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70 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. gut zur Wertbestimmung yon Arzneizubereitungen, welehe die ge- brguchlieben Ammoniumverbindungen enthalten. Weniger gute l~esul- tare wurden bei der Anwendung der Methode ffir die Priifung yon Ammoniumphosphat und -oxalat erhalten. A. EIC~L~n. Zur Bestimmung yon Ammonium in der GrSgenordnung yon einigen Mikrogramm seheiden W. tIu~KA und I. RU~DId [l] dasselbe gemeinsam mit et~;eas zugesetztem Kalium-Ion in Form der Kobalt(III)-nitrite ab. Man 16st den getrockneten und vom Alkohol befreiten Niederschlag in verdiinnter Schwefels/iure und titriert die salpetrige Sgure mit 0,01 n KMiumpermanganatlSsung, gegebenenfalls naeh Zusatz einer bekannten Menge Oxals/~ure. Die dem zugesetzten Kalium und der OxMs&ure ent- sprdchenden Betr/~ge sind yore Gesamtverbranch abzuziehem Die Zu- sammensetzung des Niedersehlages stimmt nieht genau mit der Formel (NH4)2Na [Co(N02)6] fiberein, weshalb ein empiriseher Faktor ver- wendet werden muB. Bei der Titration yon 251, Ammonium stimmen die l~esultate gut fiberein, 3 y k6nnen noeh erfagt werden. A. EIO~L~. Zur volumetrischen Bestimmung yon Calcium titrieren A. RI~GBO~ und B. MERIKA~O [2] die das Calcium-Ion enthaltende LOsung analog dem yon A. RINGBO~[3] fiir Aluminium angegebenen Verfahren in Gegenw~rt yon Eisen(III)-thiocyanut mit Natriu/nfluorid. Wegen der grSBeren Stabflit~t der Aluminium- bzw. Calcium:Fluorverbindungen wird das Fluor-Ion zuerst yon AI bzw. Ca gebunden und erst bei einem UberschuB an Fluor-Ion yore Eisen, wodurch die rote F~rbung des Eisenthiocyanates verschwindet. Zur Durchfiihrung der Analyse werden 10~20 ml der nach M6glichkeit 50--100 mg Calcium-Ion enthaltenden LSsung mit 0,1 ml 0,1 m Eisen(III)-chloridlSsung und 4 ml 60~oiger Ammoniumthiocyanatl6sung versetzt und mit Alkohol auf d~s doppelte Volumen verdfinnt. Die LSsung wird ansch]iegend mit 0,5 m Natrium- fln0ridl6sung bis zum Verscbwinden der roten F~rbung titriert. Als giinstigster pmWert hat sich 2,5--3,5 erwiesen. Fiir den Verbrauch ~n Magflfissigkeit durch den Indikator ist eine leicht feststellbare Korrektur ~nzubringen. :Die Fehler schw~nken bei 10--20 ml 0,1 m Calcium- chloridl6sung zwisehen --0,9 und ~-1,0~o. A. Elc~L~n. Die acidimetrisehe Bestimmung yon Aluminium untersuchte A. H. BUSm~Y[4]. Er gelangte zu folgendem Verfahren: Die alkalische, etwa 0,2 g A1 enthaltende LSsung, wird in ein 250 ml-Becherglas gegeben, das genfigend 10%ige BaCl~-L6sung enth/~lt, um alles Carbonat aus- zufgllen und das Volum auf etwa 175 ml zu bringen. Man filtriert rasch dUreh [1] Mikrochemie -r mit 3/Iikrochim. Acta 31, 9 (1943); dureh Chem. Abstr. 88, 1978 (1944). ., [2] Acta chemic~ scandinavica (Kobenhl) 3, 29 (1949). [3] Svensk Papperstidn., ~gglund Festskrift 1947, S. 145. [4] Analytic. Chemistry 20, 169 (1948).

Die acidimetrische Bestimmung von Aluminium

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Page 1: Die acidimetrische Bestimmung von Aluminium

70 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe.

gut zur Wertbestimmung yon Arzneizubereitungen, welehe die ge- brguchlieben Ammoniumverbindungen enthalten. Weniger gute l~esul- tare wurden bei der Anwendung der Methode ffir die Priifung yon Ammoniumphosphat und -oxalat erhalten. A. EIC~L~n.

Zur Bestimmung yon Ammonium in der GrSgenordnung yon einigen Mikrogramm seheiden W. tIu~KA und I. RU~DId [l] dasselbe gemeinsam mit et~;eas zugesetztem Kalium-Ion in Form der Kobalt(III)-nitrite ab. Man 16st den getrockneten und vom Alkohol befreiten Niederschlag in verdiinnter Schwefels/iure und titriert die salpetrige Sgure mit 0,01 n KMiumpermanganatlSsung, gegebenenfalls naeh Zusatz einer bekannten Menge Oxals/~ure. Die dem zugesetzten Kalium und der OxMs&ure ent- sprdchenden Betr/~ge sind yore Gesamtverbranch abzuziehem Die Zu- sammensetzung des Niedersehlages stimmt nieht genau m i t der Formel (NH4)2Na [Co(N02)6] fiberein, weshalb ein empiriseher Faktor ver- wendet werden muB. Bei der Titration yon 251, Ammonium stimmen die l~esultate gut fiberein, 3 y k6nnen noeh erfagt werden. A. EIO~L~.

Zur volumetrischen Bestimmung yon Calcium titrieren A. RI~GBO~ und B. MERIKA~O [2] die das Calcium-Ion enthaltende LOsung analog dem yon A. RINGBO~[3] fiir Aluminium angegebenen Verfahren in Gegenw~rt yon Eisen(III)-thiocyanut mit Natriu/nfluorid. Wegen der grSBeren Stabflit~t der Aluminium- bzw. Calcium:Fluorverbindungen wird das Fluor-Ion zuerst yon AI bzw. Ca gebunden und erst bei einem UberschuB an Fluor-Ion yore Eisen, wodurch die rote F~rbung des Eisenthiocyanates verschwindet. Zur Durchfiihrung der Analyse werden 10~20 ml der nach M6glichkeit 50--100 mg Calcium-Ion enthaltenden LSsung mit 0,1 ml 0,1 m Eisen(III)-chloridlSsung und 4 ml 60~oiger Ammoniumthiocyanatl6sung versetzt und mit Alkohol auf d~s doppelte Volumen verdfinnt. Die LSsung wird ansch]iegend mit 0,5 m Natrium- fln0ridl6sung bis zum Verscbwinden der roten F~rbung titriert. Als giinstigster pmWert hat sich 2,5--3,5 erwiesen. Fiir den Verbrauch ~n Magflfissigkeit durch den Indikator ist eine leicht feststellbare Korrektur ~nzubringen. :Die Fehler schw~nken bei 10--20 ml 0,1 m Calcium- chloridl6sung zwisehen --0,9 und ~-1,0~o. A. Elc~L~n.

Die acidimetrisehe Bestimmung yon Aluminium untersuchte A. H. BUSm~Y[4]. Er gelangte zu folgendem Verfahren:

Die alkalische, etwa 0,2 g A1 enthaltende LSsung, wird in ein 250 ml-Becherglas gegeben, das genfigend 10%ige BaCl~-L6sung enth/~lt, um alles Carbonat aus- zufgllen und das Volum auf etwa 175 ml zu bringen. Man filtriert rasch dUreh

[1] Mikrochemie -r mit 3/Iikrochim. Acta 31, 9 (1943); dureh Chem. Abstr. 88, 1978 (1944). .,

[2] Acta chemic~ scandinavica (Kobenhl) 3, 29 (1949). [3] Svensk Papperstidn., ~gglund Festskrift 1947, S. 145. [4] Analytic. Chemistry 20, 169 (1948).

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Bericht: Chemische AnMyse anorganischer Stoffe. 71

einen ldelnen ]~/2cHNEmTriehter und w~scht den Niederschlag mit insgesamt 100 ml Wasser in kleinen Anteilcn. Das Filtrieren erfibrigt sich, wenn hei sehr geringem Carbonatgehalt nur eine feine Triibung yon BaCOs auftritt. Man verdiinng in diesem Falle mit 50 ml Wasser und titriert direkt. Sonst iibertr~gt man das Filtrat in ein 600 ml-Becherglas, taucht l~iihrer und Elektroden in die LSsung ein und titriert nach lq;tihrbeginn mit n Salzs~ure bis zu jenem Punkt in der NiChe yon pH = l l , in welehem 0,2 ml zugesetzter S~ure die grSBte pH-Anderung bewirken. Der S~tureverbrauch entspricht dem vorhandenen freien Natriumhydroxyd; d~s Aluminium befindet sich am Ende der Titration als NaAIO~ in LSsung.

Die Titration wird dutch rasche Zugabe yon Salzs~ure his gerade zur Wiederauf- 16sung des ausgefallenen Hydroxyds bei sehr geringem Si~ureiiberschug fortgesetzt. Dann fiigt man einige Tropfen einer 50%igen LSsung won Kaliamfluoriddihydrat (gegen Phenolphthalein neutralisiert) zwecks AuflSsung der letzten Niederschlags- spuren zu und versetzt mit einem ]~berschug yon 30 ml der FluoridlSsung, um den Kryolith auszuf~llen. Nach Zusatz yon 4--5 Tropfen Phenolphthatein titriert man mit n Natronlauge bis zur 15 Sekunden lang bestitndigen Rosafiirbung. Nach der Gleiehung: AlOr~ -1- 4 H" = AI"" -~ 2 1120 (AI"" -~- 3 K" -~ 6 F t = KaA1F6) enr- spreehen 1000 ml verbrauchter n Salzs~ure 27/4 g Aluminium. (Von der angewendeten Menge n Salzs~ure ist die zur t~ticktitrati0n ben6tigte ~enge n L~uge abzuziehen.)

Zur Ausffihrung der gestimmung ist CO2-freies Wasser erforderlich. Sollte eine Ca.rbonatbestimmung wiinschenswert sein, so kann das BaCO a in tiblicher Weise titriert werden. ]3ei Aluminiummengen der GrSl3enordnung 0,02 g werden 0,1 n MeBfltissigkeiten verwendet and die Fluoridl6sung wird auf 10 ml beschrgnkt. Saurc AluminiumlSsungen sind bis zur AuflSsung des Hydroxydniederschlages mit ges~ttigter NaOt-I-LSsung tropfenweise zu ~-ersetzen.

Ammoniak st6rt, l~13t sieh abet durch Koehen der atkalischen L6sungen ent- fernen. Kleine Fluoridmengen sind ohne Einflug, geringen Einflug besitzen Phos- phate End Acetate. Eisen und Silicate st6ren durch Bildung stabiler Fluorkomplexe.

]:[. FI~EYTAG.

Die Bestimmung yon Silicium in Aluminiumlegierungen naeh der Phosphors~ure-Aufseh luBmethode behande l t GEORGE NOmVlTZ[1] u n t e r Bezugnahme auf eine Arbe i t yon P. L I s a ~ und H. L. KATZ [2].

Je naeh S i -Geha l t werden in einer 500 ml-SehMe 0,5 g (fiber 10~ Si), 1,0 g (4,5--10~o Si) oder 2,0 g (1,5--4,5~o Si) e ingewogen und mi t 60 bzw. 80 ml eines Sauregemisehes behande l t , das dureh Vermisehen yon 750 ml Phosphors~ure , 1000 ml H N Q . u n d 250 ml H2SO a e rha l t en wird. Man e rwgrmt un te r dem Uhrglas bis zur v611igen LSsung, r i ih r t naeh Zugabe einer Pr i se A m m o n i u m n i t r a t u m u n d en t fe rn t yon der Heiz- p l a t t e . Naeh Abki ih lung se tz t m a n 60 ml 70 ~oige Perehlorsgure zu, engt his zur En twiek lung ihrer D~impfe ein und se tz t das E r w a r m e n nach Uhrg lasbedeekung 10 Minuten for t . Naeh dem Auski ih len ve rd i inn t m a n un te r R i ih ren mi t 300 ml he igem Wasse r und 40 ml heiBer 1%ige r Gelat inel6sung, f i l t r ie r t du tch ein mi t Pap ie rb re i gefiilltes F i l t e r , wi~seht mi t 1%ige r Schwefelsaure, ve raseh t im Pt-Tiegel , wiigt und prf if t wie fiblieh du tch A b r a u e h e n mi t FluBs~ure a n d Schwefels~ure auf Rein- hei t . Die Differenz en t sp r ich t SiO 2. H. FI~EYTAe.

[1] Analytic. Chemistry 20, 182 (1948). [2] Analytic. Chemistry 19, 252 (1947).