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A ls VISIERs Spezialist für militäri- sche Neuheiten wusste es Dr. Jan- Phillipp Weisswange schon früh: „Das Kommando Spezialkräfte der Marine beschafft derzeit eine besondere Variante der Neun-Para-Pistole Glock 17 Generati- on 4. Die Pistole mit dem Schlagbolzen- schloss wird in der Bundeswehr als P9 A1 katalogisiert. Wesentlichen Hintergrund der Beschaffung bilden die Vorteile des Schlagbolzenschlosses im maritimen Ein- satzumfeld. So lässt sich die P9 A1 unter Einmal um die ganze Welt Sie hat in mehr Action-Filmen mitgespielt als die gesamte „Expendables“-Darstellerriege. Und sie ist weltweit im Einsatz, bei Militär und Polizei sowie im Sport: Die Glock. „Die“ Glock? Tatsächlich handelt es sich da nicht um eine, sondern eine ganze Familie von Pistolen. Die aber gelten als die berühmtesten der Welt: Ein Blick auf die Firma Glock, ihre Waffen und die Gründe ihres Erfolgs. Die Bedeutung der Glock-Pistolen: FASZINATION WAFFEN | Die Glock-Pistolen 62 | VISIER. de Oktober 2014

Die Bedeutung der Glock-Pistolen: Einmal um die ganze Welt · PDF fileHeute hat Glock die Rolle inne, die vor 18 Jahrzehnten Samuel Colt beim Auf-kommen des Trommelrevolvers ausübte:

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Page 1: Die Bedeutung der Glock-Pistolen: Einmal um die ganze Welt · PDF fileHeute hat Glock die Rolle inne, die vor 18 Jahrzehnten Samuel Colt beim Auf-kommen des Trommelrevolvers ausübte:

Als VISIERs Spezialist für militäri-sche Neuheiten wusste es Dr. Jan-Phillipp Weisswange schon früh:

„Das Kommando Spezialkräfte der Marine beschafft derzeit eine besondere Variante der Neun-Para-Pistole Glock 17 Generati-on 4. Die Pistole mit dem Schlagbolzen-schloss wird in der Bundeswehr als P9 A1 katalogisiert. Wesentlichen Hintergrund der Beschaffung bilden die Vorteile des Schlagbolzenschlosses im maritimen Ein-satzumfeld. So lässt sich die P9 A1 unter

Einmal um die ganze Welt

Sie hat in mehr Action-Filmen mitgespielt als die gesamte „Expendables“-Darstellerriege. Und sie ist weltweit im Einsatz, bei Militär und Polizei sowie im Sport: Die Glock. „Die“ Glock? Tatsächlich handelt es sich da nicht um eine, sondern eine ganze Familie von Pistolen. Die aber gelten als die berühmtesten der Welt: Ein Blick auf die Firma Glock, ihre Waffen und die Gründe ihres Erfolgs.

Die Bedeutung der Glock-Pistolen:

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Wasser zur Selbstverteidigung im Nächst-bereich einsetzen. Die P9 A1 wird jedoch die speziell für den Unterwasserkampf konstruierte Pfeilbündel-Pistole P11 von Heckler & Koch nicht ersetzen. Die P9 A1 verfügt über die maritime Ausstattung mit speziellem Federteller sowie die Zwei-Kilo-Feder. Markantestes Unterschei-dungskriterium zur Glock Generation 3, die bereits als „P9M“ (M = maritim) kata-logisiert ist und unter anderem bei der GSG 9 geführt wird, sind die austauschba-

ren Griffrücken. Weitere Ausstattungsde-tails sind ein vergrößerter Magazinhalter sowie ein vergrößerter Schlittenfanghebel mit Daumenau� age. Zudem verfügt die P9 A1 über eine nachtleuchtende Visie-rung mit U-Kimme. Die Magazinkapazität beträgt 17 Patronen 9 x 19 mm.“

Damit setzte die Firma Glock aus dem im gut 15 Kilometer vor Wien gelegenen Deutsch-Wagram einen weiteren Akzent in ihrer Erfolgsgeschichte. Diese brach-te 25 Modelle in vier Fertigungsgenera-tionen sowie sieben Kalibern hervor und führte 2007 zu der Meldung, die Marke von fünf Millionen weltweit verkaufter Pistolen sei überschritten. Denn „Glock“ ist heute vermutlich der berühmteste Kurzwaffennamen der Welt. In den USA haben sich Waffen dieses Fabrikats als beliebtester Kurzwaffentyp durchge-setzt. Nicht umsonst nannte Journalist Paul M. Barrett sein 2012 erschienenes Buch „Glock – The Rise of America’s Gun“. VISIER hat den Werdegang dieser Waf-fenfamilie stets beobachtet und nicht mit kritischen Worten gegeizt. Skepsis ist das eine – aber wer das Recht darauf beansprucht, muss abwägen und gege-benenfalls anerkennen. Im Fall Glock beginnt das mit der schlichtweg un-glaublich wirkenden Lebensleistung des Firmengründers Gaston Glock (*1929). Er machte die Selbstladepistole � t fürs 21. Jahrhundert und verwandelte sein als Vorhangstangen-Lieferant gegrün-detes Werk in ein Milliarden-Unterneh-men. Dabei begann er erst vor 35 Jahren mit Tüfteleien zu dem, was 1982 als Glock 17 serienreif war und 1983 als

„P 80“ seitens des österreichischen Bundesheeres als Ersatz für die Walther P 38 reglementiert wurde.

Heute hat Glock die Rolle inne, die vor 18 Jahrzehnten Samuel Colt beim Auf-kommen des Trommelrevolvers ausübte: Nicht nur, dass sein Name mit einer Waf-fenart gleichgesetzt wird, sondern auch, dass man ähnliche Konstruktio-nen anderer Firmen damit bezeichnet. Halt, mag mancher einwenden, erfun-den hat Glock den Kunststoff-Unterbau ja nun nicht. Flugs folgt der völlig kor-rekte Verweis auf Heckler & Koch und deren ab 1973 gefertigte VP-70. Jedoch brachte es die VP-70 in der aufs Militär gemünzten Variante mit der Option auf Drei-Schuss-Feuerstoß nur auf 3230

Ich bin beim Bund: Links die brandneue P9M A1 der Kampftaucher, rechts die vorn links am Schlitten mit P9M gestempelte GSG9-Pistole. Sie basiert auf der Glock 17 und gilt unter „Glockianern“ als eine der seltensten Versionen überhaupt.

Wie immer: Zerlegen ganz easy – Sicher-heitscheck, Schlitten in den Luger-Griff

nehmen und gut 3 mm nach hinten ziehen. Die zwei Mini-Zerlegeschieber

über dem Abzugsbügel abwärts ziehen und da halten. Schlitten nach vorn ab-ziehen. Erst die doppelte Vorholfeder,

dann den Lauf mit seiner nach unten offenen Steuerkurve entnehmen.

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Stück. Damit aber war das Thema Pisto-lengriffstück aus Kunststoff erst einmal weithin abgehakt, da augenscheinlich selbst von einem so innovativen Werk wie HK nicht realisierbar. Nur nicht für den Quereinsteiger und -denker Glock. Hier einige Gründe für seinen Erfolg:

1. Die Technik: Grundsätzlich erfand auch Glock nicht das, was sich für Selbstladepistolen als gängige Funkti-onsweise etabliert hatte. Auch seine Pistolen basieren auf dem guten, alten Colt-Browning-Prinzip, bei dem im Re-petieren der Lauf ein Stück zurückläuft, abkippt, wieder hochgeht und in die waagerechte Ausgangsposition zurück-� ndet. Jedoch verfeuert das in den USA als „standardmäßige Glock“ bekannte Modell 17 bis zu 17 Schuss und besteht aus nur 36 Teilen – zum Vergleich: Eine Colt M 1911 kommt auf über 50 Teile. Dann kam die Glock mit Schlagbolzen-schloss und teilvorgespanntem Abzug. Der ermöglichte auch ungeübten Poli-zisten bessere Trefferleistungen als der Spannabzug ihrer Revolver. Nächster Unterschied: Vom Start weg unterschie-den sich Glocks von der Masse der damals gängigen Kurzwaffen (nicht nur der Neun-Para-Kaliberliga) durch das Fehlen

eines außenliegenden, händisch spann-baren Hahnes sowie der ebenfalls manu-ell zu betätigenden Sicherungselemen-te. Was nicht heißt, dass Glock auf Sicherungen verzichtete – es gibt deren drei. Zwei im Waffeninneren, das dritte mit dem Abzug gekoppelt: Sobald man beim Schuss den Abzug betätigt, wird sie deaktiviert. Sonst ist dieses Element aktiv. Dieses Safety-Trio sorgte dafür, dass die Waffe sicher war, wenn sie das sein sollte. Und sich im Fall der Fälle nach dem Durchladen so einfach bedie-nen ließ wie ein Revolver. Also bloß durch Druck auf den Abzug und ohne an sonstige, mitunter verwirrende externe Elemente denken zu müssen.

2. Das äußere Design: Vom Start kam die Glock mit unverwechselbarer Li-nienführung – bei erfolgreichen Pro-dukten stets wesentlich. Hier besteht sie aus einem im Querschnitt fast schon quadratisch anmutenden Schlitten mit typischerweise senkrecht stehenden Durchlade-Riffelungen. Und das Griff-stück war universell ausgelegt, für die Zwecke eines Polizisten im Stress einer Notwehrlage ebenso wie für die eines Sportschützen, der alle Zeit der Welt zum Zielen hat. Griffwinkel und Form

zeigten sich auf modernste ergonomi-sche Kriterien ausgelegt. Das liegt zum einen an der tiefen konkaven Kehlung am Übergang von Schlitten zu Griffrü-cken und zum zweiten an der hinten un-ten breit ausladenden Handhabe. Dank beidem lässt sich die Glock sehr gut und ohne Nachzufassen ins Ziel richten.

3. Das Polymer-Griffstück: Das Ma-terial erforderte weniger Arbeitsschrit-te als Stahl oder Aluminium. Auch ver-zichtete Glock auf fertigungsintensive Elemente wie die Griffschalen. Abgese-hen von einem stählernen, für die Füh-rung des Schlittens unverzichtbaren Stahlelement bestand sein Griffstück aus einem Polymer-Teil. Vereinfacht for-muliert, besteht die Hauptarbeit im De-sign, im Abstimmen des Materials und dem Bau des Formwerkzeugs. Die Lauf-zeiten bei der eigentlichen Fertigung sind geringer als bei derjenigen für Me-tall-Griffstücke. So weit, so simpel – wenn man außen vor lässt, dass die Fir-ma Glock ihre Grundlagenarbeit zu einem Zeitpunkt leistete, als alle Welt es nicht für praktisch machbar hielt, ein Griffstück aus diesem Material hinzube-kommen. Mit anderen Worten: Die Ös-terreicher riskierten einiges durch das

Auf die Schippe genommen: Unter dem Glock-Quartett zwei der ebenfalls im Glock-Werk gefertigten Feldspaten. Auf dem linken Spaten liegen Glock 22 (o.) und Glock 23 (u.), beide in .40 S & W. Rechts verweilt Ihr entzücktes Auge auf den Modellen Glock 20 und Glock 29.

Zweierlei Maß: Die beiden neuesten Versionen – die große ist eine Glock 41

in .45 ACP, entwickelt aus dem G 34-Verschluss und dem G21-Griffstück. Die kleine eine G 42 und nach G 25 und G 28

das dritte Modell im Kaliber .380 ACP.

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Material. Als die Nachfrage ansprang, nutzten sie es auch, um Gewinn zu machen. So startete das Werk laut Barrett seine Ver-kaufskarriere in den USA um 1985/86 mit einem Grossistenpreis von 360 Dollar und einem empfohlenen Ladenpreis von 560 Bucks. Damit war die Glock 17 zum einen günstiger als vergleichbares Schießgerät aus den Kaliberbereichen Neun-Para und .38 Special/.357 Magnum. Zum anderen gestattete die mit der Materialwahl ein-hergehende Fertigungsweise höhere Ra-batte und damit unter dem Strich höhere Gewinne. Zum Teil lagen die Gewinnspan-nen wohl bei über 60 Prozent und damit dreimal so hoch wie bei den damals sonst in der Branche als erstklassig geltenden Ergebnissen.

3. Das Gespür des Inhabers: Eine gute Idee umzusetzen und zu einem Er-folg zu machen, ist etwas, das nur weni-ge fertig bringen. Das gelang Colt, das gelang Glock – auch wenn der ungestü-

me Amerikaner seine Karriere als Teen-ager begann, während der stille Öster-reicher erst in mittleren Jahren den Schritt vom mittelständischen Unter-nehmer zum Großindustriellen tat. Den-noch gibt es Gemeinsamkeiten: Colt trommelte so laut, bis seine Revolver-waffen bekannt waren. Auch ließ er cle-vere Handelsvertreter auf die Mensch-heit los. Und er leistete Vorbildliches beim Aufbau einer mechanisierten Pro-duktion. Ähnlich auch Glock: Nicht nur, dass er seine Waffe ersann, sondern auch, dass er ihre Herstellung größt-möglich automatisierte. Bis heute ach-tet Glock darauf, alle Teile inhäusig zu produzieren, womöglich nur auf intern entwickelten und gefertigten Maschi-nen. In seinem Landsmann Karl Walter fand er den Verkäufer, der für den Erfolg in den bei Feuerwaffen tonangebenden USA verantwortlich zeichnete: Das Duo baute ab Mitte der 1980er Jahre die Nie-derlassung in Smyrna (Georgia) auf und

brachte die Waffen bei den US-Polizei-behörden unter. Erstmals 1985 bei der Polizei von Colby in Kansas.

4. Die richtige Werbung: „Bad News is good News“ heißt ein alter Zeitungs-spruch – Hauptsache, man ist im Ge-spräch, das sorgt für kostenlose Rekla-me. Kaum war die erste Glock auf dem Markt, als die Debatte losging: Die idea-le Terroristenwaffe, hieß es, man könne sie wegen ihres hohen Kunststoffanteils gut in Flugzeuge schmuggeln. Auch sorgten manche Verkäufe im Vorderen Orient für hitzige Diskussionen. Das aber weckte erst das Interesse von US-Polizisten und -Schießtrainern. Letzte-re erwiesen sich für den Erfolg als maß-geblich. Denn damals fühlten sich viele mit sechsschüssigen Revolvern bewehr-te US-Polizisten „outgunned“ – unter-bewaffnet im Vergleich zu den oft mit Halbautomaten bewaffneten Verbre-chern. Da kam die Glock recht. Sie bot

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BENELLI – DER FÜHRENDE SPEZIALIST FÜR DYNAMISCHES FLINTENSCHIESSENGeneralimporteur für Deutschland: Manfred Alberts GmbH, Bielsteiner Str. 66, 51674 Wiehl · Tel.: (02262) 7221-0, Fax: -40 · [email protected] · Verkauf nur über den Fachhandel

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anderen Großen der Waffenwelt befasst sich mit Modellen, Fertigungszahlen und Varianten; sie bietet in Fällen wie dem von Colt auch den Blick auf Skanda-le. Derlei gab es auch bei Glock, etwa der Überfall von Charles M. J. „Panama-Charly“ Ewert auf Glock. Doch anders als sonst schwingt hier oft eine politische Komponente mit. Mancher verweist auf diverse, ebenfalls mit Glocks bewaffne-te Attentäter, sieht gar in seinen Pro-dukten ein Werkzeug des Bösen und be-legt sie mit Worten wie „unheimlich“. Aber das verkennt, dass das Andichten von bewussten Eigenschaften an tote Dinge ins Feld des Aberglaubens gehört. Und dass Glocks nicht nur millionenfach zur Bewaffnung von Soldaten und Ord-nungshütern gehören, sondern auch für Zigtausende friedfertiger Sportschüt-zen unverzichtbar sind. Längst gibt es da einen eigenen Aftermarket-Bereich, in dem man von der voll verstellbaren Austausch-Visierung über breitere Be-dienelemente bis hin zum metallenen Wechsel-Griffstück alles � ndet.

6. Designtreue: Jenseits allen Flairs ist da eine praktische Seite des Erfolgs. Natürlich sieht eine Glock 17 heute an-ders aus als in der Zeit vor 32 Jahren, als

Glocks Landsmann Falco mit „Der Kom-missar“ die Hitparaden stürmte. Weder gab es vorn und hinten gecheckerte Griffstücke, auch fehlten die Fingerril-len der Grifffront sowie die beiden Dau-menmulden im Griffstück. Und man konnte das Griffstück nicht durch Wech-selgriffrücken der jeweiligen Handgrö-ße anpassen, wie es etwa Walther 1996 mit der P 99 einführte und wie es Glock mit der Gen 4 vorstellte. Und dennoch: Eine Glock von heute folgt immer noch unverwechselbar dem, was sich ihr Er-� nder ausgedacht hat: Eine ergono-misch vorbildliche Polymerhandhabe, hohe Kapazität, drei mechanische Si-cherungen, möglichst simple Funktions-weise – bis jetzt kam niemand des We-ges, der das hätte übertreffen können.

Text: Matthias S. RecktenwaldFotos: Michael Schippers

und Matthias S. Recktenwald

Die Redaktion dankt den VISIER-Autoren Hamza Malalla und Dr. Jan-Phillipp Weiss-wange, die diesen Artikel mit Material un-terstützt haben. Und den Mitarbeitern der RUAG Ammotec GmbH (www.ruag.com/de) in Fürth für die leihweise zur Ver-fügung gestellten Waffen und die Engels-geduld bei deren Rücksendung.

Neu eingekleidet: Die G 17 (r.) ist quasi die Mutter aller Glocks. Daneben die um gut einen Zentimeter kürzere G 19, beide in 9 x 19 mm und in der 4. Fertigungsgeneration (Gen4). Darunter das bislang jüngste Buch zum Thema, verfasst von Paul M. Barrett.

Ich hab‘ Rücken: Typisch für die Gen 4 ist nicht nur die neue Griffstruktur, sondern auch die

erstmals bei Glock gegebene Möglichkeit, die Griffrücken auszuwechseln und so die Waffe unterschiedlichen Handgrößen anzupassen.

eine hohe Kapazität und war auch unter Stress leicht zu bedienen. Landauf, landab bestellten Ordnungshüter die neuen Waffen. Und natürlich blieben die Vorteile auch dem polizeilichen Gegen-über nicht verborgen. Binnen weniger Jahre wurde „Glock“ bekannt. Ein Name, der sich in Rap-Songs ebenso wieder-fand wie in Action-Krachern aus Holly-wood. Der allgemeinen Lesart gemäß kam die Glock so zu ihrem Leinwandde-büt: Filmwaffen-Ausstatter Michael Pa-pac brachte sie 1990 im zweiten Teil der „Stirb Langsam“-Filmreihe mit Bruce Willis unter. Die Filmfans der Waffenwelt schmunzeln. War doch alles falsch, was Willis im Film über die Glock von sich gab: Weder gab es eine „Glock Sieben“, noch stammte sie aus Deutschland oder bestand gar aus Keramik. Viel wichtiger aber: Zu der Zeit war die Glock kein Film-neuling mehr. Hatte sie doch 1989 ihren ersten Zelluloidauftritt hingelegt: in „Johnny Handsome“ mit Mickey Rourke, Ellen Barkin und (einem herrlich � esen) Morgan Freeman. Seitdem lässt sie sich aus dem Kino nicht mehr wegdenken.

5. Der Nimbus: Er speist sich aus dem Vorangegangenen. Sorgt dafür, dass man sich an Glock reibt. Die Literatur zu

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