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ziiglich der Haltbarkeit der Schnitzel keine ungiinstigen Er- fahrungen gemacht. - Auch Prof. Spengler gibt der Ansicht Ausdruck, daI3 die Riicknahnieverfahren so weit durchgebildet sind, daB mit Schwierigkeiten nicht mehr zu rechnen ist. Von Sonderfallen abgesehen, wird und muB die Riicknahme kommen, sowohl als Beitrag zur Erzeugungsschlacht, wie aucli zur Rein- haltung unserer Gewasser ini Interesse der Volksgesundheit. Deutsche physikalische Gesellschaft. Tagung des Gauvereins Niedersachsen und der Orts- gruppe Gottingen der Deutschen Gesellschaft fur technische Physik. Gottingen, 15./16. Juni 1935. A. Wendt : ,,Linienhelligkeit im elektvischen Funken bei verschiedenen Entladungsbedingungen." Ein Kondensator konstanter Kapazitat wird iiber ein Gliihventil aufgeladen und entladt sich iiber eine Funkenstrecke mit vorgeschalteter Selbstinduktivitat. Es wird die relative Intensitat einer Reihe von Metallinien in Abhangigkeit von der Selbstinduktion, bezogen auf gleiches fidt, untersucht. Es ergibt sich ein Gang der Intensitat der einzelnen Linien; in der Regel besitzen die Intensitaten ein ausgepragtes Maxi- mum bei einer bestimmten Selbstinduktion. Die naheren Zu- sammenhange sind nicht ohne weiteres zu iibersehen. G. Cario: ,, cber lichtstarke Spektrographen." Um bei sehr lichtstarken Objekten (1 : 1 und dariiber) eine ausreichende Dispersion zu erhalten, war man bisher auf Ver- wendung mehrerer Prismen mit damit bedingten groBen Licht- verlusten durch Reflexion angewiesen. Es wird die Verwendung geradsichtiger Prismen empfohlen, die aus schweren 900-Flint- Prismen und einem geeigneten fliissigen Medium bestehen. Die nach diesem Prinzip ausgefiihrten Apparate besitzen eine hervorragende Leistung ; sie sind allerdings nur fur Spektral- bereiche von etwa 1000 a zu verwenden, doch kann durch Variation der Temperatur von 200 bis 50° das gesamte sicht- bare Gebiet erfal3t werden. H. Maier -Le i bni t z : ,, Ausbeutemessungen beim Stop lang- samer Elektronen an Edelgasen." Mit einer Gegenfeldmethode wird die absolute Ausbeute der unelastischen StoBe in Helium gemessen. Es ergibt sich ein etwa linearer Anstieg mit der Volt-Geschwindigkeit der Elektronen, der bei etwa fiinffacher Ionisierungsspannung etwa 30 yo aller - auf Wirkungsquerschnitte bezogenen - StoBe erreicht. H. Hormann: ,, Verteilung von Strahlungsdichte und Stromdichte in der Saule freibrennender Lichtbogen." R. Mannkopf f : ,,Zur Bestimmung absoluter Temperatur in der Lichtbogensaule." Es wird ein Verfahren angegeben, aus der photographisch ermittelten Intensitatsverteilung geeigneter Spektrallinien quer zur Bogenachse die Stromdichteverteilung im Bogen zu emiitteln. Durch Kombination zweier solcher Messungen kann eine untere Grenze fur die absolute Temperaturverteilung im Bogen gegeben werden. Die Temperaturangaben liegen in derselben GroBenordnung wie nach den Messungen von Om- stein sowie Engel u. Steenbeck, die GroBe des Ionisationsgrades wird wesentlich - um etwa lo2 - groBer gefunden. S. K y ropoulos : ,, Bemerkungen ZUY Katalysatoruergiftung bei der Hydrierung der Kohlenwasserstoffe. Uber Reibung in molekularen Schichten." Es wird auf Grund von Versuchen festgestellt, daB der Einbau von Dipolmolekiilen in Schmierole die Schmierfahig- keit erheblich herabsetzt. E. Mollwo: ,,Die Absorptionsspeiitven von Na und K in der Schmelze ihrev Halogensalze." Bei den Alkali-Halogenid-Phosphoren mit stochiometri- schem Alkali-Metall-Ion-GberschuB besteht fur das Maximum der Absorptionsbande die Beziehung vmaX. d2 = konst, wo vmax die dem Maximum entsprechende Frequenz, d' das Qua- drat der Gitterkonstante ist. Bei den geschmolzenen Alkali- Halogeniden tritt im Gegensatz hierzu keine solche Beein- flussung des Absorptionsspektrums auf. Es wird sowohl bei K wie bei Na eine glockenformige Absorptionsbande beobachtet , deren Maximum in allen Schrnelzen um etwa denselben Betrag von der Resonanzlinie des gasformigen Atoms nach langen Wellen hin verschoben ist. R. Hilsch: ,,Die Quantenausbeute bei der Bildung von Farbenzentren in KLZr-Kristallen''l) Durch Ausdehnung der Messungen nach hoheren Tempe- raturen (-400O) konnte festgestellt werden, daB die Quanten- ausbeute gegen den Wert 1 geht. Der Gang der Ausbeute mit der Temperatur la& sich durch die Forniel darstellen : r] = 1 - (1 - ea)'. H. J. Pabst von Ohain: ,,Ein Interferenzlichtvelais." Es wird ein symmetrisch gebautes Luftplatteninterfero- meter angegeben, dessen eine verspiegelte Begrenzungsplatte als Membran arbeitet. Das Instrument wird in 0. Ordnung verwendet, so daB weiljes Licht benutzt werden kann. ner Amplitudenaussteuerungsbereich sowie der Frequen ?gang sind wesentlich gegeniiber den bisher bekannten Alpparaten ver- bessert . H. Straubel: ,,cbev Stabilisierung von dektvischen I<uv:- wellensendern." Es wurden neue 3-Elektroden-Rohren amerikanischen Ur- sprungs (,,acorn-type") vorgefiihrt, die eine Erzeugung von Kurzwellen bis herab zu 0,5 m Wellenlange in Riickkopplungs- schaltung und mit besserer Ausbeute als beim Verfahren nach Barkhausen-Kurz herzustellen gestatten. Bei der Vorfiihrung wurde gezeigt, daB ein solcher Riickkopplungssender (Turma- lin-gesteuert, 120 V Anodenspannung) fur SO cm Wellenlange so weit frequenzkonstant arbeitet, daR ein Uberlagerungs- empfang mit einem Riickkopplungsaudion moglich ist. 1) Vgl. auch Hilsch, Bericht iiber neuere Untersuchungen iiber photochemische Vorgange in Alkalihalogenidkristallen, diese Ztschr. 48, 495 [1935]. ____ Deutsche Glastechnische Gesellschaft. Sitzungen der Fachausschusse, Darmstadt, 28. bis 29. Mai 1935. Vorsitzender: Dr. 0. Seeling. Prof. Dr. A. Thum: ,,Forderungen an dae Festigkeit des Glases und Kennzeachnung bestehender Mangel". Die neuzeitliche Materialpriifung ist von ausschlaggebender Bedeutung fur die Auswahl und Formgebung der Werkstoffe und weist diesen den Bereich ihrer Venvendbarkeit zu. Beini Glas ergeben sich Verbesserungsmoglichkeiten insbesondere in bezug auf sein Festigkeitsverhalten. - Prof. Dr. A. Smekal : ,,Zerreipfestigkeit von Gldsern"1). Die Glaser sind gekennzeichnet durch groBe Druckfestig- keit und geringe Zugfestigkeit. Ein klarer Zusammenhailg zwischen diesen beiden Eigenschaften laBt sich vorerst nicht ableiten. Es steht fest, daB der Bruch des Glases, selbst beini Druckversuch, stets unter Zugspannung erfolgt. Beiin ZerreiWversuch ergibt sich fur Rundstabe ein charakteristischer Sprungverlauf, der durch submikroskopische Fehler im Glas- innern beeinflufit wird und der seinen Anfang an einer Fehler- stelle der Glasoberflache nimmt. Die geschilderten Unter- suchungen erstrecken sich auf die ZerreiBfestigkeit von Staben in Abhangigkeit von Temperatur, Beanspruchungsart, Ober- lachenbearbeitung und mechanischer Vorbehandlung. Beseiti- gung von Fehlerstellen an der Oberflache und im Innern des Glases erhoht die ZerreiBfestigkeit. - Prof. 0. Graf : ,,Festigkeit von Glas bei seiner Verwendung als Baustoff.." Die Ergebnisse bei Priifung der Biegefestigkeit von Flach- glas verschiedener Herkunft streuen auaerordentlich stark. Die Biegefestigkeit nimmt zu mit abnehmender Breite und Dicke der zu priifenden Glasprobe und bei Verkleinerung des Auflage- abstandes. ZweckmaBig werden zur Priifung quadratische Scheiben von 500-700 mm Kantenlange verwendet. - 1) Vgl. Srnekal, , , Festigkeitsuntersuchungen an GlasstPben", diese Ztschr. 46, 143 [1933].

Deutsche Glastechnische Gesellschaft. Sitzungen der Fachausschüsse, Darmstadt, 28. bis 29 May 1935

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ziiglich der Haltbarkeit der Schnitzel keine ungiinstigen Er- fahrungen gemacht. - Auch Prof. Spengler gibt der Ansicht Ausdruck, daI3 die Riicknahnieverfahren so weit durchgebildet sind, daB mit Schwierigkeiten nicht mehr zu rechnen ist. Von Sonderfallen abgesehen, wird und muB die Riicknahme kommen, sowohl als Beitrag zur Erzeugungsschlacht, wie aucli zur Rein- haltung unserer Gewasser ini Interesse der Volksgesundheit.

Deutsche physikalische Gesellschaft. Tagung des Gauvereins Niedersachsen und der Orts- gruppe Gottingen der Deutschen Gesellschaft fur

technische Physik. Gottingen, 15./16. Juni 1935.

A. Wendt : ,,Linienhelligkeit im elektvischen F u n k e n bei verschiedenen Entladungsbedingungen."

Ein Kondensator konstanter Kapazitat wird iiber ein Gliihventil aufgeladen und entladt sich iiber eine Funkenstrecke mit vorgeschalteter Selbstinduktivitat. Es wird die relative Intensitat einer Reihe von Metallinien in Abhangigkeit von der Selbstinduktion, bezogen auf gleiches f i d t , untersucht. Es ergibt sich ein Gang der Intensitat der einzelnen Linien; in der Regel besitzen die Intensitaten ein ausgepragtes Maxi- mum bei einer bestimmten Selbstinduktion. Die naheren Zu- sammenhange sind nicht ohne weiteres zu iibersehen.

G. Cario: ,, cber lichtstarke Spektrographen." Um bei sehr lichtstarken Objekten (1 : 1 und dariiber) eine

ausreichende Dispersion zu erhalten, war man bisher auf Ver- wendung mehrerer Prismen mit damit bedingten groBen Licht- verlusten durch Reflexion angewiesen. Es wird die Verwendung geradsichtiger Prismen empfohlen, die aus schweren 900-Flint- Prismen und einem geeigneten fliissigen Medium bestehen. Die nach diesem Prinzip ausgefiihrten Apparate besitzen eine hervorragende Leistung ; sie sind allerdings nur fur Spektral- bereiche von etwa 1000 a zu verwenden, doch kann durch Variation der Temperatur von 200 bis 50° das gesamte sicht- bare Gebiet erfal3t werden.

H. Maier -Le i b n i t z : ,, Ausbeutemessungen beim S top lang- samer Elektronen an Edelgasen."

Mit einer Gegenfeldmethode wird die absolute Ausbeute der unelastischen StoBe in Helium gemessen. Es ergibt sich ein etwa linearer Anstieg mit der Volt-Geschwindigkeit der Elektronen, der bei etwa fiinffacher Ionisierungsspannung etwa 30 yo aller - auf Wirkungsquerschnitte bezogenen - StoBe erreicht.

H. H o r m a n n : ,, Verteilung von Strahlungsdichte und Stromdichte in der Saule freibrennender Lichtbogen."

R. Mannkopf f : ,,Zur Bes t immung absoluter Temperatur in der Lichtbogensaule."

Es wird ein Verfahren angegeben, aus der photographisch ermittelten Intensitatsverteilung geeigneter Spektrallinien quer zur Bogenachse die Stromdichteverteilung im Bogen zu emiitteln. Durch Kombination zweier solcher Messungen kann eine untere Grenze fur die absolute Temperaturverteilung im Bogen gegeben werden. Die Temperaturangaben liegen in derselben GroBenordnung wie nach den Messungen von O m - stein sowie Engel u. Steenbeck, die GroBe des Ionisationsgrades wird wesentlich - um etwa l o 2 - groBer gefunden.

S. K y ropoulos : , , Bemerkungen ZUY Katalysatoruergiftung bei der Hydr ierung der Kohlenwasserstoffe. Uber Reibung in molekularen Schichten."

Es wird auf Grund von Versuchen festgestellt, daB der Einbau von Dipolmolekiilen in Schmierole die Schmierfahig- keit erheblich herabsetzt.

E. Mollwo: ,,Die Absorptionsspeiitven von N a und K in der Schmelze ihrev Halogensalze."

Bei den Alkali-Halogenid-Phosphoren mit stochiometri- schem Alkali-Metall-Ion-GberschuB besteht fur das Maximum der Absorptionsbande die Beziehung vmaX. d2 = konst, wo vmax die dem Maximum entsprechende Frequenz, d' das Qua- drat der Gitterkonstante ist. Bei den geschmolzenen Alkali- Halogeniden tritt im Gegensatz hierzu keine solche Beein-

flussung des Absorptionsspektrums auf. Es wird sowohl bei K wie bei Na eine glockenformige Absorptionsbande beobachtet , deren Maximum in allen Schrnelzen um etwa denselben Betrag von der Resonanzlinie des gasformigen Atoms nach langen Wellen hin verschoben ist.

R. Hilsch: , ,Die Quantenausbeute bei der Bi ldung von Farbenzentren in KLZr-Kristallen''l)

Durch Ausdehnung der Messungen nach hoheren Tempe- raturen (-400O) konnte festgestellt werden, daB die Quanten- ausbeute gegen den Wert 1 geht. Der Gang der Ausbeute mit der Temperatur la& sich durch die Forniel darstellen : r] = 1 - (1 - ea)'.

H. J . P a b s t von Ohain: ,,Ein Interferenzlichtvelais." Es wird ein symmetrisch gebautes Luftplatteninterfero-

meter angegeben, dessen eine verspiegelte Begrenzungsplatte als Membran arbeitet. Das Instrument wird in 0. Ordnung verwendet, so daB weiljes Licht benutzt werden kann. ner Amplitudenaussteuerungsbereich sowie der Frequen ?gang sind wesentlich gegeniiber den bisher bekannten Alpparaten ver- bessert .

H. S t r a u b e l : , , cbev Stabilisierung von dektvischen I<uv:- wellensendern."

Es wurden neue 3-Elektroden-Rohren amerikanischen Ur- sprungs (,,acorn-type") vorgefiihrt, die eine Erzeugung von Kurzwellen bis herab zu 0,5 m Wellenlange in Riickkopplungs- schaltung und mit besserer Ausbeute als beim Verfahren nach Barkhausen-Kurz herzustellen gestatten. Bei der Vorfiihrung wurde gezeigt, daB ein solcher Riickkopplungssender (Turma- lin-gesteuert, 120 V Anodenspannung) fur SO cm Wellenlange so weit frequenzkonstant arbeitet, daR ein Uberlagerungs- empfang mit einem Riickkopplungsaudion moglich ist.

1) Vgl. auch Hilsch, Bericht iiber neuere Untersuchungen iiber photochemische Vorgange in Alkalihalogenidkristallen, diese Ztschr. 48, 495 [1935].

____

Deutsche Glastechnische Gesellschaft. Sitzungen der Fachausschusse, Darmstadt, 28. bis

29. Mai 1935. Vorsitzender: Dr. 0. Seeling.

Prof. Dr. A. T h u m : , ,Forderungen a n dae Festigkeit des Glases und Kennzeachnung bestehender Mangel".

Die neuzeitliche Materialpriifung ist von ausschlaggebender Bedeutung fur die Auswahl und Formgebung der Werkstoffe und weist diesen den Bereich ihrer Venvendbarkeit zu. Beini Glas ergeben sich Verbesserungsmoglichkeiten insbesondere in bezug auf sein Festigkeitsverhalten. -

Prof. Dr. A. Smekal : ,,Zerreipfestigkeit von Gldsern"1). Die Glaser sind gekennzeichnet durch groBe Druckfestig-

keit und geringe Zugfestigkeit. Ein klarer Zusammenhailg zwischen diesen beiden Eigenschaften laBt sich vorerst nicht ableiten. Es steht fest, daB der Bruch des Glases, selbst beini Druckversuch, stets unter Zugspannung erfolgt. Beiin ZerreiWversuch ergibt sich fur Rundstabe ein charakteristischer Sprungverlauf, der durch submikroskopische Fehler im Glas- innern beeinflufit wird und der seinen Anfang an einer Fehler- stelle der Glasoberflache nimmt. Die geschilderten Unter- suchungen erstrecken sich auf die ZerreiBfestigkeit von Staben in Abhangigkeit von Temperatur, Beanspruchungsart, Ober- lachenbearbeitung und mechanischer Vorbehandlung. Beseiti-

gung von Fehlerstellen an der Oberflache und im Innern des Glases erhoht die ZerreiBfestigkeit. -

Prof. 0. Graf : ,,Festigkeit von Glas bei seiner Verwendung als Baustoff.."

Die Ergebnisse bei Priifung der Biegefestigkeit von Flach- glas verschiedener Herkunft streuen auaerordentlich stark. Die Biegefestigkeit nimmt zu mit abnehmender Breite und Dicke der zu priifenden Glasprobe und bei Verkleinerung des Auflage- abstandes. ZweckmaBig werden zur Priifung quadratische Scheiben von 500-700 mm Kantenlange verwendet. -

1) Vgl. Srnekal, , , Festigkeitsuntersuchungen an GlasstPben", diese Ztschr. 46, 143 [1933].

544 ornandte Chemie I 46. -?I' Jahrg. 1935. Nr. 32 Umschau - Personal- und Hochschulnachrichten _ _ _ _ _ ~ _ _ - -~ -~ - ____

Dip1.-Ing. B. Xlbrecht : , ,Festigkeitsprujung uon Flnclaplas."

Von den zahlreichen Versuchsanordnungen zur Festigkeits- priifung von Flachglas sind von besonderem Interesse diejenigen zur Priifung der gleichmaisigen Flachenbelastung und das Zwei- Schneiden-Verfahren. Eine Normung dieser Priif-nethoden ist sehr erwiinscht. Nach beiden Methoden sind die Ergebnisse kei kurzzeitiger Belastung und bei Dauerhelastung getrennt aizngeben. -

DipLIng. L. v. Reis : ,, I..ergiitung des Flachglases duvclz L'orspa~~nung".

Die Biege- und Schlagfestigkeit von Spiegelglastafeln, tiie bis annahernd zur Erweichungsteinperatur erhitzt und tlann durch einen gleichmafiigen Luftstrom abgeschreckt Tverden, ist 4- bis 5mal groiser als die unvorbehandelter Tafeln. Die Streuung der Festigkeitswerte betragt nur 10 yo. Die Riegefestigkeit vorgespannter Tafeln ist bei Dauerbeanspruchung 20-30 26 kleiner als bei kurzzeitiger Reanspruchung. Im Gegensatz zuni nicht vorgespannten Glas s t e i g t die Biege- festigkeit pro cni2 mit waclisender Dicke der Proben.

Eine Filmvorfiihrung laljt die fast unwahrscheinlich grofie Giegsanikeit des vorgespannten Spiegelglases erkennen. -

Dr.-Ing. K. H. Borchard: , ,Festigkeztsuntersuch~~n~en a n Hohlglasgefaflen untev besonderev Berucksichtigung der Dauev- ,testigkeit"2).

Die geniessene Druckfestigkeit von Flaschen hangt wesent- lich von der Art der Einspannung im Priifapparat ab. Bei Halseinspannung ergeben sich 30 o/o groBere Druckfestigkeiten als bei Bodeneinspannung. Die Festigkeit ist um so geringer, je langsamer der Druckanstieg erfolgt. Die Dauerfestigkeit ist 40-50 yo kleiner als die bei kurzzeitiger Beanspruchung. Die Festigkeit wird gekennzeichnet durch den hochsten Druck, hei dem der Bruch-Prozentsatz der untersuchten Maschen noch Sull betragt. Die Abhiingigkeit des Bruch-Prozentsatzes vom Druck ist linear. Hiernach reicht zur Festigkeitsbestimmung ron Flaschen die Priifung bei zwei verschiedenen Drucken aus. Bei ahnl ichem Profil der Flaschen ist die Druckfestigkeit Clem Durchmesser umgekehrt proportional. -

Dr. B. K i n d t : ,,Vevlaalten des Glases bei nzechanischev Hearbeitung."

Die Benutzung von Hartmetallwerkzeugen eroffnet neue Rearbeitungs- und Verwendungsmoglichkeiten fur den Werk- stoff Glas. Massive Wellen, Lagerzapfen und Walzen (bis zu 120 mni Dmr. und 1500 nim Lange) werden auf der Drehbank init Hilfe ron Hartmetallwerkzeugen bearbeitet, wobei der \Yerkstoff Glas ungewohnlich stark beansprucht wird. Es zeigt sich, dalj sowohl hierbei als auch beim Bohren von Werk- stiicken automatischer Vorschub des Werkzeuges zu besserrn 1;rgebnissen fiihrt als Vorschub von Hand. -

lXpl.-lng. M. Wurges: , ,Stand der auslindischen Fovschun,o iibev die Festigkeit des Glases."

Diskussion der Ergebnisse neuerer Arbeiten, insbesondere iler englischen und amerikanischen Literatur iiber die Festig- keitspriifung von Flach- und Hohlglas. -

2) Vgl. Borchard, ,,Vorrichtung zur Dauerdruckpriifung von Glasflaschen", diese Ztschr. 46, 812 -19331.

RUNDSCHAU

Aufruf fiir Bewerber um ein Stipendium aus der ,,van t'Hoff - Stiftung'l zur Unterstlitzung von Forschern auf dem Gebiete der reinen oder angewandten Chemie. In Zusamnienhang mit den Vorschriften der ,,van t'Hoff- Stiftung", gegriindet am 28. Juni 1913, wird folgendes zur Kenntnis der Interessenten gebracht : Die Stiftung, welche

in Amsterdam ihren Sitz hat und deren Verwaltung bei der Koniglichen Akademie der Wissenschaften liegt, hat den Zweck, jedes J ahr vor dem 1. Marz aus den Zinsen des Kapitals an Forscher auf dem Gebiete 'der reinen oder angewandten Chemie Unterstiitzung zu gewahren. Reflektanten haben sich vor dem dem oben erwahnten Datum vorangehenden 1. Noveni- ber anzumelden bei der Kommission, welche mit der Festsetzung der Betrage beauftragt ist. Diese Kommission ist zur Zeit folgendeniialjen zusammengesetzt : A. F. Hol leman, Vor- sitzender; F. M. J a e g e r ; A. S m i t s ; J . P. W i b a u t , Schrift- fuhrer. Die Kommission hat die Befugnis, noch andere Mit- glieder zur Mitbeurteilung der Anfragen zu ernennen, jedesmal fur hochstens ein Jahr. Die Namen derjenigen, welchen eine Unterstiitzung gewahrt worden ist, werden offentlich bekannt- geniacht. Die Betreffenden werden gebeten, einige Exemplare ihrer diesbeziiglichen Arbeiten der Kommission zuzustellen . Sie sind iibrigens vollig frei in der Wahl der Form oder des Organs, worin sie die Resultate ihrer Forschungen zu ver- offentlichen wiinschen, wenn nur dabei initgeteilt wird, daU diese Untersuchungen mit Unterstiitzung der ,,van t'Hoff- Stiftung" ausgefiihrt worden sincl. Die fur das J3hr 1935 1-erfiigbaren Gelder belaufen sich auf ungefahr 1200 hollandische Gulden. Bewerbnngen sind eingeschrieben per Post, niit detaillirrter Angabe des Zwecks, zu welchem die Gelder (dcren Betrag ausdriicklich anzugeben ist) benutzt werden sollen, und der Griinde, weshalb die Betreffenden eine Unterstutzung beantragen, zu richten an: Het Bestuur der Koninklijke Akademie van Wetenschappen, besternd voor de Comniissie van het ,,van t 'Hoff -Fonds' ' , Trippenhuis, Kloveniersburgwal, te Amsterdam. Die Bewerbungen miissen vor dem 1. No- vember 1935 eingelaufen und in lateinisclien Ruchstaben geschrieben sein.

Die Kommission der ,,van t'Hoff-Stiftung" A . F . Hollevnan, Vorsitzender ; J . P . Wibau t , Schriftfiihrer.

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(RedaktionsschluB filr ,,Angewandte" Mittwoohs, fur &hem. Fabrik" Sonnabends3

Dr. M. B ockmiihl, Leiter der Pharmazeutisch-Wissen- schaftlichen Laboratorien im I. G.-Werk Hochst, feiert am 15, August sein 25jahriges Dienstjubilaum. Der Jubilar ent- stammt der Miinchener Schule Adolf von Baeyers und Rontgens und hat seit seinem Eintritt in die Hochster Farbwerke im Jahre 1910 mit seinen Mitarbeitern eine grolje Reihe wertvoller Arzneimittel geschaffen.

Ernannt: Dr. H. Wienhaus , planmal3iger a. 0. Prof. der organischen Chemie an der Universitat Leipzig, zum 0. Prof. in der Abteilung Forstliche Hochschule Tharandt der Techni- schen Hochschule Dresden.

Habilitiert: Dr. R. J u za an der Technischen Hochschule Danzig-Langfuhr fur anorganisclie und analytische Chemie.

Berufen: Prof. Dr. Rudolf Lorenz, Ordinarius fur Techn. Chemie in der ilbteilung fur Technische Chemie der ,,Staa<- lichen Hochschule fur angewandte Technik", KotheniAnhalt, und a. 0. Prof. an der Technischen Hochschule Dresden, Ab- teilung Forstliche Hochschule Tharandt, hat zum 1. Oktober einen Ruf als Ordinarius der Chemie und Direktor des Chenii- schen Instituts an die Landwirtschaftliche Hochschule Ankara, Tirkei, erhalten und angenommen.

Gestorben: Dr.-Ing. e. h. J . Dion , langjahriger Chef- ingenieur und friiheres stellvertretendes Vorstandsniitglied der I. G. Farbenindustrie A.-G. (friiher: Chem. Fabrik Gries- heim-Elektron), Frankfurt a. M., am 23. Juli im Alter von 66 Jahren. - Karl H e r m a n n , langjahriger Chefsekretar des Deutschen Kalisyndikats, am 20. Juli im Alter von 56 Jahren.

_______-__ .~

Terantwortlicher Redaktew: Dr. W. Foemt, Berlin W 35. - Verantwortlich fiir geachiiftliche Mitteilungen dea Vereins: Dr. F. Echarf, Berlin W 35. - Verantwortlich fiir a) Reichsstellennacbwek: I. V.: Dr. F. SChruf, Berlin W 35; h) Anzeigen: Anton Burger, Berlin- Tempelhof. - Verlag Chemie, GmhH., Berlin W 35.

nmck: HLrkische Druckanstalt OmbH.. Berlin N &5. - DA. II.Vj. 1935: 13585. - Zw Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr.4 Piiltie.