2
300 Berieht: Spezielle analytische Methoden. setzten definierten Kobaltmengen zeigten eine gute Reproduzierbarkeit der Werte. Ferner wurden Kobaltbestimmungen yon 129 Proben verschiedenster Futtergri~ser und 53 Futtermischungen ausgefiihrt, deren Gehalte zwischen 0,03--0,25 mg Co/kg Probe lagen. H. PO~L. Spuren yon Kobalt in biologischem Material (Gri~n/utter, Getreide, Leber) sowie im Boden erfaBt W. E. NIC~OL 1 colorimetrisch unter Verwendung yon 1-Nitroso-2- naphthol. Vorhandenes Eisen wird zum grSl3ten Tell als Phosphat gef~llt. Der Rest wird wie unten angegeben entferut. In allen F~llen, wo natfirlich vorhandenes Phosphat zur Eisenf~llung nieht ausreicht, z. B. bei Bodenproben, wird ein grol]cr Teil des Eisens vor der Phosphatf~llung mit ~ther-Salzs~ure extrahiert. Die maxi- male Absorption des stabilen Koba]tkomplexes liegt bei 400 m/~. Vergleiche mit der o-Nitrosokresolmethode best~tigen die Genauigkeit des vorgeschlagenen Ver- fahrens. - - Ausfi~hrung. Das zu untersuehende Material (mit 0,2--6,0/~g Co) wird in einer Pt-Sehale ira Muffelofen verascht, wobci Leberproben (30 g Nal]gewicht) vor dem Erhitzen mit 1 ml konz. Sehwefels~ure behandelt werden. SiOe wird mit Flul3s~ure entfernt, die weitere Behandlung der Probe geschieht entsprechend der Vorschrift yon R.L. Gn~ooRv, C. J. NORRIS und G. H. ELLIS 2 wie folgt: Man gibt die LSsung oder einen angemessenen aliquoten Teil in ein hohes 300 mLBecher- glas, bringt das Volumen auf etwa 100 ml, gibt einige Tropfen 3%iges Wasser- stoffperoxyd zu und erhitzt zum Sieden. Eine nach Zusatz yon 5 ml 50~ NatriumacetatlSsung auftretende Trfibung wird mit einigen Tropfen Salzsi~ure zum Versehwinden gebraeht. Man gibt nun 10 ml einer frisch bereiteten 30%igen HarnstofflSsung zu und kocht so lange, bis der p~-Wert auf 3,5--3,9 angestiegen ist. Der entstandene Niederschlag wird sofort abfiltriert, das Filtrat in einem 125 ml- Scheidetrichter gesammelt. Zu dem warmen Filtrat gibt man 5 ml der Reagens- 15sung (0,5 g 1-Nitroso-2-naphthol in 1000 ml 0,1 n Natronlauge) und extrahiert, wenn nach Zusatz der Reagensl6sung kein Niederschlag auftrat, naeh 1 Std einmal mit 30 ml Kohlenstofftetraehlorid (Reinigung des Extraktes wie unten beschrieben). Tritt dagegen ein geringer Niedersehlag auf (Kupfer, Eisen, Palladium) wird ein- real mit 10ml und 4real mit je 5 m] CC14extrahiert. Jeder Extrakt wird nachein- ander in 6 Seheidetriehtern, welche in der Reihenfolge ihrer Nennung 10 ml konz. Salzs~ure, 20 ml Wasser, 2real 10 ml ~thanol-Natronlauge (1 VoL-Teil 95%iger Alkohol + 1 Vol.-Teil 0,1 n Natronlauge) nnd 2real 20 ml Wasser enthalten, ge- waschen. Nachdem die beiden ersten Extrakte Scheidetrichter Nr. 4 passiert haben, gibt man die Waschfliissigkeit des Trichters in Scheidetrichter Nr. 3 und ersetzt sie durch ffische alkoholische ~Tatronlauge. Die Oberfiihrung w~l~riger Phase yon einem zum andern Scheidetrichter muB verhindert werden. Die vereinigten Ex- trak~e werden dann auf etwa 2 ml eingedampft, in ein kleines Mel~kSlbchen fiber- gefiihrt und mit Tetraehlorkohlenstoff auf Volumen (z. B. auf 5 ml) gebracht. Die Farbintensit~t wird bei 400 m# gemessen, ein Blindversuch ist ebenso durchzu- fiihren. Der Kobaltgehalt ist einer Eichkurve zu entnehmen. H. SCHMIDT. Die Bestimmung yon Nitrofurazon (5-Nitro-2-furaldehydsemicarbazon), das Futtermitteln fiir Geflfigel zu 0,0055% zugesetz~ wird, erfolgt nach V. R. ELLS, E. S. ~cKAu und It. E. PAVL 3 am besten nach folgender Methode: Das Futter- mittel wird so rein als mSglieh gemahlen. In einem mit Watte verstopften Filter- trichter extrahiert man nun 9,1 g Futtermittel (~ 0,5 mg Nitrofurazon) nachein- ander mit folgenden 50--60~ heil~en LSsungsmitteln: 1. 60 ml Skellysolve C, 1 Canad. J. Chem. 31, 145--149 (1953). Dept. of Agriculture, Ottawa (Canada). J. Assoc. off. agrie. Chemists 34, 710 (1951). J. Assoc. off. agric. Chemists 86, 417--421 (1953). Eaton Lab., Inc., Nor- wich, N.Y. und State Dept. of Agricult., Columbus, Ohio (USA.).

Die Bestimmung von Nitrofurazon

  • Upload
    j-koch

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

300 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

setzten definierten Kobaltmengen zeigten eine gute Reproduzierbarkeit der Werte. Ferner wurden Kobaltbestimmungen yon 129 Proben verschiedenster Futtergri~ser und 53 Futtermischungen ausgefiihrt, deren Gehalte zwischen 0,03--0,25 mg Co/kg Probe lagen. H. PO~L.

Spuren yon Kobalt in biologischem Material (Gri~n/utter, Getreide, Leber) sowie im Boden erfaBt W. E. NIC~OL 1 colorimetrisch unter Verwendung yon 1-Nitroso-2- naphthol. Vorhandenes Eisen wird zum grSl3ten Tell als Phosphat gef~llt. Der Rest wird wie unten angegeben entferut. In allen F~llen, wo natfirlich vorhandenes Phosphat zur Eisenf~llung nieht ausreicht, z. B. bei Bodenproben, wird ein grol]cr Teil des Eisens vor der Phosphatf~llung mit ~ther-Salzs~ure extrahiert. Die maxi- male Absorption des stabilen Koba]tkomplexes liegt bei 400 m/~. Vergleiche mit der o-Nitrosokresolmethode best~tigen die Genauigkeit des vorgeschlagenen Ver- fahrens. - - Ausfi~hrung. Das zu untersuehende Material (mit 0,2--6,0/~g Co) wird in einer Pt-Sehale ira Muffelofen verascht, wobci Leberproben (30 g Nal]gewicht) vor dem Erhitzen mit 1 ml konz. Sehwefels~ure behandelt werden. SiOe wird mit Flul3s~ure entfernt, die weitere Behandlung der Probe geschieht entsprechend der Vorschrift yon R.L. Gn~ooRv, C. J. NORRIS und G. H. ELLIS 2 wie folgt: Man gibt die LSsung oder einen angemessenen aliquoten Teil in ein hohes 300 mLBecher- glas, bringt das Volumen auf etwa 100 ml, gibt einige Tropfen 3%iges Wasser- stoffperoxyd zu und erhitzt zum Sieden. Eine nach Zusatz yon 5 ml 50~ NatriumacetatlSsung auftretende Trfibung wird mit einigen Tropfen Salzsi~ure zum Versehwinden gebraeht. Man gibt nun 10 ml einer frisch bereiteten 30%igen HarnstofflSsung zu und kocht so lange, bis der p~-Wert auf 3,5--3,9 angestiegen ist. Der entstandene Niederschlag wird sofort abfiltriert, das Filtrat in einem 125 ml- Scheidetrichter gesammelt. Zu dem warmen Filtrat gibt man 5 ml der Reagens- 15sung (0,5 g 1-Nitroso-2-naphthol in 1000 ml 0,1 n Natronlauge) und extrahiert, wenn nach Zusatz der Reagensl6sung kein Niederschlag auftrat, naeh 1 Std einmal mit 30 ml Kohlenstofftetraehlorid (Reinigung des Extraktes wie unten beschrieben). Tritt dagegen ein geringer Niedersehlag auf (Kupfer, Eisen, Palladium) wird ein- real mit 10ml und 4real mit je 5 m] CC14 extrahiert. Jeder Extrakt wird nachein- ander in 6 Seheidetriehtern, welche in der Reihenfolge ihrer Nennung 10 ml konz. Salzs~ure, 20 ml Wasser, 2real 10 ml ~thanol-Natronlauge (1 VoL-Teil 95%iger Alkohol + 1 Vol.-Teil 0,1 n Natronlauge) nnd 2real 20 ml Wasser enthalten, ge- waschen. Nachdem die beiden ersten Extrakte Scheidetrichter Nr. 4 passiert haben, gibt man die Waschfliissigkeit des Trichters in Scheidetrichter Nr. 3 und ersetzt sie durch ffische alkoholische ~Tatronlauge. Die Oberfiihrung w~l~riger Phase yon einem zum andern Scheidetrichter muB verhindert werden. Die vereinigten Ex- trak~e werden dann auf etwa 2 ml eingedampft, in ein kleines Mel~kSlbchen fiber- gefiihrt und mit Tetraehlorkohlenstoff auf Volumen (z. B. auf 5 ml) gebracht. Die Farbintensit~t wird bei 400 m# gemessen, ein Blindversuch ist ebenso durchzu- fiihren. Der Kobaltgehalt ist einer Eichkurve zu entnehmen. H. SCHMIDT.

Die Bestimmung yon Nitrofurazon (5-Nitro-2-furaldehydsemicarbazon), das Futtermitteln fiir Geflfigel zu 0,0055% zugesetz~ wird, erfolgt nach V. R. ELLS, E. S. ~cKAu und It. E. PAVL 3 am besten nach folgender Methode: Das Futter- mittel wird so rein als mSglieh gemahlen. In einem mit Watte verstopften Filter- trichter extrahiert man nun 9,1 g Futtermittel (~ 0,5 mg Nitrofurazon) nachein- ander mit folgenden 50--60~ heil~en LSsungsmitteln: 1. 60 ml Skellysolve C,

1 Canad. J. Chem. 31, 145--149 (1953). Dept. of Agriculture, Ottawa (Canada). J. Assoc. off. agrie. Chemists 34, 710 (1951). J. Assoc. off. agric. Chemists 86, 417--421 (1953). Eaton Lab., Inc., Nor-

wich, N.Y. und State Dept. of Agricult., Columbus, Ohio (USA.).

3. Auf Pharmazie bezfigliche. 301

2 .25 ml einer Misehung aus Skellysolve C und Tetraehlorkoblenstoff 1 : 1, 3. 50 ml Tetrachlorkohlenstoff, 4. 25 ml der 1 : 1 Misehung, 5. 25 ml Skellysolve B. Sehlieg- lich saugt man Luft dutch das Filter bis die extrahierte Subs~anz troeken ist, die nun vorsichtig mit absoluten J~thylMkohol yon 50--60~ C ausgezogen wird. In 30 rain soll man 100 ml Extrakt gewinnen (Vorsieht, Lichtschutz!), dessen Ab- sorption bei 3650 ~_ zu messen ist. Der Bereehnung legt man Iiir reines Nitrofurazon

den Wert E 1% = 870 zugrunde. J. Kocm l c m

3. A u f P h a r m a z i e b e z f i g l i c h e M e t h o d e n .

Allgemeines fiber Arzneimittelanalyse. L. DOMA~GE ~ berichtet fiber die man- nigfachen Sehwierigkeiten der Arzneimittelprfifung und hebt zun~chst die Bedeu- tung der B,f~higung des Analytikers hervor. Je nach der chemischen Familie, der die zahlreichen chemischen Substanzen angehSren, arbeitet man mit dem ffir diese Familie spezifischen Analysenverfahren. So k5nnen z. B. versehiedene Sulfonamide quanti tat iv leicht nach ~[ARSHALL colorimetrisch bestimmt werden. Liegt jedoch ein Gemiseh yon Sulfonamiden vor, so erlaubt die Papierchromatogr~phie eine quMi- tat ive Tr~nnung, an die eine quantitative Bestimmung angesehlossen werden kann. Aueh auf physiologische Analysenmethoden wird mitunter zuriiekgegriffen, z .B. im Fall yon Oestrogenen, wo die physiologisch aktive Gruppe im Molekfil auch colorimetriseh erfM~t werden kann. Es folgt eine kurze Ubersieht einer Analyse eines Gemisehes yon Antipyretica und An~lgetica, fiber die der Verf. und A. PIN- GUST ~ ausfiihrliche Vorschrfften verSffentlicht haben. H. CmCISTE~SE~.

Zur Bestimmung yon Kalomel in Arzneimitteln~ welche pflanzliche Drogen enthalten, sehlagen L. DO~NGE und L)~URE SECUI~ 3 eine neue lYlethode vor. Die Probe (0,06--9,12 g Hg2C12), die nich~ mehr als 0,25 wiegen soll, wird mit 10 g Na- oder K-persulfat, 100 ml Wasser und 20 ml Natronlauge versetzt, 1 Std lang h~ufig umgeschiittelt, dann 2 Std auf siedendem Wasserbad belassen, Dabei werden die Arzneitr~gerstoffe usw. pflanzIicher Kerkunft zerst5rt. Nach ErkMten werden noch- rams 10 ml Natronlauge und dann 10 ml FormMdehyd (40~o ig) zugesetzt, was eine quantitative t~eduktion des Queeksilber-Ions zu Quecksilber bewirkt. Nuch 15stfin- digem Stehen wird filtriert und 3 real mit je 25 ml verdfinnter Natronlauge (1:20) gewaschen. Der Quecksilberniederschlag wird dann mit 20 ml Essigs~ure (1:1) versetzt, in 0,1 n JodlSsung gelSst und das iiberschfissige Jod mit 0,1 n Natrium- thiosulfatlSsung zuriicktitriert. H. CK~ISTENSE~.

Die Best immung yon Bromoform in Sirupen und Pillen wurde yon J. v ~ EsPE~ 4 verbessert. Bisher wurden n~m|ich die HMogenide vor und naeb der Ver- seifung mit Lauge nach V O L ~ D ermittelt und aus der Differenz beider Werte die Menge Bromoform ausgerechnet. Bei manehen Sirupen mit geringer Bromoform- konzentr~tioa oder bei Pi]len aus pflanzlichen Extrakten versagt die VOLH~Dsche Methode mehr oder weniger. Der Verf. trennt daher das Bromoform durch Destilla- tion mit Alkohol. Der Sirup wird direkt mit Alkohol versetzt; Pillen l ~ t man in etwa 30 ml Wasser ~zerfallen und ffigt dann Alkohol zu. Um eine Zersetzung des Bromoforms zu vermeiden, wird die LSsung der Probe zuerst mit 0,1 n NaOH- LSsung gegen Phenolphthalein neutrMisiert und dann mit 10~oiger Weins~ure-

China. anMytique 35, 133--134 (1953). Ann. pbarm, frang. 9, 651 (1951); vgl. diese Z. 138, 228 (1953).

a Ann. pharmac, ffan~. 11, 193--197 (1953); Lab. national de Contr61e des lV[6dicaments, Paris.

J. Pharmac. Belgique, N. S., 7, 4 5 6 ~ 5 7 (1952). Lab. National Codex.