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2/2012 Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Bild: Heilsarmee dialog Wie lange gilt ein Versprechen? Wir unterstützen Indien und Nepal 7 Fritz Schmid: „Unser Ja soll ein Ja sein” 4 Aus dem Leben der Heilsarmee 79

Dialog 02/2012 "Wie lange gilt ein Versprechen?"

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Fritz Schmid: „Unser Ja soll ein Ja sein” Wir unterstützen Indien und Nepal Aus dem Leben der Heilsarmee

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2/ 2012Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

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Wie lange gilt ein Versprechen?

Wir unterstützen Indien und Nepal 7

Fritz Schmid: „Unser Ja soll ein Ja sein” 4

Aus dem Leben der Heilsarmee 7−9

2 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Dialog

Leserbrief

Leitbild der Heilsarmee

Die Heilsarmee ist eine internationa-le Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche.Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und mensch-liche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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„Papa hat’s gesagt!”

Ein Pastor schrieb einmal in einem Buch, wie er seinem Kind beibrachte, was Glau-ben heisst. Er stellte es an eine Treppe, wartete selbst am Fuss der Treppe mit offenen Armen und bat das Kind, mit ge-schlossenen Augen herunterzuspringen.

Kurz vor dem Sprung wurde das Kind dann doch unsicher. Da sagte der Pas-tor: „Spring, denn ich fange dich auf.” „Versprichst du es, Papa?”, fragte es. Er versprach und fing es natürlich auf.

Mich hat beeindruckt, dass das Kind seinem Vater ein Versprechen abnahm, noch ehe es seinen Glaubensschritt ging. Es stellte ihn förmlich in die Pflicht, es zu fangen.

Wenn wir ihm versprechen, dass wir ihm von ganzem Herzen nachfolgen, können wir getrost „mit geschlossenen Augen” Glaubensschritte wagen und Gott gehor-chen.

Denn er hat unser Versprechen gehört, er hat sich längst zu uns gestellt oder salopp gesagt: Er hängt genauso mit drin! Ich wünsche Ihnen, dass Sie erleben, dass Gott uns mit seinen Segnungen das beste Beispiel davon gibt, wie man zu seinem Versprechen steht.

Florina German

Sind Sie Brass Band-Musikant der Heilsarmee? Dann sind Sie herzlich zu die-sem Brass-Event für Blechbläser und Perkussionisten unseres Territoriums eingeladen.

Nutzen Sie diesen Anlass, um Ihre musikalischen Vorlieben mit Gleichgesinnten aus-zutauschen und zu pflegen. Ob als Teilnehmer oder als Zuhörer, erkennen Sie den Wert der Brass Band für die Umsetzung des Auftrags der Heilsarmee, insbesondere in der Öffentlichkeit. Durch Workshops, ein Galakonzert und einen gemeinsamen Gottesdienst wollen wir Sie in Ihren musikalischen Tätigkeiten bestärken. Wir würden uns freuen, möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Brass Event zu begrüssen, und laden Sie und die Mitglieder Ihrer Formation herzlich dazu ein, daran teilzunehmen.

Lesen Sie mehr über das Brass Event: www.brass-event.ch

ANZEIGE

Tour „International Staff Band”26. April 2012, 20 Uhr Konzert im Temple, Morges27. April 2012, 20 Uhr Doppelkonzert mit Universal Brass Band Dreitannensaal, Sirnach (TG) 28. April 2012, 20 Uhr Galakonzert: Theatersaal National, Bern

www.isb-tour.ch

Zum Dossier „Haben Sie Feuer?” in „Dialog” 12/2011

Der Herr hat uns eine Aufgabe anvertraut – nämlich jene, das Evangelium zu verbrei-ten.

Gott erwartet von uns ein Engagement; jeder soll sich gemäss seinen Fähigkeiten für das Evangelium einsetzen. Das Neue Testament erzählt von vielen Christen, die diesen Dienst an Gott in treuer Ergebenheit und zu dessen Ehre und Ruhm ausüben.

Im Kapitel 16 des Römerbriefs erwähnt der Apostel Paulus Phöbe, Aquila, Priscilla so-

wie viele andere, die als (uns mehrheitlich unbekannte) Christen grosszügig und auf vielfältige Art und Weise ihren Beitrag und ihre Unterstützung für das gemeinsame Ziel der Evangelisierung geleistet haben.

Ein Korps oder eine Gemeinschaft, wo jeder Christ – etwa durch Gebete, Publikationen, Abhandlungen oder Veranstaltungen – auf das gemeinsame Ziel der Evangelisierung hinwirkt, entfaltet eine enorme Kraft im Wissen, dass „unsere Arbeit nicht vergeb-lich ist in dem Herrn” (1. Korinther 15,58).

Pfarrer Carl Ledune, Chêne-Bougeries

3«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

HA-Info

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Versprechen ist eine Absichtserklärung

„Die 50 Franken bringe ich am Mon-tag zurück, verspro-chen…”, „Wenn du heute dein Zimmer aufräumst, gehen wir ins Schwimm-bad …”

Kürzlich wurde ich an mein gegebenes Versprechen erinnert als ich an dem „Surprise"-Verkäufer vorbei-eilen wollte. Das letzte Mal hatte ich ja kein Geld dabei und hatte ihm versprochen, seine Zeitung das nächste Mal zu kaufen …

Wie oft wurde uns etwas versprochen, das nie eingehalten wurde? Wie oft haben wir leere Versprechungen gemacht? Dennoch glaube ich, dass hinter jedem abgege-benen Versprechen die Hoffnung und

Absicht besteht, das Gesagte zu erfüllen. Denken wir an Eheversprechen, Wahlver-sprechen oder religiöse Versprechen! Sie werden eingegangen, weil die Betroffenen hoffen, sie erfüllen zu können.

Trotzdem zeigen uns die Statistiken eine andere Realität. Hat man sich zu viel zuge-traut oder lässt die aktuelle Situation nicht mehr zu, dass das Versprechen eingehal-ten wird?

Wir kennen William Booths Versprechen: „Solange Frauen weinen werden, will ich kämpfen. Solange Kinder Hunger leiden müssen, will ich kämpfen. Solange Men-schen ins Gefängnis gehen, will ich kämp-fen. Solange es noch einen Trinker gibt, will ich kämpfen. Solange noch ein Mädchen am Strassenrand wartet, will ich kämpfen. Solange noch eine Seele im Dunkeln ist,

ohne das Licht Gottes, will ich kämpfen. Ich will kämpfen bis ans Ende.”

Eine gewaltige Absichtserklärung! Ist sie nicht zu gross, um wirklich gehalten zu werden? William Booth ist seinem Verspre-chen treu geblieben. Einen Schlüssel dazu finden wir in den Worten, die er auf seinem Sterbebett sagte: „Die Verheissungen (Ver-sprechen) Gottes sind gewiss, aber man muss daran glauben.”

Daran glauben, dass Gott uns nicht alleine lässt, dass er uns hilft, unsere Versprechen einzuhalten, denn er hat versprochen: „Niemals werde ich euch verlassen. Ich werde für euch sorgen, dass es euch an nichts fehlt” (Hebräer 13, 5).

Kommissär Franz Boschung, [email protected]

Mit der Vision werden keine neuen Grund-sätze vermittelt. Vielmehr hat Generalin Linda Bond den ursprünglichen Gedanken, was die Heilsarmee ausmacht und wie sie entstanden ist, ins Heute übersetzt. Und in gewisser Weise haben wir ebenso Teil daran: Die Generalin hatte im Vorfeld alle Territorien gebeten, ihre aktuellen Strate-gien zur Verfügung zu stellen.

Die internationale Vision „Eine Armee, ein Auftrag, eine Botschaft” deckt sich mit unserer StraTEEgie 2009−2013 „Suppe, Seife, Seelenheil – heute!” So ist eine glo-bale Vision ebenso hier vor Ort erleb- und umsetzbar. Die lokalen Tätigkeiten der Heilsarmee werden von ihr gestützt.

Gemeinsam beten

„Betet!” war zudem die Aufforderung der Generalin an alle Territorien. Sie erklärte den Donnerstag zum „weltweiten Gebet-streffen” für die Heilsarmee. An diesem Tag in der Woche beten zu jeder Stunde rund um den Globus Offiziere, Salutisten und Freunde dafür, dass die Arbeit der

„Meine Armee, mein Auftrag, meine Botschaft”

In wenigen Worten ist die Botschaft der weltweiten Heilsarmee zusammengefasst.

Kennen Sie dieses Logo? Es zeigt die weltweite Vision der Generalin für die Heilsarmee. Wenn Sie genau hinsehen, können Sie darin auch unsere StraTEEgie 2009−2013 wiederfinden.

Heilsarmee Menschen erreicht und dem Reich Gottes dient.

Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation

Das Logo können Sie auf Deutsch und Französisch herunterladen:www.heilsarmee.ch

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4 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Dossier: Wie lange gilt ein Versprechen?

„Die Heilsarmee ist ein Ort, wo man auch Fehler machen darf”

Major Fritz Schmid kennt viele Lebensgeschichten von Salutisten, Offizieren und „engeren Freunden” der Heilsarmee.

Sein Versprechen gab er vor über 40 Jahren. Für Major Fritz Schmid, Leiter der Abteilung Evangelisa-tion, ist es ganz natürlich, sein salutistisches Gelübde täglich umzusetzen.

Braucht es wirklich ein Versprechen?Fritz Schmid: Das Versprechen ist ei-ne Möglichkeit, den Glauben vor Gott öffentlich festzuma-chen. Es ist mir eine grosse Hilfe, weil es

mich erinnert, im Alltag bewusst mit Chri-stus zu leben und auch Versuchungen zu widerstehen. Wie wohl jeder Offizier war ich in schwierigen Situationen auch schon so weit, das Handtuch zu werfen. Dann erin-nerte ich mich: Stopp, du hast da mal was versprochen…

Gilt dieses Versprechen Gott oder der Heilsarmee?F.S.: Ich habe es zuerst Gott gegeben. Es gilt auch gegenüber der Heilsarmee, weil ich glaube, dass Gott die Heilsarmee ins Leben gerufen hat.

Kann ein Kind schon entscheiden, Ju-niorsoldat zu werden?F.S.: Kinder müssen heute eh schon viel

selbst entscheiden. Juniorsoldaten brau-chen eine gute Vorbereitung und können sich frühestens mit acht Jahren entschei-den. Das JS-Versprechen kann ihnen gerade in der Teeniezeit ein Schutz sein, denn die Kinder versprechen unter ande-rem, sich von Drogen, Alkohol und Tabak fernzuhalten.

Halten nicht gerade Festlegungen davon ab, Salutist zu werden?F.S.: Mit Freuden stelle ich fest, dass sich immer wieder Leute ernsthaft mit einer Mitgliedschaft in der Heilsarmee ausein-andersetzen. Manche jungen Menschen möchten jedoch warten, bis klar ist, ob sich ihr zukünftiger Partner in der Heilsar-mee wohl fühlt. Andere aktive Christen tre-ten dem engeren Freundeskreis bei, weil sie nicht auf Alkohol verzichten möchten oder keine Uniform tragen wollen. Ich bin fest überzeugt, dass Gott noch viele Men-schen zu Salutisten berufen wird.

Legen sich Menschen weniger spon-tan fest als früher?F.S.: Sie wünschen vor allem eine gute Einführung in das Glaubensbekenntnis und in das Versprechen. Paulus ermutigt uns: „Prüfet alles und das Gute behaltet”. Eine Mitgliedschaft sollte nicht etwas Kurzlebiges sein! Die Mitgliederzahlen sind ziemlich konstant, allerdings nur durch den engeren Freundeskreis und weniger durch Einreihungen. In einer Gesellschaft des Individualismus setzt die Heilsarmee

bewusst ein Gegenzeichen. Mitgliederge-winnung ist auch Teil unserer Jahresziele.

Man kann doch für ein Glas Wein eine Ausnahme machen, oder?F.S.: Kompromisse sind gefährlich. Die Heilsarmee hilft auch Menschen, die mit Alkohol Probleme haben oder davon los-gekommen sind. Salutisten sollten sich solidarisch zeigen und ebenfalls keinen Tropfen anrühren. Ausnahmen schwächen das Bild der Heilsarmee in der Gesellschaft, denn sie wird als Abstinenzkirche wahrge-nommen. In Matthäus 5,37 steht zudem: „Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein”.

Was ist, wenn ein Salutist mal versagt?F.S.: Es gibt keinen, der noch nie versagt hätte. Dann berufe ich mich auf die Ge-schichte mit Jesus und der Ehebrecherin. Wenn ein Salutist Fehler macht, ist es wich-tig, dass man ihm seelsorgerlich hilft. Für unsere Fehler gibt es bei Gott Vergebung und einen Neuanfang. Die Heilsarmee ist ein Ort, wo man auch Fehler machen darf.

Wurde das Versprechen im Lauf der Jahre lockerer?F.S.: Der Inhalt ist gleich, aber die Sprache wurde angepasst.

Ist das salutistische Versprechen so schwer einzuhalten, wie es aussieht?F.S.: Wenn man es mit der Bibel vergleicht, entspricht es bis auf wenige Ausnahmen dem, was Gott eh von uns verlangt. Das Ver-sprechen müssen wir nicht aus eigener Kraft halten, denn wir versprechen vielmehr, dass wir es „mit Gottes Hilfe” meistern wollen.

Fragen: Florina German

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5«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Das Versprechen wurde zur Identität

Anne: Mit 17 Jah-ren nahm ich Jesus Christus als meinen persönlichen Erlöser an. Später, nach der Hochzeit mit Luc, beschloss ich, mich der gleichen

Gemeinde anzuschliessen, um als geeinte Familie unser geistliches Leben zu leben.

Luc: Ich war im Korps Verantwortlicher der Jugendgruppe. Ich hatte mein Leben Chris-tus völlig ausgeliefert. Doch eine Frage des Offiziers, „Was hindert dich eigentlich, die Uniform zu tragen?”, bildete den Gegen-stand tiefen Nachdenkens.

Anne und Luc: Wir liessen uns als Heils-soldaten einreihen, um damit unsere Zuge-hörigkeit zur Heilsarmee sichtbar werden zu lassen. Wir hielten dies für selbstverständ-lich. Bei unserer Bekehrung fand eine radi-kale Veränderung statt; die Uniform stellt eine Identität dar: Wir gehören Jesus Chris-tus an! Eine Armee verteidigt ihr Land, die Heilsarmee ein christliches Zeugnis! Heute noch behält die Einreihung zum Heilssol-daten ihre Berechtigung. Eine Armee ohne Soldaten verliert ihre Identität. Schade!

Majore Anne und Luc PetterKorpsoffiziere St. Aubin

Gott rief ihn zurück zur Heilsarmee

Erst als ich mein Offiziersversprechen gebrochen hatte, ist mir bewusst gewor-den, wie wichtig es mir war. Es ist mir heilig gewesen, als ich es Gott gegeben hatte, aber über die normale Arbeit hat-

te ich es vergessen. Mir war danach klar, dass ich mich ausserhalb der Heilsarmee gestellt hatte. Als Gott mich zur Heilsarmee zurückrief, habe ich mein Versprechen er-neuert. Heute werde ich oft traurig, wenn ich sehe, dass Salutisten immer weniger bei den Leuten sind, die Hilfe brauchen. Viel-leicht habe ich ein altmodisches Verständ-nis von Versprechen: Ich finde, wir müssen uns daran erinnern, dass wir unser Wort geben, Menschen für Jesus zu gewinnen.

Jo Scharwächter

Aus Liebe gegangen, aus Liebe zu-rückgekommen

Vor das Ultimatum gestellt, meine Kon-kubinatsbeziehung zu beenden oder als Salutist zurückzu-treten, verliess ich vor etwa 40 Jahren die Heilsarmee und folgte meiner dama-ligen Liebe. Doch ich trug die Heilsarmee und ihre Musik stets in meinem Herzen. In den zahlreichen „weltlichen” Brass Bands, die ich leitete, praktizierte ich immer auch Heilsarmee-literatur. Die Liebe zur Heilsarmeemusik hat mich nun in die Heilsarmee zurück-geführt: Als frisch vorzeitig Pensionierter dirigiere ich als Freund der Heilsarmee, der ich immer geblieben bin, das Musik-korps Winterthur. Daneben musiziere ich mit den Seniorinnen und Senioren in der Fellowship Band im Korps Bern. Statt es zu versprechen, sage ich es so: Es ist mir ein Anliegen und ich bin bestrebt, Gott und der Heilsarmee zu dienen.

Hansjörg Stalder

So lange gilt mein Versprechen

Heimweh nach dem Beruf

Es gibt Situationen, in denen es nötig ist, sich von einem Ver-sprechen zu lösen. Ich diente während sechs Jahren mit Leib und Seele als Heilsarmeeoffizierin. Dann schlich sich Heimweh nach meinem Beruf ein. Das ständige Exponiertsein, die rare Freizeit und verschiedene Span-nungen zehrten an meinen Kräften – ich fand kein Vertrauen, eine solche Zukunft ertragen zu können. So kehrte ich in den Pflegeberuf zurück. Beibehalten habe ich den Grundsatz „gerettet, um zu dienen” sowie Dankbarkeit und Freundschaften.

Heidi Jambers

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Glauben geht auch ohne Abstinenz

Wir sind als Juniorsoldaten eingereiht worden, halten aber heute das Abstinenz-versprechen nicht mehr ein. Was uns an diesem Versprechen heikel erscheint, ist die Tatsache, dass es oft unbewusst mit einem Glaubensbekenntnis gleichgesetzt wird. Es stellt sich damit die Herausfor-derung, auch einen vom Abstinenzver-sprechen losgelösten Glauben gelten zu lassen.

Joël und Christophe Cachelin

Sie weiss: Es ist ihre Bestimmung

Ich wollte mich in der Heilsarmee enga-gieren und ich habe hier meine Aufgabe gefunden. Mein Ge-lübde setzt mir einen zwar strikten, aber auch befreienden Lebensrahmen. Die Freiheit, welche die

Menschen gemeinhin suchen, hat vielleicht mit dem Wunsch zu tun, das, was man le-ben möchte, dann leben zu können, wenn man es will. Ich habe die Freiheit in Chris-tus gewählt. Ich habe mich bedingungslos und vollumfänglich verpflichtet, denn Gott verlangt von uns genau das: alles. Ich habe mich als Soldatin jener Armee ange-schlossen, mit der ich kämpfen will, und ich habe dabei die Unterstützung mutiger Kampfgefährten gefunden. Ich habe meine Entscheidung bis heute nie bereut!

Joëlle Huguenin

Menschen haben ganz unterschiedliche Gründe, der Heilsarmee ein — oder bewusst kein — Versprechen zu geben.

6 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Dossier: Wie lange gilt ein Versprechen?

Die Bibel ist unmissverständlich

„Wenn du für den Herrn, deinen Gott, ein Gelübde ablegst, sollst du nicht zögern, es zu erfüllen. Denn der Herr, dein Gott, wird es unbedingt von dir fordern, und Sünde würde an dir sein” (5. Mose 23, 22 – 23).

Eine junge Frau hatte kurz nach ihrer Bekehrung festgestellt, dass sie hie und da ein Glas zu viel trank. So versprach sie Gott, fortan keinen Alkohol mehr an-zurühren.

Doch schon nach kurzer Zeit verblassten die Konturen ihres Versprechens und sie fragte Glaubensgeschwister, ob sie tatsächlich an ihr voreiliges Versprechen gebunden sei. Die Antworten waren ein-stimmig: „Nein, Gott will dich doch nicht ein Leben lang binden!” Die junge Frau atmete auf und genoss es, zu einem gu-ten Essen, guten Wein zu trinken.

Die Jahre waren vergangen, das ur-sprüngliche Feuer für Jesus war erlo-schen. Nach einem schweren Schick-salsschlag schnellte ihr Alkoholkonsum in die Höhe und eh sie sich versah, musste sie feststellen, dass sie zu einer chronischen Trinkerin geworden war. Da erinnerte sie sich an ihr Versprechen. Sie tat Busse, kehrte um und rührte keinen Alkohol mehr an.

Ab diesem Tag gewann ihr Glaubens-leben neuen Schwung und sie diente wieder dem Herrn. Ihre Arbeit trug rei-che Frucht. Gott segnete sie für ihren Gehorsam.

Es steht keinem Menschen zu, jemanden zu richten, der ein Versprechen nicht hält. Auch hier ist Gott jederzeit bereit, zu vergeben und einen neuen Anfang zu geben.

Aber sein Wort ist unverrückbar: „Was du gelobst, erfülle! Besser, dass du nicht gelobst, als dass du gelobst und nicht erfüllst” (Prediger 5, 4).

Gabrielle Keller

Die von den Soldaten der Heilsarmee for-mulierten Bekenntnisse ähneln sehr stark den Glaubensbekenntnissen zahlreicher evangelischer Bewegungen, wobei ihre Besonderheit in der Unterzeichnung eines Versprechens besteht.

Doch gehen wir nicht bereits eine Ver-pflichtung gegenüber Gott ein, wenn wir ihn in unser Leben lassen? Heisst seine Gnade anzunehmen nicht auch, ihm zu versprechen, dass wir alles tun werden, um ihm zu folgen, ihm zu dienen und ihn zu ehren?

Das salutistische Versprechen ist ernst zu nehmen – ebenso wie die Entscheidung,

Jesus Christus als seinen Retter und Herrn anzunehmen. „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht” (2. Mose 20, 7).

Gott als Zeuge in unsere Entscheidungen und Versprechen einzubeziehen, hat weitreichende Konsequenzen. Doch wir sollten uns bewusst sein, dass wir nicht dank unserer eigenen Kraft, sondern mit der Hilfe des Heiligen Geistes standhaft bleiben werden.

Sébastien Goetschmann

Wir nehmen Gott ernst!

Aus dem Versprechen für Salutisten

„Ich verspreche, dass ich die lautere christliche Gesinnung in jedem Bereich meines Lebens hochhalten will und dass ich nichts zulassen werde, weder in Gedanken noch in Worten und Taten, das unwürdig, unwahr, gemein, unehrlich oder unsittlich ist. (...)

Ich verspreche, verantwortungsvoll und treu mit meiner Zeit, meinen Gaben, meinem Geld und meinem Besitz, meinem Körper, meinem Geist und meiner Seele umzugehen im Wissen, dass ich Gott darüber Rechenschaft abgeben muss. (...)

Ich verspreche, treu zu den Grundsätzen und Methoden der Heilsarmee zu stehen und ihre Leiter zu unterstützen. In Zeiten der Anerkennung wie in Zeiten der Verfolgung will ich eine salutistische Haltung bewahren. (...)”

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7«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Panorama

Die Partnerterritorien, die mit der Aktion „teilen und beten” unterstützt werden, sind Nigeria, Kongo Brazzaville, Spanien sowie Singapur, Malaysia & Myanmar und neu Indien Ost & Nepal.

„Unsere Heilsarmee ist dynamisch, solide und richtet sich nach aussen”, berichtet Oberstin Lalngaiha-wmi, Landesleiterin des Territoriums Indien Ost & Nepal. „Wir haben eine grosse Anzahl an en-gagierten Soldaten

und Offizieren, welche immer bereit sind, neue Bemühungen zu unterstützen”, er-zählt Oberstin Lalngaihawmi weiter. „Zum Beispiel haben sich rund 267 Salutisten ge-meldet, um freiwillig in abgelegenen, noch unerreichten Gebieten im Nordosten Indi-ens zu arbeiten. Mit ihrer Hilfe konnte das Wort Gottes in entfernte Dörfer gebracht werden. Neue Heilsarmee-Hauskirchen und sogar Korps sind dadurch entstan-den.”

In diesem Territorium wurden im letzten Jahr 66 neue Korps gegründet und 5860 Heilssoldaten eingereiht. Was für eine Er-

mutigung und Freu-de! Sowohl in der Evangelisations- als auch in der Sozialar-beit fehlt es jedoch an vielem. „Wir sind ein Territorium, welches sich finanziell nicht selber tragen kann”, berichtet Oberstin Lalngaihawmi.

Wie Indien Ost geht es vielen Territorien im Süden. Nur ein Drittel aller Heilsar-mee-Territorien sind finanziell unabhängig, die anderen sind auf Unterstützung angewiesen. Doch gerade in diesen Territorien wächst die Heilsarmee überdurchschnittlich. Deshalb ist es ein Anliegen der Aktion „teilen und beten”, ein finanzielles Zeichen der Solidarität für die Salutisten und Offiziere in Indien Ost und den anderen Partnerterritorien zu setzen, damit dort das Wort Gottes weiter verbrei-tet werden kann.

Dieser Ausgabe des „Dialog” liegt ein „teilen

Vom 26. Februar bis 5. April fin-det die Solidaritätsaktion „teilen und beten” statt. Die Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn ist aufgerufen, die Salutisten in den Partnerterritorien im Gebet und finanziell zu unterstützen.

Lasst uns grosszügig segnen

und beten”-Kässeli bei. Wir laden Sie ein, als Einzelperson, Familie oder Korpsge-meinschaft an dieser Aktion teilzunehmen.

Die Kollekte zugunsten von „teilen und beten” findet am Sonntag, 1. April 2012, in Ihrem Korps statt. Gebetsanliegen, Ideen und Material finden Sie auf www.heilsar-mee.ch.

Thomas MartinMission und Entwicklung

Worauf verzichten Sie?Die 40 Tage „teilen und beten” laden uns ein, zu Gunsten der Partnerterrito-rien auf etwas zu verzichten, das Zeit, Geld oder Energie kostet.

Ideen für den Verzicht: Gipfeli am Morgen, Süssigkeiten, Internet, Coca Cola, Gamen, Kaffee, Fleisch, iPod, Red Bull, Klatsch und Tratsch, Kaugummi, Börsenkurse studieren, DVD oder CD kaufen, Schokolade, Auto fahren, fernsehen, Kalorien zählen, Kleider kaufen, chatten, SMS, nie ohne Kopfhörer aus dem Haus, Sportsendungen, Fastfood, Facebook, Zeitung lesen, …

Grosse Freude im Korps Adelboden

Ende November 2011 durfte das Korps Adelboden im Rahmen eines Familiengottesdienstes elf Juniorsoldaten einreihen.

Die Jugendlichen der 5. bis 7. Klasse hat-ten zuvor in einem Vorbereitungskurs die Grundsätze der Heilsarmee und vor allem Glaubensgrundlagen kennengelernt. Es ist eine Freude, wenn junge Menschen

sich persönlich für Jesus entscheiden und miteinander unterwegs sind. Anhand der Geschichte der querschnittgelähmten Joni Eareckson wurde eindrücklich aufgezeigt, wie Gott die Gaben segnen kann, welche wir ihm zur Verfügung stellen.

Wir wünschen den Juniorsoldaten Gottes Segen und viel Freude im Leben mit Jesus!

Bernhard WäflerDie Jugendlichen haben versprochen, mit Gottes Hilfe treue Juniorsoldaten zu sein.

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Viele „Partner-Korps” erleben starkes Wachstum, so wie dieses in Myanmar, wo der Korpssaal bis auf den letzten Platz gefüllt ist.

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8 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

der Räumlichkeiten der Notschlafstelle. Ausserdem sollte über Möglichkeiten zur Wiedereingliederung der Obdachlosen in die Gesellschaft nachgedacht werden.

Sébastien Goetschmann

und nicht gut Französisch sprechen, we-nig Chancen auf dem Arbeitsmarkt”, so Pablo , Nachtwächter in der Notschlafstel-le. „Manche von ihnen wechseln von einer Einrichtung in die nächste.”

Jeder Gast ist andersEine weitere Schwierigkeit ist, dass es den typischen Obdachlosen nicht gibt. „Es kommen unterschiedliche Menschen in unsere Einrichtung: Roma, Migranten, Per-sonen, die von Sozialeinrichtungen zu uns geschickt werden, Asylanten, Arbeitslose, deren Sozialhilfegelder nicht ausreichen und selbst Menschen mit einem geringen Einkommen”, so Agnès Wahli weiter. „Wir stellen fest, dass immer mehr Menschen psycho-soziale Probleme haben.”

Das erschwert die Zusammenarbeit dieser Menschen mit den zuständigen Service-stellen trotz der Arbeit von Koordinatoren beträchtlich. Sie versuchen, Lösungen für jeden Einzelnen zu erarbeiten.

Zwischen November und Ende April bie-tet die Einrichtung in Genf zusätzlich ein Mittagessen für alle mittellosen Personen. Auch dieser Service wird immer mehr in Anspruch genommen. Im Winter 2011 wurden durchschnittlich über 90 Mahl-zeiten pro Tag abgegeben.

Die stetig steigende Nachfrage nach Notunterkünften erfordert die Anpassung

Panorama

Gemeinsam den Sieg proklamieren

Der Allianzgottesdienst in Bern regt zur Zusammenarbeit an.

Da war etwas los am Sonntag, 8. Januar 2012, in der Nägeligasse in Bern! Trotz nasskalten Wetters strebten viele Men-schen dem EGW-Zentrum zu, grüssten einander am Eingang. Der Saal füllte sich mit Gästen aus verschiedenen Gemeinden.

Eine Zeit der AnbetungEine aus Jugendlichen bestehende Band hat die Gottesdienstbesucher in die Gegenwart des Herrn geführt. Sie spielten eine Mischung aus alten und neuen Lobpreisliedern.

„Was würden Sie tun, wenn 2012 die Welt unterginge?”, begann die Predigt. Manche würden eine Reise machen, sich etwas gönnen ... Die Predigt, „Ver-wandelt durch den Auferstandenen” möchte eine andere Perspektive zeigen: sie gab Anstoss zum „in sich gehen”.

Tod, wo ist dein Stachel?Zentrale Fragen der Predigt waren: Wel-cher Stachel treibt mich an? Angst oder Hoffnung? Einsatz für andere? Man kam zur Schlussfolgerung, dass wir als Alli-anz zusammenstehen müssen und ge-meinsam den Sieg im Auferstandenen proklamieren. So wird in der Stadt Bern sichtbar: Wir sind zusammen auf dem Weg zum Leben!

Gemeinsamkeit kam in einem Gebets-moment zum Ausdruck, wo aus ver-schiedenen Gemeinden Anliegen vor Gott gebracht wurden. Ein gemütlicher Austausch bei einer Tasse Kaffee nach dem Gottesdienst hat das Miteinander noch unterstrichen.

Rosmarie Raval

Eigentlich müsste die Nachfrage im kalten Winter noch weiter steigen. „Erstaunlicher-weise gab es im Dezember und Januar zu-nächst weniger Übernachtungen”, erzählt Agnès Wahli, Kapitänin der Heilsarmee und Direktorin der Notschlafstelle. „Dies ist sicherlich auf die Schaffung weiterer 200 Schlafplätze durch die Stadt in den Zivilschutzräumen zurückzuführen. Und auf die Tatsache, dass einige obdachlose Per-sonen Weihnachten in ihrem Herkunftsland verbringen.”

Die Nachfrage übersteigt das AngebotDie Notunterkunft in Genf verfügt über 40 Betten und muss trotzdem, hauptsächlich aufgrund von Platzmangel, regelmässig Obdachlose abweisen. 2011 wurden 11 880 Übernachtungen verzeichnet, jedoch mussten im Verlauf des Jahres 1207 Personen wieder auf die Strasse ge-setzt werden. „Wer keinen Platz in den Notunterkünften findet, schläft im Freien, auf dem Flughafen oder in Unterführungen”, erklärt Agnès Wahli. „In der Notschlaf-stelle bieten wir einen Schlafplatz, Duschen, abends eine warme Mahl-zeit und ein reichhaltiges Frühstück am Mor-gen an. Wir hören den Menschen zu und bie-ten ihnen Unterstützung. Dafür bezahlen sie pro Nacht 15 Franken. Um eine wechselnde Belegung zu gewährleisten, ist die Anzahl an Übernachtungen für einen Zeitraum von drei Monaten auf zehn begrenzt.”

Obwohl die Einrichtung auch das Ziel ver-folgt, die Obdachlosen an entsprechende Vereine und Sozialhilfedienste zu verwei-sen, kehren zahlreiche Obdachlose man-gels Alternativen nach drei Monaten in die Notschlafstelle zurück oder verlängern ihren Aufenthalt. „Leider haben diese Menschen, die über keine Berufsausbildung verfügen

Immer mehr Obdachlose auf den Strassen

Landesweit gilt für die meisten Grossstädte das Gleiche: Immer mehr Menschen suchen abends ein Dach über dem Kopf für die Nacht. Dies macht sich auch in der Notschlafstelle in Genf bemerkbar.

In der Notschlafstätte Genf tischen Freiwillige im Winter täglich Mittagessen für knapp hundert Personen auf.

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9«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Panorama

Mit dem Thema „Lasst Gerech-tigkeit walten!” laden Frauen aus Malaysia ein, am 2. März 2012 mit ihnen für ihr Land zu beten.

Das Motto des Weltgebetstages lautet: „In-formiertes Beten, betendes Handeln”. Das ist ein guter Grund, um an diesem jähr-

lichen ökumenischen Gebetstreffen teilzu-nehmen: Es gibt viel zu erfahren über die besonderen Herausforderungen, Freuden und Sorgen der Frauen des je-weiligen Landes. Sie werden durch das weltweite Gebet und durch die Kollekte un-terstützt.

Obwohl vielen der Gedanke einer Liturgie ein wenig fremd ist – sind sie doch freie, spontanere Gebetszeiten gewohnt – so ist doch der Weltgebetstag eine ausgezeich-nete Gelegenheit, mit christlichen Frauen anderer Denominationen zusammenzu-kommen und sie besser kennenzulernen.

Deshalb ermutigen wir alle, insbesondere Frauen, an diesem Event in ihrer Stadt teil-

zunehmen. Letztes Jahr haben 29 Korps mitgemacht, 16 davon organisierten das Treffen in ihrem Saal. Lasst uns zusammen mit gläubigen Frauen weltweit beten, dass Gerechtigkeit walten möge!

Aus Papua-Neuguinea schreibt Oberst-leutnantin Christine Webb: „Im Jahr 2007 hat unser Land eine grosszügige Spende aus der Kollekte des Weltgebetstages vom Schweizer Territorium erhalten. Damit konnten wir Frauen zur Selbstver-sorgung verhelfen und auch drei „Junior Miss Camps”, Lager für junge Frauen aus abgelegenen Regionen, durchführen. Bitte gebt unseren Dank allen weiter, die daran beteiligt waren.”

Oberstleutnantin Anne-Florence Tursi wird die Heilsarmee im nationalen Komitee des WGT vertreten.

Hanny Boschung, Terr. Präsidentin G+F,Anne-Florence Tursi, Terr. Sekretärin G+FDas Titelbild des WGT 2012 stammt von der

malaysischen Künstlerin Hanna Varghese.

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Einladung zum Weltgebetstag 2012

Die ISB gibt im April drei Konzerte in der Schweiz (siehe Seite 2).

Alle Informationen zur Tournee und Tickets gibt es auf www.isb-tour.ch

Die CDs und DVDs der ISB erhalten Sie im Heilsarmee-Shopshop.heilsarmee.ch

„Wir glauben an unseren Erfolg!”

Sie produzieren im 121. Jahr ihres Bestehens mehr als eine CD im Jahr und geben weltweit Konzerte. Kevin Ashman, erster Kornettspieler der International Staff Band (ISB), stellt die Traditionsband vor.

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Kein ISB-Mitglied ist hauptberuflich Musi-ker, auch wenn einige Musik studiert haben.

Wer ist die ISB?Die ISB ist eine Musikgruppe der Heilsar-mee, die aus Mitgliedern der lokalen Heils-armee-Korps aus Grossbritannien besteht. Unser Band-Repertoire besteht vor allem aus Musik der Heilsarmee, wir spielen aber auch zahlreiche Blaskapellen-Klassiker.

Hat Ihre Musik auch heute Erfolg? Absolut. Die Band ist noch immer erfolg-reich. Wir werden immer noch in Grossbri-tannien und auch international für Auftritte und Touren gebucht. Zudem werden wir häufig eingeladen, an Konzerten teilzuneh-men, die nicht von der Heilsarmee ausge-richtet werden.

Was war das grösste Event der ISB?Für mich sind die ISB120-Feierlichkeiten im 2011 das bedeutendste Ereignis der Bandgeschichte. Sieben andere Bands aus der ganzen Welt kamen für zehn Tage nach England. Highlight war das Konzert in der Royal Albert Hall in London, die bis auf den letzten Platz belegt war. Es war unvergesslich.

Sind alle ISB-Musiker Salutisten?Ja. Wir sind eine Band der Heilsarmee und deswegen ist es für uns eine Priorität, dass alle Mitglieder Christen und engagierte Mit-glieder der Heilsarmee sind. Das wichtigste Anliegen der Band besteht darin, mithilfe unserer Musik die christliche Botschaft zu verbreiten. Wenn wir es schaffen, Zuhörer zu gewinnen, die mit unserer Musik oder durch das gesprochene Wort die christ-liche Botschaft hören, erfüllen wir bereits einen Teil unseres Auftrags als Musikgrup-pe der Heilsarmee.

Steht die Schweiz schon lange in Ihrer Agenda?Vor einigen Jahren wurden wir bereits für eine Tour eingeladen, doch es passte zu dieser Zeit nicht. Nun sind wir äusserst froh darüber, dass der Termin in den Kalender der Band passt. Wir freuen uns sehr auf die Reise.

Fragen: Redaktion

10 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Notabene

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Heimgang

Oberstin Germaine Fivaz

Germaine Fivaz wurde am 31. Au-gust 1914 in Mou-tier in einer Familie mit fünf Kindern geboren. Als sie mit vier Jahren von der spanischen Grippe und einer doppelten Lun-

genentzündung befallen wurde, versprach ihre Mutter Gott, sie würde ihm dienen, wenn er sie vom Tode bewahrte. Als Ger-maine acht Jahre alt war, entschloss sie sich, für Gott zu leben.

1936 vernahm sie deutlich den Ruf Gottes, sich in der Heilsarmee zu engagieren. Sie begegnete der Heilsarmee in Genf. Dann arbeitete sie in Paris als Säuglingsschwes-ter. Sie wurde Salutistin. Am 22. Juni 1939 wurde sie zur Offizierin geweiht und, gerade vor Kriegsausbruch, ins Korps Sète ausge-sandt. Sie wirkte in sechs französischen Korps, zuletzt 1940 in Grenoble.

1942 zwang ihre Gesundheit sie, in die Schweiz zurückzukehren. Der Arzt erlaubte ihr nicht, wieder nach Frankreich zu gehen. So diente sie im Korps Neuenburg. Da liess Gott sie Jean-Samuel Fivaz begegnen, den sie 1944 heiratete. Aus der Ehe stammen vier Kinder: Yvonne, France, Jean-Blaise und Lionel, welche ihnen mehrere Gross-kinder und Urgrosskinder schenkten.

Gemeinsam leiteten sie verschiedene Korps, wirkten als Jugendsekretäre, natio-nale Evangelisten und Divisionschefs, be-vor sie 1961 nach Belgien versetzt wurden. Von dort ging es nach Italien und später wieder nach Belgien zurück.

1977 liess sich das Paar in Peseux nieder. Beide nahmen aktiv an den Tätigkeiten des Korps Neuenburg teil. Sie verbrachten sogar eine Zeit des Ersetzungsdienstes im Kongo. 2004 verlor Germaine ihren gelieb-ten Gatten. Seit 2005 verschlechterte sich ihre Gesundheit. Am 25. Dezember 2011 erlöste ihr Heiland und Herr sie im 98. Le-bensjahr von ihren Leiden.

Divisionshauptquartier Romandie

Die Kommissäre André und Silvia Cox, Offiziere des Territoriums Schweiz-Öster-reich-Ungarn, werden per 1. Mai 2012 zu Leitern des Territoriums Vereinigtes König-reich und Republik Irland ernannt. Derzeit dienen sie als Territorialleiter und Präsiden-tin für G+F im Territorium Südliches Afrika. Sie treten die Nachfolge der Kommissäre John und Elizabeth Matear an, die in den Ruhestand gehen.

Die Oberstleutnante William und Thali-tha Langa, Offiziere des Territoriums Süd-liches Afrika und dort derzeit Chefsekretär und Sekretärin für G+F, werden per 1. Mai 2012 Leiter des Territoriums Südliches Afri-ka. Sie werden zu Kommissären ernannt.

Die Oberstleutnante Robert und Ja-nine Donaldson, Offiziere des Territori-ums Neuseeland, Fidji und Tonga, werden zu Chefsekretär und Sekretärin für G+F des Territoriums Südliches Afrika ernannt. Derzeit dienen sie dort als Sekretär für Programme und Hilfssekretärin im Perso-nalwesen.

Termine

70 Jahre 20.02.2012, Majorin Hanna Burch-Haller, Scheidgasse 1, 3703 Aeschi b. Spiez

Gratulationen

Anzeige

Kommissäre Franz und Hanny Bo-schung, Territorialleiter16.02. Gottesdienst Korps und Besuch Passantenheim Thun17. – 19.02. Besuch Wien26.02. Gottesdienst Korps Saint-Aubin29.02. – 01.03. Standortseminar, Bildungs-zentrum Basel02.03. – 05.03. Besuch Ungarn11.03. Gottesdienst Korps Grischa (Da-vos)13.03. Strategieratssitzung, Bern

Oberstleutnant Massimo Tursi, Chef-sekretär15.02. – 20.02. Besuch Ungarn04.03. Gottesdienst Korps La Chaux-de-Fonds13.03. Strategieratssitzung, Bern

Das neue Yearbook ist da!Bestellen Sie die Aus-gabe 2012 für CHF 19,50* im Heilsarmee-Shop (Eingang Hof) Laupenstrasse 5 3008 Bern Tel. 031 388 05 05, [email protected]

*zzgl. Versandkosten

201203.05. für alle Offiziere in Bern01.11. für die Deutschsprachigen in Zürich08.11. für die Französischsprachigen in Neuenburg

201322.03. für alle Offiziere in Bern mit Genera-lin Linda Bond

Internationale Wechsel

Offiziersversammlungen

Bild

: ZV

G

11«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Unterhaltung

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WOW — wer stellt sich vor?In diesem Rätsel lernen Sie einen der zukünftigen Heilsarmeeoffiziere oder Auxiliär-Kapi-täne kennen. Er oder sie verrät etwas von sich. Bringen Sie die Lösungsbuchstaben (im Kreis) in die richtige Reihenfolge, um zu wissen, wer es ist. Am 2. Juni 2012 finden die Weihe, Ordination und Willkomm statt. Hinweis: ä=ae, o=oe, u=ue.

König Simba Monko in Not

Autor: Markus HottigerIllustration: Claudia KündigHerausgeber: Adonia VerlagISBN: 978-3-03783-015-4

In der Steppe hat es lange nicht mehr geregnet und den Tieren knurrt der Ma-gen. König Simba weiss von einer grünen Wiese, auf der alle Nahrung finden. Doch auf der Reise dorthin geht der Affe Monko plötzlich seinen eigenen Weg. Die Tiere folgen ihm und geraten dabei in Gefahr...

Auf dem Weg in ein gelobtes Land durch die Wüste zu ziehen erfordert Vertrauen. Markus Hottiger zeigt in diesem Kinder-buch auf, wie wichtig es ist, gehorsam zu sein und auf seine Freunde Acht zu geben.

Dabei steht immer im Vordergrund: Die Tiere können sich auf ihren Anführer verlas-sen. König Simba will das Beste für seine Tierfreunde. Er rettet sie schliesslich aus dem Schlamassel.

Das Buch „Monko in Not” ist für Lesean-fänger und zum Vorlesen geeignet. Liebe-voll und ideenreich ist das Buch illustriert. Es gibt sogar eine Seite zum Ausmalen.

Zum Buch gibt es das gleichnamige Hör-spiel zu bestellen. Das Adonia-Musical dauert 43 Minuten und ist ein bunter Mix aus Dialogen und Liedern. Mit der Play-back-CD und dem Liederheft kann kinder-leicht mitgesungen werden.

Florina German

Das Eheversprechen Für Sie gelesen

Humor

Kurz nach den Flit-terwochen fragt eine Frau ihren Mann:

„Sag mal, Schatz, als du mich geheiratet hast, da hast du mir versprochen, dass du

alle Ausgaben für mich bestreiten willst. Stimmt doch, oder?”

Der Mann antwortet ohne Zögern: „Aber ja!” Die Frau grinst verschmitzt. „Wie lieb von dir. Du, ich brauche einen neuen Man-tel...” Ihr Mann daraufhin: „Siehst du: Das bestreite ich jetzt!”

Comic

Bild

: B

KW

Rätsel - Spass

12 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2012

Im Dialog bleiben

Impressum

„ Meine Gnade will ich nicht von ihm wenden und meine Treue nicht brechen. ”

Psalm 89, 34

AZ

B 3001 B

ern

Im Dialog mit Gott

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Verlag und RedaktionHauptquartier der Heilsarmee für dieSchweiz-Österreich-UngarnLaupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 BernTelefon 031 388 05 [email protected]änderungen bitte an diese Adresse!

RedaktionsteamMartin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Mar-keting; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Florina German (FG), Redaktorin; redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Ines Adler, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Layout Rolf Messerli Druck Rub Graf-Lehmann AG, Bern

Gründer der Heilsarmee William BoothGeneralin Linda BondTerritorialleiter Franz Boschung

Abonnement«dialog» Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)«Trialog» Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)Klecks Kinderzeitschrift Fr. 20.–

Meine Wahlfamilie

Im nächsten „dialog”

Im Willen Gottes beten

„Dies ist die freudige Zuversicht, die ich zu Gott habe, dass, wenn ich ihn um etwas nach seinem Willen bitte, er mich erhört” (1. Johannes 5,14).

Die Betonung liegt hier auf dem Willen Gottes, nicht auf dem eigenen Willen. Gebet ist kein Mittel, Gottes Meinung zu ändern. Gebet muss, will es wirksam sein, mit Gottes Willen übereinstimmen.

Bei unseren Bitten begehen wir oft den Fehler, dass wir bitten, ohne Gottes Wil-len zu kennen. Wenn wir unsere Gebete mit seinem Willen in Einklang bringen, wird er uns hören; und wenn er uns hört, dürfen wir damit rechnen, dass er auf seine Weise unsere Bitten erfüllen wird. Allzu oft kommen wir als Bettler zu Gott. Aber wir sind keine Bettler; wir sind innig geliebte Söhne und Töchter. Aufgrund dieser liebevollen, persönlichen Bezie-hung dürfen wir mit freudiger Zuversicht Gott bitten.

Denk darüber nach: „Was will Gott für mich?” Majorin Heidi Knecht

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: Mon

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„Siehe, wie fein und lieblich ist's, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!”

(Psalm 133,1)

Geht es in Ihrer geistlichen Familie immer so „fein und lieblich” zu? Welche Genera-tion in dieser Familie welche Rolle hat und warum es im Korps jedes Familienmitglied braucht, lesen Sie im nächsten Dialog.

Die Redaktion

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GT

ÜEr ist der Regisseur

Es war ein kalter, verregneter Abend. Ich war mit einem langjährigen Freund mit dem Auto im Ausland unterwegs, als der Motor ausging.

Mein Bekannter hatte mir an jenem Tag zu verstehen gegeben, dass er keine aktive Verbindung zu Gott pflegt. Also betete ich leise in meinem Herzen um Hilfe. Mein Freund klappte die Motorhaube hoch: „Nichts zu machen, wir müssen den Ab-schleppdienst organisieren”, rief er.

Da klingelte sein Telefon. Kurz darauf riss er meine Türe auf und sagte: „Jetzt kannst du deinem Heiland danken! Er hat uns Hilfe organisiert.” Wie recht er haben sollte! Es war einer seiner Kollegen, der gerade in der Region war. Er kam und schleppte unseren Wagen ab. Als ich ihm dankte, entgegnete er: „Danke nicht mir, sondern Gott im Himmel.” Vor wenigen Stunden war er im Ort angekommen und hatte den Eindruck,

er müsse meinen Bekannten wieder mal anrufen. Er handelte nach seinem Herzen – und half uns nun. Mein Freund kam ins Grübeln: „Da ist was dran, an eurem Hei-land”, sagte er.

Wir sehen oft die Kulissen, nur selten erlaubt uns der Herr einen Blick in seine „Werkstatt”. Doch er fügt die Dinge wun-derbar.

Gabrielle Keller

Gott hört unser Gebet und schickt seine Hilfe genau im richtigen Moment.