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300 Fig. 11. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. Fig. 17. W. Schleicher: Die Knorpelzelltheilung. Eine Zelle yon der Scapula eines jangen Frosches. Bei erhShter Temperatur (30--35 ~ C.), Die Figuren a--i sind in regelmiissigen Zeitzwischenr~iumen yon fiinf Minuten aufgezeichnet worden; die darauf folgenden in Zeitzwischenr~iumen yon ungef~hr zehn Minuten. Die Figuren sind geeignet, um die protoplasmatischen F~iden in ihren Stellungsver~inderungen zu zeigen. Wie im Text schon gesagt worden ist, flihrte hier die Karyokinesis nicht zur Theilung. a und b. Aus dem Schultergerfist eines jungen Frosches. Idem. ErhShte Temperatur (35 ~ C). Rund um den Kern sehr dicke protoplasmatische St~ibchen in lebhafteu Bewegungen begriffen. Zelle aus dem Kopfknorpel einer Pelobates-Larve. ErhShte Tem- peratur (350 C.). Idem. Nicht erhShte Temperatur. Ein Kern, der sich zur Karyo- kinesis anschickt. Idem. Vom Kuorpel einer neugeborenen Katze. N.~ch einem Alaunpr~parat. Die Anwendung yon Gemischen der Chroms~ure und Osmiums~ure zur Untersuchung des GehSr- Organes kleinerer Thiere. Von Dr. :Max Flesch, Prosektor in Wfirzburg. Zur Untersuehung einiger 0bjekte hat sieh mir seit langerer Zeit die Anwendung von Mischungen der Chroms~iure und Osmium- s~iure in mehrfacher Hifisicht zweekmassig el~viesen. Insbesondere gilt dies f[ir das GehSr-Organ kleinerer Thiere. Da mittelst jener LSsungen gewonnene Pr~iparate nunmehr sieh seit fiber 3 Jahren unver~indert conservirt haben, so ist vielleicht eine 1%tiz tiber das in Rede stehende Verihhren gestattet, um so mehr, als mir dies- bezfigliche Angaben nicht bekannt geworden sind. Das zumeist in Verwendung gekommene Mengenverh~ltniss beider S~uren war: Osmiums~iure 0,10, Chromsaure 0,25, Destillirtes Wasser 100,00.

Die Anwendung von Gemischen der Chromsäure und Osmiumsaure zur Untersuchung des Gehör-Organes kleinerer Thiere

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Page 1: Die Anwendung von Gemischen der Chromsäure und Osmiumsaure zur Untersuchung des Gehör-Organes kleinerer Thiere

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Fig. 11.

Fig. 12. Fig. 13.

Fig. 14.

Fig. 15.

Fig. 16. Fig. 17.

W. S c h l e i c h e r : Die Knorpelzelltheilung.

Eine Zelle yon der Scapula eines jangen Frosches. Bei erhShter Temperatur (30--35 ~ C.), Die Figuren a - - i sind in regelmiissigen Zeitzwischenr~iumen yon fiinf Minuten aufgezeichnet worden; die darauf folgenden in Zeitzwischenr~iumen yon ungef~hr zehn Minuten. Die Figuren sind geeignet, um die protoplasmatischen F~iden in ihren Stellungsver~inderungen zu zeigen. Wie im Text schon gesagt worden ist, flihrte hier die Karyokinesis nicht zur Theilung. a und b. Aus dem Schultergerfist eines jungen Frosches. Idem. ErhShte Temperatur (35 ~ C). Rund um den Kern sehr dicke protoplasmatische St~ibchen in lebhafteu Bewegungen begriffen. Zelle aus dem Kopfknorpel einer Pelobates-Larve. ErhShte Tem- peratur (350 C.). Idem. Nicht erhShte Temperatur. Ein Kern, der sich zur Karyo- kinesis anschickt. Idem. Vom Kuorpel einer neugeborenen Katze. N.~ch einem Alaunpr~parat.

D i e A n w e n d u n g y o n G e m i s c h e n d e r C h r o m s ~ u r e u n d O s m i u m s ~ u r e zur U n t e r s u c h u n g d e s G e h S r -

O r g a n e s k l e i n e r e r T h i e r e .

Von

Dr. :Max F l e s c h , Prosektor in Wfirzburg.

Zur Untersuehung einiger 0bjekte hat sieh mir seit langerer Zeit die Anwendung von Mischungen der Chroms~iure und Osmium- s~iure in mehrfacher Hifisicht zweekmassig el~viesen. Insbesondere gilt dies f[ir das GehSr-Organ kleinerer Thiere. Da mittelst jener LSsungen gewonnene Pr~iparate nunmehr sieh seit fiber 3 Jahren unver~indert conservirt haben, so ist vielleicht eine 1%tiz tiber das in Rede stehende Verihhren gestattet, um so mehr, als mir dies- bezfigliche Angaben nicht bekannt geworden sind. Das zumeist in Verwendung gekommene Mengenverh~ltniss beider S~uren war:

Osmiums~iure 0,10, Chromsaure 0,25, Destillirtes Wasser 100,00.

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Die Anwendung v. Gemischen d. Chroms~iure u. Osmiumsiiure etc. 301

In diese Liisung, die auch am Licht lange Zeit dem Anschein nach ganz unvcriindert aufbewahrt werden kann, werden die zu untersuchenden Priiparate frisch eingelegt; sis kSnnen darin, ohne dass tiberm~issige Wirkung der Osmiumsaure zu beftirchten ist, 24--36 Stunden verweilen. Zur vollstandigen Entkalkung ~ bei dem isolirten Schliifenbein junger M~use ist selbst das bereits nicht mehr nSthig - - dient 1/4--1/.~procentige Chromsiiure-Ltisung; dann kom- men die Pri~parate gut ausgewiissert in Spiritus. Man kann danach entweder sofort Sehnitte derselben anfertigen zur Untersu- chang in Glycerin oder man behandslt sie successive mit absolu- tern Alcohol zur Entwiisserung, Terpentintil, LSsung yon Paraffin und TerpentinSl zur Einbettung" in ein Gemische yon Talg und Paraffin, wonach man trocken schneiden kann zur Aufbewahrung der in TerpentinSl aufgehellten Schnitte in Canada-Balsam. Fer- tige, dauernder Aufbewahrung t~ihige Pr:,tparate yon der Schnecke, der Maus lassen sich auf diesem Wege in 2--3 Tag'en gewinnen.

Die kurze Zeit, in welcher sich so auf relativ einfache Weiss Pr~iparate gewinnen lassen, dtirfte zu Gunsten der hIethode spre- chen; ferner die MSglichkeit, ohne Anwendung yon F~tl'bungen anderer Art (Carmin, Hamatoxylin u. s. f.) durch ihre SchErfe zur Demonstration geeignete Bilder zu gewinnen. Selbst an in Canada- Balsam conservirten Pr:,iparatsn l:~sssn sich die meistsn Einzelheitsn des complicirteu Baues der Schnecke mit fast schematischer Klar- heit in selbst nngeiibteren ZuhSrern zugiinglicher Weise demonstriren. Als ein wesentlicher Nachtheii erscheint nut, dass die Haarzellen meistens die Haare verlieren ; dagegen bleiben viele andere Details, so vor allem die den Corti'schen Bogen durchziehenden varicSsen Nervenfasern wohl erhalten and schon bei 500facher Vergrtisserung gut zu sehen. Am besten hat sich das Verfahren bei der Maus, dann der Feldmaus bewahrt; auch yon dem Meerschweinchen, jungen Kaninchen, ferner yon Taube, Eidechse u. a. wurden guts Bilder des innern Ohres erzielt.

Ausser zur Untersuchung des GehSrorganes babe ish die ge- nannte Ltisung sslbstvsrsfitndlich auch an andbrn Objekten gepriift. Vor allem darf die schrumpfende Wirkung des Reagens, die meist starker ist, als die der 0smiumsaure allein, bei der Beurtheilung der Bilder nicht ausser Acht gelassen werden. Empfshlenswerth ist das Verfahren namentlich ftir Priiparate des Epiphysen-Wachs- thum, insbesondere kleinerer Thiere; auch hier erh~lt man Bilder

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van fast sehematiseher Seharfe, ohne jegliehe bunte Farbung, die dem Anhanger bei Demonstrationen das Versti~ndniss nieht immer er- leiehtert. Sehr schnell gelingt die Erhiirtung yon Drtisen; doch kommt der sehrumpfende Einfluss der Liisung hier nur tiberhaupt bei Epi- thelien sehr zur Geltung. hueh ftir die Netzhaut, Conjunetiva und Cornea, Augenlieder erh~lt man als Uebersichtsbilder verwendbare Priiparate, wenn aueh manche Details (so die Zapfensehieht der Netzhaut) leiden. Im ganzen dtirfte, ausser bei dem Geh~rorgan und Ossificationsproeess, die L(isung tiberall zweckmassig erschei- hen, wo man sehnelle Erhartung zur Gewinnung yon Uebersichts- pr~paraten ohne bunte F~rbung erzielen will. Einzelheiten fiber einige am Geh~irorgan gewonnene Befunde werden noch verSffent- licht werden.

Beitr~ge zur Kenntniss der Zelle u n d ihrer Lebensersche inungen .

Von

W a I t h e r F l e m m i n g ,

Professor in Kiel.

I.

(Hierzu Tar. Xu

Die Arbeiten, tiber deren ersten Theil ich hier berichte, wollen im Ganzen den einfaehen Plan verfolgen, die Eigenschaften der Zelle an einer Reihe verschieden gewi~hlter Objeete zu prtifen, welche die Miiglichkeit bieten das mikroskopisehe Bild des leben- den Zustandes mit dem eonservirten und gefiirbten Pr~parat zu vergleichen. Hiitte ieh, wie es anfangs die Absieht war, erst nach Durcharbeitung des ganzen Planes die Resultate mittheilen wollen,