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© 2014 DFKI I ISSN - 2196 - 22 I Ausgabe 33 NEWS DEUTSCHES FORSCHUNGSZENTRUM FÜR KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 1/2014 DFKI auf der CeBIT Smart Data Innovation Lab gestartet Eröffnung SmartCity Living Lab Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft

DEUTSCHES FORSCHUNGSZENTRUM FÜR …...Preisverleihung des CeBIT Innovation Award 2014 durch Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und Mitglieder der Jur y 14:00 - 14:30

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© 2014 DFKI I ISSN - 2196 - 22 I Ausgabe 33

NEWSD E U T S C H E S F O R S C H U N G S Z E N T R U M F Ü R K Ü N S T L I C H E I N T E L L I G E N Z

1/2014

DFKI auf der CeBIT

Smart Data Innovation Lab gestartet

Eröffnung SmartCity Living Lab

Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft

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Die HANNOVER MESSE 2014

steht unter dem Motto

„Integrated Industry –

NEXT STEPS“.

InwaterSolutions widmet sich branchen-

übergreifend Komponenten, Systemen und

Dienstleistungen für Unterwassertechno-

logien in Deutschland.

HANNOVER MESSE 20147. - 11. April

Die weltweit wichtigste Industriemesse HANNOVER MESSE besetzt2014 das zentrale Zukunftsthema der Branche „Integrated Industry” und beschreibt die nächsten Schritte im Zuge der 4. Industriellen Revolution in Richtung intelligente, vernetzte undsich selbst organisierende Fabrik.

INDUSTRIE 4.0 NOW

Standardisiert, modular, herstellerübergreifend – Industrie 4.0wird praxistauglich für den Einsatz in der realen Produktion.

Die SmartFactoryKL präsentiert sich als Kompetenzzentrum undTechnologieplattform zur Umsetzung der 4. Industriellen Revolu-tion. Unter ihrer Schirmherrschaft haben rund ein Dutzend nam-hafte Industriepartner eine einzigartige Produktionsanlagerealisiert, die diese große Vision Wirklichkeit werden lässt.

Seien Sie gespannt auf diese einzigartige, modulare Anlage!

Halle 8, Stand D20

DFKI mit der SmartFactoryKL im Forum Industrial IT 2014

Die neue Sonderschau InwaterSolutions präsen-tiert die Kompetenzen des Robotics InnovationCenter im Bereich maritime Technologien.

Der Bremer DFKI-Forschungsbereich entwickeltintelligente mobile Robotersysteme für Unter-wassereinsätze.

Halle 6 (Industrial Greentec), Stand K18

DFKI-Robotics Innovation Center auf der Sonderschau InwaterSolutions

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News 1_2014 I © DFKI 3

Mit der Auftaktveranstaltungim Museum für Kommunikationbegann das „Wissenschaftsjahr2014 – Die digitale Gesellschaft“ –eine Initiative des Bundesmini-steriums für Bildung und For-

schung – am 19. Februar in Berlin. BundesforschungsministerinProf. Dr. Johanna Wanka begrüßte die Teilnehmerinnen undTeilnehmer aus Forschung, Politik und Gesellschaft und stelltedie Aktivitäten des Wissenschaftsjahres 2014 vor. Die anschlie-ßende Podiumsrunde beschäftigte sich mit der Frage „Wie ge-stalten wir die Zukunft der digitalen Gesellschaft?“. Moderiertvon Jörg Thadeusz, diskutierten Dr. Jeanette Hofmann, Alexan-der von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, Prof.Dr. Jörn Müller-Quade, Karlsruher Institut für Technologie, Prof.Dr. Dr. h.c. mult. Wahlster, Patrick Bunk, uberMetrics Technolo-gies, Prof. Dr. Gesche Joost, Universität der Künste Berlin, Prof.Dr. h.c. mult. Peter Weibel, Zentrum für Kunst und Medientech-nologie Karlsruhe.

Von der Armbanduhr bis zum Auto, veranschaulichte Prof.Wahlster unterschiedliche Aspekte der Megatrends Industrie4.0 und Internet der Dinge und zeigte auf, wie sich unsere Ge-sellschaft bis zum Jahr 2020 verändern wird. Sein Statement inder Pressemappe des Wissenschaftsjahrs: „Das Internet derDinge wird alle unsere digital veredelten Alltagsgegenständevon der Armbanduhr über die Heizung bis zum Auto miteinan-der vernetzen. Das Auto wird zum Smartphone auf Rädern, zueinem Sensor-Knoten im Internet der Dinge. Mit Heim undBüro vernetzt, kommuniziert es mit anderen Fahrzeugen, umUnfälle auszuschließen und trotzdem schnell und sparsam dasFahrziel zu erreichen. Intelligente Umgebungen, die jederzeitpersonalisiert Information und smarte Dienste bereitstellen,entstehen am Arbeitsplatz, im Wohnumfeld und in öffentlichenGebäuden. Neue Assistenzfunktionen und neue Formen derMensch-Technik-Interaktion ermöglichen uns den einfachenZugang mit allen unseren Sinnen zu diesen digitalisierten Ar-beits- und Freizeitwelten, in denen wir unseren Alltag noch le-benswerter gestalten können.“

Konzepte, Termine, der Kampagnenfilm, das Themendossierund eine Fülle von Informationen zum

„Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft“ unter:www.digital-ist.de

Wissenschaftsjahr 2014 –Die digitale Gesellschaft

Dr. Jeanette Hofmann, Alexander vonHumboldt Institut für Internet undGesellschaft; Prof. Dr. Gerold Wefer,Wissenschaft im Dialog; Prof. Dr. JörnMüller-Quade, Karlsruher Institut fürTechnologie; Prof. Dr. Wolfgang Wahl-ster, CEO DFKI; Prof. Dr.-Ing. ReimundNeugebauer, Präsident Fraunhofer-Gesellschaft; Bundesministerin Prof.Dr. Johanna Wanka; Prof. Dr.-Ing. PeterLiggesmeyer, Präsident Gesellschaftfür Informatik; Prof. Dr. Gesche Joost,Universität der Künste Berlin; PatrickBunk, uberMetrics Technologies

Foto: Wissenschaftsjahr 2014

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4 News 1_2014 I © DFKI

INHALT

SICHERHEITSTECHNIKDigital Forensics – Prävention und Detektion durch Musterverstehen S. 16

SPECifIC – Sicherheit im Entwurf cyber-physikalischer Systeme S. 25

AGRARTECHNIKLandwirtschaftliche Produktion multimodal – Informationsintegration für den Ernteprozess S. 26

Schnelle Hilfe im Feld – Fast MRO Maintenance Repair and Overhaul –Augmented Reality für die Wartung, Reparatur und Instandhaltung von Landmaschinen S. 26

MEDIENINDUSTRIEINTeRACT 4AP – App verbindet Printmedien mit digitalenInhalten S. 14

Swoozy Future TV – Das intelligente semantische Fernsehender Zukunft S. 15

Das Web der Daten und das Web der Dinge –W3C-Podiumsdiskussion auf der CeBIT 2014 S. 22

FREIZEIT UND TOURISMUSEchtzeit-Monitoring, Analyse und 3D-Visualisierung von Emotionen und Vitaldaten für Gaming, Stadtplanung und Tourismus S. 11

Kochbot in der intelligenten Küche S. 18

HANDEL UND

LOGISTIKADIGE – Adaption und Kontrolle von dienstbasierten Geschäftsprozessen S. 27

ENERGIEWIRTSCHAFTPeerEnergyCloud – Nachbarschaftlicher Energiehandel S. 30

ePools – Marktplatz zur Erstellung und zum Betrieb von Energiepools S. 31

Die Energiewende – VSE AG engagiert sich in der DFKI GmbH S. 31

AUTOMOBILTECHNIKautomotiveHMI – Forschungsprojekt zur Standardisierung von Infotainment-Spezifikationen im Automobilbereich präsentiert Abschlussergebnisse auf der IAA S. 30

SOFTWARE UND SERVICES

Crowd Sensing – Automatisierte Erkennung von Menschenmassen und Bewegungsrichtungen S. 8

Smart Table Cloth – Die intelligente Tischdecke S. 8

Magnetic Sensors – Magnetfeldbasierte Positions-bestimmung in geschlossenen Räumen S. 9

RefMod-Miner – Big Data im Geschäftsprozess-management S. 12

ARGUMENTUM – Suchmaschine für Argumentationen S. 12

EyePICA – Intelligente Indoor-Umgebungen durch präzise Lokalisierung und Punktewolke-Analyse S. 19

GRASPY – Objekte erkennen und greifen mit NAO S. 24

Business Model Wizard – Innovationen erfolgreich am Marktumsetzen S. 28

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Impressum

33. Ausgabe, Februar 2014, ISSN 2196-2251Herausgeber: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)Redaktion: Heike Leonhard, Christof Burgard, Reinhard Karger, Armindo RibeiroRedaktionsanschrift: Campus D3 2, D-66123 SaarbrückenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5390Fotonachweis: DFKI, wenn nicht anders vermerkt

Layout, Grafik: Christof BurgardProduktion: One Vision DesignV.i.S.d.P.: Heike LeonhardErscheinungsweise: halbjährlichNews online: www.dfki.de/newsletter

INHALT

News 1_2014 I © DFKI 5

AUSBILDUNG UND

E-LEARNINGIntelligente Lernumgebungen und Mobiles Lernen –Innovative Lernlösungen des neuen CeLTech-Standorts Berlin S. 29

LUFT- UND

RAUMFAHRTTECHNIKDer Schimpanse als Vorbild – Erster Roboter mit beweglicher Wirbelsäule und fühlenden Füßen S. 7

PRODUKTIONIndustrie 4.0 zum Anfassen – Vertikale Integration von Produktionsprozessen S. 28

3 Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft6 DFKI mit Vorträgen und Präsentationen auf der CeBIT 20147 Der Schimpanse als Vorbild – Erster Roboter mit beweglicher Wirbelsäule8 Crowd Sensing – Automatisierte Erkennung von Menschenmassen8 Smart Table Cloth – Die intelligente Tischdecke 9 Magnetic Sensors – Magnetfeldbasierte Positionsbestimmung10 VERVE – Virtuelle Welten in der Therapie neurologischer Erkrankungen11 Monitoring, Analyse und 3D-Visualisierung von Emotionen und Vitaldaten12 RefMod-Miner – Big Data im Geschäftsprozessmanagement 12 ARGUMENTUM – Suchmaschine für Argumentationen13 MENTORbike – Sicheres Outdoor-Training14 INTeRACT 4AP – App verbindet Printmedien mit digitalen Inhalten15 Swoozy Future TV – Das intelligente semantische Fernsehen der Zukunft16 Digital Forensics – Prävention und Detektion durch Musterverstehen17 Neuer Wissenschaftlicher Direktor für multilinguale Technologien am DFKI 18 Kochbot in der intelligenten Küche19 EyePICA – Intelligente Indoor-Umgebungen20 Technologien für die Stadt von morgen 22 Das Web der Daten und das Web der Dinge – W3C auf der CeBIT 2014 23 Smarte Anwendungen für Cloud & Retail 24 GRASPY – Objekte erkennen und greifen mit NAO25 SPECifIC – Sicherheit im Entwurf cyber-physikalischer Systeme26 Landwirtschaftliche Produktion multimodal 26 Schnelle Hilfe im Feld – Fast MRO 27 ADIGE – Adaption und Kontrolle von dienstbasierten Geschäftsprozessen28 Business Model Wizard – Innovationen erfolgreich am Markt umsetzen 28 Industrie 4.0 zum Anfassen – Vertikale Integration von Produktionsprozessen 29 CeLTech – Intelligente Lernumgebungen und Mobiles Lernen30 automotiveHMI – Infotainment-Spezifikationen im Automobilbereich30 PeerEnergyCloud – Nachbarschaftlicher Energiehandel 31 ePools – Marktplatz zur Erstellung und zum Betrieb von Energiepools 31 Die Energiewende – VSE AG engagiert sich in der DFKI GmbH 32 Big Data smart nutzen – Smart Data Innovation Lab gestartet 33 Brasilianisches Robotik-Institut nach DFKI-Vorbild gegründet 33 Schnelle Helfer für unterwegs – „Mobia – Mobil bis ins Alter“ 34 Mitarbeiterportrait Nils Petersen 35 Kompakt gemeldet37 Dienstleistungsangebot38 Unternehmensprofil

GESUNDHEITSWESENVERVE – Virtuelle Welten in der Therapie neurologischer Erkrankungen S. 10

Echtzeit-Monitoring, Analyse und 3D-Visualisierung von Emotionen und Vitaldaten für Gaming, Stadtplanung und Tourismus S. 11

MENTORbike – Sicheres Outdoor-Training S. 13

Intelligente Lernumgebungen und Mobiles Lernen – Innovative Lernlösungen des neuen CeLTech-Standorts Berlin S. 29

Schnelle Helfer für unterwegs –„Mobia – Mobil bis ins Alter“ S. 33

Kochbot in der intelligenten Küche S. 18

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News 1_2014 I © DFKI6

DFKI mit Vorträgen und Präsentationen auf der CeBIT 2014

11:15 - 12:00 future talk, Halle 9, Stand F44Preisverleihung des CeBIT Innovation Award 2014 durch Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und Mitglieder der Jury

14:00 - 14:30 future talk, Halle 9, Stand F44European Institute of Innovation & Technology; EIT ICT Labs: A Unique Pan-European EcosystemProf. Dr. Willem Jonker, CEO, EIT ICT Labs; Paul Jenkins, EIT ICT Labs; Janina Fagerlund, EIT ICT Labs; Kilian Moser, EIT ICT Labs

15:00 - 15:15 future talk, Halle 9, Stand F44 Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale GesellschaftEine Gesellschaft im Umbruch – Die Auswirkungen der digitalen Revolution. Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, Ministerialdirektor, BMBF

15:15 - 16:00 future talk, Halle 9, Stand F44100% Digitale Wirtschaft – Industrie 4.0, Smart Services, hybride Produkte und integrierte Geschäfts- und Wertschöpfungs-prozesse. Dr. Wolfram Jost, CTO, Software AG; Prof. Dr. Peter Liggesmeyer, Präsident, GI; Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, Ministerialdirektor, BMBF;Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, CEO, DFKI; Moderation: Reinhard Karger, DFKI

17:00 - 18:00 Software AG, Halle 4, C11 Podiumsdiskussion, Buchvorstellung: „The Digital Enterprise – The Moves and Motives of the Digital Leaders“Prof. Dr. Peter Buxmann, TU Darmstadt; Reinhard Clemens, Deutsche Telekom AG; Dr. Michael Gorritz, Daimler AG; Prof. Dieter Kempf, DATEVeG; Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, DFKI; Frank Riemensperger, Accenture; Karl-Heinz Streibich, CEO Software AG; Moderation: Carsten Knop, FAZ

12:45 - 13:30 future talk, Halle 9, Stand F44Web of Data and Web of Things – Standards Bring Two Worlds Together Phil Archer, W3C; Alan Bird, W3C; Bernard Gidon, W3C; Achim Hartig, Germany Trade and Invest; Alexander Löser, Beuth Hochschule fürTechnik Berlin; Dave Raggett, W3C; Dr. Georg Rehm, W3C Germany-Austria, DFKI; Moderation: Reinhard Karger, DFKI

14:00 - 14:30 future talk, Halle 9, Stand F44Software-Cluster, Emergente Software im Einsatz – Wie sich Handel, Mobilität und Landwirtschaft verändernErgebnisse aus der Software-Cluster-Forschung; Referenten von: 1&1 Internet AG, Software AG, DFKI, John Deere u.a.

14:40 - 15:15 future talk, Halle 9, Stand F44Vernetzung in der Energiewirtschaft – Chancen, Risiken und Herausforderungen: Mehr Daten – mehr WissenHolger Kirchner, Seeburger AG; Dr. Joachim Schaper, AGT International; Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Geschäftsführender Gesellschafter,Scheer Group; Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, CEO, DFKI

15:30 IT-Planungsrat, Gemeinschaftsstand, Halle 7, Stand B42Offizieller Startschuss „SchwebNET online – mit dem nPA barrierefrei zum Ausweis“Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes; Andreas Storm, Minister für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familieim Saarland; Dr. Christoph Igel, Scientific Director, CeLTech

15:40 IT-Planungsrat, Gemeinschaftsstand, Halle 7, Stand B42Social INTRANET: Eine Chance für die öffentliche Verwaltung?Talkrunde mit Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes; Prof. Dr. Christoph Igel, Direktor CeLTech u.a.

10:00 - 17:00 future talk, Halle 9, Stand F44Special Conference: Future Internet PPP – Open Platform for Entrepreneurs in EuropeThe Future Internet program (FI-PPP) is an EU-wide effort to create an open platform offering a comprehensive and integrated set ofreusable Internet services and the cloud infrastructure to run them on. http://mediafi.org/cebit2014

13:00 - 13:30 Bitkom-Stand, Halle 13, Stand B43, Smart Home ForumVortrag von Dr. Jan Alexandersson, DFKI: Trends und Herausforderungen im Bereich Smart Home

12:00 - 12:30 future talk, Halle 9, Stand F44do it yourself: Existenzgründung aus der Forschung im Software-ClusterNils Petersen, DFKI: ProcessViews – Prozesse sichtbar machen mit Datenbrille

12:30 - 13:15 CeBIT Global Conferences, Halle 8, Power StageReinhard Karger, DFKI: telegraphen_lunch Impulsvortrag „Industrie 4.0 – Königsweg im Netz der Dinge?“

Montag, 10.03.2014

Dienstag, 11.03.2014

Mittwoch, 12.03.2014

Freitag, 14.03.2014

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LUFT- UND RAUMFAHRTTECHNIK

Welche Vorteile eine flexible Wirbelsäule und mit Sensorenausgestattete Füße bieten, sehen CeBIT-Besucher am DFKI-Stand auf den ersten Blick. Der affenähnliche Roboter „Charlie“zeigt beim Balance-Akt auf einer Wippe, wie er abrupte, schau-kelnde Bewegungen abfangen und ausgleichen kann. Auchbeim Gang auf vier Beinen und beim Aufrichten wird deutlich:Das DFKI hat biologisch inspirierte Bewegungsmuster für eineneue Generation von Robotern erforscht – und liegt damit iminternationalen Vergleich ganz vorn.

„iStruct – intelligent Structures for Mobile Robots“ heißt dasProjekt, in dem DFKI-Wissenschaftler gemeinsam mit For-schern der Universität Bremen den Roboter entwickelt haben.Mensch und Schimpanse dienten als Vorbild. „Charlie“ soll sichsicher und flexibel in unebenem Gelände bewegen können –z.B. bei der Erkundung von Mondkratern auf der Suche nachWassereis.

Laufende Robotersysteme bieten Zugang zu schwer zugängli-chem Terrain. Mit ihren Beinen und Füßen können sie gezieltKräfte auf bestimmte Punkte aufbringen, sich so – ohne dasGleichgewicht zu verlieren – fortbewegen und Kräfte optimaleinsetzen und verteilen. Damit lässt sich beispielsweise einsteiler Mondkrater herabklettern. Darüber hinaus können dieGliedmaßen für tastende und greifende Aufgaben verwendetwerden.

Die Wirbelsäule und die Füße mit sich an die Bodenstruktur an-passender Sohle haben das Potenzial, die Mobilität des Robo-ters im Vergleich zu klassischen Systemen zu verbessern. Ineiner vierbeinigen Pose hat er einen stabileren Stand, der sichbeispielsweise zur Erkundung von unebenem und unstruktu-riertem Gelände besser eignet. In der zweibeinigen Pose sinderweiterte Einsatzmöglichkeiten denkbar, wie z.B. die Nutzungder vorderen Extremitäten für zusätzliche Aufgaben oder Tä-tigkeiten.

Der Schimpanse als Vorbild –Erster Roboter mit beweglicher Wirbelsäule und fühlenden Füßen

News 1_2014 I © DFKI 7

Ein interessanter Forschungsaspekt ist es, die Übertragbarkeitvon Bewegungsmustern von Vier- auf Zweibeiner – oder um-gekehrt – zu untersuchen. Dienen bestimmte Bewegungsse-quenzen aus der vierbeinigen Fortbewegung auch demzweibeinigen Laufen in direkter oder abgewandelter Form?„Antworten darauf könnten Hinweise auf Prozesse geben, diein der Evolution des zweibeinigen Laufens stattgefundenhaben“, sagt Prof. Dr. Frank Kirchner, Direktor des Robotics In-novation Center am DFKI und Leiter der Arbeitsgruppe Robotikder Universität Bremen.

Im Detail: Wirbelsäule macht den Roboter wendigViele Bewegungen von Robotern – besonders im Bereich derbiologisch inspirierten Laufmaschinen – wirken trotz einerguten Einzelgelenkregelung schwerfällig und hölzern. Häufigliegt dies an einer starren Konstruktion, die mittig im Roboterangebracht ist und als Korpus dient. Abgehend davon sind inden Gliedmaßen die jeweiligen Antriebseinheiten aufgehängt.„Das vereinfacht zwar den Aufbau und reduziert die Komple-xität des Roboters, aber es beschränkt die Bewegungsfreiheitund verringert die Möglichkeiten, den Kraftfluss im Roboter ge-zielt von den Hinterbeinen in eine Vorwärtsbewegung umzu-setzen. Die flexible iStruct-Wirbelsäule erlaubt dagegen dieBewegung in sechs Raumrichtungen“, erklärt Projektleiter undDFKI-Forscher Daniel Kühn.

Unterschenkel mit aktivem Sprunggelenk und fühlender Fuß- sohleDer Fuß dient dem Kontakt zwischen dem Roboter und demBoden. Dieses essenzielle Subsystem sorgt für eine effektiveFortbewegung des Roboters, da es für eine gute Bodenhaftungund einen robusten Stand sorgt. Hierfür wurde der entwickelteUnterschenkel mit einem aktiven Sprunggelenk und einem adaptiven Sensorfuß ausgestattet.

Weitere Informationenwww.dfki.de/robotik

Charlie in aufgerichteter Position

Detailaufnahme Wirbelsäulenstruktur

KontaktProf. Dr. Frank KirchnerDirektor DFKI Robotics Innovation CenterE-Mail: [email protected].: +49 421 17845 4100

Daniel KühnDFKI Robotics Innovation CenterE-Mail: [email protected].: +49 421 17845 4109

Halle 9, Stand F43

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News 1_2014 I © DFKI8

Wann ist das Besucheraufkommen eines Festivals oder einer Messe amhöchsten? In welchen Bereichen halten sich die Gäste am meisten auf? WelcheAusgänge sind am stärksten frequentiert? Welche Angebote verzeichnen dashöchste Interesse?

Der DFKI-Forschungsbereich Eingebettete Intelligenz hat ein Verfahren für diegroßflächige, kollaborative Datenakquisition entwickelt, erforscht neuartigeBasistechnologien zur Innenraumlokalisierung und verfolgt innovative An-sätze zur Sensorfusion bis hin zum sogenannten „Crowd Sensing“.

Die automatisierte Erkennung der Besucherdichte und der Bewegungsrich-tungen ist relevant für eine Vielzahl von Anwendungen. Beispiele sind CrowdControl- und Notfall-Dienste als Informationsquelle zur Stadtplanung, Besu-cheranalyse bei Events und Messen oder Endanwender-Applikationen mitEmpfehlungen zu Ausgehmöglichkeiten.

Auf der CeBIT 2014 präsentiert das DFKI ein Crowd Sensing-System, das die Besucherströme in Halle 9 anonym erfasst, auswertet und visualisiert. DieRichtlinien des Datenschutzes werden dabei eingehalten.

Dafür werden sogenannte Wifi- und Bluetooth-Scanner verwendet, die in derMessehalle oder im Außenbereich angebracht werden. Mit diesen Sensorenkann das System passiv die regelmäßig gesendeten Signale von Mobiltelefo-nen erkennen, sofern diese aktiviert sind. Es analysiert die Daten und schätztdie Anzahl der sich in den verschiedenen Bereichen des Raumes befindlichenPersonen ab. Dabei ist das System unabhängig von einer speziell installiertenSmartphone-Applikation.

Die Auslastung der Halle in bestimmten Arealen wird auf einer sogenanntenHeatmap visualisiert, die live am DFKI-Stand auf einer Monitorwand gezeigtund den Benutzern detailliert erläutert wird. Um die Qualität des Verfahrensbeurteilen zu können, werden die Ergebnisse mit Kameraaufnahmen der Halleverglichen.

Besucherfluktuation in Halle 9 der CeBIT

Darstellung der Menschendichte im Verlauf einer Messung der Crowd Density

Neben der Abschätzung von Personen in Teilbe-reichen oder im Gesamtbereich des Raumes,kann das System die Aufenthaltsdauer in unddie Übergangsdauer zwischen den einzelnenBereichen erkennen. Außerdem wird die Bewe-gungsrichtung zwischen den Bereichen er-kannt. Mit Crowd Density können Muster vonMessebesuchern erfasst und analysiert werden:Besucher, die sich für Firma X interessieren, be-suchen ebenfalls den Stand von Firma Y und Z.Das System kann darüber hinaus zur Erkennungvon bevorzugten Wegen und zur Optimierungvon Objektpositionierungen genutzt werden.

Weitere Informationenwww.dfki.de/web/forschung/ei

KontaktJens WeppnerForschungsbereich Eingebettete IntelligenzE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 4182

Halle 9, Stand F43

Smart Table Cloth – Die intelligente Tischdecke

In einigen Science Fiction-Szenarien nutzenMenschen bereits keine Computer mehr, eine„Künstliche Intelligenz“ reagiert wie ein leben-der Organismus adaptiv auf die jeweiligen Be-dürfnisse einer Person. In der Vision mancherAutoren reagieren Böden, Wände oder Tischeauf die Berührung ihrer Oberfläche und wissen,was der Benutzer gerade möchte. Heute sinddiese Technologien schon weit mehr als pure

Imagination. Touchscreens sind bereits überall zu finden, beispielsweise aufiPads oder Smartphones. Die aktuellen Modelle sind aber lediglich zum Antip-pen eines Punktes der Oberfläche von Computermonitoren konzipiert, könnenaber detailliertere Informationen, wie die Form oder Kraft, die auf diesen Be-reich wirkt, nicht unterscheiden.

Das Sensor-Pad des intelligentes Tischtuchs hingegen kann die Kraftverteilungmessen, die auf die Oberfläche wirkt. Wenn Druck ausgeübt wird, ändert sichder elektrische Widerstand des leitfähigen Materials abhängig von der wir-

Crowd Sensing – Automatisierte Erkennung von Menschenmassen und Bewegungsrichtungen

SOFTWARE UND SERVICES

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News 1_2014 I © DFKI8 News 1_2014 I © DFKI 9

Kontakt

Bo ZhouForschungsbereich Eingebettete IntelligenzE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 1430

kenden Kraft. Dank der leichten, günstigen undflexiblen technischen Materialien kann dieTechnologie zum Beispiel unter einer Tischdeckegenutzt werden. Das millimeterdünne flexible

Gewebe identifiziert bis zu acht Objekte anhand ihrer Form und ihres Ge-wichts. Integrierte Drucksensoren erkennen nicht nur den Gegenstand, son-dern registrieren auch Gewichtsveränderungen. Die Informationen werdenüber eine Google Glass-Datenbrille direkt in das Sichtfeld des Nutzers einge-blendet. Außerdem kann die Technologie sehr einfach in andere Stoffe einge-arbeitet werden, beispielweise in Kleidung oder Materialien zur Möbel-produktion.

Das intelligente Tischtuch kann z.B. das Ernährungstagebuch ergänzen undden persönlichen Ernährungsplan unterstützen. Es gibt Aufschluss darüber,wie viel Butter eine vierköpfige Familie am Abendbrottisch verbraucht oderob genügend getrunken wurde. Diabetiker erhalten Hinweise über den zu er-wartenden Blutzuckerspiegel nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel.Durch Aufzeichnung und Analyse der gesammelten Daten können so Bewe-gungsmuster erkannt oder Rückschlüsse auf Ernährungsgewohnheiten gezo-gen werden.

Weitere Informationenwww.dfki.de/ei

Wann ist das Besucheraufkommen eines Festivals oder einer Messe amhöchsten? In welchen Bereichen halten sich die Gäste am meisten auf? WelcheAusgänge sind am stärksten frequentiert? Welche Angebote verzeichnen dashöchste Interesse?

Der DFKI-Forschungsbereich Eingebettete Intelligenz hat ein Verfahren für diegroßflächige, kollaborative Datenakquisition entwickelt, erforscht neuartigeBasistechnologien zur Innenraumlokalisierung und verfolgt innovative An-sätze zur Sensorfusion bis hin zum sogenannten „Crowd Sensing“.

Die automatisierte Erkennung der Besucherdichte und der Bewegungsrich-tungen ist relevant für eine Vielzahl von Anwendungen. Beispiele sind CrowdControl- und Notfall-Dienste als Informationsquelle zur Stadtplanung, Besu-cheranalyse bei Events und Messen oder Endanwender-Applikationen mitEmpfehlungen zu Ausgehmöglichkeiten.

Auf der CeBIT 2014 präsentiert das DFKI ein Crowd Sensing-System, das die Besucherströme in Halle 9 anonym erfasst, auswertet und visualisiert. DieRichtlinien des Datenschutzes werden dabei eingehalten.

Dafür werden sogenannte Wifi- und Bluetooth-Scanner verwendet, die in derMessehalle oder im Außenbereich angebracht werden. Mit diesen Sensorenkann das System passiv die regelmäßig gesendeten Signale von Mobiltelefo-nen erkennen, sofern diese aktiviert sind. Es analysiert die Daten und schätztdie Anzahl der sich in den verschiedenen Bereichen des Raumes befindlichenPersonen ab. Dabei ist das System unabhängig von einer speziell installiertenSmartphone-Applikation.

Die Auslastung der Halle in bestimmten Arealen wird auf einer sogenanntenHeatmap visualisiert, die live am DFKI-Stand auf einer Monitorwand gezeigtund den Benutzern detailliert erläutert wird. Um die Qualität des Verfahrensbeurteilen zu können, werden die Ergebnisse mit Kameraaufnahmen der Halleverglichen.

Besucherfluktuation in Halle 9 der CeBIT

Darstellung der Menschendichte im Verlauf einer Messung der Crowd Density

Gewebe mit integrierten Sensoren erkennt Objekte anhand ihrer Form und ihres Gewichts.

Magnetic Sensors – Magnetfeldbasierte Positionsbestimmung in geschlossenen Räumen

Verfahren zur zentimetergenauen Innen-raumlokalisierung, wie sie am DFKI-Forschungs-bereich Eingebettete Intelligenz entwickeltwerden, können zur Optimierung von Präsenta-tions- und Verkaufsräumen oder zur Erhöhungder Sicherheit bei Großveranstaltungen einge-setzt werden.

Damit lässt sich z.B. nachverfolgen, welche Prä-sentationsflächen in Verkaufsräumen am at-traktivsten sind, welcher Kunstgegenstand ineiner Ausstellung die meiste Aufmerksamkeitauf sich zieht oder welche Stände in einer Mes-sehalle überdurchschnittlich frequentiert wer-den.

Neben der Abschätzung von Personen in Teilbe-reichen oder im Gesamtbereich des Raumes,kann das System die Aufenthaltsdauer in unddie Übergangsdauer zwischen den einzelnenBereichen erkennen. Außerdem wird die Bewe-gungsrichtung zwischen den Bereichen er-kannt. Mit Crowd Density können Muster vonMessebesuchern erfasst und analysiert werden:Besucher, die sich für Firma X interessieren, be-suchen ebenfalls den Stand von Firma Y und Z.Das System kann darüber hinaus zur Erkennungvon bevorzugten Wegen und zur Optimierungvon Objektpositionierungen genutzt werden.

Weitere Informationenwww.dfki.de/web/forschung/ei

Kontakt

Jens WeppnerForschungsbereich Eingebettete IntelligenzE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 4182

Halle 9, Stand F43

Smart Table Cloth – Die intelligente Tischdecke

In einigen Science Fiction-Szenarien nutzenMenschen bereits keine Computer mehr, eine„Künstliche Intelligenz“ reagiert wie ein leben-der Organismus adaptiv auf die jeweiligen Be-dürfnisse einer Person. In der Vision mancherAutoren reagieren Böden, Wände oder Tischeauf die Berührung ihrer Oberfläche und wissen,was der Benutzer gerade möchte. Heute sinddiese Technologien schon weit mehr als pure

Imagination. Touchscreens sind bereits überall zu finden, beispielsweise aufiPads oder Smartphones. Die aktuellen Modelle sind aber lediglich zum Antip-pen eines Punktes der Oberfläche von Computermonitoren konzipiert, könnenaber detailliertere Informationen, wie die Form oder Kraft, die auf diesen Be-reich wirkt, nicht unterscheiden.

Das Sensor-Pad des intelligentes Tischtuchs hingegen kann die Kraftverteilungmessen, die auf die Oberfläche wirkt. Wenn Druck ausgeübt wird, ändert sichder elektrische Widerstand des leitfähigen Materials abhängig von der wir-

Das System Magnetic Sensors funktioniert auf der Basis oszillierender Ma-gnetfelder, die eine auf 30 cm genaue, dreidimensionale Lokalisierung vontragbaren Empfangsgeräten in Gebäuden ermöglichen. Dadurch lassen sichPosition und Ausrichtung, beispielsweise von Geräten oder am Körper getra-genen Sensoren erkennen. Das vom DFKI entwickelte System besteht aus sta-tionären Feldemittern, die eine Fläche von ca. 60m2 abdecken, und ermöglichteine genaue 3D-Lokalisierung von Empfangseinheiten sowie deren Lage imRaum. Mobile Empfangseinheiten messen die Felder an ihrer Position, durchFusion mit Beschleunigungs-, Gyroskop- und Kompassinformationen wird ausden Magnetfelddaten die Position und Ausrichtung der Empfänger 30 mal inder Sekunde bestimmt. Die Genauigkeit beträgt dabei 30 cm, metallische Ob-jekte beeinflussen die Magnetfelder nur lokal, Wände, Einrichtungsgegen-stände oder Personen, die sich innerhalb der Magnetfelder befinden, werdendurchdrungen und haben keine Auswirkung auf das Messsystem.

Diese neue Technologie wurde im Projekt CoCoReC durch das Bundesministe-rium für Bildung und Forschung (BMBF) und durch das Deutsche Luft- undRaumfahrtzentrum (DLR) gefördert.

Weitere Informationenwww.dfki.de/ei

Die tragbare Empfängereinheit misst die Stärken derFelder, die von drei aufeinander senkrecht stehendenTransmitterspulen erzeugt wurden. Die korrespondie-renden Feldlinien schränken die möglichen Positionendes Empfängers auf die Schnittpunkte der Feldlinienein.

Kontakt

Gerald PirklForschungsbereich Eingebettete IntelligenzE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 4190

Halle 9, Stand F43

Halle 9, Stand F43

Crowd Sensing – Automatisierte Erkennung von Menschenmassen und Bewegungsrichtungen

SOFTWARE UND SERVICES SOFTWARE UND SERVICES

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– Virtuelle Welten in der Therapie neurologischer Erkrankungen

Im Projekt VERVE (Personalised Virtual RealityScenarios for Groups at Risk of Social Exclusion)untersucht ein interdisziplinäres europäischesForschungsteam, wie virtuelle Welten die Le-bensqualität von Parkinson- und Alzheimer-Pa-tienten oder Menschen mit Angststörungenverbessern können.

Zusammen mit Neurowissenschaftlern des Tri-nity-College in Dublin hat das DFKI eine konkreteTrainingsumgebung entwickelt, die diese Patien-tengruppe mit Hilfe von virtuellen 3D-Szenendabei unterstützt, sich wieder sicher in realenUmgebungen zu bewegen. Dabei arbeitet dasProjektteam nicht nur eng mit dieser Patienten-gruppe zusammen, sondern auch mit deren Be-treuern, Familien, Therapeuten und den zustän-digen Förderorganisationen.

Neurologische Erkrankungen wie Parkinson oderAlzheimer, diffuse Ängste vor Alltagssituationenoder Altersbeschwerden mit motorischen Ein-schränkungen führen oftmals dazu, dass sich dieBetroffenen aus ihrer sozialen Umgebung zu-rückziehen.

Die virtuelle 3D-Umgebung konfrontiert die Pa-tienten gezielt mit Situationen, die Angstzu-stände oder Gehblockaden auslösen und trai-niert so schrittweise Gegenstrategien. Auf dieseWeise können die Betroffenen lernen, besser mitden Attacken umzugehen, deren Häufigkeit zureduzieren und sich wieder sicherer in der Öf-fentlichkeit zu bewegen. Um personalisierte undbesiedelte Virtual Reality (VR)-Umgebungen, 3D-Webgrafiken und Serious Games (ernsthafteSpiele) zu modellieren, setzt das VERVE-Konsor-tium hochmoderne Forschungstechniken ein.

Dafür, dass die Trainingseinheiten beim Patien-ten zu Hause und nicht nur während eines sta-tionären Krankenhausaufenthaltes stattfindenkönnen, sorgt XML3D. Die 3D-Internet-Technolo-gie wurde vom DFKI in Zusammenarbeit mitdem Intel Visual Computing Institute der Univer-sität des Saarlandes entwickelt. Auf Basis von

GESUNDHEITSWESEN

VERVE wird im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union gefördert.

XML3D – Technologie für das 3D-Internet

Mit XML3D lassen sich dreidimensionale Webseiten erstellen und mitfast jedem Web-Browser auf nahezu allen PC‘s und mobilen Gerätenbetrachten. Als minimale und nahtlose Erweiterung des bisherigenHTML-Standards muss die Technologie nicht von Grund auf neu er-lernt werden. Die Nutzung für Spiele und Produktpräsentationen istnaheliegend. Aber es gibt auch darüber hinaus viele neue interessanteAnwendungsgebiete: Interaktive Visualisierung von Datensätzen, kol-laborative Fabrikplanung und -steuerung im Kontext von Industrie4.0, Training von Unfallszenarien für Rettungskräfte und Baustellen-logistik sind nur einige der vielen Themen, die am DFKI im Rahmenvon Industrie- und Forschungsprojekten behandelt werden.

Dass die Einführung und der Einsatz von XML3D kostengünstig sind,macht die Technologie interessant für den Gesundheitssektor. MitHilfe des technischen Know-how aus dem DFKI hat das Universitäts-klinikum Homburg/Saar bereits eine dreidimensionale Patientenauf-klärung zur Kernspin-Tomografie (MRT) in XML3D entwickelt.

XML3D wurde ein Spiel konzipiert, bei dem sich die Patienten durch Laufenauf einem Wii Balance Board durch ein virtuelles Labyrinth bewegen, das un-terschiedlich viele Elemente enthält, die Gehblockaden provozieren. Der spie-lerische Charakter der Übungen soll dazu motivieren, das Training über dasverordnete Pensum hinaus fortzusetzen. Die Verwendung von XML3D erlaubtaußerdem die Begleitung des Trainingsverlaufs und die individuelle Anpas-sung des Schwierigkeitsgrads durch den behandelnden Arzt.

Weitere Informationenhttp://verveconsortium.eu

http://xml3d.orgGEFÖRDERT VON

Kontakt

Kristian SonsForschungsbereich Agenten und Simulierte RealitätE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 3833

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Simulierte Wohnumgebung mit engem Türdurchlass Dreidimensionale Patientenaufklärung zur Kernspin-Tomografie

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Unter dem Schlagwort Quantified Self erfassen gesundheits-bewusste Menschen weltweit Daten über den eigenen Körper.Die technologische Voraussetzung dafür sind Wearables, amKörper tragbare Minicomputer, die Daten erheben, speichernund auswerten. Als miniaturisierte, tragbare Sensoren zur Er-fassung von Vitaldaten aus der medizinischen Versorgungsowie inertiale Bewegungssensoren, die die Beschleunigungvon Bewegungen messen, sind sie mittlerweile für eine alltäg-liche persönliche Nutzung verfügbar.

Durch die einfache Personalisierung und Aufzeichnung von Vi-talparametern wie Atmung, Herzfrequenz, Hautleitfähigkeitund -temperatur bietet sich für jeden Smartphone-Besitzer dieMöglichkeit, seine persönliche körperliche Entwicklung nach-zuvollziehen und zu dokumentieren. Human Analytics heißtder aktuelle Trend, der sich mit der Erfassung und intuitivenDarstellung sowie der interaktiven Analyse von personenbezo-genen Körperdaten in Echtzeit beschäftigt. Bisher wurden je-doch nur wenige Versuche unternommen, diese Vitaldaten mitInformationen aus der Umwelt zu verknüpfen und entspre-chend zu visualisieren.

Die Apps TrackMe und GeoVisualizer aus dem DFKI-Forschungs-bereich Erweiterte Realität bringen beides zusammen. Auf derCeBIT 2014 wird gezeigt, wie Vitalparameter, Emotionen, Akti-vitäten und personenbezogene Daten (Geschlecht oder Alter)mit Informationen aus der unmittelbaren Umgebung in Ver-bindung gebracht werden können. Zusammen ergeben sieeinen ortsbezogenen Indikator für die individuelle Befindlich-keit, eine Art emotionaler Landkarte, auf der der persönlicheWohlfühlfaktor für einen beliebigen Ort verzeichnet ist.

Über ein Smartband am Handgelenk oder einen Brustgurt er-fasst TrackMe die Messwerte von verschiedensten Sensoren,analysiert diese in Echtzeit und setzt sie in Bezug zum aktuellenStandort des Benutzers und zu Daten aus dessen Umgebung.

Neben den Vitalparametern wie Herzfrequenz, Hauttempera-tur oder -leitfähigkeit lassen sich zudem umweltbezogene Fak-toren wie Lärmpegel, Luftfeuchtigkeit und -temperatur auf-zeichnen und auswerten. Die Software nutzt dabei neben der

Echtzeit-Monitoring, Analyse und 3D-Visualisierung von Emotionen und Vitaldaten für Gaming, Stadtplanung und TourismusDie Human Analytics Apps TrackMe und GeoVisualizer

FREIZEIT UND TOURISMUS

internen Sensorik des Smartphones auch angeschlossene externe Sensoren. Auch wenn das System gerade nicht mit demInternet verbunden ist, zeichnet die für das Android-Betriebs-system entwickelte App Daten auf und berechnet weiterge-hende Informationen wie beispielsweise den Aktivitäts- undEmotionszustand eines Benutzers mit räumlichem Bezug. Letz-teres ermöglicht etwa die Erstellung einer emotionalen Städ-tekarte.

Die Datenhoheit liegt beim Anwender selbst. Das System lädtdie lokal gespeicherten Daten nur mit expliziter Zustimmungdes Benutzers auf einen Server hoch und stellt diese dort fürForschungszwecke anonymisiert und für jedermann zugäng-lich zur Verfügung.

Für die bildliche Darstellung der aufgezeichneten Sensordatenhaben die Forscher eine 3D-Visualisierungsumgebung ent-wickelt. Der GeoVisualizer basiert auf einer im EU-Projekt SUDPLAN entwickelten 3D-Komponente, mit der unterschied-lichste Daten in einem globalen Kontext interaktiv und dreidi-mensional dargestellt und visuell analysiert werden können.Die Anwendung baut auf dem sogenannten World Wind SDKder NASA auf - einer Open Source Alternative zu Google-Earth.Die 3D-Visualisierungssoftware des DFKI kann auch eigenstän-dig für viele weitere Anwendungen geografischer Informati-onssysteme eingesetzt werden, beispielsweise für raumbezo-gene Marktanalysen, Tourismus, Umweltforschung oder Ener-gieversorgung.

Die vorliegenden Forschungsergebnisse werden im Rahmen desvon der EU geförderten Projektes EASY-IMP weiterentwickelt.

Weitere Informationenwww.geovisualizer.de

www.sudplan.euwww.easy-imp.eu

www.dfki.de/av

GEFÖRDERT VON

Emotionen auf einem prämierten Wanderweg im Pfälzer Wald: DieKombination aus Hauttemperatur (Farbe) und -leitfähigkeit (Höhe derKurve) dient als visueller Indikator für emotionale Reaktionen. Ein hoherKurvenausschlag und eine eher rötliche Farbgebung stehen für eine mitStress verbundene Situation. Visualisierung von mobilen, verorteten Sensordaten im Tierpark in Berlin

KontaktProf. Dr. Didier StrickerLeiter Forschungsbereich Erweiterte RealitätDaniel SteffenForschungsbereich Erweiterte RealitätE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 3500

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GESUNDHEITSWESEN

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SOFTWARE UND SERVICES

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Mit Sensorik ausgestattete cyber-physische Produktionsan-lagen erlauben variantenreiche, automatisierte Produktions-prozesse mit geringen Stückzahlen. Dabei fallen große Mengenhochkomplexer Daten an – Big Data, die detaillierte Informa-tionen zu realen Geschäfts- und Produktionsabläufen liefern.Strukturiert, analysiert und verdichtet, bieten sie eine zentraleGrundlage für Prozessverbesserungen und die Weiterentwick-lungen von Produktionsanlagen und Steuerungssystemen.

Prozesssammlungen aus solchen Smart Factories erreichendabei leicht einen Umfang von tausenden bis zehntausendenEinzelmodellen. Selbst mit etablierten Modellierungs- und Ge-schäftsprozessmanagementwerkzeugen ist ihre Handhabungkosten- und ressourcenintensiv. Unternehmen fällt es deshalbzunehmend schwer, auf Prozessänderungen flexibel zu reagie-ren und mögliche Seiteneffekte adäquat zu berücksichtigen.

RefMod-Miner (Reference Model Miner) ist ein prototypischesSoftware-Tool zum Abgleich von verschiedenen Prozessmodel-len, das am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKI ent-wickelt wurde. Eingeflossen sind aktuelle Methoden undTechniken aus der Wirtschaftsinformatikforschung zur detail-lierten Analyse von Modell- und Instanzdaten, die eine auto-matische Anpassung in verschiedenen Anwendungsszenarienerlauben. Dazu zählen beispielsweise Process Mining, Konfor-mitätsprüfungen und Prozessmodellverbesserungen.

RefMod-Miner identifiziert verschiedene Prozessvarianten, er-kennt Duplikate von Modellfragmenten, erstellt induktiv Refe-renzmodelle und unterstützt so Unternehmen bei der Analysevon Prozessvarianten.

RefMod-Miner – Big Data im Geschäftsprozessmanagement

KontaktPD Dr. Peter Fettke | Tom ThalerInstitut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKIE-Mail: [Peter.Fettke | Tom.Thaler]@dfki.deTel.: +49 681 85775 3106

KontaktPD Dr. Peter FettkeConstantin HouyInstitut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKIE-Mail: [Peter.Fettke | Constantin.Houy]@dfki.deTel.: +49 681 85775 3106

Halle 9, Stand F43

Halle 9, Stand F43

ARGUMENTUM – Suchmaschine für Argumentationen

Juristen verbringen einen großen Teil ihrer Zeit damit, in Bü-chern, Zeitschriften und Kommentaren nach relevanten Text-passagen zu ihrer Problemstellung zu suchen. Sie durchforstenHandbücher, Fachzeitschriften und das Internet nach Begrün-dungen oder Fallbeispielen, die ihre eigenen Thesen stützenoder gegnerische Thesen widerlegen können. Juristische Fach-datenbanken im Web sind hierbei bereits eine große Arbeits-erleichterung. Allerdings bieten diese in der Regel lediglicheinfache Volltextsuchen an, die häufig zu ungeordneten, un-übersichtlichen Treffermengen führen. Die Suche nach passen-den Argumenten gleicht immer noch einer Suche nach derNadel im Heuhaufen.

Im Projekt ARGUMENTUM wird am Institut für Wirtschaftsin-formatik (IWi) im DFKI gemeinsam mit dem Institut für Rechts-informatik (IfRI) und dem Lehrstuhl für Theoretische Philo-sophie - beide Universität des Saarlandes - sowie der Europäi-schen EDV-Akademie des Rechts (EEAR) eine innovative Such-maschine entwickelt, die „auf Knopfdruck“ passendeArgumentationen zu bestimmten Rechtsfragen liefern soll undso die rechtswissenschaftliche wie die rechtspraktische Arbeitvereinfacht und beschleunigt. Bei der Entwicklung des Proto-

typs werden die online verfügbaren Entscheidungen des Bun-desverfassungsgerichts zugrunde gelegt.

ARGUMENTUM startete im Juni 2012 und wird über eine Lauf-zeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF) unter der Kennung 01UG1237C gefördert.

Weitere Informationenwww.dfki.de/iwi

http://argumentum.eear.eu

hohe Ähnlichkeit

geringe Ähnlichkeit

Ähnlichkeitsmatrix dargestellt als Heatmap

Die Ähnlichkeiten zwischen den Prozessmodellen werden an-hand einer Matrix visualisiert. Die Abbildung zeigt den Gradder Übereinstimmung zwischen 80 Modellen. Aufgrund derfarblichen Codierung der Ähnlichkeitswerte wird unmittelbareine mögliche Gruppierung der Modellsammlung ersichtlich.

Das Verfahren zur automatischen Erzeugung von Process Mat-chings wurde auf der Business Process Management Konferenz(BPM) 2013 in Peking mit dem „Outstanding Matcher Award“ausgezeichnet.

Weitere Informationenwww.dfki.de/iwi

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GESUNDHEITSWESEN

News 1_2014 I © DFKI 13

KontaktDr. Dirk WerthLeiter Business Integration TechnologiesAndreas EmrichInstitut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKIE-Mail: [Dirk.Werth | Andreas.Emrich]@dfki.deTel.: +49 681 85775 3106

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Monitoring der Trainingsteilnehmer mit der MENTORbike Trainer-App

Das Outdoor-System für das belastungsgesteuerte Fahrrad-training außerhalb stationärer Behandlung ermöglicht es chro-nisch Kranken, selbstbestimmt und kontinuierlich zu trainierenohne über ihre individuellen Leistungsgrenzen hinauszugehen.Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Ergometertraining er-laubt MENTORbike Fahrradtrainings in der freien Natur, beidenen Vitalparameter und das persönliche Fitness-Level be-rücksichtigt werden.

Das auf der CeBIT 2014 gezeigte MENTORbike demonstriert,wie die Unterstützungsleistung eines Pedelec abhängig vonPulsfrequenz und Trittleistung dynamisch angepasst wird. Wirdder Puls zu schnell oder steigt die Tretleistung des Radfahrersan, erhöht sich die zugeschaltete Motorleistung des Pedelec.Der Nutzer wird proaktiv entlastet, bevor er sich überanstrengtund ihm seine körperliche Aktivität mehr schadet als nutzt.

In herkömmlichen Systemen können Vitalparameter wie dasElektrokardiogramm (EKG) nicht zur individuellen und mobilenTrainingsüberwachung und -steuerung herangezogen werden.In MENTORbike wird die körperliche Aktivität erstmals anhandphysiologischer und physikalischer Daten wie Herzfrequenz, er-brachte Leistung und geografische Position individuell gesteu-ert. Anwenderspezifische Empfehlungen unterstützen undmotivieren den Nutzer vor und nach dem Training.

Das MENTORbike-System verknüpft ein Pedelec mit einem han-delsüblichen Smartphone und einem körpernahen Netzwerk,das z.B. GPS-, Motor- und EKG-Signale erfasst und verarbeitetsowie einem intelligenten Online-Portal. Das Portal erleichtertdie Verwaltung der Patientendaten und unterstützt Therapeu-ten und Trainer bei der Erstellung von Trainingsplänen und mitEmpfehlungen zur Routenauswahl. Nach absolvierten Übungs-einheiten werden die Daten durch die Trainer-App auf das On-line-Portal geladen, wo sie jederzeit zur Analyse undBewertung abrufbar sind.

Die MENTORbike Trainer-App ermöglicht die Betreuung einerSportgruppe im Freien und eröffnet damit neue Perspektiven.Sie erlaubt eine individuelle Anpassung der Trainingssituationannähernd in Echtzeit und bietet dem Nutzer damit erstmaligein freies, individuelles Training innerhalb seiner präventivenbzw. therapeutisch definierten Belastungs- und Beanspru-chungsgrenzen. Selbst Nutzer unterschiedlicher Fitnesslevelskönnen aufgrund der individuellen Steuerung zusammen trai-nieren. Die gemeinsame Fahrradtour von sportlichem Enkelund herzkrankem Großvater, Seite an Seite, ist mit MENTORbikeunbedenklich; die unterschiedliche körperliche Verfassung bei-der wird optimal berücksichtigt.

Das auf der CeBIT gezeigte System ist eine Vorstudie für einReha-Produkt, das die Projektpartner BitifEye Digital Test Solu-tions, Benchmark Drives, INTERACTIVE Software Solutions,Deutsche Sporthochschule Köln Zentrum für Gesundheit undDFKI entwickelt haben und das für die Fahrradsaison 2015 aufden Markt kommen soll. Derzeit wird das System in klinischenTests in einer Rehabilitationseinrichtung für Herzpatienten eva-luiert.

Weitere Informationenwww.mentorbike.de

MENTORbike – Sicheres Outdoor-Training für chronisch Kranke und Herzpatienten

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MEDIENINDUSTRIE

INTeRACT 4AP – App verbindet Printmedien mit digitalen Inhalten

Printmedien stehen gegenwärtig vor der Herausforderung,in Aktualität und Preisgestaltung mit dem digitalen MediumInternet zu konkurrieren. Verlage versuchen daher neben ihremtraditionellen Printgeschäft mit Produkten und Dienstleistun-gen im digitalen Bereich Fuß zu fassen. Idealerweise werdendie Zweige Print und Digital Business so miteinander verbun-den, dass auf integriertem Weg die Attraktivität der klassischenPrintmedien aufgewertet wird und ihr Geschäftsmodell weiterBestand hat.

Hierzu entwickeln Verlage zunehmend sogenannte Augmen-ted Print-Applikationen, die mittels eines Smartphones ge-druckte Printinhalte mit digitalem Content verbinden. Bislangist dieser Applikationstyp vorwiegend in den Bereichen „Adver-tising & Commercial“ vorzufinden. So lassen sich z.B. Videoclipseines fahrenden Sportwagens an der Küste Kaliforniens als Er-gänzung zu den statischen Inhalten einer gedruckten Werbe-anzeige erleben oder Couchtische aus einem Möbelkatalog injeder verfügbaren Farbe virtuell in der eigenen Wohnung plat-zieren.

„Bisher bedeutet es einen enormen finanziellen und organisa-torischen Kraftakt, eine Augmented Print App zu entwickelnund in die eigenen Wertschöpfungsprozesse einzubetten. ImRahmen des Projekts INTeRACT 4AP konzipieren wir daher einReferenzmodell, das weg von einer kostspieligen Individuallö-sung auf industrielle, d. h. kostengünstige Weise, die Entwick-lung solcher Apps ermöglicht und dabei gleichzeitig auf dieindividuellen Bedürfnisse eines jeden Zeitungsverlags adap-tiert werden kann“, so Dr. Dirk Werth, Leiter Business Integra-tion Technologies am DFKI.

Das DFKI und die Scheer Management GmbH demonstrierendie Machbarkeit dieses Ansatzes anhand eines Prototyps, derin Zusammenarbeit mit der Saarländischen Wochenblatt Ver-lagsgesellschaft mbH entwickelt und evaluiert wird. Das zu-grundeliegende Referenzmodell kann dabei prinzipiell alleVerlags- und Medienhäuser mit digitalen Angeboten als Ziel-gruppe adressieren und verspricht einen kostengünstigen

Markteintritt. Dies ermöglicht es insbesondere mittelständi-schen Verlagshäusern in der Verbindung von Print und DigitalBusiness mit großen Verlagsgruppen Schritt zu halten.

Neben der Verknüpfung digitaler Inhalte mit physischen Me-dien liegt ein entscheidender Innovationspunkt in der Möglich-keit, angereicherte Inhalte in Korrelation mit dem aktuellenKontext des Nutzers sowie seinen individuellen Präferenzenanzuzeigen. Dies erlaubt, Printinhalte nach persönlichen Prä-ferenzen für den einzelnen Nutzer zu verfeinern. Die Relevanzund der Nutzen werden dadurch deutlich höher eingestuft. Solassen sich beispielsweise ergänzende Videos, Audiodateienoder verwandte Artikel zu spezifischen Themengebieten per-sonalisiert und kontextbezogen zur Verfügung stellen. Stattwie bislang allen Lesern die gleichen Informationen bereitzu-stellen, erlaubt Augmented Print ein individuelles Leseerlebnis.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) un-terstützt das Forschungsprojekt im Rahmen seiner KMU-Inno-vationsoffensive Informations- und Kommunikationstechno-logie (Förderkennzeichen 01IS13010B).

Weitere Informationenhttp://interact4ap.de

KontaktDr. Dirk WerthLeiter Business Integration TechnologiesRocco RasoInstitut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKIE-Mail: [Dirk.Werth | Rocco.Raso]@dfki.deTel.: +49 681 85775 5236 |-5256

Designmuster der Augmented Print-Applikation

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Mit der mobilen Swoozy App (Android/iOS) können sogar meh-rere Personen parallel auf mehreren Geräten zu einer Sendunginteragieren und semantische Suchanfragen starten. Möchteman der ganzen Familie interessante Ergebnisse zeigen, soreicht eine einfache „Sling-Geste“ – schon werden Videos oderBilder vom mobilen Endgerät auf das Fernsehgerät übertragen.

Die innovative Interaktion und die erweiterte Suche im Internetgehen deutlich über die Möglichkeiten aktueller SmartTVs hin-aus. Swoozy kann aber auch in anderen medienintensiven Be-reichen eingesetzt werden, z.B. für Live-Streamings ime-Learning, als Videokonferenzsystem oder zur interaktivenDarstellung eines Firmenportfolios im Business-TV.

Darüber hinaus eignet sich das System aufgrund seines gene-rischen Charakters auch für Anwendungen in datenintensivenDomänen wie zum Beispiel Industrie 4.0. Hierbei können diebei einer vernetzten, intelligenten Produktion verfügbarenAnalyse- und Steuermöglichkeiten durch eine intuitive Inter-aktion über Leitstände mit Swoozy-Technologie erschlossenwerden.

Für das intelligente Fernsehsystem Swoozy erhielt MatthieuDeru als Promotionsstudent an der Universität des Saarlandesden Young Innovator Sonderpreis des CeBIT Innovation Award2013. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFKI in Saar-brücken führt er diese Forschungstätigkeiten nun fort und prä-sentiert die Weiterentwicklung des Projekts in der Swoozy-Entertainment-Area am DFKI-Stand.

Weitere Informationenwww.swoozy.de

Swoozy Future TV – Das intelligente semantische Fernsehen der Zukunft

„Wie heißt diese Schauspielerin doch gleich?“ „Wo wurdediese Szene gedreht?“ und “Gibt es zu dieser Reportage viel-leicht auch eine DVD?“ Fernsehzuschauer möchten gelegent-lich mehr wissen als die Sendung beim bloßen Zuschauenpreisgibt – allerdings ohne ihre Aufmerksamkeit einer Webre-cherche mit einem anderen Medium widmen zu müssen unddadurch unter Umständen entscheidende Szenen zu verpas-sen.

Das interaktive TV-System Swoozy ermöglicht die Suche nachInformationen im Zusammenhang mit einer laufenden Sen-dung direkt über den Fernsehbildschirm. Mit simplen Handges-ten werden nicht nur Fernsehfunktionen gesteuert oderProgramme umgeschaltet, sondern eine Suche im Internet initiiert. Die Ergebnisse, die sich aus Wissensinhalten und Me-dien aus dem Internet und dem Semantic Web (Web 3.0) spei-sen, erscheinen in Form von Videos oder Fakten zu den dar-gestellten Personen.

Tippen per Tastatur ist passé – synchron zur laufenden Sendungwerden Bildsymbole halbtransparent eingeblendet, die sich di-rekt per Grab’n’Drop-Geste selektieren lassen. Diese sogenann-ten Grabbables können Begriffe wie z.B. Namen von Schau-spielern oder Gebäuden enthalten. Wechselt die Bildszene, än-dern sich auch die wählbaren Begriffe im unteren Bereich desTV-Displays. Die Gestenerkennung erfolgt mittels einer Tiefen-bildkamera, eines Motion-Controllers (Gyration Air Mouse) odereiner Finger-Tracking-Lösung (Leap Motion), sodass der Nutzerohne weitere Instrumentierung recherchieren kann.

Die Inhalte werden von der eigenen Backend-Lösung, derSwoozy Cloud, bereitgestellt. Diese extrahiert und harmonisiertInformationen aus heterogenen Web-Diensten und -Schnitt-stellen (APIs) anhand von semantischen Analyse- und Ver-gleichsverfahren. Somit werden einheitliche interpretierbareInformationen erzeugt, die eine Klassifikation und Bewertungerlauben.

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„Grabbables“ im unteren Bildschirmbereich können per Handgeste auf die Suche geschickt werden. Die Ergebnisse aus der Swoozy-Cloud werden am rechten Bildrand dargestellt.

KontaktMatthieu Deru | Simon BergweilerForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5258

Halle 9, Stand F43

MEDIENINDUSTRIE

Durch Gestensteuerung werden Suchergebnisse vom Tablet auf das Fernsehgerät übertragen.

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habbar und kann bei entsprechenden Inhalten belastend fürdie Ermittler sein. Die skalierbaren Verfahren des DFKI überprü-fen alle vorhandenen Bildquellen automatisch und beziehenneben der Analyse von Bild- und Audioinformationen auch dieWiedererkennung bekannter Orte, Objekte und Personen mitein. So wird eine wesentlich schnellere Auswertung sicherge-stellter Speichermedien ermöglicht.

Netzwerksicherheit durch AnomalieerkennungTypische Anwendungen für Anomalieerkennung sind die Fäl-schungs- und Betrugserkennung, Fehlerdiagnose oder Aspekteder Netzwerksicherheit. Hierbei geht es darum, Elemente oderTeile in großen Datensätzen zu finden, die andersartig bzw. atypisch sind und damit von der Norm abweichen.

Die Erkennungsverfahren des DFKI eignen sich insbesonderefür die Analyse sehr großer Datenströme, z.B. von Telekommu-nikations- und Stromanbietern, Finanzdienstleistern, sowieDaten aus dem Infrastruktur-Management. Im Gegensatz zuverfügbaren kommerziellen, meist regelbasierten Systemen,verwenden die im praktischen Einsatz bewährten DFKI-Lösun-gen Lernalgorithmen, die mit spezifischen Filterregeln für einedetailliertere Angriffsanalyse kombiniert werden. So lassen sichauch neue, bisher völlig unbekannte Netzwerkanomalien iden-tifizieren und Intrusionsversuche oder Distributed Denial ofService-Attacken(DDoS) frühzeitig erkennen, bekämpfen undverhindern, ohne im Vorhinein zu wissen, wie eine solche At-tacke aussehen könnte.

Weitere Informationenwww.dfki.de/km

Digital Forensics – Prävention und Detektion durch Musterverstehen

Verschleierung von Identitäten, Geldwäsche, Manipulationvon Dokumenten, illegale oder mit kriminellen Inhalten behaf-tete Bild- und Videodaten, Angriffe auf Computersysteme oderDatendiebstahl – das sind Herausforderungen der sogenann-ten Cyberkriminalität, denen wir uns heute stellen müssen. DerDFKI-Forschungsbereich Wissensmanagement beschäftigt sichmit neuesten Digital Forensics-Methoden zur Detektion, Ana-lyse und Auswertung von kriminellen Inhalten in sehr großenDatenbeständen sowie mit Verfahren zum Schutz vor betrüge-rischen Tätigkeiten in digitalen Medien und Kanälen.

Biometrische Verfahren zur Erfassung, Archivierung und Veri-fikation von UnterschriftenDie handgeschriebene Unterschrift ist in vielen Bereichen fun-damental für die Rechtswirkung von wichtigen Dokumenten.Deshalb ist sie potenzielles Ziel von Fälschungsversuchen. DasDFKI entwickelt seit vielen Jahren sichere forensische Analyse-verfahren, die mittels digitaler Stifttechnologie sowohl auf Pa-pier wie auch auf Tablet-PC eine spezifische Erfassung, sichereArchivierung und verlässliche Wiedererkennung von Hand-schriften ermöglichen.

Um Rechtsgeschäfte vor Manipulationen zu schützen, werdenUnterschriften in computerlesbares PDF/A transformiert, diezugehörigen biometrischen Merkmale verschlüsselt und inForm von Metadaten rechtsverbindlich und revisionssicher ge-speichert. Zusätzlich wird die Integrität des dazugehörigen Do-kuments durch eine fortgeschrittene elektronische Signatursichergestellt.

Die biometrischen und individualtypischen Merkmale einerUnterschrift eignen sich auch zu einer direkten automatischenWiedererkennung, indem die gespeicherten Referenz-Metada-ten für die Verifikation der Echtheit einer Unterschrift und derIdentität des Unterschreibers herangezogen werden.

Bilderkennung und Videoanalyse zur Entlarvung krimineller InhalteDie Fälschung digitaler Bilder und Videos wird mit den heuti-gen technischen Mitteln und Werkzeugen immer einfacher.Dementsprechend wächst das Interesse an zuverlässigen Ver-fahren zur automatischen Authentizitätsprüfung. Bildforensi-sche Verfahren werden beispielsweise eingesetzt, um digi-talisierte Dokumente oder Unfallfotos auf Echtheit zu prüfen.Das DFKI entwickelt hierfür solche Verfahren zur Analyse vonDokumenten und digitalem Foto- und Filmmaterial, bei denenIndizien allein durch eine Analyse der Bilddaten gewonnenwerden.

Bei Dokumentenprüfungen im Posteingang werden z.B. im ge-scannten Dokumentbild intrinsische Bildmerkmale (Layout,Druckeigenschaften, CPS-Codes, etc.) ermittelt, um atypischeAbweichungen automatisch zu identifizieren und manipulierteDokumente in Echtzeit herauszufiltern.

Werden umfangreiche Bild- und Filmmaterialien beschlag-nahmt, ist eine manuelle Prüfung oftmals zeitlich kaum hand-

SICHERHEITSTECHNIK

Die erfolgreichen Forschungsergebnisse im Bereich digitaler Stifttech-nologien führten zur Gründung des DFKI-Spin-offs digipen technolo-gies GmbH.

KontaktPD Dr. habil. Marcus Eichenberger-LiwickiLeiter Kompetenzzentrum Multimedia Analysis & Data MiningForschungsbereich WissensmanagementE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 1200

Halle 9, Stand F43

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Neuer Wissenschaftlicher Direktor für multilinguale Technologien am DFKI in Saarbrücken

Multilinguale Technologien helfen, Sprachbarrieren zu neu-tralisieren. Sie erleichtern den grenzüberschreitenden Dialog,die persönliche Verständigung und den gesellschaftspoliti-schen Diskurs. Das DFKI profiliert seine Aktivitäten im Feld dermaschinellen Übersetzung durch Prof. Josef van Genabith undverstärkt das Team am Standort Saarbrücken. Prof. van Gena-bith hat seine Arbeit als neuer Wissenschaftlicher Direktor amDFKI im Februar 2014 aufgenommen.

Die technologische Überwindung von Sprachgrenzen er-schließt das kulturelle Erbe der eigenen und anderer Nationen,erleichtert die multinationale Kommunikation im Alltag oderam Arbeitsplatz und schafft die Basis für erfolgreiche Ge-schäftsmodelle, innovative Anwendungen und neue Indu-strien. Der Bedarf wächst und die wissenschaftlich-techno-logische Entwicklung der letzten Jahre ist vielversprechend. Esist dem DFKI gelungen, Prof. Dr. Josef van Genabith, einen pro-minenten europäischen Wissenschaftler in der maschinellenÜbersetzung, als wissenschaftlichen Direktor zu gewinnen.Prof. van Genabith wird außerdem ab März dieses Jahres alsProfessor für Übersetzungstechnologie an der Universität desSaarlandes lehren.

In seiner Forschung konzentriert sich Prof. van Genabith aufSprachtechnologien für maschinelle Übersetzung. Dabei istsein Vorgehen pragmatisch. Er verbindet maschinelles Lernenmit wissensbasierten Systemen, kombiniert statistische mitsymbolischen Verfahren und verzahnt maschinelle Überset-zung eng mit der Arbeitswelt professioneller menschlicherÜbersetzer. Das Ziel sind skalierbare Systeme, die auch unge-wöhnliche Sprachpaare digital und multilingual erschließenund dazu passende Geschäftsmodelle anbieten.

Prof. Josef van Genabith, Prof. Hans Uszkoreit

Die Anwendungsszenarien sind alltags- und gegenwartsbezo-gen. Multilinguale Kommunikation wird mehr und mehr zurAlltagserfahrung in der internationalen Arbeits- und Ge-schäftswelt, aber auch in der Freizeitgestaltung und der Le-benserfahrung moderner multi-kultureller und multi-natio-naler Gesellschaften: Projekte gehen über Sprachgrenzen hin-aus, involvieren Kollegen auf mehreren Kontinenten, Urlaub imAusland ist längst eine Alltagserfahrung, die erfolgreichstenBallungszentren und Städte auf dem Planeten sind internatio-nal, Informationsflüsse sind global – und multilinguale SmartServices können passende Angebote ermöglichen.

Die internationale mobile Lebens- und Arbeitsgesellschaftbringt ständig Kontakte mit wechselnden Sprachen mit sich,die man nicht wirklich alle erlernen kann. Multilinguale Tech-nologien sollen Behördengänge, den Lebensalltag und die Ori-entierung erleichtern. Sie sollen Wohnungssuchende in neuenSprachräumen unterstützen, Reisenden die Bedienung imMietauto und dem Autofahrer mehrsprachige Wissensdialogeund translingualen Informationszugang ermöglichen.

Prof. van Genabith war Direktor des National Centre forLanguage Technology (NCLT) und Gründungsdirektor des Cen-tre for Next Generation Localisation (CNGL) in Dublin, Irland.Seine Forschungsschwerpunkte sind Maschinelle Übersetzungund Computerlinguistik. Er hat Elektrotechnik in Aachen stu-diert und wurde in theoretischer Linguistik von der UniversitätEssex promoviert, in Stuttgart hat er im Bereich formale Se-mantik gearbeitet bevor er Mitte der 90er nach Irland ging.

Am DFKI wird Prof. van Genabith den neuen Bereich Multilin-guale Technologien aufbauen und gemeinsam mit Prof. Dr.Hans Uszkoreit den Forschungsbereich Sprachtechnologie lei-ten. Er wird für das DFKI die Forschungsaktivitäten in der auto-matischen Übersetzung erweitern und neue Felder in demschnell wachsenden Anwendungsgebiet erschließen.

KontaktProf. Dr. Josef van GenabithWissenschaftlicher Direktor Multilinguale TechnologienE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5287

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„Heute möchte ich etwas mit Tomaten, Hackfleisch und Möh-ren kochen!“ „Ich habe Lust auf Kirschkuchen.“ „Ich suche einRezept aus Frankreich“. Auf Zuruf findet Kochbot das passendeRezept und liest es vor, überwacht die Kochzeiten und steuertKüchengeräte. So brennt nichts an und Kochbücher, Smartpho-nes oder Tablets werden weder nass noch klebrig. Die intelli-gente App Kochbot läuft auf jedem Smartphone oder Tabletmit Android-Betriebssystem.

Kochbot kennt über 30.000 Rezepte aus „Ulrikes Rezepte-sammlung“ im Internet, analysiert sie semantisch und suchtdas passende heraus – je nach dem, was der Kühlschrank her-gibt. Dabei nutzt die App ihr ontologisches Wissen über dieKoch-Domäne, das es ihr ermöglicht, Spaghetti als Nudeln zuklassifizieren.

Nach der Rezeptsuche hilft Kochbot auch bei der Zubereitung:Man kann sich Schritt für Schritt das Rezept vorlesen lassen,ohne das Gerät mit fettigen Fingern berühren zu müssen. Aufmündliches Nachfragen wiederholt Kochbot gerne die Men-genangaben der einzelnen Zutaten oder die detaillierten Zu-bereitungshinweise für das Feingebäck.

Auch wenn in den Rezepten Mengenangaben abgekürzt oderuneinheitlich angegeben sind, wie „1 EL“ oder „1 Essl.“, liest derKochbot richtig vor: „ein Esslöffel“. War das Gericht ein Erfolg,kann es als Favorit im persönlichen Kochbuch gespeichert wer-den. Wem Ideen zum Kochen fehlen, der schüttelt einfach dasSmartphone oder Tablet und erhält ein Zufallsrezept.

Kochbot in der intelligenten KücheMit Sprachtechnologie und Hausautomation besser, effizienter und sicherer kochen

Bunte Paprikasuppe à la CeBIT

Zutaten:Je 1/2 grüne, gelbe und rote Paprikaschote1-2 EL Tomatenmark1 l Wasser1 Tüte Maggi BuchstabensuppePfeffer

So geht’s:Je eine halbe grüne, gelbe und rote Paprikaschote putzen, waschen, klein würfelnTomatenmark in einem Topf ohne Fett andünstenPaprika hinzufügen1 Liter Wasser zugießenMaggi Buchstabensuppe hinzugebenPfeffern7 Minuten bei schwacher Hitze kochen lassen, dabei gelegentlich umrühren.

GESUNDHEITSWESEN FREIZEIT UND TOURISMUS

Auf der CeBIT 2014 wird Kochbot mit der intelligenten Küchevernetzt: Vollflächeninduktions-Kochstelle, Dunstabzugshaubeund die Küchenarmatur werden während des Kochvorgangsvon der Kochbot-App aus durch die Universal Remote Console-Technologie (OpenURC) gesteuert. OpenURC ermöglicht uni-verselle, homogene Schnittstellen für die Bedienung vonHeizung, Herd, Kühlschrank, digitalen Fernsehern oder Compu-tern über eine einzige, individuell konfigurierbare Steuerungs-einheit.

In der CeBIT-Küche aktiviert die Kochbot-App im jeweils pas-senden Arbeitsschritt die Vollflächeninduktions-Kochstelle unddie Dunstabzugshaube mit sinnvollen Einstellungen für die Leis-tungsstufe oder die Lüfterstärke und schaltet beide auch wie-der aus. Beim Braten von Fleisch oder Fisch in der Pfanne mussder Lüfter der Dunstabzugshaube auf einer höheren Einstel-lung laufen als beim Köcheln im Kochtopf mit geschlossenemTopfdeckel. Ähnliches gilt für die Leistungsstufe der Kochstelle.Die dafür notwendige Information bezieht die OpenURC-Steuerung direkt aus dem semantisch analysierten Rezept desKochbot.

Die elektronische Küchenarmatur für berührunslose Aktivie-rung, kombiniert mit einer Wassermisch- und -dosiereinheit er-fährt die benötigte Wassermenge vom Kochbot und kann soz.B. 200 ml exakt dosieren. Das lästige Hantieren mit demMessbecher wird hier überflüssig. In ähnlicher Weise könnenkünftig auch eine vernetzte Küchenwaage oder ein Backther-mometer in die Kochvorgänge integriert werden.

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SOFTWARE UND SERVICES

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KontaktDr. Jan AlexanderssonForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenLeiter Kompetenzzentrum Ambient Assisted LivingE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5347

Dr. Ulrich SchäferForschungsbereich SprachtechnologieE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5154

Kochbot-App und intelligente Küche bilden eine sinnvolle Kom-bination für Menschen, die bei der Interaktion mit der KücheUnterstützung brauchen, beispielsweise weil sie in ihrer Bewe-gungsfähigkeit eingeschränkt oder sehbehindert sind.

Weitere Informationenwww.kochbot.dewww.ulrikesrezeptesammlung.dewww.bsh-group.dewww.consistec.de

Halle 9, Stand F43

EyePICA – Intelligente Indoor-Umgebungen durch präzise Lokalisierung und Punktewolke-Analyse

Im Projekt EyePICA kombinieren Forscher aus der Automo-tive-Gruppe des DFKI-Forschungsbereichs Intelligente Benut-zerschnittstellen Technologien zur Umgebungsmodellierungmit einer Analysekomponente.

Hierfür wird der gesamte CeBIT-Stand des DFKI mit einem Lasergescannt, um daraus ein genaues Abbild in Form einer dreidi-mensionalen Punktewolke zu erzeugen. Ein weiterer techni-scher Clou sind Sensoren, welche mobile Geräte wieSmartphones oder auch iPods lokalisieren. Sobald das Systemerkennt, dass sich der Besucher einem Exponat nähert, erhältdieser automatisch kontextsensitive Information zum ange-steuerten Objekt. Neben ergänzenden Texten können auchFotos, Videos oder Links herangezogen werden.

EyePICA lässt sich auch für andere Anwendungsszenarien an-passen und erweitern. Mit einer Datenbrille lassen sich die aus-gewerteten Blickdaten des eingebauten Eyetrackers mit denDaten der Analysekomponente kombinieren – dies führt zueiner noch exakteren Interaktion mit den erfassten Objekten.

Die Technologie zur 3D-Modellierung von Umgebungen wurdebereits im Projekt SiAM (Situations-Adaptive Multimodale In-teraktion für Innovative Mobilitätskonzepte der Zukunft) fürInteraktionen zwischen PKW-Beifahrern mit der Umgebung er-folgreich erprobt. Die in EyePICA verwendete Scan-Technologieund -Expertise wird vom DFKI Spin-off white|c zur Verfügunggestellt.

Weitere Informationenhttp://automotive.dfki.de

www.white-c.com

KontaktMohammad Mehdi MoniriForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5264

Halle 9, Stand F43

EyePICA-Datenbrille

www.grohe.dewww.maggi.dewww.openurc.orghttp://aal.dfki.de

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Technologien für die Stadt von morgen – Eröffnung des DFKI SmartCity Living Lab in Kaiserslautern

Die Entwicklung städtischer Lebensräume ist eine der gro-ßen Herausforderungen der Zukunft. In Europa leben bereitsheute zwei Drittel der Menschen in Städten oder Ballungs-gebieten. Neben Klimaschutz und einem nachhaltigen Res-sourcenmanagement spielen die Anpassung an dendemografischen Wandel und sich wandelnde sozial-gesell-

schaftliche Belange zunehmend zentrale Rollen. Es gilt, einen attraktivenLebensraum zu gestalten und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der an-sässigen Wirtschaft zu sichern und zu steigern.

Angesichts der zunehmenden Durchdringung aller Lebensbereiche mit mo-dernen Kommunikationstechnologien sind Daten und Informationen zueiner wesentlichen Ressource unserer Informationsgesellschaft geworden.Die vertrauensvolle Nutzung und Analyse zur Verbesserung der Lebensqua-lität gewinnt ebenso an Bedeutung wie die Bereitstellung von Infrastruk-turen und die bürgerliche Teilhabe in Zeiten sozialer Medien und demzunehmenden Wunsch nach Information und Partizipation.

Am DFKI-Standort Kaiserslautern wird in Kooperation mit Partnerinstitu-tionen nun noch intensiver erforscht, wie sich moderne Technologien imstädtischen Raum sinnvoll und systematisch einsetzen lassen, um in ver-schiedenen Bereichen zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beizutragen.„Mit dem neu eingerichteten SmartCity Living Lab bündeln wir die Kompe-tenzen aus verschiedenen Forschungsbereichen des DFKI, um die Möglich-keiten von modernen und innovativen Informationstechnologien imstädtischen Umfeld zu erforschen und ökologische und soziale Verbesse-rungspotenziale anhand intelligenter technologischer Lösungen zu entwik-keln“, so Prof. Dr. Paul Lukowicz, Leiter des SmartCity Living Lab.

Am 5. Februar 2014 wurde das SmartCity Living Lab im DFKI in Kaiserslauternmit wissenschaftlichen Vorträgen und Systemdemonstrationen ausgewähl-ter Projekte sowie zahlreichen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirt-schaft offiziell eröffnet.

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v.l.n.r. Prof. Wolfgang Wahlster; Heike Raab, Staatssekretärin im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz; Dieter Bertram, Deutsche Bank;Prof. Andreas Dengel; Takumi Toyama, DFKI; Uli Quaas, Land der Ideen

Heike Raab, Staatssekretärin im Ministerium desInneren, für Sport und Infrastruktur (ISIM) Rhein-land-Pfalz, überbrachte zur Eröffnung die bestenWünsche von Ministerpräsidentin Malu Dreyerund würdigte die Innovationskraft des DFKI inihrem Grußwort: „Hightech und IT-Lösungen brau-chen anschauliche Fallbeispiele und Möglichkeitender Mitarbeit für alle Bürger sowie Schauobjekte,um Veränderungen konkret aufzeigen zu können.In diesen Bereichen setzt das DFKI seit vielen Jah-ren Maßstäbe in Rheinland-Pfalz.“

Eines der Projekte, der im DFKI-ForschungsbereichWissensmanagement entwickelte virtuelle Stadt-führer „Talking Places“, wurde im Rahmen der Er-öffnung im Wettbewerb „Ideen finden Stadt“ derInitiative „Deutschland – Land der Ideen“ als weg-weisender Impuls für Städte und Gemeinden derZukunft ausgezeichnet. Das auf einer Datenbrillebasierende System erkennt die Blickrichtung unddamit das Interesse des Trägers an einem Ort undliefert entsprechende Informationen hierzu.Standortleiter Prof. Dr. Andreas Dengel nahm dieAuszeichnung entgegen: „Ortsbezogene Datensind eine immens wachsende und immer bedeu-tender werdende Informationsquelle. Angesichtsihrer hohen Dichte im urbanen Raum bergen siegerade hier besonderes Potenzial für viele nützli-che Anwendungen. Datenbrillen werden dabei zu-künftig ein bedeutendes Werkzeug sein. Wirfreuen uns daher sehr über die Auszeichnung undAnerkennung unserer ambitionierten Forschungs-arbeiten auf diesem Gebiet“.

Prof. Paul Lukowicz

SmartCityLiving Lab

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Zahlreiche Projekte bereits in der AnwendungBereits seit Jahren führt das DFKI mit verschiedenen Partnernnationale sowie internationale Projekte im Kontext Smart Citydurch. So wurde vor kurzem im Rahmen eines Bürger-Partizi-pations-Projekts der Stadt Kaiserslautern in Zusammenarbeitmit dem Fraunhofer IESE die „ParKLight“-App entwickelt – eineSmartphone-Applikation, die das Parken in der Stadt optimie-ren soll. Mit ihr kann man sich zu freien Parkhäusern oder inbestimmte Tarifzonen navigieren lassen, online Parktickets bu-chen oder diese verlängern. Die App zeigt dabei Parkdauer undKosten an und erkennt selbstständig, wann sich das Auto wie-der von dem Parkplatz entfernt. Geschäfte können zudem Kun-den mit Freiparktickets werben.

Weitere Forschungstätigkeiten befassen sich mit der Analysevon Menschenströmen unter Sicherheitsaspekten. Mit demEinsatz von stationären WLAN- und Bluetooth-Scannern lassensich die automatischen Verbindungsanfragen von Smartpho-nes erkennen und so das Aufkommen und Verhalten von Men-schenmassen in Echtzeit erfassen und analysieren. So könnenAussagen über die Auslastung von Stadtteilen, Stadtplätzen bishin zu einzelnen Geschäften und öffentlichen Gebäuden ge-macht werden und komplexe Verhaltensmuster von Besucher-strömen erkannt und analysiert werden. Ein anderer Ansatzbasiert auf einer Smartphone App zum Crowd-Sensing und -Management, die weltweit bereits bei Großveranstaltungen,wie den Olympischen Spielen 2012 in London oder der Krönungdes Niederländischen Königs 2013 in Amsterdam, eingesetztwurde. Damit lassen sich Besucherströme während einer Ver-anstaltung live mitverfolgen, Risikosituationen frühzeitig er-kennen und die Besucher direkt informieren.

Mit dem Fachgebiet „Computergestützte Planungs- und Ent-wurfsmethoden (CPE)“ der TU Kaiserslautern forscht das DFKIim Umfeld des Themas „Urban Sensing“. So werden mit Hilfemobiler Sensoren menschliche Emotionen im urbanen Kontexterfasst. Auf einer sogenannten Emo-Map lässt sich dann dar-stellen, wie Bürger ihren Stadtraum wahrnehmen und welcheOrte mit welchen Stimmungen verbunden sind. EntsprechendeDaten wurden bereits in Kaiserslautern und in Zusammenar-beit mit der Universität Alexandria in Ägypten erhoben.

Ein anderes wichtiges Forschungsfeld ist die Nutzung von mitOrten verknüpften Daten und Informationen (Geoinhalte). Dieim DFKI entwickelte Social-Media-Plattform RADAR erlaubt,

diese einfach zu verwalten und für zahlreiche gängige Aug-mented Reality Browser und Betriebssysteme auf mobilen End-geräten zur Verfügung zu stellen. Das System diente bereitsmehrfach bei städtischen Veranstaltungen als interaktive In-formationsplattform und wird zudem als offizieller multime-dialer Stadtführer genutzt. Beim Rundgang durch die Stadtzeigt das Smartphone beispielsweise Sehenswürdigkeiten inder Nähe, navigiert dort hin und liefert vor Ort Bilder, Texte, 3D-Modelle, Videos oder Audiospuren, welche die Nutzer auchselbst beisteuern können. Derzeit arbeiten die DFKI-Forscherauch an Systemen, die ortsbezogene Informationen und Social-Media-Daten zur besseren Interaktion zwischen Geschäftenund lokalen Kunden nutzbar machen.

Weitere Projekte mit Stadt, Universität und anderen Partnernsind bereits geplant. Die Struktur des DFKI SmartCity Living Labliefert dabei optimale Bedingungen für realitäts- und anwen-dungsnahe Spitzenforschung.

Weitere Informationenwww.dfki.de/web/living-labs-de/SmartCity-Living-Lab

Prof. Andreas Dengel

Takumi Toyama, DFKI

KontaktProf. Dr. Paul LukowiczLeiter Forschungsbereich Eingebettete IntelligenzLeiter SmartCity Living LabE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 4000

Prof. Dr. Andreas DengelLeiter Forschungsbereich WissensmanagementStellvertretender Leiter SmartCity Living LabE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 1000

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Ausgezeichneter Ort 2013/14

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MEDIENINDUSTRIE

Das W3C bietet ein herstellerneutrales Forum zur Schaffung von Web-Standards.

„Datability“, das Motto der CeBIT 2014, ist sowohl die Grund-lage für das Web der Daten als auch für das Web der Dinge. OhneInteroperabilität bei Erzeugung, Verarbeitung und Austausch vonDaten ist Big Data nicht denkbar. Das Web der Dinge wiederumist nicht vorstellbar, wenn diese vernetzten Geräte und Gegen-stände im Web der Daten nicht miteinander kommunizieren undweltweit vorhandene Informationen nutzen können. Standardi-sierung ist deshalb eine Grundvoraussetzung für innovative undnachhaltige Datability. Als internationale Standardisierungsorga-nisation und wichtiges Bindeglied bringt das World Wide WebConsortium (W3C) zentrale Köpfe hinter dem Web der Daten unddem Web der Dinge zu einer Podiumsdiskussion auf die CeBIT2014.

Phil Archer leitet die 2013 neu gegründete W3C Data Activity.Deren Bausteine (Datenformate, Abfragesprachen, etc.) sind mitden Basistechnologien hinter Linked Data bereits zum größten Teilfertig gestellt, sodass nun konkrete Anwendungen in verschiede-nen Domänen gefragt sind. Daten aus dem öffentlichen Bereich(Stichwort eGovernment) spielen dabei eine wesentliche Rolle.Dave Raggett leitet unter anderem eine W3C-Gruppe, die sich mitdem Web of Things beschäftigt. Das digitale Web und analogeDinge zusammenzubringen bedeutet in der Standardisierung, mitHilfe von Webtechnologien äußerst heterogene Technologiebe-reiche zu erfassen. Letztlich müssen für jedes physikalische ObjektSchnittstellen geschaffen werden, mit denen Webentwickler soeinfach umgehen können wie mit dem Webbrowser.

Alan Bird und Bernard Gidon vom W3C Business DevelopmentTeam werden ebenfalls auf der CeBIT als Ansprechpartner anwe-send sein. Sie erarbeiten neue Geschäftsfelder und bilden so dasBindeglied zwischen Spitzenforschung aus Deutschland und demweltweiten Markt digitaler Innovationen. Im Rahmen von Einzel-gesprächen können sich interessierte Unternehmen und Organi-sationen über die Aktivitäten des W3C und die Möglichkeiten derZusammenarbeit mit und im W3C informieren.

Das DFKI ist ebenfalls Mitglied im W3C und prädestiniert dafür,die Diskussionen um Standardisierungsprozesse mit konkretenForschungsaktivitäten zu verknüpfen. Dr. Georg Rehm, Leiter des

am DFKI verankerten Deutsch-Österreichischen W3C-Büros,sagt: „Die am DFKI mitentwickelten und vom W3C standar-disierten Technologien zur intelligenten Verarbeitung vonBig Data werden helfen, die deutsche Wirtschaft an dieSpitze innovativer Webtechnologieentwicklungen zu stel-len.“

Im Rahmen des CeBIT future talk in Halle 9, F44, beteiligtsich das W3C am Dienstag, den 11. März 2014, an der Dis-kussionsrunde „Web of Data and Web of Things – Stan-dards Bring Two Worlds Together“, an der neben dengenannten W3C-Mitarbeitern auch Dr. Alexander Löser vonder Beuth Hochschule für Technik Berlin, Achim Hartig, Di-rector Service Industries von Germany Trade and Invest(GTAI) und Dr. Georg Rehm teilnehmen werden. Interessen-ten sind herzlichen eingeladen, an der Diskussionsrundeteilzunehmen. Außerdem bietet das W3C Einzelgesprächemit den Teilnehmern der Diskussionsrunde an. InteressierteOrganisationen können online unter www.w3c.de/2013/12/meet-w3c-at-cebit-2014 Gesprächstermine verein-baren.

Weitere Informationenwww.w3c.dewww.w3.org

KontaktDr. Georg RehmLeiter des W3C Büros Deutschland/ÖsterreichE-Mail: [email protected]: [email protected].: +49 30 23895 1833

Das Web der Daten und das Web der Dinge –W3C-Podiumsdiskussion auf der CeBIT 2014

Halle 9, Stand F43

Über das World Wide Web Consortium (W3C)

Das W3C ist ein internationales Konsortium, in demMitgliedsorganisationen, ein fest angestelltes Team,und die Öffentlichkeit gemeinsam an der Entwick-lung von Web-Standards arbeiten.

Ziel des W3C ist die technologische Weiterentwick-lung des World Wide Web, um dessen Möglichkeitenvoll auszuschöpfen. Das W3C konzipiert und stan-dardisiert Protokolle und Richtlinien, die ein langfris-tiges Wachstum des Web sichern.

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Smarte Anwendungen für Cloud & Retail

EIT ICT Labs auf der CeBIT 2014

Das europäische Innovationsnetzwerk EIT ICT Labs stellt auf derCeBIT 2014 Projekte aus Bildung, Forschung und Business vor. FünfExponate zeigen aktuelle Forschungsarbeiten und neue Initiativen,die zum Anschauen und Ausprobieren bereit stehen. Im Fokus ste-

hen dabei die Innovationsbereiche Future Cloud und Smart Re-tail. Zusätzlich werden Studierende der EIT ICT Labs Master

School und des Software Campus von ihren eigenen Er-fahrungen berichten.

Über EIT ICT Labs

Großer Auftakt für die EIT ICT Labs Idea ChallengeEine besondere Rolle spielt in diesem Jahr der Kick-off der neuesten EIT ICT Labs Initiative „EIT ICT Labs Idea Challenge“.Dabei handelt es sich um eine Serie von acht europaweiten In-novationswettbewerben – einer für jeden Innovationsbereichder EIT ICT Labs. Die Challenge präsentiert sich auch am Diens-tag, 11. März, um 16:00 Uhr beim future talk (Halle 9, Stand F44)und anschließend am Stand der EIT ICT Labs.

Smart Kiosk – Exponate für den RetailbereichBesuchern des Smart Kiosk präsentiert EIT ICT Labs neuartigeDienstleistungen und Businessmodelle. Zwei der Start-ups, Pro-xible, ein Hightech Start-up mit Fokus auf personalisierter, kon-textadaptiver Interaktion in smarten Umgebungen und Re-tailerIN, eine innovative Analyseplattform für Einzelhändler,stellen live vor, wie man Kundenverhalten optimal analysierenkann.

EIT ICT Labs ist eine Knowledge & Innovation Community (KIC), gefördert vom Europäischen Institut für Inno-vation und Technologie (EIT). Unsere Mission ist es, Europa als globalen Marktführer bei IKT-Innovationen zu eta-

blieren. Die EIT ICT Labs Co-Location Centres (die sogenannten Knoten) in Helsinki, Trient, Stockholm, Eindhoven, Paris,Berlin und London spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung unserer Strategie, einen klaren Fokus aufExzellenz in Bildung, Forschung und Innovation zu setzen.

In der Future CloudUnternehmen können sich über die Zukunftverschiedener Cloud Source-Lösungen informieren: Eine OpenSource-Plattform zur Analyse von langen Datenreihen in par-allelen Rechnerumgebungen; eine bewegungsbasierte eGa-mes-Plattform, die therapeutische Behandlungen und Lern-aktivitäten für Kinder mit starker motorischer und geistiger Be-hinderung unterstützt; und eine Cloud-Lösung, die die indivi-duelle Speicherung und Backup-Sicherung sowie SharingServices für Konsumenten und KMUs liefert.

Bildung bei den EIT ICT LabsDie EIT ICT Labs Master School bietet ein zweijähriges Pro-gramm, in dem der wissenschaftliche Nachwuchs in einem vonsieben technischen Schwerpunkten sowie in Innovation undEntrepreneurship ausgebildet wird.

Der Software Campus bildet die IT-Führungskräfte vonmorgen aus und eröffnet jungen IT-Experten exzellente Karrie-reperspektiven in Deutschland. Er verbindet Spitzenforschungund Management-Praxis in einem völlig neuartigen Konzept.

Halle 9, Stand E44

Jurymitglied Prof. Geesche Jost, Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka, Software Campus-Teilnehmer Alexander Löffler (DFKI),Gewinner des CeBIT Innovation Award 2013

future talk, Halle 9, F44

A Unique Pan-European EcosystemMo., 10. März (14:00 - 14:30 Uhr)

Eight International Idea ChallengesDi., 11. März (16:00 - 16:30 Uhr)

Software CampusTeilnehmer stellen ihre Forschung vorDo., 13. März (10:00 - 10:30 Uhr und 12:00 - 12:30 Uhr)Fr., 14. März (16:30 - 17:00 Uhr)

Global Conferences, Halle 8 Open Stage

Smart Cities/Smart InfrastructuresMo., 10. März (14:30 - 14:55 Uhr)

Varaani Cloud HubDo., 13. März (12:00 - 12:25 Uhr)

Apiomat Do., 13. März (15:00 - 15:25 Uhr)

Kinexon – Game-changing Technologies Fr., 14. März (11:30 - 11:55 Uhr)

Global Conferences, Halle 8 Pecha Kucha

Plugsurfing Fr., 14. März (11:44 - 11:51 Uhr)

EIT ICT Labs im Vortragsprogramm der CeBIT

Weitere Informationenwww.eitictlabs.eu/cebit

www.masterschool.eitictlabs.euwww.softwarecampus.de

GEFÖRDERT VON

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SOFTWARE UND SERVICES

GRASPY-NAO nimmt eine Kunststofftasse entgegen.

Die niedlichen, knapp 60 cm großen NAOs des französischen HerstellersAldebaran Robotics sind alles andere als ein Spielzeug. Sie bieten vielmehreine Robotik-Plattform, die vor allem für Forschungszwecke eingesetztwerden kann. Seit Jahren stellen die NAOs die Mannschaften in der Stan-dard-Platform-League des Robocup, der Fußball-Weltmeisterschaft der Ro-boter.

In GRASPY, einem gemeinsamen Forschungsvorhaben von DFKI und Alde-baran Robotics, ist es gelungen, einen NAO in die Lage zu versetzen, einObjekt von einem Menschen entgegenzunehmen und auf Wunsch auchwieder zurückzugeben.

Über ein vom Hersteller entwickeltes Stereokamerasystem erkennt derNAO einen für ihn greifbaren Gegenstand, wie z.B. einen Stift oder denHenkel einer Kunststofftasse. Das DFKI hat die visuelle Objekterkennungsowie die Planung und Ausführung der Greifbewegungen für den kleinenRoboter realisiert. Alle Berechnungen laufen dabei auf dem im NAO ver-bauten Embedded-PC ab.

GRASPY – Objekte erkennen und greifen mit NAO

KontaktDr. Thomas RöferForschungsbereich Cyber-Physical SystemsE-Mail: Thomas.Rö[email protected].: +49 421 218 64200

Halle 9, Stand F43

Das System arbeitet auf der Basis von Grauwert-bildern und ist weitgehend beleuchtungsunab-hängig. Wurde ein Objekt erkannt, wählt dieBewegungsgenerierung eine der beiden Hände fürdas Greifen aus, plant den Pfad der Hand zu einersicheren Greifposition und führt diesen aus. Dadas Objekt von einem Menschen entgegen ge-nommen wird, erzeugt der NAO seinen Plan wäh-rend des Greifens ständig neu, um auch aufeventuelle Objektbewegungen reagieren zu kön-nen. Eine Verhaltensteuerung entscheidet, wannein Objekt gegriffen, zurückgegeben oder auch los-gelassen wird. Dabei werden erkannte Objektpo-sitionen und Benutzereingaben per Sprache oderBerührung ausgewertet.Gefördert wurde GRASPY als Experiment im Rah-men des EU-Projekts ECHORD (European ClearingHouse for Open Robotics Development), dessenZiel es war, die Kooperation zwischen Forschungs-instituten und Industrieunternehmen mit demSchwerpunkt Robotik zu stärken.

Weitere Informationenwww.echord.info/wikis/website/graspy

www.dfki.de/cps

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SICHERHEITSTECHNIK

Der SPECifIC-Entwurfsablauf bringt eine neue Qualität in die Entwick-lung eingebetteter Systeme. Auf der CeBIT wird er anhand der Entwick-lung eines Zugangskontrollsystems praktisch demonstriert.

KontaktProf. Dr. Rolf DrechslerLeiter Forschungsbereich Cyber-Physical SystemsE-Mail: [email protected].: +49 421 218 63932

Dr. Mathias SoekenForschungsbereich Cyber-Physical SystemsE-Mail: [email protected].: +49 421 218 63955

Halle 9, Stand F43

Ob im Auto, Flugzeug, Handy oder Haushalt: EingebetteteSysteme steuern viele Geräte und werden in sich immer kom-plexer. Damit steigen auch die Anforderungen an Qualität undSicherheit dieser Systeme. Im Projekt SPECifIC entwickeln For-scher des DFKI Bremen einen neuartigen Entwurfsablauf, derdie Qualität und Sicherheit eingebetteter Systeme erhöht unddamit dazu beiträgt, neue Methoden und Techniken voranzu-treiben. Das Projekt der Bremer DFKI-Forscher ist darüber hin-aus im Schaltkreisentwurf von besonderem Interesse: Der neueEntwurfsablauf samt Software-Tools kann künftig helfen, Zeitund Kosten bei der Chipentwicklung zu senken. Denn er ermög-licht, Sicherheit und Funktionalität bereits in der Entwurfs-phase zu prüfen.

Auf der CeBIT 2014 wird der SPECifIC-Entwurfsablauf konkretdurch die Entwicklung eines Zugangskontrollsystems demon-striert. Besucher können alle Phasen des Prozesses bis hin zumProdukt in Aktion sehen: Sie können die Entwicklung verändernund die Auswirkungen auf das entwickelte Zugangskontrollsy-stem direkt beobachten.

Kern des neuen Entwurfsablaufs ist eine formale Spezifikati-onsebene, welche die abstrakte Beschreibung eines Systemserlaubt und es künftig ermöglicht, eingebettete Systeme be-reits vor ihrer Implementierung auf Korrektheit und Wider-spruchsfreiheit zu prüfen. So können Fehler an der Wurzelaufgespürt und korrigiert werden, bevor sie – anders als bislang –in elektronische Schaltkreise einfließen.

Zentrales Ausgangsdokument ist eine natürlichsprachlicheSpezifikation, die ein gemeinsames Verständnis aller Beteilig-ten vom Entwickler über den Projektleiter bis hin zum Kundensicherstellt. In einem mehrstufigen Transformationsprozesswird diese Spezifikation in immer konkreter werdende Modelleüberführt. Diese Transformationen sind besonders sicherheits-kritisch, ihre Analyse ist daher von zentraler Bedeutung.

Neben der zusätzlichen formalen Spezifikationsebene zeichnetsich der Entwurf aus durch die Nutzung von Techniken der na-türlichen Sprachverarbeitung und ein durchgängiges funktio-nales Änderungsmanagement, das den Entwurfsablaufflexibilisiert und die Integration fremder Entwicklungen (intel-lectual property) erleichtert.

Assistierte Übersetzung der SpezifikationEin erstes formalisiertes Modell wird bereits beim Schreibender Spezifikation automatisiert erstellt. Mensch und Computerarbeiten im Team, Unklarheiten in der Spezifikation werden imDialog zwischen beiden geklärt. Dieses Vorgehen weist denEntwickler auf unpräzise und missverständliche Abschnitte inder Spezifikation hin.

Frühzeitige VerifikationAuf dem Modell, das aus der Übersetzung der Spezifikation re-sultiert, lassen sich bereits erste automatische Verfahren zurÜberprüfung der Korrektheit anwenden. Dadurch werden Feh-ler frühzeitig im Entwurfsablauf erkannt und korrigiert. Dasspart Zeit und Kosten, was bei heutigen Produktvorlaufzeiten(time-to-market) ausschlaggebend sein kann.

SPECifIC – Sicherheit im Entwurf cyber-physikalischer Systeme

Nachvollziehen von ÄnderungenUm nichtfunktionalen Anforderungen wie beispielsweise Aus-führungszeit und Energieverbrauch nachzukommen, ist es üb-lich, dass Modelle in späteren Phasen manuell verändertwerden. Das Projekt SPECifIC entwickelt eine intelligente Ver-folgung dieser Änderungen und macht sie in vorhergehendenPhasen bis hin zur ersten Spezifikation sichtbar.

Weitere Informationenwww.dfki.de/cps

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AGRARTECHNIK

News 1_2014 I © DFKI26

Moderne Ernteprozesse sind äußerst zeitkritisch, arbeits- und res-sourcenintensiv, detailliert geplant und mit industriellen Fertigungs-prozessen vergleichbar. Unberechenbare Ereignisse wie der Ausfalleiner Landmaschine, schlechtes Wetter oder Verkehrsbehinderungenauf dem Transportweg zwischen Feld und Silo bringen diese Prozesseins Stocken, beinträchtigen die Qualität und schmälern den Gewinn.Zwar können Prozessdaten, z.B. aus der Telemetrie der Landmaschinen,und prozessrelevante Ereignisse schon in Echtzeit cloudbasiert zur Ver-fügung gestellt werden, Änderungen am Ernteprozess erfolgen jedochimmer noch manuell durch den verantwortlichen Lohnunternehmer.Entsprechende Informationen erreichen die Fahrer der Ernteflotte nurzeitversetzt über’s Handy.

Der Technologiedemonstrator „Landwirtschaftliche Produktion multi-modal“ zeigt die zukünftige Vernetzung und automatisierte Koordina-tion eines Lohnunternehmers mit mehreren Traktor- und Häcksler-fahrern und deren Landmaschinen beim Ernteprozess.

Durch die kontinuierliche Analyse von Prozessdaten und Ereignissenkönnen optimale Planänderungen berechnet werden, die in benutzer-freundliche Handlungsanweisungen umgesetzt, schnell und zuverläs-sig an alle betroffenen Prozessbeteiligten gleichzeitig kommuniziertwerden. Logistische Verzögerungen werden minimiert, der Wertschöp-fungsfluss wird optimiert.

Im Demonstrator sorgt eine ressourcen- und kontextbewusste Ma-nagement- und Planungskomponente für den modernen Lohnunter-nehmer für die Berechnung einer Planänderung im Ernteprozess aufBasis von gemeldeten Ereignissen und verfügbaren Prozessdaten. Sol-che Ereignisse werden z.B. von externen Verkehrs- und Wetterdienstenabgerufen, von der Landmaschine selbstständig erzeugt oder vom Ma-schinenführer gemeldet.

Als multimodale Kommunikationsschnittstelle nutzt er eine App, diedas Projektteam aus dem DFKI-Forschungsbereich Intelligente Benut-zerschnittstellen entwickelt hat. Sie informiert über relevante, eine Ma-schine betreffende Ereignisse und Planänderungen. Einzelheiten zueinem neuen Auftrag können im Dialog erfragt werden. Die App bietetaußerdem einen Zugang zum Anweisungs- und Nachweissystem, das

Landwirtschaftliche Produktion multimodal –Informationsintegration für den Ernteprozess

KontaktDaniel PortaForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5272

Halle 9, Stand D44

Schnelle Hilfe im FeldFast MRO Maintenance Repair and Overhaul – Augmented Reality für die Wartung, Reparatur und Instandhaltung von Landmaschinen

Moderne Landmaschinen sind längst rollende Agrarleitstände aus-gestattet mit GPS, Touch-Screen und Sensorik zur Erfassung der Ernte-menge oder zur Anpassung der Arbeitsgeschwindigkeit an dieBestandsdichte des Ackers. Auch optisch haben Landmaschinenherstel-ler ihre Produkte weiterentwickelt: Geschlossene Fahrerkabinen mit Pa-noramafenstern und rahmenlosen Türen für einen möglichstuneingeschränkten Rundumblick und die Komplettverkleidung der ge-samten Zugmaschine sorgen für eine kompakte Ästhetik. So werden

auch wartungsintensive außenliegende Maschinenteilewie Hydraulikverbindungen, Steuerungs-, Dichtungs-oder Befestigungselemente vor Verschmutzung ge-schützt, ihre Funktion ist aber nicht mehr unmittelbarzu erkennen. Insbesondere bei selteneren Wartungsar-beiten können einzelne Elemente leicht übersehen wer-den, das Nachlesen technischer Informationen kostetviel Zeit.

z.B. benötigte Betriebshandbücher zur Verfügung stelltoder durchgeführte Tätigkeiten gemäß einer gesetzli-chen Nachweispflicht archiviert. Ausgeführt wird diemobile Anwendung auf einem speziell abgesichertenEndgerät, das private und geschäftliche Nutzung striktvoneinander trennt sowie gespeicherte und übertra-gene Informationen absichert.

Die Kommunikationsplattform wurde im Verbundpro-jekt „SINNODIUM - Softwareinnovationen für das digi-tale Unternehmen“ des Software-Cluster in engerKooperation mit den Projektpartnern John Deere, SAPAG, Eyeled und Sirrix ausgearbeitet.

Weitere Informationenwww.software-cluster.org/de/forschung/projekte/

verbundprojekte/sinnodium

Quelle: John Deere

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HANDEL UND LOGISTIK

27

KontaktNils PetersenForschungsbereich Erweiterte RealitätE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 3540

KontaktGerrit KahlForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 2866

Am CeBIT-Stand des Software-Cluster in Halle 9, D44 demons-triert das DFKI ein umfassendes Augmented Reality-Wartungs-informationssystem, das vor Ort präzise und anschaulich dietechnischen Details für Instandhaltungsarbeiten wie das Nach-füllen von Schmierstoffen, das Ersetzen von Verschleißteilenoder die Behebung kleinerer Defekte erläutert.

Integriert in einen John Deere-Traktor bietet Fast MRO Unter-stützung für den Austausch defekter Verschleißteile wieLeuchtmittel oder Radmuttern oder die Wartung von Schmier-teilen wie Gelenklagern. Das System liefert Informationen überdie Position von Maschinenelementen, Wartungsintervalleoder die verwendeten Einzelkomponenten und führt den aus-führenden Reparateur Schritt für Schritt durch die einzelnenArbeitsanweisungen.

Dazu nutzt der Landwirt ein Tablet oder ein anderes mobilesEndgerät. Passend zum defekten Maschinenelement, auf daser die Kamera des Gerätes richtet, werden technische Informa-tionen eingeblendet. Ein Blick auf den defekten Scheinwerferverrät, welche Leuchtmittel verwendet werden müssen oderwie hoch die maximale Wattzahl sein darf. Fokussiert die Ka-mera die Gelenklager, informiert Fast MRO über die Wartungs-intervalle und über die genaue, möglicherweise verdeckte

Position der Schmierstellen. Werden die Vorder- oder Hinterrä-der ins Visier genommen, informiert das System über den Soll-Reifendruck, die Größe und das Drehmoment der Radmuttern.

Fast MRO unterstützt auch beim Austausch der Bodenbearbei-tungsgeräte an der Zugmaschine, indem es durch die einzelnenSchritte bei der Verbindung mit den Hydraulikschläuchen undden Stromanschlüssen führt. Am Ende der Prozedur weist dasSystem auf die erforderlichen Kontrollen an den Spritzschutz-abdeckungen der Hinterräder hin.

Weitere Informationenwww.dfki.de/av

Halle 9, Stand D44

Halle 9, Stand D44

ADIGE – Adaption und Kontrolle von dienstbasierten Geschäftsprozessen

Durch moderne Software und Cloud Computing wird derMarkt für Anbieter von Softwarekomponenten; -produktenaber auch von Dienstleistungen wachsen. Daran werden sichzukünftig die Geschäftsprozesse vor allem im Einzelhandel an-passen, um bei der Nachbestellung von Waren die dynamischveränderliche Anzahl von Anbietern berücksichtigen zu können- weitgehend ohne manuelle Arbeitsschritte. Emergente Soft-ware erlaubt die Integration adaptiver Geschäftsprozesse undermöglicht es so auch mittelständischen Anbietern, rentabelan der Entwicklung zu partizipieren.

Der Technologiedemonstrator ADIGE (Adaption und Kontrollevon dienstbasierten Geschäftsprozessen) der Software-Cluster-Partner DFKI, Innovative Retail Laboratory (IRL), Software AGund Universität des Saarlandes zeigt die Potenziale emergenterSoftware. Adaptierbare Prozesse, verknüpft mit semantischenVerfahren und Assistenzagenten, bilden die Basis der automa-

ADIGE-Systemarchitektur

tisierten Dienstselektion und -komposition. Neben der Anpas-sung von Geschäftsprozessen zur Designzeit und damit der Un-terstützung von Prozessmodellierern liegt ein Schwerpunktvon ADIGE in der Adaption zur Laufzeit.

In einer virtuellen, dreidimensionalen Darstellung eines Super-marktes werden Sensordaten, z.B. von RFID-instrumentiertenWaren im Verkaufsraum oder im Lager erfasst und grafisch auf-bereitet. Wird die Entnahme einer Ware aus dem Regal erkannt,verschwindet auch das virtuelle Produkt aus dem entsprechen-den Regal im 3D-Modell. Nachbestellprozesse werden über einezentrale Verarbeitungseinheit, das Management Dashboard,frühzeitig angestoßen. Dies bietet den Managern solcher Su-permarktumgebungen eine einfache Möglichkeit, die Umge-bung zu kontrollieren und gegebenenfalls Handlungsanwei-sungen weiterzugeben.

Manuelle Arbeitsschritte, wie die definitive Auswahl eines Lie-feranten, können auch mobil durchgeführt werden. In ADIGEwird gezeigt, wie der Kontext dazu herangezogen wird, um diezu erledigende Aufgabe entweder auf einen stationären Rech-ner oder ein mobiles Endgerät zur Bearbeitung zu schicken, jenachdem, wo sich der jeweilige Mitarbeiter befindet. Emer-gente Techniken tragen dazu bei, die Ausführung der eingesetz-ten Dienstprogramme zu beschleunigen.

Weitere Informationenwww.innovative-retail.de

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News 1_2014 I © DFKI28

SOFTWARE UND SERVICES

KontaktDr. Dirk WerthLeiter Business Information TechnologiesChristina Di ValentinInstitut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKIE-Mail: [Dirk.Werth | Christina.Di_Valentin]@dfki.deTel.: +49 681 85775 3106

Firmen wie Google und Apple haben eindrucksvoll gezeigt,dass jede Innovation eines entsprechenden Geschäftsmodellsbedarf, um sich gegenüber Konkurrenten durchzusetzen undlangfristig auf dem Markt zu bestehen.

Der Business Model Wizard ist ein Prototyp zur ganzheitlichenund standardisierten Beschreibung von Geschäftsmodellen fürdie Softwareindustrie. Er unterstützt Gründer oder etablierteSoftwarefirmen bei der Konstruktion, Analyse, Optimierungund dem Controlling ihrer Wertschöpfungsarchitektur.

Über eine Verknüpfung zur Prozessebene bindet der BusinessModel Wizard aktuelle Informationen aus den Geschäftsabläu-fen ein und schlägt bei Bedarf Anpassungen am zugrundelie-genden Modell vor. Adressiert werden z.B. die strategischeAusrichtung, die Erlösmodelle, Produkterstellung und -vertrieb.

Über Schnittstellen zu externen Quellen im Web können aktu-elle und relevante Informationen wie Nettorenditen oder Um-satzzahlen für ein bestimmtes Geschäftsmodell einbezogenwerden. Durch bereit gestellte Marktdaten (Branchenumsätze,Entwicklungsprognosen oder Konkurrenzanalysen) werdenwirtschaftliche Trends erkannt und dynamisch im Geschäfts-modell berücksichtigt. Dazu werden auch semantische Wis-sensnetzwerke verwendet, die durch eine benutzerfreundlicheVisualisierung jederzeit interaktiv durchsucht werden können.Ähnliche, bereits am Markt existierende Modelle können so alsReferenz zur Bewertung des eigenen Geschäftsplans herange-zogen werden.

Business Model Wizard – Innovationen erfolgreich am Markt umsetzen

Das Internet der Dinge erhält mit der Umsetzung von Indu-strie 4.0 Einzug in die Fabriken. Damit entwickeln sich die Fer-tigungsbereiche der Unternehmen zu intelligenten, selbst-steuernden Infrastrukturen. Zusammen mit den Partnern desSoftware-Cluster forscht das DFKI an der Flexibilisierung derStrukturen in vernetzten Produktionsumgebungen innerhalballer Ebenen der Automatisierung und über die Ebenengrenzenhinweg. Dazu zählen die vertikale Integration der Automatisie-rungs- und Informationstechnikwelten, die Orchestrierung vonDiensten der Produktionsanlagen zu deren Überwachung undKoordinierung sowie die Bereitstellung der dazu erforderlichendienstgütefähigen Kommunikationssysteme.

An einer prototypischen Fertigungsanlage auf dem CeBIT-Standdes Software-Cluster-Partners proALPHA wird die Abfüllungeines Produkts in einem beispielhaften Industrie 4.0-Fertiguns-prozess demonstriert. Besucher sind herzlich eingeladen, sichihre persönliche Wunschkonfiguration an einem mobilen Be-diengerät zusammenzustellen und auf einen smarten, mit RFIDTechnologie ausgestatteten Behälter zu übertragen.

Während der Bearbeitung werden verschiedenste Prozess- undQualitätsdaten fortwährend direkt in der Feldebene aggregiertund an das ERP-System kommuniziert. Am Ende des Her-

Industrie 4.0 zum Anfassen – Vertikale Integration von Produktionsprozessen (VI-P)

stellungsprozesses werden alle Informationen über die Ferti-gungsschritte und künftigen Einsatzgebiete auf das digitaleGedächtnis des Produkts übertragen.

Dabei werden die divergenten Steuerungsarchitekturen und -netzwerke, die in der Anlage vorliegen und klassischerweisevoneinander entkoppelt sind, durch Entwicklung eines anla-genübergreifenden Dienstemodells für Produktionssystemeund dazu passende Kommunikationssysteme überbrückt undfür andere Teilnehmer zugreifbar.

Weitere Informationenwww.software-cluster.org/de/

forschung/projekte/verbundprojekte/sinnodium

Halle 9, Stand D44

PRODUKTION

Ein Transformationsme-chanismus ermöglichtdie Überführung einesGeschäftsmodells in aus-führbare Prozesse (top-down). Die Verknüpfung von Prozess-kennzahlen wie die Anzahl bearbeiteter Kundenanfragen oderdie durchschnittliche Bearbeitungszeit ermöglicht ein kontinu-ierliches Monitoring kritischer Schwellenwerte (bottom-up).

Beteiligte OrganisationenConweaver, DFKI, Fraunhofer Institut für Graphische Datenver-arbeitung (IGD), SAP AG, Software AG, TU Darmstadt

Weitere Informationenwww.dfki.de/iwi

KontaktMoritz OhmerForschungsbereich Intelligente FabriksystemeE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 5634

Halle 5, Stand E18

- Stand

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Intelligente Lernumgebungen und Mobiles Lernen – Innovative Lernlösungendes neuen CeLTech-Standorts Berlin

News 1_2014 I © DFKI 29

KontaktCeLTech – Centre for e-Learning Technology im DFKIDr. Carsten UllrichPrincipal Researcher | Associate DirectorE-Mail: [email protected].: +49 30 23895 5005

Halle 9, Stand F43

GESUNDHEITSWESEN

können Studenten sogenannte Checklistendurcharbeiten und sich passend zu ihren Er-gebnissen Lehrmaterialien vom System auf-bereiten lassen.

IAT Mobile Learning App für denZweikampfsportEine systematische Analyse des Kampfverhaltens des Gegnersist essenziell für die Wettkampfvorbereitung in Zweikampf-sportarten wie Judo, Boxen oder Ringen. Athleten haben mitdieser App die Möglichkeit, sich anhand von Videos gezielt aufgegnerische Techniken und Kampfstrategien vorzubereiten undsich darüber auszutauschen.

In Kooperation mit dem Institut für Angewandte Trainingswis-senschaft (IAT) in Leipzig hat CeLTech eine mobile Anwendungfür den Leistungssport entwickelt, die es erlaubt, gegnerischeVerhaltensweisen und Kämpferprofile genau zu studieren undAngriffs- sowie Abwehrtaktiken danach auszurichten. Judokas,Boxer und Ringer können die interaktive Datenbank der Appli-kation für die Vorbereitung von Wettkämpfen sowohl Onlineals auch Offline nutzen – an jedem beliebigen Austragungsortund auch unmittelbar vor dem Wettkampf.

Weitere Informationenwww.celtech.de

3D-Lernumgebung simuliert Straßenverkehr

Intelligent-tutorielle Lernsysteme für die Verkehrserziehung,adaptive KI-Softwarewerkzeuge für die klinische Ausbildung inder Medizin und eine App für die Wettkampfvorbereitung vonLeistungssportlern sind die Schwerpunkte, die das Centre for e-Learning Technology (CeLTech) auf der CeBIT 2014 präsentiert.CeLTech, dessen neuer Hauptsitz sich seit Januar am Standortdes DFKI-Projektbüros Berlin befindet, forscht an innovativenTechnologien für Bildung und Qualifizierung.

SafeChild – 3D-Lernumgebung simuliert StraßenverkehrMit der multimodalen immersiven Lernumgebung SafeChildkönnen Kinder sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu Hausean der Spielkonsole üben. Statt kostspieliger spezialisierterSoft- und Hardware werden in SafeChild Geräte der Unterhal-tungselektronik als Interaktionsschnittstellen eingesetzt, wasdie Kosten deutlich senkt und einen breiteren Einsatz ermög-licht. In einer realistischen Stadt- und Verkehrssimulation übenKinder authentisch und wiederholt, wobei die Auswahl und An-passung der konkreten Aufgabe durch ein intelligent-tutoriel-les Lehr-Lern-System auf Basis der individuellen Fähigkeitenund Lernziele des Kindes geschieht. Die Projektidee wird vomBundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Soft-ware Campus, einem Programm zur Qualifizierung von Nach-wuchs-Führungskräften, gefördert.

ActiveMed – Interaktive Prüfungsvorbereitung für MedizinerIn dem BMBF-Verbundprojekt soll die praktische klinische Kom-petenz von Medizinern mit Hilfe eines systematischen, techno-logie-unterstützten Unterrichts und durch die Professio-nalisierung der Lehrenden gestärkt werden. ActiveMed bautauf dem intelligent-adaptiven Lernsystem ActiveMath auf undwird erstmals auch zur Nutzung über mobile Endgeräte ent-wickelt. Größter Wert wird auf die Qualität der verwendetenInhalte gelegt: Theoretisches Fachwissen wird mit Lernobjektenwie Texten, Filmen und Bildern verknüpft, zur Abfrage wirdMultiple Choice als gängige Prüfungspraxis eingesetzt, sämt-liche Inhalte können von den Benutzern des Systems bewertetund anderen Nutzern automatisch empfohlen werden. Umeinen schnellen Überblick über die verfügbaren Inhalte zu ge-ben, wurde der nationale Lernzielkatalog der Chirurgie inte-griert. Außer als Navigationshilfe dient der Katalog auch für dieSuche nach Lehrmaterial. Zur Vorbereitung auf Prüfungen

Theoretisches Fachwissen wird mit Lernobjekten wie Texten, Filmen und Bildern verknüpft

E-LEARNING

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automotiveHMI – Forschungsprojekt zur Standardisierung von Infotainment-Spezifikationen im Automobilbereich präsentiert Abschlussergebnisse auf der IAA

News 1_2014 I © DFKI30

Drei Jahre lang arbeiteten namhafte Vertreter der deutschenAutomobilindustrie wie Audi, Daimler, Porsche und Volkswagensowie die Zulieferer Bosch, comlet und Elektrobit gemeinsam ander Entwicklung eines Austauschformates als neuen Standardzur Spezifikation von Infotainmentsystemen im Automobil.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geför-derte Forschungsvorhaben automotiveHMI war im Januar 2011gestartet und hatte ein Gesamtvolumen von knapp 7,4 Mio.Euro.

Die Ergebnisse wurden im Herbst letzten Jahres auf der Inter-nationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main vorge-stellt. Gezeigt wurde u.a. ein über das automotiveHMI-Aus-tauschformat generiertes Infotainmentsystem, das durchMiddleware-Schnittstellen mit der Hardware-Plattform einesVW Golf 7 interagierte.

Das Austauschformat adaptiert die unterschiedlichen Prozess-und Werkzeuglandschaften in den verschiedenen Firmen undbildet eine technologieneutrale Schnittstelle zwischen den ver-wendeten Prozesswerkzeugen. In dem Format erstellte Info-tainment-Spezifikationen sind einerseits für den Menschen inseine gewohnte Arbeitsumgebung importierbar und ermögli-chen andererseits durch ihre Maschinenlesbarkeit die automa-tische Überprüfung auf Konsistenz, die Ableitung von Testfällensowie die schnelle und frühzeitige Generierung von erlebbarenPrototypen. Die Neuerungen des Austauschformates führen zueiner verbesserten Entwicklungseffizienz und bilden die Basisfür kosteneinsparende Technologien wie das modellbasierteTesten von Infotainment-Systemen.

Die Spezifikation des Austauschformates wird über die Projekt-webseite als OpenSource zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationenwww.automotiveHMI.org

automotiveHMI-Austauschformat für Infotainmentsysteme im VW Golf

PeerEnergyCloud – Nachbarschaftlicher Energiehandel

In überregionalen Smart Grids sind Erzeuger und Verteilnetz-betreiber über Hoch- und Höchstspannungsleitungen verbun-den. Das im Projekt PeerEnergyCloud von den StadtwerkenSaarlouis betriebene regionale Verteilnetzwerk Smart Micro Gridbesteht aus rund 100 Wohneinheiten und mehreren Photovol-taik-Anlagen.

Erste Pilotanwender sind eingebunden. Haushalte können übereinen Bürgermarktplatz mit den stromproduzierenden Nach-barn den Zeitpunkt für die Energienutzung verhandeln. Die Nut-zung der Infrastruktur wird digital aufgewertet, derLastausgleich optimiert.

Der Marktplatz wird auf einer Cloud-Plattform im Internet rea-lisiert, die sowohl private als auch öffentlich verfügbare Ressour-cen verwendet. Die dort angebotenen Dienstleistungen sinddurch die dynamischen Eigenschaften der Cloud sehr kosten-günstig und skalieren mit der Nachfrage. Kontakt

Dr. Jörg Baus | Dr. Boris BrandhermForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [Joerg.Baus | Boris.Brandherm]@dfki.deTel.: +49 681 302 64047 oder -3496

Halle 9, Stand E24

Auf der Trusted Cloud-Sonderfläche des Bundesministeriums fürWirtschaft und Energie (BMWi) können interessierte Besucheram Exponat erfahren, wie der auf Prognosen über die zur Verfü-gung stehenden Energiekontingente basierende nachbarschaft-liche Energiehandel auf dem Bürgermarktplatz mittels einesMultiagentensystems funktioniert.

Das Technologieprogramm Trusted Cloud des Bundesministeri-ums für Wirtschaft und Energie fördert die Entwicklung und Er-probung innovativer, sicherer und rechtskonformer CloudComputing-Lösungen.

Weitere Informationenwww.peerenergycloud.de

AUTOMOBILTECHNIK ENERGIEWIRTSCHAFT

KontaktMoritz KümmerlingForschungsbereich Innovative FabriksystemeE-Mail: [email protected].: +49 631 20575 3414

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ePools – Marktplatz zur Erstellung und zum Betrieb von Energiepools

Energie wird zunehmend dezentral erzeugt. Ein neuer Marktaus Endkunden und den zahlreichen kleinen Stromproduzen-ten ist aber noch nicht entstanden, der Energiebedarf wird wei-ter von großen Versorgern abgedeckt und abgewickelt.

Im Projekt ePools werden mit Energiepools die klassischenenergiewirtschaftlichen Prozesse erweitert. Erzeuger und Ver-braucher erhalten intelligente Werkzeuge, um sich in beliebi-gen Verbundstrukturen zu organisieren.

Energiemanagement wird effizient unterstützt und es entste-hen deutliche Kostenvorteile. Auf Basis des so entstehendenMarktplatzes erhalten Energiehändler (Aggregatoren) die Mög-lichkeit, neue Geschäftsmodelle an den Markt zu bringen.Ebenso können Interessengemeinschaften aus Bürgern oderIndustrie damit selbstständig am Energiemarkt operieren. DieSoftware von ePools ermöglicht die flexible Gestaltung vonPools nach optimierten Energieaspekten und die Schaffungneuer Geschäftsmodelle regionaler Märkte unter Einhaltungrechtlicher Standards.

Lernen Sie auf der CeBIT 2014 unterschiedliche Assistenten zurErstellung von Energiepools kennen.

Das Szenario ist im Teilprojekt InDiNet (Innovative Dienstlei-stungen im zukünftigen Internet) des Software-Cluster ent-standen.

Weitere Informationenwww.software-cluster.com/de/forschung/projekte/

verbundprojekte/indinet

Die Energiewende intelligent gestalten – VSE AG engagiert sich in der DFKI GmbH

‚Gemeinsam sind wir stärker’, diese Erkenntnis hat DFKI undVSE verbündet, denn die Herausforderungen der Energiewendekönnen nach Überzeugung von VSE-Vorstand Tim Hartmannnur bewältigt werden, wenn Forschung und Energiewirtschafteffizient und zielgerichtet zusammenarbeiten.

„Im Rahmen der Energiewende müssen Unternehmen neueWege gehen. Dabei gewinnt der engere Austausch zwischenUnternehmen und Wissenschaft an vielen Stellen an Bedeu-tung. Die Kooperation zwischen dem DFKI und Unternehmensowie Partnern der VSE-Gruppe entwickelt sich seit Jahren sehrpositiv. Das Know-how des DFKI ermöglicht uns neue Lösungs-wege bei der komplexer werdenden Organisation und Optimie-rung der Energiesysteme“, so VSE-Vorstandsmitglied TimHartmann. „Mit der nunmehr erfolgten Beteiligung der VSE amDFKI unterstreichen beide Partner den langfristigen Charakterder Kooperation. Wir sind gemeinsam davon überzeugt, dassnicht nur das Saarland von dieser Kooperation profitierenwird“.

Die neuen Partner haben bereits mit der konkreten Projektar-beit begonnen. VSE und DFKI arbeiten an der Entwicklung einesSystems zur intelligenten Prognoseunterstützung für die EEG-

Direktvermarktung. Dazu erklärte DFKI-CEO Prof. WolfgangWahlster: „Mit DFKI und VSE haben sich zwei starke Partner ge-funden, die die Energiewende voranbringen wollen und die Vi-sion eines Smart Grids technisch realisieren können. DiePartner erforschen neue Möglichkeiten, den witterungsbedingtschwer planbaren Einsatz erneuerbarer Energien zu optimie-ren. Denn, nur wenn die Prognosen präziser werden, könnenUnsicherheiten minimiert werden. Die Stromerzeugung wirddadurch kalkulierbar und die Energiewende realisierbar.“

Das gemeinsame Projekt EEG_FORECAST hat zum Ziel, Maß-nahmen zur Unterstützung der Einspeiseprognose für Erneu-erbare Energien zu identifizieren und diese in IT-basiertenSystemen umzusetzen. In einem ersten Projektschritt analy-siert das DFKI die Trefferquote des aktuellen Prognoseverfah-rens und entwickelt ein Software-Werkzeug, das dieDatenquellen integriert und anschaulich visualisiert. Existie-rende Prozesse und Verfahren zur Vorhersage der Einspeisungsollen in dem Projekt EEG_FORECAST optimiert werden, umeine bestmögliche Integration der Erneuerbaren Energien indas Energieversorgungssystem zu erreichen und die Herausfor-derungen der Energiewende noch besser zu bewältigen.

Weitere Informationenwww.vse.de

ENERGIEWIRTSCHAFT

KontaktHolger KirchnerSeeburger AGEdisonstraße 175015 BrettenE-Mail: [email protected].: +49 7252 96 0

Halle 9, Stand D40

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sozusagen Smart Data Analytics in theloop. Wir haben solche Systeme nicht nurin unserer weltweit ersten Smart Factoryfür Industrie 4.0 zusammen mit 20 Indu-strieunternehmen in einer Testfabrik amDFKI entwickelt, sondern erproben die Ver-fahren jetzt auch in entsprechend aufgerü-steten Fabrikanlagen zum Beispiel imBereich der Bierabfüllung, der Medikamen-ten-Verpackung oder bei der Ventilproduk-tion“, so Wahlster.

Praktische Ergebnisse zu den Chancen vonSmart Data für das Management von Me-gaevents präsentierte Prof. Dr. Paul Luko-wicz, DFKI-Forschungsbereichsleiter Einge-bettete Intelligenz. Die in seinem For-schungsbereich entwickelten Systeme fürCrowd Management und Crowd Sensingim öffentlichen Raum erlauben die Erstel-lung von Echtzeit-Heatmaps der Besucher-dichte und der Besucherbewegung für eineffektiveres und effizienteres Notfall- undKrisenmanagementsystem.

Das SDIL, das in Zusammenarbeit zwischenIndustrie und Forschung konzipiert wurde,wird am KIT betrieben. Neben dem Betrei-ber zählen Bayer, Bosch, Microsoft Deutsch-land, SAP, Siemens und die Software AGebenso zu den Gründungspartnern wie dasDFKI, die Fraunhofer-Gesellschaft und dasForschungszentrum Jülich. Darüber hinausunterstützen bereits heute mehr als 20weitere Unternehmen sowie Institutionendas SDIL.

Weitere Informationenwww.sdil.de

Digital veredelte, cyber-physische Produktionsanlagen sind mit Tausenden vonSensoren ausgestattet, die nach dem Prinzip von Industrie 4.0 mit dem Internetder Dinge verbunden sind. Diese Smart Factories liefern im Jahr Petabytes an Datenvon Werkzeug- und Produktionsmaschinen, Big Data, die zu Smart Data verdichtetwerden müssen, um Optimierungspotenzial zu identifizieren und Wettbewerbs-vorteile nutzen zu können. Die jetzt gestartete Forschungsplattform Smart DataInnovation Lab (SDIL) wird helfen, diese Chancen zu realisieren. Erste Projekte wer-den sich auf die strategischen Forschungsfelder Industrie 4.0, Energiewende, SmartCities und Personalisierte Medizin beziehen.

Führende Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politik haben am 8. Januar 2014am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) den Startschuss für die Einrichtungder Forschungsplattform Smart Data Innovation Lab (SDIL) gegeben. Durch die Be-reitstellung einer Höchstleistungsinfrastruktur sowie Daten aus Industrieprozes-sen werden wichtige Voraussetzungen für die Spitzenforschung im Bereich BigData geschaffen. Durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten können so auchneueste Forschungserkenntnisse effizient an die Industrie weitergegeben werdenund zu entscheidenden Wettbewerbsvorteilen für europäische Unternehmen bei-tragen.

„Die digitalen Datenmengen wachsen in unserer Gesellschaft rasant. Wir brauchenneue Instrumente, um sie zu managen und als Wissensquellen nutzbar zu ma-chen“, sagte Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschungund Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Bildung und Forschung für die digitale Zu-kunft“ des Nationalen IT-Gipfels. So sei das Smart Data Innovation Lab und die dortder Forschung verfügbar gemachten Daten eine optimale Ergänzung, um die For-schung auf diesem Gebiet weiter voranzutreiben.

„Smart Data werden zur vorausschauenden Wartung, zur Effizienzoptimierungsowie zur Erreichung des optimalen Betriebspunktes genutzt werden. Das spartbis zu 30% Material, Energie, Kosten und Arbeitsaufwand und schont die Umwelt“,erklärte Prof. Wahlster im Rahmen der Paneldiskussion mit Jim Hagemann Snabe,Co-CEO SAP AG, Karl-Heinz Streibich, CEO Software AG, Dr. Wolfgang Heuring, Sie-mens AG und Prof. Wilfried Juling, KIT. „In den meisten Fällen erreicht man dieseMehrwerte aber nur, wenn die Auswertung auch in Echtzeit geschieht, sodass Er-gebnisse der Smart Data Analyse direkt in die Prozesssteuerung einfließen können –

Startschuss für die Einrichtung der Forschungs-plattform Smart Data Innovation Lab

Big Data smart nutzen –Smart Data Innovation Lab gestartet

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GESUNDHEITSWESEN

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nischen Firmen auf dem Feld der Unterwasserrobotik sind be-reits in Planung.

Die administrative Struktur des neuen Instituts orientiert sichan der des DFKI, die Infrastruktur der Testanlagen speziell ander des Bremer Forschungsbereichs Robotics Innovation Center.Finanziert wird das BIR durch das 2002 gegründete „Center forIntegrated Manufacturing and Technology”, kurz SENAI CIMA-TEC, in Salvador, Bahia, einem der wichtigsten brasilianischenKnotenpunkte für die Umsetzung wissenschaftlicher, techni-scher Erkenntnisse in industrielle Anwendungen.

Der brasilianische Dienst der industriellen Ausbildung SENAI(Serviço Nacional de Aprendizagem Industrial) hat am 31. Ok-tober 2013 in Salvador da Bahia das „Brazilian Institute of Ro-botics“ (BIR) eröffnet. Künftig werden dort robotische Systemefür Industrieanwendungen erforscht und deren Grundlagengelehrt. Das Institut entstand nach dem Vorbild des DFKI. Pro-fessor Frank Kirchner, Leiter des Robotics Innovation Center, ver-antwortet als Scientific Director die wissenschaftlich-technischeAusrichtung des BIR und ist damit von Deutschland aus bera-tend tätig.

Beide Einrichtungen kooperieren eng in Lehre und Forschung.Nachwuchsforscher und Wissenschaftler werden in das jeweilsandere Institut entsendet. „Damit fördern wir die sogenannteForschende Lehre und damit einhergehend das Forschende Ler-nen in internationalem Rahmen und im Schulterschluss mit derWirtschaft“, sagte Kirchner bei der feierlichen Eröffnung in Sal-vador, zu der José de Freitas Mascarenhas, Präsident der Indu-strievereinigung FIEB sowie des SENAI im Bundesstaat Bahiageladen hatte. Erste Projekte in Zusammenarbeit mit brasilia-

KontaktProf. Dr. Frank KirchnerDirektor DFKI Robotics Innovation CenterE-Mail: [email protected].: +49 421 17845 4100

Brasilianisches Robotik-Institut nach DFKI-Vorbild gegründet

Schnelle Helfer für unterwegs

Projekt „Mobia – Mobil bis ins Alter“ präsentiert mit Mobilitätskonzept für barriere-freien Verkehr eine ausgezeichnete Idee für die Stadt von morgen

Im bundesweiten Innovationswettbewerb „AusgezeichneteOrte im Land der Ideen“ 2013/14 ist das Projekt „Mobia – Mobilbis ins Alter“ als einer von 100 Preisträgern ausgezeichnet wor-den. Zum Thema „Ideen finden Stadt“ liefert das Projekt in derKategorie Gesellschaft eine Antwort auf die Frage, wie Seniorenoder Menschen mit Handicap beim Bus- und Bahnfahren un-terstützt werden können.

Für ältere Menschen ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmit-tel oft beschwerlich. Fahrkartenautomaten sind kompliziert zubedienen, Fahrpläne unübersichtlich und mit einem Rollatoroder einem Rollstuhl ist das Ein- und Aussteigen in den Busoder die Bahn ohne Hilfe nicht möglich. Die Saarbahn hat des-halb „Mobia – Mobil bis ins Alter“ in Saarbrücken ins Leben ge-rufen: Lotsen helfen direkt vor Ort, wenn Barrieren unüber-

windbar scheinen. Per Smartphone App können sie unkompli-ziert angefordert werden. Die Lotsen selbst koordinieren mitder Technik ihre Einsätze.

Das Projekt „Mobia – Mobil bis ins Alter“, das vom Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung auf drei Jahre gefördertwird, wurde vor zwei Jahren gestartet und befindet sich derzeitin der entscheidenden Erprobungsphase.

Projektpartner sind das DFKI aus Saarbrücken, das Softwareunter-nehmen B2M aus Karlsruhe, das Institut für Sozialforschung undSozialwirtschaft e.V. (iso) Saarbrücken, Zentrum für Bildung undBeruf Saar gGmbH (ZBB), Saarbrücken und die Saarbahn GmbH.

Weitere Informationenwww.mobia-saar.de

KontaktDr. Jan AlexanderssonLeiter Kompetenzzentrum Ambient Assisted LivingForschungsbereich Intelligente BenutzerschnittstellenE-Mail: [email protected].: +49 681 85775 5347

Ausgezeichneter Ort 2013/14

Dr. Jan Alexandersson, DFKI GmbH, Karin Riga, ZBB gGmbH; ManfredBackes, Saarbahn GmbH; Martin Zewe Deutsche Bank; Peter Poths, B2MSoftware AG; Prof. Dr. Daniel Bieber, iso-Institut e.V.

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DFKI-Mitarbeiterportrait Nils Petersen

Nils Petersen arbeitet im DFKI-Forschungsbereich Erweiterte Realität unter der Leitung von Prof.Dr. Didier Stricker an der Verbindung von Augmented Reality (AR)- und KI-Technologien. In seinenForschungen zu Cognitive Augmented Reality erweitert er das herkömmliche AR-Konzept um denBenutzerkontext.

Welche Anwendungspotenziale prägen Ihre For-schungsarbeiten?Die Technologien, die ich entwickle, erlauben eineautomatisierte Erstellung sogenannter Augmen-ted Reality-Handbücher. Dabei geht es um digitaleAssistenzsysteme, die den Benutzer mittels einerDatenbrille Schritt-für-Schritt durch eine Tätigkeitleiten. In der Industrie lassen sich so schnell manu-elle Arbeitsprozesse bei der Wartung und der Mon-tage unterstützen. Durch die detaillierte Erfassungder Tätigkeit ist es möglich, Ausführungsfehler inEchtzeit zu korrigieren und damit die Dauer fürTrainings und Schulungen signifikant zu verkürzen.Im Prinzip lassen sich mit dem System sogar mo-torische Fähigkeiten schulen.

Seit wann befassen Sie sich mit Künstlicher Intel-ligenz und wie haben sich die KI-Verfahren seit-dem entwickelt?Zu Beginn habe ich mich speziell mit der Erfassungder Handbewegung auf Videobildern beschäftigt.Vor ungefähr drei Jahren hatte ich dann die Idee,das Handtracking mit Verfahren des maschinellenLernens zu kombinieren. Daraus entstand ein ler-nendes Tracking-Verfahren, das immer bessere Er-gebnisse liefert, je länger es eingesetzt wird. Indem von mir betrachteten Bereich haben sich dieKI-Verfahren seither rasant weiterentwickelt.

Was sind die heutigen Herausforderungen undChancen für KI-Systeme?Als das Konzept Augmented Reality aufkam, wurdedamit ausschließlich die räumliche Zuordnungzwischen virtuellen Überlagerungen und realerUmgebung bezeichnet. Im Prinzip wurde AR-Tech-nologie synonym mit Echtzeit-Kameratracking ver-wendet und zum Teil gilt das heute noch. Auf deranderen Seite dieses Spektrums stehen Assistenz-systeme wie „Google Now“ oder „Siri“, die Infor-mationen hauptsächlich nach Kontext auswählen(unter Einbeziehung des ungefähren Standorts).Ich glaube, dass sich diese Ansätze irgendwo in derMitte treffen und etwas prägen werden, was wirals Cognitive Augmented Reality bezeichnen.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung neben IhrerArbeit als Forscher?Ich spiele gerne Squash und gehe so oft wie mög-lich Snowboarden, um meinen Bürostuhl-geschun-denen Körper wieder etwas in Bewegung zuversetzen.

Sehen Sie Parallelen zu Ihrer beruflichen Arbeit?Oft ertappe ich mich dabei, wie ich z.B. beimSquash meine Handstellung analysiere und über-lege, wie ich dasselbe in einem Algorithmus be-werkstelligen könnte. Gerade zu Beginn meinerForschung zu Handtracking wurde meine Arbeitdurch das permanente Anstarren meiner Händebegleitet.

An welchen Projekten arbeiten Sie zur Zeit?Neben der weiteren fachlichen Arbeit an AR-Assi-stenzsystemen geht es inzwischen vor allemdarum, diese Technologie praxisreif zu machenund konkrete Anwendungen für die Industrie zuerstellen. Hierzu sprechen und arbeiten wir bereitsmit zahlreichen Partnern aus der Wirtschaft.

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KOMPAKT GEMELDET

Dr. Stephan Eggersglüß, Dr. Robert Wille und Prof. Dr. Rolf Drechsler haben im November 2013 im kalifornischen San José den BestPaper Award der Fachtagung „International Conference on Computer-Aided Design“ (ICCAD) erhalten.

In ihrem Beitrag stellen die Wissenschaftler, die am DFKI und an der Universität Bremen tätig sind, eine neue Methode für denProduktionstest von digitalen Schaltungen vor. Das Verfahren zur Testgenerierung für Computerchips ermöglicht es, die Testmengebei gleichbleibender Qualität signifikant zu verringern und damit die Testkosten zu senken. Anders als bisher im industriellenEinsatz üblich basiert das entwickelte Verfahren auf formalen statt strukturellen Methoden.

„Wir freuen uns, dass eine der renommiertesten Tagungen weltweit unsere Arbeit auszeichnet“, sagte Rolf Drechsler, der den For-schungsbereich Cyber-Physical Systems des DFKI in Bremen leitet und stellvertretend für das „Bremer Trio“ den Preis auf der vier-tägigen Konferenz entgegennahm.

Weitere Informationenwww.iccad.com

Auf der konstituierenden Sitzung des neuen Beirats im Oktober 2013wurde Prof. Wahlster einstimmig zum Sprecher des Oldenburger For-schungs- und Entwicklungsinstituts für Informatik OFFIS gewählt.

Wie das DFKI gehört OFFIS zum Mittelstand in der deutschen For-schungslandschaft. An dem 1991 gegründeten Institut arbeiten rund280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zahlreichen Informatikpro-jekten - fast immer mit direktem Anwendungsbezug.

Der Beirat berät OFFIS in wissenschaftlichen und wirtschaftlichenFragen, gibt Anregungen für Schwerpunkte und besondere Zielset-zungen, fördert Kontakte mit anderen Einrichtungen auf dem Gebietder IKT und nimmt zu Projekten Stellung.

Weitere Informationenwww.offis.de

Prof. Wahlster zum Sprecher des wissenschaftlichen Beirats von OFFIS gewählt

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(v.l.n.r.) Dr. Hans-Peter Grothaus, CLAAS KGaAmbH; Prof. Wahlster; Dr. Stefan Wess, EmpolisInformation Management GmbH

Sichere Computerchips – Bremer DFKI- und Uni-Forscher für Testverfahren ausgezeichnet

Die 74. DFKI-Gesellschafterversammlung fandam 31. Januar 2014 im neuen Gebäude desDFKI in Bremen statt. Die bisherigen Mitglie-der des Aufsichtsrates, Dr. Müller-Wiesner undDr. Janik, sind nach Ablauf der Entsenderechteder Firmen Airbus und Microsoft ausgeschie-den. Neue Entsenderechte für drei Jahre wur-den durch Wahl vergeben an die Gesell-schafter CLAAS KGaA mbH und Empolis Infor-mation Management GmbH. Die Firma CLAASKGaA mbH wird Dr. Hans-Peter Grothaus unddie Firma Empolis Information ManagementGmbH Dr. Stefan Wess in den DFKI-Aufsichts-rat entsenden.

Neue Mitglieder im DFKI-Aufsichtsrat

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KOMPAKT GEMELDET

Runner-up Award „Silbermedaille“ von renommierter Weltkonferenz

Das Forschungs- und Anwendungsprojekt ausdem Bereich der digitalen Visualisierung „Dis-play as a Service“ (DaaS), welches 2013 mit demneu geschaffenen CeBIT Innovation Award aus-gezeichnet wurde, rückte im Januar 2014 er-neut in das Licht der Öffentlichkeit.

Diese Technologie der Zukunft, bei der eine be-liebige Zusammenstellung von Displays übereine intelligente Software kabellos und in Echt-zeit gesteuert wird, hat ihren großen Auftrittim Rahmen der Ausstellung „Generation Pop“des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 15. Juni 2014.

Weitere Informationenwww.voelklinger-huette.org/de/

generation-pop

Generation Pop und DaaS – Weltkulturerbe präsentiert neueste Technologien

Mitarbeiter in der industriellen Fertigung sind oft auf Wissen ihrer Kollegen angewiesen oder erwerben selbst Know-how, das auch informativ und wertvoll für andere ist.

In dem Verbundprojekt „Ambi-Wise“ werden mobile, kontextsensitive und multimodale Benutzungsschnittstellen ent-wickelt und integriert, die den Aufbau einer Kultur des Austausches und der Partizipation im Unternehmen fördern. JedeMitarbeiterin und jeder Mitarbeiter verfügt mit einer persönlichen, mobilen Applikation über eine Schnittstelle zu einemsozialen Netzwerk.

Der DFKI-Forschungsbereich Intelligente Fabriksysteme liefert die Technologiebausteine im Bereich der innovativenMensch-Technik-Interaktion, mit deren Hilfe sich die Mitarbeiter vor Ort mit Kollegen austauschen oder eigenes Erfahrungswissen in die Wissensplattform einspeichern können.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre geförderte Verbundprojekt wird in Zusam-menarbeit mit den Partnern SemanticEdge (KMU), Infoman (KMU), Schaeffler und Daimler als Endanwender sowie derBeuth Hochschule für Technik und dem Institut für Technologie und Arbeit (ITA) durchgeführt.

Neues BMBF-Projekt „Ambi-Wise“ am 1. Januar 2014 gestartet

Auf der 9th International Conference on Collaborative Computing: Networking, Applications and Worksharing 2013 vonIEEE und EAI (European Alliance of Innovation) in Austin, Texas, wurde das Paper „A Collaborative Virtual Workspace forConfiguration und Evaluation“ mit dem Runner-up Award ausgezeichnet. Das Team um Prof. Slusallek, WissenschaftlicherDirektor des DFKI-Forschungsbereichs Agenten und Simulierte Realität (ASR), erhält damit wiederum eine wissenschaft-liche Anerkennung seiner innovativen Forschungsarbeit.

Weitere Informationenwww.collaboratecom.org

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Technologietransfer international prämierter Forschungsergebnisse des DFKI

Innovationsberatung und Gründungsberatung im Bereich Public-Private-Partnership (PPP)

Individuelle Konzeption, Entwicklung und Realisierung von innovativen Anwendungslösungen

Marktstudien, Gutachten, Machbarkeitsanalysen und empirische Benutzerstudien

Komponentenentwicklung mit KI-Funktionalität zur Performanzsteigerung komplexer Softwaresysteme

Wissenschaftliche Beratung bei der Auswahl und Einführung von komplexen Softwarelösungen

Implementierung, Wartung und Pflege der vom DFKI entwickelten KI-Lösungen

Wissenschaftliche Evaluation und Benchmarking existierender oder neu entwickelter Lösungen

Anwendungsorientierte Grundlagenforschung

Unabhängige Bewertung von IT-Sicherheit und Datenschutz

Wissenschaftsbasierte Workshops, Schulung und Training

Wissenschaftliche Begleitung von Datensammlungen und deren Evaluation

Business Engineering: Prozessanalysen und -entwicklung

Wissenschaftliche Begleitung des Innovations- und Turn-around-Management

Beratung bei der strategischen und technischen Due Diligence von Unternehmen im IKT-Sektor

Technische und organisatorische Unterstützung bei der Standardisierung im IT-Bereich (u.a. W3C, ISO)

Konzeption, Aufbau und Betrieb von branchenspezifischen Living Labs

Mit 25 Jahren Erfahrungshintergrund in Forschung und Entwicklung

bietet das DFKI als international anerkanntes Exzellenzzentrum für innovative

Softwaresysteme auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI)

folgende Dienstleistungen an:

Das Dienstleistungsangebot des DFKI

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Intelligente Lösungen für die WissensgesellschaftDas Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

(DFKI) wurde 1988 als gemeinnützige Public-Private-Partnership (PPP)gegründet. Es unterhält Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken,Bremen, ein Projektbüro in Berlin und Außenstellen in Osnabrück undSt. Wendel. Das DFKI ist auf dem Gebiet innovativer Softwaretechno-logien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz dieführende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung Deutschlands.

In 14 Forschungsbereichen und Forschungsgruppen, zehn Kompetenz-zentren und sechs Living Labs werden ausgehend von anwendungs-orientierter Grundlagenforschung Produktfunktionen, Prototypenund patentfähige Lösungen im Bereich der Informations- und Kom-munikationstechnologie entwickelt. Die Finanzierung erfolgt überZuwendungen öffentlicher Fördermittelgeber wie der EuropäischenUnion, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF),dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), denBundesländern und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)sowie durch Entwicklungsaufträge aus der Industrie. Der Fortschrittöffentlich geförderter Projekte wird zweimal jährlich durch ein inter-nationales Expertengremium (Wissenschaftlicher Beirat) überprüft.Im Rahmen der alle fünf Jahre stattfindenden Evaluierung durch dasBMBF wurde das DFKI 2010 erneut sehr positiv be ur teilt.

Neben den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Bremensind im DFKI-Aufsichtsrat zahlreiche namhafte deutsche und inter-nationale Hochtechnologie-Unternehmen aus einem breiten Bran-chenspektrum vertreten. Das erfolgreiche DFKI-Modell einer gemein-nützigen Public-Private-Partnership (PPP) gilt national und interna-tional als zukunftsweisende Struktur im Bereich der Spitzenfor-schung.

Das DFKI engagiert sich in zahlreichen Gremien für den Wissenschafts-und Technologiestandort Deutschland und genießt weit über Deutsch-land hinaus hohes Ansehen in der Ausbildung des wissenschaftlichenNachwuchses. Derzeit arbeiten 424 hochqualifizierte Wissenschaftler,Verwaltungsangestellte und 300 studentische Mitarbeiter aus mehrals 60 Nationen an über 270 Forschungsprojekten. Das DFKI dient alsKarrieresprungbrett für junge Wissenschaftler in Führungspositionenin der Industrie oder in die Selbstständigkeit durch Ausgründung vonUnternehmen. Mehr als 60 Mitarbeiter wurden im Laufe der Jahre alsProfessorinnen und Professoren auf Lehrstühle an Universitäten undHochschulen im In- und Ausland berufen.

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz

Gründung1988

RechtsformGemeinnützige GmbH (Public-Private-Partnership)

GeschäftsführungProf. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster (Vorsitzender)Dr. Walter Olthoff

AufsichtsratProf. Dr. h.c. Hans-Albert Aukes, VorsitzenderDr. Susanne Reichrath, Beauftragte der Minister-präsidentin des Saarlandes für Hochschulen,Wissenschaft und Technologie,Stellvertreterin

StandorteKaiserslautern (Unternehmenssitz), Saar-brücken, Bremen, Berlin (Projektbüro). WeitereBetriebsstätten in Osnabrück und St. Wendel

GesellschafterAirbus, BMW Group Forschung und TechnikGmbH, CLAAS KGaA mbH, Daimler AG, DeutscheMesse AG, Deutsche Post AG, Deutsche TelekomAG, Empolis Information Management GmbH,Fraunhofer Gesellschaft e.V., Harting KGaA, IntelCorporation, John Deere GmbH & Co. KG, KIBGGmbH, Microsoft Deutschland GmbH, RICOHCompany, Ltd., SAP AG, Software AG, TechnischeUniversität Kaiserslautern, Universität Bremen,Universität des Saarlandes, VSE AG

BeteiligungenCenter for the Evaluation of Languages andTechnologies Srl (CELCT), Trento - Graphics-Media.net GmbH, Kaiserslautern - Ground TruthRobotics GmbH, Bremen - SemVox GmbH, Saar-brücken - Yocoy Technologies GmbH, Berlin

KontaktReinhard Karger, M. A.Unternehmenssprecher E-Mail: [email protected] I Tel.: +49 681 85775 5253www.dfki.de

Standort Kaiserslautern Standort Saarbrücken Standort Bremen

Unternehmensprofil

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Projektbüro Berlin

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Forschung und Entwicklung

Internationaler Wissenschaftlicher BeiratHalbjährliche Evaluierung öffentlich geförderter Projekte

Prof. Dr. Horst Bunke, Universität Bern, Schweiz, Vorsitzender

SpitzenforschungDas DFKI ist als einziges deutsches Informatikinstitut anallen drei führenden Spitzenforschungsclustern beteiligt

DFG-Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“BMBF-Spitzencluster „Softwareinnovationen für das digitale Unternehmen“European Institute of Innovation and Technology - Information and Communication Technology Labs (EIT ICT Labs)

Networks of ExcellenceDas DFKI ist derzeit in vier europäischen Networks of Excellence als Koordinator oder Kernpartner eingebunden

NachwuchsförderprogrammGründungsmitglied und Kernpartner des Academy Cubeund des Software Campus zur Förderung des Nachwuchsesan Führungskräften in der IT-Industrie

Berufungen auf Professorenstellen Mehr als 60 ehemalige Mitarbeiter des DFKI wurden als Pro-fessorinnen und Professoren auf Lehrstühle an Universitä-ten und Hochschulen im In- und Ausland berufen

Spin-offsMehr als 60 Ausgründungen haben etwa 1.700 hochquali-fizierte Arbeitsplätze geschaffen

Aktuelle Kennzahlen

Finanzvolumen 201236,0 Mio. Euro

Bilanzsumme 2012113,6 Mio. Euro

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter424 hauptberufliche Mitarbeiter, 300 studentische Mitarbeiter

Wissenschaftliche Exzellenz und Transfer

Durch seine wissenschaftlichen Direktoren ist das DFKI inzahlreichen Gremien und Akademien vertreten

Wissenschaftliche und politische Leitgremien Forschungsunion der Bundesregierung, Feldafinger Kreis,Münchner Kreis, Advisory Board des Future Internet Public-Private Partnership Programme der Europäischen Union (FI-PPP), Koordination der Europäischen Allianz MultilingualEurope Technology Alliance (META-NET), Vorstand des Inter-national Computer Science Institute in Berkeley, Präsidiumder Gesellschaft für Informatik, National Institute of Infor-matics (NII, Tokio), u.a.

Gremien der WirtschaftInternational SAP Research Advisory Board, GovernanceBoard Intel Visual Computing Institute, Advisory Board NECComputers and Communication Innovation Research Lab, u.a.

Wissenschaftliche AkademienKöniglich Schwedische Akademie der Wissenschaften, Deut-sche Nationalakademie Leopoldina, Berlin-Brandenbur-gische Akademie der Wissenschaften, Akademie der Wissen- schaften und Literatur, Deutsche Akademie der Technikwis-senschaften, European Academy of Sciences, u.a.

Gremien und Akademien

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Stand 19.02.2014

Wissenschaftliche Direktoren und Forschungsbereiche

Standort KaiserslauternProf. Dr. Prof. h.c. Andreas Dengel: WissensmanagementProf. Dr. Paul Lukowicz: Eingebettete Intelligenz Prof. Dr.-Ing. Hans Schotten: Intelligente NetzeProf. Dr. Didier Stricker: Erweiterte Realität Prof. Dr.-Ing. Detlef Zühlke: Innovative Fabriksysteme

Standort SaarbrückenProf. Dr. Josef van Genabith:Multilinguale TechnologienProf. Dr. Antonio Krüger:Innovative Retail Laboratory, St. WendelProf. Dr. Peter Loos: Institut für Wirtschaftsinformatik Prof. Dr. Philipp Slusallek:Agenten und Simulierte Realität Prof. Dr. Hans Uszkoreit:Sprachtechnologie Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster:Intelligente Benutzerschnittstellen

Standort BremenProf. Dr. Rolf Drechsler:Cyber-Physical Systems Prof. Dr. Frank Kirchner:Robotics Innovation Center Prof. Dr. Joachim Hertzberg:Robotics Innovation Center, Außenstelle Osnabrück

Projektbüro BerlinProjekte und Kooperationen in der Hauptstadtregion

Living Labs Innovative Technologien in durchgängigen Anwendungs-szenarien testen, evaluieren und demonstrierenAdvanced Driver Assistance Systems Living Lab, Bremen Ambient Assisted Living Lab, Innovative Retail Lab, RoboticsExploration Lab, Smart City Living Lab, Smart Factory

KompetenzzentrenForschungsaktivitäten bündeln und koordinierenAmbient Assisted Living, Case-Based Reasoning, Computatio-nal Culture, e-Learning, Human-Centered Visualization, Multimedia Analysis & Data Mining, Semantic Web, SichereSysteme, Sprachtechnologie, Virtuelles Büro der Zukunft

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Intelligente Lösungen für die Wissensgesellschaft

Standort Kaiserslautern

Trippstadter Straße 122

D-67663 Kaiserslautern

Tel.: +49 631 20575 0

Fax: +49 631 20575 5030

www.dfki.de | [email protected]

Standort Saarbrücken

Campus D 3 2

D-66123 Saarbrücken

Tel.: +49 681 85775 0

Fax: +49 681 85775 5341

Standort Bremen

Robert-Hooke-Straße 1

D-28359 Bremen

Tel.: +49 421 17845 4100

Fax: +49 421 17845 4150

Knowledge & Innovation Community

EIT ICT Labs

Wissensmanagement und Dokumentanalyse

Virtuelle Welten und 3D-Internet

E-Learning und E-Government

Entwicklung beweisbar korrekter Software

Industrie 4.0 und Innovative Fabriksysteme

Smart City-Technologien und Intelligente Netze

Informationsextraktion aus Textdokumenten

Intelligentes Webretrieval und Web Services

Multi-Agentensysteme und Agententechnologie

Multimodale Benutzerschnittstellen und Sprachverstehen

Visual Computing und Augmented Vision

Mobile Robotersysteme

Einkaufsassistenz und intelligente Logistik

Semantische Produktgedächtnisse

Sichere kognitive Systeme und Intelligente Sicherheitslösungen

Semantisches Web und Web 3.0

Ambient Intelligence und Assisted Living

Fahrerassistenzsysteme und Car2X-Kommunikation

Cyber-Physische Systeme

Multilinguale Technologien

Wearable Computing

DEENNNOVATION

W CHSTUMDie Hightech-Strategie für Deutschland