2
3. Auf Pharmazie beziigliche. 463 dagegen nach dem Umkristallisieren aus ~thylalkohol 197 ~ (im Schwefelsi~ure- Sehmelzpunktapparat). Auf dem Mikroheiztiseh yon KorLm~ lag der Schmelzpunkt der prismatisehen Kristalle sofort naeh dem Trocknen bei 194~ nach 12 stiindigem Aufbewahren ira Exsiccator schmolz die nunmehr rhombische Kristallform kei 197 ~ Der Sehmelzpunkt ist nieht nut yon der Modifikation, sondern auch vonder Art des Erhitzens abhangig. --- Die yon KR6LL~,g angegebene Kupplungsreaktion mit dia- zotiertem p-Nitranilin (es entsteht eine kri~ftige Rotfarbung) erseheint den Verff. wenig spezifisch. Aueh die yon KR6L~R mitgeteilte Farbreaktion mit Salpetersaure (kirschrote Farbung) konnte yon den Verff. nieht reproduziert werden und ffihrte auch bei Anwendung yon 50 mg nut zu gelben Fi~rbungen. Der yon den Verfassern frfiher ~ angegebene Naehweis mit p-Dimethylaminobenzaldehyd kann, wie ergan- zend festgestellt wird, auBer dutch ~- und/3-Naphthol aueh dutch andere Phenole gestSrt werden. E . ]~AERTICH. 3. Auf Pharmazie beziigliche ~ethoden. Die neue Methode zur Bestimmung yon Santonin yon H. MITSUHASI~I 2 besteh~ in der ~berfiihrung des Santonins in 1-~-Desmotroposantoninacetat dureh Be- handlung mit Essigsaureanhydrid in Gegenwart yon etwas konzentrierter Sehwefel- s~ure und in der Verseifung und ttydrolyse des Reaktionsproduktes. ])as hierzu verbrauehte Alkali wird gemessen. Die Genauigkeit dieses Veffahrens ist die gleiehe wie bei friiheren Methoden 3, obwohl nur die halbe Probenmenge erforderlich is~. H. ~Er~AG. Die amperometrisehe Bestimmung yon p-Aminosalicylsiiure (PAS) wird nach A. LI]3ERTI4 mit rotierender Pt-Elektrode und ges/ittigter Kalomelelektrode als Bezugselektrode dnrchgefiihrt a. Eine Einwaage yon etwa 50 mg PAS wird in NatriumbicarbonatlSsung gelSst und auf 500 ml verdfinnt. Eine 1--2 mg ent- sprechende Menge iibertr/~gt man in einen 100 ml-Kolben. Die zu titrierende LSsung ist etwa 0,8 molar an Essigs/~ure, 5 10 -3 molar an Kaliumbromid und 1 molar an Salzs/iure. Wegen langsam auftretenden Veranderungen yon PAS ist die L6sung stets frisch zu hereiten. ]3ei der amperometrischen Titration wird ein Potential yon 0,2 V gegen die ges/~ttigte Kalomelelektrode angelegt. Man titriert tropfenweise mit 0,01 n KaliumbromatlSsung. 1 Mol PAS verbraucht 6 Atome Brom. In gleicher Weise wird das Natriumsa]z yon PAS bestimmt. Auch die Titration yon m-Amine- p'encl wird analog durchgefiihrt. In allen F/~llen betragt die Genauigkeit im Molarit/~tsbereich yon 10-2 bis i0 -a etwa 0,5~o. Besonders em~fehlenswert ist die Methode bei stark gef~rbten und sehr verdfinnten LSsungen. H. FI~EYTAG. Die Bestimmung yon Phenadoxon (dL6-Morpholino-4,4-diphenylheptan-3-on) in Tabletten und InjektionslSsungen ffihren W. H. C. SHAw und J. P. JEFFERIES 6 1 B~A~,S, E., und K. G. BE~G~R, Pharmaz. Zhalle 89, 115 (1950); vgl. diese Z. 134, 290 (1951). 2 j. Pharmaceut. Soc. Japan 71, 76, 764 (1951), nach engl. Zusammenfass. refe- riert. Pharmac. Inst., Medical Faculty, University of Tokyo. T~--~TER, K. : Arch. Pharm. 285, 401 ; vgl. diese Z. 42, 772 (1903). -- KATZ, J.: Arch. Pharm. 237, 245 (1899); vgl. diese Z. 66, 303 (1925). -- VA~ GI~E~, H. J. : Tijdschr. Artsenijkunde 1, 495 (1943); Chem. Zbl. 1948, II, ,1029. --MINLON, H.: J. Amer. Chem. Soc. 65, 1780 (1943). Atti. Aeead. naz. Lincei (Ser. S), 608 (1950). Ist. Chim. dell" Univ. di Roma. 5 Vgl. diese Z. 128, 314, 315 (1948). J of Pharmacy a. Pharmacol. 3, 823 (1951).

Die Bestimmung von Phenadoxon

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Page 1: Die Bestimmung von Phenadoxon

3. Auf Pharmazie beziigliche. 463

dagegen nach dem Umkristallisieren aus ~thylalkohol 197 ~ (im Schwefelsi~ure- Sehmelzpunktapparat). Auf dem Mikroheiztiseh yon KorLm~ lag der Schmelzpunkt der prismatisehen Kristalle sofort naeh dem Trocknen bei 194~ nach 12 stiindigem Aufbewahren ira Exsiccator schmolz die nunmehr rhombische Kristallform kei 197 ~ Der Sehmelzpunkt ist nieht nut yon der Modifikation, sondern auch vonder Art des Erhitzens abhangig. --- Die yon KR6LL~,g angegebene Kupplungsreaktion mit dia- zotiertem p-Nitranilin (es entsteht eine kri~ftige Rotfarbung) erseheint den Verff. wenig spezifisch. Aueh die yon KR6L~R mitgeteilte Farbreaktion mit Salpetersaure (kirschrote Farbung) konnte yon den Verff. nieht reproduziert werden und ffihrte auch bei Anwendung yon 50 mg nut zu gelben Fi~rbungen. Der yon den Verfassern frfiher ~ angegebene Naehweis mit p-Dimethylaminobenzaldehyd kann, wie ergan- zend festgestellt wird, auBer dutch ~- und/3-Naphthol aueh dutch andere Phenole gestSrt werden. E. ]~AERTICH.

3. A u f P h a r m a z i e b e z i i g l i c h e ~ e t h o d e n .

Die neue Methode zur Best immung yon Santonin yon H. MITSUHASI~I 2 besteh~ in der ~berfi ihrung des Santonins in 1-~-Desmotroposantoninacetat dureh Be- handlung mit Essigsaureanhydrid in Gegenwart yon etwas konzentrierter Sehwefel- s~ure und in der Verseifung und ttydrolyse des Reaktionsproduktes. ])as hierzu verbrauehte Alkali wird gemessen. Die Genauigkeit dieses Veffahrens ist die gleiehe wie bei friiheren Methoden 3, obwohl nur die halbe Probenmenge erforderlich is~.

H. ~Er~AG.

Die amperometrisehe Best immung yon p-Aminosalicylsiiure (PAS) wird nach A. LI]3ERTI 4 mit rotierender Pt-Elektrode und ges/ittigter Kalomelelektrode als Bezugselektrode dnrchgefiihrt a. Eine Einwaage yon etwa 50 mg PAS wird in NatriumbicarbonatlSsung gelSst und auf 500 ml verdfinnt. Eine 1--2 mg ent- sprechende Menge iibertr/~gt man in einen 100 ml-Kolben. Die zu titrierende LSsung ist etwa 0,8 molar an Essigs/~ure, 5 �9 10 -3 molar an Kaliumbromid und 1 molar an Salzs/iure. Wegen langsam auftretenden Veranderungen yon PAS ist die L6sung stets frisch zu hereiten. ]3ei der amperometrischen Titration wird ein Potential yon

0,2 V gegen die ges/~ttigte Kalomelelektrode angelegt. Man ti tr iert tropfenweise mit 0,01 n KaliumbromatlSsung. 1 Mol PAS verbraucht 6 Atome Brom. In gleicher Weise wird das Natriumsa]z yon PAS bestimmt. Auch die Titration yon m-Amine- p'encl wird analog durchgefiihrt. In allen F/~llen betragt die Genauigkeit im Molarit/~tsbereich yon 10 -2 bis i0 -a etwa 0,5~o. Besonders em~fehlenswert ist die Methode bei stark gef~rbten und sehr verdfinnten LSsungen. H. FI~EYTAG.

Die Best immung yon Phenadoxon (dL6-Morpholino-4,4-diphenylheptan-3-on) in Tabletten und InjektionslSsungen ffihren W. H. C. SHAw und J . P. JEFFERIES 6

1 B ~ A ~ , S , E., und K. G. BE~G~R, Pharmaz. Zhalle 89, 115 (1950); vgl. diese Z. 134, 290 (1951).

2 j . Pharmaceut. Soc. Japan 71, 76, 764 (1951), nach engl. Zusammenfass. refe- riert. Pharmac. Inst., Medical Faculty, University of Tokyo.

T~--~TER, K. : Arch. Pharm. 285, 401 ; vgl. diese Z. 42, 772 (1903). - - KATZ, J . : Arch. Pharm. 237, 245 (1899); vgl. diese Z. 66, 303 (1925). - - VA~ GI~E~, H. J. : Tijdschr. Artsenijkunde 1, 495 (1943); Chem. Zbl. 1948, II, ,1029. --MINLON, H.: J. Amer. Chem. Soc. 65, 1780 (1943).

Atti. Aeead. naz. Lincei (Ser. S), 608 (1950). Ist. Chim. dell" Univ. di Roma. 5 Vgl. diese Z. 128, 314, 315 (1948).

J of Pharmacy a. Pharmacol. 3, 823 (1951).

Page 2: Die Bestimmung von Phenadoxon

464 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

sowohl spektrophotometriseh als auch mit I-IilI~ des in Wasser verhaltnismagig schwerlSsliehen Pikrolonates durch.

Zur spektrophotometrischen Bestimmung wird 0,1% Phenadoxon (I-Ieptalgin, Heptazon)-hydroehlorid in Wasser oder absolutem Alkohol gel5st und bei 292,5 rote bzw. 294,5 m/~ in einer Sehichtdicke yon 0,5 em photometriert.

Zur gravimetrischen Bestimmung 15st man etwa 0,2 g (genau gewogen) in 100 ml Wasser, erhitzt zum Sieden und versetzt unter Rfihren mit 100 ml der auf 80 ~ erwarmten Pikrolons~urelSsung (1,5 g Pikrolons~ure in 500 ml siedendem Wasser gelSst und nStigenfalls filtriert). Naeh weiteren 5 rain Kochen und Umrfihren l~gt man 12 Std stehen. Darauf wird der Niederschlag im Glassintertiegel ebgesaugt, mit 100 ml Wasser, das mit Phenadoxonpikrolonat kalt ges~ttigt ist, nachgewasehen und bei 100 ~ getrocknet. 1 g Niedersehlag ist 0,6300 g Phenadoxonhydrochlorid ~iquivalent.

Die Sehmelzpunktsbestimmung ist zur Reinheitspriifung notwendig (reines Phe- nadoxonpikrolonat Fp = 206~ unter Zers., Phenadoxonhydroehlorid 225 bis 226 ~ C Zers.), da Verunreinigungen aus dem tterstellungsgang nicht ausgesehaltet werden kSnnen. W. I - I E ~ a .

Die ma~analytische Bestimmung yon Thioharnstoff-Verbindungen (Thio- harnsto H Tetramethylthioharnstoff, SuIfanilthioharnsto//, Digithylthiobarbitursgure. MethylthiouraciI, a-Naphthylthioharnsto//) wird yon H. W o J A ~ 1 nach verschie- denen Methoden durchgeffihrt:

1. an/ argentometrischem Wege 2 lassen sich a) Di~thylthiobarbiturs~ure (Thio- thyr-Promonta), b) Methylthiouracil, c) a-Naphthylthioharnstoff trod d) Suffanil- thioharnstoff (Badionul-Bayer) mit befriedigender Genauigkeit erfassen. Methode: Je 10 ml einer 0,05 m LSsung der genannten Stoffe (a und b in 25%igem Am- moniak, e und d iF Alkohol und Ammoniak) versetzt man mit 20 ml 0,1 n AgNO 3- Losung und erhitzt 30 rain bis (bei b) 21/2 Std auf dem Wasserbad, wobei sich Ages abscheidet, yon dem man abfiltriert und im Filtrat den Silberiiberschul~ mit 0,1 n NH4SCN-LSsung zuriiektitriert. 1 Mol Thioharnstoffverbindung entspricht 2 ~quivalenten AgNO 3.

2. Bei derOxydation mitHypojodid in stark alkaliseher LSsung werden fiir 1 ~ol Thioharnstoffverbindung 8 ~quivalente Jod verbraueht, wobei sich das entspre- chende Harnstoffderivat bildet und der Schwefel zu Sulfat oxydiert wird. I)iese Bestimmung ist brauchbar ffir d) Sulfanilthioharnstoff, e) Thioharnstoff, f) Tetra- methylthioharnstoff (Bastioryl.Gaba). Methode: Man versetzt je 10 ml einer 0,025 m LSsung (e und f in Wasser, d in 5 ml n NaOtt, dann Wasser) mit 10 oder 20 ml n NaOH-LSsung und 25 ml 0,1 n JodlSsung, l ~ t einige Zeit (mindestens 5 rain) stehen und titriert nach Ans~uern das nicht gebundene Jod mit 0,1 n Na2S~O 3- LSsung zttriick. 1 ml JodlSsung entsprieht 0,95 mg Thioharnstoff oder 1,65 mg Tetramethylthioharnstoff oder 2,88 rag Badional.

3. Der Rypojodidmethode ~hnelt die Peroxydmethode yon R. KITA~U~A a, bei der man in alkalischer LSsung mit H20 ~ oxydiert und die fiir die Bindtmg des zu Sulfat oxydierten Schwefels verbranchte NaOH-1Yfenge acidimctrisch bestimmt. Man erh~lt bei Thioharnstoff, Tetramethylthioharnstoff und a-lNaphthylthioharn - stoff fast theoretische Werte. Methode: Man versetzt je 10 ml einer 0,05 m LSsung ohiger Stoffe mit 20 ml 0,1 n NaOH-LSsung, gibt 3,5 ml 10~oiges Wasserstoff- peroxyd zu und titriert nach 5 rain den nicht gebundenen Anteil an NaOH mit

Arch. Pharmaz. 284, 243 (1951). 2 tt . WozA~,Pharmazie 5, 158 (1950).

J. pharm. Soc. Japan 5~, 1, 11 (1934); 55, 72 (1935); 57, 209 (1937). Chem. Zbl. 1984, I, 3345, 3891; 1985, II, 1346; 1988, II, 1239.