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154 Bericht: Spezielle analytische ~ethoden Die polarographisehe Bestimmang yon Saccharin in galvanisehen Niekelb~idern untersuchten A. v. K~US~NST~E~Nund 1~. Y~UCHI [1]. Saccharin in einer Kon- zentration yon 0,5--5 g/1 dient als Gl~nzbildner in galvanischen Nickelbadern. In 0,05 n Salzsaure gibt Saccharin eine wohldefinierte polarographische Reduk~ions- stufe; die LSsung ist etwa 2 Std lang stabfl. Zur Saccharinbestimmung in Nickel- badern ist eine Maskierung des Ni notwendig, da die Halbstufenpotentiale yon l~i und Saccharin nahe beisammen liegen. Durch Zugabe der notwendigen ~enge ~I_DTE kann Saccharin selektiv bestimmt werden. Die StufenhShe s~eht in nicht-linearem Zusammenhang mit der Saccharinkonzentration. [1] ~etalloberflache 20, 320--321 (1966). Forschungsinst. fib" Edelmetalle, Schwa- bisch Gmiind. B . R . GLVTZ Die Bestimmung yon freier Ameisen-, ]~ssig- und Propionsiiure in Fermenta- tionsliisungen dutch Gas-Chromatographie ist yon T. C. GR~r und B. J. STEVENS [1] untersueht worden. -- Ausfiihrung. Die FermentationslSsungen werden zentri- s alkalisier~, auf 5 ml eingeengt und die S~uren durch Wasserdampfdestflla. tion in der yon R. MA~Y~A~[2] beschriebenen Apparatur abgetrennt. Hierfiir werden 4 ml Konzentrat mi~ 2 g Magnesinmsulfat-heptahydratversetzt und durch Zugabe yon 0,5 und 5 N Sehwefels~ure, die mit Kalinmdihydrogenphosphat ge- s~ttigt ist, anges~uert (pH 2,8--3,0). i~an destflliert 2mal 100 ml und titriert beide lVIengen mit 0,01 N Natronlauge unter Kohlendioxid-AusschluB auf den Umsehlag yon Phenolphthalein oder ~-Naphtholphthalein. Dabei dient das 2. Destillat als BlindlSsung. -- Die weitere Verarbeitung erfolgt nach R. N. Sm~LLEu H. SALWIiV und W. J. Ho~wITz [2], indem dem ersten Destillat 0,1 I~ l~atronlauge in einem ~berschuB yon 500/0 der zu erwartenden S~uren zugesetzt wird. Die LGsung wird dana in einem birnenfSrmigen Kolben (25 ml) oder einem 5 ml-RShrehen mit Schliffansatz eingedampft und im Exsiccator nachgetrocknet. Zur Gas-Chromato- graphie schiittelt man die trockenen i~atriumsalze mit einem 50~ l~berschul3 einer 0,5 1~ Diehloressigs~urelSsung in Aeeton sowie einer geeigneten ~Ienge yon Dodecan in Aceton als innerem Standard. Von dieser AuflSsnag wird 1 ~1 dem Gas- ehromatographen eingespritzt. Ger~t Pye Argon Chromatograph mit 20 mCi- Strontinmquelle. Als station~re Phase in der 3 m langen Glass~ule, die bei 125~ isotherm betrieben wird, wird Fluoropak 80 (Wilkins Instr.) mi~ 10 ~ Carbowax4000 verwendet. [1] Anal. Chem. 88, 724--726 (1966). Food Res. Insb. Earlham Lab., Norwich& Low Temperature Res. Station Cambridge (England). -- [2] Biochem. J. 86, 790 (1942). -- [3] J. Assoc. Offie. Agr. Chemists ~6, 486 (1963). A. NIE~ Die Bestimmung yon reduktionsliisHehen Phosphaten in Biiden beschroiben S. C. C~A~G, W. K. C~ mud K. T. E~n [1]. Nach der Beseitigung von Eisen, Ainminium und Calcinmphosphaten, werden zu einer 1 g-Probe der zu untersuchenden Erde 40 ml einer 0,3 m Natriumcitrat- und 5 ml 1 m l~atrinmhydrogencarbonatlSsung gegeben. Naeh dem Erhitzen der Suspension im Wasserbad auf 80~ C fiigt man 1 g Natriumdithionit zu und erhitzt weitere 15 min auf 80--90~ C. Der Riiekstand wird abzen~rifugiert, mit 25 ml ges~t~, l~atriumchloridlSsung gewaschen und die Extrakte vereinigt. 5 ml eines aliquoten Anteils des Extrakts werden in einen Kolben pipet- tiert, 5 ml Wasser, 1 ml 0,5 m Eisen(III)-chloridlfsung und 4 ml 1 n l~aOH zu- gegeben. Nach kr~ftigem Durchschiittein der L6sung wird nochmals auf 80--90~ erhitzt, der gebildete dunkelbraune Niederschlag wird abfiltrier~ und zweimal mit 5 ml 0,1 n I~aOH gewasehen. In den vereinigten Filtraten stellt man einen pH 3 mit HC1 und 2,4-Dini~rophenol als Indicator eln. Die blaue Farbe kann jetzt darch

Die Bestimmung von reduktionslöslichen Phosphaten in Böden

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154 Bericht: Spezielle analytische ~ethoden

Die polarographisehe Bestimmang yon Saccharin in galvanisehen Niekelb~idern untersuchten A. v. K~US~NST~E~N und 1~. Y~UCHI [1]. Saccharin in einer Kon- zentration yon 0,5--5 g/1 dient als Gl~nzbildner in galvanischen Nickelbadern. In 0,05 n Salzsaure gibt Saccharin eine wohldefinierte polarographische Reduk~ions- stufe; die LSsung ist etwa 2 Std lang stabfl. Zur Saccharinbestimmung in Nickel- badern ist eine Maskierung des Ni notwendig, da die Halbstufenpotentiale yon l~i und Saccharin nahe beisammen liegen. Durch Zugabe der notwendigen ~enge ~I_DTE kann Saccharin selektiv bestimmt werden. Die StufenhShe s~eht in nicht-linearem Zusammenhang mit der Saccharinkonzentration.

[1] ~etalloberflache 20, 320--321 (1966). Forschungsinst. fib" Edelmetalle, Schwa- bisch Gmiind. B.R. GLVTZ

Die Bestimmung yon freier Ameisen-, ]~ssig- und Propionsiiure in Fermenta- tionsliisungen dutch Gas-Chromatographie ist yon T. C. GR~r und B. J. STEVENS [1] untersueht worden. -- Ausfiihrung. Die FermentationslSsungen werden zentri- s alkalisier~, auf 5 ml eingeengt und die S~uren durch Wasserdampfdestflla. tion in der yon R. MA~Y~A~ [2] beschriebenen Apparatur abgetrennt. Hierfiir werden 4 ml Konzentrat mi~ 2 g Magnesinmsulfat-heptahydrat versetzt und durch Zugabe yon 0,5 und 5 N Sehwefels~ure, die mit Kalinmdihydrogenphosphat ge- s~ttigt ist, anges~uert (pH 2,8--3,0). i~an destflliert 2mal 100 ml und titriert beide lVIengen mit 0,01 N Natronlauge unter Kohlendioxid-AusschluB auf den Umsehlag yon Phenolphthalein oder ~-Naphtholphthalein. Dabei dient das 2. Destillat als BlindlSsung. -- Die weitere Verarbeitung erfolgt nach R. N. Sm~LLEu H. SALWIiV und W. J. Ho~wITz [2], indem dem ersten Destillat 0,1 I~ l~atronlauge in einem ~berschuB yon 500/0 der zu erwartenden S~uren zugesetzt wird. Die LGsung wird dana in einem birnenfSrmigen Kolben (25 ml) oder einem 5 ml-RShrehen mit Schliffansatz eingedampft und im Exsiccator nachgetrocknet. Zur Gas-Chromato- graphie schiittelt man die trockenen i~atriumsalze mit einem 50~ l~berschul3 einer 0,5 1~ Diehloressigs~urelSsung in Aeeton sowie einer geeigneten ~Ienge yon Dodecan in Aceton als innerem Standard. Von dieser AuflSsnag wird 1 ~1 dem Gas- ehromatographen eingespritzt. Ger~t Pye Argon Chromatograph mit 20 mCi- Strontinmquelle. Als station~re Phase in der 3 m langen Glass~ule, die bei 125~ isotherm betrieben wird, wird Fluoropak 80 (Wilkins Instr.) mi~ 10 ~ Carbowax4000 verwendet.

[1] Anal. Chem. 88, 724--726 (1966). Food Res. Insb. Earlham Lab., Norwich& Low Temperature Res. Station Cambridge (England). -- [2] Biochem. J. 86, 790 (1942). -- [3] J. Assoc. Offie. Agr. Chemists ~6, 486 (1963). A. N I E ~

Die Bestimmung yon reduktionsliisHehen Phosphaten in Biiden beschroiben S. C. C~A~G, W. K. C ~ mud K. T. E~n [1]. Nach der Beseitigung von Eisen, Ainminium und Calcinmphosphaten, werden zu einer 1 g-Probe der zu untersuchenden Erde 40 ml einer 0,3 m Natriumcitrat- und 5 ml 1 m l~atrinmhydrogencarbonatlSsung gegeben. Naeh dem Erhitzen der Suspension im Wasserbad auf 80 ~ C fiigt man 1 g Natriumdithionit zu und erhitzt weitere 15 min auf 80--90 ~ C. Der Riiekstand wird abzen~rifugiert, mit 25 ml ges~t~, l~atriumchloridlSsung gewaschen und die Extrakte vereinigt. 5 ml eines aliquoten Anteils des Extrakts werden in einen Kolben pipet- tiert, 5 ml Wasser, 1 ml 0,5 m Eisen(III)-chloridlfsung und 4 ml 1 n l~aOH zu- gegeben. Nach kr~ftigem Durchschiittein der L6sung wird nochmals auf 80--90~ erhitzt, der gebildete dunkelbraune Niederschlag wird abfiltrier~ und zweimal mit 5 ml 0,1 n I~aOH gewasehen. In den vereinigten Filtraten stellt man einen pH 3 mit HC1 und 2,4-Dini~rophenol als Indicator eln. Die blaue Farbe kann jetzt darch

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 155

Zugabe yon 10 ml Chlormolybdansaure and einigen Tropfen 0,25~ Zinn(II)- chloridlSsung entwiekelt werden. Man ffil]t auf 50 ml auf und mi2t die optische Diehte bei 660 nm. Die Genauigkeit der Methode ist zufriedenstellend.

[1] Soil Sci. 102, 44--45 (1966). Nat. Taiwan Univ., Formosa. K.- t t . ]~IRI~

Ein ditierenz-spektrophotometrisehes Verfahren zur Charakterisieruug yon Humins~uren versehiedenen Ursprungs verwenden I. LIi,TDQ~ST mid B. BE~G- ~ i ~ [1]. -- Ausfi~hrung. Von braunen Huminsiuren, hergestellt naeh der Springer- schen Methode [2], wurden bei pH 2, 7 und 11 (eingestellt mit HC1 mid NaOH) die Absorptionsspektren aufgenommen und die Differenzen der Absorptionswerte bei pH 7 und 2 bzw. i i und 7 fiber der Wellenlange aufgetragen. Obwohl die Kurven der einzelnen Praparate sehr unterschiedliches Aussehen haben, zeigen die Differen- zen der Absorptionen zwischen pt{ 7 und 2 ein Maximum bei 270--280 nm und zwischen pH 11 und 7 ein Maximum bei 340--360 nm. Die Praparate verandern sich mit der Zeit langsam, was wahrscheinlich ebenfalls zu ihrer Charakterisierung herangezogen werden kann. Unterhalb yon 250 nm beeinfluBt die Absorption an- organischer Ionen die Mel~ergebnisse.

[1] Acta Chem. Scand. 20, 918--920 (1966). Dept. A~ic . Chem. I, Coll. Agrie. Uppsala 7, (Schweden) -- [2] SPRr~ER, U. : Z. Pfianzenernihr. Dfing. Bodenk. 6, 312 (1938). A. SOH~])T

Die gas-ehromatographisehe Trennung yon Auxin-Indolen ist yon W. DEDIC mid S. Z ~ [ K [1] untersucht worden. Vor der Gas-Chromatographie ist eine Auf- trennung in neutrale und saute Indol-Verbindungen nfitz]ich, da erstere direkt ein- gespritzt, letztere jedoeh vorher mit Diazomethan oder BF3-Methanol in ihre ent- sprechenden Ester fibergeffihrt werden mfissen. Die grSliere Zahl der untersuehten Verbindungen kann an SiliconS1 SE 30 oder SE 52 auf Chromosorb W, HMDS oder Anakrom ABS als Tr iger getrennt werden. Neopentylglycolsueeinat kann bevor- zugt ffir neutrale Indole angewendet werden. Siulenlangen yon 150--180 cm und S~,ulentemperaturen yon ca. 205 ~ C werden ffir optimale Trennungen vorgesehlagen. Die Wirksamkeit der verschiedenen Saulenffillungen wird diskutiert und skizziert.

[1] Anal. Bioehem. 16, 36--52 (1966). Dept. Plant. Sci., Univ. Alberta, Edmonton, Alberta (Canada). A. N I E ~ I ~

Die Bes t immung yon Fluor in Plianzenmaterial ffihren Z. GREQO~OWICZ, S. KO- WALSKI und I. SZALONEK [1] aus, indem sie die Substanz mit Ca(OH)2 verasehen, mit NaOH aufschlieBen und das Reaktionsprodukt mit Sehwefels~ure destillieren. Die Fluorbestimmung im Destillat erfolgt mit Thoriumnitrat in Gegenwart yon Alizarin S als Ludicator bei pH 3. Der Farbumschlag erfolgt yon Gelbgriin nach Violett. Die Bestimmung ist fiir Fluorkonzentrationen zwischen 12,5 mid 5000 ppm mSglieh. -- Aus/iihrung. Man trocknet das Material bei 60 ~ C, mischt je 1 g Probe mit 0,1 g Ca(OH)2 und gibt in den Tiegel etwa 1/5 des Gewiehts an Ammoniumnitrat zu. Man verbrennt im Muffelofen bei 600~ in 2 St~l. Der Tiegel sol] b_edeekt sein, um Fluorverinste zu vermeiden, oder um l~inorverunreinigungen aus dem Ofen fern- zuhalt~n. Zur abgekfihlten Probe gibt man je 1 g Probe 6--8 NaOH-Pl~tzehen mid sehmelzt 20 min bei 570--600 ~ C. - - Die Destillation erfolgt mit Wasserdampf aus einem modifizierten Claisen-Kolben von 100 ml Inhalt in Gegenwart yon 18 ml konz. Schwefels~ure. Den Tiegelinhalt hat man vorher mit dest. Wasser fibergespfilt und zur Fallung yon Chlorid in den Claisen-Kolben 0,25 g Ag2SO a hineingegeben. Die Destillation erfolgt bei 132 • 2~ Man sammelt 150--500 ml Destillat. - - Zum Destillat gibt man 0,4 ml 0,05@/0ige wiBrige IndieatorlSsung, 1 [Dr. 0,1 n Natron-