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296 Bericht: Chemische Analyse organiseher Stoffe. Niedere Aldehyde bilden in alkoholischer L5sung sehr oft Acetale, dis erst durch Erhitzen zerstSrt werden miissen, bevor die Titration in oben beschriebener Weise durehffihrbar ist. Sehr sehwache organisehe S~uren stSren nieht, starke organisehe S~uren, wie Essig- oder Oxa]s~ure mfissen aber vor dem Versuch durch Neutralisation ausg.eschaltet werden. Das gleiche gilt fiir basische Proben, wie z. B. technischen Spiritus, der mit Pyridin vergMlt ist. In besonders gereinigtem Bu~ylalkohol wurde noch 0,02% Butyraldehyd gefunden. Ffir die Untersuchung yon Isopropanol auf Aceton wird eine besondere ~odifikation beschrieben. Dadureb, dal3 2 Titrationen hintereinander ausgeffihrt werden, kann man zwisehen schnell und langsam reagierenden Aldehyden unterscheiden. Wenn die Titrationszunahme mit der Zeit auf die Zeit Null extrapoliert wird, erh~lt man den Weft ffir die schnell- reagierenden Aldehyde. K. HI~SBm~G. Die Aeetonbestimmung in Gegenwart yon Aeetophenon, die yon V. J. TICHO~OVA 1 empfohlen wird, beruht auf der Bildung eines rot- violetten Kondensationsproduktes yon Aceton mit Furfurol -- Difur- furylidenaceton. Acetophenon gibt mit Furfurol ein gelbes Konden- sationsprodukt -- Furfurylidenacetophenon. In einem Aeetonaceto- phenongemiseh wird bei Zugabe yon Furfurol eine rotgelbe F~rbung ge- bildet, deren Intensit~t co]orimetriseh nach der Kondensationsmethode ermittelt wird. Es ist wesentlich, mit einem Furfuroliiberschu~ zu arbeiten. Fiir die qualitative Bestimmung yon Aceton wird 1 ml der zu untersuehenden LSsung mit 5 ml 0,02 molarer w~l~riger FurfurollSsung und 1 ml 60%iger Kalium- hydroxydlSsung geschiittelt. Naeh 15---20 rain wird 1 ml Reaktionsgemisch in 10 ml 60%iger Schwefels~ure gelSst. In Gegenwart yon Aeeton ~ritt eine rot- gelbe F~rbung ein. Bei zu hoher Ketonkonzen~ration kann die Bildung des gef~Lrbten I<ondensationsproduktes infolge clef Bildung eines ges~Lttigten Di- ketons zuriickgedr~ng~ werden. In diesem Fall ist eine Verdfinnung der zu unter- suchenden LSsung mit Alkohol erforderlich. Nach der vorgesehlagenen Methode kann Aceton noeh bei 200faehem UberschuB yon Aceto]?henon bes~immt werden. A. TI~OFIMOW. Die Bedingungen fiir eine genaue Bestimmung yon AcrylnRril und ~, /5-ungesiittigten Carbonylverbindungen mit n-Dodecy]- und anderen prim~iren 73s haben D.W. BEESlNG, W.P. TYLER, D.M. KURTZ und ST. A. HARI~ISON u n~Lher untersucht. IV~an verwendet dazu eine 2,5%ige alkoholische LSsung yon n-Dodecyl-lV[ercaptan, und zwar 10--50 ml fiir 20--200 mg Acrylnitri]. Aul3erdem benStigt man einen (3berschu8 eines basischen Katalysators, z.B. l ml yon 5%igem alko- holischen ~tzkali oder 5 Tropfen yon Triton B (40%ige w~i~rige LSsung yon Trimethylbenzylammoniumhydroxyd). Im zugestolaften Ko]ben -- zum Sehutz gegen Luftoxydation und Verdunstungsverluste --l~il3t man 2 min oder nach Bedarf lgnger einwirken. ])ann s~uert man mit 1~2 ml Eisessig an, verdiinnt mit etwa 75 ml A]koho] und titriert das nicht urn- : i ~. prikl. Chim. (russ.) (J. angew. Chem.) 22, 1014 (1949). Analytic. Chemistry 21, 1073 (1949).

Die Acetonbestimmung in Gegenwart von Acetophenon

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296 Bericht: Chemische Analyse organiseher Stoffe.

Niedere Aldehyde bilden in alkoholischer L5sung sehr oft Acetale, dis erst durch Erhitzen zerstSrt werden miissen, bevor die Titration in oben beschriebener Weise durehffihrbar ist.

Sehr sehwache organisehe S~uren stSren nieht, s tarke organisehe S~uren, wie Essig- oder Oxa]s~ure mfissen aber vor dem Versuch durch Neutralisation ausg.eschaltet werden. Das gleiche gilt fiir basische Proben, wie z. B. technischen Spiritus, der mit Pyridin vergMlt ist. In besonders gereinigtem Bu~ylalkohol wurde noch 0,02% Butyra ldehyd gefunden. Ffir die Untersuchung yon Isopropanol auf Aceton wird eine besondere ~odi f ika t ion beschrieben. Dadureb, dal3 2 Titrat ionen hintereinander ausgeffihrt werden, kann man zwisehen schnell und langsam reagierenden Aldehyden unterscheiden. Wenn die Titrat ionszunahme mi t der Zeit auf die Zeit Null extrapoliert wird, erh~lt man den Wef t ffir die schnell- reagierenden Aldehyde. K. HI~SBm~G.

Die Aeetonbestimmung in Gegenwart yon Aeetophenon, die yon V. J. TICHO~OVA 1 empfohlen wird, beruht auf der Bildung eines rot- violetten Kondensationsproduktes yon Aceton mi t Furfurol - - Difur- furylidenaceton. Acetophenon gibt mi t Furfurol ein gelbes Konden-

�9 sationsprodukt - - Furfurylidenacetophenon. In einem Aeetonaceto- phenongemiseh wird bei Zugabe yon Furfurol eine rotgelbe F~rbung ge- bildet, deren Intensi t~t co]orimetriseh nach der Kondensationsmethode ermit tel t wird. Es ist wesentlich, mi t einem Furfuroliiberschu~ zu arbeiten.

Fiir die qualitative Bestimmung yon Aceton wird 1 ml der zu untersuehenden LSsung mit 5 ml 0,02 molarer w~l~riger FurfurollSsung und 1 ml 60%iger Kalium- hydroxydlSsung geschiittelt. Naeh 15---20 rain wird 1 ml Reaktionsgemisch in 10 ml 60%iger Schwefels~ure gelSst. In Gegenwart yon Aeeton ~ritt eine rot- gelbe F~rbung ein. Bei zu hoher Ketonkonzen~ration kann die Bildung des gef~Lrbten I<ondensationsproduktes infolge clef Bildung eines ges~Lttigten Di- ketons zuriickgedr~ng~ werden. In diesem Fall ist eine Verdfinnung der zu unter- suchenden LSsung mit Alkohol erforderlich. Nach der vorgesehlagenen Methode kann Aceton noeh bei 200faehem UberschuB yon Aceto]?henon bes~immt werden.

A. TI~OFIMOW.

Die Bedingungen fiir eine genaue Bestimmung yon AcrylnRril und ~, /5-ungesiittigten Carbonylverbindungen mi t n-Dodecy]- und anderen prim~iren 73s haben D.W. BEESlNG, W.P. TYLER, D.M. KURTZ und ST. A. HARI~ISON u n~Lher untersucht. IV~an verwendet dazu eine 2,5%ige alkoholische LSsung yon n-Dodecyl-lV[ercaptan, und zwar 10--50 ml fiir 20--200 mg Acrylnitri]. Aul3erdem benStigt man einen (3berschu8 eines basischen Katalysators, z.B. l ml yon 5%igem alko- holischen ~tzkali oder 5 Tropfen yon Triton B (40%ige w~i~rige LSsung yon Trimethylbenzylammoniumhydroxyd). Im zugestolaften Ko]ben -- zum Sehutz gegen Luftoxydation und Verdunstungsverluste --l~il3t man 2 min oder nach Bedarf lgnger einwirken. ])ann s~uert man mit 1~2 ml Eisessig an, verdiinnt mit etwa 75 ml A]koho] und titriert das nicht urn-

: i ~. prikl. Chim. (russ.) (J. angew. Chem.) 22, 1014 (1949). Analytic. Chemistry 21, 1073 (1949).