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Die Adamello-Brenta-Gruppe bietet ein spektakuläres Testfahrt-Panorama

Die Adamello-Brenta-Gruppe bietet ein spektakuläres ... · 12 å∂åç Freizeit Mobil 1/2012 K ein Zweifel, teilintegrierte Wohnmobile sind schön: Kein massiger Alkoven über dem

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Die Adamello-Brenta-Gruppe bietet ein spektakuläres Testfahrt-Panorama

Wohnmobil-TesT

Fünfer-Pack vor großer KulisseHubbetten liegen im Trend. Tagsüber hochgefahren bieten sie nachts nach ein paar Handgriffen ein Bett für zwei. Doch wie tauglich sind sie für den Caravaningalltag? Beim großen Praxistest im Trentino gab es – nicht nur dazu – interessante Erkenntnisse

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K ein Zweifel, teilintegrierte Wohnmobile sind schön: Kein

massiger Alkoven über dem Fahrer-sitz, der von außen wie ein Fremd-körper wirkt und einem drinnen das Gefühl gibt, man hätte eine schwere Last auf den Schultern. Sie sind ele-gant und ästhetisch und gegenüber den Modellen mit separater Bettni-sche deutlich aerodynamischer, was sich sehr positiv auf den Spritver-brauch auswirkt. Im Vergleich zu vollintegrierten Wohnmobilen sind sie deutlich günstiger. Nur logisch,

dass der Marktanteil in den vergange-nen Jahren stark anstieg. Mit 40 Pro-zent sind die Teilintegrierten bei Mo-torcaravans derzeit führend.

Aber sind sie auch so praktisch, wie sie auf den ersten Blick scheinen? Bewährt es sich, statt einer festen Schlafkoje ein bewegliches Bett zu haben, das – anders als beim größe-ren und teureren Vollintegrierten – über der Dinette, dem Sitzbereich, angebracht ist? Unter der Projektlei-tung von Stefan Giuliani prüften die ADAC-Spezialisten über mehrere Wo-chen fünf vergleichbare Fahrzeuge auf Herz und Nieren. Nicht nur hin-sichtlich des Schlafkomforts.

Nachdem das Quintett im ADAC Technikzen trum Landsberg vermes-sen, geprüft und genau beäugt wurde, soll der große ADAC Praxistest im Trentino zeigen, wie tauglich die Mo-delle im Alltag sind. Subjektive Fahr-eindrücke ergänzen objektive Mess-ergebnisse. Etwa die der Fahrdyna-miktests mit Innengeräuschmessun-gen bei 100 km/h, Brems weg- > Fo

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Ob Motor oder Innenleben, das Nutzfahrzeug ist un-verkennbar die Heimat des Chausson Flash 24 Top

Chausson Flash 24 Top

BasisfahrzeugSicherheit 3,8Fahreigenschaften 2,8Motor/Antrieb 2,0Komfort 2,8

ADAC-Note 3,81)

InnenraumAufbau 2,6Schlafen Hubbett 2,6Schlafen Heck 1,7Möbelbau 2,0Dinette 2,1Gas/Wasser/Elektro 2,1Küche 2,0Bad 2,0

ADAC-Note 1,9

Zuladung 4,0

ADAC-Note gesamt 3,12)

Für fünf Reisende mit kleinem Gepäck386 kg für fünf Insassen – das ist zu wenig. Weil die mögliche Zula-dung von 77,2 kg pro Person recht knapp bemessen ist, rutschte der Chausson im Test auf den letzten Platz. Hoch ist der Kraftstoffver-brauch von 11,9 l/100km.

• Der Wohnraum liegt im Mittelfeld. Für empfindliche Abzüge sorgt der Aufbau.

• Die Federung ist die komforta-belste und ausgewogenste im Test. Kurze Wellen und Hindernisse bü-gelt der Transit luxuriös aus.

• Mehr als 72 Dezibel dröhnen den Insassen bei 100 km/h in den Oh-ren. Auch der Innenausbau rappelt.

• Mit fast 48 m ist der Bremsweg eindeutig zu lang. Front-Airbags sind serienmäßig. Optional gibt es ESP. Empfindlich bei Seitenwind und Luftstößen beim Überholen.

FazitDer Chausson ist das Schlusslicht im Test. Grund: magere Zuladung und niedriges Sicherheitsniveau.+ Einwandfrei verarbeitete Karos-serie, Lederlenkrad, mehrteilige Stoßfänger, heizbare Frontscheibe, vielfältige Ablagen, Berganfahrhil-fe, komfortable und ausgewogene Federung, vibrationsarmer Diesel-motor, sinnvolle Schaltempfehlung- Zu langer Bremsweg, empfind-lich bei Seitenwind, Lenkrad nicht individuell einstellbar, hohe Ge-räuschkulisse Innenraum, Kinder-sitze nur bedingt einsetzbar, keine Rückfahrkamera installierbar, nur geringe Zuladung möglich

1) Bei unbefriedigendem Sicherheitsergebnis wird das Basisfahrzeug mit der Sicherheitsnote bewertet2) Gewichtung ADAC-Note gesamt: Basisfahrzeug 45%, Innenraum 40%, Zuladung 15%

Lothar Angermund findet am Chausson den schmalen Tisch und die geringe Zula-dung bei 5 Leuten schlecht

„Freundliches Ambiente, ein großzügiges Heckbett und massig Stauräume gefallen“

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Im einladenden Wohnraum des Sky Wave können be-quem sechs Leute am Tisch Platz nehmen

Knaus Sky Wave 650 MF messung von 100 km/h auf Null und der Dokumentation eines Überhol-vorgangs von 60 auf 100 km/h. Für fünf erfahrene Wohnmobilfahrer wird der Camper zur rollenden Ar-beitsstätte. Hier wird geschlafen, ge-duscht und gegessen. Einziger Unter-schied zum Normal-Wohnmobilisten: Alles wird akribisch dokumentiert, und abends wird man bei einem Glas Marzemino aus der Region nicht über die Schönheit der Landschaft plau-dern, sondern über Fahreigenschaf-ten und technische Daten.

Los geht's in Landsberg. Und es wird schon beim Einsteigen heftig diskutiert. Wie komfortabel ist die

Position am Steuer? Nicht überall sitzt man so bequem wie im Adria, bei dem man die Sitze in alle Richtun-gen justieren kann. Nicht alle bieten die Möglichkeit eines individuell ver-stellbaren Lenkrades, das man opti-mal auf die Größe des Fahrers einstel-len kann. Als wir im Konvoi das ADAC-Gelände verlassen und uns an der Kreuzung in Richtung Garmisch einreihen, hat die Autorin sich im Bürstner zum wiederholten Mal das Schienbein am Armaturenbrett gesto-ßen. Und das ohne Model-Beine in XL.

Mit dem festen Vorsatz, dieses Manko später im Bewertungsbogen zu vermerken, ärgern wir uns nicht länger, sondern genießen die Fahrt über Land. Saftige Wiesen. Grasende Kühe. Sanfte Hügel, die immer mehr in zackige Gipfel übergehen. Mittags-pause bei Seefeld. Nicht jeder Griff in Schubläden oder Schränke befördert Essbares zu Tage: Weil das Fahrver-

BasisfahrzeugSicherheit 3,7Fahreigenschaften 3,0Motor/Antrieb 2,2Komfort 2,9

ADAC-Note 3,71)

InnenraumAufbau 2,4Schlafen Hubbett 2,6Schlafen Heck 2,0Möbelbau 2,2Dinette 2,1Gas/Wasser/Elektro 1,8Küche 1,7Bad 2,2

ADAC-Note 1,9

Zuladung 2,5

ADAC-Note gesamt 2,82)

Auch ESP schützt vor Übersteuern nichtEin solider Mittelfeldakteur mit Sicherheitsdefiziten.

• Das ausreichend in Sachen Si-cherheit beim Fiat Ducato brachte auch dem Knaus eine mäßige Be-wertung für sein Basisfahrzeug.

• Gut ist die Polsterung der Dinette, mit den mühelos drehbaren Sitzen aus dem Cockpit gibt es sechs be-queme Sitzplätze, die L-Küche ist

sehr funktional, die Bewegungs-freiheit im gesamten Wohnbereich groß.

• Der Abgaskamin von Heizung und Warmwasser ist so angebracht, dass man mit einem Vorzelt den Gas-brenner nicht nutzen kann.

• Trotz optionalem ESP reagiert der Knaus im Ausweichtest schlecht auf Lenkbefehle. Vor allem beim Über-holen wird er leicht aus der Spur gestoßen. Kippgefahr besteht trotz heftiger Aufbaubewegungen nicht.

FazitPlatz vier für den Sky Wave, dem die mäßige Sicherheitsbewertung des Basisfahrzeugs Fiat Ducato zum Ver-hängnis wurde.+ Lenkrad längenverstellbar, Rück-fahrkamera, vibrationsarmer Motor, Dinette für bis zu 6 Personen, L-Kü-che, großzügiger Innenraum- keine Hilfsmittel für Reifenpanne, Verdunklung behindert Blick zu den Außenspiegeln, Pedale zu eng bei-einander, Heizung unpraktisch zu bedienen, bei Fahrt nachlassende Heizwirkung, Fahrwerk poltert bei Unebenheiten, Wippbewegungen durch schwache Dämpfung, ESP-Ein-griffe kaum wahrnehmbar

1) Bei unbefriedigendem Sicherheitsergebnis wird das Basisfahrzeug mit der Sicherheitsnote bewertet2) Gewichtung ADAC-Note gesamt: Basisfahrzeug 45%, Innenraum 40%, Zuladung 15%

Ralf Holstein fand leichte Schwächen im Finish vor und ein Hubbett, das nicht in al-len Lagen betriebssicher war

„Großartiges Raumgefühl: Knaus Tabbert meldet sich eindrucksvoll zurück“

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halten bei maximaler Zuladung ein Hauptkriterium des Tests ist, haben die Techniker in Landsberg mit Sand-säcken und Tetrapack-Getränken Gewicht hergestellt. So wird Gepäck simuliert, das normalerweise im Ur-laub an Bord ist: Geschirr, Lebensmit-tel, Kleidung.

Mit Blick auf schneebedeckte Gip-fel breiten wir alles Mitgebrachte im Sky Wave aus. Hier haben alle be-quem an einem Tisch Platz und so werden bei Käse, Wurst und Brot ers-

te Eindrücke besprochen. Bei Bürst-ner, Knaus und Peugeot etwa liegen Brems- und Gaspedal viel zu nah bei-einander. Zu leicht tritt man gleich-zeitig auf beide. Was passiert, wenn man am Fußgängerüberweg aufs fal-sche kommt, mag man sich gar nicht vorstellen. Dann schon lieber beim Anfahren am Berg abwürgen, das ist wenigstens nur peinlich. Eine Pein-lichkeit, die Chausson und Peugeot mit einer Berganfahrhilfe auch unge-übten Wohnmobilisten ersparen.

Nun geht's steil bergab. Etwa 1000 Höhenmeter mit Gefälle von bis zu 16 Prozent trennen den höchsten Punkt des Zirler Bergs vom Inntal. Im Kon-voi geht es hinunter Richtung Inns-bruck. In der Tiroler Landeshaupt-stadt lässt keiner abreißen – das pas-siert erst später auf der Brenner-Bun-desstraße, als sich ein Betonmischer dazwischen schiebt. Die ersten haben auf der Passhöhe schon Fahrzeuge getauscht, ehe unser Hubbett-Quin-tett wieder vollständig ist.

Adria Matrix Supreme M 687 SL

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Freundlich und geräumig ist der Innenraum mit einem Backofen als besonderes Zuckerl für Hobbyköche

Wegen seines gefälligen Äußeren zieht Test-sieger Adria die Blicke auf sich

Bestnoten nicht nur für den eleganten WohnraumNach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Peugeot in Sachen Basisfahrzeug, macht die Ausstattung den Adria zum strahlenden Sieger.

• Als einziger liegt er mit 3800 kg über 3,5 t. Betrachtet man Aufbaukonzept, Zuladung und Kaufpreis, passt der Matrix Supreme jedoch gut in den Reigen der Testfahrzeuge.

• Solide ist das Cockpit verarbeitet. Zwar domi-niert Hartplastik, doch das ist passgenau. Als einziger im Test hat er eine Zentralverriegelung für sämtliche Türen zum Innenraum. Zur Rück-fahrkamera kommt serienmäßige Einparkhilfe.

• Langer Radstand und serienmäßige Luftfede-rung an der Hinterachse sorgen für beispiel-haften Fahrkomfort. Etwas nervös arbeitet die Schaltempfehlung. Die lange Gesamtüberset-zung senkt das Drehzahlniveau und spart auf langen Fahrten Kraftstoff.

• Die besten Sitze im Test bieten viele individu-elle Einstellmöglichkeiten, sind bequem und entlasten durch Lordosenstützen den Rücken.

BasisfahrzeugSicherheit 3,3Fahreigenschaften 3,2Motor/Antrieb 2,1Komfort 2,3

ADAC-Note 2,7

InnenraumAufbau 1,8Schlafen Hubbett 2,2Schlafen Heck 1,4Möbelbau 1,7Dinette 1,8Gas/Wasser/Elektro 1,6Küche 1,8Bad 1,9

ADAC-Note 1,6

Zuladung 3,0

ADAC-Note gesamt 2,32)

FazitInsbesondere die Bestnoten in der Komfort-Wertung machen den Adria Matrix Supreme M 687 SL zum klaren Sieger.+ Hoher Sitzkomfort im Cockpit. Kräftige Feststellbremse. Serienmä-ßig Luftfederung an der Hinterachse. Zentralverriegelung an allen Türen. Komfortabler Heckschlafbereich. Hochwertiges Bad. Komfortable Küche. Solide Möbel. Praktische Dinette für bis zu 7 Personen. Hoch-wertiger Aufbau. Gute Gas-, Wasser- und Elektroinstallation.- ESP nur optional. Geringe Motor-bremsleistung. Großer Wendekreis.

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Die Rotation gehört zum Testprin-zip, weil sich jeder ein Bild von jedem Fahrzeug machen soll. Auch die schma-le Landstraße erhielt aus Testgründen den Vorzug gegenüber der Autobahn. Statt nur mit Tempomat in den Süden zu brettern, sollen möglichst viele un-terschiedliche Fahrsituationen eine umfassende Beurteilung ermöglichen.

Hinter dem Brenner fädeln auch wir auf die Autobahn ein. In der Nach-mittagssonne durch Südtirol zu fah-ren ist ein echtes Vergnügen. Urlaubs-gefühl kommt auf. Ab Bruneck wird der Verkehr jedoch dichter: Immer wieder ist die rechte Spur fest in der Hand von Schwertransportern. Fünf, sechs, zehn hintereinander. Beim

Überholen spürt man, wie empfind-lich einige Camper auf Seitenwind re-agieren. Nicht nur der Peugeot wird durch Windstöße leicht aus der Spur gedrückt. Auch Chausson und Knaus sind extrem anfällig bei Seitenwind und Luftstößen beim Überholen. Be-obachtungen von unterwegs, die mit mehr als 50 anderen Punkten in die Bewertung einfließen.

Mit dem Feierabendverkehr errei-chen wir Trento. In der schönen Pro-vinzhauptstadt wollen wir morgen Fotoaufnahmen machen. Heute las-sen wir sie links liegen. Gleich hinter der Galleria del Forte biegt die Straße ab nach Terlago. Mit seinen elegan-ten Herrenhäusern, Adelspalästen aus dem 16. Jahrhundert und wap-pengeschmückten Steintoren ist Tri-ent definitiv eher für Pferdekutschen als für extrabreite Fahrzeuge gebaut. Als uns hinter den letzten >

Alois Sacher wünscht sich eine günstigere Sitzposition, um Ampeln und Landschaft besser zu sehen

„Der Peugeot gefällt mir we-gen seiner guten Raumeintei-lung auf seiner Länge“

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Helle, solide Möbel mit viel Stauraum vermitteln im Peugeot Boxer ein herr-schaftliches Raumgefühl

Peugeot BOXER Liberté VIP 690

BasisfahrzeugSicherheit 3,3Fahreigenschaften 2,4Motor/Antrieb 2,1Komfort 3,1

ADAC-Note 2,7

InnenraumAufbau 2,3Schlafen Hubbett 2,7Schlafen Heck 1,9Möbelbau 1,9Dinette 2,5Gas/Wasser/Elektro 2,3Küche 1,6Bad 2,1

ADAC-Note 2,0

Zuladung 2,5

ADAC-Note gesamt 2,42)

Dufter Franzose mit Alpensilhouette Platz zwei in der Gesamtwertung verdankt der Peugeot seinem guten Basisfahrzeug. Gemeinsam mit dem Renault Master gewann er die Chassis-Bewertung.

• Beim ADAC-Ausweichtest ist der Boxer Spitzenreiter. Dagegen hat der Motor die schlechteste Laufkul-tur aller fünf Camper.

• Einzigartig im Test gehören beim

Peugeot Beifahrerairbag und ESP zur Grundausstattung. Per Gurt können alle gängigen Kindersiche-rungssysteme befestigt werden.

• Ein Podest im Bereich der Dinette begrenzt die Stehhöhe unter dem Hubbett empfindlich. Das Hubbett selbst ist im Test Schlusslicht. Eben-so die Wasser- und Elektroinstalla-tionen. Wenig Vertrauen erwecken teils ungeschützt verlegte Kabel.

• Die mögliche Zuladung von 399 kg bei vier Personen ist ordentlich.

FazitÄstheten sollten im Cockpit nicht so genau hinsehen. Man fühlt sich wie im Transporter. Doch die Einbauten sind solide und strapazierbar. + Sehr gutes Berganfahrverhalten. Kräftige Feststellbremse. Vollständi-ge Sicherheitsausstattung serienmä-ßig. Hochwertige Matratzen im Heck. Luxuriöse Küche. Solide Möbel. Gu-ter Wendekreis. Sehr agil.- Langer Bremsweg. Kein Rußparti-kelfilter. Asphärische Zusatzspiegel nur per Hand zu bedienen. Sitzhöhe während der Fahrt nicht verstellbar. Jeweils nur eine Armlehne bei den Vordersitzen. Heizwirkung lässt bei schneller Fahrt nach.

2) Gewichtung ADAC-Note gesamt: Basisfahrzeug 45%, Innenraum 40%, Zuladung 15%

Verwinkelt ist die Provinzhauptstadt Trento, in der sich Alpencharme und italienische Lebensfreude paaren

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Häusern ein Bauer mit seinem klei-nen, voll beladenen Traktor entgegen kommt, kommen wir nur mit einge-klappten Seitenspiegeln aneinander vorbei (mit einer kleinen Schleife lässt sich das Dorf mit den engen Gas-sen auch umfahren). Danach reiht sich Serpentine an Serpentine. Auf der einen Seite schroffer Fels, auf der anderen schmale Terrassen mit Reb-stöcken und Apfelbäumen. Auf ei-nem Hochplateau liegt der Campeg-gio Laghi di Lamar. Eine kleine, sehr

gepflegte Anlage mit zuvorkommen-den Gastgebern und atemberauben-dem Blick auf das Paganella-Massiv. Weil die Saison längst zu Ende ist, ha-ben wir freie Platzwahl.

Nicht alle haben es beim Einpar-ken so gut wie der Kollege mit dem Adria, der zusätzlich zu asphärischen Außenspiegeln und Rückfahrkamera auch auf die serienmäßige Einpark-hilfe zählen kann. Weil der Abend noch lau ist, gibt es das Essen drau-ßen unter der Markise. Mit Kerzenlicht

Bürstner Ixeo Time it 650

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Außen wie in-nen präsentiert sich der Bürst-ner hell und elegant mit viel Wohlfühlatmo-sphäre

Wendig und sparsam im Verbrauch erkundet man im Bürstner Ixeo das Trentino

Der Sparsame mit viel ZuladekapazitätSeine üppige Zuladungsmöglichkeit von mehr als 120 kg pro Person beschert dem Bürstner Ixeo Platz drei.

• Wegen seiner schlechten Ergebnisse in Sa-chen Sicherheit wird auch das Basisfahrzeug nur mit ausreichend bewertet. So hat der Fiat Ducato mit 51 m den längsten Bremsweg im Test. Abzüge bei der Fahrstabilität gab es durch fehlendes ESP. Gegen Aufpreis ist es erhältlich.

• Viel zu eng beieinander sind die Pedale angeordnet. Leicht verwechselt man Gas und Bremse oder tritt beide gleichzeitig.

• Im Wohnraum bietet die Gasanlage hohen Sicherheitsstandard. Die Wasseranlage ist win-terfest. Das Hubbett ist sehr hochwertig. Auch sehr große Passagiere können darunter stehen, wenn es hochgeschwenkt ist.

• Ausbaufähig ist die Küchenplanung: Der Was-serhahn ist so angeordnet, dass er leicht mit dem Hubbett kollidiert. Ablagemöglichkeiten und eine Arbeitsfläche fehlen komplett.

BasisfahrzeugSicherheit 3,9Fahreigenschaften 3,2Motor/Antrieb 2,0Komfort 2,9

ADAC-Note 3,91)

InnenraumAufbau 2,5Schlafen Hubbett 2,4Schlafen Heck 2,2Möbelbau 2,4Dinette 2,4Gas/Wasser/Elektro 1,9Küche 2,4Bad 2,1

ADAC-Note 2,1

Zuladung 1,0

ADAC-Note gesamt 2,72)

FazitGute Installationen und hohes Zula-degewicht gleichen im Ergebnis die Sicherheitsmängel aus.+ Kräftige Feststellbremse. Gute Gas- und Wasserinstallation. Hohe Zuladungsmöglichkeit. Signal bei ausgefahrener Trittstufe. Vibrations-armer Vierzylinder-Diesel. Sicher-heitsgurte in der Dinette auch gegen Fahrtrichtung. Geringster Testver-brauch mit 11,3 l auf 100 km.- ESP nur optional. Viel zu langer Bremsweg. Niedriger Sicherheits-standard. Ausstellfenster im Schwenkbereich der Tür. Heftiges Aufschaukeln bei plötzlichen Aus-weichmanövern. Schaltgetriebe schlecht definiert.

Heidi Siefert bemängelt das schlecht definierte Schaltge-triebe beim Bürstner

„Sechs gesicherte Sitze, win-terfeste Wasseranlage und größtmögliche Zuladung“

1) Bei unbefriedigendem Sicherheitsergebnis wird das Basisfahrzeug mit der Sicherheitsnote bewertet2) Gewichtung ADAC-Note gesamt: Basisfahrzeug 45%, Innenraum 40%, Zuladung 15%

und Gitarrenmusik vom Nachbarszelt. So romantisch kann Arbeit sein.

Allerdings ist sie noch längst nicht abgeschlossen. Frontscheiben wer-den isoliert, Fahrerkabinen und Di-nette zu Sitzgruppen umgebaut, Sa-tellitenschüsseln in Position gebracht und zuletzt Hubbetten abgesenkt. Der häufig geäußerte Kritikpunkt an den Teilintegrierten fällt sofort ins Auge: Ist das Dachbett bereit, kann man sich in der Dinette nur einge-schränkt aufhalten. Geht man vom klassischen Fall aus, dass Großeltern oder Eltern mit Kindern unterwegs sind, wird es unbequem. Legt man die Kleinen ins Heck, kriecht man später selbst ins kleinere Hubbett. Schläft der Nachwuchs im Hubbett, müssen sich die Großen draußen auf-halten oder selbst zeitig in die Federn.

Zudem bestätigt der Test die Emp-findlichkeit der Systeme. Insbesonde-re die elektrischen Antriebe >

Am Stadtrand von Trento beginnen die Berge. Hier schraubt sich die Stra-ße hinauf nach Sardagna: eine kurvenreiche Variante zum Gardasee

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1) im Testwagen vorhanden 2) inklusive Fahrer (75 kg) und vollem Tank 3) Bestandteil Ausstattungspaket KOMFORT

FahrzeugBasis

AdriaMatrix Supreme

BürstnerIxeo Time

ChaussonFlash 24 Top

KnausSky Wave

PeugeotBOXER Liberté

Motor/Getriebe/TechnikMotorart Diesel Diesel Diesel Diesel DieselHubraum [cm3] 2299 2287 2198 2287 2189Leistung [kW] 107 bei 3500 min 96 bei 3600 min 103 bei 3500 min 96 bei 3600 min 96 bei 3000 minDrehmoment [Nm] 350 bei 15'-2750 min 320 bei 1800 min 350 bei 1800 min 320 bei 1800 min 320 bei 2000 minRußpartikelfilter Ja Ja Nein Ja NeinGetriebe 6-Gang Schaltgetriebe 6-Gang Schaltgetriebe 6-Gang Schaltgetriebe 6-Gang Schaltgetriebe 6-Gang SchaltgetriebeAntrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb FrontantriebBremsanlage vorn/hinten Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe

Maße & GewichteLänge/Breite/Höhe [mm] 7760/2299/2850 6540/2300/2780 7259/2300/2890 7010/2300/2850 6931/2325/2905Radstand [mm] 4332 3800 3950 3800 3800zul. Gesamtgewicht [kg] 3800 3500 3500 3500 3495Leergewicht gemessen [kg]2) 3414 3018 3114 3088 3096tatsächliche Zuladung [kg] 386 482 386 412 399zul. Anhängelast, gebremst [kg] 2000 1700 – 2000 2000Reifengröße und -typ 225/65R16 CP 112 R 215/70R15 CP 109 Q 215/75R16 C 113 C 215/70R15 CP 109 Q 215/70R15 CP 109 R

VerbrauchTestverbrauch [l/100 km] 11,7 11,3 11,9 11,5 11,5Kraftstoff-Tankvolumen [l] 105 90 80 90 90errechnete Reichweite [km] 897 796 672 783 783

PreiseFahrer-Airbag Serie Serie Serie Serie SerieBeifahrer-Airbag 17991) 3) 2981) Serie 2991) SerieABS Serie Serie Serie Serie SerieESP/ASR 549/Serie 476 4481) 4991) Serie Rußpartikelfilter Serie Serie – Serie –

Grundpreis mit Testmotorisierung [€] 59 799 49 050 44 685 51 470 44 899

Testwagenpreis [€] 67 289 60 961 48 122 62 034 58 505

Wie in den Vorjahren lässt der Sicherheitsstandard viele Wünsche offen: Den Beifah-rer-Airbag gibt es meist nur gegen Aufpreis. ESP gehörte bei fünf Testfahrzeugen nur bei Peugeot zur Grundaus-stattung. Zu sehr langen Bremswegen kommt eine verbesserungswürdige Mo-torbremse. Warner zum Anle-gen des Sicherheitsgurtes sind noch kein Standard.

Technische Daten und Preise der Testkandidaten

von Adria und Knaus waren störan-fällig. Beim Knaus fiel das System teilweise komplett aus. Mit dem klei-nen Handrädchen für den Notfall wird das Hochkurbeln zur Sisyphus-arbeit. Noch schwerer wiegen die Er-kenntnisse der technischen Tests:

"Das höhere Fahrzeuggewicht schmä-lert die mögliche Zuladung", gibt Ste-fan Giuliani zu bedenken. Durch das Hubbett liege der Fahrzeugschwer-punkt höher: "So wird das Fahrver-

halten vor allem beim Kurvenfahren und Ausweichen deutlich verschlech-tert." Bei den kurvigen Bergstraßen, die wir morgen bezwingen wollen, wird man es erleben. Zunächst aber heißt es für uns ab ins Hubbett. Doch nicht alle denken gleich an Schlaf: Nebenan sieht man im erleuchteten Fenster einen der Kollegen die Innen-verkleidung prüfen. Dieser Blick hin-ter das Offensichtliche ist eine der Stärken des ADAC-Wohnmobiltests.

Stefan Giuliani kritisiert die saftigen Aufpreise für Beifahrerairbag und ESP

„Adria kombiniert ein abso-lut solides Basisfahrzeug mit herrschaftlichem Wohnraum“

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FahrzeugBasis

AdriaMatrix Supreme

BürstnerIxeo Time

ChaussonFlash 24 Top

KnausSky Wave

PeugeotBOXER Liberté

Motor/Getriebe/TechnikMotorart Diesel Diesel Diesel Diesel DieselHubraum [cm3] 2299 2287 2198 2287 2189Leistung [kW] 107 bei 3500 min 96 bei 3600 min 103 bei 3500 min 96 bei 3600 min 96 bei 3000 minDrehmoment [Nm] 350 bei 15'-2750 min 320 bei 1800 min 350 bei 1800 min 320 bei 1800 min 320 bei 2000 minRußpartikelfilter Ja Ja Nein Ja NeinGetriebe 6-Gang Schaltgetriebe 6-Gang Schaltgetriebe 6-Gang Schaltgetriebe 6-Gang Schaltgetriebe 6-Gang SchaltgetriebeAntrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb Frontantrieb FrontantriebBremsanlage vorn/hinten Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe

Maße & GewichteLänge/Breite/Höhe [mm] 7760/2299/2850 6540/2300/2780 7259/2300/2890 7010/2300/2850 6931/2325/2905Radstand [mm] 4332 3800 3950 3800 3800zul. Gesamtgewicht [kg] 3800 3500 3500 3500 3495Leergewicht gemessen [kg]2) 3414 3018 3114 3088 3096tatsächliche Zuladung [kg] 386 482 386 412 399zul. Anhängelast, gebremst [kg] 2000 1700 – 2000 2000Reifengröße und -typ 225/65R16 CP 112 R 215/70R15 CP 109 Q 215/75R16 C 113 C 215/70R15 CP 109 Q 215/70R15 CP 109 R

VerbrauchTestverbrauch [l/100 km] 11,7 11,3 11,9 11,5 11,5Kraftstoff-Tankvolumen [l] 105 90 80 90 90errechnete Reichweite [km] 897 796 672 783 783

PreiseFahrer-Airbag Serie Serie Serie Serie SerieBeifahrer-Airbag 17991) 3) 2981) Serie 2991) SerieABS Serie Serie Serie Serie SerieESP/ASR 549/Serie 476 4481) 4991) Serie Rußpartikelfilter Serie Serie – Serie –

Grundpreis mit Testmotorisierung [€] 59 799 49 050 44 685 51 470 44 899

Testwagenpreis [€] 67 289 60 961 48 122 62 034 58 505

Technische Daten und Preise der Testkandidaten

Fazit: Weiterhin niedriger si-cherheitsstandard von Wohnmo-bilen – beifahrer-Airbag und esP nicht serienmäßig, die bremswe-ge sind lang. besonders Familien mit Kindern sollten sich über das Wohnverhalten mit hubbetten über der Dinette im Klaren sein.

Text: Heidi Siefert

c www.adac.de/campingtest

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