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Die Bücher ihrer Schnäppchenjä- gerin-Reihe um die ... · Sophie Kinsella ist Schriftstellerin und ehemalige Wirtschaftsjour-nalistin. Die Bücher ihrer Schnäppchenjä-gerin-Reihe

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Die AutorinSophie Kinsella ist Schriftstellerinund ehemalige Wirtschaftsjour-nalistin.Die Bücher ihrer Schnäppchenjä-gerin-Reihe um die Shopping-ver-rückte Finanzjournalistin Rebec-ca Bloomwood sind internationa-le Bestseller und wurden 2009 zumKinohit. Kinsella feiert aber auchgroße Erfolge mit Romanen wieGöttin in Gummistiefeln, Kennenwir uns nicht? oder Charleston

Girl.Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London.

Das BuchEs ist kurz vor Weihnachten. Sechs Frauen, die nicht ver-schiedener sein könnten, treffen in einem exklusiven Kurs fürSchwangere aufeinander.Sie alle sind erfolgreich und wissen genau, was sie im Lebenwollen. Das Streben nach Perfektion und der Wunsch, etwasBesonderes zu sein, bestimmen ihren Alltag. In dem Glauben,alles kontrollieren zu können, lassen sie kein gutes Haar anihren Mitmenschen. Sie schimpfen über ihre Ehemänner undHebammen und versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen.Doch dabei vergessen sie, Mitgefühl und Verständnis für an-dere aufzubringen.Als plötzlich ein Geist auftaucht und ihnen die Zukunft vo-raussagt, geschieht ein kleines Wunder ...Ein modernes Weihnachtsmärchen.

Sophie Kinsella

Winterwunder mal sechsEine Weihnachtsgeschichte

Aus dem Englischen übersetzt von Annette Meyer-Prien

Forever by Ullsteinforever.ullstein.de

In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu WebseitenDritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Ull-stein Buchverlage GmbH die Inhalte Dritter nicht zu eigen

macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haf-tung übernimmt.

Deutsche Neuausgabe bei Forever.

Forever ist ein Digitalverlagder Ullstein Buchverlage GmbH

Dezember 2015 (1)© für die deutsche Ausgabe

Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2015© 2004 by Sophie Kinsella

Titel der englischen Originalausgabe:Six Geese a-Laying (Virago 2005)

Umschlaggestaltung:ZERO Werbeagentur, München

Titelabbildung: © FinePic®Autorenfoto: © privat

ISBN 978-3-95818-073-4

Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich ge-

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Winterwunder mal sechs

Eine Weihnachtsgeschichte

Wir sind eine ziemlich exklusive Gruppe.Zugegeben, das hört sich furchtbar eingebildet an. Wenn

ich jetzt mit jemand anderem redete, würde ich es auch nichtsagen. Aber Sie verstehen das ja. Es ist eben nicht einfach nurein Schwangerschaftsvorbereitungskurs. Man kann da nichtso ohne weiteres hinkommen. Man muss ausgewählt werden.

Petal Harmon, unsere Lehrerin, führt jedes einzelne Auf-nahmegespräch persönlich. Sie arbeitet mit keinem Kranken-haus oder einer landesweiten Kette zusammen – aber Siekönnen mir glauben, sie bekommt Bewerbungen aus ganzLondon. Die Leute fahren meilenweit, um in eine ihrer Grup-pen aufgenommen zu werden. Und sie inseriert noch nichteinmal. Alles läuft über Mundpropaganda.

Die Frauen, die in den Kursen von Petal Harmon waren,sind anders. Sie haben so etwas in ihrem Blick. Sie haben ir-gendein Wissen, das uns anderen fehlt. Einen Satz habe ichimmer wieder gehört: Petal habe ihr Leben verändert.

Was sich ja meiner Meinung nach ein ganz klein wenigübertrieben anhört. Aber ich verstehe, was gemeint ist. Alsohabe ich mich auch für einen ihrer Kurse angemeldet, sobaldich erfuhr, dass ich schwanger war, genau wie alle anderen hierauch. Bei dem Gespräch habe ich nichts Besonderes gemacht.Es haben mich schon so viele gefragt, ob es irgendeinen be-sonderen Trick gibt, aber ich kann nur sagen: Ich war einfach

ich selbst! Wir haben über meine Schwangerschaft gespro-chen … und meine Arbeit in der Personalabteilung … undüber Dan …

Dan ist übrigens mein Mann. Er war der, der mich heuteAbend hier abgesetzt hat – allerdings hat er die Straße verpasstund musste durch die ganzen Einbahnstraßen wieder zurück.Typisch. Er behauptete zwar, das Straßenschild wäre vollerSchnee gewesen, so dass er es nicht lesen konnte, aber malehrlich! Er ist einfach hoffnungslos. Keine Ahnung, wie er jemit einem Baby zurechtkommen soll!

Also, wo war ich? Ach ja. Das Gespräch. Ich war also einfachnur ganz natürlich und habe erzählt und erzählt, und bevorich mich’s versah, erhielt ich eine handgeschriebene Karte mitder Einladung zu einem der Kurse.

Ich war natürlich total aus dem Häuschen. Nicht dass ichdamit angegeben hätte oder so. Ich hab es nur meiner Nach-barin Annabel gegenüber ein paarmal erwähnt, mehr nicht.(Sie ist nicht reingekommen, die arme Seele. Obwohl sie Petaleinen Blumenstrauß und ein paar von diesen klebrigen Kek-sen mitgebracht hat, die sie immer macht.) Wir fühlen uns allegleich, wir in der Gruppe. Nicht überheblich oder so, natürlichnicht. Aber die Tatsache, dass wir ausgewählt wurden, verleihtuns so etwas … ach, ich weiß auch nicht. So eine Aura. Wirmüssen irgendetwas an uns haben, das den anderen fehlt.

Wir sind zu sechst, alle mit Geburtstermin um Weihnach-ten herum. Als ich den Raum betrete – na ja, eher hineinwat-schele –, brennt das Feuer im Kamin, und die Lichterkettenglitzern, und es sieht alles schon so richtig weihnachtlich aus.

Geraldine lässt sich gerade über irgendetwas aus und ba-lanciert dazu ihre Tasse auf ihrem runden Bauch. Ob Sie’sglauben oder nicht, sie trägt immer noch Schneiderkostüme.Maßgeschneidert, versteht sich. Die hat sie auf ihrer letztenGeschäftsreise nach Singapur anfertigen lassen.

Geraldine ist lustig – wenn auch ein wenig anstrengend,wenn Sie wissen, was ich meine. Als einmal eine Hebammedazukam, um uns etwas zu erzählen, war Geraldines ersteFrage: »Wenn Ihnen bei der Geburt ein Fehler unterläuft, wenverklage ich dann: Sie persönlich oder das Krankenhaus?«

»Ich liege also da auf der Couch – und die Hebamme fängtan, ihrer Freundin was zu simsen!« sagt sie gerade. »Das istdoch genau so schlimm wie Fahrlässigkeit, eine Patientin ein-fach so zu ignorieren. Ich werde mich beschweren.«

»Welche Hebamme war das?« fragt Georgia alarmiert.Georgia hat blonde Strähnchen, ist sehr upperclass und hatihr Baby jetzt schon in Eton und für Geigenstunden bei Suzukiangemeldet.

»Das war diese blöde Davies«, erwidert Geraldine. »Einssage ich dir, ich schreibe an die leitende Hebamme, und dannschicke ich die Mail gleich noch an die fachärztliche Bera-tungsstelle und meinen Freund in der Klinikleitung. Der Fraumache ich die Hölle heiß. Anders bekommt man diese Leutezu gar nichts.« Sie schreibt etwas in ein ledergebundenes No-tizbuch und steckt es in ihren Aktenkoffer von Mulberry.

»Ich habe heute auch mit meiner Hebamme gesprochen«,erzählt Gina, die an ihrem selbst mitgebrachten Bio-Erdbeer-tee nippt. »Ich habe ihr gesagt, wie ich mir die Geburt vorstelle.Keine Schmerzmittel.« Sie sieht sich lächelnd im Raum um.»Ralph habe ich das auch gesagt. Ich habe ihm gesagt, selbstwenn ich dich darum bitte. Selbst wenn ich nach einer PDAschreie!« Sie lehnt sich eifrig vor, und ihre Zöpfe fallen überdie Schultern nach vorne. »Hör nicht auf mich. Ich werdenicht wissen, was ich sage.«

Ralph ist Ginas Partner. Er hat einen in drei Rottönen ge-färbten Ziegenbart und beim Väterabend ein offenbar selbst-geschriebenes Gedicht über Gebärmütter vorgetragen. »Bist

du mutig!« meint Georgia. »Hat Petal nicht gesagt, wir solltenSchmerzmitteln gegenüber aufgeschlossen sein?«

»Ich mache seit Jahren Yoga und meditiere.« Gina machtein selbstgefälliges Gesicht. »Ich glaube zu wissen, wie ich mitmeinem Körper arbeiten muss. Es ist alles mental. Man kannes als Schmerzen sehen – oder man sieht es als neue Kraft.Außerdem hat Ralph einen Kurs in Aromatherapie belegt. Erwird mir eine individuelle Ölmischung zusammenstellen.«

»Er unterstützt dich unheimlich, oder?« sagt Gina mitleichtem Stirnrunzeln. Ihr Mann heißt Jonno und arbeitetrund um die Uhr bei einer Handelsbank.

»Er ist super.« Gina bekommt den selbstgefälligen Aus-druck gar nicht mehr aus dem Gesicht. »Wir sind echt aufeiner Wellenlänge, in jeder Hinsicht. Deshalb bin ich auch sozuversichtlich bei den Wehen.«

»Und Dan unterstützt dich auch, oder, Ginny?« Georgiawendet sich mir zu. »Er scheint richtig süß zu sein.«

»Ach, er ist eine Katastrophe!« sage ich und lache laut los.»Zwei linke Hände! Gestern hat er den Wickeltisch aufgebaut.Wenn er sich mit dem Baby auch so ungeschickt anstellt, habeich zu ihm gesagt, lasse ich ihn gar nicht erst in die Nähe …«Mein Lachen wird vom Öffnen der Tür unterbrochen. Das istPetal in ihrem purpurroten Knautschrock. Manchmal siehtsie wirklich wie eine Hexe aus.

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