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DEUTSCHER KOLONIALISMUS Anlass der Tagung ist der 130. Jahrestag der soge- nannten Berliner Afrika-Konferenz, auch Kongokonfe- renz genannt. Diese fand vom 15. November 1884 bis 26. Februar 1885 in der Reichskanzlei in Berlin statt. Auf Einla- dung von Reichskanzler Otto von Bismarck beteilig- ten sich 14 Kolonialmächte an dieser Konferenz. Hier in Berlin wurde Afrika unter den Kolonialmächten wie ein Kuchen aufgeteilt. Die verheerenden Aus- wirkungen dieser Teilung und des Kolonialismus reichen bis heute. Ein noch heute wirksamer alltäg- licher Rassismus gegen Menschen afrikanischer Herkunft hat seine Wurzeln in jenem Kolonialismus und im transatlantischen Menschenhandel mit ver- sklavten Afrikanerinnen und Afrikanern. Dies wurde von der internationalen Staatengemeinschaft bereits auf der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus 2001 in der Abschlusserklärung bestätigt: "Wir erkennen an, dass der Kolonialismus zu Rassismus ... geführt hat und dass Afrikaner und Menschen afrikanischer Abstammung ... Opfer des Kolonialismus waren und nach wie vor Opfer ihrer Folgen sind." Ziel der Tagung ist es mit Experten aus der Verwaltung (Bezirks- und Landesebene), Zivilgesellschaft sowie Wissenschaft und Schulwesen Ideen, Vorschläge und Empfehlungen zu erarbeiten, wie mit Vergangenheit und Gegenwart der deutschen Kolonialgeschichte in unserer Stadt umgegangen werden sollte. Afrikanisches Viertel Lern- und Erinnerungsort MITTWOCH, 10. DEZEMBER 2014 | 10-17 H IN DER WERKSTATT DER KULTUREN Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus auf Landes- & Bezirksebene Tagung aus Anlass des 130. Jahrestages der sogenannten Berliner Afrika-Konferenz Mittwoch, 10. Dezember 2014 | 10-17 h Werkstatt der Kulturen Wissmannstraße 32 | 12049 Berlin Anmeldung: Volkshochschule Mitte, Antonstr. 37, Berlin 13347 Tel.: 030-901847455 | E-mail: [email protected] Veranstalter: Landesbeirat für Integrations- und Migrationsfragen mit Unterstützung durch das Amt für Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Berlin Mitte. Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus auf Landes- & Bezirksebene Tagung aus Anlass des 130. Jahrestages der sogenannten Berliner Afrika-Konferenz Randgrafik: Adinkra-Symbole der Weisheit aus Westafrika Abbildung Titel: Zeichnung der Teilnehmer der Kongokonferenz 1884; Quelle: All- gemeine Illustrierte Zeitung, S.308; Adalbert von Rößler (†1922); This in the public domain because its copyright has expired. This applies to Australia, the European Union and those countries with a copyright term of life of the author plus 70 years. (Source: http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AKongokonferenz.jpg Sonnenallee Urbanstraße Karl-Marx-Straße Hasenheide Wissmannstraße Hermannstraße Hermann- platz

Deutscher Kolonialismus Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus …lernen-aus-der-geschichte.de/sites/default/files/attach/... · 2014-11-24 · Deutscher Kolonialismus Anlass der

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Deutscher Kolonialismus

Anlass der Tagung ist der 130. Jahrestag der soge-nannten Berliner Afrika-Konferenz, auch Kongokonfe-renz genannt.

Diese fand vom 15. November 1884 bis 26. Februar 1885 in der Reichskanzlei in Berlin statt. Auf Einla-dung von Reichskanzler Otto von Bismarck beteilig-ten sich 14 Kolonialmächte an dieser Konferenz. Hier in Berlin wurde Afrika unter den Kolonialmächten wie ein Kuchen aufgeteilt. Die verheerenden Aus-wirkungen dieser Teilung und des Kolonialismus reichen bis heute. Ein noch heute wirksamer alltäg-licher Rassismus gegen Menschen afrikanischer Herkunft hat seine Wurzeln in jenem Kolonialismus und im transatlantischen Menschenhandel mit ver-sklavten Afrikanerinnen und Afrikanern. Dies wurde von der internationalen Staatengemeinschaft bereits auf der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus 2001 in der Abschlusserklärung bestätigt: "Wir erkennen an, dass der Kolonialismus zu Rassismus ... geführt hat und dass Afrikaner und Menschen afrikanischer Abstammung ... Opfer des Kolonialismus waren und nach wie vor Opfer ihrer Folgen sind."

Ziel der Tagung ist es mit Experten aus der Verwaltung (Bezirks- und Landesebene), Zivilgesellschaft sowie Wissenschaft und Schulwesen Ideen, Vorschläge und Empfehlungen zu erarbeiten, wie mit Vergangenheit und Gegenwart der deutschen Kolonialgeschichte in unserer Stadt umgegangen werden sollte. Afrikanisches Viertel

Lern- und Erinnerungsort

mittwoch, 10. Dezember 2014 | 10-17 h

in Der werKstatt Der Kulturen

Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus auf Landes- & Bezirksebene Tagung aus Anlass des 130. Jahrestages der sogenannten Berliner Afrika-Konferenz

Mittwoch, 10. Dezember 2014 | 10-17 h Werkstatt der KulturenWissmannstraße 32 | 12049 Berlin

Anmeldung: Volkshochschule Mitte, Antonstr. 37, Berlin 13347Tel.: 030-901847455 | E-mail: [email protected]

Veranstalter: Landesbeirat für Integrations- und Migrationsfragen mit Unterstützung durch das Amt für Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Berlin Mitte.

Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus auf Landes- & Bezirksebene Tagung aus Anlass des 130. Jahrestages der sogenannten Berliner Afrika-Konferenz

Randgrafik: Adinkra-Symbole der Weisheit aus Westafrika

Abbildung Titel: Zeichnung der Teilnehmer der Kongokonferenz 1884; Quelle: All-gemeine Illustrierte Zeitung, S.308; Adalbert von Rößler (†1922); This in the public domain because its copyright has expired. This applies to Australia, the European Union and those countries with a copyright term of life of the author plus 70 years. (Source: http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AKongokonferenz.jpg

SonnenalleeUrbanstraße

Karl-Marx-Straße

Hasenheide

Wissm

annstraße

Hermannstraße

Hermann-

platz

09:00 - 10.15 h Ankunft und Registration

10:15 - 10:45 h Begrüßung Barbara Loth, Staatssekretärin für Integration und Frauen

10:30 - 11:00 h Einführung Michael Weiß, Amtsleiter für Weiterbildung und Kultur BA Mitte

Yonas Endrias, Mitglied des Landesbeirats für Integration und Migration

11:00 - 12:00 h Keynotes zur Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus in Wissenschaft, Schulwesen, Öffentliche Verwaltung und NGOs

Keynote Wissenschaft Prof. Dr. Maisha-Maureen Eggers, Hochschule Magdeburg-Stendal Keynote SchulwesenSaraya Gomis, Sekundarschullehrerin Keynote Öffentliche Verwaltung Michael Weiß, Amtsleiter für Weiterbildung und Kultur BA Mitte Keynote NGOsYonas Endrias, Dipl.-Politologe

–––––––– 12:00 - 13:30 h Mittagessen ––––––––

13:30 - 15:30 h Workshops zu Wissenschaft, Schulwesen, Verwaltung, NGOs

––––––– 15:30 - 16:00 h Kaffee-/Teepause –––––––

16:00 - 16:30 h Berichte aus den Workshops

16:30 - 17:00 h Abschlussdiskussion Verabschiedung

Ab 18:00 h Empfang

worKshops

Workshop SchuleDie Schule ist einer der wichtigsten Institutionen, in der das Wissen über historische Ereignisse und dessen Auswirkungen vermittelt wird. Dabei ist eine objektive und wahrheitsgemäße Wiedergabe ebenso notwendig, wie eine hierarchisierungs- und selektionsfreie Histori-ografie. In dem Workshop wird versucht, sich über die Curricula und geeignete pädagogische Mittel auszutau-schen, um diesen Teil der deutschen Geschichte ange-messen zu lehren. Workshopleitung: Bertrand Njoume, Sekundarschullehrer

Workshop WissenschaftDie Wissenschaft hat im Kolonialismus eine zentrale, negative und folgenreiche Rolle gespielt. Das Wissen-schaftssystem lieferte bedeutende Grundlagen zur Rechtfertigung des Kolonialismus. Das alles dient/e einer Etablierung von Gesellschaftstheorien, die die ver-meintliche Überlegenheit der weißen "Rasse" zemen-

tieren sollten. Die Wissenschaft besitzt gleichzeitig das Potential, in der Forschung und Lehre Positives zu bewir-ken, ganz konkret Kolonialismus und seine Auswirkungen heute zu erklären und bearbeitbar zu machen. In diesem Workshop werden beide Wirkungsflächen diskutiert, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Workshopleitung: Dr. Bilgin Ayata, FU Berlin

Workshop Öffentliche Verwaltung: Senats- und BezirksebeneEs gibt verschiedene Möglichkeiten, Kolonialismus in der Öffentlichen Verwaltung aufzuarbeiten. Aus dem Teilneh-merkreis werden good practice Beispiele vorgestellt. Die verschiedenen Verwaltungseinheiten können in ihrem jeweiligen Arbeitsfeld die Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus stärker berücksichtigen und miteinbezie-hen. Eingeladen sind Praktiker/innen aus den verschie-denen Bereichen auf Landes- und Bezirksebene. Ziel des Workshops ist es, sich über koloniale Relikte untereinan-der auszutauschen, um eine inklusive Erinnerungs- und Gedenkkultur auszuloten und Ansatzpunkte hierfür zu entwickeln. Workshopleitung: Miriam Siré Camara, AKOMA

Workshop NGOsZivilgesellschaftliche Akteure spielen eine sehr wichtige Rolle in der Aufarbeitung des Kolonialismus. Oft sind die NGOs Vorreiter bei der Thema-tisierung kolonialen Unrechts. In ihrer wenig bürokratischen und schnellen Art haben sie vieles beigetragen. In dem Workshop wer-den NGOs aus ihrer Erfahrung berichten und ihre prakti-schen Forderungen zu präsentieren. Workshopleitung: Jamie C. Schearer, ISD e.V.

tagungsprogramm