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Illerssen Dolomi di Brenta Biken im Reich von Meister Petz Datum: Juni 2010 Wer: MTB-Gruppe Eine Biketour, dort, wo Bären leben? Das klingt nach Abenteuer und nach Ferne. 171 km Stre- cke und 7700 Höhenmeter. Eine Herausforderung weg von den Spuren menschlicher Zivilisaon, weit hinauf in die Nähe der unnahbaren Bren- ta-Felstürme. In Spormaggiore, einem kleinen, auf einem Hügel gelegenen Dorf im Val di Non, liegt der Start. Vorbei an Apfelplantagen und Weinstö- cken keucht der Einzelne im kleinsten Gang eine 15- bis 20-prozenge Steigung nach Sporminore hinauf. Aber da ja nach jedem Anseg be- kanntermaßen eine Abfahrt folgt, bleiben die Momente der Erholung und Besinnung zwischen Cunevo und Tuen- no nicht aus. Zwischendurch sorgt ein saſtiger Trail entlang dem Felsenweg „Senero Lungo La Lez“ oberhalb von Campodenne für die nöge Würze. Meter um Meter schraubt sich die holprige Schoerstra- ße aus dem lieblichen Val di Non himmelwärts. Der 23 km lange Anseg von Tuenno zum knapp 2000 m hochge- legenen Rifugio Peller bei 42° Hitze zwingt den einen oder anderen zum Absteigen. „Schieben gehört eben dazu“.

Dolomiti di Brenta Wer: MTB-Gruppe llertien · Dolomiti di Brenta Biken im Reich von Meister Petz Datum: Juni 2010 Wer: MTB-Gruppe Frisch geduscht sieht die Welt gleich wieder anders

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Page 1: Dolomiti di Brenta Wer: MTB-Gruppe llertien · Dolomiti di Brenta Biken im Reich von Meister Petz Datum: Juni 2010 Wer: MTB-Gruppe Frisch geduscht sieht die Welt gleich wieder anders

Illertissen

Dolomiti di BrentaBiken im Reich von Meister PetzDatum: Juni 2010Wer: MTB-Gruppe

Eine Biketour, dort, wo Bären leben?Das klingt nach Abenteuer und nach Ferne. 171 km Stre-cke und 7700 Höhenmeter.Eine Herausforderung weg von den Spuren menschlicher Zivilisation, weit hinauf in die Nähe der unnahbaren Bren-ta-Felstürme.

In Spormaggiore, einem kleinen, auf einem Hügel gelegenen Dorf im Val di Non, liegt der Start. Vorbei an Apfelplantagen und Weinstö-cken keucht der Einzelne im kleinsten Gang eine 15- bis 20-prozentige Steigung nach Sporminore hinauf. Aber da ja nach jedem Anstieg be-kanntermaßen eine Abfahrt folgt, bleiben die Momente der Erholung und Besinnung zwischen Cunevo und Tuen-no nicht aus. Zwischendurch sorgt ein saftiger Trail entlang dem Felsenweg „Sentiero Lungo La Lez“ oberhalb von Campodenne für die nötige Würze.

Meter um Meter schraubt sich die holprige Schotterstra-ße aus dem lieblichen Val di Non himmelwärts. Der 23 km lange Anstieg von Tuenno zum knapp 2000 m hochge-legenen Rifugio Peller bei 42° Hitze zwingt den einen oder anderen zum Absteigen. „Schieben gehört eben dazu“.

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Illertissen

Dolomiti di BrentaBiken im Reich von Meister PetzDatum: Juni 2010Wer: MTB-Gruppe

Frisch geduscht sieht die Welt gleich wieder anders aus. Einer ist schon zu Dehnübungen bereit, andere machen leichte Gewichtsübungen mit der Radlerhalbe in der Hand und gemein-sam genießen wir das Panorama.„Das sind die Momente eines Bikers“.

Bei der Abfahrt ins Val di Sol wechselt der Untergrund vom feingekiesten Schotterweg urplötzlich in einen rup-pigen wurzelübersäten Wanderweg. Das beschauliche Dahingleiten findet ein jähes Ende, die Gespräche ver-stummen. Konzentration macht sich in den Gesichtern breit.Wie von einer inneren Kraft gelenkt, erreichen wir auf der Westseite über Madonna di Campiglio das Rifugio Graffer. Näher ins Herz der Brenta geht es ohne Schieben und Tragen nun wirklich nicht.

Die Anstregung ist aus den Gesichtern verschwunden, angenehme Müdig-keit macht sich in den Liegestühlen breit.Bei den schweißtreibenden Auf- und Abfahrten zum blumengeschmückten Rifugio Ghedina wurden die Ansprü-che eines Einzelnen mehr als gerecht.

Zurück auf der Südseite zum Aus-gangspunkt mit dem Blick auf das gewaltige Gebirge, vorbei an Stenico, San Lorenzo in Banale, Lago di Mol-veno und Andalo sorgten die harz-duftenden Pinienwäldchen auch der Nase für Abwechslung.

Es fehlte eigentlich nur eines – der Bär, der sich nicht blicken ließ.