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1 Biochemie der Blutzucker- regulation und der Insulinsekretion Rezeptortheorie Insulinwirkung Blutzuckerregulation Steigerung Glucagon Adrenalin / Noradrenalin Glukokortikoide (ACTH) Somatotropin Progesteron Prolactin human placental lactogen Senkung Insulin Insulin-like-growth factor (IGF) Thyroxin Ausfall der steigernden Hormone körperliche Aktivität Blutglukosekonzentration 2,5 - 5,3 mmol/l

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1

Biochemie der Blutzucker-regulation und

der Insulinsekretion

Rezeptortheorie

Insulinwirkung

Blutzuckerregulation

Steigerung

Glucagon

Adrenalin / Noradrenalin

Glukokortikoide (ACTH)

Somatotropin

Progesteron

Prolactin

human placental lactogen

Senkung

Insulin

Insulin-like-growth factor(IGF)

Thyroxin

Ausfall der steigernden Hormone

körperliche Aktivität

Blutglukosekonzentration 2,5 - 5,3 mmol/l

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2

Nahrungsaufnahme

Normalwert

Blu

tzu

cker

Stunden

Normoglykämie

postalimentäre Hyperglykämie

1 20 3

Postalimentärer Blutglukoseverlauf

Entleerung kohlenhydratreichen Mageninhaltsin den Darm

rascher Blutzuckeranstieg

Insulinanstieg

Normalisierung des Blutzuckerspiegels

Regulation der Insulinsekretion

Bedeutung vonInkretinen

(Glukagon-like-peptide GLP-1,gastric-inhibitory-peptide GIP)

Die gleiche Menge an Glukose intravenös verabreicht, führt zu einer geringen Insulinsekretion als eine orale Zufuhr.

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Insulinsekretion

Glukose wird in Abhängigkeit von extrazellulärer Konzentration durch B-Zelle aufgenommen (GLUT2)

Verstoffwechslung (Glukokinase; 10 mmol/l)

Anstieg des ATP/ADP-Verhältnisses

Hemmung eines ATP-abhängigen K+-Kanals

Depolarisation

spannungsabhängige Ca2+-Kanäle öffnen

Kalziumeinstrom

intrazelluläre Kalziumkonzentration

Auslösung der Exozytose

Phasen der Insulinausschüttung

Insulinausschüttung ist pulsierend.

Wenn Blutglukose ansteigt und bleibt dann konstant, kommt es zu einer biphasischen Insulinausschüttung:

- erste schnelle transiente Insulinausschüttung (10 Minuten)

- zweite langsamer ansteigenden Ausschüttung

Teil der Insulin-haltigen Vesikel kann bei erhöhter intrazellulärer Ca-Konzentration unmittelbar entleert werden, während der andere Teil erst für die Entleerung vorbereitet werden muss. Bei anhaltend hohen Glukosekonzentrationen nimmt die Insulinaussschüttung nach etwa 2-3 Stunden wieder ab.

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Regulierung der Insulinsekretion

• Noradrenalin u. bes. Adrenalin hemmen Sekretion über 2-Rezeptoren und Steigerung der Sekretion über -Rezeptoren

• Enterohormone: Inkretin (Glukagon-like-peptide 1 –GLP1 und Gastric-inhibitory-peptide - GIP (Sekretion durch Duodenum und Jejunum)) steigern Insulinfreisetzung

• Somatostatin hemmt Sekretion

• Cortisol

Regulierung der Insulinsekretion

vegetatives Nervensystem

Parasympathikus: Azetylcholin – Aktivierung von depolarisierenden Na+-Kanälen

Sympathikus: Noradrenalin (-Rez.) und Kotransmitter Galanin – teilweise über Aktivierung der K+-Kanäle – Hyperpolarisation

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Hypoglykämie

exogene Ursachen• ausgelassen Mahlzeit• plötzl. körperl. Belastung• inadäquate Insulintherapie

• exzessiver Alkoholkonsum

endogene Ursachen• Insulinom• paraneoplastische Syndrome (z.B. IGF-1)• primäre Nebenniereninsuffizienz• Hyperthyreose• HVL-Insuffizienz• Dumping-Syndrom

normale GegenregulationInsulinsekretion ↓ (Grenzwert 4.4 mmol/l)

gegenregulator. Hormone: Glucagon, Adrenalin ,Cortisol , Wachstumshormon , Noradrenalin

Fähigkeit zur Gegenregulation geht bei Diabetes verloren Syndrom der unbewussten Hypoglykämie

Hypoglykämie - Diabetes mellitus Typ-I

• schnell einsetzende, aber reversible autonome Dysfunktion (vorhergegangene Hypoglykämie)

• langsam einsetzende u. progrediente neuropathischeStörung

Gegenregulation gestört

Glukagonantwort

Hypoglykämiewahrnehmung (keine neurogene o. autonome Symptome: Herzklopfen,

Tremor, Angstzustände, Schweißneigung, Hunger)

Andrenalinantwort

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Glukosetransport

GLUT1: Erythrozyten, Endothelzellen, KM = 20 mmol/lFunktion: basale Glukoseversorgung vieler Gewebe, Blut-Hirn-Schranke

GLUT2: Hepatozyt, beta-Zelle Pankreas, Epithelzelle der Niere u. IntestinaltaktFunktion: hat hohen KM-Wert (40 mmol/l), damit geringe Glukoseaffinität, Transport ist in hohem Maße von Konzentration abhängig und verläuft proportional mit dieser; Grundlage für genaue Glukosemessung durch Pankreas; in der Leber fein abgestimmter bidirektionaler Glukosetransport; Defekt bewirkt gestörte Insulinsekretion

GLUT3: im Gehirn, hat niedrigen KM-Wert (< 10 mmol/l)Funktion: damit maximale Aufnahme selbst bei geringen Blutglukosekonzentrationen

GlukosetransportGLUT4: ausschließlich an Adipozyten u. Muskelzellen;Funktion: ist für die Regulierbarkeit der Glucoseaufnahme durch Insulin verantwortlich; befindet sich in Plasmamembran und spez. vesikulären Kompartiment im Cytosol; bei niedrigen Insulinkonzentrationen ist der Klathrin-abhängige endocytotische Weg bevorzugt wenig Glucose wird transportiert; Insulin mehr Exocytose Zahl der funktionellen Transportproteine in der Plasmamembran (Transportkapazität steigt um 10-40 fache); KM-Wert erlaubt im physiologischen Bereich maximale Transportraten; Defekt bewirkt gestörte Insulinwirkung

GLUT5: Intestinaltrakt, Spermatozoen, in geringem Umfang auch in anderen GewebenFunktion: Fruktosetransport

GLUT6: Hirn, Milz, Leukozyten

GLUT 8: Testes

GLUT 10: Leber, PankreasFunktion: Glukosetransport

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Insulinwirkung im peripheren Gewebe

Bindung des Insulins an -Untereinheit Konformationsänderung sterische Inhibition auf Tyrosinkinase der -Untereinheit aufgehoben Autophosphorylierung an Tyrosinresten (7 Positionen); z.B. Tyrosin 960 nahe der Plasmamembran Substratbindungsstelle (IRS1 kann anbinden)

Serinphosphorylierung – wahrscheinl. für negative Rückkopplung auf das Insulinsignal

Insulinrezeptorsubstrat (IRS1, 2, 3, 4: werden in Geweben unterschiedl. exprimiert); IRS1 vermittelt auch Signale von IGF und IRS2 von Interleukin-4

IRS werden durch Insulinrezeptor phosphoryliert – Erkennungsmotiv für andere intrazelluläre Signalproteine:

Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI-3-Kinase): ermöglicht Phosphorylierungvon membranständigen Phospholipiden – Aktivierung von Phosphatidylinositol-abhängige Kinase (PDK) u. Proteinkinase B (PKB) –spielt eine Rolle bei GLUT4-Aktivierung, aber auch Glycogensynthese –wesentlich für metabolische Insulinsignalwege

Insulinwirkung im peripheren Gewebe

mitogene Signalwege:über Signalproteine Grb2 (growth-factor-receptor-binding-protein 2), sos (sonof sevenless) u. kleine G-Proteine (ras) – MAP (mitogen activated protein)-Kinase-Kaskade

MAP-Kinase-Kaskade: vermittelt insulinabhängige Genregulation

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Insulinwirkung im ZNS

• Insulin wirkt auch im Gehirn (Regionen die für Belohnung und Verhaltenssteuerung verantwortlich sind).

• Insulinresistenz führt zu verlängerter Essreiz und gestörter Rückkopplung.

• Vermehrte Zufuhr gesättigter Fettsäuren erhöht die zentrale Insulinresistenz.

• Es handelt es jedoch um eine epigenetische Veränderung. Nach mehreren Monaten Ernährung mit ungesättigten Fettsäuren nimmt die Insulinsensibilität wieder zu.

Wirkung von Insulinveränderte Genexpression

induziert reprimiert

Fettgeweb GLUT4PhosphofructokinasePyruvatkinaseAcetyl-CoA-CarboxylaseFettsäuresynthesaseLipoproteinlipase

Leber Glukokinase PyruvatcarboxylasePhosphofructokinase PEP-CarboxykinasePyruvatkinase Fructose-2,6-BisphostaseAcetyl-CoA-Carboxylase Glucose-6-PhosphataseFettsäuresynthesase

Muskulatur GLUT4Aminosäuretransport-Systeme

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Wirkung von Insulin

gesteigert Glukoseaufnahme (über GLUT4)

Muskelzelle: Zunahme der Glykogenbiosynthese, gesteigerte GlycolyseFettzelle: Glucose im Hexosemonophosphatweg unter Bildung von NADPH/H+ abgebaut Pyruvat Acetyl-CoA Fettsäurebiosynthese

in vielen Geweben Senkung des cAMP-Spiegels und damit Aktivierung oder Blockade von Stoffwechselwegen

Stimulation der Proteinbiosynthese (z.B. Lipoproteinlipase)

Effekte mit Auswirkung auf den Blutdruck: Erhöhung der tubulären Natriumrückresorption, Erhöhung des Sympathikotonus, vermehrte Aktivität der Na+-K+-ATPase u./o. Induktion einer Hypertrophie der glatten Gefäßmuskulatur Blutdrucksteigerung

Glukagon – Insulingegenspieler

• -Zellen der Langerhansschen Inselorgane bilden Glukagon

• mit Glucagon werden in der intestinalen MukosaGLP1 u. 2 (Glucagon-like-peptide) synthetisiert, die fast gleiche Struktur wie Glucagon haben

• Wirkung über G-Protein-gekoppelte Rezeptoren Aktivierung der Adenylatcyclasewege ⇒ cAMP

Proteinkinase-Aktivierung Ca+2 intrazellulär

• Hauptwirkungsort – Leber

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Physiologie undPathophysiologie

des Intermediärstoffwechsel(bei Diabetes mellitus)

Insulinmangel

absolut relativ

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aktivierte zytotoxische T-Zelle,natürliche Killerzellen, Antikörper,

Makrophagen

Umweltereignis1 (z. B. Virus ? Insulitis)

Diabetes mellitus Typ I

Autoimmunreaktion

B-Zell-Zerstörung

B-Zelle-Strukturen(z. B. Glutaminsäuredekarboxylase)

= Autoantigen

genetische Prä-disposition (best.HLA-Typ)

2

absoluterInsulinmangel

Stoffwechseleffekte

Insulin

Fettgewebe Muskelgewebe

GLUT 4 (insulinabhängig)

Glukoseaufnahme

Glukoseverwertung

• Glykolyse

• Fettsäuresynthese

• Glykogensynthese (cAMP)

• Glykolyse

Hyperglykämie

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Einfluss auf Kohlenhydratstoffwechsel

Glukoseverwertung und Glukosebereitstellung infolge:• Abnahme des Glukosetransports in Fett- und Muskelzellen• Induktion von Glykolyseenzymen in Leber, Fettgewebe u.

Muskulatur • Glukokinaseaktivität (Leber), Phosphofructokinase u.

Pyruvatkinase • Glykogenolyse in Leber u. Muskulatur

(Phosphorylaseaktivität , durch Glukagon)• Glykogensynthese (Leber, Muskel) durch ausbleibende

Aktivierung der Glykogensynthetase bei erhöhtem cAMP-Spiegel

• Glukoneogenese (Leber) infolge Induktion glukoneogenetischer Enzyme durch Insulinantagonisten Glukagon und Glukokortikoide, mit Aktivitätsanstieg von Fructosebisphosphatase u. Pyruvatcarboxylase

Stoffwechseleffekte

Insulin

Fettgewebe Muskelgewebe

GLUT 4 (insulinabhängig)

Glukoseaufnahme

cAMP (insulinabhängig)

Glukoseverwertung

• Glykolyse

• Fettsäuresynthese

• Glykogensynthese

• Glykolyse

Hyperglykämie

• Lipolyse

frei Fettsäuren

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Einfluss auf Lipidstoffwechsel

Lipolyse im Fettgewebe infolge Aktivierung der Triglycerid-Lipase

Triglyceridsynthese im Fettgewebe :• Mangel an -Glycerophosphat wegen Substratmangel

(Glukose) u. Glykolysehemmung• Mangel an NADPH wegen Hemmung des

Hexosemonophosphatshunts: die Glc-6-P-Dehydrogenase hat bei Insulinmangel verminderte Aktivität u. wird durch freie Fettsäuren gehemmt

• Mangel an Malonyl-CoA durch herabgesetzte Aktivität der Acety-CoA-Carboxylase bei Insulinmangel u. erhöhtem Fettsäurespiegel

Stoffwechseleffekte

Insulin

Leberzelle

GLUT 2 (insulinunabhängig)

Glukoseaufnahme

Hyperglykämie

cAMP (insulinabhängig)

freiFett-

säuren • Glykogenabbau *

• Glykogensynthese *

• Glukoneogenese *

• Glykolyse

Glukoseverwertung

Hyperglykämie

Effekt v. Glukagon , *cAMP

• Acetyl-CoA

• Fettsäuresynthese

• Triglyzeridsynthese

• Cholesterinsynthese

VLDL ; Ketokörper

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Einfluss auf Lipidstoffwechselveränderter Acetyl-CoA-Umsatz in der Leber• hohes Angebot an freien Fettsäuren aus der gesteigerten

Fettgewebslipolyse Bildung von Acyl- und Acetyl-CoA • Verminderung des Acetyl-CoA-Umsatzes über den

Citratzyklus infolge Hemmung der Citratsynthetase durch bestimmte Acyl-CoA-Spezies

• Steigerung der Triglyceridsynthese aus Acyl-CoA• Steigerung der Cholesterolsynthese aus Acetyl-CoA ,

wobei die HMG-CoA-Reductase als Schlüsselenzym zusätzlich durch freie Fettsäuren aktiviert wird (führt zu grobtropfiger Leberverfettung (feintropfig bei toxischer Störungen der mitochondrialen beta-Oxidation))

• Steigerung der Ketonkörperbildung aus Acetyl-CoA Übergang in das Plasma, da die Leber Ketonkörper nicht abbauen kann

Leber

LDL-Rez.LDL-Rez. u. Scavenger-

Rezeptoren

AufnahmemechanismenHDL-Part. u. selektiv

Cholesterinester(Scavenger-Rezeptoren BI)

Chylomikron

B-48, C, E

Remnant

B-48, E

VLDL

B-100, C, E

Remnant

B-100, E

Darm

MTP MTP

extrahepatisches Gewebez.B. Muskel, Fettgewebe, Arterien

LDL-Rez. u. Scavenger-Rezeptoren

Fettsäuren Fettsäuren

LPL LPL

Fölsch et al., Pathophysiologie

60%

HDL2

A-I LCAT

HDL3

A-I LCAT

HDL A-I, E LCAT

Triglyzeride

CETP HL

Cholesterinester Cholesterin

LDL

B-100

70%

40%

30%

intestinale Maldigestion und Malabsorption - Fette

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Einfluss auf Lipidstoffwechsel

VLDL-Anstieg im Plasma durch• Steigerung der VLDL-Synthese in der Leber infolge

vermehrter Triglycerid- und Cholesterolsynthese (es soll jedoch Triglycerid überwiegen, so dass entsprechende Subklasse VLDL1 vermehrt ist)

• verminderten VLDL-Abbau infolge Abnahme der Aktivität der Lipoproteinlipase der Gefäße im Insulinmangel

Plasmaspiegel an freien Fettsäuren, Glycerol, VLDL und Ketonkörpern

VLDL

B-100, C, E

Leber

extrahepatisches Gewebez.B. Muskel, Fettgewebe, Arterien

MTPLDL-Rezeptoren

LDL-Rez.

LDL

B-100

Remnant

B-100, E

Fettsäuren

LPL

Überproduktion von VLDL

Fölsch et al., Pathophysiologie

• sekundär: diätätische o. hormonelle Einflüsse (z.B. Insulin)

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Einfluss auf LipidstoffwechselHDL-Konzentration

• Hypertriglyceridämie Abnahme des HDL-Cholesterins(die Akkumulation triglyceridreicher Lipoproteine resultiert, vermittelt durch CETP, in einem verstärkten Austausch von Triglyceriden und Cholesterin-Estern Anreicherung von Triglyceriden in den HDL-Partikeln (die metabolischeRate dieser HDL ist erhöht Abnahme der HDL-Konzentration)

• normalerweise enthält HDL Apo-A I und geringen Mengen Apo-A II, bei Diabetikern ist dieses Verhältnis verschoben – eventuell Bedeutung

modifizierte Lipoproteine: durch die Hyperglykämie (AGE) und den oxidativen Stress vermehrt modifiziertes LDL und Lp(a) erhöhtes Risiko für Ausbildung artherosklerotischer Plaques

Chylomikron

B-48, C, E

VLDL

B-100, C, E

LDL

-100

HDL2

A-ILCAT

HDL3

A-ILCAT

HDLA-I, ELCAT

Leber Darm

extrahepatisches Gewebez.B. Muskel, Fettgewebe, Arterien

LDL-Rez. u. weitereAufnahme-mechanismen LDL-Rez.

AufnahmemechanismenHDL-Part. u. selektiv

Cholesterinester(Scavenger-Rezeptoren BI)

Triglyzeride

CETP HL

Cholesterinester Cholesterin

Cholesterinrücktransport durch HDL zur Leber

Fölsch et al., Pathophysiologie

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Einfluss auf Proteinstoffwechsel

• gesteigerte Proteolyse in Muskulatur und Leber durch Überwiegen der Insulinantagonisten

• verminderte Proteinsynthese in Muskulatur und Leber durch- Verbrauch von Aminosäuren für die Glukoneogenesein der Leber- verminderten Aminosäuretransport in die Muskelzellen

• gesteigerte Harnstoffsynthese in der Leber durch den katabolen Proteinstoffwechsel

Abmagerung und Adynamie

Ketazidotisches Koma

Ätiologie:• absoluter o. relativer Insulinmangel• Anstieg gegenregulator. Hormone (Katecholamine,

Glucagon, Cortisol, Wachstumshormon)

Pathogenese:• Osmotische Diurese Serumosmolarität

Wasser- und Elektrolytverschiebungen (Wasser und Kalium wandern in den Extrazellularraum)

• Akkumulation von Ketonkörpern metabolischeAzidose

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Lipase Lipolyse

Insulin Triglyzeride

Glyzerin+freie FS

Ketokörperbildung

Ketoazidose

verändertes Atemmuster

Fettzelle

-Ox.

Acetyl-CoA

Hepatozyt

Acetoacetat

Hb-Dehydg.

-Hydroxybutyrat(-Hb)

Aceton

red.

Elektrolytstörungen bei diabet. Azidose

Hypokaliämie Hyperkaliämie

Depolarisation

diabetische Azidose (Ketazidose)

Verlust von K+

über Urin

• Korrektur des Säure-Basen-Haushalts• Insulingabe Stimulation der Na+-K+-ATPase

• extra-intrazellulärer H+/K+-Austausch• Insulinwirkung (Na+-K+-ATPase )

Herz4-8 mmol/l Erregbarkeit > 8 mmol/l Erregbarkeit

(K+-Leitfähigkeit )

HerzStimulierung vonAutomatiezentren(K+-Leitfähigkeit )

Hyperpolarisation

Schwäche

Lähmung

Skelettmuskel

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Diabetes mellitus Typ II

• genetische Prädisposition• Adipositas• Bewegungsmangel• Umweltfaktoren

Insulinresistenz*

Hyperinsulinämie

Erschöpfung der B-Zelle absoluter Insulinmangel

*prädiabetische Insulinresistenz in der Skelettmuskulatur

Stadium der Glukoseintoleranz – Insulinresistenz der Leber

LDL

modifizierte LDL

HDL

Hypergykämie Hyperlipidamie Diacylglycerol

Störung des Wasser -Elektrolythaushaltes

Polyol-Stoffwechselbeinflusst

Glykierung AGE

Oxidativer Stress

Proteinkinase C Aktivierung(Zellschädigung, Hemmung Na+-K+-ATPase)

Diabetes Typ II

Sorbitol Fructose - wesentliche Beschleunigung der Glykierung

1

1

u.a. durch Verarmung an antioxidativ wirksamen Substanzen

2

2

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Sorbit(ol)-Stoffwechsel

Glukose

Glutathion NO

NADPH NADP

Aldose-Reduktase

Sorbit(ol)

vermindertesmyo-Inositol

Verminderter Phosphoinositid –„Turnover“

NAD NADH

Fruktose-Dehydrogenase

CH2OH

C O

C

H C

H

C OHH

CH2OH

HO

Fruktose

OH

CH2OH

C OHH

C

H C

H

C OHH

CH2OH

HO

OH Protein-Glykierung

(wie Glukose)

OH

Pseudo-hypoxie

OH

OH

OHOH

OH

H

H

H H

HH··

·· ·

· · = C-Atom

Advanced Glycation Endproducts

Glykierung (Anlagerung von Glukose, Fruktosean Aminogruppen [Lysin, Arginin])

irreversible chemischeVeränderung (AGE)

Löslichkeit Rigidität

Vernetzung(Crosslinks)

enzymatischer Abbau (Halbwertszeit )

veränderter Umsatz vonStrukturproteinen u.

Zellproliferation

Bindung an:• Endothezellen• Mesangialzellen• glatte Muskelzellen• Makrophagen• Lymphozyten

Zytokine, IL-1TNF- , Endothelin-1

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modifiziertesLDL

(Apo B100)

MonozytMakrophage

Schaum-zelle

Endothel neutrophileGranulozyten

Oxidation der Fette

Lipidperoxidation(Linolsäure, Cholesterin)

Thrombozyten

MonozytenMakrophagen

Transformationin Schaumzellen

glatte Muskelzellen Migration

Glykatierung der Eiweiße (AGE*-Bildg.)

* advanced glycationend endproducts

Lipoproteine und Arteriosklerose

Endothel

Endothel

Plasma

Intima

Mediaglatte Muskelzellen

Wirkung von LDL

mLDL

B-100

Modifizierungdurch Hyperglykämie

Modifizierungdurch Lipidperoxidation

Makrophage

Migration

Monozyte

Adhäsion

mLDL

B-100

Induktion vonAdhäsionmolekülen

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Arteriosklerose peripherePolyneuropathie

Nephropathie

Retinopathie Hyperkoagulabilität

Spätfolgen des Diabetes mellitus

• Hyperfibrinogenämie

• Thrombozytenhyperaktivität

• extrazelluläre Matrix verändert

• Hyperlipidämie

• Modifizierung von LDL

- Glykierung

- Oxydation

• niedriges HDL / LDL- Verhältnis

Arteriosklerose

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• Glykatierung extrazelluläre Matrix verändert

- z.B. Basalmembran verdickt- Typ-IV-Kollagen, Laminin, Vibronectin Adhäsion der

Endothelzellen

Aktivierung von Monozyten/ Makrophagen durch AGE–Rezeptoren Proliferation v. Bindegewebe, Endothel u. glatte Muskelzellen

Endothel Thromboresistenz

• Polyolstoffwechsel

Mikroangiopathie

• oxidativer Stress

Nephropathie

• Glykierung AGE Veränderung der extrazellulären Matrix

• gestörte Heparansulfatsynthese negative Ladung Permeabilität für negativ geladene Proteine

• Hypertonie als eigenständiger Faktor intraglomerulärer Druck Glomerulosklerose

(circulus vitiosus - Niere u. Blutdruckregulation)

• Überladung der Tubuluszellen (Glukose, Proteine)

, 2005

, Heft 3

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• Polyol- Stoffwechsel- Volumenregulation verändert (osmot. Stress)- Myelinisierung - antioxidative Kapazität

Neuropathie

• Glykierung- axonaler Transport - regenerative Aussprossung

• C-Peptid (Typ I - Diabetes)eigenständiger Effekt

• Katarakt: Polyolstoffwechsel

• Retinopathie:nicht proliferative

Gefäßpermeabilität Exsudate Hämorrhagie

proliferativ*Gefäßverschlüsse Ischämie Hypoxie stimulierteNeovaskularisierung (Gefäßeinsprossung in Glaskörper)

Gefahr Netzhautablösung

Retinopathie

* durch STH und IGF-1 begünstigt

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• PAI (Plasminogen-Aktivator-Inhibitor)TNF , Hyperinsulinämie, Insulinvorläufer , AGE- Proteine, Arteriosklerose

• Thrombozytendysfunktionaktivierte Thrombozyten , PDGF , extrazelluläre Matrixveränderungen

• Endotheldysfunktion

• Glykierung von Lysinresten (Bindung an AntithrombinIII und Heparin )

Hyperkoagulabilität