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HI G~RLACg: Die Antrum-Drainagebei der Tympanoplastik 767 Dieses kombinierte, im Prinzip yon S~IFF~T vorgesehlagene opera- tive Dehnungsbehand]ungsverfahren wird im l~ilm in allen drei Phasen an Hand einer Patientin dargestellt, bei der es naeh zweimaliger Not- traeheotomie bei Suicidversuchen zu einer narbigen Laryngo-Tracheal- stenose infolge Durehtrennung der Ringknorpelspange gekommen war. Naeh Aufspaltung yon Luftr6hre und Kehlkopf im Stenosebereieh wird daher gleichzeitig die Laminotomie der Ringknorpelplatte vorgenommen. Es effolgt dann Bildung einer nach auBen offenen Laryngo-Traehealrinne dureh ttaut-Schleimhaut-Naht und anschlieBend die Anfertigung und Anpassung eines Palavit-Bolzens zur Dehnungsbehandlung, die sieh etwa fiber 3 Monate erstreekt, l~ach erfolgter Ausweitung und Versteffung der seitlichen W/~nde des Kehlkopf-Luftr6hrenlumens wird das Laryngo- Tracheostoma plastisch verschlossen, wobei in vorliegendem Fall die Z-Plastik nach R~Tt~I zur Anwendung gelangt. Ein funktionstfichtiges, weites geschlossenes Kehlkopf-Luftr6hrenlumen ist damit wieder her- gestellt. A. R~Hl~Alv:~-Dfisseldorf: Unterkieferresektion und radikale Block- ausr~iumung des Halses in endo-traehealer l~arkose (Manuskript nieht eingegangen) 68. H. GERLACH-Siegen/Westf.: Die Antrum-Drainage bei der Tympanoplastik. (16 mm Color/Licht-Tonfilm, 7 M_in.) Frfiher war es fiblieh, bei der Tympanoplastik die retrotympanalen R/~ume zu er6ffnen und das Ze]lsystem auszuriiumen. Dadureh entstan- den oftmals groBe RadikalhShlen, die in der Behand]ung und Abheflung Schwierigkeiten machten. Iteute k6nnen wir in den meisten F/illen darauf verzichten, indem wit eine tempor/ire Antrum-Drainage vom Planum mastoidei aus anlegen. Auf diesem Wege kann das Sekret abitieBen oder abgesaugt werden. AuBerdem ist hierdurch eine retrograde Insufflation und Instillation yon Medikamenten m6glich, wie es PT,~ST~g angegeben hat. Der l~ilm zeigt den Vorgang einer endauralen Tympanoplastik yore Typ I bei einer ehroifisehen Otitis media yore Schleimhauttyp mit Total- defekt des TrommeLfeUes. Es muB jedoeh betont werden, dab wit bei der chronisehen Otitis media vom Cholesteatomtyp mit der Antrum-Drainage sehr zurfiekhal- tend sind und trotz konservativer MaBnahmen die alten otochirurgisehen Regein nicht vernachl~ssigen. Nut in den F/illen, in denen das Chole- steatom fibersiehtlieh entfernt werden kann, ist die Antrum-Drainage gereehtfertigt. Die retrograde Behandiung fiber die Antrum-Drainage ist ebenso bei dem Adhaesivproze]] angezeigt, wie es auch S%:aC~LLA angegeben hat. Arch. klin. exp. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk., Bd. 187 (KongreBbericht 1966) 49

Die Antrum-Drainage bei der Tympanoplastik

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HI G~RLACg: Die Antrum-Drainage bei der Tympanoplastik 767

Dieses kombinierte, im Prinzip yon S~IFF~T vorgesehlagene opera- tive Dehnungsbehand]ungsverfahren wird im l~ilm in allen drei Phasen an Hand einer Patientin dargestellt, bei der es naeh zweimaliger Not- traeheotomie bei Suicidversuchen zu einer narbigen Laryngo-Tracheal- stenose infolge Durehtrennung der Ringknorpelspange gekommen war. Naeh Aufspaltung yon Luftr6hre und Kehlkopf im Stenosebereieh wird daher gleichzeitig die Laminotomie der Ringknorpelplatte vorgenommen. Es effolgt dann Bildung einer nach auBen offenen Laryngo-Traehealrinne dureh ttaut-Schleimhaut-Naht und anschlieBend die Anfertigung und Anpassung eines Palavit-Bolzens zur Dehnungsbehandlung, die sieh etwa fiber 3 Monate erstreekt, l~ach erfolgter Ausweitung und Versteffung der seitlichen W/~nde des Kehlkopf-Luftr6hrenlumens wird das Laryngo- Tracheostoma plastisch verschlossen, wobei in vorliegendem Fall die Z-Plastik nach R~Tt~I zur Anwendung gelangt. Ein funktionstfichtiges, weites geschlossenes Kehlkopf-Luftr6hrenlumen ist damit wieder her- gestellt.

A. R~Hl~Alv:~-Dfisseldorf: Unterkieferresektion und radikale Block- ausr~iumung des Halses in endo-traehealer l~arkose (Manuskript nieht eingegangen)

68. H. GERLACH-Siegen/Westf.: Die Antrum-Drainage bei der Tympanoplastik. (16 mm Color/Licht-Tonfilm, 7 M_in.)

Frfiher war es fiblieh, bei der Tympanoplastik die retrotympanalen R/~ume zu er6ffnen und das Ze]lsystem auszuriiumen. Dadureh entstan- den oftmals groBe RadikalhShlen, die in der Behand]ung und Abheflung Schwierigkeiten machten.

Iteute k6nnen wir in den meisten F/illen darauf verzichten, indem wit eine tempor/ire Antrum-Drainage vom Planum mastoidei aus anlegen. Auf diesem Wege kann das Sekret abitieBen oder abgesaugt werden. AuBerdem ist hierdurch eine retrograde Insufflation und Instillation yon Medikamenten m6glich, wie es PT,~ST~g angegeben hat.

Der l~ilm zeigt den Vorgang einer endauralen Tympanoplastik yore Typ I bei einer ehroifisehen Otitis media yore Schleimhauttyp mit Total- defekt des TrommeLfeUes.

Es muB jedoeh betont werden, dab wit bei der chronisehen Otitis media vom Cholesteatomtyp mit der Antrum-Drainage sehr zurfiekhal- tend sind und trotz konservativer MaBnahmen die alten otochirurgisehen Regein nicht vernachl~ssigen. Nut in den F/illen, in denen das Chole- steatom fibersiehtlieh entfernt werden kann, ist die Antrum-Drainage gereehtfertigt.

Die retrograde Behandiung fiber die Antrum-Drainage ist ebenso bei dem Adhaesivproze]] angezeigt, wie es auch S%:aC~LLA angegeben hat.

Arch. klin. exp. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk., Bd. 187 (KongreBbericht 1966) 49

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768 RAucH: Prognose von l~ervennaht und Nervenplastik bei Parotiscarcinomen

Wit entfernen das funktionsuntiichtige atrophische Trommelfell und un- terst/itzen mit Knorpel- oder Teflonstreben das Fascientransplantat, welches dadurch in eine hShere Trommelfellebene gelagert wird.

Ebenso kSnnen wir in vielen F~l]en einer blanden Otitis media irn Kindesalter die Antrotomie umgehen und lediglich eine retroaurieul/~re Antrum-Drainage durchfiihren.

1Wuch der Operation wird t~glich das Sekret abgesaugt, insuffliert und mit Medikamenten aufgeffillt. Oftmals ist eine Doppelli~ufigkeit der Drainage notwendig, um ein Druekausgleiehsventil zu erreichen. Die Herausnahme der Drainage erfolgt in der Regel nach 8 Tagen.

69. R. MAU]~Ett-Bonn: Diiferentialdiagnose intrathorakaler Fremd- kiirper

Die Pathophysiologie bei Bronchialver/~nderungen mit Mediastinal- pendeln und -schne]len ist ein sichcrer Hinweis ffir das Vorliegen einer Bronehialstenose, deren ~tiologie durch eine Bronehoskopie zu kli~ren und die entsprechende Therapie dann einzuleiten ist. Jeder indirekte oder direkte Naehweis einer Bronehialstenose stellt eine absolute Indi- kation zur Bronchoskopie dar. Dieser Eingriff ist heute nicht mehr mit den Gefahren yon frfiher behaftet. Daher ist er sehon beim S~ug]ing durehffihrbar. Dureh die Relaxation werden auch bei mehrmaligem Ein- ffihren des ]~eatmungsbronehoskopes die Larynxoedeme vermieden, so da~ eine Traeheotomie aus dieser Indikation nieht mehr notwendig ist.

Im Film werden Patienten mit schatten- und niehtsehattengebenden FremdkSrl0ern gezeigt und differentialdiagnostiseh gegen/ibergestellt. Ferner werden Physiologie und Pathophysiologie der Mediastinalbewe- gungen auch tierexperimentell demonstriert.

70. S. RAUCH-Dfisseldorf: 1)rognose yon Nervennaht und l~erven- plastik bei ]Parotiscarcinomen

Nach einigen technischen Hinweisen zur Erleichterung der Parotid- ektomie sowie der lqerventransplantation werden die funktionellen Ergebnisse I/2--3 Jahre post operationem gezeigt. Die Ergebnisse sind verschieden, je nachdem, ob der betroffene Teil des N. facialis ersetzt oder nur dutch Streckung der Reststfimpfe vereinigt wurde. I)och ist die Regenerationspotenz des 1~. facialis erstaunlich gut, besser als die des N. ulnaris oder gar des I~I. radialis. Die t tartbestrahlung wirkt sich meist sehr ungiinstig aus.

W. RISTOW-Frankfurt : Zum EinfluB der Orbita-Verletzungen auf die Funktion der Augenmuskeln (~anuskript nicht eingegangen)

R. BRiND~-Magdeburg: Beatmungs-Endoskopie der Luft- und Speise- wege (Manuskript nicht eingegangen)