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FreieUniversitätBerlinOtto-Suhr-InstitutfürPolitikwissenschaft
Sommersemester2016
Seminar:„IntroductionintoPostcolonialTheoryandCritique“Dozentin:SaraDehkordiAbgabe:30.09.2016
(Deutscher)Kolonialismus
ineinemBerlinerGeschichtsschulbuch
vonMiriamBräuundLeaLeutiger
2
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung...................................................................................................................3
2. VorgehensweiseundMethodik...................................................................................5
3. AnalysedesSchulbuches„GeschichteundGeschehen“...............................................8
3.1RassismusalsIdeologieundRechtfertigungvonKolonialismus..............................................8
3.2Afrika-Bilder........................................................................................................................10
3.2.1AfrikaalsAntithesezuEuropa.............................................................................................10
3.2.2SimplifizierungdesafrikanischenKontinents......................................................................11
3.2.3HandelndeAfrikaner*innen................................................................................................13
3.3EinzelheitendeutscherKolonialgeschichte..........................................................................14
4. Fazit..........................................................................................................................18
5. Literaturverzeichnis..................................................................................................20
3
1. Einleitung
„How[thestories]aretold,whotellsthem,whentheyaretold,howmany
storiesaretold,arereallydependentonpower.[...]Startthestorywiththe
arrowsoftheNativeAmericansandnotwiththearrivaloftheBritishand
youhaveanentirelydifferentstory.Startthestorywiththefailureofthe
AfricanstateandnotwiththecolonialcreationoftheAfricanstateandyou
haveanentirelydifferentstory.“(Adichie2009)
„[Weneedto]understandhowconceptsofknowledge,scholarshipandsci-
enceareintrinsicallylinkedtopowerandracialauthorities.Whatknowledge
is being acknowledged as such? And what knowledge is not? What
knowledgehasbeenmadepartofacademicagendas?Andwhatknowledge
hasnot?Whoseknowledgeisthis?[...]theacademiccentre,isnotaneutral
location.ItisawhitespacewhereBlackpeoplehavebeendeniedtheprivi-
legetospeak.Historically, it isaspacewherewehavebeenvoicelessand
wherewhite scholarshavedeveloped theoreticaldiscourses that formally
constructedusastheinferior’Other’,placingAfricansinabsolutesubordi-
nationtothewhitesubject.Herewehavebeendescribed,classified,dehu-
manized, primitivized, brutalized, killed. This is not a neutral space.“
(Kilomba2010:25-26)
IneinerSeminarsitzungzumThema‚Postkolonialismus’hattenKommiliton*inneneineAuf-
gabevorbereitet:aufeinerWeltkartesolltendieOrtemarkiertwerden,andenenDeutschland
zuirgendeinemZeitpunktKolonienhatte.KurzdaraufgingeinpeinlichberührtesSchweigen
durchdieRundeundgemeinsamkonntengeradeeinmalNamibiaundTansaniagenanntwer-
den.Dochwarumwissenwir,obwohlwirinDeutschlandaufgewachsenundzurSchulegegan-
gensind,sowenigüberdeutschenKolonialismus?AuseigenerErfahrungkönnenwirsagen,
dassinunseremGeschichtsunterrichtinBayernundHessenkaumaufdiedeutscheKolonial-
geschichteeingegangenwurde,undbisheutekönnenwirimmerwiedergroßeWissenslücken
inBezugaufdiesesThemafeststellen-beiunsselberundwieunsscheintbeigroßenTeilen
derdeutschenGesellschaft.ZuderFragewarumdeutscherKolonialismussoseltenthemati-
4
siertwird,lässtsichmitNoahSowantworten:„ZeitdokumenteundÜberlieferungen,dieEin-
zuginhistorischeArchiveundGeschichtsbücherhalten,stammenmeistvondenMächtigen“
(Arndt&Ofuatey-Alazard2011:154).HieraufbeziehtsichauchGradaKilombaindemobigen
Zitat:MachtundWissensindimmermiteinanderverbunden,insbesondere,wennEntschei-
dungendarübergetroffenwerden,wessenPerspektivengezeigtwerdensollen.Siestelltdie
Frage,welchesWissenTeilderakademischenAgendaistundkritisiert,dassdieWissenschaft
häufigeurozentrischistundausderPerspektivevonweißenSubjekten(undsomit‚denMäch-
tigen’)geschriebenwird,dieSchwarzeObjektedefinieren1.
DieFragestellungistebensorelevantfürdenschulischenKontext.WelchesWissenwirdSchü-
ler*innenvermitteltundwaswirdausgelassen?WessenSichtweisenwerdenaufgezeigt?Die
VergangenheitkannausverschiedenenPerspektivenerzähltwerden,unterAusschlussund
FavorisierungbestimmterNarrative(Grieb2015:7).WirhabendenEindruck,dassWissenin
derSchuleoftalsobjektivdargestelltwirdundnichtdazuangeregtwird,einseitigeNarrative
zuhinterfragen.WeiterhinherrschtdieVorstellung,dassmaninderSchulealldieInformati-
onenvermitteltbekommt,diefürein‚Allgemeinwissen’nötigsind.WennSchüler*innenalso
dasGelerntefürdieeinzigrelevantenAspekteeinesThemashalten, istesumsowichtiger,
sichanzuschauen,wieKolonialismusundinsbesonderedeutscherKolonialismusinderSchule
gelehrtwird.
DasWissen,dasinSchulbüchernvermitteltwird,nimmthierbeieinenbesonderenStellenwert
ein. Einerseits orientieren sich viele Lehrer*innenandenbereitgestellten Lehrmaterialien,
wodurchSchulbüchereinenEinblickgebenkönnen,welchesWissenimUnterrichtvermittelt
wird.DarüberhinaussindinsbesondereGeschichtsschulbücherOrte,„andenendaskollektive
GedächtniseinesLandeskonstruiertundvermitteltwird“(Davenas2014:3).DaGeschichts-
schulbücherandiestaatlichenLehrplänegebundensind,spiegelnsiedieoffiziellanerkannte
VersionderVergangenheitunddas„legitimeundgültigeWissen“(Hummer2014:8)ineiner
Gesellschaft. Sie können als „Repräsentationen gesellschaftlich gesicherten Wissens“
1DieBezeichnungen ‚Schwarz’und ‚weiß’ sindpolitische (Selbst-)Bezeichnungen,die sichnichtaufessentialistischeZuschreibungenwiedieHautfarbe,sondernaufdiegesellschaftspolitischePositioneinesMenschenbeziehenundaufRassismuserfahrungenundPrivilegienhinweisensollen.(weiteresdazu:Sow2011)
5
(Macgilchrist2011:248)gesehenwerden,diestaatlichanerkanntundbestätigtsindundVer-
gangenheitsnarrativereproduzieren.GeschichtsschulbüchersindsomiteinerseitsProduktdes
kollektivenGedächtnisseseinerRegionundwirkengleichzeitigaufebendiesesein.
FehlendesWissenüberdieKolonisierungunddieVerantwortungDeutschlandshierbeihat
weitreichendeKonsequenzen.InsbesonderedieeinseitigeDarstellungSchwarzerMenschen
unddesafrikanischenKontinentstragenzurReproduktionrassistischerStereotypebei.Aus
Marmer,Sowsetal.Studieistzuentnehmen,dasssichvieleinterviewteweißeSchüler*innen
aufintellektuellerundmateriellerEbeneüberlegengegenüberAfrikaner*innenfühltenund
einesubtileVerbindungzwischenHautfarbeundArmutzogen(Marmer,Marmer,Hitomi,&
Sow2011:3,7).RassismusistbisheuteeingroßesProbleminDeutschland,dasjedochvielzu
seltenthematisiertwird2.
WeiterhinkönnenaktuelleEntwicklungen-sowohlinkolonisiertenLändernalsauchinden
LändernderKolonialmächte–nichtverstandenwerden,ohneüberdenKolonialismusund
seineKontinuitätenBescheidzuwissen,woraufauchChimamandaNgoziAdichieimeinleiten-
denZitathinweist.GeradeaktuelleThemenwieMigrationundRassismuskönnennichtver-
standenwerden,ohneihrehistorischeEinbettungindieKolonialzeitzuerkennen.
InunsererArbeitzurdeutschenKolonialgeschichteimGeschichtsbuchwerdenwireinaktuel-
lesGeschichtsbuchdesErnstKlettVerlags(2011)untersuchen.BevorwirzumHauptteildieser
Arbeitkommen,werdenwiraufunsereVorgehensweiseundMethodikeingehen.Andieser
Stellemöchtenwirsichtbarmachen,dassbeideAutorinnenweißpositioniertsind.DieKritik
hängtstarkdavonab,wasauswelcherPerspektivekritisiertwird,dawiralsweißePersonen
Rassismusnichterleben,sondernimmerauszweiterHanderfahren.
2. VorgehensweiseundMethodik
MarionDavenasweistinihrerUntersuchungauf„einenMangelanwissenschaftlichenUnter-
suchungenzuGeschichtsschulbüchernbezüglichdesThemas‚deutscherKolonialismus’“hin
(Davenas2014:4).MitunsererArbeitmöchtenwirdaher,wieesauchschonandereWissen-
schaftler*innengetanhaben,zumFüllendieserLückebeitragen.Auchwenndiepostkoloniale
AnalysevonSchulbüchernnochkeinsehrgroßesForschungsgebietdarstellt,sogibtesdoch
2vgl.dazuu.A.Kilomba2010,Sow2009
6
einigeUntersuchungen, die sichmit derDarstellung vonAfrika und/oder Kolonialismus in
Schulbüchernauseinandersetzen.DiemeistendieserArbeitenwähleneinenvergleichenden
Ansatz,umeinenÜberblicküberdieDarstellunginverschiedenenSchulbüchernzuschaffen.
BeiunsererRecherchezudiesemThemastießenwirsehrschnellaufdenrassismuskritischen
LeitfadenvonIMAFREDU(ImageofAfricainEducation),derzueinerAnalysevonLehrmateri-
alien „nach rassismuskritischen und diversitätsorientierten Kriterien“ anregt
(Autor*innenKollektiv2015:10).DieserAufforderungmöchtenwirmitunsererArbeitnach-
kommen,indemwirdasGeschichtsbuch„GeschichteundGeschehen“vomErnstKlettVerlag
auseinerdekolonialenund rassismuskritischenPerspektiveanalysieren.Unserequalitative
Untersuchung erhebt dabei nicht denAnspruch, einen repräsentativenÜberblick über die
DarstellunginSchulbüchernzuliefern,sondernsollvielmehreinetiefgehendeAnalyseeiner
einzelnenausgewähltenQuelleermöglichen, inderdie genutzten Inhalte, Formulierungen
undBilderindenKontextandererUntersuchungengestelltwerdenkönnen.
MarionDavenasvergleichtinihrerArbeit“KolonialrassismusimSchulbuch”Geschichtsbücher
ausNordrhein-WestfalenübereinenlängerenZeitraumhinweg(Davenas2014).JanaMaria
GriebanalysiertinihrerBachelorarbeit“KolonialismusinBildern”(Grieb2015),AnkePoenicke
vergleichtaktuelleGeschichtsbücherinihrerAnalyseüber“AfrikaimneuenGeschichtsbuch”
(Poenicke2008)undElinaMarmerundPapaSowet.alschreibeninverschiedenenWerken
überRassismusundAfrikadarstellungenimSchulkontext(Marmeretal.2011;Marmer2013;
Marmer&Sow2013,2015).InAnlehnungandieseUntersuchungen,möchtenwiruns,wiein
derEinleitungbeschrieben,aufdieDarstellungdesdeutschenKolonialismusfokussieren,da
ausunsererErfahrunggeradedieseThematikoftunzureichendimdeutschenSchulunterricht
behandeltwird.
DasBuch“GeschichteundGeschehen”vonKlettistfürdie9.JahrgangsstufederLänderBerlin,
Bremen,Mecklenburg-VorpommernundNiedersachsenvorgesehen.Esistanzumerken,dass
derThemenbereich‘Imperialismus’,unterdenauchderdeutscheKolonialismusfällt,imRah-
menlehrplandesLandesBerlinzwargenanntwird, jedochnichtverpflichtendistundLehr-
kräfte eigenständig entscheiden können, ob sie das Thema behandeln oder nicht (vgl.
SenatsverwaltungfürBildung,JugendundSport).Hierzeigtsichbereits,dassderThematikin
DeutschlandkeinegroßeAufmerksamkeitgeschenktwird.
UnsereAnalysebehandeltzweiUnterkapiteldesAbschnitts„ImperialismusundErsterWelt-
krieg“(Klett2011:42-62).DieseUnterkapitellauten:„WarumeroberndieEuropäerdieWelt?
7
–Mission,ZivilisationundAusbeutung“(Ibid.:S.49-53)und„KeinSonnenunterganginunse-
remReich“–DasDeutscheReichalsKolonialmacht“(Ibid.:54-56).
DabeiorientierenwirunsandenAnalysekriterienallerobengenannterSchulbuchuntersu-
chungen.FüreineAnalysevonUnterrichtsmaterialienschlägtderrassismuskritischeLeitfaden
vonIMAFREDUvor,u.A.dieBildersowiedieSprachezubetrachten.Werdenreineuropäische
BilderundQuellenbenutzt?Wennja,werdendieeventuellenthaltenenrassistischenInhalte
problematisiert?WerdendiePersonenwürdevollbeschriebenunddargestellt?Diesisthäufig
bei“kolonialrassistischenDarstellungenvonSchwarzenMenschenausweißerPerspektive”
nichtderFall.Oder,wennerniedrigendeFremdbezeichnungenausderKolonialzeitverwendet
werden(Autor*innenKollektiv2015:43-44).
WiewirinderEinleitungbereitsgezeigthaben,kanndieVergangenheitausverschiedenen
Sichtweisenerzähltwerden,wobeibestimmteAspektedes(deutschen)Kolonialismusinklei-
neremUmfangbehandeltodersogarausgelassenwerden.MarmerundSowstellendabeidie
Fragen:“Whatisbeingtold?”(Waswirderzählt?)und“Whatisbeingomitted?”(Waswird
ausgelassen?),andenenwirunsebenfallsorientierenwollen(Marmer&Sow2013:53).Pas-
senddazubeschäftigtsichderLeitfadendamit,wieetwaserzähltwird,was (nicht)erzählt
wirdundwelchesWissenmiteinbezogenwird(Autor*innenKollektiv2015:25).
Davenasführt in ihrerAnalyseeinigeFragenauf,diewir(indurchmischterForm)ebenfalls
beachten werden. Darunter sind: “In welchem Umfang erscheint das Thema “Kolonialge-
schichte”?WelcheMotivefürdieKolonialpolitikwerdengenannt?WirdRassismusalsRecht-
fertigungsideologiedesImperialismusaufgeführt?WerdendiePerspektivenderKolonisierten
deutlichoderwirdderKolonialismushauptsächlichauseuropäischerPerspektiveherausbe-
urteilt?WerdenKontinuitätenkolonialrassistischenGedankengutsbisindieheutigeZeitnach-
gezeichnet?”(Davenas2014:5-6).
WirwerdenunsereUntersuchungeninhaltlichgliedernunddieobenbeschriebenenKriterien
innerhalbderjeweiligenThemengebietemiteinbeziehen.Dabeiwerdenwirzunächstunter-
suchen,wiedasThemaRassismusbehandeltwird(3.1).Dannwerdenwirbetrachten,welche
Afrikabilder in dem Geschichtsbuch gefestigt oder aufgebrochen werden (3.2). Im letzten
PunktgehenwirdannspeziellaufdiedeutscheKolonialgeschichteein(3.3)undkommenan-
schließendzueinemFazit(4.).
8
3. AnalysedesSchulbuches„GeschichteundGeschehen“
3.1RassismusalsIdeologieundRechtfertigungvonKolonialismus
WährendimEuropades18.Jahrhundertmitder“Aufklärung”WertewieGleichheit,Freiheit
undBrüderlichkeitanWichtigkeitgewannen,standendiesemitdenmenschenunwürdigen
MethodenderKolonialpolitik unddemHandelmit versklavtenMenschen imWiderspruch
(Marmer&Sow2013:50,61;2015:16).DieIdeologiedesRassismuswarausschlaggebendfür
dieeuropäischenVerbrechenindenKolonien.DieKonstruktioneinerunterlegenen“Rasse”
rechtfertigtedieAusbeutung,VersklavungundUnterdrückungderkolonisiertenMenschen
(Autor*innenKollektiv2015:38).EuropäischeWissenschaftlerwieKantoderHegeluntermau-
ertendabeidierassistischeIdeologiemit“wissenschaftlichen”Theorien(Marmer&Sow2015:
16,17).AuchnachdemdievonDeutschlandkolonisiertenGebietenachdem1.Weltkriegan
andereeuropäischeMächtegingen,existiertederKolonialrassismusweiter(Davenas2014:
7).Das„Selbst-undFremdbild“weißerDeutscherwirdauchheutevondiesemweitgehend
beeinflusst(Grieb2015:3).DennochwirdRassismusinDeutschlandvonderweißenMehr-
heitsgesellschaftkaumalsProblemanerkannt.ErwirdinersterLiniemitrechtsextremerGe-
waltinVerbindunggebracht,währendseineinstitutionalisierteundalltäglicheFormvonwei-
ßenMenschenmeistnichtwahrgenommenwird(Marmer&Sow2015:14).Geradedeswegen
istesumsowichtiger,denUrsprungdieserIdeologiezukennen.
DasKapitel“WarumeroberndieEuropäerdieWelt?-Mission,ZivilisationundAusbeutung”
hatdenAnspruch,dieMethodenundRechtfertigungenderEuropäer*innenfürdieKolonisie-
rungzuerörtern.WährendKonzeptewieDarwinismusundImperialismusamRandeerläutert
werden,wirdRassismuswederwörtlicherwähnt,nochwirdaufseineFunktionsweisenund
BedeutungfürdenKolonialismuseingegangen.DerersteAbschnittistmitderFrage“Istdie
“weißeRasse”überlegen?”betitelt(Klett2011:49).Zwarsteht“Rasse”inAnführungszeichen,
wasaufdieKonstruktiondieserKategoriehinweisenkönnte;dieswird jedochnichtweiter
aufgegriffen.Wirgehennichtdavonaus,dassdieAnführungszeichengenügen,umeinertief-
9
greifendenReflexionderLehrkäfteundSchüler*inneneineGrundlagezugeben.Damitbestä-
tigtsichPoenickesErgebnis,dassRassismus„inkeinemderuntersuchtenBücherernsthaft
behandeltwird“(Poenicke2008:34)3.
DasersteundeinzigeMalwirdRassismusinderTextquelledeskenianischenPolitikwissen-
schaftlersAliA.Mazruiexplizitbenannt.DieserlässtaußerdemnichtaußerAcht,welchtief-
greifendeFolgendieKolonialzeitnochheuteaufdenafrikanischenKontinenthat:
“DasKreuzderErniedrigung,dasAfrikadurchdieJahrhundertegetragenhatundnochim-merträgt,gründetzueinemerheblichenTeilaufdemRassismusundderkulturellenArro-ganzderEuropäer.”(Klett2011:53)
IndemeinemweiterenAbschnitt“WirtschaftlicheInteressenundAusbeutung”wirddas“Zi-
vilisatorische Sendungsbewusstsein” richtigerweise als “Rechtfertigung für diewirtschaftli-
chenInteressenvonIndustriellen,KaufleutenundPolitikern”(Ibid.:50)imRahmendesKolo-
nialismusentlarvt.DochwirdauchhiernichtweiteraufdenproblematischenBegriffderZivi-
lisationeingegangen(mehrzuZivilisationinPunkt3.2.1).Esistpositivzubewerten,dasswirt-
schaftlicheInteressenundAusbeutungalseigentlicheMotivationenhinterderKolonialpolitik
aufgedecktwerden.AllerdingswirddiesimselbenAbschnittabgeschwächt,indemauseuro-
päischerSichtdie„KostenfürdenBauvonVerkehrsverbindungen,Verwaltungundmilitäri-
scherBesatzungsowiedieNiederschlagungvonAufständen“u.a.dieKolonienalsunrentabel
bewertetwerden(Ibid.:50).DieBewertungdesKolonialismusanhandseinerRentabilitätfür
dieKolonialmachtisteine„eurozentrischeundmenschenverachtendeSichtweise“(Davenas
2014:9),beiderdieschwerwiegendenFolgenfürdieeinheimischeBevölkerungaußerAcht
gelassenwird.AußerdemwerdensodieerheblichenFolgenrelativiert,diesichnochheutein
global strukturiertenUngleichheitenäußern (Davenas2014:17).AmEndedesAbschnittes
stehtzwar:“DieFolgendieserEntwicklungbelastennochheutedasVerhältniszwischender
sogenanntenErstenundDrittenWelt”(Klett2011:50).DerSatzistjedochsehrneutralfor-
muliert und thematisiert nicht ausreichend die kolonial geprägtenAbhängigkeiten, die bis
heutebestehen.
3DavenaszeigtinihrervergleichendenAnalyse,dass„(k)ulturelleundideologischeDispositionen,wiedasÜberlegenheitsgefühlderEuropäer_innengegenüberaußereuropäischenVölkernoder ihrSen-dungsbewusstsein,(...)entweder(infünfderuntersuchtenSchulbücher)alssekundäreFaktorendar-gestelltoder(inHorizonte)garnichtthematisiertwerden.AußerdemwirdnurineinemBuch–undzwardemältesten–derkolonialeRassismuskonkretangesprochenundausführlichproblematisiert,währenddasWort„Rassismus“inkeinemderanderenhieranalysiertenSchulbücherfällt.“(Davenas2014:10)
10
3.2Afrika-Bilder
LautElinaMarmerwerdenbestimmteAfrikabilder„indenMassen-undBildungsmediensubtil
reproduziert“ (Marmer 2013: 27).Mehrere von ihr beschriebenen Afrikarepräsentationen
konntenwirauchindenuntersuchtenKapitelnwiederfinden.Darunterkommt„Afrikaalseine
AntithesezuEuropa“vor.EineweiteredominanteDarstellungistdieSimplifizierungdesafri-
kanischen Kontinents im Gegensatz zur komplexen undmultiperspektivischen Darstellung
westlicherGesellschaften(Ibid.).AußerdemzeichnenvieleSchulbücherdasBildpassiverund
hilfsbedürftigerAfrikaner*innen,dienichtalshandelndeAkteur*innenauftauchen(Davenas
2014:14-15;Grieb2015:8).InFolgendemwerdenwirdieseThesenanhandvonBeispielen
ausdemSchulbuchillustrieren.
3.2.1AfrikaalsAntithesezuEuropa
InderrassistischenTradition,diebisheuteanhält,wirdEuropabzw.werdenweißeMenschen
alsüberlegenkonstruiert(Autor*innenKollektiv2015:34).Umsichnicht-weißeund/oderau-
ßereuropäischeGesellschaftenalsunterlegenvorzustellen,werdendiesehäufigals‘anders’
und ’rückständig’dargestellt.NoahSowerklärtdies folgendermaßen:„Die„Rasse“-Idee ist
aufEngstemitdemweißenBedürfnisverbunden, sicheinen„anderen“zuschaffen–eine
Projektionsfläche für alles Böse,Unheimliche, Verbotene oder Begehrte.“ (Sow 2009: 73).
DieseAbgrenzunggeschiehtauchaufeinerzeitlichenEbene.Basierendaufeinerevolutionis-
tischenVorstellungwirddasweißeEuropa„andieSpitzedermenschlichen‚Entwicklung’“ge-
stelltundderRestaufeinerniedrigerenEntwicklungsstufeimaginiert(Autor*innenKollektiv
2015:38).
EinperfektesBeispieldieserzweigeteiltenWeltsichtistdieenglischePostkarte,dielautUn-
terschrift“Kumasi(StadtinGhana)vordemKriegundnachdemKrieg…”darstellt(Klett2011:
49).InKumasivordemKriegwerdenhalbnackteSchwarzeMenschendargestellt,diezwischen
Strohhüttenstehen.InKumasinachdemKriegsindSchwarzeMenschenzusehen,dieAnzüge,
bzw.langeKleiderundHütetragenundinBewegungsind.EsgibteinAutoundWerbungen
fürenglischeMarken(Bovril,Colman’s,Typewriter).DieserWandelwirdmit“DieZivilisation
hältEinzug”betitelt.DieswäreeineguteStellezuerkennen,dassdieEngländerZivilisation
miteinerbestimmtenArtvonKleidungundtechnischemFortschritt(dasAuto,dieSchreibma-
schine),alsoihremeigenenLebensstilgleichsetzten.ElinaMarmerbeschreibtdiespassend:
11
„WohlstandwirdzumSymbolfürdenhöherenEntwicklungsstand“(Marmer2013:28).Der
WiderspruchzwischenderwestlichenEigenbeschreibungalszivilisiert,undihrerbarbarischen
VorgehensweisenwährendderKolonisationwirdauchhiernichtthematisiert4.
AuchindenQuellen,dieüberwiegendvonPolitikernderKolonialzeitstammen,werdenKolo-
nialmächtenpauschalEigenschaftenzugeschrieben,dieihremGegenteilaußerhalbEuropas/
denUSAabgesprochenwerden.SosprichteinUS-AmerikanischerPolitikervon“unkultivier-
tenUfern”,diedurchdieUS-AmerikanischeAnkunft“schönerundzivilisierter”werden.Ein
deutscherHistorikersprichtvonderPflichtdie“Barbarenländer”zukolonisieren.Undderda-
malige französischeMinisterpräsident siehtesalseinRecht, “dieVölker zuzivilisieren,die
mehroderminderbarbarischgebliebensind.”(Klett2011:51)
AmEndewirddieAufgabegestellt,anhandderQuellenzuerklären,wiederErwerbvonKolo-
niengerechtfertigtwurde.EswirdjedochaufdieerfundeneZweiteilunginzivilisiertundun-
zivilisiert (oder auch entwickelt/unterentwickelt,modern/rückständig) nicht explizit einge-
gangen.SobleibtsieimRaumstehen,daalldieseBegriffeunkommentiertverwendetwerden.
DadurchwerdendiedamitverknüpftenBilderaufrechterhaltenundeinebestimmteVorstel-
lungvonAfrikaalsGegensatzzudemweißenWestenunreflektiertreproduziert.
3.2.2SimplifizierungdesafrikanischenKontinents
AbgesehenvoneinigeninAnführungszeichengesetztenBegriffen,wiezumBeispiel“weiße
Rasse”oder“unterentwickelteVölker”(Ibid.:49),verwendetKlettkaumproblematischeTer-
mini.EinWortscheintsich jedochbisheutenichtausdenKöpfenderMenschenzu lösen.
WennvonafrikanischenGesellschaftendieRedeist,sowirdmeistderBegriff„Stamm“ver-
wendet.ErstenswirddieserBegriffimZusammenhangmitEuropanurinBezugaufvergan-
geneZeitenverwendet(z.B.germanischeStämme;nichtjedochderStammderBayern),was
suggeriert,afrikanischeBevölkerungsgruppenbefändensichaufeinertieferenEntwicklungs-
stufe(daherauchdiehäufigeAssoziationmit‚primitiv’).ZweitenshomogenisiertdieserBegriff
GesellschaftenverschiedenerGrößen,OrganisationsformenundKulturen(Poenicke2008:20-
4PassendbeschreibtdienicaraguanischeAutorinGiocondaBellidasVorgehenderSpanierausderSichteinerFrauderNahuazurZeitderspanischenKolonisationinLateinamerika:„DieSpaniermein-ten,siemüsstenunszivilisieren,unsausderBarbareierlösen.DochmitBarbareiunterwarfensieuns,entvölkertenuns.“(Belli1991:93)
12
23)5.EindamitverknüpfterBegriff,derähnlichhomogenisierendundhierarchisierendwirkt,
ist‘Häuptling’.SowürdedieserBegriffniemalsfürMachthaber*innenimWestenbenutztwer-
denundwirdlautArndtmiteinerPersonassoziiert,die“nichternstzunehmen,wenigerbe-
deutsamundkeineswegsgleichberechtigtoderebenbürtigmitMachthaber_inneninEuropa
ist.”(Arndt&Ofuatey-Alazard2011:687-688).
UnterdenvierausgesuchtenTextquellenausdemKapitelüberdasDeutscheReichalsKolo-
nialmachtsinddreideutscheQuellenundeineErzählungeinesTogolesen.Währendbeiden
deutschenQuellendieNamenBebel,vonBülowundDernburggenanntwerden,istbeider
viertenQuellenurdieRedevoneinem„HäuptlingausTogo“(Klett2011:55-56).Nichtnur
wirdüberwiegendweißesWissendargestellt,dereinzigeSchwarzeAutor,derzuWortkommt,
wirdnochnichteinmalnamentlichgenannt,sondernnurmiteinemexotisierendenTitelbe-
zeichnet.
DieTextfragezudemtogolesischenTextauszuglautet:„WiebeurteiltdieafrikanischeBevöl-
kerungdieKolonisierung?“(Ibid.Aufgabe3).Scheinbarwirddavonausgegangen,dasseine
einzigeAussageeinereinzelnenPerson,dieaufdemafrikanischenKontinent lebte,ausrei-
chendsei,umeineBeurteilungausSichtdergesamtenafrikanischenBevölkerungzuformu-
lieren.WiederwirdhierdieinnereDifferenzAfrikasübersehenundgarkeineMöglichkeitge-
lassen,dassesinnerhalbdesvonübereinerMilliardeMenschenbewohntenKontinentsun-
terschiedlicheSichtweisenundErfahrungengebenkönnte.WährenddreideutscheQuellen
verschiedeneMeinungenausderdamaligenZeitwiderspiegeln,wirddereinentogolesischen
QuelleeinAllgemeingültigkeitsanspruchfürganzAfrikazugesprochen.Hierspiegeltsichwie-
der,dassfürwestlicheKontextestetsverschiedeneStimmenanerkanntundgehörtwerden,
während anderen Regionen diese Vielfalt von vornherein abgesprochenwird (vgl. Adichie
2009).
IneinerähnlichenAufgabesollensichdieSchüler*innenimvorangegangenenKapitelinder
RolleeinesEuropäersundeinesEinheimischen“überdieGründeundFolgendesErwerbsvon
Kolonien”unterhalten(Klett2011:49).IndieserAufgabewirdAfrikaabermalsundauchEu-
5„DerBegriff‚Stamm’entsprangderirrigenevolutionistischenVorstellungeinergesetzmäßigenEnt-wicklungmenschlicherOrganisationsformenvonFamilienzu‚Sippen’oderKlans,vonKlanszu‚Stäm-men’und‚Stammesföderationen’undvondiesenschließlichzumStaat,wobeieinewertendeEntge-gensetzung(...)impliziertwar.“(IvanovinPoenicke2008:20)
13
ropanichtdifferenziert.WederwirdeinespezifischeKoloniegenannt,nochdaraufeingegan-
gen,dassdieEinheimischeneineheterogeneGruppedarstellten,diedieKolonialzeitaufver-
schiedeneWeiseerlebten.
DieseReduzierungeinesganzenKontinentsfindetauchanandererStellestatt:Anhandzweier
FotossollenSchüler*innendieVeränderungendesAlltagsdurchdieKolonisationherausar-
beiten(Klett2011:56,Aufgabe5).Daseinestelltden„HäuptlingvonBalibemitseinen20
Frauen“dar.Dasandereeine„HochzeitsgesellschaftinDuala,Kamerun“.AuferstemFotosind
20FrauenmitnacktenOberkörpernzusehen,dievermutlichfürdieKameraineinerReihe
stehen.NichtnuristdasWortHäuptling,genausowieStamm,negativkonnotiert,zusätzlich
istdieseDarstellungderFrauenunangemessen.SowürdenweißeKörperaufsolcheArtnie-
malsineinemSchulbuchzurSchaugestelltwerden(Marmer&Sow2013:64).AuchPoenicke
kritisiertdiesenVergleich.EswürdenzweiRegionen(heutigerKongoundKamerun)vergli-
chen,dieselbereineVielzahlanKulturenbeherbergen(Poenicke2008:26).Wieauchdieoben
beschriebeneArbeitsanweisung,auseinereinzigenAussagedieMeinung„derEinheimischen“
herauszulesen, homogenisiert dieserVergleich die verschiedenenAuswirkungen kolonialer
PolitikenaufeinenganzenKontinent.
3.2.3HandelndeAfrikaner*innen
DavenassowieGriebbeschreibendieweitverbreiteteVorstellung,MenschenausAfrikaseien,
damalswieheute,passivundhilfsbedürftig(Davenas2014:14-15;Grieb2015:8).Inihrem
Vortrag„TheDangerofaSingleStory“,erzähltdieNigerianerinChimamandaNgoziAdichie
vonihrererstenMitbewohnerinindenUSA,dieüberraschtwarüberAdichiesgutesEnglisch
unddasssieeinenHerdbenutzenkonnte:
„Shehadfeltsorryformeevenbeforeshesawme.[...]MyroommatehadasinglestoryofAfrica.Asinglestoryofcatastrophe.InthissinglestorytherewasnopossibilityofAfricansbeingsimilartoherinanyway.Nopossibilityoffeelingsmorecomplexthanpity.Nopossi-bilityofaconnectionashumanequals.“(Adichie2009:min.4:50-5:21)
DiesesZitatzeigteinedervielenKonsequenzen,diegewisseAfrikabilderhabenkönnen.Be-
züglichdiesesPunktesistesausschlaggebend,obAfrikaner*innenindenGeschichtsbüchern
alshandelndePersonen(Poenicke2008:14,16)vorkommenundobsienamentlichbenannt
werden(Ibid.:12).DenndurcheineeurozentrischeErzählweiseerscheinenAfrikaner*innen
häufigals„homogeneMassepassiverOpfer,dienichtfürsichselbstsprechenkönnen“(Grieb
2015:42).WennauchOpferkolonialerGewalt,gabesvielfältigenWiderstand(Poenicke2008:
14
16).DochwerdenkeineWiderstandskämper*innenbenannt,nochportraitiert(Grieb2015:
49).EinzigeinBilddes„Angriff[s]derDahomeer(EinwohnerBenins)–abgeschlagenvonei-
nemfranzösischenKanonenboot“(Klett2011:53)lässteinenWiderstanderahnen.Eswerden
jedochkeineMotiveunddieHintergründedes„Angriffs“thematisiert.
BezüglichderBilderbemerktGrieb,dassderInhalthäufigsehrverallgemeinerndinderBild-
unterschrift erklärt wird. Außerdem beschäftigen sich die Arbeitsanweisungen nur unzu-
reichendmitdenInhaltenunddemEntstehungskontext(Grieb2015:42).Poenickeschließt
daraus,dassdieBilderwohleherden„ZweckeinesBlickfangserfüllen“sollen,alsdenSchü-
ler*innenweitereErkenntnissezubringen(Poenicke2008:26).Ähnlichverhältessichmitder
AbbildungdreiernamenloserKongoles*innen,derenArmevonderbelgischenKolonialregie-
rungamputiertwurden„weilsiezuwenigKautschukabgelieferthatten.“(Bildunterschriftin
Klett:51).ZwarhilftdiesesBild,sichdieBrutalitätderKolonisatorenvorAugenzu führen.
JedochwirdderkongolesischeKontextkonkretnirgendwoanderserwähnt.Außerdemwird
dasBildnamenloserOpferankeinerStellemitwürdevollenFotoshandelnderAfrikaner*innen
ausgeglichen(Poenicke2008:25).MarmerweistzusätzlichaufdieGefahrhin,solcheBilder
würdenbeiweißenSchüler*inneneineMischungausMitleidundÜberlegenheitsgefühler-
zeugen(Marmer2013:28).WiesieinihrerStudiemitPapaSowetal.herausfand,wurdendie
BilderhäufigaufSchwarzeMitschüler*innenübertragen(Marmeretal.2011:26).Griebbe-
endetihreBildanalysemitderFeststellung,diemeistenBilderwürden„SchwarzeundPeople
ofColournuralsUnterlegeneundnuraufeuropäischenBildquellen“darstellen(Grieb2015:
58).
3.3EinzelheitendeutscherKolonialgeschichte
IndemSchulbuchfindensich innerhalbdesKapitelszu ImperialismusundersterWeltkrieg
nurdreiSeitenüberdeutschenKolonialismus(Klett2011:54-56),wobeinureineSeitehiervon
dentatsächlichenTextdarstelltunddieanderenbeidenSeitenAusschnittevonQuellen(Texte
undBilder)liefern,dievondenSchüler*innenanalysiertwerdensollen.
DerersteAbschnittindemKapitelistmitderAussage„Deutschlandistzukurzgekommen“
(Ibid.:54)betitelt.DiessollzwareinZitatdarstellen,dochalsÜberschriftwirdderAussage
docheingewisserWahrheitsgehaltzugesprochen.DiedarinenthalteneAnnahme,dasseuro-
päischeLändereinAnrechtaufKolonienhättenundDeutschlanddabei„leerausgegangen“
sei,wirdeinfachübernommenundnichtproblematisiert.SomitwirdgleichalsEinstieginden
15
ThemenbereichdeutscherKolonialgeschichteimpliziert,dasseuropäischeKolonialmächteein
RechtaufaußereuropäischeGebietehätten.
IndemerstenAbschnittüberdiedeutscheKolonialzeitistdieRedevon„Gebiete[n]imheuti-
genSüdwestafrika“(Ibid.),dochindemgesamtenTextwirdnichterwähnt,welcheGebiete
undheutigenLändervonDeutschlandkolonisiertwurden6.DamitwirdeinerseitsdasBildvon
‚Afrika’alseineinheitlicherKontinentreproduziert,desseneinzelneLänderkeineRollespielen
unddaherauchnichtgenanntwerdenmüssen.AußerdemunterstütztesdieSichtweise,dass
Deutschland keine „nennenswerten“ Kolonien hatte und macht das gewaltvolle Handeln
Deutschlandsunsichtbar.AuspersönlicherErfahrungkönnenwirfeststellen,dassdiemeisten
MenscheninDeutschlandnichtwissen,anwelchenOrtenDeutschlandalsKolonialmachtprä-
sentwar.MitderNicht-NennungdeutscherKolonienwirddasAusmaßdesdeutschenKoloni-
alismusverschwiegenundimplizitalsunwichtigabgetan.
DieAfrika-Konferenz,die1884/85inBerlinstattfandundbeideresumdiekolonialeAuftei-
lungAfrikasunterdeneuropäischenLändernging,wirdebenfallsnichtindemBucherwähnt
(dieJahreszahlwirdalsAnfangdeutscherExpansionbenannt).DamitwirdeinzentralesEreig-
niseuropäischerKolonialgeschichte,dessenGrenzziehungenbisheuteAuswirkungenaufden
afrikanischenKontinenthaben,außerAchtgelassen.AußerdemversäumtKlettes,imBerliner
SchulbucheinenlokalenBezugzuderKonferenzherzustellenunddenwichtigenAnteilder
deutschenRegierungandiesemEreignisherauszustellen(vgl.Kopp&Krohn).
IndemAbschnitt“BismarckunddieKolonien”wirdderBeginnderdeutschenKolonialzeitfol-
gendermaßenerläutert:
“DievonKaufleutenwieAdolfLüderitzundAdolfWoermann,ForschungsreisendenwieGus-tavNachtigalundAbenteurernwieCarlPeterserworbenenGebieteanderWest-undOst-küsteAfrikaserhieltennundenSchutzdesReiches.”(Klett2011:54)
DiehiergenanntenPersonenwerdennichtweitererläutertoderkontextualisiert,obwohlsie
einezentraleRolleinderdeutschenKolonialzeitgespielthaben.AdolfLüderitzwardererste
BegründereinerdeutschenKolonieimheutigenNamibia,dieerjedochnurdurcheinenBetrug
ansichnahm(Kopp&Krohn),wasindemBuchnichterwähntwird.DerVerein‚BerlinPost-
kolonial’arbeitetseitJahrenzukolonialenKontinuitätenimBerlinerStadtbildundkritisiert
6Unsistbewusst,dassauchaußerhalbAfrikasdeutscheExpansionstattfand.DadieEinarbeitungindiesenThemenbereichjedochdenzeitlichenUmfangunsererArbeitgesprengthätte,habenwirunsentschieden,esnichtindieAnalysemiteinzubeziehen.Zubemerkenbleibtjedoch,dassauchdasGe-schichtsbuchnichtdaraufverweist.
16
kolonialrassistischgeprägteStraßennamenimAfrikanischenViertel,u.a.dieLüderitzstr,die
PetersalleeunddenNachtigalplatz,dieindirektemBezugzudenimBuchgenanntenPersonen
stehen.DiekamerunischeGermanistinDr.MarieBiloaOnanasagtzumBeispiel,dassGustav
Nachtigal„inbesonderemMaßeverantwortlichfürdasUnrecht[war],dasdenkolonisierten
Völkernzugefügtwurde“(OnananachIbid.).DiegeäußerteKritikandengenanntenPersonen
wirdbeiKlettnichterwähntundstattdessenverharmlosendeBegriffewie„Abenteurer“oder
„Forschungsreisender“verwendet.
IndiesemAbschnittistaußerdemvon„gekauftenGebiete[n]“dieRede,die„unterdenSchutz
desDeutschenReiches“gestelltwurden(Klett2011:54).DasWort‚gekauft’impliziert,dass
essichhierbeiumeinausgeglichenesTauschverhältnishandelte,wasjedochdieRealitätnicht
angemessenwiderspiegelt.TatsächlichwareninderRegelfehlendeInformationen,unklare
Angaben und Betrug Grundlage der Aneignung afrikanischer Gebiete von deutscher Seite
(Kopp& Krohn). Die Kolonialgeschichtewird hier jedochmit Alltagswörtern aus derWirt-
schaft,wie“kaufen”,“erwerben”und“Verträgen”,erzählt,wasihreeinzigartigeBrutalitätals
normalerscheinenlässt.DieunhinterfragteVerwendungdes„Schutz“-Konzeptesbekräftigt
außerdemdieIdee,dassdieDeutschendenkolonisiertenGebietendurchihreAnkunfteinen
Gefallen getan hätte und sie durch ihre Anwesenheit tatsächlich „beschützt“ hätten. Der
“Schutz”wirddenKolonisiertenvondeneigentlichenTäterngewährt,wodurchihrekolonia-
lenVerbrechenverschleiertwerden.
InderEinleitungzuPaoloFreire’s“PedagogyoftheOppressed”erläutertDonaldoMacedo,
wiebestimmteBegriffedieRealitätverzerren(Macedo2000:21).AlsBeispielgibterdenTer-
minus“EthnischeSäuberung”(ethniccleansing),derhäufigalsEuphemismusfürVölkermord
(genocide) verwendet wird. Dieser Begriff enthält Wörter mit positiven Konnotationen,
wodurchesschwierigerwird,sichdieBrutalitätdahintervorzustellen7.EinweiteresBeispiel
wirdimrassismuskritischenLeitfadenangeführt:SomachteseinenUnterschied,obvonanti-
kolonialemWiderstandodereinemkriegerischenAufstandgeschriebenwird.Durchdieerste
7“Ifweweretodeconstructtheterm“ethniccleansing”wewouldseethatitpreventsusfrombe-cominghorrifiedbySerbianbrutalityandhorrendouscrimesagainstBosnianMuslims.Themasskill-ingsofwomen,children,andtheelderlyandtherapeofwomenandgirlsasyoungasfiveyearsoldtakeonthepositiveattributeof“cleansing”,whichleadsustoconjurearealityof“purification”oftheethnic “filth” ascribed to BosnianMuslims, in particular, and to Muslims the world over, in gen-eral.”(Macedo2000:21)
17
FormulierungscheintderKampfberechtigt,währenddieMotivebeiderzweitenunklarblei-
ben(Autor*innenKollektiv2015:44).
IneinemkleinenAbschnittwirddie„ungerechteundunwillkürlicheBehandlungderBevölke-
rungdurchdeutscheBeamte,SoldatenundSiedler“unddie„großeBrutalität“,mitderAuf-
ständeniedergeschlagenwurden,erwähnt (Klett2011:54).Dies istdieeinzigeErwähnung
vonanti-kolonialemWiderstandindenKolonien,dochvoneinergenauerenAusführungwird
abgesehen.DamitwerdendieEinheimischennichtalseigenständigeAkteur*innen,diedazu
fähigsind,EntscheidungenzutreffenundWiderstandzuleisten,dargestellt,sondernerneut
ineinepassiveRollegedrängt.EineausführlichereThematisierungvonanti-kolonialemWi-
derstandkönntezueinemAbrückenvondieserOpferrolleführen(Marmer&Sow2013:62).
WeiterhinfindetsichnureineinzigerSatzzudenMenschen,dieunterdeutscherKolonialherr-
schaftumgebrachtwurden:
„InSüdwestafrika lebtennacheinemAufstand inden Jahren1904bis1907vondenur-sprünglichca.80000Hererosnurnoch15130;inOstafrikaverloren75000MenschenihrLeben,alsdieKolonialherreneineErhebungindenJahren1906/07niederschlugen.“(Klett2011:54)
DietatsächlichenAusmaßederdeutschenBrutalitätwerdenhiernichtsichtbarundinnurei-
nemSatzalsnebensächlichdargestellt.AuchdiegenanntenZahlen sind irreführend,denn
insgesamtwirdvonmehrerenhunderttausendOpfernunterdeutscherKolonialmachtausge-
gangen8 . Außerdem werden sehr umschreibende Begriffe benutzt und die tatsächlichen
Worte ‚umbringen’ oder ‚töten’ nicht verwendet, wodurch die aktive Rolle und Brutalität
Deutschlandsverschleiertwird.
DassessichbeidenMordenandenHereroumdenerstenGenoziddes20.Jahrhundertshan-
delteunddieserbisheutevonderdeutschenRegierungnichtalssolcheranerkanntwurde
(vgl.genocide-namibia.net),wirdindemTextnichterwähnt9.DabeierachtetesPoenickeals
äußerstwichtig,dassdieSchulbüchermitderDefinitiondesVölkermordesarbeitenundden
“Vernichtungswille[n]derdeutschenKolonialherren”(Poenicke2008:31)nichtmitderNie-
8„Mitbiszu300.000OpferninDeutsch-Ostafrikaundbiszu100.000ToteninSüdwestafrikazeugen[dieKriege]voneinerBrutalitätundRücksichtslosigkeitderdeutschenKriegsführung,diemitmen-schenverachtendwohlnochunzureichendumschriebenist.“(Zimmerer2014)9 Auch in anderen Geschichtsbüchern wird der Völkermord nicht als solcher benannt und unzu-reichendthematisiert(Grieb2015:29)
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derschlagungeinesAufstandesverharmlosen.EinKapitel,dassderKomplexitätdesVölker-
mordsgerechtwürde,sollteu.a.Folgendesthematisieren:dieMotivedesAufstandesderHer-
eroundNama,Widerstandskämpfer*innenwieSamuelMaherero,Kolonialverbrecher*innen
wieLotharvonTrotha,dieerstendeutschenKonzentrationslager inDeutsch-Südwestafrika
unddiebisheutenichterfülltenReparationszahlungen(Ibid.:31-33).
4. Fazit
MitdieserAnalysekonntenwirbestätigen,dassAfrika invielenBereichenaufkolonialge-
prägteWeisedargestelltwird(Poenicke2008:5).Auch imBereichderMassenmedienfällt
auf,dassderafrikanischeKontinentoftvereinfachtundmitProblemenundMängelndarge-
stelltwird(Ibid.:11).SolchdominantenVorstellungenkönntendurcheinedifferenzierteAus-
einandersetzungimUnterrichtaufgebrochenwerden.Oftwerdensiejedocheherbestätigt
undtragendazubei,dieVorurteilevonSchüler*innenzuverfestigen.Umdementgegenzu-
wirken,isteswichtig,„historischeundgegenwärtigeSchwarzePerspektiveninihrerKomple-
xität“miteinzubeziehen(Autor*innenKollektiv2015:30).BeiKlett“GeschichteundGesche-
hen”wurdeneuropäischeMotivejedochmultiperspektivisch,afrikanischewiederumentwe-
dergarnichtoderdurchwenigeQuellendargelegt.AuchdergeringeUmfangderKapitelzu
(deutschem)Kolonialismus ist zubemängeln,daderVölkermordundDetails zudeutschen
KolonienkaumErwähnungfinden.
GeschichtsschulbüchersindnureinesvonvielenMedien,durchdierassistischesWissenwei-
tervermitteltwird.JosephineApakruvomInstitutfürdiskriminierungsfreieBildungerklärtin
einemInterview,wiewichtigauchdie“individuelleHandlungsebene”ist(Apakru2015).Auf
welcheWeiseinderPraxismitdenUnterrichtsmaterialienvonSeitenderLehrkräfteumge-
gangenwirdundwelcheZusatzmaterialienhinzugezogenwerden,kanndurchUntersuchun-
gender Schulbücher natürlich nicht in Erfahrung gebrachtwerden.Apakru empfiehlt Leh-
rer*innen,sichmitPaoloFreire’s“PedagogyoftheOppressed”auseinanderzusetzen(Freire
2005(1970)).NachFreiresTheoriewürdenSchwarzeSchüler*innenmitihrerErfahrungmit
RassismusalsLehrendefürweißeSchüler*innenundLehrkräftewahrgenommenwerdenkön-
nen (Apakru2015:min.1:12,3:22). Zusätzlich liefertder rassismuskritische Leitfadeneine
VielzahlanVorschlägenundReflexionsmöglichkeiten.ImInternetkonntenwirweitereMate-
19
rialienfinden,wiebeispielsweisedieZusammenstellungvon“MethodsofAntiracistEduca-
tion”dessolare.V.(solar2013)oderdieWebseite“zwischentöne-MaterialienfürVielfaltim
Klassenzimmer”(GeorgEckertInstitut).WeiterhinstießenwiraufinBerlinstattfindendeFort-
bildungenwie“Hierundjetzt!FortbildungenfürPädagog*innen-KolonialismusundKoloni-
alrassismusimUnterricht”(Antirassistisch-InterkulturellesInformationszentrumBerlin2016)
undVeranstaltungenderInitiativegegeninstitutionelleDiskriminierunginBerlin-Kreuzberg
undNeukölln(BerlinerInitiativegegeninstitutionelleDiskriminierung).BevorsichalsodieIn-
haltederSchulbücherändern,isteseinguterAnsatzpunkt,auchLehrer*innenzusensibilisie-
ren.PoenickesiehteinweiteresProblemimGeschichtsstudiumderSchulbuchautor*innen,
dassvoninstitutionalisiertemRassismusebenfallsbetroffenist.SosolltenVerlagewieKlett
diese fehlenden Kompetenzen ausgleichen, indem sie zusätzlichMenschenmit genügend
“VorwissenzuAfrikathemen”heranziehen(Poenicke2008:40).
Wirhoffen,dassAnalysenwiediesezumAnlassgenommenwerden,Unterrichtsmaterialien
kritischerzubetrachtenunddieseauchzuverändern.EineintensivereBehandlungvondeut-
schemKolonialismusinderSchulekönntehelfen,Schüler*innenfürThemenwieglobaleUn-
gleichheitenundRassismuszusensibilisieren.Esistjedochwichtigzuerkennen,dassdieDar-
stellungvondeutschemKolonialismusimGeschichtsschulbuchnurdengesamtgesellschaftli-
chenUmgangmitdiesemThemawiderspiegeltunddasseineVeränderunganmehrerenPunk-
tenansetzenmuss.
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