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16. Jahrgang I 4 2013 ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867 10,00 zzgl. MwSt.und Versand I Spezial Prophylaxe der Periimplantitis – ein systematischer Überblick – Teil 1 I Fachbeitrag Best Ager in der Praxis I Hygiene in Zahnarztpraxen I Anwenderbericht Fluoridlacke für die Kariesprävention I Praxismanagement Service und Chancen in der Prophylaxe I Psychologie Praktische Übungen zum Überwinden psychologischer Hürden in der Zahnarztpraxis I Events Parodontitistherapie im Alter – „Notwendig vs. machbar“ Zeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe

Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe · sowie auf die Deutsche Mundgesundheitsstudie (2005) zeigen uns: Während Karies im- mer seltener wird und einen hohen Sanierungsgrad

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Page 1: Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe · sowie auf die Deutsche Mundgesundheitsstudie (2005) zeigen uns: Während Karies im- mer seltener wird und einen hohen Sanierungsgrad

16. Jahrgang I 42013

ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867€ 10,00 zzgl. MwSt.und Versand

I Spezial Prophylaxe der Periimplantitis – ein systematischer Überblick – Teil 1

I Fachbeitrag Best Ager in der Praxis I Hygiene in Zahnarztpraxen I Anwenderbericht Fluoridlacke für die Kariesprävention I Praxismanagement Service und Chancen in der ProphylaxeI Psychologie Praktische Übungen zum Überwinden psychologischer Hürden

in der ZahnarztpraxisI Events Parodontitistherapie im Alter – „Notwendig vs. machbar“

Zeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde

Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe

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EDITORIALDer heutige Lifestyle stellt hohe Anforderungen an unsere Zähne und unser Lächeln.Nicht nur gesund sollen sie sein, sondern auch weiß, gerade und schön anzusehen.Schaut man in die Regenbogenpresse, so scheinen wir nur von Menschen mit schönenund gesunden Zähnen umgeben zu sein, und man befürchtet, dass dentale Erkrankun-gen langsam „aussterben“. Aber ein Blick in deutsche Zahnarztpraxen und Zahnklinikensowie auf die Deutsche Mundgesundheitsstudie (2005) zeigen uns: Während Karies im-mer seltener wird und einen hohen Sanierungsgrad aufweist, sind parodontale Erkran-kungen auf dem Vormarsch. Es besteht also ein enorm großer Handlungsbedarf bezüg-lich Prophylaxe, Diagnose und Therapie von Parodontalerkrankungen. Eine umfassende zahnärztliche Diagnostik ist die Grundlage für eine langfristige Gesund -erhaltung des Patienten. Hierbei sind sowohl die karies- als auch parodontal-relevantenRisikofaktoren sowie Befunde des Patienten sorgfältig zu erfassen und zu bewerten. Immer wieder bekomme ich zu hören: „Dieser Schreibkram ist doch unnötig und nimmtmir die Zeit für ‚echte Behandlung‘ an meinem Patienten.“ Hier möchte ich wichtige Argumente entgegenstellen:1. Entzündliche parodontale Erkrankungen werden vom Patienten in ihrem Ausmaß

lange Zeit nicht erkannt. Erst Zahnlockerungen oder Abszesse werden wahrgenom-men – dann, wenn schon wichtige Strukturen des Zahnhalteapparats verloren sindund – wenn überhaupt – nur mit großem Aufwand zurückgewonnen werden können.Hier ist es eminent wichtig, dass das Praxisteam (also Zahnarzt/Zahnärztin in Zu-sammenarbeit mit der Prophylaxekraft) bei regelmäßigen Untersuchungen gezieltnach ersten Anzeichen parodontaler Erkrankungen sucht. Objektive und reproduzier-bare Parameter helfen hier, auch Prozesse über mehrere Untersuchungen zu verfolgen.

2. In den letzten Jahren wurden mehr und mehr Wechselwirkungen und potenzielle ne-gative Auswirkungen eines chronisch entzündeten Parodonts auf den allgemeinenGesundheitszustand des Patienten sowie umgekehrt Wirkungen von Systemerkran-kungen auf die Mundhöhle nachgewiesen. Der langfristige Erhalt parodontaler Ge-sundheit bedeutet damit auch Erhaltung der allgemeinen Gesundheit. Hierzu mussdie Anamnese des Patienten immer wieder überprüft und ggf. Kontakt mit dem be-handelnden Internisten aufgenommen werden.

3. Das zahnärztliche Team hat gegenüber Ärzten die wohl einmalige Chance, regelmäßigdem Patienten in die Mundhöhle zu schauen und damit nicht nur dentale Probleme,sondern Manifestationen von allgemeinen Erkrankungen (wie z. B. Lichenoide Verän-derungen) oder auch orale Tumoren zu sehen. Diese Chance sollte genutzt werden.

Auch in Zukunft sind sowohl Wissenschaftler als auch Praktiker gefordert, sorgfältige Diagnostik zu betreiben und zu dokumentieren, um frühzeitig intervenieren zu können.Die Zeit, die hier investiert wird, macht sich in der nachfolgenden Therapie und Nach-sorge immer bezahlt – denn sie ist die Grundlage für eine langfristige Mundgesundheit.

In diesem Sinne grüße ich alle Leser,

Ihre Nicole ArweilerProf. Dr. N. Arweiler, Abt. Parodontologie, UKGM, Philipps-Uni Marburg

Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe

Infos zum Autor

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INHALT

Editorial3 Diagnostik in der Karies- und

ParodontitisprophylaxeProf. Dr. Nicole Arweiler

Spezial6 Prophylaxe der Periimplantitis –

ein systematischer Überblick –Teil 1Dr. Klaus-Dieter Bastendorf, Axel Bartsch

Fachbeitrag16 Best Ager in der Praxis

Christa Maurer

20 Hygiene in ZahnarztpraxenDr. Hendrik Schlegel

Anwenderbericht26 Fluoridlacke für die

Kariesprävention Dr. Gabriele David

28 Schmerzempfindliche Zähnenach PAR-ErkrankungDr. Martin Fuchs

Praxismanagement30 Service und Chancen

in der ProphylaxeNadja Alin Jung, Michaela Maier

Psychologie34 Praktische Übungen zum

Überwinden psychologischerHürden in der ZahnarztpraxisDr. Lea Höfel

Interview40 „Ich habe nach

Alternativen gesucht – und Aloe vera gefunden“

Events42 Parodontitistherapie im Alter –

„Notwendig vs. machbar“

36 Herstellerinformationen

44 Tipp

46 News

50 Kongresse, Impressum

Titelbild: © Lucky Business

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n Obwohl Standardindikationen und Risikoabschät-zungen immer besser definiert wurden, sind dennoch inden letzten Jahren immer mehr wissenschaftliche Ar-beiten zum Thema periimplantäre Mukositis und Peri-implantitis veröffentlicht worden. So ist es nicht ver-wunderlich, dass die Europerio 7 in Wien 2012 das Themader Therapie der periimplantären Mukositis und Peri -implantitis in den Fokus des größten Kongresses für Parodontologie und Implantologie gestellt hat.Die Autoren Roos-Jansaker, Lindahl, Renvert und Renvert(2006) zeigten, dass nach 9–14 Jahren bei 48 % der Im-plantate eine periimplantäre Mukositis und bei 6,6 %der Implantate bzw. 16 % der Patienten eine Periimplan-titis festgestellt werden konnte. Biologische oder technische Komplikationen währendder funktionellen Belastungsphase lassen sich auf-grund der großen Komplexität der Implantatinsertionund der prothetischen Versorgungen häufig nicht ver-meiden. Anatomische Strukturen, bakterielle Infektio-nen, funktionelle Überbelastung, das Fehlen keratini-sierter Gingiva und weiterer Risikofaktoren, wie Allge-meinerkrankungen und Rauchen, werden diskutiert.Die plaqueassoziierte bakterielle Infektion gilt heute alsgrößte biologische Risikoquelle für primär osseointe-grierte Implantate und kann durch eine Entzündung derWeichgewebe einen Knochenverlust auslösen (Espositoet al. 1999,Leonhardt et al. 1999, Tonetti 1999, Rutar et al.2001, Berglundh et al. 2002, Hultin et al. 2002).Die rasante Zunahme an inserierten Implantaten lässterwarten, dass die absoluten Zahlen biofilmassoziierterEntzündungszustände des periimplantären Gewebeskünftig weiter zunehmen.Die Vorträge der Europerio 7 in Wien 2012 zum Thema periimplantäre Mukositis und Periimplantits waren do-miniert vom Thema Ursachen und Therapien der peri-implantären Mukositis und Periimplantitis. Es wurdedeutlich sichtbar, dass es an Basiswissen über eine sys-tematische Implantatprophylaxe fehlt, die bereits vorder Insertion der Implantate einsetzt und als lebens-lange begleitende Therapie nach der Insertion und derprothetischen Versorgung fortgesetzt wird.Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, den verfüg-baren aktuellen Wissensstand zu den Voraussetzungenund Möglichkeiten einer Periimplantitisprophylaxe zu-sammenzustellen. Dabei finden primär-, sekundär- undtertiärpräventive Aspekte Berücksichtigung. Zu den pri-

märpräventiven Maßnahmen, welche bereits vor demEntstehen einer periimplantären Entzündung einsetzen,zählen die Sicherstellung einer allgemein guten Mund-gesundheit sowie die akkurate Planung der Implanta-tion. Sekundäre Vorsorgemaßnahmen erfolgen im Früh-stadium einer Periimplantitis und zielen darauf ab, pa-thologische Veränderungen des periimplantären Gewe-bes bereits im Entstehen zu erkennen, um sie möglichsteffektiv bekämpfen zu können. Dazu muss der Patienteine adäquate Mundhygieneinstruktion erhalten, diesich an der individuellen Situation orientiert und mor-phologische Aspekte ebenso berücksichtigt wie die ma-nuelle Geschicklichkeit des Patienten. Durch ein institu-tionalisiertes strukturiertes Recallsystem wird eine risi-koorientierte, regelmäßige, systematische, professio-nelle Implantatreinigung gewährleistet. Hat sich eineperiimplantäre Erkrankung bereits manifestiert, dientdiese als tertiärpräventive Maßnahme vor allem der Ver-hinderung von Rezidiven und Neuinfektionen. Antiin-flammatorische und chirurgische Therapieverfahrenkönnen an dieser Stelle außer Acht bleiben, da hierzu be-reits gute einschlägige Überblicksarbeiten existieren.

Implantat und Periimplantitis – die Definition und Epidemiologie

Pathologische Veränderungen, die das implantatumge-bende Gewebe betreffen, werden als periimplantäre Er-krankungen bezeichnet. Es wird zwischen der periimplan-tären Mukositis und der Periimplantitis unterschieden. Unter funktioneller Belastung auftretende bakterielle Infektionen mit Infiltration der Weichgewebe können ineinem ersten Schritt zu einer begrenzten Entzündungs-reaktion der periimplantären Weichgewebe, einer peri-implantären Mukositis führen. Sie zeichnet sich klinischdurch das Vorhandensein von Plaque und Bluten auf Sondieren aus, jedoch besteht kein Knochenverlust (Al-brektsson und Isidor 1994). Eine Mukositis ist grundsätz-lich stets reversibel, da sich durch entsprechende Entfer-nung der am Implantat anhaftenden Beläge im Idealfalleine vollständige Ausheilung erreichen lässt (Koeck undWagner 2004).Schreitet die entzündliche Erkrankung je-doch fort, entsteht das Krankheitsbild der Periimplanti-tis. Sie ist definiert als ein entzündlicher Prozess, der dasperiimplantäre Gewebe von osseointegrierten und in

Spezial

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Prophylaxe der Periimplantitis – ein systematischer Überblick –Teil 1Die Versorgung mit Zahnimplantaten ist bei Standardindikationen inzwischen durch einehohe klinische Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit gekennzeichnet. Vor allem dann, wennRisikofaktoren, die die Entstehung einer Periimplantitis begünstigen, bereits vor der Inser-tion berücksichtigt oder ausgeschlossen werden. Folgender Beitrag gibt einen systemati-schen Überblick zur Periimplantitisprophylaxe.

Dr. Klaus-Dieter Bastendorf, Axel Bartsch

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Funktion stehenden Implantaten betrifft und in einer zusätzlichen progredienten, meist kraterförmigen Des-truktion des Alveolarknochens sowie Taschentiefen vonmehr als 4 mm resultiert (Albrektsson und Isidor 1994).Wie systematische Übersichtsarbeiten belegen, variie-ren die vorliegenden Daten zur Prävalenz periimplantä-rer Entzündungen erheblich (Lindhe et al. 2008, Zitz-mann et al. 2008, Bories et al. 2011). So zeigen neuere, um-fangreiche Studien, dass nach Implantatliegezeiten vonfünf Jahren oder mehr periimplantäre Mukositiden bei38–80 % und Periimplantitiden bei 17–56 % der unter-suchten Patienten auftreten (Roos-Jansaker et al. 2006a,Renvert et al. 2007, Zitzmann und Berglundh 2008,Koldsland et al. 2010, Marrone et al. 2012, Pjetursson et al.2012). Die großen Unterschiede der Angaben sind we-sentlich auch dadurch bedingt, dass eine verbindlicheKlassifikation der Schweregrade periimplantärer Ent-zündungen bislang fehlt (Froum und Rosen 2012).Mit der erheblichen Zunahme der inserierten Implan-tate kann erwarten werden, dass auch die Prävalenz periimplantärer Entzündungen zunehmen wird.

Die Strukturbiologie und Anatomie

Die Besiedlung durch Mikroorganismen der Mundhöhlevollzieht sich an Implantatoberflächen nach dem glei-chen Muster wie an natürlichen Zähnen, nämlich durcheine Translokation bakterieller Keime aus den ökologi-schen Nischen der Mundhöhle und dem supra- und sub-gingivalen Milieu der vorhandenen Dentition (Heas-man et al. 2002, Klinge et al. 2002). Pathogene Spezies,die dem parodontitistypischen Spektrum entsprechen,binden an das Pellikel aus Komponenten des Speichelsund der Sulkusflüssigkeit. Insgesamt zeigt das Keim-spektrum bei Implantatmisserfolgen und periimplantä-ren Entzündungen eine ähnliche Zusammensetzung,wie sie von Formen der fortgeschrittenen parodontalenDestruktion bekannt ist. Dabei zeigen subgingivale Plaqueproben aus Taschen mit Periimplantitis eine dif-ferenziertere Keimansammlung als im gesunden peri-implantären Sulkus (Mombelli und Lang 1998).Die Wirts- und Umweltbedingungen beim Implantatweisen deutliche Unterschiede zum natürlichen Zahnauf. Sie betreffen den Aufbau des Zahnhalteapparatesund des periimplantären Lagergewebes (Meyer et al.2012). Das Parodont stellt ein funktionelles Veranke-rungssystem dar, bei dem Wurzelzement und Alveolar-knochen durch desmodontale Fasern innerhalb des Pa-rodontalspaltes verbunden sind. Andererseits bildet dieWeichgewebsmanschette aus epithelialen und binde-gewebigen Anteilen eine mechanische Barriere zur bak-teriell besiedelten Mundhöhle und schützt den knö-chernen Komplex. Im Gegensatz zur elastischen, des-modontalen Verbindung zwischen Zahn und Knochen-fach besteht beim osseointegrierten Implantat einedirekte, ankylotische Verbindung zur Knochensubstanz.Während der Wundheilung nach einer Implantatinser-tion erfolgt eine Interaktion zwischen dem Titandioxid derImplantat- oder Abutmentoberfläche und der Epithel-

Bindegewebsgrenzschicht (Berglundh et al. 1991, 2007,Listgarten et al. 1991, 1992). Periimplantär entsteht eineSchleimhautmanschette, die einem narbigen, kollagen-reichen Bindegewebe entspricht und im Gegensatz zumParodont keine Blutzufuhr aus dem Desmodont erhält. Infolge ihrer lokal verminderten immunologischen Kom-petenz ist die Weichteilbarriere weniger bakteriendicht (Berglundh et al. 1991, 1994). Da die Abwehrreaktionen desKnochens langsamer als beim gingivalen Weichgewebeablaufen, können entzündliche Prozesse schneller undweiter apikalwärts vordringen (Berglundh et al. 1991, 1994).

Die ätiologischen Faktoren und Bedingungen

Die Pathogenese der Periimplantitis wird heute als mul-tifaktoriell betrachtet. Wie bei Parodontopathien geltenmikrobielle Ursachen auch für die Entstehung und dasFortschreiten der Periimplantitis als primär verantwort-lich. Bereits beim Inserieren des Implantates werden dieInnenräume mit Keimen der Mundhöhle kontaminiert.Das Keimwachstum beginnt sofort nach Eindrehen derVerschlussschraube.

Implantatfaktoren

Eine Reihe von Studien legt nahe, dass Implantatfakto-ren, also Besonderheiten des jeweiligen Implantattypswie die Implantat-Abutment-Verbindung oder die Ober-flächenrauigkeit und -chemie die Wahrscheinlichkeitdes Auftretens einer Periimplantitis beeinflussen (Qui-rynen et al. 1993, Berglundh et al. 2002, Subramani et al.2009). Quirynen und van Steenberghe (1993) führen diePräsenz der Bakterien in den Innenräumen der verschie-denen Komponenten des Brånemark-Systems auf fol-gende Mechanismen zurück:a) Kontamination während Insertion des Implantates

oder Abutment-Installation,b) Kontamination beim Abschrauben des Abutments,c) Bakterien-Translokation durch Mikroleakage.

Der Implantataufbau

Die Materialeigenschaften, Bearbeitungsmethoden undder Aufbau von Zahnimplantaten ermöglichen in der Re-gel keine absolute Dichtigkeit zwischen den einzelnenKomponenten (Gross et al. 1999, Ibrahim et al. 2003, Jan-sen et al. 1997). Je nach Konstruktionsprinzip des Implan-tatsystems gibt es mehrere mögliche Durchtrittswegefür Flüssigkeiten und Mikroorganismen zu den innerenHohlräumen (Persson et al. 1996, Quirynen et al. 1994).Derartige, meist submarginal gelegene Mikrospaltensind einer Reinigung durch den Patienten nicht zugäng-lich, weisen eine reduzierte Selbstreinigung auf und bil-den mit den Hohlräumen ein intraimplantäres Keimre-servoir (Persson et al. 1996, Quirynen et al. 1994, Keller etal. 1998). Im Inneren des Implantats herrschen hinsicht-lich Temperatur, Feuchtigkeit und Nährboden optimale

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Bedingungen für das Bakterienwachstum. Während beieinteiligen Implantaten ein möglicher Eindringweg nuram Übergang zwischen Implantat und Suprakonstruk-tion besteht und dieser durch Befestigungszement aus-gefüllt ist, enthalten die wegen ihrer größeren klinischenFlexibilität überwiegend eingesetzten, zusammenge-setzten Implantate verschiedene fertigungsbedingteHohlräume, Gewindegänge und Spalten. Insbesondereder konstruktionsbedingte Hohlraum zwischen Implan-tatbasis und Abutment gilt als mögliches Keimreservoirfür die bakterielle Besiedlung des periimplantären Spal-tes und somit als Risikofaktor für eine Periimplantitis(Quirynen und van Steenberghe 1993, Steinebrunner etal. 2005, Zipprich et al. 2007). Ein weiterer Hohlraum ent-steht bei verschraubten Suprakonstruktionen im Bereichzwischen Abutment und Suprakonstruktion bzw. derStegkappe bei abnehmbaren Versorgungen.Studien konnten bestätigen, dass der Mikrospalt zwi-schen Implantat und schraubenbefestigtem AbutmentBakterien beherbergt und als Plaquereservoir dient.Proff et al. (2006) demonstrierten in vitro die Fähigkeitdes Periimplantitis-Leitkeims Porphyromonas gingivalis,innerhalb von 24 Stunden durch die Spalte zwischen Titanimplantat und Abutment ins Innere kieferorthopä-discher Straumann®-Implantate zu gelangen und dortvital zu bleiben. Dies erfolgte allein durch die Mikro -leakage ohne zusätzlichen Pumpeneffekt durch eine ok-klusale Implantatbelastung.Obwohl viele pathogene Keime nicht beweglich sind,kommt es durch Kapillarkräfte zur Translokation vonSpeichelbakterien in die Hohlräume. Zusätzlich trittdurch Mikrobewegungen zwischen Abutment und Im-plantat und damit eine Veränderung der Spaltbreite inAbhängigkeit von vertikal oder transversal einwirken-den okklusalen Belastungen ein Pumpeneffekt auf, wo-durch weitere periimplantäre Flüssigkeiten einströmenkönnen (Rangert et al. 1991).Welche Bedeutung die Passage pathogener Mikroorga-nismen ins Implantatinnere für den Langzeiterfolg einesosseointegrierten Implantats besitzt, ist noch nicht ab-schließend geklärt. Die klinisch häufig zu beobachtendenRezidive nach Periimplantitistherapie aufgrund einer Re-Infektion durch das Implantat sprechen für die Gültigkeitder skizzierten Annahmen. Dagegen gelangte eine Lite-raturübersicht zu dem Schluss, dass Implantattyp undImplantatoberfläche bedeutsamer für das Auftreten ei-ner Periimplantitis seien (Quirynen et al. 2002). JüngsteIn-vitro-Studien legen nahe, dass zementierte sowie konische innere Verbindungen zwischen Implantat undAbutment gegenüber geschraubten Verbindungen be-sonders wirksam sind, um eine Penetration von Bakterienzu verhindern (Assenza et al. 2012, Koutouzis et al. 2012).Karoussis et al. (2004a,b) verglichen den parodontalenund periimplantären Status bei 89 teilbezahnten Pa-tienten im Alter zwischen 28 und 88 Jahren. Nach achtbis zwölf Jahren existierten signifikante Unterschiedebei den meisten klinischen und radiologischen Parame-tern zwischen den ITI-Implantaten und den natürlichenZähnen. Bei Hohlschraubenimplantaten fielen die Über-lebensrate signifikant höher (95,4 %) und die Inzidenz

von Periimplantitiden signifikant niedriger (10 %) aus alsbei Hohlzylinderimplantaten (85,7 % bzw. 29 %).Auf die Bedeutung der Hygienefähigkeit des Implantatsverweist eine neuere Studie von Serino und Ström (2009).Sie untersuchten 23 Patienten, die wegen einer Periim-plantitis zur Behandlung vorgestellt wurden und nochüber natürliche Zähne verfügten. Bei fast zwei Dritteln derImplantate mit schlechter Zugänglichkeit für Hygiene-maßnahmen lag eine Periimplantitis vor, während diesbei 82 % der hygienefähigen Implantate nicht der Fall war.

Oberflächenbeschaffenheit

Im Rahmen eines Cochrane-Reviews wurde festgestellt,dass maschinierte gegenüber rauen Implantatoberflä-chen ein um 20 % reduziertes Risiko aufwiesen, innerhalbvon drei Jahren eine Periimplantitis zu entwickeln (Espositoet al. 2007). Insbesondere bei sehr rauer Oberfläche wieetwa bei TPS-(titanium plasma sprayed) oder HA (Hydroxyl -apatit) beschichteten Implantaten wurde eine hohe In -zidenz von Periimplantitiden verzeichnet (Astrand et al.2004, Karoussis et al. 2004b, Quirynen et al. 2007). Auch diebereits erwähnte Studie von Marrone et al. (2012) unter-streicht den Zusammenhang zwischen rauer Implantat-oberfläche, verstärkter Biofilmbildung und Periimplantitis.

Patientenfaktoren: Parodontitis, Rauchen und Mundhygiene

Die letztgenannte Studie zur Bedeutung der Hygiene -fähigkeit verweist bereits auf einen weiteren Faktoren-komplex bei der Entstehung periimplantärer Entzün-dungen. Zu den Patientenfaktoren zählen neben der Anfälligkeit für Parodontitis insbesondere Verhaltens-merkmale wie das Rauchen und die persönliche Mund-hygiene (Heitz-Mayfield 2008, Lindhe et al. 2008).Implantatpatienten mit der Vorgeschichte einer Paro-dontitis, die mit Prävalenzen von 40–60 % in der Er-wachsenenpopulation weitverbreitet ist (Papapanouund Lindhe 2008, Hugoson et al. 2008, Micheelis undSchiffner 2006), wird ein erhöhtes Risiko zugeschrieben,eine Periimplantitis zu entwickeln. Karoussis et al. (2003)berichteten aus ihrer 10-Jahres-Nachuntersuchung an53 Patienten mit Hohlschraubenimplantaten eine Inzi-denz der Periimplantis von 5,8 % der Patienten ohne und28,6 % der Patienten mit chronischer Parodontitis in derAnamnese. Zu ähnlichen Ergebnissen gelangten da-nach auch weitere Untersucher (Roos-Jansaker et al.2006b, Gatti et al.2008, Carcuac und Jansson 2010, Si-monis et al. 2010, Koldsland et al. 2011). Mehrere syste-matische Reviews quantifizierten das erhöhte Entzün-dungsrisiko auf etwa das Drei- bis Fünffache (Schou et al.2006, Schou 2008, Karoussis et al. 2007, Ong et al. 2008,Heitz-Mayfield 2008, Heitz-Mayfield und Huynh-Ba2009, Renvert und Persson 2009, Stanford 2010).Einige Untersuchungen relativieren allerdings den Ein-fluss einer vorausgegangenen Parodontitis (Jansson etal. 2005, Barlum und Ellegaard 2004). In einer Studie an

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Patienten mit Parodontitisanamnese war der Implan-taterfolg mit Langzeitüberlebensraten zwischen 94 %und 97 % nicht geringer als bei Patienten ohne Parodon-titis-Vorgeschichte (Barlum und Ellegaard 2004). Wiedie Ergebnisse rezenter Langzeitstudien zeigen, sind Patienten mit anamnestischer Parodontitis signifikanthäufiger auf eine zusätzliche unterstützende Behand-lung angewiesen (Roccuzzo et al. 2012). VermehrteSymptome einer Periimplantitis sind aber nur dann zuerwarten, wenn keine Kontrolle residualer Zahnfleisch-taschen im Rahmen einer Erhaltungstherapie erfolgt(Cho-Yan Lee et al. 2012). Dies belegen auch Ergebnisseeiner Studie von Leonhardt et al. (2012). Sie beobachte-ten bei Patienten, die zehn Jahre vor Versorgung mit Brånemark-Implantaten parodontologisch behandeltwurden und sich einer Erhaltungstherapie unterzogenhatten, eine 10-Jahres-Überlebensrate von 94,7%. Rauchen zählt bekanntlich zu den stärksten Prädiktoreneiner Parodontitis (Bergström 2006, Heasman et al. 2006)und wurde auch als Risikofaktor für Entzündungen derperiimplantären Gewebe identifiziert (Lindhe et al. 2008),indem Inhaltsstoffe des Tabakrauchs die Immunabwehrbeeinträchtigen (Haas et al. 1996, Grucia et al. 2004, Roos-Jansåker et al. 2006b, Carcuac und Jansson 2010). Neue-ren systematischen Reviews über den Einfluss des Rau-chens auf den Implantaterfolg zufolge steigt das relativeRisiko einer Periimplantitis gegenüber Nichtrauchern aufdas Zwei- bis Fünffache (Strietzel et al. 2007, Heitz-May-

field und Huynh-Ba 2009). Allerdings liegen auch Unter-suchungsergebnisse vor, die das Rauchen nicht als unab-hängigen Risikofaktor bestätigen konnten. So waren inder bereits erwähnten Fallkontrollstudie von Serino undStröm (2009) nur wenige der von einer Periimplantitis betroffenen Patienten Raucher. Auch weitere, elaborierteUntersuchungen, die zusammen weit mehr als 2.000 Pa-tienten umfassten, konnten das Rauchen nicht als be-deutsamen Risikofaktor für Implantatversagen bestäti-gen (Jansson et al. 2005, Alsqaadi et al. 2008, Anitua et al.2008, Fransson et al. 2008, Koldsland et al. 2011). Die Stu-die von Jansson et al. (2005) legt allerdings nahe, dass Rau-chen bei Vorliegen einer genetischen Risikodisposition(IL-1 positiver Genotyp) synergistisch zu einem erhöhtenImplantatverlust beitragen könnte. Andererseits scheintfür Raucher mit einer guten Mundhygiene kein erhöhtesRisiko von Implantatkomplikationen zu bestehen als für Nichtraucher mit einer weniger effizienten Mund -hygiene (Gomes et al. 2007, Ostman et al. 2012).Ein Zusammenhang zwischen ungenügender Mund -hygiene und periimplantärem Knochenabbau wurde inmehreren Studien beschrieben (Lindquist et al. 1997, Fer-reira et al. 2006, Serino und Ström 2009, Charyeva et al.2012). In einer Querschnittstudie war das Risiko, eine Peri-implantitis zu erleiden, bei Patienten mit schlechter bzw.sehr schlechter Mundhygiene mit einer Odds ratio von3,8 bzw. 14,3 deutlich und dosisabhängig erhöht (Ferreiraet al.2006). Die Ergebnisse von Serino und Ström (2009)

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hinsichtlich der Implantathygiene wurden bereits obenberichtet. Auch Charyeva et al. (2012) berichten über einehöhere Inzidenz von Periimplantitiden bei schlechterMundhygiene. Dagegen konnten andere Untersucherkeinen Zusammenhang zwischen der Mundhygiene undder Häufigkeit von Periimplantitiden nachweisen (Roos-Jansåker et al. 2006b, Chung et al. 2007, Kim et al. 2008).

Prophylaxe

Die Zahnmedizin ist seit dem Ende des letzten Jahrhun-derts durch einen zunehmenden Paradigmenwechsel vonder restaurativen hin zu einer präventiven Orientierunggekennzeichnet. Wie die Erfolge der parodontologischenErhaltungstherapie im Sinne einer Rezidivprophylaxe derParodontitis sowie der professionellen Prophylaxe zur Prä-vention kariöser und parodontaler Erkrankungen über-zeugend demonstrieren, lässt sich die Mundgesundheitdadurch nachhaltig sichern (Bastendorf und Laurisch2009). Die Bedeutung von Prävention und Langzeit -betreuung wird zunehmend auch in der Implantologie erkannt (Marrone et al. 2012, Nguyen-Hieu et al. 2012). Da methodisch suffiziente Studien weitgehend fehlen,gilt die Evidenzlage im Hinblick auf die Therapie der Peri-implantitis als unzureichend (Graziani et al. 2012, Schwarzet al. 2012). Aus systematischen Reviews geht hervor, dasseine mechanische (nichtchirurgische) Mukositistherapie

effektiv sein kann (Renvert et al. 2008). Allerdings existie-ren bislang keine allgemein anerkannten Therapierichtli-nien zur Reinigung von Implantatoberflächen. Daher sinddie empfohlenen Therapien – sowohl was die häuslicheMundhygiene wie auch die professionelle Betreuung be-trifft – weitgehend der Parodontitisbehandlung entlehnt.Es liegt nahe, die im natürlichen Gebiss bewährten Ver-fahren auf die implantologische Prophylaxe zu übertra-gen. Der Langzeiterfolg eines Implantates hängt nebenFaktoren wie der Osseointegration und einer geeigne-ten Suprakonstruktion zur Vermeidung von funktio-neller Überlastung ganz wesentlich von der Kontrolle pathogener Mikroorganismen und mithin der Mund-bzw. Implantathygiene ab. Hierzu zählen in Analogiezur parodontalen Prophylaxe Maßnahmen seitens desPatienten (Mundpflegeverhalten) und des Zahnarztes(professionelle Zahn- und Implantatreinigung) sowiezusätzlich die Gewährleistung der Hygienefähigkeitdes Implantats selbst (Selbstreinigung der Implantate,hygienische Spalträume). Im Hinblick auf die implanto-logische Prophylaxe lassen sich prä- und perioperativesowie postoperative Maßnahmen unterscheiden.

Prä- und perioperative Prophylaxe

Zur Prävention periimplantärer Infektionen wird die pa-rodontale und bakteriologische Sanierung des Restge-

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bisses vor der Implantation empfohlen, um sämtlichekariogenen und parodontopathogenen Bedingungeneiner frühen Rekolonisation zu verhindern (Ibrahim et al.2003, Donos et al. 2012). Daher ist unmittelbar vor der Implantation eine professionelle Zahnreinigung (PZR)durchzuführen. Der Einsatz eines oralen Chemothera-peutikums z.B. Chlorhexidin im Sinne einer „Full MouthDisinfection“ ist zu empfehlen.Als mögliche Präventivmaßnahmen bieten sich eine ver-besserte Abdichtung der Implantat-Abutment-Verbin-dung sowie eine Modifikation der Implantatoberflächenan. Zur Versiegelung von Hohl- und Spalträumen und da-mit zur Verhinderung einer Mikroleckage wurden ver-schiedene Materialien und Vorgehensweisen beschrie-ben. Das Spektrum reicht von Lacken (Besimo et al. 1999),Gelen (Kleisner et al. 1996) und Dichtringen für spezielleImplantatsysteme (Jansen et al. 1997, Quirynen und vanSteenberghe 1993) über temporäre Zemente (McCarthyund Guckes 1993) und Silikone (Patyk et al. 1997) bis zuWachsen und Guttapercha (Proff et al. 2006).Ibrahim et al. (2003) nennen die Kriterien zur Auswahldes Versiegelungsmaterials:– es sollte sich für intraorale Anwendung eignen und

dafür zugelassen sein,– es sollte unlöslich und biokompatibel sein,– es sollte eine dauerhafte Abdichtung ohne jede Be-

schädigung der Implantatkomponenten oder des Zahnersatzes gewährleisten,

– es sollte eine Revision der Versiegelung erlauben,– es sollte elastisch sein, um geringe Verformungen un-

ter Kaudruck zu erlauben, ohne dass die VersiegelungUndichtigkeiten aufweist,

– es sollte röntgensichtbar sein.

Mit ihrer In-vitro-Studie konnten die Autoren belegen,dass sich das auf Polydimethylsiloxan basierende Wur-zelfüllmaterial RSA (Roeko, Langenau) als Werkstoff fürdie Versiegelung der Implantatkomponenten eignet(Ibrahim et al. 2003). Die Versiegelung der Spalten zwi-schen Implantatbasis, Abutment und Suprakonstruk-tion führt zur Reduzierung der Keimkonzentration inden Innenräumen der Implantatkomponenten (Ibrahimet al. 2003).Mit GapSeal® kam 2007 ein von Fritzemeier entwickel-tes Material zur Versiegelung implantärer Spalt- undHohlräume auf den Markt. Hierbei ist das Bakterizid Thymol in einer hoch viskösen Silikonmatrix suspen-diert. Fritzemeier (2008) berichtete aufgrund zehnjäh -riger klinischer Anwendungserfahrung und einer Split-Mouth-Studie über eine gute Wirksamkeit des Materi-als. Der Autor empfiehlt, die Beschickung der Implantat -innenräume mit GapSeal® direkt nach dem Inserierenoder nachträglich nach gründlicher Reinigung mit H2O2

und Alkohol vorzunehmen.Ein weiterer Ansatz wird mit einer integrierten System-lösung verfolgt, die das Trias®-Implantatsystem mitGolddichtung (m&k GmbH) bietet. Neben den Möglich-keiten für einen Platform-Switch und einem besonderstiefen Tube-in-Tube-System wird bei diesem System dieAbdichtung des Verbindungsspaltes zwischen Implan-

tat und Abutment erreicht, indem eine abdichtende,weiche Goldscheibe beim Verschrauben in die Oberflä-chenstrukturen der Implantat- und Abutmentflächengepresst wird (Schermer 2007).Schließlich wurden Versuche unternommen, die körper-eigene, permuköse Versiegelung zu unterstützen. Pecoraet al. (2009) konnten zeigen, dass Techniken zur Laser-texturierung der Titanoberfläche (LaserLok™, BioLok Intl.,Deerfield Beach, FL), die Knochen- oder Bindegewebsan-lagerung mit spezifischen mikrotexturierten Rillenmus-tern zu fördern vermögen (Pecora et al. 2009). Die Her-stellung einer stabilen permukösen Versiegelung dürfteden einfachsten Langzeitschutz vor periimplantären Infektionen und krestalen Knochenverlust darstellen.Weitere implantatbezogene Präventionsansätze zielenauf eine werkstoffkundliche Modifikation der Implantat-oberflächen (Norowski und Bumgardner 2009). Mate-rialien verfügen über unterschiedliche Mechanismen, der Kolonisierung der Implantatoberfläche durch pa-thogene Bakterien entgegenzuwirken, sei es durch eine Modifikation der Oberflächenenergie, durch bakterizideoder fotokatalytische Moleküle oder, am weitesten ver-breitet, durch die Freisetzung von Metallionen oder Anti-biotika. Es ließ sich zeigen, dass die Bioadhäsion in gewis-sem Maße durch eine Veränderung der Oberflächenhy-drophilie oder -phobie reguliert werden kann (Verran undWhitehead 2005, Liu et al. 2007). Stark hydrophile Ober-flächen mit hoher Energie bilden spontan einen Mono-layer mobiler Wassermoleküle, die nicht durch Proteineund Zellen verdrängt werden. Die Proteinbindung erfolgtdurch Wasserstoffbindungen, aber nicht durch Interak-tion mit der Oberfläche. Dadurch wird die Bioadhäsionvon Zellen und Bakterien unterbunden.Bislang existiert allerdings noch keine spezielle werk-stoffkundliche Methode, die eine klare Überlegenheitbei der Prävention periimplantärer Infektionen zeigt(Norowski und Bumgardner 2009).

Postoperative Prophylaxe

In Anbetracht des opportunistischen Charakters periim-plantärer Infektionen und der verminderten Immunab-wehr ist eine engmaschige Kontrolle und Überwachungder periimplantären Strukturen im Rahmen einer regel-mäßigen Nachsorge unabdingbar (Ibrahim et al. 2003,Donos et al. 2012). Die zur Sicherung des implantologi-schen Erfolges nötige, langfristige Betreuungsstrategieumfasst nicht nur die Kontrolle der Implantate, sondernauch aktive Prophylaxemaßnahmen in der zahnärzt-lichen Praxis sowie eine Unterstützung des Patienten imHinblick auf seine häusliche Mundhygiene. Entspre-chend hat einem Positionspapier der American Aca-demy of Periodontology (AAP) zufolge die parodontaleNachsorge auch die Überwachung von Zahnimplanta-ten zu umfassen (Cohen 2003). Die von der AAP empfoh-lenen Verfahren lehnen sich eng an die parodontaleUnterstützungsbehandlung an und schließen die dia-gnostische Betrachtung der periimplantären Gewebeein (BOP, PPD, röntgenologischer Knochenverlust, Pus).

Spezial

12DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

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Abb. 1: Reduktion von Gingivitis nach 6 Wochen1

Baseline nach 6 Wochen

-62%p < 0.0001

Klinische Akzeptanz: entfernt interdentalen Biofilm genauso gut wie Zahnseide

Praktische Akzeptanz2 Vergleich metallfreie ‒ metall haltige Interdental bürsten

metallfreie GUM® SOFT-PICKS®

Interdentalbürste mit Metalldraht

Abb. 2: Patientenakzeptanz2

0%

60%

90%

Sunstar_A4_DHJ413.pdf 1Sunstar_A4_DHJ413.pdf 1 02.10.13 16:3702.10.13 16:37

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Außerdem wird die Überwachung der pe-riimplantären Gewebe in regelmäßigenIntervallen sowie die Infektionskontrolledurch mechanische Entfernung bakte-rieller Biofilme empfohlen (Jacono 2000, Cohen 2003, Esposito et al. 2004).Nach Eingliederung der Suprakonstruk-tion ist somit regelmäßig eine gründlicheUntersuchung des Implantats und der um-gebenden Gingiva vorzunehmen. Dieseumfasst die Sichtprüfung der Gingiva, dasSondieren des Implantatsulcus und beiVertiefung der Taschen eine Röntgenkon-trolle. Darauf folgen die routinemäßigenProphylaxemaßnahmen, welche einegründliche professionelle Zahnreinigung,Débridement und die Dekontaminationdes Implantats sowie die Plaquekontrolledurch Reinstruktion und -motivation desPatienten zur persönlichen häuslichenMundhygiene umfassen.Ein systematischer Ansatz zur Präventionund Therapie periimplantärer Erkrankun-gen auf Basis der Prinzipien der Parodonti-tisprävention und -therapie wurde bis-lang nur von Lang vorgeschlagen (Lang et al. 1997; Langet al. 2000a; Lang et al. 2004). Dieses Protokoll der „cu-mulative interceptive supportive therapy“ (CIST) um-fasst vier Behandlungsmodalitäten (A: mechanischesDébridement; B: antiseptische Behandlung; C: antibioti-sche Behandlung und D: resektive bzw. regenerativeChirurgie), die je nach Diagnose zum jeweiligen Recall-termin sequenziell und kumulativ eingesetzt werdensollten (Abb. 1). Entsprechend dem CIST-Protokoll (Langet al. 2004) erfordern periimplantäre Läsionen mit bis zu 3 mm Taschentiefe, Sondierungsblutungen undPlaqueakku mulation eine Initialtherapie in Form me-chanischer Kürettage und Politur. Bei größeren Taschen-tiefen, aber fehlendem Knochenverlust, ist eine zusätz-liche antiseptische Reinigung mit Chlorhexidin indi-ziert. Taschentiefen über 5 mm mit einem Knochenver-lust bis 2 mm erfordern eine adjunktive antibiotischeTherapie. Bei Knochenverlusten über 2 mm werden re-generativ-chirurgische Maßnahmen empfohlen. Die Ex-plantation ist nur dann eine klinische Option, wenn dasbetroffene Gewebe nicht auf die Therapie reagiert odersich zeigt, dass die Infektion negative Auswirkungen aufden Gesamt organismus hat.Die einzelnen Verfahren unterscheiden sich nach ihrerZielsetzung, ihrer Methode und ihrem Einsatzbereich(von Giese Brookshire et al. 1997). Verfahren mit pro-phylaktischer Zielsetzung werden wiederholt auf denglatten Oberflächen am Implantatbund eingesetzt.Sie sollen möglichst wenig Substanz abtragen und dieImplantatstruktur nicht vergröbern, um eine Plaque - akkumulation zu vermeiden (Schwarz et al. 2007). Da-gegen zielt die Periimplantitistherapie zusätzlich aufdie gezielte Dekontaminierung und Glättung dermikrostrukturierten Oberflächen (Augthun et al. 1998,Schwarz et al. 2008) (Abb. 1).

Eine Implantatprophylaxe lässt sich mit Aussicht auf Er-folg nur im Rahmen eines systematischen, stringenten Re-callprogramms realisieren, um der nach einer aktiven Be-handlungsphase wie der Implantatinsertion regelmäßignachlassenden Patientencompliance entgegenzuwirken(Bastendorf 2000, 2012a, 2012c, Ibrahin et al. 2003, Roggeund Kielbassa 2004, Bartsch 2006, Donos et al. 2012).Der regelmäßige Recall mit professioneller Zahnreini-gung und Reinstruktion des Patienten gewährleistetnicht nur einen hohen Standard an oraler Hygiene imSinne einer rationalen Praxisbindung, sondern stelltdurch den häufigen persönlichen Kontakt zwischen Be-handler und Patient (emotionale Praxisbindung) auch ei-nen wichtigen Remotivationsfaktor dar. Frühere Kontro-versen über eine universell gültige optimale Länge derRecallintervalle sind heute überholt. Aufgabe ist es viel-mehr, eine spezifische Selektion nach dem individuellenRisiko des einzelnen Patienten zu treffen und das Recall-intervall individuell anzupassen. Grundsätzlich solltenKontrolle und Betreuung umso engmaschiger sein, je hö-her das individuelle Risiko bzw. je geringer die Fähigkeitund Motivation zu eigenverantwortlichem Mundge-sundheitsverhalten ausgeprägt ist. Die wissenschaftlichbestätigten Prinzipien der allgemeinzahnärztlichen Pro-phylaxe bzw. der unterstützenden Parodontalbehand-lung wurden bereits mehrfach beschrieben (z.B. Langund Nyman 1994, Michel 2002, Bastendorf 2000, 2012c)und gelten auch für implantatversorgte Patienten.Ebenso wie die Entfernung supra- und subgingivalerZahnbeläge und die Minimierung parodontopathoge-ner Bakterien im subgingivalen Milieu primäres Ziel je-der Parodontaltherapie ist, besteht die Hauptaufgabebei der Prophylaxe periimplantärer Infektionen in dervollständigen Dekontamination der zur Mundhöhle hin exponierten Implantatoberflächen, da eine knö-

14DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

A

+

B

+

C

+

D

TT � 3 mm

TT 4–5 mm

TT > 5 mm

antiseptische Reinigung

BOP positiv, kein Knochenverlust

BOP positiv, Knochenverlust � 2 mm negativ

BOP positiv, Knochenverlust > 2 mm negativ

keine Plaque BOP negativ

Plaque BOP negativ

keine Behandlung

mechanische Kürettage und Politur

systemische oder lokale Antibiose

resektive/regenerative Chirurgie

Abb. 1: Schema des CIST-Protokolls (nach Lang et al. 2004) BOP: Sondierungsblutung, TT:Taschentiefe.

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cherne Reapposition nur an keimfreien Oberflächen zuerwarten ist. Daher nimmt die Implantatreinigung denHauptteil der Recallsitzung ein und besteht entspre-chend dem CIST-Protokoll (Lang et al. 2004) in mechani-scher Kürettage und Politur (Modul A) sowie – bei größe-ren Taschentiefen – einer zusätzlichen antiseptischenBehandlung mit Chlorhexidin (Modul B).Den Hauptteil der Recallstunde nimmt die professio-nelle Implantatreinigung ein. Die hier eingesetzten Ver-fahren lassen sich wie folgt einteilen (Abb. 2).

Prophylaxe-Verfahren

Die Implantatreinigung umfasst die Kürettage der Implantatoberflächen mithilfe spezieller Handinstru-mente, in den letzten Jahren vermehrt auch mit Gerätenauf Ultraschallbasis. Außerdem stehen Pulver-Wasser-strahl-Geräte zur Verfügung, die sich bisher als am geeig-netsten zur Entfernung von Endotoxinen erwiesen haben(Zablotsky et al. 1992). Als weiterer Bestandteil der Ini -tialbehandlung kommen Wasserstoffperoxid, Zitronen-säure und insbesondere die Applikation von Chlorhexidinzum Einsatz. Chlorhexidin als Goldstandard der Plaque-bekämpfung in der Gingivitis- und Parodontitistherapiereduziert auch bei der Periimplantitistherapie die Bakte-rienlast (Mombelli und Lang 1992, 1998; Hanes 2003).Wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse habenbestätigt, dass sich für das Débridement an den glattpo-lierten Flächen der Implantatschulter karbonverstärkte,kunststoff- bzw. teflonbeschichtete und Titankürettensowie entsprechend modifizierte Arbeitsenden fürUltraschallsysteme, weiterhin auch Polierbürsten undGummipolierer eignen (Fox et al. 1990, Augthun et al.1998, Mombelli und Lang 1998). Mombelli und Lang(1992) erbrachten den Nachweis, dass ein mechanischerAbtrag bzw. die Reinigung von Implantatoberflächenmit Kunststoffküretten klinisch zu erheblichen Verbes-serungen führte. Andere Autoren wiesen jedoch daraufhin, dass diese Maßnahme ineffizient und nur von kurz-

zeitigem Erfolg sei (Homiak et al. 1992, Buchmann et al.1997, Karring et al. 2005).

Reinigung und Politur mit Prophylaxeinstrumenten

Ebenso wie bei der professionellen Zahnreinigung kom-men auch bei der Implantatreinigung Prophylaxeinstru-mente zum Einsatz. Für die supramuköse Anwendungwerden spezielle Prophylaxebürstchen und -gummis an-geboten, mit deren Hilfe sich weicher Biofilm von glattenImplantatoberflächen entfernen lässt. In tieferen Taschenkönnen Kelche und Bürsten die submukös gelegenenOberflächen hingegen nicht erreichen. In-vitro-Unter -suchungen konnten eine vergleichbare Reinigungs -effizienz zwischen Gummipolierer und Pulver-Wasser-strahl-Gerät feststellen (Homiak et al. 1992, Mengel et al.2004). Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl aus derVielzahl der kommerziell angebotenen Polierkelchenund Bürstchen ist die Flexibilität und gute Adaptions-möglichkeit an der Implantatoberfläche. Außerdemsollte der Polierkörper möglichst weichsein, um eine Traumatisierung der Mu-kosa zu vermeiden. Bei den Polierpastensind Produkte mit geringer Abrasivität dasMittel der Wahl (Bories et al. 2011).n

Den zweiten Teil dieses Beitrags können Sie

in der nächsten Ausgabe des Dentalhygiene Journals lesen.

15DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

KONTAKT

Dr. Klaus-Dieter BastendorfVorsitzender der Association for DentalInfection Control (ADIC)Chateau Beaumont, 1275 Cheserex, Schweiz

Infos zum Autor

Literaturliste

ManuelleInstrumente

MechanischeVerfahren

Prophylaxe-Verfahren

ChemischeVerfahren

Photo-dynamische

Therapie

Oszillierende Instrumente (Ultra-)Schall

Pulver-Wasser-strahl-GeräteAminoglyzin

Zitronensäure,Wasserstoff-

peroxid

Prophylaxe-instrumente

Bürsten

Polierer

Chlorhexidin

Abb. 2: Einteilung der Verfahren zur Implantatprophylaxe.

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n Um als Zahnarztpraxis in der aktuellen Wettbe-werbssituation erfolgreich zu sein und vor allem zu blei-ben, ist es unumgänglich, sich mit Praxismarketing zubeschäftigen. Drei Gründe verdeutlichen die Situation:1. Die demografische Entwicklung in Deutschland – Ge-

burtenrückgang und Zunahme an Menschen in reife-rem Alter. Laut der Bevölkerungsvorausberechnungdes Statistischen Bundesamtes wird im Jahr 2050 je-der Dritte in Deutschland bereits älter als 60 Jahre sein.

2. Die Entwicklung der Zahnarztzahlen – Schon heutehaben die Patienten eine reichhaltige Auswahl anZahnarztpraxen, was sich auch in Zukunft nicht ändern wird (s. Abb.).

3. Das Patientenverhalten – Patienten fühlen sich nichtmehr zur Treue verpflichtet, vor allem wenn sie sichschlecht behandelt fühlen, und fordern beste Qua-lität und Service.

Betrachtet man die Abbildung, dreht sich das Patienten-karussell deutlich schneller, der Wettbewerb um Patien-ten nimmt zu.

Ziele und Zielgruppen

Bevor Sie sich mit irgendwelchen Praxismarketing-Maßnahmen beschäftigen, sollten Sie sich unbedingtüber zwei Dinge im Klaren sein:1. Ziele – Was wollen Sie mit Ihrer Praxis erreichen,

wohin wollen Sie sich entwickeln, wie wollen Sie vonden Patienten wahrgenommen werden?

2. Zielgruppen – Welche Patienten möchten Sie primärin Ihrer Praxis haben?

Mit beiden Aspekten sollten Sie sich ausgiebig befassen,denn nur wer seine Ziele kennt, weiß die entsprechendenMaßnahmen zur Zielerreichung zu ergreifen, und nur wersich Gedanken zu seiner Zielgruppe gemacht hat, kanngezielt handeln, um diese anzusprechen, zu erreichen undsich auf deren Wünsche und Bedürfnisse einstellen. WerErfolg haben will, muss besser sein als die anderen und vorallem muss man sich von anderen Praxen unterscheiden,um wahrgenommen zu werden. Die Zielgruppe musszum Praxisprofil und Leistungsangebot passen.

Fachbeitrag

16DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Best Ager in der PraxisWarum ist Praxismarketing für einen andauernden Erfolg einer Zahnarztpraxis so wichtig?Gründe dafür zeigen sich im demografischen Wandel Deutschlands, der Entwicklung derZahnarztzahlen sowie dem Patientenverhalten. Auch sollte sich ein Zahnarzt ganz genau überseine Ziele im Klaren sein und wen er zu seinen Patienten zählen will. – Eine dafür besondersinteressante Zielgruppe stellen die zahlenmäßig überlegenen Best Ager dar. Im Folgenden erfahren Sie mehr darüber, was diese Patientengruppe ausmacht, ihre Kennzeichen und wases im Umgang mit ihnen zu beachten gilt.

Christa Maurer

2030 60.400 1.095

2020 60.100 1.143

2010 57.900 1.214

ANZAHLZAHNÄRZTE

EINWOHNER/ZAHNARZT

Verhältnis Zahnärzte und Patienten – IDZ 2009

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Best Ager

Als mögliche und sogar äußerst interessante Ziel-gruppe zählen die sogenannten Best Ager, also Men-schen über 50 Jahre. Die sogenannte Alterspyramide, inder sich die Bevölkerungsstruktur eines Landes wider-spiegelt, steht in Deutschland beinahe auf dem Kopf,das heißt der Anteil an älteren Menschen nimmt zu. Der Grund ist in der besseren Ernährung und Hygienezu finden, was die Lebenserwartung deutlich steigenlässt. Diese Zielgruppe ist dabei nicht nur zahlenmäßig imPlus. Das Gleiche gilt auch für ihre Kaufkraft, die beicirca 90 Milliarden Euro liegt. Betrachtet man dieHaushalte der 50- bis 59-Jährigen, ergibt sich eineSumme von rund 2.100 Euro pro Monat – meist mehr,als jungen Familien zur Verfügung steht. Langsamaber sicher stellt sich auch die Werbeindustrie daraufein. Ebenso setzen Unternehmen immer häufiger aufden Rat ihrer erfahrenen, inzwischen im Ruhestandbefindlichen Mitarbeiter oder binden sie in diverseProjekte mit ein.

Was kennzeichnet diese Zielgruppe?

Zunächst muss man zwischen älteren und alten Men-schen unterscheiden. Die heutige ältere Generationmöchte nicht mehr den gängigen Vorstellungen von„alt“ entsprechen. Sie möchte mit voller geistiger undkörperlicher Fitness alt werden und dabei ihre Attrakti-vität erhalten. Dieser Patientengruppe ist bewusst, dasssie dafür Geld ausgeben muss, und sie sind bereit undvor allem in der Lage dazu. Sparen für die Nachkommenwar früher – heute gönnt man sich selbst etwas. DieseGeneration hat größtes Konsumpotenzial.Alte Menschen hingegen hören nicht mehr so gut, se-hen schlecht und sind nicht mehr so ohne Weiteres inder Lage, aus eigenen Stücken eine Praxis aufzusuchen.

Wer sich verstärkt mit dieser Zielgruppe beschäftigenmöchte, muss sich auch über eventuelle HausbesucheGedanken machen, um diese Patienten zu erreichen.Alterszahnheilkunde ist auf dem Vormarsch. Es gibtimmer mehr Fortbildungsangebote, Gesellschaften,die gegründet wurden, und Zeitschriften, die sich spe-ziell mit dieser Thematik, vor allem in fachlicher Hin-sicht, befassen. Die Prophylaxe, die man den Patientenüber Jahre hinweg hat zukommen lassen, zeigt Erfolge– die älteren Menschen behalten ihre eigenen Zähneimmer länger. Allerdings muss man sich nun verstärktmit der Behandlung parodontaler Erkrankungen be-schäftigen.

Was ist im Umgang mit den Best Agern zu beachten?

Wie für alle anderen Zielgruppen auch benötigt man eingewisses Fingerspitzengefühl und Aufmerksamkeit fürden richtigen Umgang. Setzen Sie besonders auf Maß-nahmen, die auf die Beziehungsebene abzielen:– Komfort, Bequemlichkeit, Service, Qualität und vor al-

lem Umgangsformen stehen hoch im Kurs. Nament-liche Begrüßung, Hilfe beim Aus- und Anziehen vonJacken und Mänteln und dem Ausfüllen von Formu-laren, das Reichen von Taschen und anderen Gegen-ständen, persönliche Abholung vom Wartezimmerund anspruchsvoller Lesestoff sind nur einige Bei-spiele. Werden die Best Ager in diesen Punkten zu-friedengestellt, steht einer langjährigen Patienten-bindung und Empfehlung im Freundeskreis nichtsmehr im Wege.

– Ältere Menschen schätzen es und fühlen sich oftwohler, wenn sie nicht nur von ganz jungen Mitarbei-tern umsorgt werden. Mitarbeiter, die eine gewisseReife ausstrahlen, sind gern gesehen, vermutet manvon diesen gleichzeitig mehr Erfahrung und Einfüh-lungsvermögen in die eigene Situation.

Fachbeitrag

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– Achten Sie auf persönliche Wertschätzung, die auchdurch regelmäßige Post, z.B. zu Geburtstagen und anWeihnachten, unterstützt wird.

– Planen Sie für Beratungsgespräche ausreichend Zeitein. Erläutern Sie Befund und Behandlungsvorschlägein patientenverständlicher Sprache, ohne den Ein-druck zu erwecken, dem Patienten zu irgendetwasüberreden zu wollen. Best Ager entscheiden unter Um-ständen nicht sofort, sondern benötigen Bedenkzeit,um sich die Vorschläge zu Hause nochmals durch denKopf gehen zu lassen oder mit Angehörigen zu bespre-chen. Ideal ist es, wenn Sie für diese Fälle Informations-materialien erstellt haben, die Sie zum Nachlesen mit-geben können.

– Außerdem ist auch für diese Zielgruppe eine regelmä-ßige professionelle Zahnreinigung ein Muss. Kombi-nieren Sie diese Empfehlung mit dem Hinweis auf ent-sprechende Hilfsmittel für die häusliche Zahnpflege.Die Patienten kaufen gerne Materialien, die man in derPraxis verwendet oder die man von dort empfohlen be-kommt. Manche Praxen haben für solche Fälle eine Ko-operation mit einer in Praxisnähe befindlichen Apo-theke oder haben ihren eigenen Praxisshop, um denKauf von sinnvollen, qualitativ hochwertigen Produk-ten zu unterstützen.

Was ist bei der Praxisausstattung zu beachten?

Nicht allen älteren Menschen ist es vergönnt, bis inshohe Alter mobil und vital zu bleiben. Um auch daraufgut vorbereitet zu sein, sollten Sie Folgendes beachten:– Liegt die Praxis nicht im Erdgeschoss, ist ein Aufzug,

den man auch mit Rollstuhl oder Rollator benutzenkann, unabdingbar. Auch sollte die Praxis selbst barrie-refrei gestaltet sein.

– Die Türen sollten eine entsprechende Breite haben, umbequem auch mit einem Rollstuhl hindurchzukom-men.

– Behindertengerechte Toiletten, abgesenkte Wasch -becken und Spiegel sollten bedacht werden.

– Gleiches gilt auch für die Rezeption: Patienten, die imRollstuhl sitzen, können nicht über hohe Rezeptions-möbel sehen und möchten ebenso würdevoll begrüßtwerden wie alle anderen Patienten.

– Wichtig sind ebenfalls Arretierungsmöglichkeiten fürGehhilfen, damit diese nicht umfallen, wenn man sieaus der Hand geben muss.

– Im Wartezimmer gilt es darauf zu achten, dass die Sitz-gelegenheiten nicht zu niedrig und vor allen Dingenbequem sind, dass eventuell Lesehilfen zur Verfügungstehen und das TV im Wartezimmer, wenn vorhanden,ohne Ton läuft.

Des Weiteren sollten Sie berücksichtigen: – Größere Schrift bei Ihren Anschreiben, Broschüren und

Praxiszeitungen.– Einfach zu navigierende Homepage, bei der sich die

Schrift vergrößern lässt.– Gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

– Eventueller Taxiservice, der Ihre Patienten abholt undnach Hause bringt.

– Für Hausbesuche: geeignete Ausrüstung, Assistenzund Zeitplanung.

– Gute Zeitplanung: Jeder Patient hat das Recht, freund-lich, respektvoll und würdevoll behandelt zu werden.

– Regelmäßige Fortbildung des ganzen Teams im Hin-blick auf Ihre Zielgruppe; sowohl Fachwissen als auchSoft Skills wie Umgangsformen und Praxisservice be-treffend.

Fazit

Wie bereits erwähnt, stellen Best Ager eine durchausinteressante Zielgruppe für Praxen dar. Wenn Sie sichmit dem ganzen Team darauf einstellen und Ihr Praxis-und Behandlungsangebot sowie den Praxisservice ent-sprechend gestalten, sollte einer treuen Praxis-Patien-ten-Beziehung nichts im Wege stehen. n

Fachbeitrag

18DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

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Christa MaurerKommunikation und ManagementSchneehalde 3888131 [email protected]

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JAS13_K-Vis A4 Symposium.pdf 1JAS13_K-Vis A4 Symposium.pdf 1 28.10.13 12:1328.10.13 12:13

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n Um in der aktuellen Diskussion fachlich auf dem Lau-fenden zu sein, ist es sinnvoll, sich mit den nachfolgen-den Themen und zugehörigen Begriffen in Kurzform zubefassen:– Hygiene /Mikrobiologie/Epidemiologie– Arten von Infektionen– Erreger-Wirtskonstellationen– Bakterien und Resistenz– das „Ökosystem“ Mundhöhle– Systematische Infektionen, die von der Mundhöhle

ausgehen– Antibiotika, Antibiotika-Einsatz, Resistenzen und den– Beitrag der Zahnheilkunde zur Vermeidung von Resis-

tenzen

Wiederholen Sie den bekannten Stoff und bringen Siesich dabei auf den aktuellen Stand!

Hygiene/Mikrobiologie/Epidemiologie

HygieneHierunter werden alle Maßnahmen zusam mengefasst,die vorbeugend gegen das Entstehen oder Verbreitenvon (Infektions-)Krankheiten durchgeführt werden.

MikrobiologieWissenschaftszweig, der sich mitden Lebensbedingungen von Mikro -organismen beschäftigt und deren pathologi-schen (krank machenden) Einfluss auf andereLebewesen sowie mögliche Therapien untersucht.

EpidemiologieDie Epidemiologie beschreibt Vorkommen, Verlauf undVerteilung von Krankheiten in der Bevölkerung oder inanderen Kollektiven, wobei auch nicht infektiöse Erkran-kungen eingeschlossen sind. Die zahnärztliche Infektionsepidemiologie konzentriertsich auf zahnärztliche Patienten und die Beschäftigungin ambulanten und stationären Einrichtungen derZahnheilkun de und MKG-Chirurgie einschließlich derzahntechnischen Laboratorien.

Epidemiologische Begriffe:

– Endemie: Dauernder, nicht erlöschender Durchseu-chungsgrad innerhalb einer Bevölkerung (z.B. Herpes)

– Epidemie: Zeitlich gehäuftes und räumlich begrenztesAuftreten einer bestimmten Infektionskrankheit (z.B.Grippe, Masern)

– Pandemie: Große, über ganze Kontinente sich ausdeh-nende Epidemie (z.B. Aids; früher auch die Pest oder Pocken)

Grampositiv/GramnegativMithilfe der sogenannten Gram-Färbung lassen sichBakterien einfärben und einteilen. Grampositiv sind Bakterien, die sich violett oder blau einfärben. Bakterienbeispiele: Staphylokokken, Streptokokken, Listerien, Clostridien usw. Als gramnegativ hingegen werden Bakterien bezeich-net, die sich rot einfärben lassen.

InzidenzUnter der Inzidenz versteht man die Neuerkrankungs-rate, bezogen auf eine bestimmte Diagnose, einen be-stimmten Zeitraum und auf die gesamte Bevölkerungoder auf den Anteil der Bevölkerung, der von einem Risiko betroffen ist.

Fachbeitrag

20DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Hygiene in ZahnarztpraxenHygiene in Krankenhäusern, aber auch in Arzt- und Zahnarztpraxen steht im Focus von Poli-tik und Öffentlichkeit. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Problematik nosokomialerInfektionen hat der Bundesgesetzgeber bereits in 2011 das Infektionsschutzgesetz (IfSG) ge-ändert. Die Länder haben in 2012 auf der Grundlage des IfSG „Hygieneverordnungen“ erlas-sen. Für Zahnarztpraxen hat sich dadurch nicht allzuviel geändert. Sie unterliegen nach wievor nur einer „Kann-Überwachung“ (der allgemeinen Hygiene) durch die untere Gesundheits-behörde, wobei die bekannte RKI- Empfehlung 4/2006 „Infektionsprävention in der Zahnheil-kunde“ die Grundlage bildet.

Dr. Hendrik Schlegel

alle Bilder © Sebastian Kaulitzki

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MortalitätDie Mortalität oder Sterblichkeit gibt, unabhängig vonder Todesursache, die Anzahl der Verstorbenen (Sterbe-rate) bezogen auf die betrachtete Gesamtpopulation ineinem bestimmten Zeitraum an.

LetalitätDie Letalität (Sterblichkeit) gibt den Anteil der an einerbestimmten Krankheit Erkrankten an, die in einem fest-gelegten Zeitraum daran gestorben sind.

InfektionEine Infektion ist durch Kontakt zwischen Wirt und Erre-ger mit nachfolgender Haftung des Erregers und dessenEindringen in den Wirtsorganismus mit nachfolgenderVermehrung gekennzeichnet.

Arten von Infektionen

Endogene und exogene InfektionenTrotz aller hygienischen Bemühungen sind Infektio-nen niemals völlig vermeidbar. Infektionen, die imRahmen einer zahnärztlichen oder ärztlichen Behand-lung auftreten (sogenannte iatrogene Infektionen),lassen sich gemäß ihrer Ätiologie grob in zwei Formenunterteilen:– Bei endogenen Infektionen, die einen großen Teil der

Infektionen stellen, stammen der oder die Erreger ausder patienteneigenen Flora (Autoinfektion).

– Bei exogenen Infektionen gelangen die Kei me im Rah-men ärztlicher Maßnahmen in den Körper des Patien-ten.

Merke: Exogene Infektionen sind häufig vermeidbar, ins-

besondere wenn als Infektionsquelle der Zahnarzt, ein

Mitarbeiter oder apparative Einrichtungen infrage kom-

men.

Nosokomiale InfektionenNach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) bezeichnetman eine Infektion mit lokalen oder systemischen Infek-tionszeichen als Reaktion auf das Vorhandensein von Erregern oder ihrer Toxine, die im zeitlichen Zusammen-hang mit einer stationären oder einer ambulanten me-dizinischen Maßnahme steht, als noso komial, soweitdie Infektion nicht bereits vorher bestand (§ 2 IfSG).Im weiteren Sinne umfasst diese Definition damit alleInfektionen, die in Einrichtungen des Gesundheitswe-sens, also auch in der zahnärztlichen Praxis, erworbenwerden. Von nosokomialen Infektionen sind überwie-gend Patienten betroffen. Allerdings fallen auch Infek-tionen von Arzt und Zahnarzt, Assistenzpersonal, Tech-nikern oder Besuchern unter den Begriff der nosokomi-alen Infektion, wenn sie mit der Tätigkeit oder dem Auf-enthalt in einer Gesundheitseinrichtung in kausalerBeziehung stehen.

Merke: Die iatrogenen Infektionen, die unmittelbar vom

Arzt (oder seinem Mitarbeiter) verursacht werden, bilden

eine Untergruppe der nosokomialen Infektionen, dürfen

aber nicht mit diesen gleichgesetzt werden.

Erreger-Wirt-Konstellationen

InfektionskrankheitKommt es im Verlauf einer Infektion zu klinischen Er-scheinungen, so spricht man von einer manifesten In-fektion oder Infektionskrankheit. Subklinische oder in-apparente Infektionen verlaufen ohne klinische Symp-tomatik, allerdings kommt es durch Interaktionen zwi-schen Erreger und Wirt zu einer immunologischenReaktion, die sich meist durch serologische Untersu-chungen nachweisen lässt.

KolonisationBei der Kolonisation (Besiedlung) vermehren sich dieKrankheitserreger zwar auf oder im Wirtsorganismus,jedoch ohne erkennbare Wirtsreaktion. Bei der Kolonisa-tion handelt es sich um einen Gleichgewichtszustandzwischen Erreger und Wirt, der in eine Infektion überge-hen oder auch durch Elimination des Erregers beendetwerden kann.

KontaminationAls Kontamination bezeichnet man die vorübergehendeAnwesenheit von Erregern auf der Körperoberflächeohne Gewebs invasion und ohne Reaktion des Organis -mus. Dieser Begriff wird auch verwendet, um die Anwe-senheit von Mikroorganismen auf oder in unbelebtenObjekten zu beschreiben.

InfektionsketteDie Beziehung Erreger – Übertragung – Wirt bezeichnetman als Infektionskette. Die Kenntnis der Infektionsket-ten und der sie beeinflussenden Faktoren ist einewesent liche Voraussetzung für die erfolgreiche Be-kämpfung bzw. Prophylaxe von Infektionskrankheiten,gleich ob es sich um Seuchen oder um nosokomiale In-fektionen handelt.

Fakultative PathogenitätErreger, die in der Regel nur im Zusammenwirken mit Ri-sikofaktoren Infektionen verursachen, bezeichnet manals fakultativ pathogene Erreger oder Opportunisten(z.B. Staphylococcus epidermidis in Zusammenhang mitKunststoffimplantaten).

Merke: Die Mehrzahl der Erreger noso komialer Infektio-

nen ist zu dieser Gruppe (fakultativ pathogen) zu rechnen.

GenerationszeitDie Generationszeit ist die Zeitdauer, in der sich die Zahlder Individuen einer Population von Lebewesen verdop-pelt. Bei Bak terien kann die Generationszeit je nachWachstumsbedingungen und je nach Bakterienstammsehr verschieden sein. Die Generationszeit ist während der ex ponentiellenPhase des Bakterienwachstums am kürzesten. Die nach-

21DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Fachbeitrag

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folgende Tabelle zeigt Beispiele für Generationszeitenbei einigen Bakterien unter optimalen Bedingungen.

Aerob/anaerobAls Aerobier bzw. als aerob bezeichnet man Lebewesen,die zum Leben elementaren Sauerstoff (O2) benötigen.Der Sauerstoff wird ganz überwiegend für oxidativeStoff umsetzungen im Energiestoffwechsel benötigt, wiezum Beispiel bei der Atmung der höheren Lebewesen.Lebewesen, die für ihren Stoffwechsel keinen Sauerstoffverwenden oder sogar durch ihn gehemmt oder abge-tötet werden, werden als Anaerobier bzw. anaerob be-zeichnet.

Bakterien und Resistenz

Bakterien können von Natur aus resistent gegen be-stimmte Antiinfektiva sein. Dafür gibt es viele verschie-dene Gründe: So kann z.B. die Zielstruktur für das Anti-biotikum dem Bakterium fehlen oder mit geringer Affi-nität zum Antibiotikum vorliegen: Das Antibiotikumwird nicht in die Zelle aufgenommen oder schnell wie-der hinausgepumpt.Zusätzlich wird leider oft beobachtet, dass Bakterien dieFähigkeit erwerben, gegen antimikrobielle Wirkstofferesistent zu werden. Aufgrund von spontanen Mutatio-nen in den chromosomalen Genen für die Zielstrukturkönnen Varianten entstehen, die den Wirkstoff wenigerstark binden und deshalb weniger gehemmt werden.Diese Mutationen führen in kleinen Schritten zu höhe-ren Konzentrationen des Wirkstoffs, die zur vollständi-gen Wachstumshemmung notwendig sind (sog. mini-male Hemmkonzentration, MIC). Die meisten Resistenzen gegen antibakterielle Medika-mente beruhen aber auf dem Erwerb eines Resistenz-gens durch horizontalen Gentransfer. Dadurch wird dieminimale Hemmkonzentration in einem Schritt um ei-nen Faktor 10 bis über 100 erhöht. Solche Resistenzgenekönnen von einer Bakterienpopulation auf eine andereübertragen werden. Viele Resistenzplasmide könnenmehrfache Antibiotikaresistenz vermitteln. Ursprüng-lich stammen die meisten dieser Gene aus den Antibio-tikaproduzenten, die sich ja gegen die von ihnen gebil-deten Wirkstoffe schützen müssen, oder aus apatho -genen, bodenbewohnten Bakterien, die mit den Produ -zentenorganismen das Habitat teilen. Ein weiterer Grund ist der massive Einsatz von Anti -infektia in den letzen 50 Jahren. Er hat durch die Aus -übung von Selektionsdruck die rasche Ausbreitung dieser Resistenzgene auf humanpathogene Bakterienbegünstigt.

Das „Ökosystem“ Mundhöhle

Die Mundhöhle ist der am stärksten mit exogenen Fak-toren in Berührung kommende Schleimhautbezirk desmenschlichen Körpers. Durch Luft- und Nahrungsauf-nahme besteht eine ständige Konfrontation mit Mikro-organismen der Umwelt. Durch die anatomischen Gege-benheiten existieren zahlreiche Mikrostandorte, die ihreökologischen Besonderheiten haben, aber auch vom Ge-samtbiotop beeinflusst werden. Das gesamte Milieu derMundhöhle bietet günstige Lebensbedingungen fürMikroorganismen. In ihr ist gleichsam ein biphasischesNährmedium vorhanden. Die feste Phase stellen dieZähne, Schleimhaut und Speisereste dar, die flüssigePhase stellt vor allem der Speichel dar. Die Mikroorganis-men besiedeln den Grenzbereich beider Phasen, wobeisie von der festen Oberfläche häufig durch eine organi-sche Zwischenschicht getrennt sind. Dass in den Mikro-biotopen oft wenig Sauerstoff vorhanden ist, ermöglichtdie Ansiedelung von Anaerobiern in unterschiedlichemAusmaß. Sie bilden in der Mundhöhle insgesamt diedeutliche Mehrheit. Es werden auf der ZahnoberflächeKeimzahlen zwischen 1010 und 1011/ml erreicht. Die oralenAnaerobier zeichnen sich oft durch mikrobiologische Besonderheiten und ihre Artenvielfalt aus.

Funktionen der MundfloraDie wichtigste physiologische Aufgabe der körpereige-nen Mundflora ist die Induktion von verschiedenarti-gen Abwehrvorgängen und damit der Schutz des Wirtsvor Infektionen. So führt sie zu einer Stimulierung undDifferenzierung verschiedener lymphatischer Organe.Ihre Anwesenheit trägt darüber hinaus zu einem un-mittelbaren lokalen Einfluss auf Fremdkeime bei. Aufdiese Weise erlaubt sie die Kontrolle der Besiedlung desWirtsorganismus mit „wirtsfremden“ Mikroorganis-men („Kolonisierungsresistenz“).

ImmunmechanismenVor allem die Mundhöhle und der Darm besitzen einausgeprägtes Immunsystem, dessen Entwicklung beimNeugeborenen durch die sich nach der Geburt ansie-delnde Mikroflora stimuliert wird und das dannwiederum den systemischen Immunapparatbeeinflusst. Durch eine ständige geringe Anti-genresorption bleibt es aktiv und wirkt aufdie endogenen und exogenen Mikroorga-nismen ein. Die Mikroflora beteiligt sichauch direkt an den Abwehrprozessen. Sohat man eine Unterdrückung von pa-thogenen Keimen durch die endo -gene Mikroflora beobachtet.Auch bilden die körpereige-

Fachbeitrag

22DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Escherichia coli (u.a. im menschlichen Darm zu finden) 20 Minuten

Treponema pallidum (Syphilis) 4 bis 18 Stunden

Mycobacterium tuberculosis (Tuberkulose) 18 Stunden

Bakterium Generationszeit

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Fachbeitrag

nen Mikroorganismen antibiotisch wirkende Stoffe. Siekonkurrieren (normalerweise erfolgreich) gegen dieexogenen Keime um Haftstellen im Mund.

Antimikrobielle StoffeSowohl vom Makroorganismus als auch von den Mikro-organismen selbst werden verschiedene antimikrobielleStoffe produziert. So ist bekannt, dass die Lipase des Spei-chels wirksam ist gegen pathogene Speichelkeime wieMycobacterium tubercu losis, Staphylococcus aureus, ver-schiedene Streptokokkenarten und andere. AndereStoffe verhindern das Haften von Mikro organismen anOberflächen. Von den körpereigenen Substanzen habenbeispielsweise Lactoferrin und Lysozym universelle Be-deutung. Dem im Speichel enthaltenen Lysozym kommtbei der Regelung der Mundflora eine wichtige Rolle zu. Ei-nen antibakteriellen Effekt üben auch Sauerstoffradikaleaus, die von Phagozyten produziert werden. Verschie-dene Keime geben mikrobizide Produkte wie H2O2 ab.

Systematische Infektionen, die von der Mundhöhle ausgehen

Zahnärztliche Eingriffe können Bakteriämien verursa-chen. Das sind Ausschwemmungen von im Mund vor-handenen Keimen, welche über Wunden im Mund inden gesamten Organismus gelangen.

Ursachen können sein:

– Zahnextraktionen (immer) (Weisheitszähne 55 %)– Parodontalchirurgie– Wurzelkanalbehandlungen (20 %)– Zahnsteinentfernungen (70 %)– sogar Zähneputzen

Die Keime sind in der Regel nach 15 Minunten eliminiertund nicht mehr nachweisbar. Sie können aber unter un-günstigen Umständen Einfluss auf den Gesamtorga-nismus nehmen, indem sie Stoffe produzieren, die scha-den, oder ihre Zerfallsprodukte können das tun. LöslicheAntigene (z.B. von Streptokokken) können Immunkom-plexe bilden und Immunkomplexkrankheiten verur -sachen (akute Glomerulonephritis (Entzündung derNierenkörperchen in der Niere).

Folgen: Kardiovaskuläre Krankheiten wie– Mikrobielle Endokarditis > Endokarditis-Prophylaxe– Arteriosklerose– Myokardinfarkt – Schlaganfälle

Bakterielle PneumonieDurch Einatmen der oropharyngealen Flora (insbeson-dere anaerob) in die tiefen Atemwege kann sich einePneumonie (Lungenentzündung) etc. entwickeln, wennein gestörter Abwehrmechanismus vorliegt.

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SepsisIst die schwerste Komplikation. Endo- und Exotoxinegelangen in den Kreislauf; sie setzen eine kaskaden -artige, völlig überschießende Aktivierung von Entzün-dungsbekämpfungsfaktoren frei, woraus SIRS (syste-mic inflammatory response syndrome) entsteht undals Folge dessen ein irrever sibles Kreislauf- und Multi -organversagen resultiert: der septische Schock (Leta-lität: 40 –70 %).

Mukositis bei RadiochemotherapieSchleimhautentzündungen (Mukositiden) können mikro -bielle Infektionen nach sich ziehen. Antiseptika (PVP –Jod oder CUX) sind nicht immer erfolgreich. Unter Um-ständen muss die Radiochemotherapie abgebrochenwerden.

Systemische Candidose Meist Candida albicans (Sprosspilze).Haften hervorragend an den Schleimhäuten, Epithel-und Endothelzellen. Der Nachweis ist bei den meistenMenschen möglich. Normal sind 102–104 Keime/ml oder g. Invasives Wachstum und dadurch nachfolgendeInfektion wird bei Resistenzminderung des Wirtes mög-lich (Saprophytismus wird zum Parasitismus). Folge: Candidosen haben als nosokomiale Infekte dieKrankenhaustage vermehrt und somit auch die Be-handlungskosten erhöht.

Antibiotika/Antibiotikaeinsatz/ResistenzenSeit der Entdeckung des Penicillins 1928 sind Antibiotikazu einem der wichtigsten Instrumente in der Behand-lung von Infektionskrankheiten geworden. Inzwischenjedoch sind diese potenten Medikamente durch die Zu-nahme von Antibiotikaresistenzen nicht mehr verläss-lich effektiv. Auch in Deutschland nimmt die Problema-

tik der Antibiotikaresistenz zu. Negativ ist weiterhin,dass sich in der Pharmaindustrie auch eine gewisse „For-schungsmüdigkeit“ breit zumachen scheint. Es ist si-cherlich attraktiver, teuere „Lifestyle-Medikamente“ zuentwickeln, als die mühselige Antibiotika-Forschungvoranzutreiben.Während in den letzten Jahren vor allem grampositiveInfektionserreger wie Me thicillin-resistente Staphylo-

coccus aureus (MRSA) und Glykopeptid-resistente Entero -kokken (VRE) im Vordergrund des Interesses standen,rückt jetzt auch das zunehmende Auftreten von gram-negativen Infektionserregern, die neben anderen Anti-biotikagruppen auch gegen alle �-Lactam-Antibiotikaresistent sind, in den Fokus.Die Antibiotikaresistenzentwicklung hat zwei entschei-dende Grundlagen:– das Vorhandensein von resistenten Erregern und von

übertrag baren Resistenzgenen – den durch den Antibiotikaeinsatz zugunsten dieser

Keime ausgeübten Selektionsdruck

Sie kann zumindest verlangsamt werden durch Begren-zung (containment) der Verbreitung resistenter Erregerund des Resistenzgenpools sowie durch Vermeidung eines einseitigen chemotherapeutischen Selektions-drucks. Dadurch könnte auch in Deutschland die Situa-tion nachhaltig verbessert werden.

(Quelle: Homepage RKI/www.rki.de)

Welchen Beitrag kann die Zahnheilkunde leisten?

Die Zahnheilkunde kann ihren Beitrag zur Vermei-dung von Resistenzen dadurch leisten, dass der Anti-biotikaeinsatz auf das absolut notwendige Maß redu-ziert wird und keine ungezielte Antibiose mit Breit-bandantibiotika vorgenommen wird. So kann es z.B. inder Parodontitistherapie in schweren Fällen mit ei-nem aggressiven Fortschreiten sinnvoll sein, zunächstgezielte mikrobiologische Nachweisverfahren zu nut-zen, damit dann eine gezielte Antibiose stattfindenkann. Weitere Infos zur Parodontitistherapie findenSie unter www.bzaek.de: Patienteninformation 4.03„Mikrobiologische Diagnostik und Parodontitisthera-pie“ (Stand: 4/2008) n

Fachbeitrag

24DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Info

Wo finden Sie weitere Informationen?

• Wissenschaftliche Stellungnahme der DGZMK; Stand: 12/2007

(www.dgzmk.de)

„Systemische Antibiotikaprophylaxe bei Patienten ohne Systemerkrankungen

zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen“

• Schweizer Monatsschrift für Zahn medizin, Vol. 114:6/2004, S. 601–607

(www.sso.ch)

„Antibiotische Prophylaxe und Therapie in der zahnärztlichen Chirurgie“

• IZA – Information zu zahnärztlichen Arzneimitteln (www.bzaek.de)

„Behandlung von Infektionen“ (Kapitel 06)

KONTAKT

Dr. Hendrik SchlegelGeschäftsführender Zahnarzt der ZahnärztekammerWestfalen-LippeAuf der Horst 2948147 MünsterTel.: 0251 507-510Dr. [email protected]

Infos zum Autor

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n Verschiedene zahnärztliche Organisationen emp-fehlen eine risikobasierte Fluoridlackapplikation. So sollbei Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem Karies -risiko die Behandlung zweimal pro Jahr stattfinden. Beisehr hoher Gefährdung erfolgen die Anwendungenhäufiger, in der Regel vier- bis sechsmal pro Jahr.1,2

Fluoridlacke zeichnen sich durch verschiedene Eigen-schaften aus, die den Behandlungsbedürfnissen vonKindern und Jugendlichen Rechnung tragen. Der Lackwird kontrolliert an Ort und Stelle appliziert, sodass be-sonders gefährdete Prädilektionsstellen gezielt die ge-wünschte Fluoridzufuhr erhalten. Im Vergleich zu ande-ren Darreichungsformen wie Spüllösungen oder Gelenbesteht beim Lack kaum die Gefahr des Verschlu-ckens.1,3,4 Im Plasma wurden sehr niedrige Fluorid-Spit-zenkonzentrationen nachgewiesen, die zum Beispiel beiFluor Protector von Ivoclar Vivadent im Bereich der Wertenach dem Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpastaliegen.5 Bei Kindern, die den Schluckreflex noch nicht beherrschen, ist dies natürlich ein großer Vorteil.Damit Fluorid seine Schutzwirkung optimal entwickelnkann, muss im Mund immer eine geringe Menge zur Ver-fügung stehen.

Auf der Zahnoberfläche bildet sich nach der Applikationeines Fluoridlackes eine Kalziumfluorid-ähnliche Deck-schicht. Dabei bedeutet „Kalziumfluorid-ähnlich“ einevereinfachte Beschreibung. Neben dem Hauptbestand-teil Kalziumfluorid enthalten die Ablagerungen nochandere Stoffe, vor allem Phosphat.6Die Kalziumionen kommen aus dem Speichel oderZahnschmelz und gehen mit Fluoridionen eine Verbin-dung ein: Es bildet sich Kalziumfluorid, was sehr gut aufporösen Oberflächen wie durchbrechendem Schmelzoder demineralisierten Stellen haftet.7 Bei neutralempH-Wert löst es sich praktisch nicht und kann bis zu Monaten auf den Zähnen verbleiben. Je dichter undgleichmäßiger Kalziumfluorid-Partikel die Zähne bede-cken, umso höher fällt die schützende Wirkung aus.

Verursacht Säure ein Absinken des pH-Wertes, zerfälltKalziumfluorid in seine Einzelbestandteile. Diese kön-nen freie Plätze in der kristallinen Schmelzstruktur besetzen, wobei säureresistenteres Fluor- bzw. Fluor -hydroxylapatit entsteht.8

Im Speichel gelöste Fluoridionen können das Herauslö-sen des im Zahnschmelz gebundenen Fluorids hem-men und damit die Demineralisation behindern. Bis zueinem gewissen Grad beeinflusst die Kalziumfluorid-schicht auch das Wachstum des bakteriellen Biofilms.Fluorid stört die Aktivität der am Stoffwechsel beteilig-ten Enzyme, sodass relevante Bakterien weniger Säureproduzieren.9 Allerdings reicht dieser Effekt bei hohemAufkommen kariogener Keime und starker Säurepro-duktion nicht aus, um die Zähne vor Demineralisationwirksam zu schützen. In einem solchen Fall sind dieKeime mit einem antibakteriellen Präparat unbedingtzu reduzieren, damit der Einsatz von Fluorid zum ge-wünschten Ziel führt.10

Effektiver Schutz gegen Karies und Erosionen

Zahlreiche In-vitro-Experimente und klinische Studienbelegen die kariespräventive Wirkung der Fluorid -lackapplikation bei Kindern und Jugendlichen.3,11,12 DieAuswertung einer gepoolten Metaanalyse dokumen-tiert eine Kariesreduktion von 46 %.12 Auch bei der Re-mineralisation von Initialläsionen führen Fluoridlackewie zum Beispiel Fluor Protectorzum Erfolg.13 Währendder kieferorthopädischen Behandlung tragen sie dazubei, White Spots zu vermeiden bzw. unterstützen derenRemineralisation nach dem Abnehmen festsitzender

Anwenderbericht

26DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Fluoridlacke für die Kariesprävention Fluoridhaltige Präparate spielen eine zentrale Rolle bei der Prävention von Karies und Erosio-nen bei Kindern und Jugendlichen. Zunehmend an Bedeutung gewinnen Fluoridlacke. Ihre risikobasierte Anwendung fördert den Behandlungserfolg und gehört zu den zukunftsorien-tierten Maßnahmen in der Zahnheilkunde. Aufgrund der professionellen Applikation und ihrerAnwendungssicherheit eignen sie sich sogar für Kleinkinder.

Dr. Gabriele David

Wirkung des Fluorids

– Stimulieren der Remineralisation– Minimieren der Demineralisation– Reduzieren der Aktivität und des Wachstums des

bakteriellen Biofilms

Abb. 1: Während der KFO-Behandlung kann ein fluoridhaltiger Schutz-lack vor White Spots schützen. (Bild: Dr. A. Peschke)

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Apparaturen (Abb. 1).14 Auch bei Erosio-nen, einem bei Kindern und Jugend-lichen zunehmend auftretendem Be-fund, gehört die Fluoridlackapplikationzu den effektiven Maßnahmen.15

Die Wahl des geeigneten Fluoridlackes be-ruht auf verschiedenen Qualitätskri terien.Die Fluoridkonzentration ist dabei nicht allein ausschlaggebend. Fluorid muss natürlich auch verfügbar sein. Ein gut haf-tendes Lacksystem, das zur Bildung einerdichten Kalziumfluoridschicht führt, för-dert eine längerfristige Fluoridfreiset-zung. Das Material darf auf keinen Fall zuviskos sein. Nur ein fließ fähiges und gutbenetzendes Präparat erreicht Stellen wieFissuren, Approximalbereiche oder Zonenrundum Brackets, die aufgrund ihrer kom-plexen Oberflächenprofile besonders ge-fährdet sind. Darüber hinaus härten zäheLacke sehr häufig in einer rauen, dickenSchicht aus, die junge Patienten als stören-den Fremdkörper empfinden und mög-lichst schnell entfernen. Wünschenswertist also ein feiner, kaum wahrnehmbarerÜberzug auf den Zähnen.Als ein neues Fluoridlack, das diese Qualitätskriterien erfüllt, steht zum Beispiel Fluor Protector S von Ivoclar Vivadent zur Verfügung. Das enthaltene Ammonium-fluorid liegt vollständig gelöst vor.16 Damit ist das Prä -parat sofort applikationsbereit und ermöglicht ein kontrolliert dosiertes Auftragen. Gerade bei Kindern einbesonders wichtiges Anliegen. Andere Substanzen wie Natrium- oder Kalziumfluorid zeigen ein anderes Lö-sungsverhalten und liefern häufig Suspensionen mitungleichmäßig verteilten festen Partikeln. Vor dem Ein-satz müssen entsprechende Produkte gründlich durch-mischt werden, wobei Konzentrationsschwankungen inder Suspension nicht auszuschließen sind. Weiterhin fördert die vollständige Lösung der Fluorid-quelle die unmittelbare Verfügbarkeit des Fluorids unddie sofortige Versorgung des Zahnschmelzes (Abb. 2).17,18

Eine dichte Deckschicht Kalziumfluorid-ähnlicher Parti-kel auf den Zähnen schützt sie gegen direkte Säurean-griffe (Abb. 3a und b).18 Das ergiebige Depot kann Kal-

zium- und Fluoridionen über einen längeren Zeitraumzur Verfügung stellen.Die niedrige Viskosität des Schutzlackes fördert dieFließ- und Benetzungseigenschaften. Risikostellen wieFissuren, Approximalflächen, poröse Schmelzregionensowie Bereiche um Brackets und Bänder erhalten so denangestrebten Schutz.Die Behandlung kann sowohl in der Praxis als auch un-ter Feldbedingungen erfolgen. Vor der Applikation desFluoridlackes genügt gründliches Zähneputzen, fallskeine professionelle Zahnreinigung möglich ist. Pellikeloder eine feine Biofilmschicht stellen kein Hindernis fürFluorid dar. Weil Fluor Protector S auch Wasser als Lö-sungsmittel enthält, verträgt er bis zu einem gewissenGrad Rest-Speichel auf den Zähnen. Relatives Trockenle-gen vor dem Auftragen reicht also aus. Unbedingt zu be-achten gilt, nur einmal eine feine Schicht aufzutragen(Abb. 4). Dann überzieht der Lack die Zähne gleichmäßigund passt sich sehr gut ihrer Farbe an. Um den angestrebten Schutz zu erzielen,reicht die applizierte Menge aus. Dermilde Geschmack fördert die Compliancejunger Patienten. n

27DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Anwenderbericht

Abb. 4: Nur eine feine Schicht des Fluoridlackes auftragen, damit er dieZähne gleichmäßig überzieht und sich ihrer Farbe anpasst. (Bild: H.-C.

Weinhold)

05

1015202530354045

Fluor Protector S

Duraphat Clinpro White Varnish

MI Varnish Bifluorid 10%

Negativ-kontrolle

Flu

ori

d [

µg

/cm

²]

Abb. 2: Alkalilösliches Fluorid auf der Schmelzoberfläche eine Stunde nach Applikationverschiedener Fluoridlacke gemessen.18

a b

Abb. 3a und b: Dichte Deckschicht aus Kalziumfluorid-ähnlichen Partikeln nach derApplikation von Fluor Protector S; rasterelektronenmikroskopische Aufnahme, Ver-größerung: 30.000 x.18

KONTAKT

Dr. Gabriele DavidIvoclar Vivadent AGBendererstr. 29494 SchaanFürstentum [email protected]

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n Durch säurehaltige Nahrungsmittel sowie eine fal-sche Putztechnik ist die dünne Schmelz- und Zement -schicht im Zahnhalsbereich schnell verloren und dasdarunter liegende Dentin mit seinem offenen Tubulisys-tem leitet die äußeren Reize ungehindert an die Pulpa weiter.1 Vom Patienten wird dies als scharfer, starkerSchmerz registriert, der unmittelbar nach Reizeinwir-kung eintritt und ebenso schnell wieder verschwindet.Im Alltag ist das Aufkommen dieser Schmerzen u.a. starkvon der Diät abhängig: säurehaltige, als besonders „ge-sund“ geltende Lebensmittel wie Obstsäfte oder essig-haltige Salatdressings sowie manche Sportgetränkemit saurem pH-Wert verstärken die Symptomhäufig-keit. Daneben scheint es im Mund natürliche Regula-tionsmechanismen zu geben, die unter physiologi-schem pH-Wert nach und nach eine Mineralienablage-rung in den Dentintubuli bewirken und so zu einer Ver-besserung der Symptomatik mit selteneren Rezidivenführen.2,3 Die meisten DHS-Betroffenen geben die Häu-figkeit der Schmerzen mit seltener als wöchentlich an.4Fast unvermeidlich tritt die DHS nach einem parodontal-chirurgischen Eingriff ein, da hier das schützende Weich-gewebe um den Zahnhals sowie zum Teil auch das Wur-zelzement chirurgisch „auf einen Schlag“ entfernt wird.Das bestätigen auch die zahlreichen epidemiologischenStudien zu DHS: Während bei gesunden Patienten dieHäufigkeit der DHS zwischen 2 und 57 % angegeben wird,liegt dieser Faktor bei PAR-Patienten bei 60–98 %.5,6

Dieser Umstand darf in der Praxis nicht unterschätztwerden, denn Patienten neigen schnell dazu, die Ursa-che für die nach zahnärztlichen Behandlungen auftre-tenden Dentinhypersensibilitäten als Behandlungsfeh-ler zu werten. Es ist daher wichtig, im Beratungsge-spräch auf das Thema DHS aktiv einzugehen und nachfrüherer Patientenerfahrung zu fragen. Wir besprechendeshalb diese Problematik mit dem Patienten insbeson-dere bei Bleachingmaßnahmen, parodontalchirurgi-schen Eingriffen und adhäsiven Restaurationen vor Behandlungsbeginn. In der Literatur wurde festgehalten, dass die Wahrneh-mung der DHS von den Zahnärzten stark variiert unddass Dentalhygienikerinnen fast doppelt so oft eineÜberempfindlichkeit bei ihren Patienten feststellen.5,7

In unserer Prophylaxeabteilung werden wir jedoch zu-nehmend auch von den Patienten auf die DHS ange-sprochen. Nach unseren Erfahrungen sind das immer

öfter jüngere, sehr mundhygienebewusste Personen.Bei der Untersuchung finden sich dann in den meistenFällen Putzdefekte – insbesondere im Prämolarenbe-reich sowie an den mesialen Wurzelarealen der oberen6er. Neben einer effektiven Behandlung der DHS stelltdann der erforderliche Aufklärungsaufwand eine großeHerausforderung dar. Der Äthiopatogenese entsprechend, basiert eine legeartis-Therapie der DHS auf einer möglichst langanhal-tenden Tubuliokklusion. In der Vergangenheit standenbei uns dafür intensive Fluoridierungsmaßnahmen mitLacken im Vordergrund. Ein Fluoridlack wirkt hierbeizweifach: Er versiegelt die offenen Dentintubuli mit ei-ner Harzschicht und fördert die Ausbildung eines Calci-umfluorid-ähnlichen Präzipitats auf der Dentinoberflä-che.8,9 Nachteilig bei dieser Behandlung ist die sich nurlangsam einstellende Schmerzreduktion und die Not-wendigkeit einer mehrfachen Behandlung.10 Aus die-sem Grund verwenden wir heute zur Desensibilisierungin der Regel elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL™ Desen-sibilisierungspaste.

Anwenderbericht

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Schmerzempfindliche Zähne nach PAR-ErkrankungMit der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung nimmt nicht nur das Risiko von Paro-dontalerkrankungen zu, sondern auch die damit oft einhergehende Dentinhypersensibilität.Denn jede PAR-Erkrankung resultiert bekanntlich in dem Verlust der Attachmenthöhe. Der imgesunden Zustand von der Gingiva geschützte Zahnhalsbereich mit seiner sehr dünnenSchmelz- und Zementschicht ist besonders verwundbar.

Dr. Martin Fuchs

Abb. 1: Zustand vor Behandlungsbeginn. Die Patientin stört der frei -liegende Zahnhals am Zahn 13 sowohl ästhetisch als auch aufgrund einer erhöhten Empfindlichkeit am Zahnhals.

Abb. 2: Zustand nach Entfernung des alten Zahnersatzes vor der Appli-kation der Desensibilisierungspaste.

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Diese Desensibilisierungspaste basiert in ihrer Wirkungauf dem oben bereits erwähnten natürlichen Mecha-nismus der Schmerzlinderung, bei dem der Speichel einezentrale Rolle spielt. Die im Produkt eingesetzte Pro-Argin®Technologie besteht aus zwei im Speichel natürlich vor-kommenden Substanzen: Arginin und Calciumcarbonat.Das Zusammenspiel dieser beiden Komponenten führt zurEinlagerung einer dentinähnlichen Schutzschicht in denTubuli mit einer sofortig spürbaren Schmerzlinderung.11,12Ein weiterer Vorteil dieser Anwendung besteht darin,dass die Zähne keiner speziellen Vorbehandlung bedür-fen und die Applikation unmittelbar vor der eigentlichenBehandlung sowie bei Bedarf jederzeit währenddessenerfolgen kann. Sollte die Intensivfluoridierung in gleicherSitzung indiziert sein, so kann Duraphat Fluoridlack bzw.elmex® gelee oder fluid am Ende der Behandlung wie gewohnt angewendet werden. In hartnäckigen Fällenwenden wir zusätzlich unseren Laser an.Durch diese Prozedere hat sich die Frequenz der üZ-Be-handlungen in unserer Praxis deutlich reduziert. In derRegel reicht jetzt eine einmalige Behandlung, währendin der Vergangenheit meistens drei bis vier Wiederho-lungssitzungen erforderlich waren. Dies führte dazu, dass wir die Desensibilisierungspastenicht nur im Rahmen der PZR, sondern auch bei parodon-talchirurgischen Maßnahmen zur Rezessionsdeckungmittels Bindegewebstransplantaten sowie nach adhä -siver Eingliederung von Vollkeramikversorgungen un-mittelbar vor der Behandlung prophylaktisch einsetzen.Bei Bleaching-Behandlungen scheint der Mechanismusder Schmerzentstehung multifaktoriell und noch nichtvollständig aufgeklärt zu sein.12 Einige Autoren empfeh-len den Einsatz der Desensibilisierungspaste unmittel-bar nach der Behandlung mit einer darauffolgendenhäuslichen Anwendung der Pro-Argin®-haltigen Zahn-pasta.13 In unserer Praxis haben wir gute Erfahrungenauch bei einer Vorbehandlung mit der Paste gemacht. Für zu Hause empfehlen wir dann unseren Patienten elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL™ Zahnpasta und wöchentlich elmex gelée. Wichtig ist eine Instruktion zurrichtigen Zahnputztechnik mit einem geringen Putz-druck (max. 100 g) und einer eher weichen Zahnbürste.Eine digitale Küchenwaage als Anschauungsmaterial istfür viele Patienten in solchen Fällen sehr aufschlussreich. Sofern bei der Anamnese ein erhöhter Säurekonsum inder Diät festgestellt wurde, sollte in das Patientenge-spräch eine zusätzliche Beratung zur Erosionsprophy-

laxe einbezogen werden (Dentinhypersensibilitätensind oft eine Begleiterscheinung fortgeschrittenerZahn erosion).14 Als prophylaktische Maßnahme kön-nen in solchen Fällen Zahnpasten oder Spülungen mit Zinn empfohlen werden (z. B. elmex® EROSIONSSCHUTZZahnpasta und Zahnspülung). Zinn zeigte sich als be-sonders wirksam gegen starke erosive Angriffe und warin vielen Studien den konventionellen fluoridhaltigenProdukten deutlich überlegen.15,16 Darüber hinaus be-scheinigten einige Autoren Zinn auch ein gewisses Po-tenzial bei der Reduktion der Schmerzempfindlichkeit.

Patientenbeispiel

Der nachfolgende Fall soll einen erfolgreichen Einsatzder Desensibilisierungspaste mit Pro-Argin® Technolo-gie außerhalb der PZR exemplarisch darstellen. Die Patientin, 46 Jahre, stört der freiliegende Zahnhalsam Zahn 13 sowohl ästhetisch als auch aufgrund einererhöhten Empfindlichkeit im Bereich des freiliegendenZahnhalses (Abb. 1). Nach Entfernung des alten Zahn -ersatzes erfolgte eine Behandlung der freiliegendenWurzelareale mit Applikation der Desensibilisierungs-paste nach Herstellerangaben mit einem Polierkelch 2 x3 Sekunden (Abb. 2). Nach der Eingliederung eines Lang-zeitprovisoriums erfolgte eine erneute Anwendung der Desensibilisierungspaste. Zwei Wochen später erfolgteeine Bindegewebstransplantation (Abb. 3).Die Patientin gab bereits bei der Anprobe des Langzeit-provisoriums, die ohne Anästhesie erfolgte, einen deut-lichen Rückgang der Empfindlichkeit an. Nach Einglie-derung des Langzeitprovisoriums war diePatientin vollkommen beschwerdefrei.Auch nach Durchführung der Bindege-webstransplantation gab sie keine Emp-findlichkeit am Zahn 13 mehr an (Abb. 4). n

29DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Anwenderbericht

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Dr. Martin FuchsZahnärztliche Gemeinschaftspraxis Dr. Martin Fuchs/Karin SanderKantstraße 2, 49565 [email protected]

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Abb. 3: Die Eingliederung eines Langzeitprovisoriums konnte ohne Anästhesie durchgeführt werden. Im Anschluss erfolgte eine erneuteAnwendung der Desensibilisierungspaste.

Abb. 4: Zustand vier Wochen nach Eingliederung der neuen Zahn -ersatzversorgung. Auch nach der Bindegewebstransplantation gabdie Patientin keine Empfindlichkeit am Zahn 13 mehr an.

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n Menschen machen sich von allem und jedem schnellein erstes Bild. So hat sich auch der Patient beim Betre-ten einer Praxis in nur wenigen Sekunden ein Urteil ge-bildet. Der Empfang prägt dabei entscheidend den ers -ten Eindruck, der folglich die gesamte Einstellung desPatienten der Praxis gegenüber beeinflusst. Dabei kannman den Moment des ersten Eindrucks, als gut ge-schulte und hoch motivierte Kraft, leicht für sich ent-scheiden. Wesentlich ist es vor allem, den Servicegedan-ken zu leben und Attribute wie Verantwortungsbe-wusstsein, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit großzu-schreiben. In Zeiten vergleichbarer Dienstleistungenund steigenden Anforderungen durch die Patientenselbst ist es die Qualität jedes einzelnen Mitarbeiters,

die eine Praxis von anderen Praxen unterscheidet. Dabeispielen gerade „Soft Skills“ wie soziale Kompetenz eineentscheidende Rolle, damit sich der Patient von Beginnan gut aufgehoben und umsorgt fühlt.In exakt dem Moment, in dem der Patient die Praxis be-tritt, muss er das Gefühl haben, dass er im Mittelpunktsteht. Sicherlich ist dies nicht in jeder Situation leichtdurchsetzbar. Gerade daher ist ein Konzept sinnvoll, wiedie Prioritäten in der Praxis zu vergeben sind, zum Bei-spiel Patient vor Telefon, Patient vor PC etc.Der Grundsatz lautet, auch in hektischen Momentenimmer Ruhe auszustrahlen und dem Patienten stets einLächeln zu schenken. Denn Patientenbezogenheit so-wie ein freundlicher und liebenswürdiger Umgang,

machen auch kleine Pannen oder turbu-lente Verhältnisse am Empfang schnellwieder gut.

Step by Step zur optimalen Prophylaxebehandlung

Neben dem Empfang des Patienten inder Praxis ist selbstverständlich die ei-gentliche Zeit bei der Leistungserbrin-gung mit entscheidend. Wie sollte alsoeine perfekte Behandlung ablaufen undwelche Fehlerfallen gilt es gekonnt zuvermeiden? Eine Möglichkeit wäre dasfolgende Vorgehen:

Step 1 – Der Weg ist das ZielDie Wartezimmertür geht auf und Sieholen Ihren ersten Patienten persönlichzur Prophylaxebehandlung ab. Wichtigist hierbei, Blickkontakt zum Patientenaufzunehmen und die namentliche An-rede (ggf. mit Titel). Bei für Sie neuen Pa-tienten achten Sie immer darauf, sich alserstes persönlich vorzustellen. Sollte IhrPatient nicht alleine im Wartezimmersein, empfiehlt es sich, die übrigen War-tenden kurz über deren verbleibendeWartezeit zu informieren. Hierfür zuvormit dem Empfangsteam Rücksprache

Praxismanagement

30DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Service und Chancen in der ProphylaxeEs ist die Qualität jedes einzelnen Mitarbeiters, die heute darüber entscheidet, wie erfolgreicheine Praxis wirklich ist. Patientenfokussierung, Dienstleistungsorientierung und soziale Intelli-genz heißen hier die Schlüsselwörter. Gerade im Bereich der Prophylaxe wird vom Patientenein gewisser Service erwartet. Der Patient von heute wünscht sich nicht mehr nur saubere undweißere Zähne, sondern vielmehr auch eine Wohlfühlatmosphäre in der Praxis sowie ein Um-feld, das ihm einen erstklassigen Service bietet. Da zufriedene Patienten das Wichtigste für IhrePraxis sind, sorgen Sie für deren Wohlbefinden und nutzen Sie Service-Chancen erfolgreich.

Nadja Alin Jung, Michaela Maier

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halten. Auf diese Weise schließen Sie Missstimmung derPatienten direkt aus, die aus ihrer Sicht länger wartenmüssen als andere. Beim Begleiten des Patienten in dasBehandlungszimmer sollte stets ein „Türklinken-Ver-bot“ für den Patienten bestehen. Das bedeutet, Sie öff-nen und schließen ganz selbstverständlich alle Türen vorund hinter Ihrem Patienten.Geben Sie dem Patienten Sicherheit, indem Sie ihn im-mer vom Wartebereich bis ins Behandlungszimmer be-gleiten. Lassen Sie den Patienten dabei nie alleine. BietenSie dem Patienten im Behandlungszimmer unbedingtdie Möglichkeit an, für Jacken, Taschen und Taschen -inhalte eine separate Garderobe zu nutzen.

Step 2 – Freundliche AnspracheJetzt geht es darum, Ihren Patienten mit Empathie undFreundlichkeit auf die Behandlung vorzubereiten undeine aufgelockerte Atmosphäre zu schaffen. Führen Sieanfänglich immer ein wenig Small Talk. Themen wie dasWetter, Urlaub, Hobbys & Co. eignen sich hier immersehr gut. Informationen, die Sie bei diesen Gesprächenüber Ihre Patienten erhalten, sollten Sie in jedem Fall inder Patientenkartei vermerken. Auf diese Weise habenSie beim nächsten Termin bereits einen idealen Ge-sprächseinstieg. Small Talk sollte jedoch niemals aufge-zwungen sein und den Patienten überfordern. Geradebei Neupatienten ist es anfänglich wichtig, sich zu in-formieren, ob Negativerfahrungen aus der Vergangen-heit in Bezug auf die Prophylaxebehandlung vorliegen.So können Sie auf vorhandene Ängste ideal eingehenund mit Ihrem Patienten in einem solchen Fall genauabstimmen, dass z.B. die Behandlung auch jederzeit

unterbrochen werden kann. Standard sollte sein, per-manent auf Mimik, Gestik, verkrampfen der Hände etc.zu achten und zu reagieren. So bauen Sie über die Zeitwertvolles Vertrauen auf, das durch die positive Erfah-rung des Patienten bei Ihrer Art zu behandeln stets ge-fördert wird.

Step 3 – Heilsame InformationenDer nächste Schritt sollte die verständliche Erklärungdes Behandlungsablaufs und der Arbeitsschritte sein.Medizinische Fachbegriffe wirken hierbei zwar fachlichkompetent, sind für den Patienten jedoch in den meistenFällen nicht nachvollziehbar. Erklären Sie daher die Ab-läufe so, dass Sie auf die Fachterminologie verzichtenund sich auf die Sprach- und Wissensebene des Patien-ten begeben– hierfür müssen Sie ein Gefühl entwickeln.Führen Sie auf, warum die Behandlung und deren Regel-mäßigkeit für die Gesundheit wichtig sind und schildernSie auch ggf. die Folgen bei nicht wiederkehrender Pro-phylaxe. Zeigen Sie dem Patienten seinen gegebenenZustand der aktuellen Mundhygiene mithilfe einerIntraoralkamera (Opener für Behandlungsbereitschaft).Schauen Sie hier gemeinsam mit dem Patienten dieMundgesundheit an und nehmen Sie sich Zeit für dieAufklärung.

Step 4 – Erfolgsfaktor WohlfühlbehandlungBevor Sie mit der Behandlung starten, befragen Sie denPatienten freundlich, ob er die einzelnen Behandlungs-abschnitte (Ablauf, Dauer, Ansage unangenehmer Ar-beitsschritte) während der Behandlung selbst erklärthaben möchte. Sehr gute Erfahrungen konnten mit Mu-sik im Hintergrund oder über Kopfhörer gemacht wer-den. Professionell wirkt hier eine Musikliste zur Auswahlvon Titeln und Interpreten, die im Praxis CD (CorporateDesign= Praxis-Farbe, Praxis-Logo etc.) gestaltet ist.Achten Sie darauf, die Kommunikation auch währendder Behandlung aufrechtzuerhalten, denn zu wenigKommunikation kann auch negative Auswirkung ha-ben. Während der gesamten Behandlung sollten Siestets souverän bleiben und keine Hektik ausstrahlen.Sorgen Sie für eine angenehme und aufgelockerte Be-handlungsatmosphäre. Der Patient soll sich entspanntzurücklehnen und Ihnen voll vertrauen können.

Step 5 – Qualität und SorgfaltAls erstes decken Sie Ihren Patienten mit einem ent-sprechenden Patientenumhang bzw. -servietten ab.Ein schöner Service ist es, dem Patienten eine Lippen-pflege anzubieten. Als Give-away wäre hier auch einLippenpflegestift mit Praxislogo denkbar. Bei der Be-handlung mit einem Pulverstrahlgerät verwenden Sieeine spezielle Gesichtsabdeckung oder eine Patienten-brille (auch getönt in Bezug auf Lichtempfindlichkeit).Vor der Politur bieten Sie Ihrem Patienten den Servicean, die Geschmacksrichtung der Polierpaste selbstauszuwählen. Lassen Sie ihn nach der Behandlung ei-nen Blick in seinen Mund werfen – die intraorale Ka-mera eignet sich hier perfekt für den Vorher- Nachher-Effekt. So sensibilisieren Sie Ihren Patienten direkt für

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Praxismanagement

• Patienten im Behandlungszimmer alleine lassen

• Interne Gespräche der Mitarbeiter während der Behandlung überProbleme/Fehler (fehlendes Material, Komplikationen etc.)

• Patienten aus dem Wartezimmer mit Mundschutz und Handschuhenabholen – diese ausschließlich im Behandlungszimmer tragen unddort belassen

• Instrumente auf der Brust des Patienten ablegen

• Kleinkindsprache „Ich nehme Ihnen das Lätzchen ab“

• Wortlosigkeit bei der Behandlung und bei Wartezeit im Zimmer

• Fragestellungen an den Patienten und dieser hat noch die Instru-mente im Mund – immer darauf achten, dass er antworten kann

• Störungen oder Unterbrechungen bei der Behandlung

• Türe offen halten – jeder kann die Behandlungsgespräche hören

• Verlassen des Zimmers während der Behandlung

• Kontaminierte und fleckige Arbeitskleidung

• Mundschutz, Handschuhe etc. werden nicht getragen – Hygiene istdem Patienten sehr wichtig

• Patienten schmutzig (bspw. voller Polierpaste) aus der Praxis gehenlassen

Service no-goes

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eine Mundhygieneumstellung. Geben Sie Pflegetipps,zeigen Sie Putztechniken sowie die richtige Anwen-dung von Interdentalraumbürsten und Zahnseide imPatientenmund selbst und nicht am Modell. Ein schö-ner Service ist es, die Hilfsmittel im Anschluss an dieBehandlung gratis mitzugeben. Zum Behandlungs -abschluss reichen Sie dem Patienten ein feuchtes Tuch.Dieses gibt es von bestimmten Herstellern bereits ingebrauchsfertiger Form zum Erwärmen in der Mikro-welle oder zum Lagern im Kühlschrank.

Step 6 – Das Beste zum SchlussEin besonderes Highlight zum Abschluss ist die Zu-sammenstellung eines individuellen Patienten-Pflege -sets. Hierzu gehören neben den zuvor ausgewählten,individuell auf den Patienten abgestimmten Hilfsmit-teln, auch Zahnpasten, ggf. Mundspüllösungen, Zahn-pflegekaugummis und eine persönliche Visitenkartevon Ihnen, die in einer Tüte im Praxis-Design überge-ben werden. Bei Rückfragen des Patienten zu Bezugs-quellen der Hilfsmittel sollten Sie eine Übersicht mitHändlerangaben bereithalten, sofern Sie den Bedarfnicht über einen internen Prophylaxeshop abbildenkönnen.Betrachten Sie Ihren Patienten immer ganzheitlich – klä-ren Sie ihn ggf. über Ergänzungstherapien wie Physio-therapie, Osteo- oder Homöopathie auf. Insbesondereinterdisziplinäres Arbeiten ist ein interessantes undausbaufähiges Zusatzkonzept, welches für den Patien-ten Mehrwert schafft. Zur Verabschiedung ist das Hel-fen in die Jacke ein Service, der vom Patienten in beson-

derer Weise wahrgenommen und geschätzt wird. Be-gleiten Sie den Patienten zurück an den Empfang zurVergabe von Folgeterminen und verabschieden ihn dortin angemessener Form. Gestaltet sich die Terminfin-dung in den Regelzeiten als schwierig, bieten sich Ter-mine außerhalb der regulären Sprechzeiten als zusätz-licher Service an.Nach der Reinigung des Zimmers sollte in jedem Fall einabschließender kritischer Blick das Zimmer noch einmalauf Ordnung und Sauberkeit prüfen, bevor der nächstePatient zur Behandlung abgeholt wird.

Vom Patienten zum Empfehler

Es gibt viele Dinge, die Sie in Ihrer Praxis speziell im Pro-phylaxebereich tun können, damit sie bei Ihrem Patien-ten zum „Wow“-Effekt führen. Dies müssen nicht teureGeschenke sein, die der Praxis viel Geld kosten. Kleine,unerwartete Überraschungen haben meist einen grö-ßeren Erfolg. Sammeln Sie immer wieder bei internenPraxis-Team-Meetings Ideen und suchen Sie auch in Ih-rem Umfeld stets nach Anregungen und guten Beispie-len. Gerade weil die anfängliche Überraschung vom Pa-tienten später als dauerhaftes Basic vorausgesetzt wird,ist es wichtig, immer wieder neue Ideen zu generieren.Grundsätzlich sind jedoch Herzlichkeit, Höflichkeit,Wertschätzung und stete Freundlichkeit eine entschei-dende Voraussetzung. Ebenso wie Hilfsbereitschaft undvor allem Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situa-tion des Patienten. Andernfalls bleiben jegliche Zusatz-leistungen und „Wow“-Effekte vom Patienten gänzlichunbeachtet.Bei zufriedenen Patienten kommen Empfehlungenganz von alleine. Denn begeisterte Kunden werden si-cherlich die Werbetrommel für Sie rühren und eifrig beiFreunden und Bekannten von Ihren perfekten Leistun-gen berichten. Auch Sie selbst können das Thema Emp-fehlungsmarketing aktiv und systematisch forcierenund zufriedene Patienten um Bewertung auf einschlä-gigen Internetportalen bitten. Ein gut funktionierendesEmpfehlungsmarketing ist für jede Praxis die beste undgünstigste Form, neue Patienten zu gewinnen – setztaber auch voraus, dass Ihr Service so gut ist, dass er sichzu empfehlen lohnt. n

Praxismanagement

32DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

KONTAKT

Nadja Alin JungDipl.-Betriebswirtinm2c | medical concepts & consultingTel.: 069 [email protected]

Michaela [email protected]

Infos zum Autor

• Recall-Service

• Terminerinnerung per SMS/E-Mail (auf Patienten-Einverständnisachten)

• Prophylaxe-Newsletter (auf Patienten-Einverständnis achten)

• Prophylaxe-Aktionen (Bleaching, Mundgesundheits-Check etc.)

• Info-Board im Wartezimmer (mit PZR-News, Aktionen etc.)

• Wartezimmer-TV mit PZR-News

• eigener PZR-Wartebereich

• Mundhygieneraum

• Ausgabe einer wärmenden Decke bei längerer Behandlung

• Anruf bei Patienten im Anschluss an eine größerer Behandlung – Erkundigung nach Wohlbefinden (Schmerzfreiheit etc.)

• Bonusprogramme

• Garantiepass nach Sanierung (Garantieverlängerung von Zahn -ersatz bei regelmäßiger Prophylaxe)

• Prophylaxe-Shop

• Prophylaxe-Flyer mit detaillierten Leistungen

• Ausgedehntes Leistungsangebot (Kleinkinder- und Jugendprophy-laxe, Schwangerenprophylaxe, Bleaching, Mundgeruchsprech-stunde, PZR für die Silver-Generation etc.)

Service-Chancen in der Prophylaxe

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DENTALHYGIENIKER/-INals Referent/-in für Prophylaxe und Parodontologie

Bei uns haben Sie zahlreiche Chancen, die Fortbildungsmöglichkeiten akademisch und subakademisch maßgeblich zu prägen.

Sie erstellen und verbessern kontinuierlich unsere subakademischen Schulungsunterlagen in Ko-operation mit führenden Professoren, namhaften Dentalfirmen, Zahnärzten und unserem Team aus freiberuflich tätigen Dentalhygienikerinnen. Weiterhin sind Sie aktiv als Referent/-in und Prüfer/-in in unseren bundesweit durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen und Aufstiegs-fortbildungen zur ZMP und DH tätig.

Wenn Sie in dieser sehr abwechslungsreichen Tätigkeit eine berufliche Herausforderung sehen und am „Puls der Prophylaxe und Parodontologie“ sein wollen, freuen wir uns auf Ihre umge-hende Bewerbung. Kenntnisse in Microsoft Office Programmen sind notwendig. Nach Absprache haben Sie nach wie vor die Möglichkeit, in einer Zahnarztpraxis am Patienten aktiv tätig zu sein.

Perspektivisch haben Sie die Möglichkeit, ein Weiterbildungsinstitut der praxisHochschule zu leiten.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Martina BeckpraxisHochschule für Gesundheit und SozialesGeschäftsstelle HeidelbergBrückenstraße 2869120 Heidelberg Telefon 0 62 21 - 64 99 71 -0E-Mail [email protected]

Bitte schicken Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen, vorzugsweise per E-Mail, bis spätestens 30. November 2013.

WIR FREUEN UNS AUF IHRE BEWERBUNG.

Die praxisHochschule für Gesundheit und Soziales mit Sitz in Heidelberg und Köln sucht zum schnellstmöglichen Eintritt eine(n) Dentalhygieniker/-in mit akademischem Abschluss als Refe-rent/-in für Prophylaxe und Parodontologie.

ANZEIGE

PraxisHS_Stellenanzeige_A4_DHJ413.pdf 1PraxisHS_Stellenanzeige_A4_DHJ413.pdf 1 11.11.13 10:5511.11.13 10:55

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Psychologie

34DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

n Bei vielen Patienten startet ein gewaltiges Kopfkino,sobald sie an den Zahnarztbesuch denken. Das machtsich besonders bei ängstlichen Patienten bemerkbar,aber auch Misstrauen, Theatralik und Depression ent-stehen im Kopf. Die Patienten erinnern sich an frühereBehandlungen, die vielleicht nicht sehr angenehm wa-ren oder bei denen sie sich unprofessionell betreut fühl-ten. Sie rufen die Erzählungen hervor, die ihnen von Fa-milie, Bekannten und aus dem Fernsehen bekannt sind.Sie beschwören geistig einen zukünftigen Zahnarztbe-such, der an Grausamkeit nicht schlimmer sein könnte.Kurzum, die Gedanken drehen durch! Was die Patientenerkennen sollten, ist die Tatsache, dass sie sich selbstdiese Gedanken machen und sie deshalb auch selbst-ständig kontrollieren können. Gedanken bewegen sichnicht wild im Kopf und sie werden nicht von außen ein-geflößt. Jeder Patient beim Zahnarzt ist für seine eige-nen Gedanken verantwortlich. Folglich kann das Zahn-arztteam diese Patienten in der Zahnarztpraxis am besten unterstützen, indem es Wege aufzeigt, den „Filmdes Grauens“ im Kopf zu stoppen, zu verändern oder zulöschen.

Gedankenstopp

Eine einfache Methode besteht darin, unangenehmeGedanken einfach zu stoppen und optimalerweise mit

besseren zu ersetzen. Fragen Sie Ihre Patienten, welcheGedanken sie bezüglich des Zahnarztbesuches habenund lassen Sie sich die einzelnen Schritte genau berich-ten. Eine Patientin könnte beispielsweise denken:1. ich gehe die Treppen zur Praxis hoch2. ich öffne die Tür3. ich möchte der Helferin am Empfang sagen,

dass ich Angst habe4. sie ist bestimmt genervt5. ich traue mich nicht, etwas zu sagen6. ich muss die Angst aushalten7. keiner weiß davon8. mir wird schlecht

Bei dieser Gedankenkette darf die Patientin erkennen,dass sie sich selbst an Punkt 4 Stress bereitet. Selbstwenn in der Vergangenheit vielleicht eine Helferin ein-mal genervt war, heißt das nicht, dass das in Zukunftauch so sein muss. Fragen Sie die Patientin an dieserStelle, welcher Gedanke ihr stattdessen gut tun würdeund wie sich dadurch die Gedankenkette positiv verän-dern wird. Achten Sie darauf, das positive Geschehen an-zuleiten. Ich versichere Ihnen, dass Sie mit der Frage„Welcher Gedanke würde Ihnen stattdessen guttun?“schneller ans Ziel kommen als mit der Formulierung„Was wäre denn weniger schlimm?“.Da es vorerst nur ein hypothetisches Gedankenspiel ist,macht üblicherweise jeder Patient mit. Die Patientin

Praktische Übungenzum Überwinden psychologischerHürden in der ZahnarztpraxisGedankenkontrolle

Die aktuelle Artikel-Reihe befasst sich mit praktischumsetzbaren Übungen im Umgang mit psychischauffälligen Patienten in der Zahnarztpraxis. Es istsinnvoll, möglichst schnell zu erkennen, welcherAnsatz der sinnvollste ist, um gemeinsam mit denPatienten eine entspannte Behandlung durchfüh-ren zu können. Auffälligkeiten treten im Verhalten, in den Gedanken und in körperlichen Reaktionenauf. Im folgenden Teil werden Tipps im Umgang mit Personen gegeben, die dankbar sind für Unterstüt-zung bei der Steuerung ihrer Gedanken.

Dr. Lea Höfel© Trifonov Igor

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Psychologie

könnte nun sagen, dass ihr der Satz „Die Helferin lächeltmich an“ guttut. Daraufhin würde sie sich trauen, dieHelferin anzusprechen, die Angst würde berücksichtigtwerden, alle wüssten es und der Patientin würde es gutgehen. Schlagen Sie der Patientin vor, ihr Kopfkino aufdiese Art und Weise zu beobachten. Der Weg zu einementspannten Zahnarztbesuch führt über diese Gedan-ken.

Stimmenregulierung

Viele Patienten sind der Meinung, sie könnten ihre Ge-danken nicht kontrollieren. Sie haben sich noch nie vorAugen geführt, dass die Gedanken im eigenen Kopf ent-stehen und deshalb auch dort aus eigener Kraft verän-dert werden können. Eine schöne Methode ist es des-halb, den Gedanken einmal besondere Aufmerksamkeitzu schenken, um sie dann zu verändern. Durch das ge-naue Beobachten erreichen wir zusätzlich, dass dieSätze eher analytisch und weniger emotional betrach-tet werden.Unsere Patientin vom oberen Beispiel könnte lernen, dieAussage „Die Helferin ist bestimmt genervt“ stimm-technisch zu manipulieren. Eingangsfragen könntenhier sein:– Ist das Ihre Stimme, die das sagt, oder ist es die

Stimme von jemand anderem?

– Ist es eine männliche oder weibliche Stimme?– Spricht sie schnell oder langsam?– Kommt die Stimme von rechts, links, oben, unten?

Sobald die Patientin die Stimme analysiert hat, kann siesie verändern. Wie wäre es, die Lautstärke herunterzu-drehen, das Tempo zu erhöhen oder zu drosseln, diePause- oder Stopptaste zu drücken oder einen Blumen-topf darüberzustülpen? Jede Veränderung an der Stimmebewirkt, dass der emotionale Einfluss abnimmt.

Bewusstmachen des positiven Resultats

Die meisten Patienten haben keine Vorstellung davon,wie eine positive Behandlung aussehen könnte. Sie ma-chen sich Gedanken darüber, dass der Zahnarzt ihnendas Geld aus der Tasche ziehen wird. Sie befürchten, vorAngst ohnmächtig zu werden. Sie geraten in Panik beidem Gedanken, hässlichen Zahnersatz zu erhalten.Diese Patienten sollten wir auf das positive Ausgangs-ziel lenken. Fragen könnten sein: „Wie stellen Sie sicheine entspannte Zahnbehandlung vor?“, „Welche The-men sollten wir besprechen, damit Sie sich finanziell

sicher fühlen?“ oder „Wie sehen für Siedie optimalen Zähne aus?“. Es ist im-

mer wieder erstaunlich, dass Pa-tienten häufig genau wissen,was sie nicht möchten undgleichzeitig keine Vorstellungdavon haben, was sie gernmöchten.

Lassen Sie sich genau schildern,was sich der Patient als Ziel wünscht. Zum

einen können Sie dann dieses Ziel realistischer beurtei-len und umsetzen, zum anderen wird es dem Patientenvielleicht zum ersten Mal selbst klar. Das Visualisierendes angestrebten Ziels versetzt den Patienten zudem ineine positive Grundhaltung, sodass die gemeinsameWeiterarbeit vereinfacht wird. Patienten dürfen lernen, sich den Zahnarztbesuch selbstgut zu reden. Sie an diesem Punkt dabei zu unterstüt-zen, ihre eigenen Gedanken und Ziele zu kontrollieren,ist einfach und sehr effektiv. Ein zusätzlicher Bonus ent-steht dadurch, dass Patienten, die positiv denken, auchpositiv über die Zahnarztpraxis sprechen. Insgesamtsind die Patienten mit ein wenig Übung entspannterund das Team kann professionell arbeiten, was das ge-dankliche und tatsächliche Ziel einer jeden Behand-lung sein sollte. n

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Dr. Lea HöfelTel.: 08821 9069021Mobil: 0178 7170219hoefel@psychologie-zahnheilkunde.dewww.weiterbildung-zahnheilkunde.de

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Herstellerinformationen

Für geschmacksensible Patienten wurde Listerine® Zero™ entwickelt, dessen innova-tive Formulierung die in Listerine enthalte-nen ätherischen Öle (Eukalyptol, Methylsali-

cylat, Thymol und Menthol) ganz ohneAlkohol in eine stabile Lösung bringt.

Die Bioverfügbarkeit und das breitgefächerte Wirkspektrum der Ölebleiben dabei erhalten. Die weni-ger geschmacksintensive Mund-spülung reduziert signifikant den

Gingivitis-Index um 12% sowie denPlaque-Index um 30% im Vergleichzu Placebo. Zudem steigert der hoheFluoridgehalt (220ppm; 0,05% NaF)die Fluoridierungsrate. Die ätheri-schen Öle der Mundspülung redu -zieren schwefelbildende Bakteriennachhaltig und sorgen so für einlanganhaltendes Frischegefühl.Mit Listerine Zero können bislangunerreichte Patientengruppen dieProphylaxe-Vorteile von Listerinenutzen: Patienten, denen Mund-

spülungen bisher zu geschmacks -intensiv waren oder keine alkoholhal-

tige Mundspülung verwenden dürfen bzw. möchten. Es eignet sichzudem für Kinder ab sechs Jahren sowie bei erhöhtem Fluoridie-rungsbedarf.

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Im IDS-Jahr 2013 konnte TePe seinen Marktanteil in Apotheken inDeutschland um knapp drei Prozent auf 62 Prozent erhöhen (Quelle:Nielsen; Interdentalprodukte 2012) und damit seine Marktführer-schaft bestätigen. Mit TePe Bridge & Implant Floss und TePe Multi-floss stellte das Unternehmen unter dem Motto „Caring for Implants“gleich zwei hocheffektive Produkte für die schonende interdentaleReinigung bei Implantaten, Brücken, Multibandapparaturen und natürlich auch von Zähnen vor. TePe Bridge & Implant Floss und TePeMultifloss wurden in enger Zusammenarbeit mit Spezialisten ausPraxis und Wissenschaft entwickelt. Das neu zur IDS 2013 eingeführte Plaquefärbemittel TePe PlaqSearchergänzt das Prophylaxesortiment der Praxis um eine einfache Mög-lichkeit, Patienten Putzdefekte zu Hause und in der Praxis ganz ein-fach optisch darzustellen. Das Mittel färbt Plaque, die älter als zwölfStunden ist, blau und neuere rot. Für das kommende Jahr kündigt TePe weitere Innovationen an, wel-che die Mundgesundheit auch bei komplexen Versorgungen weitervereinfachen und verbessern werden.

TePe Mundhygieneprodukte Vertriebs GmbH

Tel.: 040 570123-0www.tepe.com

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Im Auftrag der Prophylaxe

Acht Jahre, nachdem die Wissenschaftler in Leeds erstmals künst-lichen Zahnschmelz im Reagenzglas wachsen ließen, gibt es mit CURODONT™ REPAIR ein marktreifes Produkt (Exklusivvertriebdurch mectron). Durch biomimetische Mineralisation kann aktive, initiale Karies gestoppt und tiefenwirksam regeneriert werden. Dienoninvasive Behandlung ist einfach und sicher. Nach der profes-sionellen Zahnreinigung wird CURODONT™ REPAIR auf die ge -reinigte und geätzte Zahnoberfläche aufgetragen. Die patentierteSubstanz diffundiert in den Läsionskörper hinein, wo sie ein biolo-gisches Gerüst bildet, in das sich Mineralstoffe aus dem Speicheleinlagern – ähnlich wie bei der Zahnentstehung. Neue, naturähn -liche Schmelzkristalle regenerieren den Zahn in den folgenden Wochen und versetzen ihn damit praktisch wieder in den ur-sprünglichen Zustand zurück. Für die Behandlung kommen zum einen junge Patienten mit erhöhter Kariesaktivitätinfrage, zum anderen profitieren Patienten mit exponiertem Dentin.

mectron Deutschland Vertriebs GmbH

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Regenerative Lösungen für die präventive Zahnheilkunde

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Entschärft im Geschmack, stark in der Wirkung

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Leistung des S970 im Vergleich zum Vorgän-germodell um circa zehnProzent gesteigert. So istgewährleistet, dass in je-der der drei per Power-Control-Ring regulierbaren

Leistungsstufen ein verlässliches Oszilla-tionslevel abgerufen werden kann, ohne die sonst bei Airscalern übliche Leistungs-abnahme in Relation zu einem zunehmen-den Anpressdruck wahrzunehmen. Die NSK

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In diesem Herbst startet diepraxisHochschule für Gesund-heit und Soziales i.Gr. – einUnternehmen der Klett Gruppe– mit innovativen Bachelor-Studiengängen: Managementvon Gesundheits- und Sozialeinrichtungen,Management von Gesundheitsnetzwerkenund Dentalhygiene und Präventionsmana -gement. „Die Studierenden arbeiten parallel in Ge-sundheits- oder Sozialeinrichtungen und integrieren damit ihre Ausbildung bzw. be-rufliche Tätigkeit in das Studium“, betontManuel Dolderer, der Geschäftsführer der praxisHochschule Köln. „Erstmals wird einduales Studienkonzept in dieser maßge-schneiderten Form im Gesundheits- undSozialwesen umgesetzt. Unsere Absolven-ten haben einen akademischen Abschlussund weisen gleichzeitig bereits beruflicheErfahrungen vor.“ Wie innovativ das Konzept der praxisHoch-schule ist, zeigt sich daran, dass es die erste Hochschule in Deutschland ist, die fürihre Studiengangsentwicklung eine Förde-rung im Rahmen des ERP-Innovationspro-gramms I der Kreditanstalt für Wiederaufbau(KfW) erhalten hat. Die KfW bestätigt damit,

dass es sich bei den Studiengängen umdeutschlandweite Innovationen handelt.

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Gesundheit und Soziales

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Studiengänge im Gesundheits- und Sozialwesen

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Die Dent-o-care Dentalvertriebs GmbH, füh-render Spezialist für Prophylaxe- und Mund-hygieneprodukte, hat mit der „ultrasonexplus“ und der „Megasonex M8“ zwei Zahn-bürsten mit Ultraschalltechnologie ins Sortiment aufgenommen. Laut Hersteller-angaben funktionieren beide mit einer Frequenz von bis zu 1,6 Millionen Impulsen/Schwingungen pro Sekunde. Die „ultrasonex plus“ ist dabei sehr kompaktund einfach in der Handhabung und arbeitetzudem mit bis zu 12.000 Schwingungen desBürstenkopfes pro Minute. Die „Megasonex“ bietet eine Auswahl zwi-schen zusätzlich ca. 18.000, 9.000 Schwin-

gungen des Bürstenkop-fes pro Minute oder garkeine. Beide Systeme ver-sprechen eine besonderssanfte, aber äußerst effek-tive Reinigung bis tief indie Zahnzwischenräume.

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Zahnbürsten mit Ultra-schalltechnologie

38DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Krankheiten, Verletzungen oder frühere me-dizinische Behandlungen können die Zahn-substanz nicht nur schwächen, sondernauch zur Folge haben, dass Farbstoffe in die

Zahnsubstanz eindringen und diese verfär-ben. Hier ist eine medizinische Zahnaufhel-lung durch Bleaching angezeigt. So könnenauch starke innere Verfärbungen minimal -invasiv behandelt werden, und eine zeitin-

tensive Restauration wirdvermieden. Darüber hin-aus bleibt die Zahnsubstanz erhalten undwird durch ausgewählte Inhaltsstoffe, diekariespräventiv wirken, gestärkt. Produktefür die medizinische Zahnaufhellung wirkenintensiv durch hochkonzentrierte Inhalts-stoffe. Um dabei trotzdem die Zahnsubstanzzu erhalten und zu kräftigen, kombinieren dieOpalescence®-Gele für die medizinischeZahnaufhellung eine hohe KonzentrationWasserstoffperoxid bzw. Carbamidperoxidmit der PF-Formel, die durch Kaliumnitratund Fluoride den Schmelz kräftigt, Zahn -empfindlichkeit reduziert und der Entstehungvon Karies entgegenwirkt. Opalescence®

Boost, Opalescence® Endo und Opales-cence® Quick bieten dabei verschiedene Optionen von der Chairside-Zahnaufhellungüber die Anwendung im Wartezimmer bis zurBehandlung devitaler Zähne. Minimalinvasivund dennoch effektiv.

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Effektive Zahnaufhellung, maximale Kariesprävention

Mit einer neuartigen Entwicklung bei Nitril-Einmaluntersuchungshand-schuhen ist die Firma Jovident aus Duisburg seit 2012 auf dem deutschen Markt vertreten. Das Unternehmen, das sich auf dieEntwicklung und den Vertrieb von Alltagsprodukten für dieDentalbranche spezialisiert hat, bietet mit dem AloeVate einProdukt, das viele Mitarbeiter von Zahnarztpraxen interes-sieren dürfte: hautpflegende Behandlungshandschuhe. Die Behandlungshandschuhe sind aus weichem Nitrilmit einer glatten Innenseite, die mit 100% Bio-ACTI-Valoe® beschichtet ist. „Uns war wichtig, dass Nitrilkeine Eiweißproteine enthält wie das bei Latex der Fallist. Denn darauf reagieren immer mehr Menschenallergisch. Stattdessen wollten wir einen Hand-schuh mit Tragekomfort, der zusätzlich die Hautpflegt“, resümiert Dr. Martinus Petersen, einer derzwei Geschäftsführer von Jovident. Und sein Kol-lege Meino Huisman ergänzt: „Die bei der Be-schichtung verwendete Aloe vera gilt als eine derältesten Heilpflanzen überhaupt.“Klinische Studien in den USA belegen, dass mitACTIValoe® beschichtete Handschuhe für ein tro-ckenes, besonders hautverträgliches Klima sor-gen und dass die wertvollen Vitamine, Enzymeund Aminosäuren der Aloe vera beruhigend aufdie Haut wirken.

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Schutz der Gingiva wird das Aufhellungsgel

direkt aus der Spritze aufgetragen.

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Mit dem Parometer „pa-on“ wird die Befun-dung des Parodontalstatus automatisiertund softwaregestützt durchgeführt. Die hy-gienische Einmal-Messspitze ist so kali-briert, dass die Messung der Taschentiefegenau mit 20g Druckausübung erfolgt. Da-bei können Sie über die Software das Mess-schemata zur Erhebung des Parodontalsta-tus einstellen. Wenn Sie das kabellose Paro-meter in die Docking-Station stellen, werdenalle gesammelten Daten automatisch an dieAbrechnungssoftware übertragen und visu-alisiert. Die Visualisierung des Parodontal-status eignet sich hervorragend für die Pa-tientenaufklärung.Mithilfe der photoaktivierten Desinfektionwerden in Sekundenschnelle 99,99% alleroralen Bakterien abgetötet – wissenschaft-lich belegt. Ohne Nebenwirkungen erzieltPAD PLUS die schnelle, wirksame und einfa-

che Desinfektion in derProphylaxe, Parodontolo-gie, Implantologie, Endo -dontie und in der restaurativen Zahnheil-kunde (z. B. Karies). Das PAD PLUS-Systemsetzt sich aus einer Toloniumchloridlösungund einer LED-Lichtquelle mit speziellerWellenlänge zusammen. Die Lösung wirdauf das zu behandelnde Gewebe aufgetra-gen, nach 60 Sekunden erfolgt die Aktivie-rung der Lösung mittels der LED-Licht-quelle. Hierbei werden ungebundene Sauer-stoffatome freigesetzt, welche die Bakterien-zellwände zerstören und abtöten. GesundesGewebe wird nicht angegriffen, Gingiva oderRestaurationen werden nicht verfärbt.

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Die Gesellschaft für Präventive Zahnheil-kunde (GPZ) in Stuttgart hat die Munddu-schen von Waterpik® anhand von wissen-schaftlichen, evidenzbasierten Studien undVeröffentlichungen ausführlich geprüft undmit einer positiven Bewertung ausgezeich-

net. So trägt die intersanté GmbH als deut-scher Exklusiv-Vertriebspartner ab sofortdas GPZ-Qualitätssiegel „Empfohlen von Ex-perten“ zum Nachweis der Wirksamkeit derMundduschen. Damit wurde erneut bestä-tigt, dass die Waterpik®-Mundduschen ein

wichtiger Bestandteil der täglichenMundhygiene sind. Die Munddu-schen sind nachweisbar wirksa-mer als Zahnseide und entfernen99,9 % des Plaque- Biofilms. DasUnternehmen wird das Qualitäts-siegel der GPZ künftig in ihrerKommunikationsstrategie gezielteinsetzen und damit Handel undVerbrauchern bei deren Kaufent-scheid ein klares Signal senden.

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Mundduschen – von Experten empfohlen

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40DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Janine Müller ist seit vielen Jahren Dentalfach-beraterin und Prophylaxehelferin mit voller Hin-gabe. Bei der Arbeit am Patienten verwendet sieindividuelle Konzepte, „denn jeder Patient ist an-ders“, wie sie selber sagt. Bei ihrer Arbeit stießsie auf die Aloe vera Pflanzen und hat damit guteResultate am Patienten erzielt. Im Interview er-fahren wir mehr.

Sie arbeiten als Prophylaxehelferin undhaben tagtäglich mit vielen Parodontose-patienten in der Praxis zu tun. Wie ist Ihr ak-tueller Eindruck bei der Arbeit im Prophy -laxezimmer, bei der Arbeit mit den Patienten und der Arbeit mitdem Zahnarzt?Ich arbeite jetzt seit 15 Jahren als Dentalfachberaterin und Prophy -laxehelferin und das Prophylaxezimmer ist mittlerweile wie meinzweites Zuhause. Die Arbeit mit den Patienten ist dabei oft sehr unterschiedlich, denn jeder Patient ist anders. Ich bin glücklich, wennich Patienten erfolgreich schule, wenn es um Prophylaxefragen und-anwendungen geht. Ich arbeite beim Thema Prophylaxe sehr eng mitdem Zahnarzt zusammen, und wir schauen immer gemeinsam, wasdas Beste für jeden einzelnen Patienten ist.

Die Beratung nimmt für Sie also einen großen Stellenwert ein?Ja, die Beratung hat in meiner Sprechstunde einen sehr hohen Stel-lenwert, und ich bin davon überzeugt, dass die individuelle Beratungin jeder Praxis ein fester Bestandteil sein sollte, um erfolgreich Paro-dontosepatienten zu behandeln.

Wie sieht Ihr Beratungs- und Behandlungskonzept aus?Jeder Patient hat unterschiedliche Bedürfnisse und darauf muss ichbei meinem Konzept natürlich eingehen. Unter den Patienten gibt es beispielsweise diejenigen, die man animieren muss, mehr Zahn-pflege zu betreiben. Des Weiteren gibt es die Patienten mit Erkran-kungen wie z.B. Diabetes und diese sollten regelmäßig zur Prophy-laxe kommen und werden sehr eng betreut. Alle Patienten werden von mir beraten und aufgeklärt, die Zahnreinigung ist mir sehr wich-tig und ich führe regelmäßig eine Nachkontrolle durch. Bei der Nach-kontrolle wird dann gemeinsam ein Konzept erstellt, wie der weitereVerlauf der Behandlung vonstattengeht.

Sie arbeiten bei Ihrem Prophylaxekonzept mit der Aloe veraHeilpflanze. Wie können wir uns das vorstellen?Ich führe sehr oft ein Keimbestimmungstest von Hain Lifescience amPateinten durch, welcher für mich entscheidend ist, da es sehr wich-tig ist, herauszufinden, welche Bakterien in der Mundhöhle und in denZahnfleischtaschen vorhanden sind. Nicht jeder Patient möchte dannzur Bekämpfung der Bakterien Chlorhexidin oder Antibiotikum ein-nehmen – und so habe ich nach Alternativen gesucht.

… und haben die Aloe vera Heilpflanze als Alter -native aufgetan?Ja genau. Durch eine Patientin – Christine Lindner – binich auf das Mittel der Aloe vera Pflanze aufmerksam geworden. Sie kam als Patientin zu mir und berichtete,dass sie an einer Parodontose erkrankt ist. Sie ist selbstPhysiotherapeutin und schaut ganzheitlich auf denKörper. Als Therapie hatte sie bereits Aloe vera Honiggetrunken und wünsche sich nun als Therapieunter-stützung noch eine Zahnreinigung. Ich habe dann dieAloe vera Zahncreme an ihr getestet – und das mit gro-ßem Erfolg. Die Parodontitis ist dadurch eindämmbar,und das ohne Chlorhexidin und Antibiose.

Haben Sie einen Tipp an Ihre Kolleginnen?Ich würde es sehr schätzen, wenn jede Prophylaxehelferin nicht allePatienten gleich behandelt. Es reicht einfach nicht, nur eine PZR zumachen und den Patienten erst nach einem halben Jahr wieder zu

INTERVIEW

„Ich habe nach Alternativen gesucht – und Aloe vera gefunden“

Janine Müller

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bestellen. Wir müssen mehr auf die Patienten eingehen und dafür in-dividuelle Konzepte entwickeln. Jeder Patient sollte eine Beratung er-halten, um für sich selbst zu entscheiden und nach zwei, drei Wochenwird eine Nachsorge durchgeführt, z.B. mit einem Mundhygiene -status und/oder Putzübungen. Bei Patienten mit Prothesen empfehle ich auch zweimal jährlich eine Prothesenreinigung durchzuführen.Das ist entweder in der Praxis möglich oder sie schicken ihn ins La-bor, damit auch die Mundschleimhaut geprüft wird, denn es gibt vielePilze auf der Mundschleimhaut unter den Prothesen. Und, wenn Sienicht beraten können, lassen Sie sich schulen.

Was wünschen Sie sich selber für Ihre berufliche Zukunft?Ich selber führe auch Schulungen und Seminare durch, dafür wünscheich mir natürlich viele wissbegierige Prophylaxehelferinnen, die denWillen haben, sich auf dem Segment weiterzubilden, und wie ich in derProphylaxe mehr sehen als nur zweimal im Jahr eine PZR zu machen.

Janine MüllerDentalfachberaterin & ProphylaxehelferinTel.: 01520 3192485

Wer sich eingehend mit der Geschichte der Aloe vera befasst,kommt nicht umhin festzustellen, dass diese Pflanze hinter ihrembescheidenden Äußeren Heilkräfte von ungewöhnlicher Vielfalt und Wirksamkeit verbirgt. Die Aloe wird nicht nur äußerlich an -gewandt, auch innerlich übt sie eine heilende Wirkung auf denmenschlichen Organismus aus. Das aus den Blättern gewonneneMark ist reich an lebensspenden Stoffen wie Vitamine, Mineral -salzen, Aminosäuren, Enzymen und verdauungsfördernde Fer -menten. Demnach hat die Aloe neben ihrer Funktion als Heilpflanzeauch die Bedeutung eines vollwertigen Nahrungsmittels.

Durch Anwendung in der Zahn- und Mundhygiene kann betroffenePatienten mit Zahnfleischbluten und Parodontose deutlich langfris-tig geholfen werden. Mundgeruch und parodontoseunterstützendeBakterien verschwinden, weil die Keime abgetötet werden. Mund-spülungen mit Aloe vera empfehlen sich auch gegen Hefepilz imMund. Wenn ein Zahn gezogen wird, klingt die Schwellung schnel-ler ab und die Schmerzen sind geringer.

Ihre besonderen Heilwirkungen verdankt die Aloe vera einem hohen Anteil an aktiven Wirkstoffen, in erster Linie das Mucopoly-saccharid Acemannan, eine langkettige Zuckerform. Neben die-sem Hauptwirkstoff beinhaltet die Aloe vera noch 13 weitere Mu-copoly- und Momopolysaccharide, 11 Anthraquinone (abführendeund schmerzlindernde Wirkung), 13 Mineralstoffe (u.a. Kalzium,Phosphor, Kalium, Eisen, Natrium, Mangan, Magnesium, Kupfer,Chrom, Zink), 15 Enzyme, Saponine (Kohlehydrate mit reinigenderund antiseptischer Wirkung), 21 Aminosäure (Eiweißbausteine)und essenzielle Fettsäure. Auch wichtige Vitamine sind vorhanden:Vitamin A (verbessert das Sehvermögen, fördert die Gesundheitder Haut), Vitamin C (bekämpft in Verbindung mit Vitamin E In -fektionen, fördert Vernarbungsprozesse), Vitamin B1 (wird zumWachstum des Gewebes und zur Energieproduktion gebraucht),Vitamin B2 (wirkt gemeinsam mit Vitamin B6, vor allem bei Man-gelerscheinungen wie Anämie) und Vitamin B12 (für die Funktionder Nervenzellen und den Stoffwechsel, fördert die Bildung von roten Blutkörperchen).

Weitere Informationen bei: Christine Lindner, Tel.: 0177 8892567, E-Mail: [email protected]

INFO

Werden Sie Autor für unsere Journale.

Bitte kontaktieren Sie Georg Isbaner

[email protected]

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42DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Vom 19. bis 21. September lud die Deutsche Gesellschaft für Paro-dontologie e.V. (DGParo) zur Jahrestagung nach Erfurt ein. Das Ta-gungsmotto „Notwendig vs. machbar – parodontale Therapie beimälteren Patienten“ beschäftigte sich mit den aktuellen Herausfor-derungen in der Zahnmedizin und konnte mehr als 800 Teilnehmerzu Mainpodium, Symposien, Mitarbeiterprogramm und Ausstellungbegrüßen.Unter der Leitung von DGParo-Tagungspräsident Prof. Dr. ThomasKocher, Universität Greifswald, betrachteten bei zeitweise drei pa-rallel laufenden Vortragsreihen etwa 60 Referenten das Tagungs-thema aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Dabei bot der vielerorts thematisierte demografische Wandel auchin Erfurt reichlichen Diskussionsstoff und warf eine Vielzahl von Fra-gen auf: Welche Therapien sind für ältere, oftmals auch morbide undgebrechliche Patienten adäquat? Wie beeinflussen altersbedingteGegebenheiten die Behandlungsmöglichkeiten? Welche Informatio-

nen aus der Anamnese älterer Patienten sind bei der Behandlungs-planung zu beachten und welche Medikamente zu berücksichtigen?Zwei Aspekte der zahnmedizinischen Therapiefindung wurden da-bei besonders beleuchtet: das oftmals schwierige Abwägen der Not-wendigkeit gegen die Machbarkeit bei Therapiebehandlungen undder immer deutlicher werdende Zusammenhang zwischen Allge-meinkrankheiten und Parodontopathien.

EVENTS

Parodontitistherapie im Alter – „Notwendig vs. machbar“

Abb. 1: DGParo-Tagungspräsident Prof. Dr. Thomas Kocher, Universität Greifswald. – Abb. 2: DGParo-Präsident Prof. Dr. Peter Eickholz auf der Jahrestagung der DGParo 2013. –Abb. 3: Mitglied des Junior Committees der DGParo Priv.-Doz. Dr. Stefan Fickl, Universitätsklinikum Würzburg. – Abb. 4: Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Universität Freiburg.

Mitarbeiterprogramm auf der DGParo-Jahrestagung 2013.

Tagungspräsident Prof. Dr. Thomas Kocher und Dr. Stefanie Kretschmar.

Jahrestagung der DGParo[Bildergalerie]

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43DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Highlights der Jahrestagung

Einen besonderen Programmpunkt der Fachtagung bot Dr. Wolf-gang Westermanns Rückblick auf 30 Jahre Parodontitistherapie.Unter dem Titel „Dumm gelaufen oder alles wunderbar? Auch dasParodont altert“ wurde, anhand ausgewählter Fallbeispiele, nichtnur das ganze Spektrum möglicher parodontaler Schädigungen gezeigt, sondern gleichzeitig Potenzial und Bedeutung systemati-scher Behandlungstherapien erläutert. Zusätzlich zu den Fachvor-trägen wurden in kleinen Gruppen und mittels Tischdemonstratio-nen alltägliche Herausforderungen der Implantologie, Parodontolo-gie und Qualitätssicherung interaktiv und praxisnah dargelegt.Ebenso setzten die fördernden Unternehmen inhaltliche Akzente:So veranstaltete der Implantathersteller Straumann das Sympo-sium „Moderne Regenerative Parodontaltherapie: wissenschaft-lich – rentabel – praxisbewährt“. Dagegen beschäftigte sich dasSymposium der Firma Heraeus Kulzer mit dem Thema „Parodonti-tis-Therapie heute – Neue Perspektiven für die zahnärztliche Pra-xis“. GABA setzte den Schwerpunkt seines Symposiums auf „OralePrävention bei Risikopatienten und was ist zu beachten?“. Weiter-hin bot Sunstar Deutschland unter dem Titel „Probiotika in derZahnheilkunde – der nächste Paradigmenwechsel?“ ein Sympo-sium an. Und nicht zuletzt veranstaltete Procter & Gamble ein Sym-posium unter dem Gesichtspunkt „Attraktive Best Ager“ auf derDGParo-Jahrestagung in Erfurt.

Novum und Ausblick

Sehr positiv aufgenommen wurde die konzeptionelle Neuausrich-tung des Kongressprogramms, das auch auf Anregungen des neugegründeten Junior Committees der DGParo zurückging. So konntedie Tagung dieses Jahr auch ein „First“ vorweisen – erstmals in

einer eigenen Sektion des Programms thematisierte das JuniorCommittee die Vielfalt und Relevanz der Parodontologie. Denn „wasdas Fach bietet, welche Perspektiven sich öffnen und wie spannenddieser Bereich sein kann, wenn man ihn als Schnittstellenfach ver-steht“, erklärte Dr. Inga Harks, „sehen unsere Altersgenossen oftnoch gar nicht.“ Auch das Erfurter Rahmenprogramm setzte denAkzent bei der jüngeren Generation: Es wurde zu Abwechslung,Interaktivität und Lockerheit eingeladen und damit ein modernesund informelles Vernetzen und fachlich übergreifendes Austau-schen angeregt.

Bereits heute laufen die Planungen für die kommende Jahrestagungder DGParo. Diese findet vom 18. bis 20. September 2014 im west-fälischen Münster statt unter der Themenstellung „Gemeinsam zumZiel: Interdisziplinäre, synoptische Behandlung des PARO-Patien-ten“. Das Amt des Tagungspräsidenten übernimmt Prof. Dr. Heinz H.Topoll aus Münster; Veranstaltungsort ist das MCC Messe und Con-gress Centrum Halle Münsterland.

DGParo

Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V.

Clermont-Ferrand-Allee 34

93049 Regensburg

Tel.: 0941 9427990

Fax: 0941 94279922

[email protected]

www.dgparo.de

Abb. 5: Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, Universität Würzburg. –Abb. 6: Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin Prof. Dr. Christoph Benz, Universität München.– Abb. 7: Schatzmeister der DGParo Dr. Kai Worch, Garbsen. – Abb. 8: Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Universität Greifswald. – Abb. 9: Dr. Wolfgang Westermann, Emsdetten.

Eine der zahlreichen Tischdemonstrationen während der DGParo-Jahrestagung.

Hersteller informieren Besucher der DGParo-Jahrestagung.

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Der Recall ist eine hervorragende Gelegenheit, Kontakt zu Patientenzu halten, vorausgesetzt, die möchten das. Trotzdem setzen Zahn-ärzte ihre Erinnerungsschreiben meist nur für die jährliche Kontroll -untersuchung oder in der Prophylaxe ein. Es wird Zeit, den Patien-tenbrief von seinem angestaubten Image zu befreien, denn er ist einechtes Multitalent.

1. Zeitpunkt

Das Timing für den Recallbrief muss stimmen. Während der Ur-laubszeiten im Sommer, vor größeren Feiertagen wie Weihnachtenund Ostern oder verlängerten Wochenenden wie Himmelfahrt gehtder Recall schnell unter. Die Leute haben einfach anderes im Kopf,als zum Arzt oder Zahnarzt zu gehen. Also unbedingt in den Kalen-der schauen und die regionalen Ferienzeiten checken, bevor derRecallbrief geplant wird! Besonders wichtig bei großen Versand-aktionen.

2. Anlass

Der Recall eignet sich nicht nur für 01 und PZR, sondern auch für Pa-tienten, die einen HKP oder KVA erhalten, sich bislang aber nicht dazugeäußert und vor allem keinen Termin für die Behandlung vereinbarthaben. Bringen Sie sich bei diesen Patienten freundlich in Erinnerung.Es ist zumindest eine Chance, herauszufinden, warum man Ihr An -gebot bislang nicht angenommen hat.

3. Text

Textvorlagen für den Recallbrief gibt es in der Praxissoftware. Aberehrlich? Sie können und sollten individueller formulieren. Für viele Pa-tienten ist der Recallbrief die einzige Post, die sie jemals von ihremArzt oder Zahnarzt erhalten. Ein wenig Mühe, diese Post interessantzu gestalten, darf man sich ruhig geben.

– Der gesamte Text sollte auf eine DIN-A4-Seite passen, inkl. Absen-der- und Empfängeradresse. Wer lieber Karten im Umschlag ver-schickt, muss sich entsprechend kürzer fassen.

– Für den Text eines Recallbriefes gilt dasselbe wie für einen Zei-tungsartikel: Schon der Anfang muss neugierig darauf machen,wie’s weitergeht. Verpacken Sie also Ihr Anliegen in eine kleineStory, die dem Patienten auf überraschende Weise sagt: Es gibtgute Gründe, mal wieder zum Zahnarzt zu gehen.

– Am Ende des Textes formulieren Sie am besten eine Handlungs-aufforderung, allerdings so, dass der Patient sich nicht unter Druckgesetzt fühlt.

4. Papiergestaltung

Wer eigenes Praxispapier hat, nutzt das natürlich für den Recallbrief.Dennoch spricht nichts dagegen, vom Üblichen abzuweichen. Fürwenig Geld kann man sich beispielsweise eine kleine Illustration gestalten lassen und den Recall damit „besonders“ machen.

5. Briefmarke oder Frankiergerät?

Frankiergerät nutzen, wenn vorhanden (prüfen, ob Recallbrief als Infopost rausgeschickt werden kann). Wer allerdings Briefmarkenklebt, sollte mal auf selbstklebende verzichten und sich die Motive an-schauen, die es darüber hinaus zu kaufen gibt. Auch die Briefmarkekann ein Grund sein, Post als lesenswert zu empfinden. Infos überkäufliche Briefmarken gibt es auf der Webseite der Post.

6. Wie weiter nach dem Versand?

Hinterher telefonieren! Ungefähr zehn Tage nach dem Versand rufenSie die Patienten an (natürlich nur die, die noch nicht auf Ihre Post reagiert und einer Erinnerung per Telefon zugestimmt haben). FindenSie heraus, was den Patienten bisher gehindert hat, einen Termin zuvereinbaren. Bieten Sie ihm Gelegenheit, das jetzt mit Ihnen nach -zuholen.

7. Dokumentation

Notieren Sie in der Patientenkartei, wann Sie einen Recallbrief ver-schickt haben, aus welchem Anlass und wie die Reaktion war. Das hilft bei der Gestaltung der nächsten Recallaktion.

Kerstin Schulz

DENTCOLLEGE

Straßmannstraße 49

10249 Berlin

Tel.: 030 42025284

[email protected]

www.dentcollege.de

44DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

TIPP PRAXISMANAGEMENT

Helfen Sie Ihrem Recall auf die Sprünge – eine To-do-ListeKerstin Schulz

Infos zum Autor

Weitere hilfreiche Tipps undTextbeispiele für das For -mu lieren von Recalls finden Sie im neuen Rat geber „Der Recall fürs Praxismarketing“,im April 2013 als E-Book aufAmazon erschienen.

Kosten: 2,99 Euro

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Raucherentwöhnung ist für die Vermeidung und Therapie von Erkrankungen der Mundhöhle, wie z.B. Parodontitis, sehr wichtig.Dr. Holger Gehrig M.Sc., Kandel, Facharzt für Zahnmedizin, betontdie wichtige Funktion von Dentalmedizinern: „Die Patienten kom-men sehr regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen in die zahn-ärztliche Praxis. Gleichzeitig gibt es dort speziell geschulte Prophy-laxehelferinnen und ein Recallsystem, weswegen die Integrationvon einer strukturierten Raucherentwöhnung in das Praxiskonzeptmühelos gelingt.“ Das Konzept EINFACH ERFOLGREICH RAUCHFREI (EER) wurde von einem interdisziplinären Ärzteteam für die Raucherentwöh-nung in der Praxis entwickelt und bündelt wissenschaftliche In-formationen und praktische Tipps. Das praxisbewährte und fürÄrzte kostenlose Programm enthält strukturierte Anleitungen, deren Elemente flexibel einsetzbar sind. Die zweite Auflage desProgramms bietet Neuerungen, welche insbesondere die Motiva-tion des Patienten erleichtern und einen erfolgreichen Rauchaus-stieg begünstigen sollen. Aktuelle Leitlinien nationaler und internationaler Organisationensowie persönliche Erfahrungen der Experten, die in ihrem Praxis -alltag zahlreiche Patienten bei der Entwöhnung begleitet haben, bilden die Basis für das Konzept. Der Therapieansatz beruht auf einer strukturierten Beratung durch den Arzt in Kombination mit medikamentöser Unterstützung durch Nikotinsubstitution. Mit demProgramm wird die Tabakentwöhnung bei Patienten vereinfachtund strukturiert, da die Beratung aus maximal fünf kurzen Kontak-ten (Therapiestart, Therapiekontrolle, Therapieabschluss) über ei-nen Zeitraum von drei Monaten besteht. Pro Kontakt sind nur wenige Minuten erforderlich. Die Abläufe lassen sich gut in den Praxisalltag integrieren. Kontrolltermine können vom Arzt odereiner Fachkraft durchgeführt werden. Der Abschlussterminkann auch zusammen mit einem regulären Arzttermin wahr-genommen werden.

Mithilfe des Leitfadens begleitet das Konzept EINFACH ERFOLG-REICH RAUCHFREI den Arzt von der Auswahl des Patienten über denRauchstopp bis zum Therapieabschluss. Im Patientengesprächsollte eine klare Empfehlung für die Anwendung von Medikamentenzur Raucherentwöhnung erfolgen, um die Abstinenzraten zu erhö-hen. Nikotinersatzprodukte können auf die individuellen Bedürf-nisse der Raucher abgestimmt werden und die Chance auf einendauerhaften Rauchstopp verdoppeln. Für die verschiedenen Rau-chertypen bietet Nicorette® mit unterschiedlichen Darreichungs-formen (Pflaster, Kaugummi, Inhaler, Lutschtablette) eine großeProduktpalette für den erfolgreichen Rauchausstieg. Eine weitereDarreichungsform wird ab Dezember 2013 erhältlich sein.Der Leitfaden EINFACH ERFOLGREICH RAUCHFREI 2.0 kann kom-plett mit allen Materialien zur strukturierten Therapie, inklusive Arzt-Dokumentationsblättern sowie Patienten-Pass und Informa-tionen für den Patienten, kostenlos als Printversion oder digital aufCD-ROM angefordert werden:

Entweder unter www.einfach-erfolgreich-rauchfrei.de, perMail an [email protected] oder

per Fax an 09134 7073214 unter dem Stichwort„EINFACH ERFOLGREICH RAUCHFREI“.

TIPPPROPHYLAXE

45DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Raucherentwöhnung – Prophylaxe mit gesundem Mehrwert

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46DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

NEWS

Was kann jeder Einzelne tun, damit sein Gebissgesund und kariesfrei bleibt? Die DGZ Deut-sche Gesellschaft für Zahnerhaltung hat diedazu vorliegende wissenschaftliche Literatur

ausgewertet und zusammengefasst, welcheMaßnahmen tatsächlich effektiv sind. Ergebnissind fünf Kernempfehlungen, die klar und deut-lich sagen, worauf es bei der Kariesprophylaxe

im bleibenden Gebiss ankommt. Sie dienen alsGrundlage einer geplanten Leitlinie der Arbeits-gemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizini-schen Fachgesellschaften (AWMF) und richtensich an Zahnärzte, Erzieher, Lehrer, Eltern, Mit-arbeiter öffentlicher Institutionen und andereMultiplikatoren, die Gesundheitsaufklärung be-treiben. 1. Mindestens zweimal täglich Zähne mit flu-

oridhaltiger Zahnpasta putzen. Falls nötig,Zahnzwischenräume mit Zahnseide oderZahnzwischenraumbürsten reinigen.

2. Maximal vier zuckerhaltige Zwischenmahl-zeiten pro Tag.

3. Nach Mahlzeiten Stimulation des Speichel-flusses, etwa durch Kauen von zuckerfreienKaugummis.

4. Individuell abgestimmt: Intensivfluoridie-rungsmaßnahmen, professionelle Zahn-reinigung etc.

5. Kariesgefährdete Fissuren und Grübchenversiegeln.

Die ausführliche Stellungnahme der DGZ istunter www.dgz-online.de erhältlich.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für

Zahnerhaltung

Neue Empfehlungen zur Kariesprophylaxe

Fünf-Punkte-Plan für gesunde Zähne

Wie gesund sind die Zähne der Deutschen undwelche Faktoren beeinflussen die Mundge-sundheit? Auf Fragen wie diese wird die FünfteDeutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V)Antworten geben. Dazu werden deutschland-weit von Oktober 2013 bis Juni 2014 über4.000 repräsentativ ausgewählte Personenunterschiedlicher Altersgruppen ausführlichbefragt und zahnmedizinisch untersucht. DieDMS V ist die größte Analyse zur Mundgesund-heit und zur zahnmedizinischen Versorgung inDeutschland. Die Daten werden alle sieben bisacht Jahre vom Institut der Deutschen Zahn-ärzte (IDZ) im Auftrag von Bundeszahnärzte-kammer und Kassenzahnärztlicher Bundes-vereinigung erhoben.

Quelle: Bundeszahnärztekammer

Größte Mundgesundheitsstudie

Wie gesund sind unsere Zähne?

© vita khorzhevska Statine, Medikamente zur Regulierung des Fettstoffwechsels, haben offenbar einen posi -tiven Effekt auf parodontale Entzündungen. Zudiesem Ergebnis kam ein internationales For-schungsteam um Wissenschaftler des Massa-chusetts General Hospital. In einer Studie (Bernhard L. Gerber: In Vivo Evaluation of Athe-rosclerotic Plaque Inflammation and of Anti- Inflammatory Effects of Statins by 18F-Fluo-rodeoxyglucose Positron Emission Tomo-graphy. Journal of the American Collegeof Cardiology, Vol. 62, Issue 10, 3 Sep-tember 2013, Pages 918–920) unter-suchten sie, wie sich eine hohe Dosierungvon Statinen auf den Zustand von Patientenmit Herzerkrankungen auswirkt. Es zeigtesich bereits nach wenigen Wochen sowohl eineVerbesserung der Entzündung im Mundraumals auch der Arteriosklerose. Damit bestätigtdiese Studie einen bereits vermuteten Zu-sammenhang zwischen Parodontitis und Arte-riosklerose. Bekannt ist, dass sich Statine ent-zündungshemmend auf instabile atheroskle-rotische Ablagerungen auswirken. Studienzeigten bereits eine positive Wirkung auf

Demenz erkrankung und grauen Star (DeutscheGesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreis-laufforschung e.V. [DGK]).

Quelle: ZWP online

Zusammenhang zwischen Paro und Arteriosklerose

Statine können Parodontitis lindern

© nikolae

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Die praxisHochschule in Köln startete mit ihrenneuen Studiengängen im Gesundheits- und Sozi-

alwesen, darunter auch der StudiengangDentalhygiene und Präventionsma-

nagement (B.Sc.). Für alle Stu-denten und Absolventen der praxis-

Hochschule und praxisDienste, dem Angebot für Aufstiegsfortbildungen undWeiterbildungen der praxisHochschule,soll es zukünftig eine gemeinsame Platt-form geben. Mitglieder dieses Clubs kön-nen sich untereinander austauschen, er-

halten zahlreiche Informationenund Vorteile, z.B. Gutscheine,

können Produkte testen und bewerten und vergünstigtan Fachveranstaltungen teilnehmen, z.B. Kongressen,Seminaren etc. Regelmäßige Clubevents stehen eben-falls auf der Tagesordnung – und Absolventen können sonoch regelmäßig Kontakt zur Hochschule und ihrenKommilitonen halten.

Doch wie soll der neue Club der praxisHochschule

für Gesundheit und Soziales heißen? Jetzt sind Sie

gefragt!

Senden Sie uns bis zum 30. November 2013 Ihren Namensvorschlag für den noch unbenannten Club derHochschule an E-Mail: [email protected] undgewinnen Sie – die praxisHochschule verlost zusammenmit Leonhard Heyden eine hochwertige JOST-Tasche.

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47DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Anfang Oktober fand im Hotel Palace Berlin un-ter der Themenstellung „Karies und Parodonti-tisprophylaxe mit Konzept“ der Team-Kongress„DENTALHYGIENE START UP 2013“ statt. Be-reits zum 16. Mal informierten Experten von Uni-versitäten und aus der Praxis rund um die The-matik. Das hochkarätige Fachprogramm des„DENTALHYGIENE START UP 2013“ wird vonführenden Wissenschaftlern und Praktikern aufdiesem Gebiet gestaltet und soll u.a. deutlichmachen, wie ein erfolgreiches, vom gesamtenTeam getragenes Praxiskonzept aussehen

sollte. Die Referenten geben Hilfestellungen fürdie Praxisorganisation sowie in Sicherheitsfra-gen und informieren fundiert z. B. über die Ursa-chen von Karies und Parodontalerkrankungen,den Zusammenhang von Allgemeinerkrankun-gen und Parodontitis sowie die Bestimmung desindividuellen Kariesrisikos bei Patienten. Nebentherapeutischen Themen stand natürlich auchdie Abrechnung von Prophylaxe- und Dental -hygieneleistungen im Fokus des Kongresses. Der „DENTALHYGIENE START UP 2014“ findetam 26. und 27. September 2014 im Hilton

Hotel in Düsseldorf statt. Mehr Informationen erhal-ten Sie im Internet unterwww.events.oemus.com

DENTALHYGIENE START UP 2013

Fit für Prophylaxe & Co.

GEWINNSPIEL

SerieCollage Sac

poignée courte. Material: Rindleder mit

modernem Vintage Look und raffinierter

Farbtiefe.

20 Prozent der Bundesbürger wissen nicht, wiedie richtige Zahnreinigung aussieht. Und rundjeder Vierte konzentriert sich nach eigenen Angaben nur wenig auf die sorgfältige Pflege.Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Um-frage der mhplus Krankenkasse unter 1.000Bundesbürgern zum Tag der Zahngesundheitam 25. September. Grundsätzlich sind sich dieDeutschen inzwischen durchaus bewusst, wiewichtig das regelmäßige Putzen ist. Dennochwird es in der Hektik des Alltags schon mal ver-nachlässigt: Rund 18 Prozent der Bundesbür-ger geben an, dass sie das Zähneputzen häufi-ger mal vergessen. Verunsichert sind vieleMenschen darüber, wie die richtige Zahnreini-gung aussehen soll. Entsprechend wünschensich 41 Prozent der Befragten mehr Tipps zurrichtigen Pflege von ihrem Zahnarzt. Auch dieKrankenkassen sind aufgerufen, ihre Mitglie-der noch stärker zu informieren: Von ihnenwünscht sich jeder Dritte mehr Informationenzur Zahngesundheit. Umso wichtiger, dassschon Kindern gezeigt wird, wie sie ihre Zähnerichtig putzen und Karies vorbeugen.

Quelle: mhplus Krankenkasse

Zahngesundheit

Jeder Fünfte beim Zähneputzen unsicher

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00DENTALHYGIENE JOURNAL 1/2013

NEWS

48DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Im Rahmen einer vergleichenden Studie derUniversität Freiburg wurde die Fluorideinlage-rung nach Applikation von Fluoridprodukten inverschiedenen Schmelzschichten untersucht.In dieser standardisierten Studie wurden extra-hierte Rinderzähne – nach einer vorangehen-den Demineralisierung, in der einheitliche initi-alkariöse Schmelzläsionen hervorgerufen wur-den – je nach Studiengruppe mit Tiefenfluorid,Duraphat oder einer Zahnpasta behandelt. DieBehandlung der Zähne erfolgte über mehrereTage im pH-Cycling-Verfahren mit gepooltemSpeichel und Bürsten der Oberflächen nach tenCate, um moderat-kariogene Bedingungen zusimulieren. Anschließend wurde die Fluorid-konzentration der unterschiedlichen Schmelz-schichten untersucht. Es konnte hierbei gezeigtwerden, dass bei Behandlung mit Tiefenfluorid

im Gruppenvergleich eine signifikant höhereFluoridkonzentration in allen untersuchtenSchmelzschichten, vor allem aber auch in dentiefer liegenden Schmelzschichten, vorliegt. Die bemerkenswerte Wirkungsweise des Tie-fenfluorids wurde darüber hinaus auch aufdem 18. BASS-Kongress 2013 in Skopje durchdie Arbeitsgruppe um Dr. Agron Meto (Dental-Clinic Meto, Tirana, Albanien) vorgestellt undbestätigt. Meto konnte in einer über zwei Jahreangelegten Studie, in der knapp 150 Patientenjeweils in zwei Gruppen mit Tiefenfluorid undeinem konventionellen Fluoridgel behandeltwurden, die ca. 5-fach länger anhaltende Wir-kung des Tiefenfluorids bei der Behandlungvon Zahnhalshypersensibilitäten zeigen.

Quelle: HUMANCHEMIE GmbH

Kinder spielen für Kinder. In einem fünfminütigen Film mit Kinder-Darstel-lern werden die Aufgaben und die Wirkungsweise von Fluoriden für Kin-der ab sechs Jahre verständlich dargestellt. Die Wichtigkeit des zweima-ligen täglichen Zähneputzens und die Notwendigkeit, einmal wöchentlichmit einem Fluorid-Gelée die Widerstandskräfte der Zähne zu stärken, wer-den spielerisch erläutert. Der Film zielt sowohl auf die Individual- als auchauf die Gruppenprophylaxe ab. Kinder und Eltern werden emotional an-gesprochen und für die Individualprophylaxe motiviert. Aus Sicht des Zah-nes wird erläutert, was die Bakterien im Mund mit den Speiseresten an-stellen und wie sich ein Zahn bei einem Säureangriff fühlt. Die Zuschauererfahren, warum die Säure für Zähne gefährlich ist und wie sich die Zähnezusätzlich schützen lassen. Der Film „Was macht eigentlich das Fluorid?“kann kostenfrei unter www.gaba-dent.de heruntergeladen werden.

Quelle: GABA GmbH

Was macht eigentlich das Fluorid?

Neuer Lehrfilm für die Prophylaxe

Metformin ist ein bewährter Wirkstoff in derBehandlung von Typ-2-Diabetes und Adiposi-tas. Eine Studie Nishanth S. Rao, A.R. Pradeep,Minal Kumari, Savitha B. Naik: Locally Delive-red 1% Metformin Gel in the Treatment of Smo-kers with Chronic Periodontitis: A RandomizedControlled Clinical Trial. Journal of Periodon -tology August 2013, Vol. 84, No. 8, Pages1165–1171) hat nun nachgewiesen, dass dasMedikament auch bei Parodontitis wirksamsein kann. Alle Probanden waren männlicheRaucher mit chronischer Parodontitis, die be-reits Taschentiefen von bis zu 5 mm aufwiesen,jedoch an keiner Diabetes oder aggressivenParodontitis litten. Einem Teil der Versuchs-gruppe wurde ein eigens präpariertes Metfor-min Gel mit 1%iger Konzentration verabreicht,die anderen erhielten ein Placebo. Bei allen er-folgte vor der Verabreichung ein Scaling undeine Wurzelglättung. Nach drei und sechs Mo-naten wurden die Taschentiefen abgeglichen.In der Placebogruppe verbesserte sich nacheinem halben Jahr die Tiefe um 0,87 mm. Inder Gruppe, die das Metformingel erhaltenhatte, konnten die Taschentiefen um durch-schnittlich 3,17 mm verringert werden.Der Medikamenten-Wirkstoff Metformin isteines der längsten eingesetzten Antidiabetikaund ein Arzneistoff aus der Gruppe der Bi -guanide.

Quelle: ZWP online

Metformin

Diabetes-Medikamentwirksam gegen Parodontitis

Überragende Ergebnisse der Tiefenfluoridierung

Analyse zur Eindringtiefe von Fluorid

Kontrolle

nach Altenburger et al. 2013

Mit

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Gruppen der BehandlungFehlerbalken: 95% CI

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100,00

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Zahnpasta Duraphat Tiefenfluorid

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16. Jahrgang I 12013

ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867€ 10,00 zzgl. MwSt.und Versand

I Special I

I Marktübersicht I Fachbeitrag I AnwenderberichtI HygienemanagementI Dental Pearls Club

Prophylaxe – State of the Art

16. Jahrgang I 22013

ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867€ 10,00 zzgl. MwSt.und Versand

I Spezial I Fachbeitrag I Anwenderbericht I

I RechtI InterviewI HygienemanagementI Dental Pearls Club

Prävention in der täglichen Praxis

Die Redaktion des Dentalhygiene Journals bedankt sich herzlich bei den Autoren

für ihr Mitwirken in diesem Jahr!

Ausgabe 3/13

Bianca BeckProf. Dr. Christof DörferCarola EngelbertsAntje GeikenDr. Christian GraetzDr. Lea HöfelChristoph JägerSabrina LieblerProf. Dr. Dietmar OesterreichGabi SchäferMeral SchnattererDr. Claudia SpringerMarius Urmann

Ausgabe 4/13

Prof. Dr. Nicole ArweilerAxel BartschDr. Klaus-Dieter BastendorfDr. Gabriele DavidDr. Martin FuchsDr. Lea HöfelNadja Alin JungMichaela MaierChrista MaurerDr. Hendrik SchlegelKerstin Schulz

Ausgabe 2/13

Dr. Klaus-Dieter BastendorfBianca BeckDennis HampeDr. Lea HöfelChristoph JägerKristin JahnDr. Alexandra SchwandtMarius UrmannIris Wälter-Bergob

16. Jahrgang I 32013

ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867€ 10,00 zzgl. MwSt.und Versand

I Spezial I

I Fachbeitrag

I AnwenderberichtI Psychologie

I Hygienemanagement

Kinderzahnheilkunde und Prophylaxe

16. Jahrgang I 42013

ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867€ 10,00 zzgl. MwSt.und Versand

Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe

[FOT

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SUKI

YAKI

]

Ausgabe 1/13

Bianca BeckSonja BethkeChristoph JägerProf. Dr. Dr. h.c.

Andrej M. KielbassaKatri Helena LyckSabine Reif-BankmannDr. Antina SchulzeSarah SüßenbachPriv.-Doz. Dr. Peter TschoppeMarius Urmann

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Fortbildung

50DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2013

Datum Ort Veranstaltung Info/Anmeldung

29. 11. 2013 Essen Chirurgische Aspekte der rot-weißen Tel.: 0341 48474-308Ästhetik – Gingiva-Management in der Fax: 0341 48474-390Parodontologie und Implantologie www.zwp-online.info/events

30. 11. 2013 Essen Seminar zur Hygienebeauftragten Tel.: 0341 48474-308 07. 12. 2013 Baden-Baden Fax: 0341 48474-390

www.zwp-online.info/events

30. 11. 2013 Essen Ausbildung zur QM-Beauftragten Tel.: 0341 48474-30808. 02. 2014 Unna Fax: 0341 48474-390

www.zwp-online.info/events

16./17. 05. 2014 Hamburg 11. Jahrestagung der DGKZ Tel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-390www.zwp-online.info/events

19./20. 09. 2014 Leipzig 11. Leipziger Forum für Tel.: 0341 48474-308Innovative Zahnmedizin Fax: 0341 48474-390

www.zwp-online.info/events

26./27. 09. 2014 Düsseldorf DENTALHYGIENE START UP 2014 Tel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-390www.zwp-online.info/events

Kongresse, Kurse und Symposien

Dentalhygiene JournalZeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde

ImpressumVerleger: Torsten R. Oemus

Verlag: OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29

04229 LeipzigTel. 0341 48474-0

Fax 0341 [email protected]

www.oemus.com

Deutsche Bank AG LeipzigBLZ 860 700 00 · Kto. 150 150 100

Verlagsleitung: Ingolf Döbbecke · Tel. 0341 48474-0

Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) · Tel. 0341 48474-0Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller · Tel. 0341 48474-0

Chefredaktion: Prof. Dr. Dr. h.c. Andrej M. Kielbassa

Zentrum für Zahnerhaltungskunde und ParodontologieUniversity of Dental Medicine and Oral Health

Danube Private University (DPU)Steiner Landstraße 1243500 Krems, Österreich

Tel. +43 2732 70478, Fax +43 2732 [email protected]

Redaktion:Georg Isbaner · Tel. 0341 48474-123

Carla Senf · Tel. 0341 48474-335

Herstellung:Sandra Ehnert · Tel. 0341 48474-119

Korrektorat:Ingrid Motschmann, Frank Sperling · Tel. 0341 48474-125

Druck:Silber Druck oHG, Am Waldstrauch 1, 34266 Niestetal

Erscheinungsweise:Das Dentalhygiene Journal – Zeitschrift für Pa rodontologie und

präventive Zahn heil kunde – erscheint 2013 mit 4 Aus gaben. Es gelten die AGB.

Verlags- und Urheberrecht:Die Zeitschrift und die enthaltenen Bei träge und Abbildun gen sindurheberrechtlich geschützt. Jede Ver wer tung ist ohne Zu stim mungdes Ver legers und Heraus gebers unzulässig und strafbar. Dies gilt be-sonders für Vervielfäl tigungen, Übersetzungen, Mi kro verfil mungenund die Ein spei che rung und Bear bei tung in elek tro nischen Syste-men. Nach druck, auch auszugsweise, nur mit Geneh migung des Ver -lages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Ein verständnis zurvollen oder auszugsweisen Veröffent li chung vorausgesetzt, sofernnichts an deres vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes ge-hen das Recht zur Ver öffentlichung als auch die Rechte zur Überset-zung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremderSprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Her-stellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. DieRedaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge auf Form fehler undfachliche Maß geb lichkeiten zu sichten und ge gebenen falls zu be-richtigen. Für unverlangt eingesandte Bücher und Ma nu s krip te kannkeine Gewähr über nommen werden. Mit anderen als den redak-tionseigenen Signa oder mit Verfassernamen gekennzeichnete Bei-träge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung derRedaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Verfasser dieses Beitra-ges trägt die Verant wor tung. Gekenn zeichnete Son der teile und An-zeigen befinden sich außer halb der Veran t wortung der Redak tion.Für Verbands-, Unternehmens- und Markt infor ma tionen kann keineGe währ übernommen werden. Eine Haf tung für Folgen aus unrichti-gen oder fehlerhaften Dar stellungen wird in je demFalle ausgeschlossen.Gerichts stand ist Leip zig.

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