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3 33. Jahrgang Juli Inhalt Nr. 3 rund um die Kugel 2008 Regensburger Universitätszeitung DFG-Forschergruppe “Grünes Licht” 2 Tagungsort Regensburg 2 Regensburger Immobilien-Streitgespräch 4 SIFE-Team ausgezeichnet 5 aus dem Europaeum 5 Deutsch-tschechische Perspektiven 7 UJO gastiert in Prag 7 Uni-Kultur 9 Karriereplanung 9 Energie sparen 10 Lebensraum Universität 13 aus dem Rechenzentrum 12 aus dem Klinikum 12 Uni Impressionen 15 Regensburg European American Forum 18 zu Gast 21 Uni Personalia 23 neue Bücher 27 Uni Termine 27 DFG-Sonderforschungsbereich zum Thema “Hadronenphysik” eingerichtet Telegramm Ein Klick und alles wird gut… „Unsere Uni – unsere Baustelle“: Infos zur Generalsanierung und mehr Wissenswertes rund um die Baustellen unserer Universität gibt es ab sofort unter www.baustelle.uni-regensburg.de. Häufig gestellte Fragen, wie: „Wo ist mein Auto?“ oder „Wann ist die Sanierung der Mensa abgeschlossen?“ finden hier ebenso ein Forum, wie spannende Links, Kommentare und audiovisuelle Beiträge rund um den Campus. „Unsere Uni – unsere Baustelle“ lautet das Motto dieser Plattform, die das Campus-Leben als virtuelle Baustelle begreift, an der alle mitbauen. sitäten Mailand und Ferrara. Dieser Rechner wird ein weiter entwickeltes Nachfolgermo- dell des CELL-Chips (des Prozessors der Play- station 3) und einen Netzwerk-Chip zu großen Parallelrechnern kombinieren. Bis Sommer 2009 sollen zwei Prototypen dieser Super- Rechner mit einer Rechenleistung von je 100 TFlops in der Sekunde gebaut werden. Tech- nischer Leiter dieses Projekts ist Prof. Dr. Tilo Wettig vom Institut für Theoretische Physik an der Uni Regensburg. Um die geplanten Hochleistungsrechner effizienter arbeiten zu lassen, sollen als drittes Ziel die für die Rechnerleistungen notwen- digen Algorithmen und mathematischen Ver- fahren optimiert werden. Um das zu erreichen, arbeiten Wissenschaftler aus den Bereichen Theoretische Physik und Angewandte Mathe- matik eng zusammen. Kontakt: Prof. Dr. Andreas Schäfer Fakultät Physik Universität Regensburg Telefon: 0941 943-2007 E-Mail: [email protected] burg.de Einen neuen Sonderforschungsbereich / Transregio (SFB/TR) „Hadronenphysik mit Gitter-QCD“ an den Universitäten Regens- burg und Wuppertal hat die Deutsche For- schungsgemeinschaft zum 01. Juli 2008 eingerichtet. Sprecher des Sonderfor- schungsbereichs / Transregios ist Prof. Dr. Andreas Schäfer vom Institut für Theoreti- sche Physik in Regensburg. Das Projekt wird zunächst für vier Jahre mit circa acht Millionen Euro gefördert werden. Der neue SFB/TR kombiniert drei For- schungsfelder von großer aktueller Bedeu- tung: Zum einen wollen die Forscherinnen und Forscher hadronische Eigenschaften berechnen, die man braucht, um Experimente analysieren zu können, die an Großfor- schungsanlagen durchgeführt werden. Zu diesen Anlagen zählen zum Beispiel der „Large Hadron Collider“, der am CERN in Genf in Betrieb geht und das europäische For- schungszentrum FAIR, das bei Darmstadt ent- stehen soll. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung eines neuen Hochleistungsrechners, gemeinsam mit dem deutschen IBM Forschungs- und Ent- wicklungszentrum, dem Forschungszentrum Juelich, DESY und Mitarbeitern der Univer- Die Mitglieder der DFG-Forschergruppe, die den Kern des neuen Sonderforschungsbereichs stellt

DFG-Forschergruppe “Grünes Licht” 2 DFG ... · Gedicht-band Kink and Particle(Cardiff, 2006) vor und schuf damit den literarischen Ausklang. Der dritte Konferenztag widmete sich

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333. Jahrgang JuliInhalt Nr. 3

rund um die Kugel

2008R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

DFG-Forschergruppe “Grünes Licht” 2Tagungsort Regensburg 2Regensburger Immobilien-Streitgespräch 4SIFE-Team ausgezeichnet 5aus dem Europaeum 5Deutsch-tschechische Perspektiven 7UJO gastiert in Prag 7Uni-Kultur 9Karriereplanung 9Energie sparen 10Lebensraum Universität 13aus dem Rechenzentrum 12aus dem Klinikum 12Uni Impressionen 15Regensburg European American Forum 18zu Gast 21Uni Personalia 23neue Bücher 27Uni Termine 27

DFG-Sonderforschungsbereich zum Thema “Hadronenphysik” eingerichtet

Telegramm

Ein Klick und alles wird gut…„Unsere Uni – unsere Baustelle“: Infoszur Generalsanierung und mehr

Wissenswertes rund um die Baustellenunserer Universität gibt es ab sofort unterwww.baustelle.uni-regensburg.de. Häufiggestellte Fragen, wie: „Wo ist mein Auto?“oder „Wann ist die Sanierung der Mensaabgeschlossen?“ finden hier ebenso einForum, wie spannende Links, Kommentareund audiovisuelle Beiträge rund um denCampus. „Unsere Uni – unsere Baustelle“lautet das Motto dieser Plattform, die dasCampus-Leben als virtuelle Baustellebegreift, an der alle mitbauen.

sitäten Mailand und Ferrara. Dieser Rechnerwird ein weiter entwickeltes Nachfolgermo-dell des CELL-Chips (des Prozessors der Play-station 3) und einen Netzwerk-Chip zu großenParallelrechnern kombinieren. Bis Sommer2009 sollen zwei Prototypen dieser Super-Rechner mit einer Rechenleistung von je 100TFlops in der Sekunde gebaut werden. Tech-nischer Leiter dieses Projekts ist Prof. Dr. TiloWettig vom Institut für Theoretische Physik ander Uni Regensburg.

Um die geplanten Hochleistungsrechnereffizienter arbeiten zu lassen, sollen als drittesZiel die für die Rechnerleistungen notwen-digen Algorithmen und mathematischen Ver-fahren optimiert werden. Um das zu erreichen,arbeiten Wissenschaftler aus den BereichenTheoretische Physik und Angewandte Mathe-matik eng zusammen.

Kontakt:Prof. Dr. Andreas Schäfer Fakultät PhysikUniversität Regensburg Telefon: 0941 943-2007 E-Mail: [email protected]

Einen neuen Sonderforschungsbereich /Transregio (SFB/TR) „Hadronenphysik mitGitter-QCD“ an den Universitäten Regens-burg und Wuppertal hat die Deutsche For-schungsgemeinschaft zum 01. Juli 2008eingerichtet. Sprecher des Sonderfor-schungsbereichs / Transregios ist Prof. Dr.Andreas Schäfer vom Institut für Theoreti-sche Physik in Regensburg. Das Projektwird zunächst für vier Jahre mit circa achtMillionen Euro gefördert werden.

Der neue SFB/TR kombiniert drei For-schungsfelder von großer aktueller Bedeu-tung: Zum einen wollen die Forscherinnen undForscher hadronische Eigenschaftenberechnen, die man braucht, um Experimenteanalysieren zu können, die an Großfor-schungsanlagen durchgeführt werden. Zudiesen Anlagen zählen zum Beispiel der„Large Hadron Collider“, der am CERN inGenf in Betrieb geht und das europäische For-schungszentrum FAIR, das bei Darmstadt ent-stehen soll.

Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einesneuen Hochleistungsrechners, gemeinsam mitdem deutschen IBM Forschungs- und Ent-wicklungszentrum, dem ForschungszentrumJuelich, DESY und Mitarbeitern der Univer-

Die Mitglieder der DFG-Forschergruppe, die den Kern des neuen Sonderforschungsbereichs stellt

Uni regional U-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 2

Noch verhindern ungelöste Fragen ihreHerstellung, aber für Fachleute ist derDurchbruch nur eine Frage der Zeit:Grünes Licht ausstrahlende Laserdioden.Sie sind Voraussetzung für Laser-TV-Geräte, die mit dem gesamten Farbspek-trum arbeiten. Ein solches Gerät würdeherkömmliche Beamer an Farbtiefe über-treffen, weniger Energie verbrauchen undauch auf gekrümmten Flächen funktio-nieren. Grüne Leuchtdioden – eine Vorstufeder noch zu entwickelten Laserdioden –erfüllen derzeit noch nicht die geforderteQualität. Das Problem liegt im dafür not-wendigen Halbleiter-Material: Kristalle aufGallium-Indium-Nitrid-Basis (GaInN)lassen sich bisher nicht in der notwendigenhöchsten Perfektion herstellen.

Um diese Hürden zu überwinden, habensich Physiker und Ingenieure zu einer For-schergruppe mit dem Namen „Polarizationfield control in nitride light emitters“zusammen geschlossen, die für die nächstendrei Jahre mit rund 1,9 Millionen Euro von derDeutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)gefördert wird. Die Gruppe vereinigt Wissen-schaftler der Universität Regensburg, der TUBerlin, der TU Braunschweig, der UniversitätMagdeburg, der Universität Stuttgart und derETH Zürich. Die Schweizer Projektgruppewird vom Schweizerischen Nationalfondsgefördert. Von den DFG-Mitteln fließen288.000 Euro an die Regensburger Uni,hauptsächlich zur Finanzierung von Personal,zum Teil auch als Unterstützung für Sachko-sten.

Das Regensburger TeilprojektDie Regensburger Wissenschaftler Prof.

Dr. Josef Zweck und Privatdozent Dr. UlrichSchwarz legen ihren Projektschwerpunkt aufdie mikroskopische Charakterisierung.Atomar aufgelöste Transmissionselektronen-mikroskopie wird in der Gruppe von Prof.Zweck als Werkzeug für die Bestimmung derWachstums- und Materialeigenschaften einge-setzt. In der Gruppe von PD Schwarz werdenmit konfokaler Mikroskopie und Spektro-skopie die optischen Eigenschaften derHalbleiterschichten und Bauelemente unter-sucht. Beide Gruppen haben bereits Erfahrungmit blauen Laserdioden und Gallium-Nitrid-Leuchtdioden im Bereich der Allgemeinbe-leuchtung.

Zum Vorgehen der Forschergruppe„Wir bearbeiten das Thema mit verschie-

denen Ansätzen und Untersuchungsme-thoden“, sagt Professor Scholz vom Institut fürOptoelektronik der Universität Ulm und Spre-cher der Forschergruppe. „Die Zielsetzung istmeines Erachtens absolut realistisch. Ich gehedavon aus, dass wir der grünen Laserdiodeschon in der ersten Projektphase deutlich näher

kommen werden.“Zwei Probleme vor allem gelte es dabei

auszuräumen: Zum einen werde durch dieZugabe von Indium, dem entscheidendenFaktor bei der Farbsteuerung, die Material-qualität der Kristalle schlechter, zum anderenentstünden mit wachsendem Indium-Anteilhohe Polarisationsfelder, resultierend aus dengrößeren Indium-Atomen und deren Anpas-sung an die Strukturen der Gallium-Nitrid-Ver-bindung. Als Kernziel sehen die beteiligtenWissenschaftler deshalb eine Reduktion derelektrischen Felder durch ein Halbleiter-Wachstum auf weniger polaren Kristall-flächen, mithin ein neues Produktions-verfahren für die Gallium-Nitrid-Basis.Denkbar seien aber auch völlig neuartigeAnsätze, unter anderem ein teilweiser Ersatzvon Gallium durch Aluminium, zentralesThema einer Forschergruppe der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Zur Kommunikation zwischen den überre-gional verteilten Gruppen soll neben regel-

Grünes Licht an der Uni RegensburgForschergruppe entwickelt Laserdioden für Laser-TV

aus der Forschung

mäßigen Treffen und einer Sommerschuleauch eine in Regensburg aufgebaute Daten-bank beitragen. „Insgesamt beste Vorausset-zungen für unser Forschungsvorhaben“, meintProfessor Scholz, Optimist nicht nur im Hin-blick auf die Entwicklung grüner Laserdioden:„Mit dem Projekt werden wir sicher auch dieQualität blauer und anderer Laserdioden ver-bessern. Die blauen sind vor allem für dieDatenspeicherung relevant.“ Das Vorhaben istangewandte Forschung. „Eine Vorstufe zurUnternehmensforschung sozusagen.“ Einnamhaftes Unternehmen jedenfalls habebereits Interesse an einer Zusammenarbeit sig-nalisiert.

Kontakt:

PD Dr. Ulrich T. SchwarzInstitut für Experimentelle und Angewandte Physik Universität [email protected] Telefon: 0941 – 943 4213

Rund 90 Literaturwissenschaftler und–wissenschaftlerinnen aus Deutschland,Öster-reich, der Schweiz, den USA,Kanada, Südafrika, Frankreich, Großbri-tannien und vielen weiteren Ländernfolgten der Einladung von Professor Dr.Rainer Emig zur diesjährigen Versamm-lung der Mitglieder der ASNEL/GNEL(Gesellschaft für die neuen englisch-spra-chigen Literaturen). Die Tagung fand vom22. bis 25. Mai an der Universität Regens-burg statt und ermöglichte während dervier Konferenztage einen regen Austauschüber die gegenwärtige postkoloniale Lite-ratur und Kultur auf hohem akademischenNiveau.

Die viertägige Konferenz begann bereitsam Donnerstag mit einem Conference War-ming im Fürstlichen Brauhaus und wurde dannam Freitag förmlich eröffnet vom Rektor derUniversität, Alf Zimmer, und dem Dekan derFakultät IV, Rainer Hammwöhner, diezugleich das Thema der Tagung ansprachen, esim Kontext von Globalisierung, aber auchlokaler Einflüsse einordneten und die Aktua-

lität sowohl kolonialer als auch postkolonialerDiskurse heraushoben. Die Ziele der Konfe-renz, deren Titel bewusst offen gehalten ist undgleichzeitig doch speziell auf das Thema des(Post-)Kolonialismus als Gegenstand wirt-schaftlicher, kultureller, soziologischer undkünstlerischer Verarbeitung und Veräußerunghinweist, waren, die neuesten Entwicklungenund Entdeckungen auf dem Gebiet der (post-)kolonialen Forschung zu präsentieren sowieden Forschern- und Forscherinnen ein interna-tionales Forum zu geben. Ebenso wurden beider diesjährigen Jahresversammlung zumersten Mal der GNEL-Förderpreis sowie zweiAnerkennungspreise durch die Vorsitzende desBewertungskomitees, Susanne Mühleisen,vergeben und zwar an Christine Kretzke, Karlaund Jana Müller-Schulzke sowie an dieGewinnerin Andrea Moll mit ihrer Abschluss-arbeit zum Thema Linguistic Surface andDeep-Level Structures in Aboriginal English.A Case Study.

Die Tagung gliederte sich in parallele Vor-tragsreihen, um den zahlreich angereistenVortra-genden einen Raum zur optimalen Prä-

Commodifying (Post-)Colonialism

Gesellschaft für die neuen englischsprachigenLiteraturen tagt in Regensburg

Tagungsort Regensburg

•• siehe Seite 3

Uni internationalU-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 3

und deren Darstellungen im 19. Jahrhundertwie auch in der gegenwärtigen, post-9-11 Lite-ratur behandelt sowie die Fragestellung nachdem Einfluss und dem Vermarktungspotentialshybrider, transkultureller Werke. Danebenfand ein paralleles Seminar mit dem Titel „“statt, dessen Fokus auf (post-)kolonialer Erin-nerung und Repräsentation in der gegenwär-tigen Literatur des Kongo und Australiens lag.Danach erfolgte im Innenhof des Großen Sit-zungssaals unter strahlend blauem Himmel diePoster Session, in der junge Forscher ihre Dis-sertationsprojekte einem breiten Publikumvorstellten. Am Abend hatten die Konferenz-teilnehmer erneut die Gelegenheit, einige derbekanntesten Sehenswürdigkeiten Regens-burgs (Kloster St. Emmeram und das SchlossThurn und Taxis) zu besichtigen. Abschließenfand im Spitalgarten an der Steinernen Brückedas offizielle Conference Dinner statt, wo beifestlicher Atmosphäre gespeist und diskutiertwurde.

Am letzten Konferenztag wurde die Sit-zung „“ fortgeführt sowie erneut einige lau-fende Forschungsprojekte vorgestellt. Derletzte Sitzungsteil befasste sich mit dem

•• Fortsetzung von Seite 2

sentation und Diskussion zu geben und um dieThematik aus unterschiedlichen Blickwinkelninterdisziplinär und intermedial beleuchten zukönnen. Gefördert durch die RegensburgerUniversitätsstiftung, die Deutsche For-schungsgemeinschaft (DFG) sowie das BritishCouncil Germany konnten eine Vielzahl nam-hafter Wissenschaft-lerInnen für die Vorträgeverpflichtet werden, für die Plenarvorträgeetwa Graham Huggan (Leeds), Carl Plasa(Cardiff), Cecile Sandten (Chemnitz) undSarah Brouillette (Massachusetts Institute ofTechnology).

Thematisch im Vordergrund standen amersten Sitzungstag die theoretisch-historischeEin-ordnung (post-)kolonialer Kommodifizie-rung und Vermarktung sowie der Einfluss der„(Post-) Colonial Bodies“, wobei diskutiert,wurde, inwiefern die exotische Körperlichkeitund Fremd-wahrnehmung im Rahmen theatra-lischer, kultureller und literarischer Hinsichtvom 16. Jahr-hundert bis heute von Bedeutungsind. Daneben fanden Workshops zu denThemen „” sowie über die Darstellung (post-)kolonialer Diskurse und Vergegenständli-chung im urbanen Raum statt. Am spätenNachmittag wurden aktuelle Themen und Fra-gestellungen der ASNEL/GNEL in der Mem-bers’ Conference debattiert, währenddessenden anderen Konferenzteilnehmern die Mög-lichkeit gegeben wurde, die Gastgeberstadtwährend einer historischen Stadtführung einwenig genauer kennen zu lernen. Abgerundetwurde der Tag mit einem indischen Buffet, dasden kulinarischen Höhepunkt der Konferenzund eine entspannte Atmosphäre für eine wei-tere Erörterung der Konferenzthemen bot.Abschließend trug Tiffany Atkinson aus ihremGedicht-band Kink and Particle (Cardiff,2006) vor und schuf damit den literarischenAusklang.

Der dritte Konferenztag widmete sich wie-derum in parallelen Sitzungsrunden der histo-rischen Vergegenwärtigung der Sklaverei in(post-)kolonialer Literatur und Kultur sowieder Vorstellung neuer Projekte im Rahmen derErforschung der neuen englischsprachigenLiteraturen. Am Nachmittag wurden dieThemen der kulturellen, exotischen Differenz

Thema der (post-)kolonialen Medien, ihrerNutzbarmachung/Vermark-tung und der Ver-gegenwärtigung (post-)kolonialer Erfah-rungen. Abschließend sei gesagt, dass dieKonferenz insgesamt eine gelungene Über-sicht bot über das Verständnis und die For-schungslage der neuen englischsprachigenLiteraturen, sowohl in literarischen als auchnicht-literarischen Werken, in sozio-politi-scher, historischer und kultureller Wahrneh-mung. Es wurde eine Vielzahl breit gefächerterBeiträge vorgestellt, an die sich interessanteDiskussionen anknüpften, wodurch die Ver-bindungslinien zwischen den einzelnen Refe-raten und Analysen sowie denunterschiedlichen Standpunkten sichtbarwurden. Dadurch bietet sich Fülle interes-santer Perspektiven und weitere Interpretati-onsmöglichkeiten, die neue Ansätze fürweitere Forschungstätigkeit zum Thema (post-)koloniale Literatur eröffnen, auf deren Prä-sentation auf weiteren Tagungen wir uns jetztschon freuen können.

Die nächste ASNEL/GNEL Jahreskonfe-renz findet vom 15. – 17. Mai 2009 an der Uni-versität Münster statt.

Francesca Nadja Palitzsch

Im Großen Sitzungssaal des Philosophikums begrüßte Prof. Dr. Rainer Emig die Teilnehmer der ASNEL/GNELJahreskonferenz 2008.

Chamer Straße 26 · Regensburg · Telefon 0941 /466286-0 · www.getraenke-rieder.de

Uni regional U-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 4

Der Lehrstuhl Öffentliches Immobilien-recht von Prof. Dr. Jürgen Kühling, LL.M.beleuchtete vor zahlreichen Zuhörernrechtliche Konsequenzen aus demUNESCO-Welterbestatus für planendeKommunen sowie Urheberrechte desArchitekten gegenüber Bauherren

„Wir wollen eine lebendige Streitkultur“,sagte Oberbürgermeister Hans Schaidingerzum Auftakt der „Regensburger Immobilien-Streitgespräche“ (RegIS) im Salzstadel. Vorzahlreichen Zuhörern aus universitären wieaußeruniversitären Kreisen widmete sich derLehrstuhl für Öffentliches Recht und Immobi-lienrecht von Prof. Dr. Jürgen Kühling am 28.April sowie am 26. Mai aktuellen Themen ausdem Öffentlichen Immobilienrecht mit juristi-schem wie gesellschaftspolitischem Konflikt-potenzial. Ziel und Motivation der neuenVeranstaltungsreihe ist es, allen Interessiertenin öffentlichen Podiumsdiskussionen Ein-blicke in die komplexen Rechts- und Interes-senlagen zu vermitteln, die im Zusammenhangmit der Planung und Verwirklichung vonImmobilienvorhaben auftreten können. Dasshierbei durchaus ein streitiger Diskurs ent-stehen kann, haben die beiden sehr gutbesuchten Veranstaltungen im Sommerseme-ster 2008 prompt bewiesen.

Völkerrechtliche Pflichten vs. kommunaleAutonomie

Beim 1. Immobilien-Streitgespräch am 28.April wurden die rechtlichen Konsequenzenaus dem UNESCO-Welterbestatus am Bei-spiel der Waldschlößchenbrücke im DresdnerElbtal kontrovers diskutiert. Das Problem der„Welterbeverträglichkeit“ von Bauvorhabenist vielgestaltig. Hochhausplanungen amDeutzer Rheinufer in Köln scheiterten amWiderstand der UNESCO wegen der befürch-teten Zerstörung einer exponierten Sichtachseauf den Dom. Eine Windparkanlage nahe derWartburg wurde wegen der kritisierten Beein-trächtigung der geschützten Umgebung desWeltkulturerbes nicht realisiert. „Rote Liste“,Sichtachsen, Pufferzonen - Welterbe zu seinbeinhaltet neben der Auszeichnung auch(neue) Pflichten.

Im Salzstadel wurde der aktuelle Fall der„Waldschlößchenbrücke“ zum Anlassgenommen, die rechtlichen Konsequenzen ausder Welterbekonvention für die planendenKommunen unter die Lupe zu nehmen. Ineinem einführenden Referat erläuterte derrenommierte Völkerrechtler Prof. Dr. UlrichFastenrath (Technischen Universität Dresden)die juristischen Grundlagen. Daran ansch-ließend beschrieb Dr. Hans-Joachim Brauns(Sprecher der Bürgerinitiative „Pro Wald-schlößchenbrücke e.V.“) äußerst lebendig dieVerständigungsschwierigkeiten in Dresdenzwischen lokaler Ebene und den Entschei-dungsgremien der UNESCO. Einen Teil derVorwürfe konnte Dr. Birgitta Ringbeckgleichsam als Antipodin (Delegierte der Kul-

tusministerkonferenz beim Welterbekomiteeder UNESCO) zurecht rücken. Den Bogennach Regensburg schließlich spannte ChristineSchimpfermann (Planungsreferentin der StadtRegensburg), die praktische Erfahrungen unddie Bedeutung des Welterbestatus für Regens-burg erläuterte. Sie schilderte das überzeu-gende Vorhaben der Stadt, einSteuerungskomitee einzusetzen, das ein- biszweimal im Jahr zusammentreten und kriti-sche Bauvorhaben möglichst frühzeitig inRichtung UNESCO kommunizieren soll.Einen ähnlichen Konfliktfall wie im DresdnerElbtal wolle man unter allen Umständen ver-meiden. Schimpfermann gestand jedoch zu,dass dies angesichts der kontinuierlich erfor-derlichen Weiterentwicklung städtebaulicherInfrastruktur kein leichtes Unterfangen sei.

Immobilien als urheberrechtlich geschützteWerke

Beim 2. Immobilien-Streitgespräch wurdeein weiteres aktuelles Thema aus der immobi-lienrechtlichen Praxis aufgegriffen: das Urhe-berrecht des Architekten. Weit mehr Bauwerkewerden dadurch vor Veränderungen geschütztals dies der Allgemeinheit bekannt ist.Eigentümer stellen oftmals bei späterenUmbauten mit Erstaunen fest, dass ihrem Vor-haben ungeachtet des erworbenen EigentumsRechte des Architekten entgegenstehen. BeiMeinungsverschiedenheiten stellt sich dannschnell die Frage: Wer entscheidet, was gebautwird - der Bauherr oder der Architekt? Dervielfach diskutierte Fall um die Deckengestal-tung des Berliner Hauptbahnhofs steht bei-spielhaft für diesen sich nicht selten stellendenKonflikt.

Am 26. Mai trafen sich in Regensburg zweiausgewiesene Experten dieses Gebiets aufdem Podium: Rechtsanwalt Prof. Dr. Winfried

„Regensburger Immobilien-Streitgespräche“ erfolgreich gestartet

Stadt und Universität

Bullinger aus Berlin sowie Rechtsanwalt Alex-ander Baden aus Hamburg, die als Prozessver-treter im Gerichtsverfahren zwischen derDeutschen Bahn AG und dem ArchitektenMeinhard v. Gerkan vor dem LandgerichtBerlin agierten. Da der Streit zwischenzeitlichdurch einen Vergleich beendet worden ist,konnten die beiden Gäste nach ihren ein-führenden Referaten mit einer gewissenDistanz zum aktuellen Streitfall sehr sachlichüber die zugrunde liegenden Rechtsfragen dis-kutieren und haben sich dabei letztlich glei-chermaßen für einen nachhaltigen Schutz desArchitekten stark gemacht. So schützt dasUrheberpersönlichkeitsrecht vor Entstel-lungen und schwerwiegenden Beeinträchti-gungen des Architektenwerkes, wenn seineberechtigten Interessen durch bauliche Maß-nahmen gefährdet werden können. Übersolche unbestimmten Begriffe lässt sich aller-dings unter Juristen trefflich streiten. Diesestehen vor der schwierigen Einschätzung,wann von einer Verfälschung der Urheberlei-stung gesprochen werden muss. Aufgrund derVererblichkeit des Urheberrechts müssen unterUmständen Meinungsverschiedenheiten garnoch bis zu 70 Jahre nach dem Tode des Archi-tekten mit dessen Erben ausgetragen werden.Ob Bauvorhaben am Urheberrecht scheitern,hängt nach der gesetzlichen Regelung imZweifelsfalle von einer Interessenabwägungab. Diese muss neben den Gestaltungsinter-essen auch die wirtschaftlichen Belange desBauherren angemessen berücksichtigen. Dieentsprechenden Bewertungsparameter sind indem Fachgespräch auf hohem Niveau sehrdeutlich geworden.

Die nächsten „Regensburger Immobilien-Streitgespräche“ finden voraussichtlich imSommersemester 2009 statt.

Im Rahmen der „Regensburger Immobilien-Streitgespräche“ (RegIS) im Salzstadel widmete sich der Lehr-stuhl für Öffentliches Recht und Immobilienrecht von Prof. Dr. Jürgen Kühling am 28. April sowie am 26.Mai aktuellen Themen aus dem Öffentlichen Immobilienrecht mit juristischem wie gesellschaftspoliti-schem Konfliktpotenzial.

Uni ProfilU-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 5

SIFE-Team der Universität Regensburg gewinnt Spirit Award!

Bei SIFE - Students in Free Enterprises -handelt es sich um die weltweit größte inter-nationale Studentenorganisation. SIFEwurde 1975 in den USA gegründet undarbeitet seit 2003 in Deutschland, unter-stützt von Studierenden, Universitätensowie den größten deutschen und interna-tionalen Unternehmen.

Die Idee von SIFE ist es, Studierenden dieMöglichkeit zu bieten, ihr erworbenes theore-tisches Wissen in selbst entworfene Praxispro-jekte einzubringen. Im Rahmen derUmsetzung eigener Ideen zu eigenständigdurchgeführten, sinnvollen Praxisprojektenkönnen schon frühzeitig „entrepreneurialskills“ erworben und wirtschaftliche Perspek-tiven auch für Dritte eröffnet werden. DieErfahrung zeigt, dass ein solches Engagementneben dem Studium oftmals mit erhöhtenberuflichen Chancen belohnt wird.

Einmal im Jahr treffen sich alle Teams deut-scher Hochschulen, um ihre Projekte imRahmen des SIFE-Landeswettbewerbs vorzu-stellen. Eine Jury, bestehend aus namhaftenUnternehmensvertretern, entscheidet darüber,welches Team Deutschland auf dem jährlichstattfindenden SIFE World Cup vertritt. Derdiesjährige SIFE-Landeswettbewerb fand am19. und 20. Juni 2008 in Düsseldorf statt. 17Teams deutscher Hochschulen nahmen andiesem spannenden Wettbewerb teil. Hierbeiwurde das Team der Universität Regensburg(Anna Bruckmoser, Dajana Davidovic, Katha-rina Dürmeier, Markus Feuerecker, MichaelGriesbeck, Oktawian Torchala, Daniel Uhle-mann, Alexander Keller, Albert Krohmer, Flo-rian Eckert, Thomas Schindler, Florian Rappl;Faculty Advisor: Birthe Soppe und PhilippMatthes vom Lehrstuhl Prof. Dr. Dowling)nach einem spannenden Wettkampf auchdieses Jahr mit dem Spirit of SIFE Awardausgezeichnet. Mit diesem Preis wird dasTeam geehrt, dessen Projekte sich durch eineaußergewöhnliche Kreativität, Dringlichkeitund Authentizität auszeichnen.

Das SIFE-Team der Universität Regens-burg ging mit drei Projekten ins Rennen: saveour future, save our society und save ourworld. Die Projektidee von save our future ent-stand vor dem Hintergrund des immer bedroh-licher werdenden demographischen Wandels.Ziel des Projektes ist es, junge Berufsschülerfür die Thematik der Altersvorsorge zu sensi-bilisieren. In Zusammenarbeit mit DWSInvestments, der führenden deutschen Fond-gesellschaft, bietet das Team der Uni Regens-burg 1,7 Millionen Berufsschülern inDeutschland die Möglichkeit, sich frühzeitigüber ihre finanzielle Zukunft zu informierenund sich entsprechend abzusichern. DerZweck des zweiten Projekts, save our society,ist es, die soziale Straßenzeitung „Donaus-trudl“ aus Regensburg fachkundig zu unter-stützen. Die Studenten führten diverseMarketingaktionen durch, um die Attraktivitätder Zeitung für die Leserschaft zu steigern.Bspw. richteten sie die „junge Seite“ ein, um

die Zeitung auch für jüngere Leser interes-santer zu gestalten. Im Rahmen des drittenProjekts, save our world, widmete sich dasTeam dem aktuellen Thema Klimawandel undhat diesbezüglich ein Konzept zur Gewinnungneuer Flächen für Photovoltaikanlagen ent-wickelt.

Nach diesem großen Erfolg des SIFE-Teams der Universität Regensburg ist das Ziel

für das kommende Jahr, die Trophäe des Lan-dessiegers nach Hause zu holen, um Deutsch-land beim SIFE Word Cup vertreten zukönnen. Dafür benötigt das Team jedoch wei-tere Unterstützung! Interessierte können sichunter www.sife-regensburg.de informierenoder eine E-Mail an [email protected] schreiben.

Im April 2008 veranstaltete das Europaeumder Universität Regensburg eine Fachex-kursion zum Thema „Tschernobyl – dieReaktorkatastrophe und ihr Erinnern inder Ukraine“. Von 1. bis 12. April trafen 18Studierende und Mitarbeiter des Euro-paeum in Kiew die sog. ‚Liquidatoren’, diedamals im Katastrophen-Einsatz waren,sowie ukrainische Wissenschaftler, Intellek-tuelle und Kulturschaffende.

Am 26. April 1986 ereignete sich im AKWTschernobyl in der damaligen Sowjetunioneine der verheerendsten Katastrophen derMenschheit. Bei einem geplanten Test imReaktor kam es zu einem tragischen Unfall,infolge dessen ein immenser Grad an radioak-tiver Strahlung freigesetzt wurde, die nicht nurim näheren Umfeld zahlreiche Opfer forderte.Zwar wurde auch in Westeuropa 2006 des 20.Jahrestags des Unglücks gedacht, doch die

noch heute sichtbaren Folgen der Katastrophein Osteuropa, neben Belarus vor allem in derUkraine, bleiben hier verborgen – noch mehrfür die jüngere Generation, die die Folgen desUnfalls damals nicht einmal im eigenen Landbewusst miterlebt hat.

Dies machte das Vorhaben des Europaeumder Universität umso interessanter: ein wis-senschaftliches Forschungsseminar zumThema Tschernobyl zu initiieren, welches ineiner Exkursion vor Ort vertieft werden sollte.Unter Leitung von Prof. Dr. Walter Koschmalund Christian Schramek M.A. widmeten wiruns im kulturwissenschaftlichen Seminar denverschiedenen Aspekten des Erinnerns an dasReaktorunglück in der Ukraine: Ist dasGedenken an den Unfall heute noch lebendig?Welche sozialen und politischen Konse-quenzen brachte das Unglück mit sich? Wurde

Tschernobyl – die verdrängte Katastrophe?

aus dem Europaeum

•• siehe Seite 6

Regensburger Studierende vor dem Unglücks-Reaktor in TschernobylFoto: privat

Uni international U-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 6

•• Fortsetzung von Seite 5

Tschernobyl in der heute unabhängigenUkraine künstlerisch-literarisch verarbeitet?Diese Fragestellungen waren umso span-nender, als die Forschung ihren Schwerpunktbisher vielmehr auf medizinische und biologi-sche Implikationen legte. Initiiert wurde dieExkursion nach Kiew von Dina Mazur, einerukrainischen Studentin der Ost-West-Studien,die auch die Organisation vor Ort übernahm.

Nachdem wir uns im Seminar einen erstenRahmen erarbeitet hatten, reisten wir nachKiew, um die weiteren zahlreichen Fragen zuklären und das Gespräch mit Wissenschaftlernund Betroffenen zu suchen. So stellten unsukrainische Soziologen zunächst die gravie-renden demographischen und sozialen Konse-quenzen des Unglücks vor. Infolge der – leidersehr spät erfolgten – Massenevakuierung derStadt Pripjat und des Bezirks um Tschernobylleiden Betroffene nicht nur an gesundheitli-chen Folgen, sondern auch an der Umsiedlungaus einem eher ländlichen Gebiet in dasKiewer Plattenbauviertel Trojeschtschina undder damit bewirkten Desintegration: Sie wiegtfür die Opfer teils noch schwerer als dieerhöhte Strahlenbelastung. Erwähnenswert istvor allem das Schicksal der „Liquidatoren“,die 1986 erste Maßnahmen zur Eindämmungder Katastrophe durchführten, in der Folgezeitselbstlos das radioaktive Kernkraftwerkabdichteten, Aufräumarbeiten durchführtenund damit ganz Europa vor einer nochgrößeren Katastrophe bewahrten – um denPreis ihrer Gesundheit und oftmals ihresLebens.

Im Rahmen der Exkursion konnten wir ineiner Kiewer Selbsthilfegruppe mehrere„Liquidatoren“ treffen, die uns in sehr persön-lichen Gesprächen ihre tragischen Erlebnisseschilderten. Schockierend waren für uns nichtnur die dramatischen gesundheitlichen Folgendes Einzelnen, sondern auch der Umgang desStaates mit den Überlebenden, die trotz ihrergroßen Anzahl kaum finanzielle oder psycho-logische Hilfe erhalten. Die Begegnungenzeigten uns, dass das Gedenken an Tscher-nobyl seitens des Staates, zum Teil aber auchinnerhalb der Gesellschaft, marginalisiert,sogar aktiv verdrängt wird. Ein Paradox: Viele„Liquidatoren“ sehnen sich nach der „Sowjet-zeit“ zurück, obwohl ihr Leiden auf deutlicheSystemfehler im Kommunismus zurückge-führt werden kann. Doch die Sowjetunionwürdigte deren Heldentaten, während derjunge Nationalstaat Ukraine hier deutlichhinter den Erwartungen bleibt: Sozialpro-gramme werden zurückgefahren, der Staatkämpft mit der Transformation der Planwirt-schaft, worunter zuvorderst die sozial Schwa-chen leiden. Hingegen scheint es, dass dieUkraine ihre Unabhängigkeit wegen des kon-troversen Agierens seitens Moskau geradedem Reaktorunglück „verdankt“ – ein Grundmehr, dass die Ukraine wegen ihres Anspruchsals moderner Staat die Erinnerung an Tscher-nobyl meidet und die Regierung sich sogarlange schwer tat, Tschernobyl-Gedenktageanzuerkennen.

Die Einzelschicksale der „Liquidatoren“wurden umso greifbarer, als sich ein Teilunserer Gruppe ein Bild des Geschehens in derheute nur mehr gering kontaminierten „Sperr-zone“ um Tschernobyl machen konnte, in dersich die „Geisterstadt“ Pripjat und verlasseneDörfer befinden.

Mit dem wohl bedeutendsten Erinnerungs-ort, dem „Tschernobyl-Museum“, konnten wiruns wiederum in Kiew auseinandersetzen. Wirstellten erstaunt fest, dass selbst ein Museumzur Aufarbeitung der Katastrophe Religionund Mythenbildung bemüht und stark an Emo-tionen appelliert, so dass es eher ein Ort desGedenkens ist als ein Ort der wissenschaftli-chen Erklärung und Dokumentation von Ursa-chen und Folgen der Katastrophe.

Eine interessante Erfahrung war ferner dasTreffen mit Germanistik-Studenten der KiewerTaras-Schewtschenko-Universität, die auchden Umgang ihres Staates mit der Katastrophemonierten: So wurde die Abschaltung desTschernobyl-Reaktors (die erst im Jahr 2000erfolgte) als nützliches Druckmittel der Regie-rung in internationalen Verhandlungen mis-sbraucht. Noch schwerer wog für dieStudenten, dass ihr Land im Westen primär mitTschernobyl assoziiert wird. Hinsichtlich desWunsches nach Erinnerung oder eben Nicht-Erinnerung wurde somit auch eine Kluft zwi-

schen der älteren und der jüngeren Generationsichtbar.

Diese und noch viel mehr Impressionenwerden im kommenden Herbst an der Univer-sität in einer Ausstellung auch mit umfangrei-chem Fotomaterial dokumentiert, zu der schonvorab alle Interessierten herzlich eingeladensind!

Nicht möglich gewesen wäre dieses sehrergiebige Projekt ohne die sehr gute Koopera-tion mit der Taras-Schewtschenko-UniversitätKiew sowie die finanzielle Unterstützung desDAAD, der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. undseitens BAYHOST.

Johannes Bade

Weitere Informationen:www.europaeum.de

U-Mail Redaktionsschluss

Oktober 2008ist der 23. September

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Bereits zum zweiten Mal haben sichDozenten und Studenten der Theologisch-Hussitischen Fakultät der Karls-Univer-sität Prag und des Instituts für EvangelischeTheologie der Universität Regensburg imRahmen eines Blockseminars zusammenge-funden. Das Thema der diesjährigen Ver-anstaltung lautete “Erziehung und Bildungin der böhmischen und deutschen Refor-mation”.

Für die Organisation auf tschechischerSeite zeichneten der Dekan der Theologisch-Hussitischen Fakultät, Prof. Dr. Jan B. Lášeksowie dessen Oberassistent ThDr. Pavel Helanvom Lehrstuhl für Kirchengeschichte als auchder Inhaber des Lehrstuhls für SystematischeTheologie PD Dr. Jiøí Vogel und verantwort-lich. Die Seminarleitung auf deutscher Seiteoblag dem Vertreter des Lehrstuhls für Religi-onspädagogik und Didaktik, Herrn PD Dr.Thomas Kothmann sowie den Institutsmitar-beitern Dr. Andrea König und Matthias HollM.A.

Ende April waren die Regensburger Teil-nehmer nach Prag gereist, um sich bei Vor-trägen, Exkursionen und im persönlichenGespräch mit dem Seminarthema auseinan-derzusetzen. Dabei standen vor allem Lebenund Wirken von Jan Hus, Lukas von Prag undJan Amos Comenius im Mittelpunkt des Inter-esses.

Das Programm in Tschechien beinhalteteals Höhepunkte eine Begegnung mit dem hus-sitischen Bischof der Diözese Pilsen MGRMichael Moc, die Teilnahme an einer öffentli-chen Disputation in der Karls-Universität inAnwesenheit des Rektors Prof. Dr. Dr. VáclavHampl und zahlreicher anderer Würdenträgersowie ein Besuch der als Hochburg der Hussi-tenbewegung bekannten südböhmischen StadtTábor.

In Regensburg erwarteten die tschechi-schen Gäste Fachvorträge und Seminarein-heiten zum Bildungsverständnis bei MartinLuther und Philipp Melanchthon und zu denImpulsen, die davon auf die Entwicklung desVolksschulwesens und des höheren Schulwe-sens ausgingen.

Eine Stadtführung zum Thema “Das prote-stantische Regensburg”, die Besichtigung derDreieinigkeitskirche, des ersten evangelisch-lutherischen Kirchenneubaus in Regensburg(1627-31) und eine Begegnung mit “Gestaltenund Epochen evangelischer Musikge-schichte”, vermittelt durch Pfarrer Dr. Wolf-gang Körner, rundeten das Programm ab. Denfeierlichen Abschluss der Seminarveranstal-tung in Regensburg bildete schließlich derUniversitätsgottesdienst in der Neupfarrkircheunter der Leitung von Studentenpfarrer Frie-drich Hohenberger. Die Predigt, in Form einerKanzelrede hielt, in deutscher Sprache, Prof.Dr. Jan B. Lášek.

Die erfolgreiche Veranstaltung wird aufWunsch aller Beteiligter im nächsten Jahr eineFortsetzung finden wird.

Matthias Holl

Die Reformation als Bildungsbewegung:Deutsch-tschechische Perspektiven

Uni Partner

In der Neupfarrkirche Regensburg (vorne von li.):PD Dr. Jirí Vogel, Dr. Andrea König, Matthias Holl;M.A.; dahinter Dekan Prof. Dr. Jan B. Lásek, Stu-dentenpfarrer Friedrich Hohenberger, PD Dr.Thomas Kothmann

Die Uni-Big Band, die neuerdings unterdem Namen Uni Jazz-Orchester (UJO) fir-miert, existiert seit 1999 und stand bis 2007unter der Leitung von Wolfgang Dersch,der diese Aufgabe im Sommer letztenJahres an Christian Sommerer übergab.Seit ihrem Bestehen hat die Band, dieinzwischen zu einer festen Größe im Musi-kleben der Stadt geworden ist, eine enormeEntwicklung durchgemacht.

Kürzlich folgte die Band einer Einladungnach Prag und spielte dort im Wechsel mit derBig Band einer dortigen Musikschule auf derBühne des Barácnická rychta, einer ArtBrandl-Bräu mit einem Theatersaal und eineralten Varieté-Bühne (unweit der Nikolaus-Kirche auf der Prager Kleinseite).

Gastgeber und Pendant bei diesem Konzertwar die Základní Umelecká Škola (Musisch

Uni Jazz-Orchester gastiert in Prag

Uni Kultur

Das Universitäts-Jazz-Orchester unter der Leitung von Christian Sommerer bei seinem Auftritt auf derBühne des Barácnická rychta in Prag.

•• siehe Seite 8

4. Firmenkontaktmesse Das neue Konzept der jährlich stattfindenden

Personalmesse “Karriere-Kontakte” wurdesowohl von den Studierenden als auch von denteilnehmenden Unternehmen sehr gelobt. Zumersten Mal veranstaltete die Abteilung “Marke-ting & Career Services” das Event nicht nur fürWirtschaftswissenschaftler, sondern für alleFachbereiche und Branchen. Zudem war dieMesse doppelt so groß wie bisher. Insgesamt 54Firmen präsentierten sich den RegensburgerStudierenden am 18. Juni mit Messeständen imAudimax Foyer. In drei Räumen gab es einganztägiges Vortragsprogramm mit Unterneh-menspräsentationen und Vorträgen zu Karriere-Themen. Dabei waren beispielsweise dieMaschinenfabrik Reinhausen, die Witt-Gruppeund Ratiopharm. Auch die Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft Ernst & Young und die Bera-tungsfirma Accenture sowie die MünchnerWerbeagentur Serviceplan waren vertreten.

(Mehr dazu auf www..karriere-kontakte.de

Kontakt: Dipl.-Medienwirtin Lucie PeetzMarketing & Career ServicesTel. 0941/ 943 2662, Fax 0941/ 943 1738,E-Mail: [email protected]

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•• Fortsetzung von Seite 7

orientierte Grundschule), deren Leiter, Schul-direktor Bc. Miroslav Pikhart (øeditel školy),das Zusammentreffen der beiden Bands vontschechischer Seite arrangiert hatte.

Vor ca. 120 Gästen spielte zunächst unterder Leitung von Vojtech Pacák die Big Bandder Musikschule, die ein erstaunlich breitesRepertoire von Jazz Standards, bekanntenNummern aus dem Repertoire der Bands vonDuke Ellington oder Count Basie bis hin zuHits von Stevie Wonder und den RollingStones anbot, dieser Aufgabe aber in

allen Sätteln gerecht wurde, was dasPublikum auch begeistert honorierte. Trotzdes jungen Durchschnittalters wussten diejungen MusikerInnen durch eine erstaunlicheSoundqualität und Satzdisziplin zu über-zeugen. Vor allem bei den rockigeren Num-mern sprühte die Band vor Spielfreude undEnergie.

Die zweite Hälfte des Konzerts bestrittdann unter den kritischen Ohren der tschechi-schen Gastgeber das Uni Jazz OrchesterRegensburg, das sich einer engeren Jazz-Defi-nition verpflichtet weiß und eine bunte Palettevon Gershwin, Glenn Miller, Stan Kenton undCount Basie bis hin zu Sommerers Lieblings-arrangeur Bill Holman bot. Speziell die Bear-

beitungen deutscher Arrangeure wie z.B. Tor-sten Maass´ furiose

Version von “John Brown´s Body”, oderdie zeitgenössische Ballade “Epilogue” vonBill Duncliffe, die im modernen jazzorche-stralen Bereich angesiedelt ist, unterstreichendie Bestrebungen, dem Klangkörper dasGesicht eines zeitgemässen Jazzorchesters zugeben. Es überzeugten auch die Solisten, woneben Sebastian Riescher (Altsaxophon),Andreas Sedlmaier (Klavier) auch MichaelKopecky an der Trompete glänzte. Als Solistbei Stan Kenton´s “Out Of Nowhere” glänzedann Tilman Ullrich am Tenorsaxophon undverlieh dem Abend mit dieser Zugabe einenswingenden, würdigen Abschluss.

Die Darbietung des UJO fand bei dem sach-kundigen Publikum großen Anklang. Schul-direktor Pikhart zeigte sich begeistert und sahden Zweck des Doppelkonzerts erfüllt. BeideEnsembles konnten sich gegenseitig bef-ruchten.

Von daher ist es naheliegend, die Kontaktezwischen den Musikern zu vertiefen und dasExperiment auf deutscher Seite zu wieder-holen. UMD Graham Buckland, der amZustandekommen dieses Austauschs wesent-lich beteiligt war, sprach deshalb gern eine

Gegeneinladung aus, der die tschechischenMusiker (hoffentlich bald) nur zu gerne Folgeleisten werden.

R. F. Dietze

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Schuldirektor Bc. Miroslav Pikhart kündigt die BigBand der Základni Umelecká Skola an, die von Voj-tech Pacák (vorne) geleitet wird. Fotos: R. F. Dietze

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Zum Gedenken an den langjährigen Leiterdes Rechenzentrums der UniversitätRegensburg, Dr. Bernd Knauer, hat die Uni-versität im Herbst 2006 eine Gedenkaus-stellung veranstaltet, in der ein Querschnittdurch die von Dr. Knauer geschaffenen Ten-segrity-Figuren gezeigt wurde (U-Mailberichtete).

Auf Anregung des Wissenschaftsministe-riums wurde diese Ausstellung im April 2008in dessen Räumen wiederholt.

Höhepunkt der Ausstellung war ein offizi-eller Rundgang mit Staatsminister Dr. ThomasGoppel, bei dem der jetzige Leiter des Rechen-zentrums, Martin Wimmer das Werk von Dr.Knauer erläuterte und als Andenken an dieAusstellung dessen Publikation Tensegrities –Beispiele, Erfahrungen, Rezepte überreichte.

„Tensegrity“ ist ein Kunstwort aus den eng-lischen Begriffen tension (Spannung) und inte-grity (Ganzheit). Sie bezeichnet in sich durchZug und Druck stabile Figuren, deren Erfin-dung dem US-amerikanischen ArchitektRichard Buckminster Fuller (1895 – 1983)und seinem Schüler Kenneth Snelson (geb.1927) zugeschrieben wird.

Das aufwändigste Kunstwerk aus derWerkstatt von Dr. Knauer befindet sich heuteim Klinikum der Universität Regensburg. Es

Regensburger Tensegrity-Figuren im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und KunstEin Beitrag zum Jahr der Mathematik

Uni Kultur

Martin Wimmer, der Leiter des Rechenzentrums der Universität Regensburg, weiht Staatsminister Goppel indas Geheimnis der Tensegrity-Skulpturen ein, mit denen sich Dr. Bernd Knauer gern beschäftigte.

Wie können die unterschiedlichen individu-ellen Fähigkeiten von Männern und Frauenoptimal genutzt werden? Welche Karrier-ewege für Naturwissenschaftlerinnen undNaturwissenschaftler gibt es? Und waskönnen Studentinnen und Studenten derNaturwissenschaften tun, um ihre berufli-chen Karrieren besser zu planen, voranzu-treiben und Familie und Beruf miteinanderzu vereinbaren? Um diese und damitzusammenhängende Fragen aus verschie-denen Blickwinkeln zu beleuchten und zudiskutieren, fand am 26. Mai 2008 eine Vor-tragsreihe zum Thema Karriere und Kar-riereplanung fürNaturwissenschaftlerinnen und Naturwis-senschaftler statt, organisiert durch dieFakultät Chemie und Pharmazie der Uni-versität Regensburg.

Drei Referentinnen aus Industrie undHochschule berichteten über ihre Berufsfelder

Individuelle Fähigkeiten – Chancen für gleichberechtigte Karrieren?Diskussionsveranstaltung zur Karriereplanung für Naturwissenschaftler/innen

Hochschulpolitik

kann im Lichthof des Bauteils C 4 besichtigtwerden.

Martin Wimmer

Im Anschluss an die facettenreichen Vorträge wurden unter der Leitung von Frau Dr. Jeanne Rubner (Süd-deutsche Zeitung) die Themenkomplexe „Frauen in Führungspositionen“ und „Karriere mit Kind“ vertieftund kontrovers erörtert.•• siehe Seite 10

Uni intern U-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 10

•• Fortsetzung von Seite 9

und eigene Erfahrungen. Darüberhinauszeigten sie Wege auf, wie naturwissenschaft-liche Karrieren verlaufen können und was beider Planung und Verfolgung der eigenen beruf-lichen Laufbahn – auch in Hinblick auf Ver-einbarkeit von Familie und Job – zu beachtenist.

Finanziert wurde die Veranstaltung ausMitteln des Gleichstellungspreises der Uni-versität Regensburg, der im Jahr 2007 derFakultät für Chemie und Pharmazie verliehenwurde.Ansprechpartnerin: Dr. Martina Andratschke (Frauenbeauftragte derFakultät für Chemie und Pharmazie)Institut für Anorganische Chemie Universität Regensburg [email protected]

Tropfende Wasserhähne reparieren, Ener-giesparlampen einbauen, die Heiztempe-ratur ein Grad absenken – es sind die vielenkleinen Schritte, die dazu beitragen, in derSumme Strom, Ressourcen und Geld zusparen und obendrein die Umwelt zuschonen. An der Uni Regensburg gibt esMenschen, die sich hinter den Kulissen mitdiesen kleinen Stellschrauben zum Energie-sparen beschäftigen: Die Referatsleiter derTechnischen Zentrale, die Meister der ein-zelnen Fachreferate und Dr. MartinPostner, Leiter des Referats Umweltschutz /Entsorgung.

In den letzten Jahren ist diese Arbeit derTechnischen Zentrale durch die steigendenEnergiepreise immer wichtiger geworden:„Gebaut und geplant wurde die RegensburgerUni in den 1960er und ‘70er Jahren, zu Zeiten,in denen der Liter Heizöl nur zehn Pfennigekostete. Das Thema Energiesparen hatte fürdie Architekten und Planer damals einfachnoch nicht den hohen Stellenwert wie heutzu-tage“, erklärt Postner. Die frühere Sorglosig-keit macht sich jetzt dadurch bemerkbar, dassan kalten Wintertagen bis zu 20.000 EuroHeiz- und Stromkosten anfallen. Die Kollegenaus der Technischen Zentrale der Uni tun ihrBestes, um diese Kosten zu reduzieren und dieUni umweltverträglicher arbeiten zu lassen: Sowurden in den vergangenen Jahren die Rege-lung von Heizungs- und Lüftungsanlagenmodernisiert, Wärmerückgewinnungsanlageneingebaut und Beleuchtungsanlagen gegenmoderne Energiesparlampen ausgetauscht, umnur einige der wichtigsten Maßnahmen zunennen.

Gegenläufige Entwicklungen Gleichzeitig gibt es an der Uni Entwick-

lungen, die der Einsparung von Energie undWasser zuwider laufen, die aber durchaus

erwünscht sind: So kommen fast in jedemWintersemester mehr Neuzugänge an denRegensburger Campus; mehr Studierendebrauchen insgesamt natürlich auch mehrStrom und Wasser, und es kommt zu längerenNutzungszeiten von Hörsälen, Seminarräumenund Bibliotheken. Doch trotz dieser Entwick-lungen hat es die Technische Zentrale über dieJahre hinweg geschafft, den Verbrauch anelektrischer Energie konstant zu halten undden Bedarf an Wärmeenergie und Wassersogar erheblich zu senken.

Unterstützung von studentischer Seite Mit ihren Projekten rund ums Energie-

sparen ist die Technische Zentrale nicht allein:Eine Gruppe von vier Studierenden der UniRegensburg entwickelte im Sommer 2006 einKonzept für eine rundum effizientere und öko-logischere Universität ohne tiefgreifende bau-liche Veränderungen. Das Konzept entstandals Teilprojekt im Rahmen des Wettbewerbs„Herausforderung Unternehmertum“ der Stif-tung der Deutschen Wirtschaft und der HeinzNixdorf Stiftung.

Anna Bruckmoser, Martina Doppelbauer,Beatrix Eder und Markus Feuerecker hattenbereits konkrete Ideen zur Energieeinsparungund –gewinnung entwickelt, bevor sie sichdurch den Wettbewerb kennenlernten und zueiner Gruppe zusammenschlossen. „UnsereMotivation war, durch die Mitgestaltung beider Energiesanierung die Solidarität der Stu-denten mit ihrer Uni zu fördern“ erklärt Bea-trix Eder. Und Markus Feuerecker ergänzt:„Mehr Austausch zwischen Uni-Verwaltungund Studentenschaft fördert in jedem Fall dieVerbundenheit zum Campus.“ Als Expertenhatten sich die Studierenden den unabhängigenEnergieberater Franz Steinhuber mit ins Bootgeholt. Zusammen erarbeiteten sie ein Ener-giekonzept, dessen Hauptaugenmerk auf Eins-parpotentialen bei den bestehenden Anlagenlag. Darüber hinaus entstand die Idee einerBürgersolaranlage, bei der Photovoltaikmo-dule auf den Flachdächern der Uni installiertwerden könnten. Unter dem Stichwort „GrüneUni“ entwickelte die Gruppe einen Vorschlagzur Bepflanzung der Dächer und Plätze am

Energiesparen an der Universität Regensburg

Lebensraum Universität

Campus, zum einen als ästhetisches Gegenge-wicht zu den Betonbauten, zum anderen zurVerbesserung des Mikroklimas.

Ein gutes halbes Jahr ist vergangen, seit dieStudentengruppe ihr Konzept im Herbst 2007der Technischen Zentrale vorgestellt hat. Eingroßer Teil der studentischen Anregungen ausdem Bereich „Energie einsparen“ konnteumgesetzt oder in bereits laufende Maß-nahmen integriert werden, zum Beispiel dieEmpfehlung, nicht benötigte Leuchtkörper zuentfernen und in Fluren mit Tageslichteinfallsogenannte Lichtsteuermodule einzubauen,die bei Tageslicht oder bei Nacht die Beleuch-tung abschalten. Im Bereich Gebäudeheizungund –nutzung konnte die Technische ZentraleKosten durch ein Heizzeitoptimierungspro-gramm einsparen. Im Moment werden alleHeizungen im Gebäudeteil Philosophie-Theo-logie und im Chemie-Gebäude mit Thermost-atventilen ausgerüstet, die eine Überheizungder Räume verhindern. Außerdem werdenaktuell wassersparende Einsätze in Wasser-hähnen und Duschköpfen installiert und was-serlose Urinale eingebaut.

Energiesparen lebt vom MitmachenWas die Studentengruppe außerdem her-

ausgefunden hat: Am einfachsten lassen sichKosten und Energie sparen, wenn möglichstviele Studenten und Mitarbeiter mithelfen.Wer das Licht ausmacht, wenn ein Raumlänger nicht genutzt wird, wer im Winterstoßlüftet und Türen und Fenster geschlossenhält und wer tropfende Wasserhähne unddefekte Türen an die Technische Zentrale(Telefon 3333) meldet, der leistet einenkleinen, aber in der Summe entscheidendenBeitrag zum Energiesparen und zum Umwelt-schutz an der Universität Regensburg. Auflange Sicht kann so jeder dazu beitragen, Geldim Energiebereich zu sparen.

Übrigens: Weitere Tipps für den sparsamenUmgang mit Energie und Infrastruktur findensich im Internet unter http://www.uni-regens-burg.de/Einrichtungen/Verwaltung/ref_v5/EnergieundKlimaHome.htm

Margit Adler

Uni internU-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 11

Am 26. Juni fand auf dem Campus derUniversität Regensburg das traditionelleSommernachtsfest mit seinem facettenrei-chen Programm statt. Das Highlight war –wie in jedem Jahr – die große Sport-Gala desSportzentrums im Audimax. Was da an Kön-nen, Kunst und Akrobatik gezeigt wurde, rißdie 1500 Besucher im voll besetzten Audimaximmer wieder zu Begeisterungsstürmen hin.

Es lohnte sich allerdings, schon früher da zusein, denn die Auftaktveranstaltungen begannenbereits um 17 Uhr. So bot die Universitätsbi-bliothek Führungen hinter die Kulissen derBibliothek. Volker Debus, der Technische Leiterdes Botanischen Gartens, führte ebenfalls durchsein Reich. Im Theater an der Universität spieltedas ueTheater “Die kleine Macht”. Zumindestzeitlich in Konkurrenz dazu bot das JungChe-mikerForum Regensburg im H 44 eine faszinie-rende Experimental-Show mit dem Motto“Indium Jones – Auf der Suche nach den Ele-menten der Macht”.

Den Auftakt auf dem Forum machten dasUniversitäts-Jazz-Orchester und Rektor AlfZimmer, der die Festgäste von den Stufen desVerwaltungsgebäudes aus begrüßte. Im Foyerder Zentralbibliothek lösten sich dann im 45Minuten-Takt verschiedene Ensembles ab,angefangen mit dem ImprovisationstheaterDINGS, den Kneitingales (einem a capella-Oktett, das eine kreative Mischung von Jazz bisPop darbot) und den Jazznuts, einem Vokal-Ensemble, das schon den Papst bei seinemBesuch an der Universität begeisterte.

Zum Ausklang (nach der Sport-Gala) zogdann das Trio Hien, Heigenhauser, Wackerbauerdie Jazz-Liebhaber in ihren Bann, was beiden,den Musikern und dem Publikum so viel Spaßmachte, dass sie die Zeit vergaßen und bis weitnach Mitternacht aufspielten.

Rockiger und lauter ging’s im AudimaxFoyer zu, wo zu den Rhythmen getanzt wurde,

Das Orchester der Universität Regens-burg feiert seinen 40. Geburtstag und istdamit nur ein Jahr jünger als die Uni selbst.Im Oktober 1968 von sechs Musik-Enthusia-sten in einem Dachstübchen in der Regens-burger Altstadt gegründet ist hat es sichheute zum einem 100 Mitglieder starkenSymphonieorchester entwickelt. Zur Feierdieses runden Geburtstages gab das Uni-Orchester am 19. Juni 2008 ein Jubiläum-skonzert im Audimax der Universität. ZurAufführung kamen Graham Bucklands„Chanticleer“, die „Rhapsody in Blue“ vonGeorge Gershwin mit Kathrin Ebner als Soli-stin am Klavier und Gustav Holsts „Die Pla-neten“.

Graham Buckland, seit 1995 Dirigent desSymphonieorchesters, entwickelte eigens fürdas Jubiläumskonzert eine neue Fassung seinesWerks „Chanticleer“ für großes Symphonieor-chester an, die hier erstmalig zur Aufführunggelangte. Als Solistin in George Gershwins„Rhapsody in Blue“ glänzte Kathrin Ebner, diebereits mehrfach erfolgreich mit dem Kammer-orchester der Universität aufgetreten ist, zuletztim Februar dieses Jahres mit Mozarts Klavier-konzert KV 459.

Als besonderer Geburtstagsgast überraschteder Universitätschor unter der Leitung von Chri-stian Koll im letzten Satz von Gustav Holsts„Die Planeten“, der zwar nicht zu sehen, aberwie eine Art Schwalbennestorgel von fern zuhören war. Das Werk, das Holst in den Jahren

Ein gelungenes Sommer-nachtsfest

Lebensraum Universität

1914 bis 1917 komponierte, zählt wegen seinerNähe zur Filmmusik zu den effektvollsten derklassischen Musik.

Zur Geschichte des UniversitätsorchestersDas Universitätsorchester Regensburg

wurde 1968 vom damaligen Ordinarius fürMusikwissenschaft, Prof. Hermann Beck, mitweiteren fünf Gründungsmitgliedern ins Lebengerufen. Im Sommer 1969 zählte das Orchester20 Mitglieder, darunter hauptsächlich Studie-rende des Faches Musikwissenschaft. Im selbenJahr fand die erste Aufführung in der Mensa derUniversität statt.

Sehr bald öffnete sich das Orchester auch fürMusizierende anderer Fakultäten. In den Jahren1980 bis 1995 leiteten Christian Phyrr undHanns Steger das Orchester, seit 1995 steht esunter der Leitung von Universitätsmusikdirek-tor Graham Buckland.

Der Dirigent des Uni-Orchesters, GrahamBuckland

Buckland stammt aus Weymouth im Südwe-sten Englands. Er studierte in Cambridge, Lon-don und bei dem Janácek-Spezialisten FrantísekJílek in Brünn. Seine dirigentische Ausbildungerhielt er bei George Hust. Bucklands beruflicheLaufbahn begann er als Solorepetitor am Natio-naltheater Prag. Weitere Stationen seiner Arbeitwaren Außig, Nürnberg, Hannover, Hildesheimund Oldenburg, bevor er auf Empfehlung vonProf. Jílek als Operndirektor und Chefdirigentam Nationaltheater Brünn tätig wurde. Seit 1993ist er freischaffender Dirigent, die Leitung desUniversitätsorchesters Regensburg hat er 1995übernommen. 2003 wurde Buckland zum Uni-versitätsmusikdirektor ernannt, 2004 gründeteer das Kammerorchester der Universität. DerKulturpreis der Universitätsstiftung „Pro Arte“wurde ihm 2006 verliehen. Darüber hinaus ist erauch als Komponist und Herausgeber tätig.

Margit Adler/U-Mail

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Das Uni-Orchester feiert Geburtstag Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen des Universitätsorchesters

die DJ Dantl dort auflegte. Auch auf die neuesten Ergebnisse von der

Fußball EM musste nicht verzichtet werden. DieUni-Pizzeria hatte eine Leinwand aufgebaut, aufder man das Geschehen live verfolgen konnte.

R. F. Dietze

Uni intern U-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 12

In ihrer letzten Sitzung hat sich die Pro-jektgruppe „E-Learning an der UniversitätRegensburg“ für den künftigen Einsatz desLernmanagementsystems MOODLE ander Universität Regensburg entschieden.

Die Möglichkeiten, die moderne E-Lear-ning-Systeme bieten, gehen weit über die einesgewöhnlichen Content-Management-Systemshinaus. Im Gegensatz zu eGouverment-Systemen, die im Bereich zur Ressourcenver-waltung (Raumvergabe, Kursanmeldung,Prüfungsordnung, Studienordnung) eingesetztwerden können, wird ein System eingeführt,das die didaktischen Möglichkeiten neuerMedien nutzt. Es verbindet moderne Technikmit handlungsorientierten und anwendungsbe-zogenen Lernmethoden und Arbeitsformen.

Die Projektgruppe „E-Learning an der Uni-versität Regensburg“ hat es sich zur Aufgabegemacht, ein geeignetes System für die Uni-versität auszuwählen und zu etablieren. Geeig-nete vergleichbare Softwareprodukte fand dieGruppe in den Systemen ILIAS undMOODLE, die an deutschen Universitätenbereits mit Erfolg eingesetzt werden. Nachausgiebiger Prüfung und Evaluation derSysteme anhand eines Kriterienkataloges undpraktischen Übungen innerhalb von Testsy-stemen, stimmten die Mitglieder der Projekt-gruppe mit einer 2/3 Mehrheit für den Einsatzdes Lernmanagementsystems Moodle. Aus-schlaggebend waren neben der flexiblenGestaltung und didaktischen Anpassungsmög-lichkeiten von Moodle unter anderem auch dieproblemlose Anbindung der Virtuellen Hoch-schule Bayern (vhb).

Von computergestützen Trainingseinheitenüber vorlesungsbegleitende Kurse (Material-pool, blended learning) bis hin zu konstrukti-vistischen Lernumgebungen, all dies ist inMoodle einfach realisierbar. Dabei unterstütztMoodle ganz wesentlich vernetztes Lernen.Per Mausklick kann der Kursleiter beispiels-weise Chaträume oder Foren eröffnen,Gruppen bilden oder ein Wiki erzeugen, dasvon den Kursteilnehmern gemeinsam bear-beitet werden kann. „Learning communities“,„Peer teaching“, Lernpartnerschaften undTutoren- und Helfer-Systeme können so sehreinfach etabliert werden. Der Dozent stellt miteinem Moodlekurs – möglicherweise beglei-tend zur Präsenzveranstaltung – eine Internet-präsenz zur Verfügung. Neben dem Ma-terial-Download kann die Organisation desKurses mit Hilfe von Terminkalender und Mit-teilungsfunktionen internetgestützt erfolgen.Das eingebaute Testmodul erlaubt die Gestal-tung online-basierter Tests mit verschiedenenFragetypen (Multiple-Choice, Zuordnung,Berechnung, Lückentext….). So kann der Stu-dierende sein Wissen testen und der Dozentwird (zumindest teilweise) von lästiger Kor-rekturarbeit befreit.

Das Rechenzentrum stellt ab dem Winter-semester testweise eine zentrale universitäts-weite Moodleinstanz bereit, deren Gestaltungund Strukturierung von der Projektgruppe „E-Learning“ geplant und umgesetzt wird. Inter-essierte Dozenten und Studierende könnensich im Kurs „Implementierung von Online-kursen und virtuellen Lernumgebungen unter

E-Learning an der Universität RegensburgProjektgruppe entscheidet sich für MOODLE

aus dem Rechenzentrum

Verwendung eines Lernmanagementsystems(61705, WS08/09)“, der als Blockveranstal-tung vom 6.10.2008 bis 10.10.2008 stattfindenwird, Kenntnisse im Umgang mit dem neuenSystem erwerben.

Andreas Wagner

aus dem Klinikum

Immer in Bewegung bleibenDie neueste Generation von Bandscheibenprothesen kann die Beweglichkeit der Halswirbelsäuleerhalten / Immer weniger Verblockungsoperationen notwendig

Nackenschmerzen, die in den Arm aus-strahlen, sowie Kribbel- und Taubheitsge-fühle in den Fingern sind Anzeichen fürBandscheibenprobleme an der Halswirbel-säule. Bei besonders ausgeprägten Vorfällenkönnen Lähmungen in den Armen undsogar Probleme beim Gehen auftreten. Inaller Regel können diese Beschwerdenzunächst ohne Operation behandeltwerden. Sollten sich aber die Schmerzennach vier bis sechs Wochen nicht bessernoder eine ausgeprägte Schwäche auftreten,kann eine Operation an der Halswirbel-säule oft nicht vermieden werden.

Heutzutage kann mit kleinen Schnitten,Eingriffen unter dem Operationsmikroskopund künstlichen Bandscheiben in den meistenFällen die Beweglichkeit der Halswirbelsäuleerhalten werden. An der Klinik für Neurochir-urgie (Direktor: Prof. Dr. Alexander Bra-wanski) des UniversitätsklinikumsRegensburg werden die bewegungserhal-tenden Operationsverfahren mit den neuenImplantaten durchgeführt. Für den Patientenentstehen dadurch keine Nachteile oderzusätzliche Risiken, da die verwendeten Mate-rialien aus dem Bereich der Hüft- und Knie-prothesen bekannt und erprobt sind. "ImGegenteil", erklärt Professor Dr. ChrisWoertgen, Oberarzt an der Klinik für Neuro-chirurgie, "die Patienten haben nach unsererErfahrung den Vorteil, dass sie sich nach demEingriff wesentlich schneller erholen undweiter in Bewegung bleiben können".

Durch die neueste Generation von Band-scheibenprothesen soll diese spätere Einstei-fung vermieden werden. "Bis vor einigenJahren wurde nach Bandscheibenoperationenan der Halswirbelsäule meistens die Wirbel-säule in diesem Bereich versteift", berichtetProfessor Woertgen. Inzwischen werdenimmer weniger dieser sog. Verblockungsope-

rationen durchgeführt.

Die bewegungserhaltenden Operationsver-fahren haben im Gegensatz zur Verblockungkeinen negativen Einfluss auf die fortschrei-tenden Verschleißerscheinungen der angren-zenden Bandscheiben. "Es ist sehr wichtig, dieangrenzenden Bandscheiben zu schonen, umso weitere Bandscheibenvorfälle zu ver-meiden", so Professor Woertgen.

Für weitere Informationen sowie ein persönlichesBeratungsgespräch wenden Sie sich bitte an diePoliklinik für Neurochirurgie unter Tel.: 0941-944-9010.

Impressum ISSN 0557–6377

U - M a i l – R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Herausgeber: Prof. Dr. Alf Zimmer, Rektor der Universität RegensburgRedaktion: Dr. Rudolf F. Dietze, M.A., Pressereferent Beratung: Irma Biebl

Grafik S. 1: rund um die Kugel: Axel RoitzschGestaltungskonzeption: Irmgard Voigt DTP-Layout: Lang Service (www.lang-service.de)

Universitätsstraße 31, 93053 RegensburgTelefon: 0941/943-23 02/-23 04, Fax: 0941/943-49 29, E-mail: [email protected] Internet: URL: http://www.uni-regensburg.de

Erscheinungsweise: monatlich während der Vorlesungszeit. Einzelpreis monatlich 1,-- Euro; Jahresabonnement 5,- Euro. Auflage 6.000.

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die Redaktionbehält sich Kürzungen vor.

Druck: Mittelbayerisches Druckzentrum GmbH & Co KGAnzeigenverwaltung: Mittelbayerische Werbegesellschaft KG Regensburg,Joachim Köhler, Tel. 0941/207-388, Fax 207-122.

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe zum unveränderten Nachdruck freigegeben. Belegexemplar erbeten.

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aus dem Klinikum

Schlüsselrolle bei Immunabwehr aufgedecktBasophile Granulozyten als wichtigen Bestandteil des "immunologischen Gedächtnisses" identifiziert.

Forscher des UniversitätsklinikumsRegensburg unter der Leitung von Prof. Dr.Matthias Mack (Klinik und Poliklinik fürInnere Medizin II) konnten in Zusammen-arbeit mit Forschern der MedizinischenHochschule Hannover (MHH) erstmals denNachweis erbringen, dass basophile Granu-lozyten, eine seltene Population weißerBlutzellen, eine wichtige Funktion für das"immunologische Gedächtnis" und dieAbwehr von Infektionen haben. Bisherwurden Basophile Granulozytenhauptsächlich mit allergischen Reaktionenund Parasiteninfektionen in Verbindunggebracht.

"Es ist uns mit den vorliegenden Untersu-chungen erstmals gelungen, basophilen Gra-nulozyten eine zentrale Funktion in derVerstärkung der körpereigenen Immunreak-tion auf bakterielle Substanzen und Impfstoffenachzuweisen. Unsere Ergebnisse helfenbesser zu verstehen, wie eine Impfung vorInfektionen schützt", erklärt Professor Mack."Daher könnten unsere Arbeiten zukünftig zurEntwicklung noch effektiverer Impfstrategienim Kampf gegen Infektionskrankheiten bei-tragen".

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dassbasophile Granulozyten im Rahmen einer sog.Gedächtnis-Immunantwort Eiweißstoffe, z.B.von Krankheitserregern oder aus Impfstoffen,auf ihrer Oberfläche binden und daraufhinimmunologische Botenstoffe wie beispiels-weise Interleukin 4 und Interleukin 6 frei-setzen. Diese Botenstoffe werden von weiterenZellen des Immunsystems (T-Zellen und B-Zellen) benötigt, um Antikörper gegen Krank-heitserreger zu produzieren und diese zuzerstören.

Obwohl Basophile Granulozyten wenigerals 1% der weißen Blutkörperchen ausmachen,sind sie bei einer Gedächtnis-Immunantwortdie mit Abstand wichtigste Quelle für dieseBotenstoffe: "Eine effektive Immunantwort imWirtsorganismus bei Immunisierung mit bak-teriellem Proteinantigen erfolgte nur beiAnwesenheit basophiler Granulozyten. Daszeigten infektionsbiologische Untersuchungenmit dem Erreger Streptococcus pneumoniae,einem der Haupterreger der bakteriellen Lun-genentzündung. Im Gegensatz dazu führte dieexperimentelle Entfernung der basophilenGranulozyten während des Immunisierungs-prozesses zu einer massiven Verschlechterungdes Immunisierungserfolges", erläutert PD Dr.Ulrich A. Maus von der MHH.

Die vorgestellten Forschungsarbeitenwurden in der aktuellen Online-Ausgabe vonNature Immunology (DOI: 10.1038/ni.1621)publiziert.

Hintergrund: Gedächtnis-ImmunantwortDie Immunantwort ist die Reaktion des

Wirts, um einen Krankheitserreger abzu-wehren. Als Immunantwort der akuten Phasebezeichnet man die Veränderungen im Blut in

der frühen Phase einer Infektionskrankheit.Das immunologische Gedächtnis führt dazu,dass die erworbene Immunantwort schnellerund effektiver erfolgt, wenn der Körper bereitszuvor mit dem Antigen Kontakt hatte.

Sind die Gene schuld an Gicht?Regensburger Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass bestimmte Genveränderungen in direktenZusammenhang mit dem Auftreten der Volkskrankheit Gicht stehen. Die Ergebnisse erschienen imOnline-Journal PLoS ONE.

Eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. ChristianHengstenberg aus der Klinik und Poliklinik fürInnere Medizin II des UniversitätsklinikumsRegensburg hat genetische Variantenbeschrieben, die das Risiko an Gicht zuerkranken beeinflussen. Die Analyse wurde imRahmen der Regensburger Herzinfarkt-Fami-lienstudie an 665 Gicht-Patienten durchge-führt. Verglichen mit derselben Anzahlgesunder Probanden wurde gezeigt, dassbestimmte Veränderungen im GLUT9-Gendas Gichtrisiko - unabhängig vom Geschlecht- um mehr als 60% erhöhen. Das Gen GLUT9,auch als SLC2A9 bezeichnet, wurde kürzlichim Zusammenhang mit erhöhten Serum-Harnsäurespiegeln beschrieben. ErhöhteSerum-Harnsäurespiegel (Hyperurikämie)sind als eine Ursache von Gicht bekannt.

Die Arbeitsgruppe konnte nun erstmalseine direkte Verbindung zwischen Verände-rungen am GLUT9-Gen und der Volkskrank-heit Gicht nachweisen. Ergebnisse, diezwischenzeitlich durch zwei unabhängigeArbeitsgruppen bestätigt wurden. "Damit istder erste Schritt zu diagnostischen undzukünftig vielleicht auch therapeutischenAnwendungen bei der Volkskrankheit Gicht

getan", sagt Dr. Klaus Stark, der Autor derArbeit.

HintergrundIn den vergangenen Jahrzehnten wurde

Gicht oft mit kardiovaskulären Erkrankungen,wie dem Herzinfarkt, in Verbindung gebracht.Hintergrund ist eine auffällige Häufung vonGichtpatienten in der Gruppe der Herzinfarkt-kranken. Eine gesunde Ernährung, die regel-mäßige Kontrolle und Behandlung vonBluthochdruck, Diabetes und erhöhten Blut-fettwerten fördern also nicht nur die Gesund-heit des Herzens, sondern können auch einerGicht vorbeugen.

Die Untersuchungen fanden im Rahmender Regensburger Herzinfarkt-Familienstudiemit mehr als 7.500 Teilnehmern, die zum Teilbereits mehr als 10 Jahre begleitet werden,statt.

Die Publikation ist erschienen am 9. April2008 im Online-Wissenschaftsjournal PLoSONE (Public Library of Science) und ist alsopen access für jedermann zugänglich unter:

http://www.plosone.org/doi/pone.0001948

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Uni ImpressionenU-Mai l 66//0044 Regensburger Univers i tätsze i tung 15

Die Pianistin KathrionEbner spielte GeorgeGershwins Rhapsody inBlue beim Jubiläum-skonzert des Uni-Orche-sters im Audimax (vgl. S.11).

Die Darbietungen desSportzentrums warenauch heuer wieder dasHighlight des Sommer-nachtsfests der Univer-sität (vgl. S. 11).

Doppelt so groß wiefrüher war die Beteili-gung an der Personal-messe der Universität,die am 18. Juni im Zen-tralen Hörsaalgebäudestattfand (vgl. S. 7)

Das SIFE-Team der Uni-versität Regensburg(vgl. S. 5) gewann beimLandesentscheid in Düs-seldorf den Spirit of SIFEAward.

Um den Aufenthalt aufdem Campus noch ange-nehmer zu machen, hatdas Studentenwerk Nie-derbayern/Oberpfalzeine Strand-Bar mit Lie-gestühlen eingerichtet,wo man sich am Uferdes Uni-Sees ent-spannen kann.

Die Theatergruppe Treatbegeisterte mit einergelungenen Inszenie-rung von Robert Har-lings “Steel Magnolias”im Theater an der Uni-versität.

Im Rahmen der 5. Staffelder Kinder-Uni stelltProf. Garcke die Frage,wer besser rechnet, derMensch oder der Com-puter.

Im Hans Lindner-Hör-saal hielt Prof. Dr.Jürgen Kühling (vorner2. von rechts), Öffentli-ches Recht und Immobi-lienrecht seineAntrittsvorlesung.

Fotos: R. F. Dietze

Uni intern U-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 16

aus dem Klinikum

Regensburger "Mini-HLM" ausgezeichnetTragbare "Mini-Herz-Lungen-Maschine" (Mini-HLM) für die Notfallrettung erhält Sonderpreis bei der Verleihung des Bayerischen Innovationspreises

Kardiotechniker Alois Philipp undAnästhesist Dr. Matthias Arlt erhielten fürihre am Universitätsklinikum Regensburgentwickelte tragbare "Mini-Herz-Lungen-Maschine" einen Sonderpreis für herausra-gende Leistung im Bereich Lebensrettung.Der Bayerische Ministerpräsident Dr.Günther Beckstein verlieh diese Auszeich-nung am 2. Juni 2008 beim BayerischenInnovationspreis 2008.

Die Mini-HLM setzte einen Meilenstein imIntensivtransport und revolutionierte den bis-herigen Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.Trotz technischer Fortschritte sind herkömm-liche Herz-Lungen-Maschinen bis zu 1,50 mlang und 200 Kilo schwer. Derartige Geräteeignen sich nicht für einen mobilen und fle-xiblen Einsatz. Sie sind jedoch lebensrettendbei der Versorgung von akut schwerstkrankenPatienten mit kombiniertem Herz- und Lun-genversagen.

Deshalb hat eine interdisziplinäre Arbeits-gruppe am Uniklinikum Regensburg unter derLeitung von Kardiotechniker Philipp eine trag-bare Herz-Lungen-Maschine in Miniatur ent-wickelt: Lediglich aus zwei Teilen besteht dieMini-Maschine und kann mit einem Gewichtvon 27 Kilo von einer einzigen Persongetragen werden. Außerhalb von Krankenhäu-sern kann sie 90 Minuten unabhängig vonStrom- oder Sauerstoffanschlüssen betriebenwerden.

Die Mini-HLM war erstmals bei einemNotfall im März 2006 im Einsatz: Eine lebens-bedrohlich erkrankte junge Patientin mitschwerstem Herz-Lungenversagen wurde ander laufenden Mini-Herz-Lungen-Maschinemit dem Rettungshubschrauber an das Unikli-nikum transportiert. Ohne das innovativeGerät hätte sie sehr wahrscheinlich keineÜberlebenschance gehabt. Bei Notfällen hatdie Mini-HLM inzwischen 18 lebensbedroh-lich erkrankte Personen erfolgreich versorgt.Im Universitätsklinikum selbst wurde diemobile Mini-Herz-Lungen-Maschine bei mehrals 100 Patienten bei Wiederbelebungsmaß-nahmen eingesetzt.

Schwerstkranke, sonst nicht transport-fähige Patienten können so sicher und schnellzur weiteren Behandlung in eine Klinik derMaximalversorgung verlegt werden. Im Ret-tungshubschrauber und Rettungswagen stelltdie Mini-HLM eine ausreichende Versorgungdes Patienten mit Sauerstoff sicher und stabi-lisiert den Kreislauf.

Die Mini-Herz-Lungen-Maschine wird vonder Firma Maquet AG in Hechingen inAbstimmung mit dem Uniklinikum Regens-burg entwickelt, produziert und weltweit ver-marktet (Maquet Emergency Life Support

System). Die "geistigen Urheber", Dr. Arlt undKardiotechniker Philipp, setzten ohne wirt-schaftliche oder finanzielle Vorteile ihre Ideeum, eine völlig neuartige, lebensrettende The-rapiemöglichkeit zu schaffen. Für dieses her-ausragende soziale und medizinisch-techni-sche Engagement erhalten sie einen Sonder-preis des Bayerischen Ministerpräsidenten.

Hintergrund: Bayerischer InnovationspreisDie Bayerische Staatsregierung hat den

Innovationspreis zum siebten Mal verliehen.Ausgezeichnet wurden Unternehmen, Teams,Einzelpersonen, Unternehmensgründer undWissenschaftler für eine herausragende undpraxisorientierte innovative Leistung, die sichauch in Erhalt und Schaffung von Arbeits-plätzen in Bayern auswirkt. Für die herausra-gende Leistung der Regensburger Forscherwurde in diesem Jahr erstmalig ein Sonder-preis verliehen.

LipidomicNet: EU fördert Forschung zum Verständ-nis von Fettstoffwechsel und assoziierten Erkran-kungen

Stoffwechsel-Überlastungs-Erkrankungen(Metabolic Overload), wie Fettleibigkeit undassoziierte Erkrankungen stellen eine massiveBelastung der betroffenen Personen und derVolkswirtschaft dar. Im Rahmen des "Lipido-micNet" erforscht ein Konsortium aus 21europäischen Forschergruppen mit fünf Indu-striepartnern die Wechselwirkungen zwischenFetten (Lipiden) und Eiweißen (Proteinen),sowie die Dynamik der Ablagerung und derFreisetzung von Fetten in den Zellen. DieEuropäische Union fördert dieses Projekt miteiner Summe von 11 Millionen Euro. Die Koor-dination des Projekts liegt bei Prof. GerdSchmitz, Leiter des Instituts für Klin. Chemieam Universitätsklinikum Regensburg. "DasProjekt zielt darauf ab, die Forschung auf demGebiet der "Lipidomics" zu forcieren, einemThemengebiet, das sich auf molekularbiologi-scher Ebene mit der Rolle der Struktur undFunktion von Lipiden im gesunden und krankenOrganismus beschäftigt," so Schmitz. "Mit derUnterstützung durch diese EU-Mittel kannEuropa im Rahmen dieses Forschungsprojektsseine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Analyseund Biochemie von Lipiden weiter ausbauen."

Im Mittelpunkt des Interesses von "Lipido-micNet" stehen sogenannte "lipid droplets(LDs)" ("Fett-Tröpfchen"). Dies sind dynami-sche Zellbestandteile (Organelle) zur Speiche-rung und Freisetzung von Fett, die bezüglichihrer Zusammensetzung, ihres Stoffwechselsund ihrer Regulierung von Interesse sind. Fett-Einlagerungen führen in zahlreichen Organenzur Umwandlung von Zellen und somit z.B. zuFettleber oder Übergewicht - Merkmale vonErkrankungen, die aus einem Energie-Über-schuss resultieren. Außerdem spielen lipid dro-plets eine wichtige Rolle bei Infektionen mitdem Hepatitis-C Virus, einer Hauptursache vonLebererkrankungen. Alles Krankheitsbilder, die

in absehbarer Zeit eine wesentliche Gesund-heitsbelastung darstellen werden.

Nutzung neuer technologischer Entwicklun-gen

Enorme Fortschritte im Bereich biomedizi-nischer Grundlagenforschung wurden in denletzten zehn Jahren hauptsächlich auf denGebieten der Genomik (Genforschung) undProteomik (Proteinforschung) erzielt. Nun ver-spricht die gegenwärtige Revolution in derLipid-Analytik auch auf dem neuen Gebiet derLipidomik ("Fett-Forschung") eine Änderung:Erstmals sind methodische Möglichkeiten vor-handen, mithilfe derer sich das gesamte Spek-trum von Lipiden in einer Zelle, in Gewebenoder im gesamten Organismus erfassen lässt.Methoden wie Massenspektrometrie im Nano-Maßstab und Hoch-Durchsatz-Technologien inKombination mit molekularer Bildgebung undmoderner Informationstechnologie liefern neueErkenntnisse. Erkenntnisse, die vermutlichunser Verständnis über die komplexen, mitein-ander verwobenen Netzwerke innerhalb leben-der Zellen revolutionieren werden und unserVerständnis, wie Lipide zusammen mit Genenund Proteinen zelluläre Funktionen im gesun-den und kranken Organismus bestimmen.

Lipide spielen eine zentrale Rolle bei derRegelung und Kontrolle zellulärer Prozesse,auch weil sie die Grundbausteine von Biomem-branen darstellen, die wiederum Schauplatz fürdie überwiegende Mehrheit zellulärer Funktio-nen sind. Die rasante Entwicklung massenspek-trometrischer Methoden ermöglicht ein völligneues Verständnis der räumlichen und zeitlichenZusammensetzung der Zellmembran einzelnerZellen sowie gesamter Gewebeverbände. Spe-zifische Störungen oder Veränderungen des

•• siehe Seite 17

Uni internU-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 17

•• Fortsetzung von Seite 16

gesamten Membran-Lipidprofils können nunräumlich und zeitlich zuverlässig identifiziertund quantitativ analysiert werden. Mit einemintegrierten "Lipidomics"-Ansatz, nämlich derKombination von fortgeschrittenen Analyseme-thoden der Lipidomik mit solchen der Proteo-mik und Transkriptomik, sowie neuenbildgebenden Verfahren auf Basis der RNA-Interferenz-Methode, soll es möglich werden,das komplexe Netzwerk der Lipide, Gene undProteine detailliert zu verstehen.

Optimale Datenverwertung durch interna-tionale Vernetzung

Um die im Projekt erhaltenen Daten optimalauszuwerten, wird "LipidomicNet" als detail-liertes Wikipedia-Datenbank-Format mit spezi-ellen Funktionen entwickelt und in die bereitsexistierende Wiki-Datenbank "LipidomicsExpertise Plattform (LEP)" integriert. Durcheine großflächige Vernetzung wird so für einemaximale Verwertung der Daten gesorgt: LEPwurde bereits in einem vorbereitenden Projekt"SSA ELIfe" (www.lipidomics-expertise.de)etabliert. ELIfe arbeitet mit der amerikanischenNIH Initiative "LIPID MAPS" (www.lipid-maps.org) und dem japanischem Pendant"Lipidbank" (www.lipidbank.jp) zusammenund ist zusätzlich mit dem Danubian BiobankConsortium (www.danubianbiobank.de) dassich mit klinischer Lipidomik beschäftigt, ver-bunden.

LipidomicNet setzt auf "private public part-nership (PPP)"

Ein Konsortium von 21 europäischen For-schergruppen mit fünf Privatfirmen soll dieeffektive Umsetzung der Ergebnisse in neueTechnologien und Produkte zum Nutzen desGesundheitssystems sicher stellen. Als Indu-striepartner wurden fünf kleine und mittlereUnternehmen (KMUs), mit für LipicomicNetrelevanten Kernkompetenzen gewählt: BIO-BASE (www.biobase.de), ISB (www.systems-biology.ru), ZORA Biosciences (www.zora.fi),Integromics (www.integromics.com) und Prota-gen (www.protagen.de).

LipidomicNet hat die dringend notwendigeForcierung der Forschung auf dem Gebiet derLipidomik erkannt, um die besten Nachwuchs-forscher für dieses sich neu entwickelnde For-schungsgebiet zu gewinnen. Nur dadurchkönnen grundlegende europäische Interessenauf diesem wichtigen Gebiet im Wettbewerb mitden USA und Asien gewahrt werden. Die För-derung von LipidomicNet auf dem Gebiet derLipidomik wird eindeutig Impulse liefern, diefür die Bereiche Gesundheit, Ernährung undTherapie von Bedeutung sein werden

Weitere Informationen finden Sie unter:http://www.lipidomics-expertise.de

Lipidomics / LipidomikAnalog zu Genomik und Proteomik, der

umfassenden Forschung in Bezug auf dasmenschliche Erbgut (Genom), bzw. Zelleiweiße(Proteom) versteht man unter "Lipidomics" oderLipidomik die umfassende Forschung an nicht-wasserlöslichen Metaboliten (z.B. Fetten / Lipi-den).

EU-Rahmenprogramme:Die "LipidomicNet"-Initiative wurde inner-

halb des siebten EU-Rahmenprogramms insLeben gerufen und wird mit 11 Mio. Euro geför-dert. Das Siebte Rahmenprogramm für For-schung und technologische Entwicklung (RP7)ist das Hauptinstrument der EuropäischenUnion für die Forschungsfinanzierung inEuropa. Während seiner siebenjährigen Lauf-zeit von 2007 bis 2013 steht dem RP7 ein Bud-get in Höhe von 53,2 Milliarden Euro zurVerfügung. Das ist die bislang höchste Bereit-stellung von Finanzmitteln für derartige EUProgramme.

aus dem Klinikum

Neue Spitze in der PflegeAlfred Stockinger zum Pflegedirektor bestellt

Das Einarbeiten in sein neues Amt wirdAlfred Stockinger leicht fallen - bereits seiteinem Jahr führt er die Geschäfte in kom-missarischer Funktion, zuvor war er sechsJahre lang stellvertretender Pflegedirektor.Zum 1. Mai 2008 tritt Alfred Stockinger dasAmt als Pflegedirektor des Universitätskli-nikums Regensburg an und ist somit neuesMitglied im Vorstand. Er ist Nachfolger vonKlaus Tischler, der zum 30. April 2007 aus-geschieden ist.

„Im Namen des Vorstandes gratuliere ichHerrn Stockinger zu seiner Ernennung.Während seiner Zeit als Kommissarius hat dasUniklinikum bereits einen großen Schritt vor-wärts getan“, würdigt Ärztlicher Direktor Prof.Dr. Günter Riegger, Stockingers Leistungen.„Besonders hat er die Implementierung vonüber 200 Behandlungspfaden und der Ein-führung eines flächendeckenden Case Mana-gements im Haus vorangetrieben“. Alseinziges Universitätsklinikum in Deutschlandsind in Regensburg seit Januar in allen medi-zinischen Fachbereichen Case Manager imEinsatz. Inzwischen haben sich Case Managerfest als Schlüsselrolle zwischen Patient unddie ihn betreuenden Ärzte und Pflegekräfteetabliert: an oberster Stelle steht die Behand-lungsqualität für den Patienten zu sichern unddabei die Abläufe wirtschaftlich zu gestalten.

„Ich freue mich sehr über die Bestellungzum Pflegedirektor und bedanke mich beiallen Mitarbeitern für das entgegengebrachteVertrauen und die gute Zusammenarbeit“, soStockinger. Vor allem in der Pflege richte sichder Fokus in den nächsten Jahren verstärkt aufdie Bildung und Personalentwicklung der Mit-arbeiter. „Mit zusätzlichen Fortbildungspro-grammen und neuen Seminarangeboten z.B.im Bereich Patientenberatung und in der Ver-sorgung von Patienten mit Krebserkrankungenwollen wir weiterhin eine bestmögliche Pati-entenbehandlung gewährleisten“.Zur Person

Alfred Stockinger (44) ist verheiratet undVater von zwei Söhnen. Seine berufliche Lauf-bahn begann der gebürtige Passauer als Kran-kenpfleger am Klinikum Landshut und in derPhysikalischen Medizin / Frührehabilitationam Städtischen Klinikum München-Bogen-

hausen. 1992 nahm er das Studium „Kranken-pflegemanagement“ an der FH Osnabrück auf,das er 1996 als Dipl. Kaufmann (FH)abschloss. Im Anschluss daran arbeiteteStockinger als Referent beim Ev. Kranken-hausverband Westfalen und von 1997 bis 2001als Pflegeabteilungsleiter für die BereicheChirurgische Klinik und Frauenklinik amEvangelischen Krankenhaus Hamm in West-falen. Im Dezember 2001 nahm er seine Tätig-keit als stellvertretender Pflegedirektor desRegensburger Universitätsklinikums auf.

Alfred Stockinger

Neue Forschergruppe “Auge”etabliert

Forscher der Universität Regensburg habensich zum Ziel gesetzt, die molekularen Ursa-chen zu erforschen, die zum Verlust der Seh-funktion führen. Die DFG hat jetzt für diesesProjekt umfangreiche Fördergelder und Stellenfür eine Forschergruppe zum Thema „Regula-tion und Pathologie von homöostatischen Pro-zessen der visuellen Funktion“ bewilligt.

Ansatzpunkt der Forschungstätigkeit ist dieBeobachtung, dass es bei den am häufigsten zurErblindung führenden Krankheiten zum Unter-gang von Nervenzellen in der Netzhaut desAuges kommt. In einem fachübergreifenden,multidisziplinären Ansatz untersucht die For-schergruppe diese Systeme, um die Ursachenfür Netzhauterkrankungen aufzudecken undneue Therapiekonzepte zu erarbeiten. In derinterdisziplinären Forschergruppe arbeiten Wis-senschaftler aus der NaturwissenschaftlichenFakultät III (Anatomie), der MedizinischenFakultät (Augenheilkunde, Humangenetik,Neurologie) und der Philosophischen Fakultät II(Psychologie) zusammen. Sprecher der For-schergruppe ist Prof. Dr. Ernst Tamm vom Lehr-stuhl für Humananatomie und Embryologie.

Uni interdisziplinär U-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 18

Eröffnung des Regensburg European American Forum (REAF)

Die interdisziplinäre Nordamerikafor-schung an der Universität Regensburg hatin den letzten Jahren erheblich an natio-naler und internationaler Sichtbarkeitgewonnen. Dabei stehen europäische Per-spektiven auf Nordamerika und nordame-rikanische Perspektiven auf Europa sowiedie transatlantischen politischen, kultu-rellen und sprachlichen Beziehungen imMittelpunkt. Um die unterschiedlichenAktivitäten in Forschung, Lehre und Wis-senschaftstransfer weiter zu bündeln undzu intensivieren, ist jetzt, auf Initiative vonProf. Dr. Udo Hebel und Prof. Dr. VolkerDepkat vom Lehrstuhl für Amerikanistiksowie von Prof. Dr. Stephan Bierling aus derPolitikwissenschaft, das Regensburg Euro-pean American Forum, kurz REAF, insLeben gerufen worden. Das Eröffnungs-symposium fand am 26. Mai 2008 im großenSitzungssaal des Philosophikums statt.

Nach Grußworten von Rektor Prof.Zimmer und Dekan Prof. Hammwöhnerhielten renommierte Referenten von deutschenund amerikanischen Universitäten Vorträgeüber einzelne Aspekte der amerikanischenKultur, Religion und Politik im Vergleich Nor-damerika – Europa. Alfred Hornung (Mainz),ehemaliger Präsident der Deutschen Gesell-schaft für Amerikastudien (DGfA), beschriebin seinem Vortrag die Entwicklung der Ame-rican Studies von ihren Ursprüngen hin zueiner betont transnationalen Ausrichtung.Daran schloss Volker Depkats Vortrag über dieWende in der deutschen und amerikanischenGeschichtswissenschaft hin zu einer kulturbe-zogenen Perspektive an. Das „Andere“ kanneben immer nur vor dem eigenen Wissens- undVerstehenshintergrund beschrieben werdenund in diese Richtung wiesen beide Vorträge.Der zweite Block der Veranstaltung widmetesich der zentralen Rolle der Religion in denUSA. James Gilbert von der University ofMaryland wies auf das Spannungsfeld Reli-gion, Politik und Wissenschaft sowie das kom-plexe Zusammenspiel von Religion undFortschritt hin. Über die Tendenz, die religiöseRechte in den USA als zu homogen wahrzu-nehmen, handelte im Anschluss der Vortragvon Gerlinde Groitl (Regensburg), der auchbeispielhaft auf die gängigsten Vorurteilegegenüber diesen Strömungen einging. Derdritte Block der Konferenz stand ganz im Zei-chen der Umweltbewegung und des aktuellenThemas der Präsidentschaftswahlen. MichaelT. Maher von der University of Louisiana undFulbright -Gastprofessor am Lehrstuhl fürAmerikanistik zeichnete die Geschichte derUmweltbewegungen in Amerika nach undkontrastierte das Selbst- und Fremdbild desamerikanischen Umweltbewusstseins. Zuguter Letzt widmete sich Stephan Bierling demThema der Präsidentschaftswahlen und lie-ferte Antworten auf die Frage, weshalb geradeder diesjährige Wahlkampf so bemerkens-wertes globales Interesse erfährt. Die zahlrei-chen Teilnehmer, u. a. ProfessorInnen,MitarbeiterInnen, Postgraduierte, Doktorand-Innen und Studierende der Philosophischen

Fakultäten III und IV und anderer Fakultätensowie befreundeter Universitäten und Institu-tionen und LehrerInnen aus Regensburg undUmgebung, waren sich über das Gelingen des

Symposiums einig und hoffen auf eine ebensoerfolgreiche Fortführung in der Zukunft.

Doris Weß

Die Gründungsveranstaltung des Regensburg European American Forum, kurz REAF, am 26,5.2008. Im Bild(v.l.) Prof. Hebel, Prof. Hornung, Prof. Depkat. Foto: Ingrid Gessner

Den alten Texten einen Sinn zu verleihen,sodass sie sich auch in die heutige Zeithinein als fremdes, herausforderndes WortGottes sprechen lassen, darin sieht derRegensburger Professor für Neues Testa-ment Tobias Nicklas die Hauptaufgabe derbiblischen Exegese. Die Wichtigkeit einerverantwortungsvollen Auslegung biblischerTexte demonstrierte er dabei in seinerAntrittsvorlesung „Der Krieg und die Apo-kalypse. Gedanken zu Offb 19,11-21“ imRahmen des Actus Academicus der Katho-lisch-Theologischen Fakultät der Univer-sität Regensburg. DerActus Academicus isttraditionell auch der Ort, in dem dieFakultät der Öffentlichkeit gegenüberRechenschaft ablegt über ihr wissenschaft-liches Tun, über ihre fakultären Entwick-lungen und Ereignisse berichtet undStudienleistungen ehrt.

„Die Offenbarung des Johannes ist sicher-lich keine leichte Lektüre“, ließ Nicklas dieZuhörer bereits zu Beginn seines Vortragswissen. Im allgemeinen Bewusstsein spiele sievor allem als obskurer, fremdartiger Textvoller Schreckensvisionen eine Rolle. Zudemsei die Schrift geprägt von Bildern, die sicher-lich nicht nur heutige Leserinnen und Leser alsbeängstigend empfinden dürften. Deswegenund weil die Szenarien von Gewalt, Tod undKrieg gerade auf Menschen faszinierendwirkten, die selbst zu Gewalttätern wurden, istnach Nicklas eine verantwortungsvolle Exe-gese der Johannesoffenbarung unverzichtbar.

Diese zeige, dass die Schrift in ihrer Entste-hung als Hoffnungsschrift für die bedrängtechristliche Gemeinde geschrieben wurde.Durch Verweise auf Ähnlichkeiten der Offen-barungsschrift mit Motiven und Texten desAlten Testaments konnte Nicklas als Grun-dimpuls hinter den Bildern der endzeitlichenSchlacht Christi das Motiv ausmachen, dassGott für die Seinen kämpft. Angesicht derBrutalität der biblischen Bilder merkte Nicklasan: „Ich halte die Bilder von Krieg und Gewaltfür äußerst problematisch, und doch meine ich,dass sie für das Bild Gottes, der für die SeinenPartei ergreift unerlässlich sind.“ Sie bildetenzudem ein bibeltheologisches Gegengewichtgegen eine allzu einseitige Verwässerung desGottesbildes. „Zum Bild des liebenden Gottesgehört zutiefst, dass er Partei ergreift.“ An dasEnde seines Vortrages stellte der RegensburgerNeutestamentler allgemeine Überlegungen zurBedeutung der Exegese. Diese befinde sich ineinem Spannungsfeld. Einerseits habe sie den

„Nicht Schreckensvision, sondern Hoffnungsszenario“Actus Academicus an der Katholisch-Theologischen Fakultät

aus den Fakultäten

•• siehe Seite 19

Prof. Dr. Tobias Nicklas

Uni internU-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 19

•• Fortsetzung von Seite 18

biblischen Texten einen für heutige Menschenverständlichen Sinn zu geben, andererseitsmüsse sie sich auch bewusst sein, dass „dieBibel selbst davon erzählt, dass der Teufel mitder Heiligen Schrift argumentiert“, so Nicklas.Einem Missbrauch der heiligen Texte alsogelte es durch verantwortungsbewusste Ausle-gung Vorschub zu leisten. Mit dieser Aufgabekönne und müsse die Exegese als eine imkirchlichen, wissenschaftlichen und gesell-schaftlichen Diskurs gewichtige Stimme ver-nehmbar sein.

Regensburger Fakultät unter den dreigrößten Fakultäten Deutschlands

Dekan Professor Erwin Dirscherl ging zuBeginn seines Berichts auf die aktuellen Stu-dentenzahlen der Fakultät ein. Mit momentan1 156 Studierenden gehöre die Fakultät zu dendrei größten Katholisch-Theologischen Fakul-täten Deutschlands. Die Modularisierung derStudiengänge könne jedoch die Freude überdie Vielzahl von Studierenden etwas trüben.So komme auf die Fakultät durch die struktu-rellen Veränderungen ein erheblicher perso-neller und zeitlicher Mehraufwand zu. „NeuePlanstellen aber“, so bemängelte Dirscherl,„werden nicht zur Verfügung gestellt!“ MitBlick auf den enormen Effiziensdruck, demdas Studium aufgrund der bevorstehenden Stu-dienreform in Zukunft ausgesetzt sein wird,spricht Dirscherl der Theologie eine Pilot-funktion zu. Die Theologie könne aufgrundder Weite ihres Denkens dafür Sorge tragen,dass das Ganze der Wissenschaft nicht aus demBlick gerate, so Dirscherl. Die sinkenden Stu-dentenzahlen im Aufbaustudiengang „Theolo-gische Anthropologie- und Wertorientierung“sieht der Dekan der Einführung der Studien-gebühren geschuldet. „Wir müssen hier angemeinsamen Lösungen arbeiten und auchüber den Zusammenhang von Studien-beiträgen und Wettbewerbsfähigkeit disku-tieren!“

25 Jahre ökumenische StiftungFeiern konnte die Fakultät an ihrem Actus

neben den Abschlüssen ihrer Studenten auchdas 25jährige Jubiläum der Dr. Kurt-Hellmich-Stiftung Die im Jahr 1983 von Mathilde Hell-mich zum Gedenken an ihren verstorbenenGatten gegründete Stiftung dient der Förde-rung ökumenischer Theologie. Unter den bis-herigen Preisträgerinnen und Preisträgern, desmit den Mitteln der Stiftung verliehenen Kurt-Hellmich-Preises finden sich eine Vielzahl vonheutigen Professorinnen und Professorensowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derwichtigsten kirchlichen Einrichtungen. Unterden Augen der Stifterin konnte Dr. LiviuJitianu, Dozent für Systematische Theologiean der Katholisch-Theologischen Fakultät derBabes-Bolyai Universität Klausenburg,Rumänien der Preis verliehen werden. Diplo-murkunden erhielten Daniela Sticker und And-reas Holzfurtner. Frau Dietlind Langnerkonnte ihre Promotionsurkunde entgegennehmen.

Tobias Weismantel

Unter großem Interesse der Öffentlichkeitfand am 29.4.2008 an der Katholisch-Theo-logischen Fakultät der Universität Regens-burg ein Vortrags- und Gesprächsabendunter dem Titel „60 Jahre danach – Versöh-nungsarbeit in Auschwitz“ statt. Im Zen-trum der Veranstaltung, die von Dr.Matthias Bahr organisiert wurde, stand dieFrage, wie mit der Erfahrung von Ausch-witz in Zukunft umgegangen werden soll,wenn immer weniger Menschen von denEreignissen in Auschwitz berichten können.

Der Hauptredner der Veranstaltung, derStadtpräsident der polnischen StadtOœwiêcim, die von den deutschen Besatzernin der NS-Zeit in Auschwitz umbenanntwurde, berichtete dabei in seinem Vortrag„Was es heute bedeutet, Bürgermeister von

Oœwiêcim zu sein“ über das historischgewachsene Selbstverständnis von Oœwiêcimals Stadt der Versöhnung sowie die konkreteRealisierung der Versöhnungsarbeit inOœwiêcim. Anschließend gaben ChristophDohmen, Professor für Altes Testament an derKatholisch-Theologischen Fakultät der Uni-versität Regensburg und der RegensburgerProfessor für Pastoraltheologie Heinz-GüntherSchöttler in ihren Statements zum Thema„Religiöse Bildung im Schatten der Shoah“Anstöße zu einer Theologie der Erinnerung.Der Vortrags- und Gesprächsabend stand inVerbindung mit der Verlegung von drei Stol-persteinen für Opfer des Nationalsozialismusvor dem ehemaligen Waisenhaus St. Anna inRegensburg-Reinhausen am darauffolgendenTag.

Tobias Weißmantel

„Sagen Sie doch einfach ‚O’“– Gesprächsabend ander Katholisch-Theologischen Fakultät über Ver-söhnungsarbeit in und nach Auschwitz

aus den Fakultäten

In memoriam Prälat Prof. Dr. theol. Lic. bibl.Johannes Heinrich Groß, em. Ordinarius für Exegese des Alten Testaments

Am 30. April 2008 verstarb Prälat Prof. Dr.Heinrich Groß. Er wurde 1916 in Bonngeboren. Am 20. Dezember 1947 wurde er imBistum Trier zum Priester geweiht und 1958 ander Katholisch-Theologischen Fakultät derUniversität Bonn mit einer Arbeit zum Thema„Weltherrschaft als religiöse Idee im AltenTestament“ zum Dr. theol. promoviert. Einebibelwissenschaftliche Spezialausbildung amPäpstlichen Bibelinstitut in Rom schloss er mitdem Lizentiat in Bibelwissenschaften ab. 1955folgte die Habilitation an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Trier mit der Studie„Die Idee des ewigen und allgemeinen Welt-friedens im Alten Orient und im Alten Testa-ment“.

Von 1955 bis 1962 war Heinrich Groß Pro-fessor für Biblische Einleitung und Hilfswis-senschaften in Trier. 1962 wurde er dort aufden Lehrstuhl für das Fach Exegese des AltenTestaments berufen. Am 24.4.1968 erhielt erden Ruf an die neu gegründete UniversitätRegensburg auf den Lehrstuhl für Exegese desAlten Testaments der Katholisch- Theologi-schen Fakultät. Schon im Studienjahr 1968/69wählte ihn der Fachbereichsrat zum Dekan.

Im Zentrum seiner Arbeit standen immerwieder die Psalmen. Er hat die Verantwortungfür deren Übersetzung in der KatholischenEinheitsübersetzung getragen. 1977/80erschien in Zusammenarbeit mit H. Reinelt derzweibändige Psalmenkommentar in der Reihe„Geistliche Schriftlesung“. Heinrich Groß hatnicht nur zahlreiche Aufsätze und Lexikonar-

tikel geschrieben, sondern auch Kommentarefür die Bücher Tobit, Judit, Esther und Ijob, diein viele Sprachen übersetzt worden sind. Seintheologisches Selbstverständnis hat ihn immerwieder zu den verschiedenen Aufgaben derVermittlung der wissenschaftlichen Arbeit indie Praxis der Kirche hinein motiviert. Soarbeitete Heinrich Groß viele Jahre in unter-schiedlichen kirchlichen Gremien und Kom-missionen mit und verfasste Beiträge für denKatechismus, die Schulbibeln und den Schul-funk.

Viele Menschen haben Heinrich Groß abernicht nur als akademischen Lehrer und wis-senschaftlichen Theologen kennen gelernt,sondern auch als Begleiter biblischer Reisen.Er hat den Menschen die Liebe zur Bibel undzum „Land der Bibel“ vermittelt. Lange Jahrewar er stellvertretender Vorsitzender des„Deutschen Vereins zur Erforschung Palä-stinas“.

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Prof. DR. JohannesGroß

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Heinrich Groß ist auch an der Errichtungdes Studienprogramms „pro memoria“ an derDormitio-Abtei auf dem Zionsberg in Jeru-salem maßgeblich beteiligt gewesen. Zahl-reiche Organisationen und Gremien haben denRat und die Tatkraft von Heinrich Großgeschätzt. So war er langjähriges Vorstands-mitglied und Mitglied im WissenschaftlichenBeirat des Katholischen Bibelwerks in Stutt-gart und ebenso Vorsitzender der „Arbeitsge-meinschaft der deutschsprachigenkatholischen Alttestamentler“.

Am 18.5.1976 wurde Heinrich Groß fürseine Verdienste mit der Ernennung zumPäpstlichen Ehrenprälaten ausgezeichnet. Zuseinem 70. Geburtstag 1986 haben Schüler,Freunde und Kollegen Heinrich Groß mit einerFestschrift geehrt, die seinem Arbeitsschwer-punkt, den Psalmen, gewidmet war. DerenTitel „Freude an der Weisung des Herrn“drückt aus, was Heinrich Groß in seinemLeben bewegte und was er den Studierendenauf faszinierende Weise vermitteln konnte.

Seine großen Verdienste um die Fakultätund seine Liebenswürdigkeit werden in Erin-nerung bleiben. Die Katholisch-TheologischeFakultät der Universität Regensburg wird ihmein dankbares und ehrenvolles Andenkenbewahren.

Schon nach dem 1. Weltkrieg wurde Galizienzum ersten Mal geteilt, weitere Grenzziehun-gen folgten. Seit 2004 verläuft nun auch dieDemarkationslinie der EU durch die Region.Doch beide Teile blicken auf eine gemeinsameGeschichte zurück und sind auch kulturelleng miteinander verbunden. Im Mai 2008reisten Regensburger Studenten der Poli-tikwissenschaft unter der Leitung von Prof.Dr. Jerzy Maæków in die Region, um zubeobachten, wie das Verhältnis der beidenNationen in Galizien nach dem Kommunis-mus ist. Auf dem Programm standen Aufent-halte im polnischen Krakau und imukrainischen Lemberg, sowie ein kurzerAbstecher in die Grenzstadt Przemyœl.

Ganz Galizien war bis zu den Völkermorden,vor allem unter deutscher Herrschaft, Mitte des20. Jahrhunderts eine ethnisch vielfältigeRegion. Besonders die jüdische Bevölkerungprofitierte lange von der zumindest offiziellherrschenden Religionsfreiheit. Vor dem 2.Weltkrieg war jeder zweite Krakauer jüdischenGlaubens. Heute sind die Synagogen in Kazi-mierz, dem jüdischen Teil Krakaus, nahezu ver-waist. In ganz Krakau leben mittlerweile nichteinmal mehr 200 Juden. Die Bezeichnung "jüdi-sches Viertel" ist daher heute leider nur nocheine historische Beschreibung. Seit dem Film

"Schindlers Liste", der zum Teil in Kazimierzgedreht wurde, erfreut sich das Viertel großerBeliebtheit bei Touristen. Es wurde im Zugedessen zunehmend saniert und in eine Art The-menpark mit koscheren Restaurants und "Tou-ren auf Schindlers Spuren" umgewandelt.

Die Regensburger Studierenden hatten inKrakau ebenfalls die Gelegenheit, die Jagiello-nen-Universität - nach der Prager Karls-Univer-sität die zweitälteste Hochschule Mitteleuropas-und das Königsschloss Wawel zu besichtigen.Dort befinden sich neben Teilen der staatlichenKunstsammlung vor allem die Gräber der pol-nischen Könige und bedeutender Persönlichkei-ten, wie das des ehemaligen Staatschef Polens,Józef Pi³sudski.

Mit dem Zug ging es dann nach einem halb-tägigen Aufenthalt im Grenzort Przemyœl wei-ter nach Lemberg (ukrainisch: L´viv). Schon aufder Fahrt vom Bahnhof ins traditionsreiche"Hotel George" entsteht der Eindruck, hier seidie Zeit stehengeblieben. Es riecht nach Staubund während man auf holprigem Kopfsteinpfla-ster die verfallenen Altbauten aus der Zeit der k.& k. Monarchie passiert, fühlt man sich in dieZwischenkriegszeit zurückversetzt.

Ein Besuch der Lemberger Nationalgaleriezeigt dann deutlich die heutigen Probleme derUkrainer, eine eigene kulturelle Identität zu ent-wickeln. Europäische und besonders polnischeKunst dominiert das Museum, ukrainischeWerke sind kaum ausgestellt. Wenn doch einukrainisches Bild gezeigt wird, ist der Künstlermeist unbekannt. Im Unterschied zu andereneuropäischen Nationen, ist es für die Ukraineentsprechend schwierig, eine eigenständigeKunstgeschichte zur Definition der eigenenNation heranzuziehen.

Den Höhepunkt des Lemberg-Aufenthaltes

Reise in die Vergangenheit - Eine Exkursion ins polnisch-ukrainische Galizien

aus den Fakultäten

markiert dann der Besuch des Lytschakiwski-Friedhofes. Ein Spaziergang zwischen den Grä-bern ist gleichzeitig ein Streifzug durch dieGeschichte Galiziens. Neben berühmtenAngehörigen der Lemberger Intelligenzija wiedem Dichter Iwan Franko oder dem Mathema-tiker Stefan Banach, wurden dort auch polni-sche, ukrainische und deutsche Kriegsopferbeigesetzt.

Ein Streitthema zwischen Polen und derUkraine war lange Zeit der "Friedhof der Lem-berger Adler", einer Grabstätte für hundertePfadfinder und Schüler, die das damals polni-sche Lemberg im polnisch-ukrainischen Krieg1918 zwei Wochen lang gegen ukrainischeTruppen verteidigten. Nach langer Auseinan-dersetzung mit der Lemberger Stadtverwaltungwurde die Gedenkstätte, die zu Sowjetzeitensogar als Mülldeponie diente, im Juni 2005 neueröffnet.

Keine 100 Meter entfernt sorgt ein Denkmalfür Unbehagen, das den Mitgliedern der "SS-Division Galizien" gedenkt. Die Soldaten, diemaßgeblich an Morden an der jüdischen undpolnischen Zivilbevölkerung beteiligt waren,werden dort zu "Kämpfern für die Freiheit derUkraine" erklärt. Ein weiteres Merkmal der ver-bissenen Suche der Ukrainer nach nationalenSymbolen.

Die Besichtigung einiger Schlösser in derUmgebung Lembergs am letzten Exkursionstagrundet die Fahrt ab und bietet die Möglichkeit,auch die ländliche Seite des Agrarstaates undder einstigen "Kornkammer Europas" kennenzu lernen.

Unterstützt wurde die Exkursion durch dieRegensburger Universitätsstiftung.

Felix Frieler

Blick auf den Lemberger Lytschakiwski-Friedhof

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Das europäische StipendienprogrammASEM-DUO fördert Studierende und Leh-rende in fünf länderspezifischen Einzelpro-grammen. In einem Tandem-Verfahrenwird zwischen dem jeweiligen Zielland inAsien und Europa jeweils ein Austauschfinanziert.

Das „ASEM Scholarship Program“, dessenEinrichtung durch die Asia-Europe VisionGroup 1999 vorgeschlagen wurde, soll durchden Austausch auf Ausbildungsebene zwi-schen Asien und Europa zum Verständnis zwi-schen den Völkern der beiden Kontinentebeitragen.

Das Programm hat eine ausgewogeneZunahme von Studenten-, Lehrer- und Profes-soren-Kontakten und Gastaufenthalten zwi-schen Europa und Asien zum Ziel und trägtzum Aufbau regulärer Austausch-Programmezwischen europäischen und asiatischen Insti-tutionen bei, um so ein tieferes Verständniszwischen den beiden Regionen zu etablieren.

Im letzten November lehrte Prof. Dr. OliverReiser vom Institut für Organische Chemie derUniversität Regensburg im Rahmen des Pro-gramms für einen Monat an der UniversitätBangkok. Im Austausch ist nun Frau Prof. Dr.Worawan Bhanthumnavin von der Chulalon-gkorn Universität in Bangkok für einen Monatin Regensburg. Sie wird noch bis Ende Mai dieVorlesung OC IV, 6. Sem. im Bachelor Chemiehalten.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Oliver Reiser Institut für Organische Chemie Universität Regensburg [email protected]://www-oc.chemie.uni-regensburg.de/reiser/index.html

Thailändische Professorin lehrt am Institut für Organische ChemieDozentenaustausch im Rahmen des ASEM-DUO Thailand EU-Stipendienprogramms

zu Gast

Prof. Dr. Oliver Reiser und sein Gast, Frau Prof. Dr.Worawan Bhanthumnavin von der ChulalongkornUniversität in Bangkok

Uni-Forschergruppeentschlüsselt Betriebsgeheimnisseder Zelle

Mit rund drei Millionen Euro fördert dieDeutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)die Forschergruppe FOR1068 an der Uni-versität Regensburg. In acht Forschungspro-jekten aus der NaturwissenschaftlichenFakultät III (Biologie und Vorklinikum) undeinem Projekt der LMU München wird dieFunktions- und Entstehungsweise von Ribo-somen erforscht. Ribosomen sind „moleku-lare Hochleistungsmaschinen der Zelle“, soProf. Dr. Herbert Tschochner vom Regens-burger Institut für Biochemie, Genetik undMikrobiologie. Sie sind für die Produktionsämtlicher Eiweiße in der Zelle verantwort-lich und damit lebensnotwendig.

Wie Ribosomen in der Zelle hergestellt wer-den, darüber weiß man derzeit nur relativ wenig.Zwar kennt man die Bausteine des fertigenRibosoms und zum großen Teil seine dreidi-mensionale Struktur. Die Forscher wollen nunaber gewissermaßen den Bauplan entschlüsselnund hinter die Betriebsgeheimnisse kommen,nach deren Prinzipien die Einzelteile produziertund zusammengesetzt werden. Langfristigkönnte das Wissen über diese Mechanismen

dazu beitragen, die molekularen Grundlagen fürbestimmte Erkrankungen des Menschen zuerkennen.

Kontakt: Prof. Dr. Herbert Tschochner

Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobio-logieUniversität [email protected]: 0941-943 2472

Regensburger E-Learning-Kurs gewinnt Springer E-Learning Award Psychologie 2008

Der vom Lehrstuhl für Psychologie VI(Prof. Lukesch) erstellte Online-Kurs „Ent-wicklungspsychopathologie“ hat den Sprin-ger E-Learning Award Psychologie 2008gewonnen. Simone Hauser, Cathrin Zügner,Ludwig Kreuzpointner und Stefanie Karl tei-len sich den ersten Platz des mit 1500 Eurodotierten, erstmals vergebenen Awards deswissenschaftlichen Springer Verlags (Heidel-berg) mit einem zweiten Gewinnerprojekt.Gesucht wurden innovative und originelle E-Learning-Umgebungen, die für das elektro-nische Lernen zukunftsweisend sind, uminnovative, elektronische Lernumgebungenan deutschsprachigen Psychologie-Fakultä-ten bekannt zu machen, zu unterstützen undzu fördern.

Der Gewinnerkurs ist ein tutoriell betreutesOnlineseminar zum Thema Entwicklungspsy-chopathologie, das als vollvirtuelles, temporalstrukturiertes Lernangebot konzipiert wurde.Das Online-Seminar ist als Einführung in dasThemengebiet der Entwicklungspsychopatho-logie gedacht. Beginnend werden die zugrundeliegenden Theorien, Forschungsmethoden und -perspektiven sowie die damit zusammenhän-genden Konzepte und Begrifflichkeitendargestellt. Nach einem komprimiertenÜberblick zur Klassifikation psychischerStörungen wird in den anschließenden Modulenauf entwicklungspsychopathologisch relevanteAspekte der Klassifikation, Epidemiologie undKomorbidität, Entstehung, Diagnostik sowiePrävention und Therapie einzelner psychischerStörungen des Kindes- und Jugendalters einge-gangen: Depression, Störung des Sozialverhal-tens, Angststörungen, Zwangsstörungen,Essstörungen, Persönlichkeitsstörung (Border-line), Intelligenzminderung, Autismus, Hyper-kinetische Störungen, PosttraumatischeBelastungsstörung und Tourette. Ein letztesModul widmet sich dem Themenschwerpunkt„Psychische Erkrankung eines Elternteils“. Diethematische und inhaltliche Entwicklung desKurses wird fortgesetzt.

Ludwig Kreuzpointer

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Frau Dr. Li-Ning Sun von der Jiaotong Uni-versität (Peking) ist seit Mai 2008 die zurZeit dritte Humboldt-Stipendiatin amInstitut für Analytische Chemie, Chemo-und Biosensorik (Prof. Dr. Otto Wolfbeis).

Frau Dr. Sun hat ihre Doktorarbeit auf demGebiet der anorganischen Materialwissen-schaften am Institute of Applied Chemistry derChinesischen Akademie der Wissenschaften inChangchun durchgeführt. Sie hat dort an derHerstellung und Charakterisierung von Nano-partikeln gearbeitet, die aus ternären Lantha-nidensalzen bzw. -komplexen aufgebaut sind.Viele fluoreszieren im Nah-Infraroten Bereich,andere wiederum zeigen den Effekt der sog.Upconversion, also die Erscheinung, dass nah-infrarotes Licht in sichtbare Lumineszenzumgewandelt werden kann. Dies hat im Hin-blick auf bioanalytische Anwendungen einzig-artige Vorteile.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens der

Alexander von Humboldt-Stiftung untersuchtFrau Dr. Sun die Herstellung und das biosen-sorische Potenzial derartiger fluoreszierenderNanopartikel. Konkret sollen diese hergestellt,spektroskopisch charakterisiert und an derOberfläche chemisch so modifiziert werden,dass man daran (a) fluoreszente Indikatorenund Sonden, (b) Antikörper, und (c) Enzymebinden kann. Das Ziel ist die Entwicklung vondiagnostischen Nanobiosensoren.

Humboldt-Stipendiatin am LS für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik

zu Gast

Dr. Li-Ning Sun

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23/2007

Es ist seit 12 Jahren der zweite Forschungs-preisträger, der zu den Regensburger Slavistenkommt, aber der erste, der ausschließlich aufVorschlag der Universität Regensburg vergebenwurde.

In seinem Vorschlagsgutachten schreibtProf. Koschmal, den mit Prof Holý seit fast zweiJahrzehnten viele gemeinsame Projekte in For-schung und Lehre und eine intensive wechsel-seitige Rezeption der Forschung des jeweilsanderen verbinden: “Prof. Holý zeichnet sichdurch ein ungewöhnliches philologisches Ethosund . . . durch ‘intellektuelle Unbestechlichkeit’aus. Das ist besonders für die Tschechoslowakeider 70er und 80er Jahre bemerkenswert. DieExaktheit philologischen Arbeitens wird inHerrn Holý Person”.

Und weiter: “Wer sich heute in Tschechisch,Deutsch oder Englisch auf qualitativ höchstemNiveau über neuere tschechische Literatur infor-mieren will, kommt um die Grundlagenwerkevon J. Holý nicht herum”.

“J. Holý ist eine Integrationsfigur von ganzbesonderem Rang: Ihm ist der außergewöhnlichhohe Qualitätsstandard aktueller Forschung zurtschechischen Literaturgeschichte wesentlich zudanken, ebenso aber die internationalen Stan-dards in der tschechischen literaturtheoretischenForschung. Dies konnte er gleichsam als Bot-schafter der Philologie durch seine zahlreichenLehr- und Forschungsaufenthalte in vielen Län-dern des westlichen und östlichen Europa lei-sten. J. Holý versteht es, sich in dieForschungsteams innerhalb seines Landesebenso fruchtbar einzubringen wie er wesentlichzur Integration, zum Dialog auf internationalerEbene beiträgt. Ohne ihn, ohne seine ‘intellek-tuelle Unbestechlichkeit’ wäre der tschechisch-deutsche und der tschechisch-österreichischeDialog in der Philologie, vor allem aber in derBohemistik, aber auch der mit anderen Ländern(Polen, Frankreich, Italien, Schottland, Englandusw.) nicht annähernd so intensiv und wechsel-seitig befruchtend”.

U-Mail

Humboldt-Forschungspreisträger kommt an dieUniversität Regensburg

Auf Vorschlag von Prof. Dr. WalterKoschmal, Lehrstuhl für Slavische Philolo-gie, erhält Prof. Dr. Jiri Holý, Professor derBohemistik an der Karls-Universität Prag,einen Humboldt-Forschungspreis, der ihnvermutlich im WS 2008/09 nach Regensburgbringen wird, wo er, gemeinsam mit Prof.Koschmal, an dem Projekt “Erzählen vomUnsagbaren der Shoa: Evolution der Themenund Verfahren” arbeiten wird.

Prof. Dr. Jiri Holý

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Berufungsbilanz

Prof. Dr. Rainer Emig, Britische Literatur-wissenschaft, hat einen Ruf auf den Lehrstuhlfür Englische Literatur- und Kulturwissen-schaft an der Leibniz-Universität Hannovererhalten und angenommen.

Prof. Dr. Bernhard Graf, Universität Göt-tingen, hat einen Ruf auf den Lehrstuhl fürAnästhesiologie an der Universität Regens-burg erhalten und angenommen.

Dr. Michael Leitzmann, National CancerInstitute, Chevy Chase, USA, hat einen Rufauf den Lehrstuhl für Epidemiologie undPräventivmedizin an der Universität Regens-burg erhalten und angenommen.

PD Dr. Frank-Michael Matysik, Univer-sität Leipzig, hat einen Ruf auf eine Professurfür Analytische Chemie an der UniversitätRegensburg erhalten und angenommen.

PD Dr. Alexander Wöll, Wiss. Assistentbeim Lehrstuhl für Slavische Philologie, hateinen Ruf auf eine Professur für Ost- undWestslawische Philologie (Schwerpunkt Pol-nisch und Ukrainisch) an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald erhalten.

Prof. Dr. Werner Wegscheider, Lehrstuhlfür Physik, hat einen Ruf auf eine Assistenz-professur (Tenure Track) / Professur für Fest-körperphysik an der ETH Zürich erhalten.

zum apl. Professor ernannt

PD Dr. Dr. Ulrich Bolder (Chirurgie)wurde zum außerplanmäßigen Professorbestellt.

Lehrbefugnis erteilt

Die Lehrbefugnis und damit das Recht zurFührung der Bezeichnung„Privatdozent/in“ wurde erteilt:

Dr. Tobias Kleinjung für das FachgebietHals-Nasen-Ohrenheilkunde;

Dr. Peter Hau für das Fachgebiet Neuro-logie;

Dr. Uwe-Klaus-Werner Ritter für dasFachgebiet Immunologie;

Dr. Karla Lehle für das Fachgebiet Experi-mentelle Herzchirurgie;

Dr. Matthias Woenckhaus für das Fachge-biet Pathologie.

Dr. Christof Schäfer für das FachgebietStrahlentherapie;

Dr. med. Aiman Obed für das FachgebietChirurgie.

Ehrungen und neue Aufgaben

Bayerische Europamedaille für RektorZimmer

In Anerkennung seines Engagements fürEuropa zeichnete Europaminister MarkusSöder Rektor Prof. Dr. Alf Zimmer AnfangMai in Nürnberg mit der Bayerischen Europa-medaille aus. Die Europamedaille wurde 1990zum ersten Mal verleihen. Mittlerweile gibt esbereits 189 Inhaber dieser Auszeichnung.

Ehrendoktorwürde für Prof. GrifkaVon der Medizinischen Fakultät der Uni-

versität Dniepropetrovsk ist Prof. Dr. JoachimGrifka, Lehrstuhl für Orthopädie, die Ehren-doktorwürde verliehen worden.

Dermatologische Forschung am Uni-Kli-nikum ausgezeichnet

Für seine Forschungsarbeit “Die Rolle vonSingulett-Sauerstoff bei der photodynami-schen Inaktivierung von Bakterien mit sicht-barem Licht” auf dem Gebiet derPhotodynamischen Therapie wurde Dr. TimMaisch mit dem renommierten Arnold Rikli-Preis 2007 ausgezeichnet.

Posterpreis für Infektiologie der DeutschenGesellschaft für Innere Medizin 2008

Jedes Jahr verleiht die Deutsche Gesell-schaft für Innere Medizin (DGIM) für heraus-ragende Forschungsarbeit einen Posterpreisauf dem Jahreskongress in Wiesbaden. Derdiesjährige Posterpreis für die Sparte Infektio-logie wurde an Dr. med. Christine Dirkes ausder Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ider Universität Regensburg verliehen. Sie istwissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinikfür Innere Medizin I bei Prof. Dr. J. Schölme-rich. Weiterhin engagiert sich Dr. Dirkes fürdie Interessen der Ärzte des Universitäts-Kli-

nikums in Regensburg. Die auf dem dies-jährigen Internisten-Kongress der DGIM 2008vorgestellte Arbeit befasst sich mit der Pneu-mocystis jiroveci Pneumonie (PcP) einerInfektion, die bisher hauptsächlich als frühzei-tige Komplikation einer HIV-Infektionbekannt ist.

Best Student-Paper AwardWie erst jetzt bekannt wurde, wurde Diego

Mauricio López Gutiérrez, Doktorand ameHealth Competence Center der UniversitätRegensburg, auf der MEDINFO 2007 mit demBest Student-Paper Award ausgezeichnet. Mitseinem Beitrag “Connecting Public Healthand Clinical Information Systems by Using aStandardized Methodology” setzte er sichgegen die Konkurrenz aus den namhaften Uni-versitäten in den USA, Europa und Asiendurch.

Prof. Dr. Bernhard Dotzler, Lehrstuhl fürMedienwissenschaft, ist durch den Fakul-tätsrat der Philosophischen Fakultät IV –Sprach – und Literaturwissenschaft – zum Mit-glied der Kommission zur Förderung des wis-senschaftlichen und künstlerischenNachwuchses bestellt worden.

Prof. Dr. Jochen Mecke wurde zum 2. Stell-vertreter der Vertreter der Mitgliedshoch-schulen im Hochschulrat derDeutsch-Französischen Hochschule in Saar-brücken gewählt.

Prof. Dr. Dieter Weiss, Institut für Physik,ist in den wissenschaftlichen Beirat des Nano-netz Bayern e.V. berufen worden.

Mitglied der „Jungen Akademie“ Dr. Sylvia Cremer, wissl. Assistentin beim

Lehrstuhl für Biologie I (Prof. Heinze), ist zumMitglied der „Jungen Akademie“ gewähltworden. Die Junge Akademie ist eine Grün-dung der beiden „Elternakademien“, der Aka-demie deutscher Naturforscher Leopoldina,und der Berlin Brandenburgischen Akademieder Wissenschaften (BBAW).

Regensburger Chemiker übernehmen Vor-standsaufgaben

Prof. Dr. Ruth Gschwind und Prof. Dr.Burkhard König, beide Institut für OrganischeChemie, NWF IV, sind in den Vorstand derLiebig Vereinigung für Organische Chemiegewählt worden. Prof. König hat den Vorsitzim Vorstand übernommen.

Die Liebig-Vereinigung für OrganischeChemie ist mit über 1500 Mitgliedern eine dergrößten Fachgruppen in der Gesellschaft Deut-scher Chemiker. Sie vertritt die Interessen desFaches in Forschungs- und Ausbildungs-

Dr. med. ChristineDirkes

•• siehe Seite 24

Prof. Dr. Dr. h.c.Joachim Grifka

Diego MauricioLopez Gutiérrez

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Für 40 und 25 Dienstjahre an der Universität Regensburggeehrt

Sie haben die Universität Regensburg inguten wie in schlechten Tagen begleitet unddas von Anfang an: Christa Mayer, IngridSchrauf und Eva Ujvary, drei Mitarbeite-rinnen, die seit 40 Jahren an der UniversitätRegensburg arbeiten und damit seit der Auf-nahme des Studienbetriebs „an Bord“ sind. Beiallen Jubiläen, die der Regensburger Campusderzeit feiern kann – 40 Jahre Uni, 40 JahreChemie-Fakultät, 40 Jahre Uni-Orchester –sind diese Dienstjubiläen mit am wichtigsten.„Denn nur durch das Engagement gerade auchder langjährigen Mitarbeiter und durch ihreBereitschaft immer wieder auf neue Heraus-forderungen zu reagieren, können Studienbe-trieb und Forschung reibungslos und aufhohem Niveau funktionieren“, so Prof. Dr. AlfZimmer, Rektor der Universität, anlässlich derFeierstunde zum Dienstjubiläum.

Auf 25 Jahre aktiv gestaltete Uni-Geschichte können sieben weitere Jubilarezurückblicken: Ingeborg Bayreuther, AloisHofbauer, Peter Jeschke, Waltraut Kohlert,Brigitta Lux, Georg Reisinger und Peter Richt-hammer. Ihnen allen überrreichte Dr. ChristianBlomeyer, Kanzler der Universität Regens-burg, Ehrenurkunden des Freistaates Bayern„als Dank und Anerkennung der geleistetenDienste“. Blomeyer betonte, dass die Univer-sität Regensburg als einer der größten Arbeit-geber in der Region die langjährige Treue undDienstbereitschaft ihrer Mitarbeiterinnen undMitarbeiter ganz besonders zu schätzenwüsste.

Rektor Alf Zimmer (ganz links) und Kanzler Christian Blomeyer (ganz rechts) zusammen mit den Jubilarenzur Feier der 40-jährigen und 25-jährigen Dienstjubiläen (von links unten nach rechts oben): PeterJeschke, Alois Hofbauer, Georg Reisinger, Waltraut Kohlert, Peter Richthammer, Eva Ujvary, Brigitta Lux,Ingeborg Bayreuther, Christa Mayer, Ingrid Schrauf. Foto: R. F. Dietze

Wir trauern

Am 30. April 2008 ist Prof. Dr. JohannesHeinrich Gross im Alter von 91 Jahren ver-storben.

Er hatte von 1968 bis 1983 den Lehrstuhlfür Alttestamentliche Exegese in der Katho-lisch-Theologischen Fakultät der UniversitätRegensburg inne und war 68/69 Dekan derFakultät.

Am 11. 5. 2008 verstarb der Student Jean-Pierre Stula, der seit dem WS 2005/06 für dasFach Jura eingeschrieben war.

•• Fortsetzung von Seite 23

fragen, und in der öffentlichen Diskussion.htp://www.gdch.de/strukturen/fg/liebig.htm

Gastprofessur in ChinaProf. Dr. Manfred Scheer, Institut für Anor-

ganische Chemie, ist von der Anhui Universityof Technology in Ma’anshan, China, zumGastprofessor ernannt worden, was bedeutet,dass er dort in den kommenden drei Jahren

Forschungsprojekte mit betreuen kann.

Zwei Doktorandinnen von Prof. Dr. IngridNeumann-Holzschuh, Romanische Sprach-wissenschaft haben Dissertationspreiseerhalten:Edith Slezak: Dissertationspreis der Bayeri-schen Amerika-Akademie mit einer Arbeitüber “La Langue elle part avec les gens -Franco-Americans in Massachusetts”Anika Falkert:Prix d’excellence du Gouvernement duQuébec mit einer Arbeit über “Le francais aca-dien des Îles-de-la Madeleine: Étude de lavariation phonétique”.

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Forschungsförderung

Forschungsförderung durch die DFG

Die DFG hat PD Dr. Wolfgang Bäumler(Klinik und Poliklinik für Dermatologie)zusammen mit Dr. Rudolf Vasold (Institut fürOrganische Chemie) Sach- und Personalmittelfür drei Jahre zum Thema “Schwarze Täto-wierfarben in der Haut” bewilligt.

Von der DFG hat Prof. Dr. JohannesHelmbrecht, Lehrstuhl für Allgemeine undVergleichende Sprachwissenschaft, ein Reise-stipendium erhalten, um vom 21. bis 26. Juli inSeoul (Südkorea) die große internationale Lin-guistenkonferenz CIL 18 besuchen zu können,die unter der Schirmherrschaft des ComitéInternational Permanent de Linguistes (CIPL),der größten und ältesten linguistischen Gesell-schaft (1928 gegründet), von der Sprachwis-senschaftlichen Gesellschaft Koreas and derKorea Universität in Seoul ausgetragen wird.(http://www.cil18.org/new_html/index.php).Er wird dort einen Vortrag zum Spannungs-verhältnis von deskriptiver Linguistik undSprachdokumentation am Beispiel der Doku-mentation des Hocank (einer nordamerikani-schen Indianersprache der Sioux Familie)halten.

Die DFG hat Prof. Dr. Burkhard König,Institut für Organische Chemie, eine Sachbei-hilfe für das Projekt „Arrays of AmphiphilicMetal Complexes for Guided Molecular Reco-gnition at Interfaces“ bewilligt. Das Projektwird gemeinsam mit Dr. Maria Kalinina vomFrumkin Institut der Russischen Akademie derWissenschaften, Moskau, bearbeitet, und aufdeutscher Seite mit zwei Doktorandenstellenund Sachmitteln gefördert. Ziel der Arbeitenist es, Selbstorganisationsprozesse vonMolekülen auf funktionalisierten Oberflächenzu verstehen und zu steuern.

Forschungsförderung andererInstitutionen

Im Rahmen des Projektbezogenen Perso-nenaustauschprogramms (PPP) hat der DAADdem Lehrstuhl Prof. Dr. Rolf SchönbergerMittel in Höhe von etwa 6.500 € zur Verfügunggestellt. Gegenstand des Projektes sind dieBeziehungen der Philosophie von LudwigWittgenstein zur Geschichte der Logik,namentlich der mittelalterlichen Logik. Hierzusind 2008 und 2009 wechselseitige For-schungsaufenthalte am Wittgenstein-Archiv inBergen und an der Universität Regensburgvorgesehen.

Die Regensburger Universitätstiftung, dieGerda-Henkel-Stiftung und die Alexander-von-Humboldt-Stiftung tragen zur Finanzie-rung des Internationalen Kongresses“Thukydides - ein ‘gewalttätiger’ Lehrer?Geschichte und ihre Darstellung” unter Betei-ligung von 15 namhaften ausländischen Wis-

senschaftlern bei. Veranstalter ist der Lehrstuhlfür Griechische Philologie (Prof. Dr GeorgRechenauer).

Auf Antrag von Prof. Dr. GeorgRechenauer (Griechische Philologie) wurdedas Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung für Frau Dr. VassilikiPothou (Athen/Paris) um ein weiteres Jahr(bis Februar 2009) verlängert. Frau Pothouuntersucht derzeit in Regensburg in Zusam-menarbeit mit Prof. Rechenauer die intertextu-ellen Beziehungen zwischen demPeloponnesischen Krieg des Thukydides unddem Jüdischen Krieg des Flavius Josephus.Zugleich bietet sie am hiesigen Institut fürKlassische Philologie Lehrveranstaltungen zurgriechischen Historiographie an.

Das Bundesministerium für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucherschutz(BMVEL) fördert mit rund 113.000 Euro dasForschungsvorhaben „Chemische Konversionvon Kohlenhydraten in lösemittelfreienSchmelzsystemen“ von Prof. Burkhard Königam Regensburger Institut für OrganischeChemie. Partner in diesem Forschungsvor-haben ist das Unternehmen Südzucker:Gemeinsam will man neue Wege finden, umaus nachwachsenden Rohstoffen Feinchemi-kalien herzustellen. Diese Chemikalien nutztdie Chemische Industrie unter anderem für dieHerstellung von Kosmetika, Waschmittel oderpharmazeutischen Wirkstoffen. Mittelfristigkönnte Prof. Königs Grundlagenforschungdazu beitragen, Chemie und Industrie unab-hängiger von fossilen Rohstoffen wie Erdöl zumachen.

Der Deutsche Akademische Austausch-dienst (DAAD) hat Prof. Dr. Hartmut Yersin,Institut für Physikalische und TheoretischeChemie, Finanzmittel für eine Kooperation mitdem Arbeitskreis von Dr. J. A. Gareth Wil-liams (University of Durham, GB) bewilligt.Die Zusammenarbeit soll der Entwicklung undCharakterisierung neuer cyclometallierterPt(II)-Komplexe als effiziente Emittermateria-lien für organische LEDs (OLEDs) dienen.

Aus dem finanziellen Anreizsystem derUniversität Regensburg erhalten Prof. Dr.Bunke und Dr. Petra Hilgers eine finanzielleUnterstützung.Prof. Bunke plant, nach derGenehmigung seines Vorantrags auf Einrich-tung eines Graduiertenkollegs bei der DFGeinen Vollantrag einzureichen.Dr Hilgersbeabsichtigt, einen Antrag auf Einrichtungeines Initial Training Networks bei der EU imProgramm People Marie Curie einzureichen.

Förderung durch die Universitätsstiftung

Für die folgenden Tagungen, Seminare undKolloquien wurden von der Stiftung dieAufenthaltskosten sowie die Reisekostender Gastreferenten übernommen.

Die Universitätsstiftung Hans Vielberthvergab Fördermittel für folgende Veranstal-tungen:

Katholisch-Theologische FakultätKolloquium „Prädikation und Negation“

mit den Gastdozenten Stanislav Sousedik,Prof. em. Karlsuniversiät, Prag, und JakobSchmutz, Maître de Conference, Paris IV (Sor-bonne), auf Antrag von Prof. Dr. Ulrich G.Leinsle

Juristische FakultätSymposium mit den Gastdozenten Dr. B.

Krzan, Dr. A. Drozd, Dr. P. Góralski und Dr. A.Malicka aus Breslau zum Thema „Polen undDeutschland als Nachbarn im EuropäischenHaus“ auf Antrag von Prof. Dr. GerritManssen

Gastvortrag zumThema „Strafprozessmo-delle: inquisitorisch und kontradiktorisch, amBeispiel der Russischen Förderation mit demReferenten Prof. Dr. Sergey Pashin, Moskau,auf Antrag von Prof. Dr. Tonio Walter

Wirtschaftswissenschaftliche FakultätSeminar „New Dimensions of international

Corporate Reporting“ mit dem GastdozentenDr. Ataur Rahman Belal, Aston University,Birmingham, U.K., auf Antrag von Prof. Dr.Axel Haller

Seminar und Vortrag zum Thema„Finanzmanagment und „Fallstudien“ mit demGastreferenten Prof. Jun Quan, Boston Col-lege, auf Antrag von Prof. Dr. Klaus Röder

Workshop „Aktuelle Aspekte kaptialmark-torientierter Unternehmenssteuerung“ mit denGastreferenten Prof. Dr. Thomas Pfeiffer, Uni-versität Wien, und Prof. Dr. Alexander Mür-mann, Wirtschaftuniversität Wien, auf Antragvon Prof. Dr. Gregor Dorfleitner

Medizinische Fakultät3rd International Symposium on Peritoneal

Carcinomatosis mit den Gastdozenten Dr. M.Deraco, Italien, Dr. J. Esquivel, USA, Prof. Dr.F.-N. Gilly, Frankreich, Prof. Dr. Y. Yonemura,Japan, Prof. Dr. F. Izzo, Italien, und Prof. Dr.

•• siehe Seite 26

Uni Personalia U-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 26

•• Fortsetzung von Seite 25

D. Morris, Australien, auf Antrag von Prof. Dr.Pompiliu Piso

Phil. Fak. IIProjekttag zum Thema „Schule und Bil-

dung in Europa“ mit der Gastreferentin Dr.Inger Nyrell, Stockholm, auf Antrag von Prof.Dr. Fölling-Albers/Dr. Rudolf Hitzler

Phil. Fak. IIIForschungs- und Lehrbesuch von Gastrefe-

rent Prof. Dr. Gary Jacobson, University ofCalifornia, San Diego, zum Thema „Presiden-tial Elections 2008“ auf Antrag von Prof. Dr.Stephan Bierling

Phil. Fak. IVInternationale Ringvorlesung mit dem

Thema „Literatur und Kabbala“ mit den Gast-dozenten Prof. Dr. Eveline Goodman-Thau,Hebrew University Jerusalem, Prof. Dr.Thomas Fries und Dr. Thomas Grob, Univer-sität Zürich, und Frau Brigitte Dalinger, Uni-versität Wien, auf Antrag von Frau Prof. Dr.Dorothee Gelhard

Internationaler Kongress „Thukydides –ein gewalttätiger Lehrer? Geschichte und ihreDarstellung“ mit Vorträgen internationalerausgewiesener Forscher zur griechischenHistoriographie auf Antrag von Prof. Dr.Georg Rechenauer

NWF IVorträge zum Thema „Äquivariante Tama-

gawazahlvermutung“ mit dem GastdozentenProf. Dr. Matthias Flach, California Institute ofTechnology/USA, auf Antrag von Prof. Dr.Alexander Schmidt

EuropaeumWorkshop zum Thema „Kreatives

Schreiben auf Slowakisch, KreativesSchreiben auf Ungarisch“ mit der Gastdo-zentin Mila Haugová auf Antrag von Prof. Dr.Walter Koschmal

Die Universitätsstiftung Pro Arte vergabFördermittel für folgende Projekte:

MusikpädagogikProbenwochenenden zur Vorbereitung auf

die CD-Aufnahme des UJO auf Antrag vonChristian Sommerer

Phil. Fak. ISymposium mit Konzert zum Thema „Der

Mensuralkodex St. Emmeram des 15. Jahr-hunderts“ mit den Gastdozenten Prof. Dr.Franz Fuchs, Universität Würzburg, Dr. IanRumbold, Universität Nottingham; Dr. Bern-hold Schmid und das Vokalensemble STIMM-WERCK auf Antrag von Prof. Dr. David Hiley

Phil. Fak. IVTanz-Sport-Theater: „Romeo & Julia“ auf

Antrag von Prof. Dr. Rainer Emig

EuropaeumTandemlesung mit den Lyrikerinnen Mila

Haugová und Anja Utler auf Antrag von Prof.Dr. Walter Koschmal

Die Universitätsstiftung Helga und ErwinHartl vergab Fördermittel für folgende Veran-staltung:

Medizinische Fakultät3. Hartl-Symposium Rheumatologie 2008,

Intensivierung der internationalen wissen-schaftlichen und klinischen Beziehungen, mitdem Gastdozenten Gary S. Firestein, Univer-sity of California in San Diego (UCSD), aufAntrag von PD Dr. P. Härle/Prof. Dr. Straub

Die Universitätsstiftung Lucia und Dr.Otfried Eberz vergab Fördermittel für fol-gende Veranstaltung:

Juristische Fakultät Wissenschaftliches Symposium „Recht –

Religion – Verfassung zu Ehren von Prof. Dr.Hans-Jürgen Becker“ auf Antrag von FrauProf. Dr. Inge Kroppenberg

NWF IIISeminar „Animal models of depression and

anxiety: gender-dependent effects“ mit demGastreferenten Prof. Dr. Aleksander A. Mathé,Karolinska University, Stockholm, auf Antragvon Frau Prof. Dr. Inga Neumann

Die Universitätsstiftung Dr. Alfons Paulusvergab Fördermittel für die Verleihung vonFörderpreisen am Tag der Chemie:

Je einen Promotionspreis in Höhe von1.000 EUR für Dr. Michael Bräu, Dr. Wolf-gang Wachter und Dr. Andreas Schall und jeeinen Studienabschlusspreis in Höhe von 700EUR für Thomas Ehrenschwendner, Con-stantin Hozsa, Dominik Pentlehner, AndeasRausch, Markus Schmid und Stefan Welsch

Förderung durch die Freundeder UniversitätDie Freunde der Universität Regensburge.V. haben Fördermittel bewilligt:

- auf Antrag von Prof. Dr. Michael Dow-ling, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,als Reisekostenzuschuss für Stefan Hüsig, derim Juli 2008 an der Portland InternationalConference on Management of Engineeringand Technology in Cape Town/Südafrika teil-nehmen wird;

- als finanzielle Unterstützung einer Kon-zertreise des Universitäts-Jazz-Orchestersnach Prag;

- als Reisekostenzuschuss für Ulrike Mäg-defrau und Simone Braig, die im Juli mit einerPoster-Präsentation am Internationalen Bone

Morphogenetic Proteins Kongress in TahoeCity/USA teilnehmen werden. Den Antragstellte Prof. Dr. Anja Katrin Boßerhoff, Medi-zinische Fakultät;

- auf Antrag von Prof. Dr. Elmar Lang,Institut für Biophysik, als Reisekostenzu-schuss für Christoph Hansch und PhilippKnollmüller, die im Juli 2008 an der SummerSchool on Neural Networks in Classification,Regression and Data Mining teilnehmenwerden.

- auf Antrag von Prof. Dr. Inga Neumann,NWF III, als Reisekostenzuschuss für Dr.Alexa Veenema, die im Juli mit einem Posteram Collegium Internationale Neuro-Psycho-pharmacacologicum in München teilnehmenwird;

- für Astrid Rank als Reisekostenzuschussfür ihre Teilnahme an der European Confe-rence on Educational Research in Göte-borg/Schweden, auf Antrag von Prof. Dr.Maria Fölling-Albers, Institut für Pädagogik;

- als Reisekostenzuschuss für GerhardMessmann für seine Teilnahme an der JuniorResearchers of Earli in Leuven/Belgien, aufAntrag von Prof. Dr. Regina Mulder, Institutfür Pädagogik.

- auf Antrag von Prof. Dr. Hans Gruber,Institut für Pädagogik, als Reisekostenzu-schuss für Andreas Gegenfurtner, der imAugust an der International Conference onMotivation und der Summer School on Moti-vation in Turku, Finnland, teilnehmen wird;

- auf Antrag von Prof. Dr. Achim Göpfe-rich, Lehrstuhl für Pharmazeutische Techno-logie, als Reisekostenzuschuss AnnaKatharina Seitz, die im Februar 2008, am Key-stone-Symposium Molecular Control Adipo-genesis and Obesity in Banff/Kanadateilgenommen hat;

- als Unterstützung für Marcel Marekwica,der im März an der Jahrestagung der Southwe-stern Finance Association in Housten, Texas,USA teilgenommen hat. Antragsteller ist Prof.Dr. Steffen Sebastian, Institut für Immobilien-wirtschaft.

bitte vormerken

„Dies Geographicus 2008“Das Institut für Geographie lädt am

11.07.2008 um 10.00 Uhr im Hans Lindner-Hörsaal (H 13) zum „Dies Geographicus2008“ ein. Der Dekan der PhilosophischenFakultät III, Prof. Dr. Stephan Bierling, sowieder Geschäftsführende des Instituts, Prof. Dr.Toni Breuer, werden die Vortragsveranstaltungeröffnen. Drei geladene Gastredner nehmen inkurzen fachwissenschaftlichen VorträgenBezug auf aktuelle Forschungsfelder der bis-herigen drei fachwissenschaftlichen Lehr-stühle. Ein anschließender Stehempfang mitkleinem Imbiss bei musikalischer Begleitungbietet Gelegenheit für vielfältige und hoffent-lich anregende Gesprächskontakte.

Uni internU-Mai l 0033//0088 Regensburger Univers i tätsze i tung 27

neue Bücher

Von Prof. Dr. Dr.h.c. Warren Kirkendaleerreichte uns folgende Mitteilung:

Warren Kirkendale, Rom (bis 1992 Lehr-stuhl für Musikwissenschaft, UniversitätRegensburg) brachte Ende 2007 bei LeoOlschki in Florenz zwei Bände heraus: 1)Music and Meaning: Studies in Music Historyand the Neighbouring Disciplines (658 S., 50Tafeln), eine Auswahl der wichtigeren Auf-sätze, die er und seine Frau Ursula in denletzten 40 Jahren veröffentlicht haben: Quel-lenstudien zum 16. – 18. Jh., u.a. zur musika-lischen Rhetorik, zu Josquin, Händel, Bach,Mozart, Beethoven, mit Anwendung derMethoden der literarischen Toposforschungund der Ikonologie auf die Musik selbst. 2)Antonio Caldara: Life and Venetian-RomanOratorios (554 S., 24 Tafeln), eine Überset-zuing und Revision der Monographie seinerFrau über den Hofkapellmeister des Herzogsvon Mantua, des Prinzen Ruspoli in Rom unddes Kaisers Karl VI. in Wien.

Eine Präsentationsfeier für die beidenBände wurde in den Ruspoli-Palästen vomPäpstlichen Institut für Kirchenmusik undPrinz Sforza Ruspoli gehalten, mit Auf-führungen von Kantaten, die Händel undCaldara 1706 bis 1716 für den ersten PrinzenRuspoli komponiert haben. Anwesend warenu. a. der deutsche Botschafter beim Quirinal,der Kardinal Bibliothekar vom Vatikan und derPrinz Raimondo Orsini.

Christof Eck, Harald Garcke, PeterKnabner,

Mathematische Modellierung, Springer-Lehrbuch

(Berlin: Springer Verlag , 2008), XIV, 503S., 86 Abb., Softcover, ISBN: 978-3-540-74967-7, 29,90 Euro.

Dieses Lehrbuch bietet eine lebendige undanschauliche Einführung in die mathematischeModellierung von Phänomenen aus den Natur-und Ingenieurwissenschaften. Die Leserlernen mathematische Modelle zu verstehenund selbst herzuleiten und finden gleichzeitigeine Fülle von wichtigen Beispielen für die imMathematikstudium behandelten abstraktenKonzepte.

Es werden Methoden aus der LinearenAlgebra, der Analysis und der Theorie dergewöhnlichen und partiellen Differentialglei-chungen benutzt bzw. sorgfältig eingeführt.Anwendungsbeispiele aus den Bereichen elek-trische Netzwerke, chemische Reaktionski-netik, Populationsdynamik,Strömungsdynamik, Elastizitätstheorie undKristallwachstum werden ausführlich behan-delt.

Hartmut Yersin, Ed.,Highly Efficient OLEDs with Phosphore-

scent Materials(Weinheim: Wiley-VCH, 2008), 438 S.,

ISBN978-3-527-40594-7, 129,00 Euro

Organische Leuchtdioden (organic lightemitting diodes, OLEDs) sind die Grundlageeiner neuen Display- und Beleuchtungstech-nologie. OLEDs zeichnen sich durch geringenEnergieverbrauch sowie kostengünstige Her-stellung aus und ermöglichen faszinierendeneue Anwendungen, wie sehr helle und kon-trastreiche Bildschirme, Displays auf transpa-rentem Untergrund oder extrem großeLeuchtflächen.

In diesem Buch behandeln weltweit

führende Wissenschaftler aus Forschung undIndustrie in zwölf Kapiteln sowohl grundle-gende photophysikalische Eigenschaften vonin OLEDs verwendeten Materialien als auchneue Entwicklungen auf dem Gebiet der Mate-rial- und Device-Forschung.

Uni-Fußballmeister-schaft endet erfolgreichfür Jura, Vkl und Sport

Eine erfolgreiche Uni-Fußballmeisterschaftist nach zwei Spieltagen am Donnerstag, 19.Juni 2008, zu Ende gegangen. Insgesamt 22Mannschaften aus den unterschiedlichstenFachbereichen von Chemie über Literaturwis-senschaft bis hin zu Psychologie lieferten sich

spannende Wettkämpfe um den Titel „Uni-Fuß-ballmeister 2008“.

In der Damen-Gruppe machten die Juristin-nen den ersten Platz, gefolgt von den Sportstu-dentinnen an zweiter und denWirtschaftsstudentinnen an dritter Stelle.

Bei den Studenten überzeugte der Fachbe-reich Vorklinikum mit einem verdienten erstenPlatz und konnte die Sportstudenten auf denzweiten, die Juristen auf den dritten Platz ver-drängen.

In der dritten Gruppe mit Professoren undMitarbeitern konnte schließlich das Sportzen-trum selbst den Siegerpokal nach Hause tragen.Die Physiker spielten sich auf Platz 2, an dritterStelle folgte der Fachbereich Chemie.

Oberstes Ziel der Uni-Fußballmeisterschaftwar allerdings die Stärkung des Gemeinschafts-gefühls am Campus, das seinen Höhepunkt beider Übertragung des EM-Spiels am Donners-tagabend erreichte. Das Miteinander zeichnetedas Projekt auch hinter den Kulissen aus:Sportzentrum und Verwaltung teilten sich denorganisatorischen Aufwand, Unterstützung kamaber auch von den Wirtschaftspartnern der Uni:So kümmerte sich die Firma Götz zum Beispielums Saubermachen nach den Spielen, die Uni-Pizzeria sorgte für das leibliche Wohl derKicker, Copy & Paper druckten Flyer und Pla-kate und Bücher Pustet und Lebensmittel Hecht-bauer finanzierten die Koordinationskosten. DiePokale für die Sieger stiftete Sport 2000 in Kel-heim.

Besonders erwähnt seien auch die Helferhinter den Kulissen, die Schiedsrichter undHausmeister vom Sportzentrum, die das Fuß-ballfest am Uni-Campus erst möglich gemachthaben. Margit Adler

Irgendwo beginnt immer ein neuerTag

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BMW AG,

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Postfach 50 02 44

80972 München

Wo immer auf der Welt Sie morgens aufstehen – bei BMWist man schon wach. In South Carolina ist es sieben Uhrmorgens: Schichtbeginn im amerikanischen BMW Werk.Zwischen der Tochtergesellschaft Designworks inKalifornien (dort ist es vier Uhr morgens) und dem BMWDesign-Zentrum in München übermitteln Computer Ideenfür das Auto von morgen. In Brasilien ist es zehn Uhr:Man diskutiert eine neue Werbekampagne. Im britischenMINI-Werk in Oxford ertönt um zwölf das Mittagssignal.Im niederbayerischen Werk Dingolfing beginnt zu diesemZeitpunkt bereits die Spätschicht. Im südafrikanischenBMW Werk ist es14Uhr,während das Büro Moskau– hierist es bereits 15 Uhr – russische Journalisten zu einerFahrzeugpräsentation einlädt. In Dubai, im BMW Zentrumfür den Mittleren Osten, ist es 16 Uhr,die Hitze des Tagesklingt langsam ab. In den Montagewerken in Thailand undMalaysia wird bereits Feierabend gemacht, in Hongkong ist es um 20 Uhr längst dunkel, und in Tokio beginnt um21 Uhr schon das Nachtleben. Bei BMW Australia inMelbourne ist Mitternacht nur noch eine Stunde entfernt,während für den BMW Importeur auf den Fidji-Inseln der neue Tag bereits begonnen hat.

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