr flach drücken
die P“ste, -n Bereich auf einem Bergzum Skifahren
der Austropopper, - Musiker, der Popmusik mitösterreichischen Textenmacht
die Dial¡ktwelle, -n ≈ Mode, Dialekt zu spre-chen und zu singen
der H“ntern, - Körperteil, auf demman sitzt
verdr¡ckt sehr schmutzig
die Schihütte, -n Gasthaus auf einem Berg
kolportieren etwas weitersagen, vondem man nicht weiß, obes wahr ist
die D“chterlesung, -en Veranstaltung, bei der einDichter aus seinem Werkvorliest
der/die Überle- Person, die in einer ge-bende, -n fährlichen Situation am Leben bleibt
s“ch erœffnen hier: klar werden
d„nk wegen, durch
“ns Bew¢sstsein r•cken bekannt werden
¢ngemein hier: sehr groß
betreiben hier: machen
bezeichnen „ls nennen
¢mgekehrt genau das Gegenteil
unglaublich/ hier: sehr, besonders¢nglaublich
bodenständig mit der Heimat verbunden
k¡rnig hier: sportlich kräftig
oberschenkelartig so dick wie ein Ober- schenkel(der Oberschenkel, - oberer Teil des Beins (bis
zum Knie))
das Volumen, Volumina hier: Größe, Wichtigkeit
der St¶llenwichtel, - Märchenfigur, die aussieht wie ein sehr kleiner (alter) Mann und in einem Stollen lebt(der St¶llen, - hier: langer Gang in einen
Berg, über den man Salze,Metalle oder Mineraleherausholt)
betræchtlich ziemlich
aufblähen groß und rund machen
keuchend laut und tief atmend
¢ngebrochen trotz allem nicht ge -schwächt
verkœrpern als Symbol für etwas gel-ten
die Muskularität Muskelstärke(der M¢skel, -n elastischer Körperteil bei
Mensch und Tier, um einenTeil des Körpers oder einOrgan zu bewegen)
niederringen hier: siegen über
der Gegner, - hier: anderer Skisportler
schifahrenderweise durch Skifahren
s“ch ¢ntertan m„chen dominieren, kontrollieren
präparieren hier: mit Maschinen sovorbereiten, dass man gutdarauf fahren kann
gest„lten hier: eine Form geben
¢nbändig wild
widerspenstig hier: so, dass sie sich nichtam Willen der Menschenorientieren lässt
zähmen hier: ≈ kontrollieren
weise untertan macht. Die Piste – so perfekt sie
präpariert ist, so perfekt sie gestaltet wurde – ist
ein Stück unbändiger, widerspenstiger Natur, das
vom Schifahrer gezähmt wird. <
s“ch begeben zu an einen bestimmten Ort gehen
überbr•cken hier: schaffen
der Schilanglauf Sportart, bei der man in flachem GebietSki fährt
s“ch ergeben hier: sich als Ergebnis zeigen
erneut ≈ neu, wiederholt
s“nnentleert ohne Bedeutung, ohne Zweck
die Zierde Dekoration
wedeln hier: sich mit parallelen Skiern in kurzenKurven von einer Seite zur anderenbewegen
das Str“ckmuster, - Formenkombination beim Stricken(str“cken ≈ mit zwei langen Metallteilen eine
Handarbeit aus Wolle herstellen)
pflügen hier: ≈ machen und dabei eine Spur hinter sich lassen
erfreulich angenehm
schauwedeln wedeln vor Publikum
eher hier: ≈ mehr
¢nfähig so, dass man etwas nicht kann
entspr¡chend passend
die W•rde hier: Art, wie man sich zeigt und verhält,die von anderen geachtet wird
v¶lkstümlich hier: ≈ für das Volk, traditionell
die Schlagermusik Musik mit einfachen Melodien undLiedtexten
sp¶tten hier: Witze machen
b¡rgen hier: enthalten
nun mal wirklich, einfach
der F„ll, ¿e hier: Beispiel
ausnahmsweise als Ausnahme
der [ngsthase, -n ängstlicher Mensch
der Außerirdische, -n ≈ Organismus oder Figur, die nicht vonunserem Planeten ist
der Tonträger, - Medium zum Speichern von Musik oderSprache, z. B. CD, MP3 …
erstehen hier: kaufen
das Geb“lde, - Ding, Gegenstand
aufrecht hier: mit dem Rücken in vertikalerPosition
erschweren schwieriger machen
gebeugt hier: mit dem Kopf und Oberkörper nachunten; ↔ gerade
ged¢ckt so, dass man den Kopf nach untenbewegt und den Körper klein macht
60-61_Bvi_0312 07.02.12 14:14 Seite 61
62 perfektDEUTSCH 3/12
200 Millionen Mal wurden die Bücher von Karl May
verkauft – kein anderer deutschsprachiger Schriftsteller
hatte so viel Erfolg. 100 Jahre nach seinem Tod erin-
nert EVA PFEIFFER an den Mann, der durch seine
Wildwest-Geschichten bis heute berühmt ist.
M I T T E L
Stark, tolerant, Pazifist Karl May posiert als Old Shatterhand
Populäre Filme Die Schauspieler Pierre Brice und Lex Barker
62-64_KarlMay_0312 07.02.12 14:15 Seite 62
63perfektDEUTSCH3/12
Er ist stark. Er kämpft für das Gute, das
Zivilisierte und den Frieden. Er
spricht viele Sprachen und ist intellektu-
ell. Er ist ein guter Christ. Überhaupt: Er
ist der perfekte Held.
So beschreibt der berühmte deutsche
Schriftsteller Karl May die Figur des Old
Shatterhand in seinen Romanen. Bis
heute haben sich Mays Bücher insgesamt
rund 200 Millionen Mal verkauft, sagt
Bernhard Schmid, Chef des Karl-May-
Verlags. Die Romane gibt es in 42 Spra-
chen, seit Kurzem auch in Kurdisch und
Albanisch. Am populärsten ist May in den
deutschsprachigen Ländern. „In Holland
hat er auch viele Fans“, sagt Schmid.
Kaum gelesen wird er in Deutschlands
Nachbarland Frankreich.
Egal in welchem Land – May hat die
Fantasie vieler Kinder, Jugendlicher und
Erwachsener geweckt. Besonders be -
kannt sind seine Bücher über den
Weißen Old Shatterhand und den India-
ner Winnetou, zum Beispiel Winnetou I
oder Der Schatz im Silbersee. Sie spielen
im Wilden Westen. May beschreibt die
Landschaft extrem detailliert, obwohl er
lange Zeit selbst nur Bücher über sie gele-
sen hatte. Erst 1908, nach mehr als 30
Jahren Wildwest-Schriftstellerei, reiste
May ein erstes und einziges Mal nach
Amerika. In seinen Geschichten kämpfen
der Apachen-Häuptling Winnetou und
dessen Freund Old Shatterhand zusam-
men gegen Banditen. Charakteristisch für
die Romane sind außerdem die komi-
schen Nebenfiguren.
So wie Winnetou stellten sich viele
Deutsche lange Zeit alle Indianer vor:
ehrlich, stark, gut und wild. Der wahre
Held in Mays Geschichten blieb aber Old
Shatterhand. Manche Leser kritisieren die
Klischees über verschiedene Völker in sei-
nen Romanen und nennen May einen
Rassisten. Außerdem mochte Adolf Hitler
Mays Bücher. Aber heute sagen viele May-
Fans, man habe den Schriftsteller falsch
verstanden. „May war Pazifist“, sagt zum
Beispiel Schmid.
Das meint auch Ulf Debelius, Chef der
Karl-May-Gesellschaft. Der Verein mit
ungefähr 1700 Mitgliedern auf der ganzen
Wildw¡st / Gebiet im Westen Nordameri -der W“lde W¡sten kas zu der Zeit, als es noch
nicht zu den amerikanischenBundesstaaten gehörte
überhaupt hier: ≈ insgesamt
der H¡ld, -en Person, die ohne Angst gefähr-liche Aufgaben löst
s“ch verkaufen verkauft werden
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -schriften oder Bücher herstellt
w¡cken hier: aktivieren, stimulieren
der Sch„tz, ¿e eine Menge von Gegenständenmit hohem Wert, z. B. aus sehrteurem Metall oder Geldstücke
die Schrift- Arbeit als Schriftstellerstellerei, -ender Häuptling, -e Chef eines Naturvolkes
s“ch vorstellen hier: eine Idee haben, wiejemand sein könnte
wahr hier: wirklich
die Ges¡llschaft, hier: Organisation, Verein-endas Gefængnis, Gebäude, in das Kriminelle -se geschlossen werden
]r s¶ll … ge- Man sagt, dass er … gestohlenstohlen haben. hat.
das Del“kt, -e kriminelles Tun, kriminelleSache
ver„ntwortlich ≈ sagen, dass jemand schuldm„chen für ist an
seien Konj. I von: sein
eben hier: ≈ genau, speziell
der St¶ff, -e hier: Inhalt eines Karl-May-Romans
Welt untersucht die Romane des Schrift-
stellers. Debelius sagt: „Mays Helden
kämpfen für Frieden und sind tolerant.“
Da Hitler Mays Bücher so gemocht
hatte, wurde der Schriftsteller in der
Deutschen Demokratischen Republik
(DDR) viele Jahre ignoriert – obwohl er
1842 im sächsischen Ernstthal geboren
wurde und später im sächsischen
Radebeul lebte. Erst in den 80er-Jahren
entdeckten die DDR-Politiker ihr Interes-
se an May als Sohn armer Arbeiter. Seit
1985 ist das Haus, in dem er geboren
wurde, ein Museum.
May hatte schon als Kind und Jugend-
licher viel Fantasie – aber wenig Geld. Er
hatte 13 Brüder und Schwestern. Neun
von ihnen sind jung gestorben. May saß
insgesamt acht Jahre im Gefängnis, zum
Beispiel weil er als Student eine Uhr
gestohlen haben soll oder für ähnliche
Delikte verantwortlich gemacht wurde.
Später kritisierten ihn viele wegen der
„Old-Shatterhand-Legende“: May sagte,
er und Old Shatterhand seien dieselbe
Person, und alle Geschichten aus den
Romanen seien wahr. Debelius sagt, dass
dies eine psychische Krankheit des
Schriftstellers gewesen sei und dass er
manch mal nicht mehr genau zwischen
Realität und Fantasie unterscheiden
konnte.
Aber die Fantasie des Schriftstellers ist
eben auch das, was seine Fans bis heute
an seinen Büchern lieben. So wurden aus
Karl-May-Stoffen mehr als 30 Filme und
Serien gemacht. Vor allem die 60er-
Jahre-Filme mit dem französischen
Schauspieler Pierre Brice als Winnetou
und dem Amerikaner Lex Barker als Old
Shatterhand waren Erfolge. Brice wurde
für das Publikum fast identisch mit Win-
netou. In seiner Autobiografie schrieb der
Schauspieler deshalb, dass es nicht nur
Winnetou in seinem Leben gab. Trotzdem
spielte Brice den Indianer immer wieder,
Er beschrieb die amerikanischeLandschaft extrem detailliert –
ohne da gewesen zu sein.
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IV; ELSPE-FESTIVAL
Unter freiem Himmel Karl May gibt esauch auf der Bühne
62-64_KarlMay_0312 07.02.12 14:15 Seite 63
64
auch bei Karl-May-
Festspielen (siehe Kasten
unten).
In der DDR wurden
eigene Indianer-Filme
gemacht, in denen oft
Gojko Mitic aus dem heu-
tigen Serbien eine Art
Winnetou spielte. Offiziell
orientierten sich die Filme
nicht an Mays Büchern.
Trotzdem nannte man
Mitic den „Winnetou des
Ostens“.
Neben dem Museum in Mays Geburts-
haus erinnert heute auch ein Museum in
Radebeul bei Dresden an den Schriftstel-
ler. Es gehört der Karl-May-Stiftung, die
die Erinnerung an den Schriftsteller
pflegt. 60 000 Besucher pro Jahr, vor
allem Familien, sehen sich in Radebeul
die Villa Shatterhand an, in der der Autor
gewohnt hat. Darin sind Zimmer mit Mays
Möbeln, Büchern und Bildern im Original
zu sehen. Auch die Villa Bärenfett ist Teil
des Museums. Darin werden Indianer-
schmuck, -kleidung und -objekte ge -
zeigt. „In den 80er-Jahren kamen mehr
als 300 000 Besucher im Jahr ins Muse-
um“, sagt André Köhler von der Stiftung.
May sei heute kein Massenphänomen
mehr. „Aber Jugendliche
mögen ihn immer noch“,
sagt Köhler. Deshalb plant
das Museum mehr Veran-
staltungen für junge Men-
schen.
Aber May, das ist mehr als
Winnetou und Old Shatter-
hand. Seine Geschichten
spielen auch im Orient. In
ihnen heißt der Held Kara
Ben Nemsi. Er reist mit sei-
nem Freund Hadschi Halef
Omar durch die Wüste. Auch
Kara Ben Nemsi kämpft für den Frieden.
Er ist wie ein „Old Shatterhand des Ori-
ents“. Wieder beschreibt May in seinen
Romanen die Landschaft dort extrem
detailliert, obwohl er sie erst 1899 auf
einer Reise kennenlernte.
Am Anfang seiner Karriere arbeitete
May bei einer Zeitschrift, dann schrieb er
triviale Geschichten, viel später schließ-
lich komplexe Romane mit Tendenz zum
Surrealismus. „Viele wissen gar nicht, wie
viele Seiten May hatte“, sagt Bernhard
Schmid. <
perfektDEUTSCH 3/12
DIE FANS LIEBEN AUCH DIE PARODIE
Karl May zieht auch viele Jahre nach
seinem Tod noch das Publikum an –
und das ins Kino! Der Schuh des Mani-
tu, die Parodie der May-Filme der 60er-
Jahre mit Pierre Brice als Winnetou,
war 2001 mit 11,7 Millionen Besuchern
ein Hit. Der Film von und mit dem Komi-
ker Michael Herbig ist in Deutschlands
Kinos einer der größten Erfolge seit
1945. In dem Film tritt auch die Figur
des Karl May kurz auf.
Wie finden May-Fans und -Experten
den Film? „Er ist super“, sagt Bernhard
Schmid vom Karl-May-Verlag. Trotz-
dem hofft Schmid auf einen seriösen
neuen Film über den Schriftsteller, der
dem Publikum Lust auf die Bücher
macht. Auch Ulf Debelius von der Karl-
May-Gesellschaft mag den Schuh des
Manitu. „Ich habe viel gelacht im
Kino!“, erzählt er. Debelius freut sich,
dass so viele Kinobesucher den Film
sahen. „Das zeigt, wie populär May
auch heute noch ist“, sagt er. Eine Par-
odie könne nur Erfolg haben, wenn das
Original bekannt sei.
Aus dem Film wurde inzwischen auch
ein Musical gemacht. Es wurde von
Ende 2008 bis 2010 in Berlin gezeigt.
„nziehen hier: ≈ machen, dassman sich für Winnetouinteressiert
der Komiker, - Künstler, der Menschenzum Lachen motiviert
auftreten hier: sich zeigen
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen,Zeitschriften oderBücher herstellt
die Ges¡llschaft, -en hier: Organisation,Verein
kœnne Konj. I von: können
sei Konj. I von: sein
WINNETOU AUF DER BÜHNE
Die Geschichten aus Karl Mays Büchern gibt es auch
bei Karl-May-Festspielen in Deutschland, Österreich
und der Schweiz zu sehen, auf mehr als zehn Bühnen.
Am bekanntesten ist die Bühne in Bad Segeberg
(Schleswig-Holstein). Seit 1952 wird dort Karl May
gezeigt. Mehr als 300 000 Besucher sind im letzten
Jahr dafür nach Bad Segeberg gekommen, vor allem
Familien. Das Publikum liebt die Atmosphäre unter
freiem Himmel, sagt Renate Gilenski von den Fest-
spielen. In Bad Segeberg spielten auch schon Pierre
Brice und Gojko Mitic den Indianer Winnetou. Dieses
Jahr gibt es dort von Ende Juni bis Anfang September
Mays Geschichte Winnetou II zu sehen.
In Österreich ist May weniger populär. Zu den Fest-
spielen in Weitensfeld (Kärnten) zum Beispiel kommen
10 000 bis 15 000 Besucher pro Sommersaison. „Vor
allem Familien mögen das gesamte Paket bei den
Festspielen: die Romantik des Wilden Westens zusam-
men mit leckeren kulinarischen Angeboten“, sagt Tho-
mas Koziol von den Weitensfelder Festspielen.
die F¡stspiele Pl. Festival
¢nter freiem H“mmel draußen
die S¶mmersaison, -s hier: Sommermonate, in denen Theatergespielt wird
ges„mt ganz, komplett
das Paket, -e hier: Kombination, Angebot
der W“lde W¡sten Gebiet im Westen Nordamerikas zu derZeit, als es noch nicht zu den ameri -kanischen Bundesstaaten gehörte
Wüste statt Wilder WestenKara Ben Nemsi im Orient
die F¡stspiele Pl. Festival
die St“ftung, -en Organisation mit einer speziellen Aufgabe
der Bär, -en großes, braunes Tier, das im Wald lebt, z. B. in Kanada und Alaska
die Seite, -n hier: Aspekt eines Charakters
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66 perfektDEUTSCH 3/12
KULTURTIPPS
TEUFEL IN SEIDE
Bei Modefirmen gibt es große Konkurrenz. Auch in Leipzig, wo zwei Labels um einen internationalen Preis
kämpfen. Dann kommt die Designerin des Labels Miracle nicht zur Modenschau – keiner weiß, wo sie ist.
Auch ein spezielles Kleid von ihr ist deshalb nicht bei der Modenschau zu sehen. Deshalb gewinnt das Label
Varuth den Preis. Detektivin Elisabeth Aumann beginnt, alles genauer zu untersuchen. Plötzlich wird ein
junges Model gefunden – tot … Der Krimi ist illustriert, es gibt Übungen und Informationen über die Stadt
Leipzig, in der auch Johann Wolfgang von Goethe studierte. Außerdem ist eine Audio-CD dabei.
FAZIT: TOLLER LERNKRIMI AUS DER MODEWELT
Cornelsen, 9,95 Euro
KINO
TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER
Eine Fernsehserie kommt ins Kino: Immer noch sind deutsche und
türkische Klischees das Thema, verkörpert durch die emanzipierte
Jugendliche Lena Schneider (Josefine Preuß, rechts), den Macho Cem
Öztürk (Elyas M’Barek, Mitte) und seine sehr religiöse Schwes ter
Yagmur (Pegah Ferydoni). Aber diesmal spielt die Komödie nicht in
Berlin, sondern auf einer einsamen Insel im Pazifik.
Filmstart: 15.3.
M I T T E L
BUCH MITAUDIO-CDL E I C H T
LESUNG
E. W. HEINE
Nach mehreren historischen Romanen schaut der Architekt und
Schriftsteller Ernst Wilhelm Heine, bekannt als E. W. Heine, nun in die
Zukunft. Magna Mater handelt von einer utopischen Gesellschaft:
Religion, Krieg, Liebe – das alles ist verboten. Die Unvernunft gibt es
nicht mehr, sagt der Orden, der die Gesetze kontrolliert. Wie paradox!
Aber nur eine mutige Frau tut etwas dagegen.5.3. Neuburg8.3. Regensburg9.3. Ingolstadt
TEUFEL IN SEIDEder Teufel, - das Böse als Person, Satandie Seide, -n weicher, teurer Stoffdie Konkurr¡nz Situation, wenn viele Ge -
schäfte/Firmen das Gleicheanbieten
der Preis, -e hier: Gegenstand oder Geld,den/das ein Gewinner be -kommt
die Mode(n)schau, Ausstellung, auf der neue -en Kollektionen gezeigt werdendas Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassung
TÜRKISCH FÜR ANFÄNGERverkœrpern d¢rch hier: gezeigt werden von
E. W. HEINEdie Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der
ein Autor Teile aus seinemBuch liest
h„ndeln v¶n zum Thema habendie }nvernunft nicht rationales Denken und
Tunder {rden, - hier: Gruppe von Men schen,
die gemeinsam ge nau nachRegeln ihrer Ideo logie leben
das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die dieRegierung macht und an dersich alle orientieren müssen
mutig ohne Angst
JULIA HÜLSMANN TRIOdas Ged“cht, -e Poesiedie Begleitung, -en von: begleiten = hier: zum
Piano singen
JOHANNES GRÜTZKEdie Præchtigkeit von: prächtig = sehr schönstehen für ≈ Symbol sein fürdie Malerei Malen als Kunstform
KONZERT
JULIA HÜLSMANN TRIO
Viele Songs der Bonner Jazzpianistin haben Gedichte als Basis. Auf dem Album Scattering
Poems sind sie vom amerikanischen Dichter Edward Estlin Cummings. Für ihre Projekte
sucht sich Julia Hülsmann
Begleitung: einmal die
nor wegische Sängerin Re -
bekka Bakken, einmal die
italienische Sängerin Anna
Lauvergnac. Es passt immer.
Auch live mit ihrem Trio.
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3.3. Berlin4.3. Stuttgart5.3. Hannover6.3. Kiel12.3. Landsberg
(mit Marc Sinan)13.3. CH-Zürich14.3. Freiburg30.3. Köln31.3. Karlsruhe
66-67_Kulturtipps_0312 08.02.12 15:22 Seite 66
67perfektDEUTSCH3/12
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EIN TAGWERK LEBEN
Dora Prinz ist die Tochter armer Bauern aus dem Allgäu. Sie wird 1919
geboren. Mit 16 Jahren fängt sie an, bei fremden Leuten als Magd zu
arbeiten. Die Arbeit ist sehr anstrengend, und die Bauern sind oft
ungerecht. Trotzdem mag Dora ihr Leben. Sie liebt die Natur und die
Tiere. Sie will finanziell unabhängig sein und nicht heiraten. Dora ist
stolz. Als ihre Mutter stirbt, arbeitet sie wieder auf dem Bauernhof
ihrer Eltern – wieder als Magd. Zusammen mit der Journalistin
Sabine Eichhorst hat sie im Alter von 90 Jahren ihre Erinnerungen an
das Leben zwischen Stall und Küchenarbeit aufgeschrieben. Die Autobiografie ist in ein-
facher Sprache geschrieben, oft sind aber Wörter aus dem Bayerischen dabei.
FAZIT: INTERESSANTE ERINNERUNGEN AN EIN TRADITIONELLES
BAUERNLEBEN
Knaur Taschenbuch Verlag, 8,99 Euro
BUCH
AUSSTELLUNG
JOHANNES GRÜTZKE
In den 70er-Jahren startete der Berliner Maler die Schule
der Neuen Prächtigkeit. Dieser Stil steht für realistische
Malerei mit ironischer Verzerrung. Die Künstler distanzier-
ten sich von der abstrakten Malerei, die damals sehr in
Mode war. Außer Bildern von Johannes Grützke zeigt die
Retrospektive auch Plastiken, Bühnenbilder, Kostümbilder
und Theaterplakate.
bis 9.4. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum
S C H W E R
THEATER
LEBEN DES GALILEI
Er ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Dramatiker – ein guter Grund, seine
Dramen zu spielen. In „Leben des Galilei“ beschreibt Bertolt Brecht (1898 - 1956) die
Freiheit und Verantwortung der Wissenschaften. Sein Galilei steht nicht nur für den ita-
lienischen Astronomen, der nach Androhung von Folter die Wahrheit opferte. Er steht
auch für die Männer, die im Zweiten Weltkrieg die Atombombe konstruierten.
Premiere: 9.3. Duisburg, Theater Duisburg16.3 Bonn, Theater Bonn
die Verz¡rrung, -en von: verzerren = etwas nichtso zeigen, wie es in Wirk -lichkeit ist
s“ch distanzieren hier: sich unterscheiden wol-len
die Pl„stik, -en Figur, die von einem Künstlergemacht ist; Skulptur
DIE TÜRENdie Pl„ttenhülle, -n dickes Papier mit Bildern und
Schrift, in dem eine Platte steckt
(die Pl„tte, -n flaches, rundes, schwarzesStück aus einer Plastikart(Vinyl) mit Musik)
kl“ngen nach hier: Musik machen wie die H„mburger Schule mehrere Bands, die nach der
Neuen Deutschen Welle Endeder 80er- bis Mitte der 90er-Jahre mit deutschsprachigerPopmusik weitermachten
LEBEN DES GALILEIdie W“ssenschaft, -en spezieller Bereich (z. B.
Chemie), in dem viel Wissengesammelt wird
stehen für hier: ≈ Symbol sein fürdie [ndrohung, -en von: androhen = sagen, dass
man etwas Unangenehmestun wird, wenn der anderenicht macht, was man will
die F¶lter von: foltern = jemandemschlimme körperlicheSchmerzen machen
¶pfern hier: freiwillig nicht mehröffentlich bekannt machen
die Atombombe, -n ≈ Nuklearbombe
EIN TAGWERK LEBENdas Tagwerk, -e hier: Größe eines Stücks Land,
das ein Mann an einem Tag bearbeiten kann
(be„rbeiten hier: z. B. Früchte oderGemüse sammeln)
die Magd, ¿e früher: Arbeiterin auf einemBauernhof
¢ngerecht hier: so, dass nicht jedergleich viel arbeiten muss
¢nabhängig hier: ohne finanzielle Hilfeder St„ll, ¿e Raum oder Gebäude für Tieredas Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassungder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -
schriften oder Bücher herstellt
KONZERT
DIE TÜREN
Eine Plattenhülle, die aussieht wie eine billige Plastiktüte? Klar, da ist
Punk drin – denkt man. Aber die Musiker aus Berlin klingen nach
Hamburger Schule, wie die Bands Blumfeld und Tocotronic. Es gibt aber
mehr Variation. Die Texte von Die Türen sind kritisch und voll Ironie. Das
ist mehr, als in eine normale Plastiktüte passt.
8.3. Münster9.3. Oberhausen10.3. Köln11.3. Frankfurt/Main12.3. Schorndorf13.3. München14.3. Leipzig
66-67_Kulturtipps_0312 08.02.12 15:22 Seite 67
68 perfektDEUTSCH 3/12
Deutsche Sprachwelt wissen,
die Zeitschrift der Denglisch-
Gegner. Sie sammelte Unterschriften und
schrieb einen Protestbrief. Florian Baum von
Schlecker antwortete: „Schlecker hat nach
einem neuen Unternehmensmotto gesucht.
Dieses Motto sollte die durchschnittlichen
Schlecker-Kunden, die niederen bis mittleren
Bildungsniveaus zuzuordnen sind, anspre-
chen.“ Baum hat dann noch genauer erklärt,
was er damit meinte: „Die Zielgruppe unseres
Werbespruchs sind auch nicht die vielleicht
fünf Prozent der Bevölkerung, zu denen Sie
und Ihre Mitunterzeichner gehören (nämlich
promovierte Akademiker, Philologen und
andere reflektierte Sprachverwender) – son-
dern die übrigen 95 Pro-
zent.“ Aha. Schlecker hält
also den größten Teil der
deutschen Bevölkerung
und besonders die eigenen
Kunden für blöd.
Aber vielleicht sind wir wirklich nicht so
intelligent. Sie kennen den Ausdruck Public
Viewing? Er entstand während der Fußball-
weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Mit
Public Viewing meinen wir das gemeinsame
Ansehen von Sportübertragungen auf Groß-
bildschirmen an öffentlichen Plätzen. Das
muss man erklären, denn in englischsprachi-
gen Ländern ist Public Viewing etwas kom-
plett anderes. Briten verstehen darunter einen
Tag der offenen Tür – US-Amerikaner auch
das öffentliche Aufbahren eines Toten. Wun-
dern Sie sich als US-Amerikaner also nicht,
wenn Ihr deutscher Freund das Fußballtrikot
anzieht, obwohl Sie mit ihm einem gerade
Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollen.
Ein bisschen doof fand das auch der nord-
rhein-westfälische Radiosender 1Live. Er such-
Wir Deutschen haben
einige sehr komische
Angewohnheiten. Be -
son ders in der Sprache. Ein bekanntes
Phänomen: der Aküfi, auch bekannt als
Abkürzungsfimmel. Wir ha ben kei -
ne Luftmatratze, sondern eine
Luma. Die elektronische Steuererklä -
rung heißt Elster (wie auch ein sehr diebischer
Vogel). Und wenn unser Ex-Minister Karl
Theodor zu Guttenberg wieder in den Me dien
zu sehen ist, dann steht auf dem Cover: KTG
ist wieder da! Wenigstens hat man nur seine
ersten beiden Vornamen ge nommen. Karl-
Theodor Maria Nikolaus Jo hann Jacob Philipp
Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu
Guttenberg wäre als Abkürzung auch wirklich
sehr extrem geworden.
Aber Abkürzungen sind uns Aküfi-Fans
natürlich nicht genug. Englisch ist in! So
schrieb eine Mutter eine eigentlich sehr trau-
rige SMS an ihre Tochter: „Opa ist tot, lol,
Mama“. Sehr merkwürdig. Jeder Teenager
weiß, dass „lol“ eigentlich für
„laughing out loud“ steht.
War die Mutter so froh über
den Tod ihres Vaters, dass sie
ihr lautes La chen per Handy
weiterschicken wollte? Natür-
lich nicht. Die arme Frau dachte, dass sie ihrer
Tochter gerade „lots of love“ gesendet hatte.
Falsch verstandene Abkürzungen können
also für viel Verwirrung sorgen. Aber mit Eng-
lisch sollte man in Deutschland sowieso vor-
sichtig sein. Das weiß inzwischen auch die Par-
fümeriekette Douglas. Sie hatte den tollen Slo-
gan „Come in and find out“. Die meisten
Deutschen übersetzen das so: „Komm rein
und finde wieder heraus.“ Ein sehr pragmati-
sches Motto. Der Autohersteller Mitsubishi
warb mit „Drive alive“. Beim Durchschnitts-
deutschen kam „Fahre lebend“ an.
Einige Firmen machen es aber noch
schlimmer: Sie mischen Deutsch und Eng-
lisch. Der Drogeriekette Schlecker fiel dieser
Slogan ein: „For you. Vor Ort.“ Was will uns
Schlecker damit sagen? Das wollte auch die
te einen neuen Ausdruck für das gemeinsame
Fernsehen. Wenig später hatten sie einen
gefunden: Rudelgucken. Dieses Wort steht seit
vergangenem Jahr sogar im Duden-Universal-
wörterbuch. Es gibt nur ein Problem: Nie-
mand benutzt es. <
KOLUMNE
S C H W E R
ILLUSTR
ATION
: BER
NH
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D FÖ
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die Steuererklärung, Informationen für das Finanz --en amt über Gehalt und das Geld,
das man in einem Jahr ausge-geben hat: Das Finanzamt ent-scheidet dann über die Höhe der Steuern.
die [ngewohnheit, -en ≈ Gewohnheitder [bkürzungs- (fast krankhafte) Ge -fimmel wohnheit, alle Wörter kürzer zu
machendie L¢ftmatratze, -n ≈ langes Kissen aus Plastik, das
man mit Luft füllt und auf dasman sich legen kann
die SMS, - kurz für: Short Message Service≈ kurzer Brief: Man schickt ihnmit dem Handy.
für Verw“rrung s¶rgen hier: der Grund dafür sein, dassman etwas Falsches glaubt
die Parfümeriekette, -n Firma mit vielen Parfümerien anverschiedenen Orten
„nkommen bei hier: verstehendas D¡nglisch Deutsch mit (zu) vielen eng-
lischen Ausdrücken gemischtder Gegner, - hier: Person, die gegen etwas
protestiertdas Unternehmens- Firmenmottomotto, -sdas B“ldungsniveau, -s hier: Art des Ausbildungs -
abschlusseszuordnen hier: sagen, dass jemand zu
einer bestimmten Gruppegehört
„nsprechen hier: versuchen, das Interessezu bekommen von
der W¡rbespruch, ¿e Slogander M“tunterzeichner, - hier: Person, die gemeinsam
mit anderen den Protestbriefunterschrieben hat
promoviert mit dem Titel „Doktor“der Akademiker, - Person, die an einer Universität
studiert hatreflektiert so, dass man genau überlegt,
was man sagtder Tag der ¶ffenen Tür Tag, an dem man eine Firma,
Schule oder Sehens würdigkeitkostenlos besichtigen kann
aufbahren einen offenen Sarg mit einem Toten aufstellen
(der S„rg, ¿e großer, langer Kasten, in denein Toter gelegt wird)
das Trikot, -s franz. Sporthemdder Verst¶rbene, -n Toterdie l¡tzte Ehre erweisen ≈ an einer Zeremonie für einen
Toten teilnehmendas Rudel, - Gruppe von wilden Tieren
CLAUDIA MAY
In der deutschen Sprache gibt es seltsame Phänome-
ne: Vögel, die eigentlich eine Steuererklärung sind –
und viele englische Wörter. Da kommt es zu einigen
sprachlichen Katastrophen.
„Einige Firmen machenes aber noch schlim-
mer: Sie mischenDeutsch und Englisch.“
68_Kolumne_0312 07.02.12 14:15 Seite 68
25 SPEZIALSEITEN
BADEN-WÜRTTEMBERG
Vom Bodensee, dem größten deutschen See, bis zum Ulmer Münster,
der Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt; von der berühmten
Heidelberger Schlossruine bis zu den historischen Fassaden von
Schwäbisch Hall: Baden-Württemberg ist Deutschlands starker
Südwesten.
Es ist das
Land, in dem
die ersten Autos der Welt fuhren. Bis heute ist kaum eine Region in
Europa so innovativ wie diese. Vielleicht war sie das schon vor sehr,
sehr langer Zeit: Archäologen finden dort zurück zu den Anfängen der
europäischen Kultur.
Heute regiert ein Grüner das Land – eine politische Sensation. Grün
wird dort aber schon lange Zeit gedacht. Speziell in Freiburg, der
deutschen Öko-Hauptstadt.
Dies alles im nächsten Monat. Wenn Baden-Württemberg 60 wird –
und Deutsch perfekt den Südwesten mit einem großen Spezial feiert.
perfektDEUTSCH3/12
NÄCHSTEN MONAT IN
PRÄSENTATIONEN
Gehen Sie sicher durchs nächste Meeting:
Was erwarten Kollegen und Geschäfts-
partner von Ihnen, wenn Sie ihnen auf
Deutsch ein Projekt präsentieren?
SCHULE ZUMWOHNEN
Von reichen Söhnen und schwierigen
Mädchen, vielen Regeln und manchen
Partys: Wie ist das Leben im Internat?
perfektDEUTSCH
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
SYLT
Die Insel der Gourmets
ANGEKOMMEN
Die Erfahrungen von Menschen aus
Euro-Krisenländern in Deutschland
BERLIN
Neuer Flughafen für die Hauptstadt
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DAS APRIL-HEFT GIBT ES AB 28. MÄRZ
Wunderbares Panorama Schloss Montfort am Bodensee
Das Auto Eine der Innovationen aus dem Südwesten
Historisch und romantisch Schwäbisch-Hall
69_Vorschau_0312 07.02.12 14:16 Seite 77
70 3/12
UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe
SCHLUSSWORTE
„Die Leute kaufen aus bloßer Langeweile Sachen,
die sie genauso gut auch zu Hause haben können.“Meinhard von Gerkan, Architekt der Flughäfen Berlin-Tegel, Stuttgart undHamburg, über das Einkaufen am Flughafen
„Uns fehlt manchmal eine gewisseLeichtigkeit.“Karla Otto, Modedesignerin, über sich und andere Deutsche
„Wir haben keine neuen Scheine im Keller.“Jens Weidmann, Chef der Deutschen Bundesbank, zu Spekulationen über einen Wechselvom Euro zurück zur Deutschen Mark
„Man lässt sich Zeit zum Denken.“Georges-Arthur Goldschmidt, französisch-deutscher Schriftsteller und Übersetzer,über den Trend, in der gesprochenen Sprache das konjugierte Verb im „weil“-Satznicht mehr ans Ende des Satzes zu stellen („Ich gehe gern ins Theater, weil: Ich magDramen.“)
„Das Gefühl, die Deutschen seien unangenehm, ist heute vor
allem im Club Méditerranée verbreitet.“Herfried Münkler, Politologe, über die internationale Reaktion auf die deutsche Politik in derEurokrise
n¢tzen helfen, Vorteile bringen
aus bloßer L„ngeweile ≈ nur, weil ihnen langweilig ist
genauso gut ≈ in der gleichen Art
gew“ss hier: ein wenig
seien Konj. I von: sein
verbreitet sein hier: überall zu finden sein
die B¢ndesbank ≈ Bank, die sich um das deutscheGeld und die Geldpolitik kümmert
die Drogeriekette, -n Firma mit vielen Drogeriemärktenan verschiedenen Orten
das Privatvermögen, - persönlicher Geldbesitz
die Erklärung, -en offizielle Mitteilung
konjugieren ≈ ein Verb in seinen grammatischenFormen ändern
M I T T E L
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perfektDEUTSCH
„Es ist nichts mehr da.“Meike Schlecker, zusammen mit ihrem Bruder und Vater Chefin der DrogerieketteSchlecker, über das Privatvermögen der Familie nach der Bankrotterklärung ihrer Firma
„Wenn Sie lieben, wasnutzt Ihnen da, dass Siedenken?“Alexander Kluge, Filmemacher und Autor, über die Liebe und den Intellekt
70_Schlussworte_0312 07.02.12 14:17 Seite 70
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Praemien_ab_10-11 01.09.11 09:40 Seite 2
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07-0026_Jahrgaenge_Sammelmappen_1-1_DP 07.02.12 14:21 Seite 1
3/2012 März
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DEUTSCHperfekt
Mit einem Freiwilligenprogramm nachDeutschland, Österreich oder in die Schweiz
Seite 4
01_Titel_DP_Deins_V2_0312 01.02.12 17:18 Seite 1
23/12
Seit ein paar Jahren können Fernsehzuschauer bei einem deutschen Privat-
sender sehen, wie Heidi Klum nach neuen Models sucht. Das ist mehr Show
als Chance – besonders populär werden die Frauen nicht. Die Berliner Stu-
denten Grische Stanjek (22) und Gregor Weichbrodt (23) haben aus
der Show jetzt eine Komödie inklusive Regieanweisungen gemacht –
aus den Original-Dialogen des Finales 2011 (zu finden auf
www.grischka.com). Für das Buch haben die beiden die beste Note
bekommen. Es war nämlich Teil der Abschlussarbeit eines Seminars.
BLITZLICHT das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.
Was kann man mit
Essensresten in der
Mensa tun? Student
Yannick Theobald
(22) und drei seiner
Freunde hatten eine
spontane Idee: Sie
machen daraus Bil-
der und Figuren. So
wird aus ein paar
Karotten ein Tiger, aus einem Apfel Darth Vader und aus einer Mandarine der
Fisch Nemo. Angefangen hat alles mit einer Banane, hat Yannick Spiegel Online
erzählt: „Wir bemalten sie mit einem Kugelschreiber.“ Dann haben die vier Stu-
denten aus Furtwangen (Baden-Württemberg) ein Foto gemacht – wenig spä-
ter war es auf Facebook zu sehen. Jede Figur bekommt einen Namen. Die Bana-
ne ist zum Beispiel die Sharkbanana, weil sie aussieht wie ein Hai. Am Anfang haben die vier das Ganze nur
für sich gemacht. Jetzt machen sie aus dem Mensaessen immer neue Figuren und Bilder und zeigen sie auf
ihrer Facebook-Seite Mensa Figures einem internationalen Publikum. Studenten aus anderen Städten haben
angefangen, in ihrer Mensa selbst an Figuren aus Essensresten zu arbeiten. Die zeigen sie dann auch auf der
Seite der vier aus Furtwangen. Auch im Fernsehen war das Projekt
schon zu sehen. So werden die vier jetzt mit Essen bekannt – ganz
ohne selbst zu kochen.der ]ssensrest, -e Teil vom Essen: Man hat ihn nicht gegessen.
die M¡nsa, M¡nsen ≈ Restaurant an der Universität: Dort können
Studenten billig essen.
bemalen mit Farbe malen auf
(malen ein Bild machen, z. B. mit Wasserfarben)
der Hai, -e gefährlicher Meeresfisch
g„nzhier: ≈ automatisch
der Privatsender, - Fernsehstation: Sie finanziert sich z. B. mit Werbung selbst.
(die W¡rbung von: werben = versuchen, ein Produkt sehrbekannt zu machen)
die Regieanweisung, -en Text mit Instruktionen für Schauspieler(der Schauspieler, - Person: Sie spielt im Film oder im Theater
mit.)
die [bschlussarbeit, -en hier: wichtige schriftliche Arbeit am Ende voneinem Kurs
02-03_Deins_V2_0312 01.02.12 17:18 Seite 2
33/12
DEIN WORT
Elektrofans kennen ihn unter dem Namen DJ SCNTST.
Eigentlich heißt er Bryan Müller und geht noch zur
Schule. Zu Hause in Emmering bei Fürstenfeld-
bruck (Bayern) produziert der 18-Jährige seit
eineinhalb Jahren Techno-Tracks. „Ich
komme von der Schule und setze mich an
den Computer“, hat er der Süddeutschen
Zeitung erzählt. Bryan hat viel Talent. Des-
halb hilft ihm auch der populäre DJ und
Produzent Alexander Ridha, besser
bekannt unter dem Namen Boys Noize.
Ridhas Label Boys Noize Records hat auch
schon ein paar Tracks von DJ SCNTST publiziert.
Aktuell spielt der 18-Jährige als DJ jedes
Wochenende in verschiedenen Städten und
arbeitet an seinem ersten Album. „Ich könnte mir
vorstellen, nach Berlin zu ziehen“, sagt er. Denn die
Klubs in München gefallen ihm nicht – und das ist die
nächs te große Stadt in der Nähe von Emmering.
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der Körper-klaus(Nomen)
Klaus ist eigentlich ein Vorname für Männer
und kommt von dem Namen Nikolaus. Frü-
her war der Name sehr populär, heute aber
ist er es nicht mehr. Jugendliche benutzen
das Wort Körperklaus, um von einer Person
zu sagen, dass sie ihren Körper nicht gut
kontrollieren kann: Phillip ist so ein Kör-
perklaus! Er hat nicht ein bisschen Rhyth-
musgefühl und steigt mir im Tanzkurs
immer auf die Füße.
w“ld hier: ≈ verrückt und mit viel Energiedas R¢mgetanze ≈ Tanzen ohne vereinbarte Form oder einen speziellen Stilder K¢mmerkasten, ¿ ≈ Briefkasten: Dort hinein kann man Briefe geben, z. B.,
um sich zu beschweren(der K¢mmer große Sorgen, ≈ Ärger)zerschn“pseln in sehr kleine Teile machenw¡rfen hier: durch die Luft fliegen lasseneinfach hier: ≈ nur
Auf ProblementanzenEine Partygruppe mit dem Namen Wildes
Rumgetanze hat in München Kummer -
käs ten installiert. Immer an Orten, die
für Jugendliche wichtig sind, zum Bei-
spiel an der Universität und an einem 24-
Stunden-Kiosk. Viele Menschen haben
Zettel in die Kummerkästen gelegt, auf
denen sie sich zum Beispiel über das
Wetter, den Job oder den Kleidungsstil
der Münchener beschweren. Was ist mit
den Zetteln passiert? „Wir haben sie zer-
schnipselt und bei einer Party in die
Menge geworfen“, hat Moritz von der
Partygruppe der Süddeutschen Zeitung
erzählt. Sie haben die Probleme einfach
weggetanzt.
¢nter mit
s“ch vorstellen kœnnen hier: vielleicht wollen
ziehen hier: umziehen
02-03_Deins_V2_0312 03.02.12 12:08 Seite 3
43/12
„Eine der schönsten Zeiten“
Der Brasilianer Bruno Marschner erin-nert sich sehr gerne an sein FreiwilligesÖkologisches Jahr (FÖJ) in Schleswig-Holstein.
Mit 19 ein Jahr in Deutschland, weit weg von der
Heimat: Für den Brasilianer Bruno war das „eine
der schönsten Zeiten, die ich jemals hatte. Ich
konnte mir Zeit nehmen für Sachen, die mich inter-
essieren.“ Besonders interessiert hat ihn das Thema
Umweltschutz. Deshalb hat Bruno ein FÖJ gemacht,
beim Naturschutzbund im schleswig-holsteini-
schen Haseldorf. Dort hat er sich gemeinsam mit
anderen um das Naturschutzgebiet an den Ufern
der Elbe gekümmert.
Seine Aufgaben waren ganz unterschiedlich:
Zum Beispiel hat er sich um Vogelzählungen und
Landschaftspflege geküm-
mert oder auch Kindergrup-
pen betreut. „Mit den Kin-
dern haben wir in der Natur
gespielt, Sachen ge bastelt
oder Vögel beobachtet.“ Bei
seiner Arbeit dur fte er viele
eigene Ideen realisieren: „Ich
konnte sehr viel ausprobie-
ren.“
„Leider ist das Umweltbe-
wusstsein in Brasilien nicht so
stark“, sagt Bruno. Deshalb
wollte er selbst ak tiv werden
und in Deutsch land ein FÖJ
machen: „Ich wollte sehen,
wie weit Umweltbewusstsein
überhaupt gehen kann.“
Bruno hat es geholfen, dass er schon vor Beginn
seines FÖJ gut Deutsch gesprochen hat. In seiner
Schulzeit hat er ein Jahr lang eine Schule in Ham-
burg besucht. Während seines FÖJ haben ihm seine
Ein paar Monate als Freiwilliger in Deutsch-land, Österreich oder der Schweiz: Für vieleist das eine tolle Möglichkeit, nach derSchulzeit oder während des Studiums eineZeit lang in einem deutschsprachigen Landzu leben. FELIX FORBERG hat mit zwei Frei-willigen über ihre Erfahrungen gesprochen.
Für eine guteSache
die Möglichkeit, -en Sache: Man kann siemachen.
während des Studiums in der Zeit, wenn manstudiert
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Kollegen beim Deutschlernen geholfen. „Ich habe
auch einmal in der Woche an einem Deutschkurs an
der Volkshochschule teilgenommen.“
Welche Vorteile ein FÖJ bringt, hat Bruno vor allem
nach seiner Zeit in Schleswig-Holstein gemerkt: „Bei
Bewerbungen war das FÖJ immer ein Plus. Aber als
Mensch habe ich davon am meisten profitiert.“
Nach dem FÖJ hat Bruno ein Studium in Hamburg
angefangen. Wenn er fertig ist, möchte er weiter für
den Umweltschutz arbeiten – am liebsten in Brasilien.
„Ich habe Zeit für mich gebraucht“
Die Polin Jolanta Drywa macht ihren Europäischen Freiwilligendienstin Leipzig.
Seit November arbeitet Jolanta als Freiwillige im
Kulturzentrum Die Villa in Leipzig. Bevor die 23-
Jährige nach Sachsen gekommen ist, hat sie in
Danzig Germanistik studiert. Aber nach ihrem
Bachelor-Abschluss war sie sich nicht sicher, ob
sie weiterstudieren will: „Ich habe Zeit für mich
gebraucht, um zu überlegen, wie es weitergeht.“
In dem Kulturzentrum kümmert sich Jolanta vor
allem um die Medienwerkstatt. Dort zeigt sie
Kindern und Jugendlichen, wie man Medien
selbstständig und
sicher benutzen
kann. Zurzeit hilft
die Polin auch bei
der Planung und
Organisation eines
Workshops zum
Thema Meinungsfreiheit. Von der Benutzung der
Kamera bis zum Schneiden von Filmen hat
Jolanta in Leipzig alles gelernt, was sie für ihre
Arbeit in der Medienwerkstatt braucht.
Jolanta weiß, dass der Freiwilligendienst
mehr ist, als nur ein Plus für ihren Lebenslauf.
Sie ist sich sicher, dass sie dadurch viel Neues
lernt und wichtige Erfahrungen macht: „Man
lernt vor allem, mit Menschen und anderen Kul-
turen umzugehen.“ >
jemals hier: einmal im Lebender }mweltschutz ≈ Natur, Ökologieder Naturschutzbund, ¿e Organisation: Sie will die Natur schützen.(sch•tzen hier: aufpassen, dass etwas nicht kaputtgeht) das Naturschutzgebiet, -e Region/Landschaft: Hier darf man die Landschaft
nicht ändern, z. B. keine Straßen machen.das Ufer, - Land an der Grenze von einem Fluss, See oder Meerdie Pflege von: pflegen ≈ sich kümmern umbetreuen ≈ sich kümmern umb„steln kleine Dinge aus Papier, Holz oder Stoff machen
beobachten hier: genau sehen, was Vögel machenausprobieren etwas Neues versuchendas }mweltbewusstsein ökologisches Denken…, wie weit }mweltbewusstsein …, wie viel ökologisches Denken eigentlichüberhaupt gehen k„nn. möglich ist.während seines FÖJ hier: in der Zeit, als er das FÖJ gemacht hatder Vorteil, -e Plusprofitieren v¶n ≈ ein positives Resultat / einen positiven Effekt
haben
der Freiwilligendienst, -e ≈ Zeit: Man arbeitet freiwillig, z. B. füreine soziale Institution.
bevor in der Zeit vorher
die German“stik ≈ systematisches Studieren der deut-schen Sprache und Literatur
der [bschluss, ¿e hier: Ende der Universitätsausbildungmit einer Prüfung
überlegen lange denken, wie man eine Sache machen kann
…, wie ¡s weitergeht. …, was man als Nächstes macht.
vor „llem ≈ speziell
das Thema, Themen hier: Inhalt von einem Workshop
der Lebenslauf, ¿e hier: schulische und berufliche Biografie
¢mgehen m“t hier: leben mit
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Leute aus anderen Kulturen hat sie auch in ihrer
Wohngemeinschaft im Dachgeschoss des Kultur-
zentrums kennengelernt. Dort lebt sie mit sechs
anderen ausländischen Freiwilligen zusammen.
Die Atmosphäre findet sie toll: „Alle meine Mitbe-
wohner sind sehr interessante Menschen!“
Das Deutsch von Jolanta ist in Leipzig viel bes-
ser geworden: „Ich könnte auch kostenlos einen
Deutschkurs an der Volkshochschule belegen, aber
ich werde mich wahrscheinlich zu einem Englisch-
kurs anmelden.“
Bis September wird Jolanta als Freiwillige arbei-
ten. Danach will sie weiterstudieren: „Ich möchte
noch meinen Master machen – vielleicht in
Deutschland, vielleicht auch irgendwo anders in
Europa oder aber in Polen.“
die Wohngemeinschaft, -en Gruppe von Personen: Sie wohnen zusammen.
das D„chgeschoss, -e hier: Wohnung direkt unter dem Dach
der M“tbewohner, - Person: Sie wohnt in der gleichen Wohnung.
die V¶lkshochschule, -n ≈ Schule für Erwachsene
belegen hier: teilnehmen an
“rgendwo ≈ an einem Ort: Man kennt ihn nicht genau.
WELCHE PROGRAMME GIBT ES?
Europäischer Freiwilligendienst (EFD)Der EFD gibt jungen Menschen von 16 bis 30Jahren die Möglichkeit, in einem anderenLand zu arbeiten. Die Freiwilligen sind in denBereichen Soziales, Jugend, Umwelt oder Kul-tur aktiv.Wo: Deutschland, Österreich, Schweiz undrund 50 andere LänderDauer: zwischen sechs und zwölf MonateTaschengeld: 105 Euro im Monat, der Großteilder Reisekosten wird bezahltInformationen: http://ec.europa.eu/youth/youth-in-action-programme/european-voluntary-service_de.htm
Bundesfreiwilligendienst (BFD)Der BFD ist ein Angebot für Frauen und Män-ner in jedem Alter, die für andere Gutes tunwollen.Wo: DeutschlandDauer: zwischen sechs und 18 MonateTaschengeld: bis zu 330 Euro im MonatInformationen: www.bundesfreiwilligen-dienst.de
Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)Im FÖJ können Freiwillige im Alter von 16 bis 27 Jahren zum Beispiel in Umwelt- undNaturschutzzentren, im Gartenbau und in derLandwirtschaft arbeiten.Wo: Deutschland, fast gleiches Programm inÖsterreich
Dauer: ein Jahr, meistens ab dem 1. Augustoder 1. SeptemberTaschengeld: ungefähr 180 EuroInformationen: www.foej.de
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)Mit diesem Programm können Freiwillige imAlter zwischen 16 und 27 Jahren in sozialenInstitutionen wie Krankenhäusern, Alten- undPflegeheimen und Kindergärten arbeiten.Wo: Deutschland, fast gleiches Programm inÖsterreichDauer: ein Jahr, normalerweise ab dem 1. August oder 1. SeptemberTaschengeld: ungefähr 180 EuroInformationen: www.pro-fsj.de
Wenn du am Europäischen Freiwilligendienstteilnehmen willst, musst du in deinem Landeine offiziell anerkannte Entsendeorganisa-tion finden. Bei den anderen Programmenschickst du deine Bewerbung direkt an die In-stitution, für die du arbeiten willst. Listenvon Entsendeorganisationen und Plätzen ste-hen auf den Webseiten. Wenn du guteDeutschkenntnisse hast, hast du auch bes-sere Chancen, einen Platz zu bekommen. Beiallen Programmen hast du die Möglichkeit,kostenlos Sprachkurse zu belegen – frag aberbesser vorher nach den Details! Abhängigvon der Einsatzstelle bekommst du nebendem Taschengeld auch Geld für Unterkunftund Verpflegung. Bei allen Programmen bistdu in deiner Dienstzeit auch sozial- und un-
fallversichert. Wenn es nötig ist, kannst duein Visum bekommen – das solltest du aberfrüh genug beantragen.
der Freiwilligen- ≈ Zeit: Man arbeitet frei-dienst, -e willig, z. B. für eine so-
ziale Institution.die Möglichkeit, -en Sache: Man kann sie ma-
chen.der Bereich, -e ≈ Sektordie }mwelt ≈ Natur, ÖkologieB¢ndesfreiwilli- offizieller Freiwilligen-gendienst, -e dienst in Deutschlanddas Naturschutz- Zentrum: Dort gibt es In-zentrum, -zentren formationen, wie man die
Natur am besten schützt.(sch•tzen hier: aufpassen, dass
etwas nicht kaputtgeht)der G„rtenbau Arbeit: Man setzt z. B.
Blumen, Obst und Ge-müse in Gärten.
die L„ndwirtschaft ≈ Agrarwirtschaftdas Pflegeheim, -e Haus mit vielen Zimmern
für alte, sehr krankeMenschen
„nerkannt akzeptiertdie Ents¡ndeorgani- Organisation: Sie küm-sation, -en mert sich darum, einen
Platz für die jungen Leutezu finden.
belegen hier: teilnehmen an„bhängig v¶n hier: so, dass die Arbeits-
stelle sagt, was wie ge-macht wird
die Einsatzstelle, -n hier: Ort/Institution: Dortarbeitet man.
die Verpflegung Essen und Trinkensozial- und hier: so, dass die Einsatz-¢nfallversichert stelle Geld zahlen muss,
damit man bei Krankheit,im Alter und bei einemUnfall versichert ist
be„ntragen ein Formular ausfüllenund so versuchen, einDokument zu bekommen
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KOLUMNE
■ Wahrscheinlich haben
die Menschen schon in
der Antike aus Fleisch
Wurst gemacht. So konn-
ten sie das Fleisch konser-
vieren. Eigentlich gibt es dafür heute Kühlschränke,
Würste sind aber immer noch sehr populär.
■ 2010 haben die Deutschen rund 9,4 Milliarden
Euro für Fleisch- und Wurstwaren ausgegeben. Das
Sortiment ist sehr groß: Circa 1500 verschiedene
Typen von Wurst gibt es in Deutschland.
■ Die meisten Würste sind aus Fleisch, Speck, Salz
und Gewürzen. Jeder Hersteller mischt die Gewürze
individuell. Heute werden in Würste auch Pistazien
gemischt oder Gemüse. Aber es gibt auch genaue
Regeln bei der Herstellung, zum Beispiel wie viel
Fleisch mindestens in einer Wurst sein muss.
■ Es gibt auch inoffizielle Regeln. So gibt es in
vielen bayerischen Lokalen nach 12 Uhr keine Weiß-
wurst. Früher ist dieser Wursttyp schnell schlecht
geworden. Deshalb soll die Wurst nicht alt werden.
■ Für Vegetarier gibt es auch Varianten ohne
Fleisch. Ihre Basis ist meistens Tofu oder Gluten.
Das musst du wissen über ...
Wurst
die Fleisch- ¢nd Fleisch- und WurstprodukteW¢rstwaren Pl.
der Sp¡ck ≈ Schweinefleisch mit viel Fett und Salz(das F¡tt, -e hier: weiße organische Substanz)
das Gew•rz, -e z. B. Salz, Pfeffer, Anis, Safran ...
m“schen ≈ kombinieren
die Regel, -n ≈ Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubtist.
die Weißwurst, ¿e Wurst aus hellem Fleisch: Sie wird im Wasserheiß gemacht.
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FÜNFPUNKTE
der Flohmarkt, ¿e Markt: Dort kann man antike und schon benutzte Sachen kaufen.
gebraucht nicht mehr neu, schon benutzt/getragen
fein hier: hell, elegant
die Gebrauchsspuren Pl. ≈ Signale/Dinge: Sie zeigen, dass eine Sache schon benutzt ist.
der Mief schlechte, alte Luft (in einem Raum)
aus zweiter, dr“tter vom ersten, zweiten oder dritten Besitzeroder vierter H„nd(der Bes“tzer, - Person: Ihr gehört etwas.)
„n jeder ]cke überall
die Wühlmaus, ¿e kleines braunes oder graues Tier
die W¶llmaus, ¿e größere Sammlung von Staub(der Staub ganz kleine schmutzige Teile in der Luft)
konsequ¡nt hier: ≈ logisch
schr¡cklich hier: sehr
M¡nsch! hier: Das überrascht mich!total ≈ sehrpl„tt in der Form wie ein Blatt Papier;
hier auch: kaputt, müde
Die moderne Inquisition beginnt auf der
ganzen Welt gleich: „Wow! Neues Kleid
/ neue Hose / neue Tasche! Woher?“ Überall
ist die richtige Antwort: „200 Euro/Dollar, von Chanel/Armani/Pra-
da.“ Nur nicht in Berlin. Hier heißt es: „Zwei Euro, vom Flohmarkt.“
„Alt“ und „gebraucht“ sind in Berlin positive Adjektive. Die Berliner
benutzen sie trotzdem nicht. Sie sagen lieber „Vintage“. Für Ketch-
up-Rot aus den 70er-Jahren gibt es in der Hauptstadt größere
Komplimente als für das feine Orange von Hermès. Gebrauchs-
spuren sind die neuen Accessoires, der Mief aus vielen Jahren ist
das populärste Hauptstadtparfüm.
Eigentlich gibt es nichts, wofür ein Berliner am Wochenende vor
13 Uhr aufsteht. Nichts! Außer dem Wunsch nach einer 30 Jahre
alten Trainingsjacke aus zweiter, dritter oder vierter Hand. Dafür
steht der Berliner auch mal um sechs auf. Oder er macht direkt
nach dem Klubbesuch einen Ausflug zu ein paar Flohmärkten, die
es am Wochenende an jeder Ecke gibt. Wie eine Wühlmaus sucht
er dann in Bergen von Kleidung, die seit Jahren nichts anderes
gesehen hat als Wollmäuse.
Vintage gibt es in Berlin in jedem Design und für jede Geldbörse.
Die Skala fängt an bei Studenten, die Omas Pullover verkaufen, um
die nächste Miete zu bezahlen. Sie hört auf bei Vintage-Kleidern,
die teurer sind als ein topaktuelles Haute-Couture-Stück.
Vielleicht ist das nur konsequent. So ein Gebraucht-Look macht ja
schrecklich viel Arbeit: tragen, waschen, tragen, waschen, tragen,
waschen, tragen …
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SAG MAL
RÄTSEL
↔o
¢
, ¿er
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen≈
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei.
Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich,Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele,Janina Schneider-Eicke, Adamma StekovicsBILDREDAKTION Isabelle HartmannGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)KOLUMNISTIN Wlada KolosowaLITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck
© 2012 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter
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S: A. SCH
ÖN
HER
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Lösung vom Rätsel 2/2012Waagerecht: 1. Flughafen; 2. gefaehrlich; 3. Wolken;4. hell; 5. genauSenkrecht: 1. Stock; 2. guenstig; 3. -wein; 4. hier; 5. freiwillig; 6. Nachbar
1 3 4
2 2 1
3
4 5
6
B
Z
U
M
G
S
ö = oe
KARINA (20)Mir gefällt das Wort „Liebe“.
Das ist ein bisschen kitschig– bedeutet aber etwasPositives. Bei dem Worthat jeder eigene Assozia-tionen und Erinnerun-
gen.
k“tschig hier: sentimental
JOHANNES (17)Ein gutes Wort beim Schrei-
ben ist „Hausaufgaben“.Es hat zweimal hinterei-nander ein „au“. Deshalblässt es sich leicht schrei-ben – ohne abzusetzen.
h“ntereinander/ eines nach dem hinterein„nder anderen
„bsetzen hier: ≈ eine Pausemachen
ANNIKA (16)„Randalieren“: Das klingtso lustig. Ich benutze eszum Beispiel, wenn je-mand eine andere Mei-nung hat: „War ja klar, dass
der wieder randaliert.“
randalieren sehr laute Geräusche machen, stören und mit Ab-sicht Sachen kaputt machen
(das Geräusch, -e Ein Geräusch kann man hören.)
(die [bsicht, -en ≈ Plan)
kl“ngen hier: zu hören sein
FIN (18)Ich sage wohl oft „ver-rückt“. Das Wort gefällt mirsehr gut. Manchmal weißich nicht, was ich sagen
soll. Dann sage ich „ver-rückt“. Das passt immer.
wohl hier: wahrscheinlich
WAS IST DEIN LIEBLINGSWORT?
WAAGERECHT (= HORIZONTAL)1. „Ich will einen Brief verschicken. Hast du einen … für mich?“2. Frühstück – Mittagessen – …3. „Achtung! Da geht jemand über die Straße! Du musst …!“4. Gegenteil von „sauber“5. Für eine gute Salatsoße braucht man Essig und …6. Gegenteil von „dumm“
SENKRECHT (= VERTIKAL)1. „Lina geht jeden Morgen im Bad unter die …“2. „Ich weiß nicht, welcher Kurs für mich
passt. Ich brauche …“3. Anredepronomen für: 2. Person, Höflichkeitsform, Singular/Plural4. Damit isst man Suppe: mit einem …
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