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2. Qualitative und quantitative Analyse 445 angreift (Bhndbestimmungen sind notwendig). Der Titer der alkoho]. Essigsi~ure- 16sung bedarf einer hiiufigen Nachprfifung. -- Formamid und dessen Homologe lassen sich mit einem Fehler yon l~ nach A gut titrieren. HShere sek. Formamide ver]angen eine Verseifung mit 1 n (start 0,5 n) Alkali. H6here tert. Formamide kSrmen naeh diesem Verfahren nicht gut verseift werden. Naeh ]3 kSnnen prim. u. sek. Amide tier Essigs~ure vollstindig verseift werden, ebenso N,N-])imithylamide, tert. Amide jedoch viel schwieriger. ])aher kann keine a]lgemeine Verseifungs- und ]3estimmungsmethode fiir a]le Amide entwickelt werden. Verseffbare Ester und Ni- trile stSren die Bestimmung. Nitrosamine (Amide der HNO~) und h6here tert. Amide (ausgcnommen N,N-Dimethylamide) werden durch iithanolisehes Alkali praktisch nieht verseift. ])aher ist das vorgeschlagene Verfahren fiir die Bestimmung der Formamide in Gegenwart yon Nitrosaminen und h6heren tert. Amiden in einigen Spezialfillen praktiseh yon Weft. Enth~lt die PriiflSsung freie Sauren, so bestimmt man sie dutch vorherige Titration mit alkoho]. Alkalil6sung und Thymolphthalein. ]-Iierbei werden Aminsalze auch wie Siiuren titriert, w~hrend freie Amine nicht mittitriert werden, so dal~ das Verfahren aueh zur Bestimmung yon Amiden in Gegenwart freier Amine geeignet ist. i ~. anal. Chim. 12, 540--544 (1957) [Russiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Zdanov- Univ. Leningrad. A.v. WILPERT Die Bestimmung von Oxyalkylengruppen in Glykolen und in Glykol- und Poly. glykoliithern und -estern griinden S. SIGOIA, A. C. ST~KE jr,, J. J. GAI~ISjr. und C. ~. STAttL t auf die Umsetzung mi~ Jodwasserstoffsiure, wobei j e (CH2CH~O)- Gruppe fiber die Dij odverbindung (JCH~CI-I2J) als Zwis chenprodukt 1 MolekfilAthy]en oder Propylen und 1 ~olekiil J2 entstehen. ])as frei gewordene Jod wird mit Thiosulfat- ]Ssung titriert. ])as Verfahren liefert ffir 1,2-])ihydroxyverbindungen [_4thylenglykol, Propylenglykol, Polypropylenflykol, Polygthylenglykol (Carbowax 400), Digthylen- glykolmonobutylgther (Butylearbitol), Digthylenglykolmonomethylgther (Methyl- carbitol), StearinsSureester yon PolySthylen- oder Polypropylenglykol usw.] gute Resultate. Fiir die Bestimmung yon Stoffen mit mehr als 2 Ott-Gruppen (Glycerin, ])extrose usw.) oder auch yon Verbindungen mit 2 nieht benachbarten OH-Gruppen (z. B. 1,4-Butandiol) ist das Verfahren nieht geeignet. -- Aus/iihrung. Die ver- wendete 55--58~ Jodwasserstoffs~ure soll etwas freies Jod enthalten, da dies niedrige Blindwerte und genaue Resultate bewirkt. 5 ml der Siure sol]en aber nieht mehr als 10 m] 0,1 n Thiosulfatl6sung verbrauchen. Man setzt eine Probenmenge, die 0,001--0,002 h[olen der Oxyalky]engruppe entspricht, in einem Rundkolben tropfenweise zu 5 ml der Jodwasserstoffsiiure, setzt den Sehliffkfihler auf den Kolben nnd leitet durch einen Seitenarm einen CO~-Strom (1--5 Blasen/see) ein. Nach Luft. verdriingung wird erhitzt und vorsiehtig 90 rain gekocht. Gleiehzeitig wird ein Blindversueh angesetzt und ebenso behandelt. Vorteflhaft ist es, das CO~-Gas aus derselben F!asche in Probe und Blindversueh einzuleiten, da zuweflen Sauerstoff enthalten sein kann, der dann im Blindversueh erfal~t wird. Nach 90 rain lii3t man durch den Kfihler 15 ml 20~ Kaliumjodid]6sung zulaufen, um etwa angesetzte Kristalle yon Jod aufzulSsen. ])ann wird noch 2real mit 10 ml Wasser naehge- wasehen und der gesamte Kolbeninhalt in einen Erlenmeyer-Kolben gegeben. Man titriert anschlieBend mit 0,1 n Thiosulfatl6sung bis zum Verschwinden der Jodf~irbung. Etwa entstandene Ausseheidungen lassen sich in Methanol 16sen nnd das eingeschlossen gewesene Jod wird wieder mit 0,1 n ThiosulfatlOsung titriert. 1 Analyt. Chemistry 30, 115--116 (1958). General Anilin & Film Corp., Easton, Pa. (USA). B. I~OSSMAN~

Die Bestimmung von Oxyalkylengruppen in Glykolen und in Glykol- und Polyglykoläthern und -estern

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Page 1: Die Bestimmung von Oxyalkylengruppen in Glykolen und in Glykol- und Polyglykoläthern und -estern

2. Qualitative und quanti tat ive Analyse 445

angreift (Bhndbestimmungen sind notwendig). Der Titer der alkoho]. Essigsi~ure- 16sung bedarf einer hiiufigen Nachprfifung. - - Formamid und dessen Homologe lassen sich mit einem Fehler yon l~ nach A gut titrieren. HShere sek. Formamide ver]angen eine Verseifung mit 1 n (start 0,5 n) Alkali. H6here tert. Formamide kSrmen naeh diesem Verfahren nicht gut verseift werden. Naeh ]3 kSnnen prim. u. sek. Amide tier Essigs~ure vollstindig verseift werden, ebenso N,N-])imithylamide, tert. Amide jedoch viel schwieriger. ])aher kann keine a]lgemeine Verseifungs- und ]3estimmungsmethode fiir a]le Amide entwickelt werden. Verseffbare Ester und Ni- trile stSren die Bestimmung. Nitrosamine (Amide der HNO~) und h6here tert. Amide (ausgcnommen N,N-Dimethylamide) werden durch iithanolisehes Alkali praktisch nieht verseift. ])aher ist das vorgeschlagene Verfahren fiir die Bestimmung der Formamide in Gegenwart yon Nitrosaminen und h6heren tert. Amiden in einigen Spezialfillen praktiseh yon Weft. Enth~lt die PriiflSsung freie Sauren, so bestimmt man sie dutch vorherige Titration mit alkoho]. Alkalil6sung und Thymolphthalein. ]-Iierbei werden Aminsalze auch wie Siiuren titriert, w~hrend freie Amine nicht mitti triert werden, so dal~ das Verfahren aueh zur Bestimmung yon Amiden in Gegenwart freier Amine geeignet ist.

i ~. anal. Chim. 12, 540--544 (1957) [Russiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Zdanov- Univ. Leningrad. A.v. WILPERT

Die Bestimmung von Oxyalkylengruppen in Glykolen und in Glykol- und Poly. glykoliithern und -estern griinden S. SIGOIA, A. C. ST~KE jr,, J. J. GAI~IS jr. und C. ~ . STAttL t auf die Umsetzung mi~ Jodwasserstoffsiure, wobei j e (CH2CH~O)- Gruppe fiber die Dij odverbindung (JCH~CI-I2J) als Zwis chenprodukt 1 MolekfilAthy]en oder Propylen und 1 ~olekii l J2 entstehen. ])as frei gewordene Jod wird mit Thiosulfat- ]Ssung titriert. ])as Verfahren liefert ffir 1,2-])ihydroxyverbindungen [_4thylenglykol, Propylenglykol, Polypropylenflykol, Polygthylenglykol (Carbowax 400), Digthylen- glykolmonobutylgther (Butylearbitol), Digthylenglykolmonomethylgther (Methyl- carbitol), StearinsSureester yon PolySthylen- oder Polypropylenglykol usw.] gute Resultate. Fiir die Bestimmung yon Stoffen mit mehr als 2 Ott-Gruppen (Glycerin, ])extrose usw.) oder auch yon Verbindungen mit 2 nieht benachbarten OH-Gruppen (z. B. 1,4-Butandiol) ist das Verfahren nieht geeignet. - - Aus/iihrung. Die ver- wendete 55--58~ Jodwasserstoffs~ure soll etwas freies Jod enthalten, da dies niedrige Blindwerte und genaue Resultate bewirkt. 5 ml der Siure sol]en aber nieht mehr als 10 m] 0,1 n Thiosulfatl6sung verbrauchen. Man setzt eine Probenmenge, die 0,001--0,002 h[olen der Oxyalky]engruppe entspricht, in einem Rundkolben tropfenweise zu 5 ml der Jodwasserstoffsiiure, setzt den Sehliffkfihler auf den Kolben nnd leitet durch einen Seitenarm einen CO~-Strom (1--5 Blasen/see) ein. Nach Luft. verdriingung wird erhitzt und vorsiehtig 90 rain gekocht. Gleiehzeitig wird ein Blindversueh angesetzt und ebenso behandelt. Vorteflhaft ist es, das CO~-Gas aus derselben F!asche in Probe und Blindversueh einzuleiten, da zuweflen Sauerstoff enthalten sein kann, der dann im Blindversueh erfal~t wird. Nach 90 rain lii3t man durch den Kfihler 15 ml 20~ Kaliumjodid]6sung zulaufen, um etwa angesetzte Kristalle yon Jod aufzulSsen. ])ann wird noch 2real mit 10 ml Wasser naehge- wasehen und der gesamte Kolbeninhalt in einen Erlenmeyer-Kolben gegeben. Man titriert anschlieBend mit 0,1 n Thiosulfatl6sung bis zum Verschwinden der Jodf~irbung. Etwa entstandene Ausseheidungen lassen sich in Methanol 16sen nnd das eingeschlossen gewesene Jod wird wieder mit 0,1 n ThiosulfatlOsung titriert.

1 Analyt. Chemistry 30, 115--116 (1958). General Anilin & Film Corp., Easton, Pa. (USA). B. I~OSSMAN~