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terung des Zustandes um mehrere Tage aufzuhalten. AuBerdem dfirfte eine Albumintherapie temporfir die Gesamtsituation for eine bevorstehende Ent- bindung verbessern. 26. H. Riedel, G. M. Eisenbach, R. Haeckel (Hannover): Die Bedeutung der Grenzwerte der Itarnsiiurekonzentration im Serum fiir die Friiherkennung der EPtt-Gestose Seit den Untersuchungen von Redman ist bekannt, dab ein Zusammenhang zwischen der Harnsfiurekonzentration im Serum der Mutter und der perinatalen Mortalitfit besteht. Wir konnten als Ergebnis einer prospektiven Studie zeigen, dab bereits nach der 16. SSW bei Patientinnen mit EPH-Gestose signifikant h6here Harnsfiu- rewerte als bei Normalschwangeren gemessen werden. Eine Korrelation zur Perinatalen Mortalit~t bestand bei uns nicht, da wir bei Zeichen der drohenden intrauterinen Asphyxie bereits ab 32. SSW eine Sectio caesarea durchfiihren. Risikoffille werden frfihzeitig stationfir aufgenommen und langfristig fiberwacht. Ein Indikator for die stationfire Aufnahme ist die Harnsfiurekonzentration im Serum. Diese liegt bei normaler Schwangerschaft unter der for Nichtschwangere gOltigen Normwertgrenze. Die Entscheidungsgrenze for die Einordnung als Risikoschwangere war for die Harnsfiurekonzentration im Serum bisher nicht bekannt. Wir haben diese Grenze aus den Ergebnissen unserer prospektiven Studie errechnet. Wir haben im Rahmen unserer Studie 102 Patientinnen mit EPH-Gestose unterschiedlicher Schweregrade und 29 Frauen mit normaler Schwangerschaft untersucht. Die Unterscheidung in leichte, mittelschwere und schwere Gestose erfolgte mit dem Gestoseindex yon Goecke und Schwab Neben zahlreichen anderen Parametern wurde auch die Harnsfiurekonzen- tration im Serum gemessen. Die Bestimmung erfolgte enzymatisch mit Urikase nach der Methode von Haeckel. TabeHe 1. Entscheidungsgrenzen der Harns/iurekonzentration im Serum (~tmol/1) zur Frfiherken- nung der EPH-Gestose mit drei verschiedenen Techniken Vor der 32. Schwangerschaftswoche (32. SSW eingeschlossen) Nach der 32. Schwangerschafts- woche ROC- Effizienz- I (BIT) Emp- Effizienz- I (BIT) Emp- Kurve Test fohlen Test fohlen Leichte 212 220 222 220 235 291 265 Gestose Kontroll- Kontroll- bereich bereich Mittel- 268 268 268 270 315 313 315 schwere Risiko- Risiko- Gestose bereich bereich Schwere 310 310 310 310 390 390 390 Gestose 449

Die Bedeutung der Grenzwerte der Harnsäurekonzentration im Serum für die Früherkennung der EPH-Gestose

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Page 1: Die Bedeutung der Grenzwerte der Harnsäurekonzentration im Serum für die Früherkennung der EPH-Gestose

terung des Zustandes um mehrere Tage aufzuhalten. AuBerdem dfirfte eine Albumintherapie temporfir die Gesamtsituation for eine bevorstehende Ent- bindung verbessern.

26. H. Riedel, G. M. Eisenbach, R. Haeckel (Hannover): Die Bedeutung der Grenzwerte der Itarnsiiurekonzentration im Serum fiir die Friiherkennung der EPtt-Gestose Seit den Untersuchungen von Redman ist bekannt, dab ein Zusammenhang zwischen der Harnsfiurekonzentration im Serum der Mutter und der perinatalen Mortalitfit besteht.

Wir konnten als Ergebnis einer prospektiven Studie zeigen, dab bereits nach der 16. SSW bei Patientinnen mit EPH-Gestose signifikant h6here Harnsfiu- rewerte als bei Normalschwangeren gemessen werden. Eine Korrelation zur Perinatalen Mortalit~t bestand bei uns nicht, da wir bei Zeichen der drohenden intrauterinen Asphyxie bereits ab 32. SSW eine Sectio caesarea durchfiihren. Risikoffille werden frfihzeitig stationfir aufgenommen und langfristig fiberwacht. Ein Indikator for die stationfire Aufnahme ist die Harnsfiurekonzentration im Serum. Diese liegt bei normaler Schwangerschaft unter der for Nichtschwangere gOltigen Normwertgrenze.

Die Entscheidungsgrenze for die Einordnung als Risikoschwangere war for die Harnsfiurekonzentration im Serum bisher nicht bekannt. Wir haben diese Grenze aus den Ergebnissen unserer prospektiven Studie errechnet. Wir haben im Rahmen unserer Studie 102 Patientinnen mit EPH-Gestose unterschiedlicher Schweregrade und 29 Frauen mit normaler Schwangerschaft untersucht. Die Unterscheidung in leichte, mittelschwere und schwere Gestose erfolgte mit dem Gestoseindex yon Goecke und Schwab

Neben zahlreichen anderen Parametern wurde auch die Harnsfiurekonzen- tration im Serum gemessen. Die Bestimmung erfolgte enzymatisch mit Urikase nach der Methode von Haeckel.

TabeHe 1. Entscheidungsgrenzen der Harns/iurekonzentration im Serum (~tmol/1) zur Frfiherken- nung der EPH-Gestose mit drei verschiedenen Techniken

Vor der 32. Schwangerschaftswoche (32. SSW eingeschlossen)

Nach der 32. Schwangerschafts- woche

ROC- Effizienz- I (BIT) Emp- Effizienz- I (BIT) Emp- Kurve Test fohlen Test fohlen

Leichte 212 220 222 220 235 291 265 Gestose Kontroll- Kontroll-

bereich bereich

Mittel- 268 268 268 270 315 313 315 schwere Risiko- Risiko- Gestose bereich bereich

Schwere 310 310 310 310 390 390 390 Gestose

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Page 2: Die Bedeutung der Grenzwerte der Harnsäurekonzentration im Serum für die Früherkennung der EPH-Gestose

Die Grenzwerte ffir die Einordnung als Risikoschwangere wurden aus unseren Untersuchungsergebnissen errechnet. Es wurden drei verschiedene statistische Verfahren angewandt, die etwas fiber die Effizienz eines Labor- parameters zur Differenzierung eines Patientenkollektivs aussagen: die ROC-Kurve, der Effizienztest und der Informationsinhalt. Da die Harns~iure- konzentration auch in der normalen Schwangerschaft nach der 32. Schwan- gerschaftswoche ansteigt, werden die Grenzwerte fiir die Zeit vor und nach der 32. SSW getrennt angegeben (Tabelle 1).

Bis zur 32. SSW muB die Harns/iurekonzentration zwischen 220 und 270 ~tmol/1 und nach der 32. SSW zwischen 265 und 315 ~tmol/1 als kontrollbedfirftig angesehen werden (KontroUbereich). Der Wert sollte bei der nfichsten Routinekontrolle nochmals fiberprfift werden. Werte, die bis zur 32. SSW 270 ~tmol/1 und nach der 32. SSW 315 ~tmol/1 fiberschreiten, liegen im Risikobereich und erfordern eine strenge klinische und Laborkontrolle.

Die Harns~iurekonzentration im Serum ist in Verbindung mit dem Blutdruck ein nfitzlicher Parameter zur Frfiherkennung des Risikos der EPH-Gestose. Das Risiko ist jedoch nur dann zu erkennen, wenn die ffir die Schwangerschaft deutlich niedriger liegenden Grenzwerte berficksichtigt werden.

27. K. Vetter, P. J. Keller (Ziirich): SP-1 bei normalen Schwangerschaften und bei schwerer EPH-Gestose Das im Trophoblast gebildete fll-Glykoprotein SP-1 kann wie das HCG schon sehr frfih in der Schwangerschaft nachgewiesen werden. Seine Serumkonzen- tration betr~igt etwa das 20fache des HPL, wobei seine Halbwertszeit mit mehr als 30 Std sehr lang ist. lSlber seine Bedeutung gibt es bislang nur Spekulationen; am ehesten liegt eine Verbindung mit der Funktion des Trophoblasten vor. Methodisch sind noch nicht alle Probleme beseitigt: so ist bekannt, dab auch ein a2-Plasmaprotein SP-l-spezifische Antigendeterminanten aufweist.

Um den klinischen Weft von SP-1-Bestimmungen abzuklfiren, wurde anhand von fiber 300 Einzelwerten ein Normalbereich mit Median, 10. und 90.

TabeHe 1. SP1 und HPL bei Schwangeren mit EPH-Gestose

SP1 ~' S P 1 - SP1 ~,

HPL 1' GI: 6 (PE, Rh) > 75 P ?

HPL

HPL

GI: 6 (PE) < 10. P 5 <25 . P 9 <25 . P

GI: 7 (PE) < 10. P GI: 8 5 < 3. P 7 9 < 3. P 8

6 7 (PE)

< 3. P <10 . P < 3. P? <10 . P

KendaU's Tau B = 0,69 p < 0,01 GI: Gestoseindex; P: Perzentile; PE: Pr~eklampsie; Rh: Rhesusinkompatibilit~it

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