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Berufspraktische Diplomprüfung
Deutsch -
Texte zusammenfassen
Autorin
Noemi Hunold
Examinator Herr U. L.
Expertin
Frau P. M.
Prüfungsdatum und -ort 07.04.2009, Schulhaus XY
Berufspraktische Diplomprüfung Deutsch Noemi Hunold
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Inhaltsverzeichnis
1 RAHMENBEDINGUNGEN 3
2 KLÄREN DER SACHE 3
2.1 DEFINITION ZUSAMMENFASSUNG 3 2.2 LESESTRATEGIEN ALS HILFSMITTEL 4
3. BEDINGUNGEN KLÄREN 4
3.1 PERSONALE UND SOZIALE BEDINGUNGEN 4 3.2 FACHLICHE BEDINGUNGEN 5 3.3 STRUKTURELLE BEDINGUNGEN 5
4 BEDEUTUNGEN UND SINN KLÄREN 6
4.1 ALLTAGSBEZUG 6 4.2 BEZUG AUF ZÜRCHER LEHRPLAN UND DAS UNTERRICHTSFACH DEUTSCH 6 4.3 ZUKUNFTSORIENTIERUNG 6
5 ENTSCHEIDE 7
5.1 ENTSCHEID FÜR LERNZIELE 7 5.1.1 GROBZIEL 7 5.1.2 FEINZIELE 7 5.2 ENTSCHEID FÜR FORMEN DER LERN-EVALUATION 9 5.3 ENTSCHEID FÜR LEHR-LERN ARRANGEMENTS 9 5.4 VERWENDETE LEHRMITTEL 11 5.5 MÖGLICHE WEITERARBEIT 11
6 VERLAUFSPLANUNG 11
Berufspraktische Diplomprüfung Deutsch Noemi Hunold
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1 Rahmenbedingungen Klasse: 4.-6. Klasse, 15 Kinder
Klassenzusammensetzung: 4. Klasse: 1 Schülerin / 4 Schüler (5 Kinder)
5. Klasse: 2 Schülerinnen / 2 Schüler (4 Kinder) 6. Klasse: 4 Schülerinnen / 2 Schüler (6 Kinder)
Raum: Ort:
Schulzimmer, Parterre, rechts Schulhaus XY
Fach: Thema:
Deutsch Eine Geschichte zusammenfassen und das Wesentliche festhalten
Zeit: Datum:
08.20 bis 09.05 Uhr 07.04.2009
Studentin: Examinator/Lehrperson: Expertin:
Noemi Hunold, H06 Herr U.L. Frau P.M.
2 Klären der Sache
2.1 Definition Zusammenfassung Unter einer Zusammenfassung oder Inhaltsangabe wird die Übersicht über den wesentlichen
Inhalt eines Textes, Filmes oder Ereignisses verstanden. Zusammenfassungen enthalten
keine Bewertungen und Interpretationen. Zudem sollte die Inhaltsangabe wesentlich kürzer
als der Originaltext sein. Aus diesem Grund müssen Teile des Inhaltes weggelassen werden
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie). Zusammenfassungen können schriftlich, mündlich oder
bildhaft (Rollenspiel, Zeichnungen, Pantomime) umgesetzt werden. In meiner Lektion ist das
Ziel, einen Text zusammenzufassen. Ich habe mich aus zeitlichen Gründen für eine Misch-
form aus schriftlicher und mündlicher Zusammenfassung entschieden. Ein weiterer Grund für
diese Entscheidung ist, dass ich den Schülerinnen und Schülern aufzeigen möchte, dass es
verschiedene Formen gibt, wie man einen Text zusammenfassen kann.
Einer Zusammenfassung von einem Text geht meistens ein Leseprozess voraus. Je länger
ein Text ist, desto schwieriger ist es, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterschei-
den. Um diesen komplexen Prozess ausführen zu können, braucht es eine gut ausgebildete
Lesekompetenz.
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2.2 Lesestrategien als Hilfsmittel Um das Wesentliche eines Textes festzuhalten, braucht es eine gut entwickelte Lesekompe-
tenz. Wichtig für die Entwicklung von Lesekompetenz ist die Vermittlung von Lesestrategien.
Studien haben erwiesen, dass diejenigen Personen die besten Leser sind, welche gezielt
Lesestrategien anwenden. Gute Leser sehen den Text als Ganzes und erkennen so Muster,
welche schlechte Leser nicht sehen, wenn sie von Detail zu Detail gehen. Diese Fähigkeit,
„den Text als Ganzes zu sehen“, ist Voraussetzung, um einen Text zusammenfassen zu
können. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, den Schülerinnen zwei Lese-
strategien zu vermitteln, welche besonders dazu geeignet sind, einen Text als Ganzes sehen
zu können und das Wesentliche herauszuarbeiten.
W-Fragen stellen
Die erste Lesestrategie sind die „W-Fragen“ (Wer/ Was? Wo? Wann? Was?). Diese Fragen
helfen dabei, einen Text kennen zu lernen und eignen sich besonders dafür, einen Überblick
zu erhalten. Sie führen zudem zu den Schlüsselwörtern im Text, welche hilfreich sind, das
Wesentliche zu erkennen.
Einen Stichwortzettel anfertigen
Ein Stichwortzettel hilft dabei, eine Zusammenfassung zu machen. Er enthält nur die wich-
tigsten Information. Stichwörter können aus einem einzelnen Wort, mehreren Wörtern oder
auch ganzen Sätzen bestehen. Die Schwierigkeit hierbei ist, zu entscheiden welche Wörter
nun wirklich wichtig für die Zusammenfassung sind.
3 Bedingungen klären
3.1 Personale und soziale Bedingungen Die 15 Kinder dieser Klasse wohnen in einer ländlichen Umgebung, ein grosser Teil der Kin-
der lebt auf Bauernhöfen. Sie kommen aus eher einfachen Verhältnissen, was sich in ihrer
Sprache und ihren Interessen zeigt. Da es sich um eine altersdurchmischte 4.-6. Klasse
handelt, sind die Leistungsunterschiede relativ hoch. Die Schülerinnen und Schüler sind sich
selbständiges Arbeiten gewohnt.
Die sprachlichen Fähigkeiten der Viertklässlerinnen und Viertklässer sind entsprechend ih-
rem Alter noch weniger umfangreich entwickelt, sie arbeiten aber gut im Unterricht mit. Ein
Viertklässler (Raul) ist zweisprachig (Deutsch/Italienisch). Er kann keine der beiden Spra-
chen in befriedigendem Mass und hat aus diesem Grund im Unterrichtsfach Deutsch grosse
Schwierigkeiten. Er wurde von diesem Fach Lernzielbefreit und erhält zur Zeit DaZ- und
Stützunterricht. Die DaZ-Lehrperson wird ihn auch während meiner Prüfungslektion betreu-
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en. Ebenfalls Mühe im Deutsch haben in der vierten Klasse Simon und Katja. Katja ging zu-
dem in die Logopädie. Diese Fördermassnahme wurde aber vor kurzem abgeschlossen.
Die Kinder der fünften Klasse sind sehr fleissig. Sie verfügen über eine rasche Auffassungs-
gabe und könnten laut Herr L. durchaus auch der 6. Klasse zugeteilt werden. Sabrina hat
teilweise Sehschwierigkeiten. Sollte dies während der Prüfungslektion der Fall sein, besteht
die Möglichkeit, dass sie zum Lesen des Textes Unterstützung braucht.
Das Niveau der Kinder der sechsten Klasse ist sehr unterschiedlich. Leistungsmässig de-
cken sie das gesamte Mittelstufenspektrum ab. Anita erhält Stützunterricht, ebenso Martin,
der bis vor kurzem auch in die Logopädie ging. Sehr gut in Deutsch sind Simona und Priska.
Sie könnten unterstützend in den Unterricht eingebunden werden.
3.2 Fachliche Bedingungen Die Schülerinnen und Schüler haben bereits erste Erfahrungen im Zusammenfassen ge-
sammelt. Zurzeit arbeiten sie an einer Buchpräsentation, welcher das Lesen und Zusam-
menfassen eines selbst gewählten Buches vorangegangen ist. Aus diesem Grund wissen sie
auch, was eine Zusammenfassung ist und können beim Bearbeiten des Textes „Ostervater“
von Gudrun Mebs (Spürnase, Lesebuch 5. Klasse, Interkantonale Lehrmittelzentrale, S. 159)
auf diese Erfahrungen zurückgreifen. Die Kinder der 5. und 6. Klasse haben zudem bereits
mit verschiedenen Lesestrategien gearbeitet. Für sie wird der Input zu den „Lesestrategien“
Wiederholung sein. Für die Vierklässlerinnen und Viertklässler ist dies dagegen ein neues
Thema. Sie werden somit auch intensivere Betreuung benötigen.
3.3 Strukturelle Bedingungen Das Schulzimmer ist grosszügig gebaut und bietet den 15 Kindern ausreichend Platz zum
Arbeiten. Es stehen Hellraumprojektor, Beamer, TV-Gerät, CD/DVD-Player, Stereoanlage
sowie ein portables Gerät zur Verfügung. Zusätzlich sind im Klassenzimmer zwölf Computer
mit Internetanschluss in Betrieb. Die Pulte sind in zwei hintereinanderliegenden Reihen an-
geordnet, sodass alle Kinder freie Sicht auf die Wandtafel/HP-Leinwand haben. Mehrere
Kinder teilen sich zu zweit ein Pult.
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4 Bedeutungen und Sinn klären
4.1 Alltagsbezug Einen Text zusammenzufassen ist nicht für alle Schülerinnen und Schüler von Beginn weg
sinnvoll. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass mit den Kindern bewusst über Sinn und
Zweck einer Zusammenfassung gesprochen wird. So sind Zusammenfassungen beispiels-
weise ein gutes Werkzeug, um Schulstoff zu lernen. Doch auch im Alltag wird die Fähigkeit
des Zusammenfassens immer wieder verlangt. So tauschen sich Kinder über Ferien- und
Wochenenderlebnisse aus, erzählen sich Inhalte von Büchern oder Filmen und berichten zu
Hause, was sie heute in der Schule alles gemacht haben. Bei all diesen Berichten fassen die
Kinder das Wichtigste zusammen und erzählen nicht jedes Detail. Auch werden sie in ihrer
Umgebung regelmässig auf Zusammenfassungen stossen: Im Radio, im Fernsehen, im
Fernsehprogrammheft, in Zeitschriften oder auf Buchrücken. Überall werden Informationen
zusammengefasst, denn der Mensch wäre gar nicht fähig, so viel an ungefilterten Informati-
onen aufzunehmen.
4.2 Bezug auf Zürcher Lehrplan und das Unterrichtsfach Deutsch Sprache ist eine Grundlage für die zwischenmenschliche Verständigung, denn sie ermöglicht
dem Menschen seine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen mitzuteilen. Sie dient der Infor-
mation, der Identitätsfindung und ermöglicht den Zugang zum kulturellen Leben. Auch wer-
den über Sprache Erfahrungen von Generation zu Generation weitergegeben ( vgl. Zür-
cher Lehrplan, Bedeutung des Unterrichtsbereichs, S. 105). In vielen dieser Bereiche kommt
auch die Zusammenfassung wieder ins Spiel. Informationen „zu filtern“ und nur das Wichtigs-
te weiter zu geben ist eine Kunst. Schülerinnen und Schüler sollen daran gewöhnt sein,
selbständig Informationen zu beschaffen und aus Texten gezielt Informationen zu entneh-
men und Nichtverstandenes zu erfragen oder Nachzuschlagen. Sie sollen zudem den prakti-
schen und persönlichen Wert des Schreibens erfahren und sind im Stande wirkliche Sach-
verhalte zu formulieren. Dabei achten sie darauf, eine Textform zu wählen, die ihren Absich-
ten dient. Zudem sollen die Kinder fähig sein, Sachverhalte zu formulieren und verständlich
mitzuteilen (vgl. Zürcher Lehrplan, Richtziele Deutsch, S.113). Mit dem Anwenden von
Lesestrategien und dem Formulieren von Zusammenfassungen können die Schülerinnen
und Schüler sich diesen Zielen annähern.
4.3 Zukunftsorientierung Doch von den sozialen, emotionalen und schulbezogenen Faktoren einmal abgesehen, ist
auch die Zukunftsbedeutung des Zusammenfassens für die Kinder zu erwähnen. Sie werden
sowohl in weiterführenden Schulen, in der Berufslehre, als auch im Berufsalltag immer wie-
der die Situation antreffen, dass von ihnen eine mündliche oder schriftliche Zusammenfas-
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sung von einem Sachverhalt verlangt wird. Dies kann das Schreiben eines Lebenslaufs, das
Verfassen einer schriftlichen Abschlussarbeit oder eine Berichterstattung eines Arbeitsab-
laufs sein. Auch im Alltag werden sie solche Situationen antreffen (vgl. 4.1 Alltagsbezug).
Um dies zu bewältigen, werden ihnen Strategien, wie ich sie mit ihnen in dieser Lektion an-
schauen werde, nützlich sein.
5 Entscheide
5.1 Entscheid für Lernziele
5.1.1 Grobziel
Zürcher Lehrplan S. 141, Bereich Deutsch, Mittelstufe, Schreiben – Informationen verarbei-
ten.
• Unter Anleitung Informationen festhalten (Notizen machen in Stichworten)
Ich habe mich für dieses Grobziel entschieden, da die Schülerinnen und Schüler durch das
Festhalten von Informationen in Stichworten dazu gezwungen sind, Teile des Textes wegzu-
lassen. Sie können nicht ganze Abschnitte aus dem Text abschreiben, sondern müssen sich
für diejenigen Wörter entscheiden, die den Ablauf der Geschichte am deutlichsten wiederge-
ben. Ein weiterer Grund für diese Wahl ist, dass man mit einer Stichwortliste in verschiedene
Richtungen weiterarbeiten kann: Sie können zu einem Fliesstext weiterverarbeitet werden
oder aber, wie es die Kinder in dieser Lektion machen werden, den Inhalt mündlich nacher-
zählen.
5.1.2 Feinziele
Fachliche Lernziele
Basale Lernziele:
1. Die SuS kennen zwei verschiedenen Lesetechniken und können diese mit Unterstüt-
zung des Partners/der Partnerin und evtl. der Lehrperson am Text „Ostervater“ an-
wenden.
2. Die SuS können die Inhalte des Textes in einer Stichwortsammlung zusammenfas-
sen.
3. Die SuS können mit Hilfe der Stichwortsammlung mündlich die Geschichte einem
Partner/einer Partnerin nacherzählen.
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Erweiterte Lernziele:
1. Die SuS kennen zwei verschiedenen Lesetechniken und können diese am Text „Os-
tervater“ anwenden. Sie unterstützen die schwächeren SuS, indem sie ihnen Ratsch-
läge geben.
2. Die SuS sind fähig, in ihrer Stichwortsammlung Wörter festzuhalten, welche die zent-
ralen Inhalte des Textes wiedergeben.
3. Die SuS können mit Hilfe einer Stichwortsammlung das Wesentliche der Geschichte
nacherzählen.
Zusätzliches Ziel (Zusatzaufgabe)
4. Die SuS können den Inhalt des Textes in einem Bild/einer Skizze zusammenfassen.
Die Differenzierung der Lernziele in „basal“ und „erweitert“ entsteht in erster Linie durch die
bereits vorhandenen Lesefertigkeiten. Kinder, die eine gute Lesekompetenz haben, werden
keine Schwierigkeiten haben, den Text als Ganzes zu sehen und anschliessend die wichtigs-
ten Stichworte herauszuschreiben. Von ihnen ist aber zu erwarten, dass die Stichwortliste
wirklich nur aus zentralen Wörtern besteht und dass sie sich auch bei der Wahl der Stichwor-
te auf das Wesentliche beschränken können. Kinder, deren Lesekompetenz noch nicht so
weit entwickelt ist, werden mit diesem Prozess mehr Schwierigkeiten haben. Während stär-
kere Schülerinnen und Schüler eine Beraterrolle einnehmen werden, können sich schwäche-
re Kinder Hilfe bei ihrem Partner/ihrer Partnerin oder Lehrperson holen. Das zusätzliche
Lernziel habe ich gewählt, da in der Klasse relativ grosse Leistungsunterschiede herrschen.
Dieses Ziel muss nicht von allen erreicht werden, sondern es geht darum, dass wer die
Lernziele 1-3 erfüllt hat, die Zeit dazu nutzen kann, sich noch mit einer weiteren Form der
Textzusammenfassung auseinander zu setzen.
Personale/überfachliche Lernziele
• Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, während der Lektion eine offene Haltung
gegenüber dem Lernstoff einzunehmen. Sie können die Lesestrategien als Hilfsmittel
für spätere Leseprozesse und das Leseverständnis erkennen.
Soziale Lernziele
• Die Schülerinnen und Schüler arbeiten kooperativ mit ihrer Partnerin/ihrem Partner
zusammen. Sie sind fähig sich auf deren Anliegen einzulassen, Hilfestellungen zu
leisten und/oder Ratschläge anzunehmen.
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5.2 Entscheid für Formen der Lern-Evaluation Aufgrund der zur Verfügung stehenden Zeit sowie im Interesse einer förderorientierten Beur-
teilung, werde ich mich in dieser Lektion auf eine formative Beurteilung beschränken.
Am Anfang der Lektion werden die Lektionsziele schülergerecht mitgeteilt, damit die Kinder
ihre Leistungen während und am Ende der Lektion durch eine Selbsteinschätzung beurteilen
können.
Das Aktivieren und Zusammentragen des Präkonzepts im Plenum soll dazu dienen, dieses
individuell zu überarbeiten und ein richtiges Postkonzept entwickeln zu können, welches an-
schliessend in einer komplexen Form (Zusammenfassung in Stichworten) angewendet wird.
Während der Einzel- und Partnerarbeit werde ich zudem durch die Reihen gehen und die
Kinder beim Arbeiten beobachten. Auf diese Weise sehe ich, ob sie verstanden haben, wie
die Lesestrategien angewendet werden können, ob sie die W-Fragen richtig beantworten
und ob die Stichwortliste wesentliche Wörter enthält. Da die Klasse nur aus 15 Schülerinnen
und Schülern besteht und das lernzielbefreite Kind von der DaZ-Lehrperson betreut wird,
werde ich ausreichend Kapazität haben, auf diese Weise einen Eindruck zu erhalten. Zum
Schluss werde ich zudem das Produkt (Stichwortsammlung) einziehen. So könnte ich die
Arbeit analysieren und den Kindern ein individuelles Feedback geben. Auch haben sie beim
Austausch in Partnerarbeit bereits die Möglichkeit ein Feedback zu erhalten und sich selber
einzuschätzen, da sie ihre Zusammenfassung mit dem eines anderen Kindes vergleichen
können.
5.3 Entscheid für Lehr-Lern Arrangements Die Lektion ist hauptsächlich fremdgesteuert. Die Schülerinnen und Schüler haben klare
Vorgaben und Strukturen, an die sie sich für ihre Zusammenfassung zu halten haben. Ich
habe mich dazu entschieden, weil der Prozess des Zusammenfassens sehr komplex ist.
Durch die Wahl von nur zwei Lesestrategien wollte ich bewirken, dass trotzdem noch das
Produkt, also die Stichwortliste und die mündliche Zusammenfassung, im Vordergrund ste-
hen. Die Strategien sind somit Werkzeuge, um das Ziel zu erreichen.
Zu Beginn der Lektion habe ich mich dazu entschieden, den Text vorzulesen. Diesen Ent-
scheid habe ich aus zeitlichen Gründen gefällt. Indem alle Kinder den Text einmal gehört
haben, sind die Voraussetzungen für alle gleich und es besteht für alle die Möglichkeit, die
Lernziele während der Lektion zu erreichen. Ohne diese Massnahme wäre es sehr wahr-
scheinlich nicht für alle Kinder möglich, den Text innerhalb des verfügbaren Zeitrahmens
zusammen zu fassen. Nach Einführung der Lesestrategien, werden die Kinder in Partnerar-
beit die W-Fragen beantworten. Dazu teile ich die Kinder in Leistungsgemischte Gruppen
ein. Auf diese Weise haben die schwächeren Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit
nachzufragen und die Stärkeren sind zusätzlich durch ihre Beraterfunktion gefordert. Das
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Erstellen der Stichwortsammlung ist Einzelarbeit, denn jedes Kind soll individuell entschei-
den lernen, welche Wörter nun wichtig sind und welche nicht. Während dieser Phase werden
die Partner/Partnerinnen trotzdem bei allfälligen Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite
stehen. Der Austausch zum Schluss ist wiederum in Partnerarbeit. Dies, damit die Kinder ein
Feedback erhalten und ihre Leistung selbst überprüfen können. Zudem möchte ich damit
erreichen, dass die Kinder einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Durch die Vorgabe, den Text am
Schluss einem anderen Kind zusammen zu fassen, erhält die Arbeit auch einen Adressaten-
bezug und die Kinder wissen, dass ihre Zusammenfassung verständlich sein muss.
Einteilung für Partnerarbeit
Da die Fünftklässler vom Leistungsniveau her durchaus den Sechstklässlern zugeteilt wer-
den könnten, werde ich hier die Einteilung so machen, dass jeweils ein Fünftklässler/eine
Fünftklässlerin mit einem Kind aus der vierten Klasse arbeitet. Auf diese Weise können die
stärkeren Schülerinnen und Schüler eine Beraterrolle einnehmen und die Viertklässler haben
jemanden, der sie bei der Arbeit am Text und beim Zusammenfassen unterstützen kann.
Raul Bovolenta wird wie jeden Dienstagmorgen mit der DaZ-Lehrperson zusammenarbeiten.
Unter den Schülerinnen und Schülern der sechsten Klasse gibt es grosse Leistungsunter-
schiede (ganzes Mittelstufenspektrum). Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden,
unter den Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern „stufeninterne“ Paare zu bilden. Auf der
linken Seite habe ich immer das stärkere oder bei den 4/5 Klässlern auch das ältere Kind
hingeschrieben. Folgende Kinder werden zusammenarbeiten.
1 Sabrina (5. K)l Katja (4.Kl)
2 Corinna (5. Kl) Mattias (4.Kl)
3 Kilian (5. Kl) Simon (4.Kl)
4 Toni (5. Kl) Fabian (4.Kl)
5 DaZ- Lehrperson Raul (4. Kl)
6 Simona (6. Kl) Anita (6. Kl)
7 Priska (6. Kl) Sandra (6. Kl)
8 Filipp (6. Kl) Martin Schuler (6. kl)
Bei den Gruppen 3, 6, 7 und 8 werde ich regelmässig darauf achten, ob sie konzentriert am
Arbeiten sind, da es Kinder dabei hat, die nicht so gut im selbständig Arbeiten sind und sich
schnell ablenken lassen. Diese werde ich je nach dem zusätzlich motivieren.
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5.4 Verwendete Lehrmittel Materialien, die ich für die Lektion verwenden werde, stammen aus folgenden Lehrmitteln:
• Text „Ostervater“ von Gudrun Mebs. Entnommen aus: Spürnase, Interkantonales Le-sebuch für das fünfte Schuljahr, Lehrmittelverlag Zürich
• W-Fragen stellen/ Einen Stichwortzettel anfertigen. Entnommen aus: Das Lernbuch: Lesen – Texte bearbeiten, verstehen, nutzen. Friedrich Verlag.
5.5 Mögliche Weiterarbeit Ist diese Lektion abgeschlossen, könnte sich eine weiterführende Lektion damit befassen,
wie man von einer Stichwortsammlung zu einem Fliesstext gelangt. Auch könnten Sinn und
Zweck von Zusammenfassungen noch genauer betrachtet werden (Alltagsbezug herstellen).
Eine weitere Möglichkeit wäre, den Schülerinnen und Schülern zu erlauben, eine Zusam-
menfassung (ausformuliert oder Stichwortsammlung) an eine Prüfung mitzunehmen. Auf
diese Weise verwenden die Kinder die Zusammenfassung als Werkzeug, die Motivation wird
hoch sein und sie werden zudem auch den Sinn erkennen können. Auch wäre dies eine fä-
cherübergreifende Thematisierung der „Zusammenfassung“.
6 Verlaufsplanung Siehe separates Dokument „Verlaufsplanung Deutschlektion“
Verlaufsplanung Deutschlektion Seite 1
Noemi Hunold, H06 07.04.2009
Klassenlehrperson: U. L. Datum: 07.04.09 Zeit: 08.20-09.05
Ort: Schulhaus XY Klasse/Anz. Sch.: 4.-6. Klasse / 7 Schülerinnen, 8 Schüler
Verlaufsplanung Fach Deutsch Voraussetzungen:
1. Die Klasse ist sich selbständiges
Arbeiten gewohnt.
2. Die Klasse hat sich bereits mit dem
Thema „Zusammenfassen“
(Buchzusammenfassung) befasst.
Thematik Lernziele für die Schülerinnen und Schüler: Bemerkungen (Klasse, Schüler/innen, besondere Umstände, Vorwissen...), diverses
Eine Geschichte zusammenfassen
und das Wesentliche festhalten
Basale Lernziele:
1. Die SuS kennen zwei verschiedenen Lesetechniken und
können diese mit Unterstützung des Partners/der Partnerin
und evtl. der Lehrperson am Text „Ostervater“ anwenden.
2. Die SuS können die Inhalte des Textes in einer
Stichwortsammlung zusammenfassen.
3. Die SuS können mit Hilfe der Stichwortsammlung
mündlich die Geschichte einem Partner/einer Partnerin
nacherzählen.
Erweiterte Lernziele:
1. Die SuS kennen 2 verschiedenen Lesetechniken und
können diese am Text „Ostervater“ anwenden. Sie
unterstützen die schwächeren SuS, indem sie ihnen
Ratschläge geben.
2. Die SuS sind fähig in ihrer Stichwortsammlung Wörter
festzuhalten, welche die zentralen Inhalte des Textes
wiedergeben.
3. Die SuS können mit Hilfe einer Stichwortsammlung das
Wesentliche der Geschichte nacherzählen.
Zusätzliches Ziel (Zusatzaufgabe)
4. Die SuS können den Inhalt des Textes in einem Bild oder
in einer Skizze zusammenfassen
Da es sich um eine altersdurchmischte Klasse handelt, sind
die Leistungsunterschiede relativ gross.
Kinder die Mühe im Deutsch haben:
Katja (4. Kl.): Logopädie (abgeschlossen)
Martin (6. Kl.): Logopädie (abgeschlossen)
Simon (4. Kl): Einige Schwierigkeiten im Deutsch
Anita (6. Kl.): Persönlicher Stützunterricht
Raul (4. Kl.): DaZ- und Stützunterricht,
Lernzielbefreit in DE (wird während der
Lektion von der DaZ-Lehrperson
unterstützt)
Verlaufsplanung Deutschlektion Seite 2
Noemi Hunold, H06 07.04.2009
Phasen Aktivitäten Lehrperson Aktivitäten Schüler/innen Medien
Uhrzeit Teilschritte (Stichwort gem. Lernzielen)
Organisieren, Informieren, Aktivieren
Lernprozesse begleiten Klasse, Gruppen, Einzelne: Aktivität/ Soz. form
Hilfsmittel aller Art
08.20 3’
Begrüssung
Begrüssung 1. Klasse begrüssen
2. Frau M. vorstellen 3. 2 Lektionen mit mir DE & WE
4. Namenstäfelchen
- Begrüssung 1. SuS bescjhriften ihre Namenstäfelchen und kleben sie auf den Pulli
Namenstäfelchen
08.23 15’
Einstieg ins Thema „Zusammenfassen“
Lernziel Nr. 2
Einstieg ins Thema 1. Ziele der DE- Lektion vorstellen
2. Linierte Blätter verteilen 3. Einstieg mit Titel der Geschichte
4. Vorlesen der Geschichte
Geschichte vorlesen Da die Geschichte relativ lang ist, lese ich sie vor, damit alle Kinder den Inhalt schon einmal gehört haben. (Die Voraussetzungen sind für alle gleich und ein zweites Lesen fällt leichter).
Einstieg ins Thema 1. SuS hören aufmerksam zu, stellen Fragen 2. SuS notieren 2-3 Stichworte, worum es in der Geschichte gehen könnte (was sagt der Titel aus)/ Austausch im Plenum 3. SuS hören der Geschichte aufmerksam zu, machen sich erste Notizen zum Inhalt 4. SuS vergleichen Notizen zum Titel mit Notizen zur Geschichte Was überrascht, gab es Ähnlichkeiten?
Ziele an der WT Titel an WT Linierte Blätter Geschichte „Ostervater“
08.38 7’
Einführung in Lesestrategien (W-Fragen/Stichwortsammlung) Auftragserteilung Gruppenbildung
Lernziel Nr. 1 / 2
Einführung in Lesestrategien 1. Vorwissen der Kinder aktivierten
2. Lesestrategie: W-Fragen 3. Lesestrategie: Stichwortsammlung 4. Auftrag Textbearbeitung (Arbeit mit Lesestrategien, Wesentliches herausarbeiten) 5. Gruppenbildung (PA), zwei Kinder unterstützen sich jeweils gegenseitig AB wurde im Voraus mit Namen beschriftet. Bei den Kindern, die zusammenarbeiten, habe ich jeweils einen Punkt mit derselben Farbe auf das AB gemacht.
Einführung Lesestrategien 1. Was sind Lesestrategien? Was ist das Wesentliche in einem Text? 2./3. Beispiele für die Lesestrategien geben 4. Klare Auftragserteilung, Fragen beantworten 5. Jeweils ein stärkeres und ein schwächeres Kind werden zur gemeinsamen Arbeit eingeteilt
Einführung Lesestrategien 1. SuS sammeln gemeinsam Vorwissen zu Lesestrategien (5. und 6. Klässler sollten hier mehr dazu beitragen können als 4. Klässler)
2./3. SuS überlegen sich, was W-Fragen sein könnten und wie man zu einer Stichwortsammlung kommt
4. SuS fragen nach, wenn sie etwas nicht verstehen
5. SuS suchen ihren Partner/ ihre Partnerin Immer die zwei Kinder mit der gleichen Punktfarbe arbeiten zusammen.
Folien mit Lesestrategien und Auftrag/ HP Kopien Auftrag/ Infos Lesestrategien Gruppeneinteilung
Verlaufsplanung Deutschlektion Seite 3
Noemi Hunold, H06 07.04.2009
Phasen Aktivitäten Lehrperson Aktivitäten Schüler/innen Medien Uhrzeit Teilschritte (Stichwort gem.
Lernzielen) Organisieren, Informieren, Aktivieren
Lernprozesse begleiten Klasse, Gruppen, Einzelne: Aktivität/ Soz. form
Hilfsmittel aller Art
08.45 15’
Arbeit am Text 1. Selbständige Arbeit am Text mit Lesestrategien (W-Fragen in PA). Erstellen einer Stichwortsammlung (EA)
Lernziel Nr. 1 / 2
2. Austausch in PA: Ergebnisse vorstellen und vergleichen. Nach Möglichkeit mit gleichem/r Partner/Partnerin. Je nach Arbeitstempo kann dies angepasst werden, damit keine langen Wartezeiten entstehen
Lernziel Nr. 3
Arbeit am Text
-
Arbeit am Text 1./2. Beratung der SuS bei Fragen, Überwachung der Arbeitsprozesse
Arbeit am Text 1. W- Fragen werden von SuS in PA beantwortet. Antworten werden im Text unterstrichen
2. Stichwortliste wird in EA erstellt Partner übernehmen als Berater unterstützende Funktion 3. SuS tauschen Ergebnisse der Stichwortliste aus, weisen auf Fehler hin, geben Tipps
Auftrag Kopien Text „Ostervater“ Kopien Merkblatt W-Fragen Kopien Merkblatt Stichwortliste Linierte Blätter
--.-- Text in Bild/Skizze zusammenfassen 1. Erstellen eines Bildes/einer Skizze zum Text Arbeit mit Farbstift/Bleistift, aber ohne Gummi! Dieses Element kann bei Zeitdruck weggelassen werden
Lernziel Nr. 4
Erteilung des Arbeitsauftrages (individuell, nach Abschluss der Hauptarbeit) Weitere Form der Textzusammenfassung ausprobieren
Beratung/ Betreuung SuS stellen den Text im Bild dar, sie setzen das erworbene Wissen über den Text um und nehmen eine weitere Reduktion des Inhaltes vor
Weisses Zeichenpapier Bleistift/Farbstifte
09.00 5’
Schluss 1.Einziehen der Stichwortsammlung 2.Überprüfung der Lernziele
3. Vorstellen einer weiteren Form der Zusammenfassung (Comic)
Schluss 1. Ich fordere SuS auf, für sich persönlich einzuschätzen, ob sie die Lernziele der Lektion erreicht haben
2. Comic zeigen
Schluss 1. Ermuntern, auf Bedeutsamkeit von Selbsteinschätzung hinweisen
Schluss 1. SuS schliessen die Augen, zeigen mit Daumen an, wie gut sie die Lernziele erreicht haben (Daumen nach oben = gut/ waagrecht = einigermassen/ nach unten = nicht erreicht, ich hatte Mühe mit dem Thema)
2. SuS betrachten den Comic
Ziele WT Folie Comic
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