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Berieht: Allgemeine analytische 2~Iethoden, Apparate und Reagentien 129 (0,2--10 ml) mit 0,1 m Ammoniumnitratl6sung auf 30 ml verdfinnt und mit einer 0,05 m bzw. 0,005 m LSsung yon 3/fereaptobenzthiazol (MBT) in 0,1 m Kalilauge bei einer angelegten EMK yon 0,5 V titriert. Die Titration kann im pi~-Bereieh 3--7 durchgefiihrt werden (Aeetat- oder Boratpuffer). Die Methode liefert gute Werte im Konzentrationsbereich veil 0,05--10 mg Ag, bei hSheren Konzentratioi1en stSrt der sieh auf der Platii1elektrode abseheidei1de Niedersehlag von Silber-mereapto- benzthiazolat. Die Titration verl~uft aber aueh gut in sehwaeh ammoniakaliseher L6sung (10--15 ml einer 2 m LSsui1g2). In diesem Fatle st6rei1 aueh C1-, Ni 2§ und Zn 2+ I1ieht. Bei Ammoniakiibersehug kann aueh eine /iquivalente Menge yon Kupferionen zugegen sein. Weni1 die LSsui1g mehr Kupfer ei1thMt, wird das Silber mit verd. Salzs~ure gef/~llt, der Niedersehlag abfiltriert und ohne Wasehen auf dem Filter in konz. Ammoniak gel6st. Die LSsung und die Wasehfliissigkeit werden im Kolben, in welehemn die Fi~llung durehgef/ihrt worden ist, gesammelt, mit Salzshure bis zum Beginn der F~llung nentralisiert, mit 5 ml 2 m Ammoniak ver- setzt und titriert. -- Bei der Bestimmung von Kupfer wird bei Gegenwart yon Ammoi1iumionei1 genau zweimal soviel MBT fiir die gleiehe Menge Kupfer gebraucht als bei Abwesenheit yon Ammoniumsalzen. Den entspreehei1den Niedersehl~gen kSnnen demnaeh folgei1de Bruttoformeli1 zugeschrieben werden: ohne NH4+-Ionen C~HtNS2Cu(OIt), bei Gegenwart yon NtI4+-Ionen (CTH~NS2)2Cu. Die Titration yon Kupfer in sehwaeh saurer LSsung liefert zu hohe Werte, ein grSgerer Ammoniak- iibersehuB st6rt die Seh~rfe des Umsehlages. Gnte Werte erMlt man bei Titration yon 2 ml CuSO~-LSsung in 0,02--1,5 m AmmoniumehloridlSsung. Die Ai1wesen- heir eines 10Ofaehen Ubersehusses an Seignettesalz stSrt die Titration nieht. 1 Ukrain. ehim. Z. 25, 512--515 (1959) [Russiseh]. Chem.-teehnol. Inst. Dnepro- petrovsk (UdSSR). -- s Chem. Listy 49, 1640 0955); 51, 76 (1957); vgl. diese Z. 152, 283 (1956); lg8, 367 (1957). LYDIA KrLL~R Die Analyse biniirer RadionukHd-Misehungen fiihren K. J. 0BRI~K und H. 1~. ULFENDAI-IL 1 mit Hilfe der y-Spektrometrie mit einem Einkanal.ImpulshShen- Analysator aus. Die Naehweisgrenze lagt sieh naeh Ai1gabei1 der Verff. herab- driieken, wenn die ImpulshShenverst~rkung sehr genau konstant gehalten werder~ kann. Die Verff. bestiitigen, dag ffir diese Zwecke PhotovervielfacherrShren mit Silber-Magnesium-Dioden ungeeignet sind, und teilen ihre Erfahrui1gen bei der Analyse yon ~Cr/13~J- bzw. 2aNayK-Mischungen mit RCA-6655-R6hren mit. 1 Int. J. appl. Radiat. 5, 99--105 (1959). Univ. Uppsala (Sehweden). KLAUS ]~RODERSEI~ ~ ~ber den Extraktionsmeehanismus bei Verteilungsverfahren in der anor- ganisehen Analyse beriehten H. SPECKER, ~ . CRESIEB~ und E. JACKWERTH ~ in einer ausffihrliehei1, zusammenfassenden Darstellui1g. Verteilungssysteme mit extrem hohen Verteilungskoeffizienten, wie z. B. die Extraktion yon Eisei1(III)- ionen aus salzsaurer LSsung mit Triamylphosphat (K ~ 10 ~) lassen sieh analytiseh nieht yell ausschSpfen; aueh die iibrigen Elemente werden in grSl3erem lKage mitextrahiert und die Selektivit~t I1immt ab. Fiir die Praxis verzichtet man auf eine quantitative Abtrennung des H~uptbestanclteiles (~ 99,9~ und halt so in der Spurenanalyse die Spurei1 vollst~ndig in der wi~i3rigen Phase zuriiek. GrSi~ere Selektivit~t erh~lt man weiterhin, indem man die w~Brige Phase grundlegend i~ndert. Das wird am Beispiel der Extraktion yon Eisen(III)-ionen aus Lithium- ehloridlSsung gezeigt e. Zur Bestimmung tier Zusammensetzung anorganiseher Ver- bindungen werdei1 zwei neu entwiekelte Verfahren angegeben: die Anwendung des Verfahrens der kontinuierliehen Variation bei Extraktionen und kondukto- metrische Extraktionstitrationen. Beide Verfahren liefern bei etwa 50 unter- suehten Verbindungen fibereinstimmende Ergebnisse. Die Bestimmung der Zahl Z. anNy~. Chem., Bd. 174 9

Die Analyse binärer Radionuklid-Mischungen

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Page 1: Die Analyse binärer Radionuklid-Mischungen

Berieht: Allgemeine analytische 2~Iethoden, Apparate und Reagentien 129

(0,2--10 ml) mit 0,1 m Ammoniumnitratl6sung auf 30 ml verdfinnt und mit einer 0,05 m bzw. 0,005 m LSsung yon 3/fereaptobenzthiazol (MBT) in 0,1 m Kalilauge bei einer angelegten EMK yon 0,5 V titriert. Die Titration kann im pi~-Bereieh 3--7 durchgefiihrt werden (Aeetat- oder Boratpuffer). Die Methode liefert gute Werte im Konzentrationsbereich veil 0,05--10 mg Ag, bei hSheren Konzentratioi1en stSrt der sieh auf der Platii1elektrode abseheidei1de Niedersehlag von Silber-mereapto- benzthiazolat. Die Titration verl~uft aber aueh gut in sehwaeh ammoniakaliseher L6sung (10--15 ml einer 2 m LSsui1g2). In diesem Fatle st6rei1 aueh C1-, Ni 2§ und Zn 2+ I1ieht. Bei Ammoniakiibersehug kann aueh eine /iquivalente Menge yon Kupferionen zugegen sein. Weni1 die LSsui1g mehr Kupfer ei1thMt, wird das Silber mit verd. Salzs~ure gef/~llt, der Niedersehlag abfiltriert und ohne Wasehen auf dem Filter in konz. Ammoniak gel6st. Die LSsung und die Wasehfliissigkeit werden im Kolben, in welehemn die Fi~llung durehgef/ihrt worden ist, gesammelt, mit Salzshure bis zum Beginn der F~llung nentralisiert, mit 5 ml 2 m Ammoniak ver- setzt und titriert. -- Bei der Bestimmung von Kupfer wird bei Gegenwart yon Ammoi1iumionei1 genau zweimal soviel MBT fiir die gleiehe Menge Kupfer gebraucht als bei Abwesenheit yon Ammoniumsalzen. Den entspreehei1den Niedersehl~gen kSnnen demnaeh folgei1de Bruttoformeli1 zugeschrieben werden: ohne NH4+-Ionen C~HtNS2Cu(OIt), bei Gegenwart yon NtI4+-Ionen (CTH~NS2)2Cu. Die Titration yon Kupfer in sehwaeh saurer LSsung liefert zu hohe Werte, ein grSgerer Ammoniak- iibersehuB st6rt die Seh~rfe des Umsehlages. Gnte Werte erMlt man bei Titration yon 2 ml CuSO~-LSsung in 0,02--1,5 m AmmoniumehloridlSsung. Die Ai1wesen- heir eines 10Ofaehen Ubersehusses an Seignettesalz stSrt die Titration nieht.

1 Ukrain. ehim. Z. 25, 512--515 (1959) [Russiseh]. Chem.-teehnol. Inst. Dnepro- petrovsk (UdSSR). -- s Chem. Listy 49, 1640 0955); 51, 76 (1957); vgl. diese Z. 152, 283 (1956); lg8, 367 (1957). LYDIA KrLL~R

Die Analyse biniirer RadionukHd-Misehungen fiihren K. J. 0BRI~K und H. 1~. ULFENDAI-IL 1 mit Hilfe der y-Spektrometrie mit einem Einkanal.ImpulshShen- Analysator aus. Die Naehweisgrenze lagt sieh naeh Ai1gabei1 der Verff. herab- driieken, wenn die ImpulshShenverst~rkung sehr genau konstant gehalten werder~ kann. Die Verff. bestiitigen, dag ffir diese Zwecke PhotovervielfacherrShren mit Silber-Magnesium-Dioden ungeeignet sind, und teilen ihre Erfahrui1gen bei der Analyse yon ~Cr/13~J- bzw. 2aNayK-Mischungen mit RCA-6655-R6hren mit.

1 Int. J. appl. Radiat. 5, 99--105 (1959). Univ. Uppsala (Sehweden). KLAUS ]~RODERSEI~ ~

~ber den Ext rakt ionsmeehanismus bei Vertei lungsverfahren in der anor- ganisehen Analyse beriehten H. SPECKER, ~ . CRESIEB~ und E. JACKWERTH ~ in einer ausffihrliehei1, zusammenfassenden Darstellui1g. Verteilungssysteme mit extrem hohen Verteilungskoeffizienten, wie z. B. die Extrakt ion yon Eisei1(III)- ionen aus salzsaurer LSsung mit Triamylphosphat (K ~ 10 ~) lassen sieh analytiseh nieht yell ausschSpfen; aueh die iibrigen Elemente werden in grSl3erem lKage mitextrahiert und die Selektivit~t I1immt ab. Fiir die Praxis verzichtet man auf eine quantitative Abtrennung des H~uptbestanclteiles ( ~ 99,9~ und halt so in der Spurenanalyse die Spurei1 vollst~ndig in der wi~i3rigen Phase zuriiek. GrSi~ere Selektivit~t erh~lt man weiterhin, indem man die w~Brige Phase grundlegend i~ndert. Das wird am Beispiel der Extrakt ion yon Eisen(III)-ionen aus Lithium- ehloridlSsung gezeigt e. Zur Bestimmung tier Zusammensetzung anorganiseher Ver- bindungen werdei1 zwei neu entwiekelte Verfahren angegeben: die Anwendung des Verfahrens der kontinuierliehen Variation bei Extraktionen und kondukto- metrische Extraktionstitrationen. Beide Verfahren liefern bei etwa 50 unter- suehten Verbindungen fibereinstimmende Ergebnisse. Die Bestimmung der Zahl

Z. anNy~. Chem., Bd. 174 9