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Berieht: Spez. anal. Meth. : 2. Anal. v. Mater. d. Indus,., d. Hand. u. d. Landw. 285 Bericht iiber die Fortschritte der analytischen Chemie IV. Spezielle analytisehe Methoden 2. Analyse yon ~aterialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft Halogenierte Verbindungen als gasf~rmige Spurenanzeiger in der Atmosphiire. Die Verteilung und Wanderung yon Verunreinigungen in der Atmosph/~re kann nach B. E. SALTZMA~r A . I . COLEMA~ u n d C.A. CLEMO~CS [1] durch Verspriihen yon Schwe]elhexa]luorid, Bromtrifluor~nethan und Octa]luorcyclobutan und Analyse yon Luftproben in der Umgebung verfolgt werden. Die Verbindungen sind ungiftig, werden yon Wasser und Luftverunreinigungen nicht angegriffen und kSnnen sehr ]eieht verspriiht werden. Ffir die Analyse der Luftproben wird ein hSchstempfind- liches gas-chromatographisches Verfahren unter Verwendung eines Elektronen- einfangdetektors beschrieben. Der Detektor ist der Barber Colman Nr. 5120, als S/iulenfiillung dient Baymal. Zwei Methoden wurden entwickelt: Methode A (mit 50/0 Wasserstoff in Argon als Tr~gergas) ffir Analysen mit grSBtmSglieher Empfindlichkeit; Methode B (mit Stickstoff als Tr~gergas) bei hSheren Konzen- trationen zur Untersuchung der Stabilit~t der Halogenverbindungen. Die Empfindlichkeit ist so groB, dab noeh 0,01 ppb SF 6 und 0,3 ppb CBrF3 und e-C4F s nachweisbar sind. Beziiglich der sehr ausffihrlich dargestellten apparativen und experimentellen Einzelheiten mud auf die Originalarbeit verwiesen werden. [1] Anal. Chem. 88, 753--758 (1966). Div. Air Pollution, R. A. Taft San. Engng. Center, Cincinnati, Ohio 45226 (USA). M. M~GE~ Die Bestimmung yon Tetraalkylbleidampf und anorganischem Bleistaub be- schreiben R. Moss und E. V. BROWETT [1]. -- Fer]ahren. ~ber 8, 12 oder 24 Std wird Luft mit einer Geschwindigkeit yon 3 m3/Std dureh ein Filter gesaugt. Das Bleitetraa.lkyl wird mit 0,1 M JodmonochloridlSsung umgesetzt (Fliel~diagramm ist angegeben), anorganischer Bleistaub wird direkt im Filter festgehalten. Die auto- matische Bestimmung des Bleitetraalkyl in Jodmonochlorid erfolgt im AutoAnalyzer. Das Ger~t ist zus~tzlich mit einer Extraktionsspule, einem Phasentrenner und einer optischen Zelle ausgerfistet. Die Eiehkurve ist nicht linear. Zur automatischen Be- stimmung you anorganischem B]eistaub wird in der Apparatur eine Salpeters~ure- Wasserstoffperoxid-Hydroxylamin-WaschlSsung benutzt. -- Manuelle Methode zur Bestimm~tng yon Tetraalkylblei. Die ProbelSsung wird mit dest. Wasser ~uf 100 ml aufgefiillt. In einen schwarzen Pyrex-Scheidetriehter gibt man 20ml 25~ KaliumjodidlSsung und 50 m] PufferlSsung (siehe unten), mischt und ffigt die ProbelSsung aus dem Abscheider hinzu. Der Abseheider wird mit 10 ml dest. Wasser gewasehen. Nach dem Durehmisehen gibt man 20 ml einer DithizonlSsung (50 rag/1 in Chloroform-Tetraehlorkohlenstoff 1:4) zu. Naeh 30 see Sehfitte]n und Trennung der Phasen wird in einem Colorimeter gegen eine Vergleiehsprobe gemessen. -- Zur Bestimmung von anorganisehen Bleid~mpfen wird das Sammelfilter mit 25 ml Salpeters~ure-Wasserstoffperoxidreagens (Misehung aus 200 ml konz. Salpeters~ure mit 1600 ml dest. Wasser und 200 m] konz. Wasserstoffperoxid) 5 rain gekocht, leieht abgekfihlt und 10 ml einer HydroxylaminehloridlSsung (200 g ttydroxyl- aminchlorid, 750 ml Wasser und 200 ml konz. Ammoniak), hinzugegebenund weitere 10 rain gekoeht. Nach dem Abkfihlen und Filtrieren durch eine Glasfritte neutrali- siert man tropfenweise mit konz. Ammoniak, fiigt 60 ml PufferlSsung und nach dem Misehen 20 ml DithizonlSsung hinzu. Weiter wie oben angegeben. Die Empfindlieh-

Die Bestimmung von Tetraalkylbleidampf und anorganischem Bleistaub

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Berieht: Spez. anal. Meth. : 2. Anal. v. Mater. d. Indus,., d. Hand. u. d. Landw. 285

Bericht iiber die Fortschritte der analytischen Chemie IV. Spezielle analytisehe Methoden

2. A na ly se yon ~ a t e r i a l i e n der I n d u s t r i e , des H a n d e l s und der L a n d w i r t s c h a f t

Halogenierte Verbindungen als gasf~rmige Spurenanzeiger in der Atmosphiire. Die Verteilung und Wanderung yon Verunreinigungen in der Atmosph/~re kann nach B. E. SALTZMA~r A.I . COLEMA~ und C.A. CLEMO~CS [1] durch Verspriihen yon Schwe]elhexa]luorid, Bromtrifluor~nethan und Octa]luorcyclobutan und Analyse yon Luftproben in der Umgebung verfolgt werden. Die Verbindungen sind ungiftig, werden yon Wasser und Luftverunreinigungen nicht angegriffen und kSnnen sehr ]eieht verspriiht werden. Ffir die Analyse der Luftproben wird ein hSchstempfind- liches gas-chromatographisches Verfahren unter Verwendung eines Elektronen- einfangdetektors beschrieben. Der Detektor ist der Barber Colman Nr. 5120, als S/iulenfiillung dient Baymal. Zwei Methoden wurden entwickelt: Methode A (mit 50/0 Wasserstoff in Argon als Tr~gergas) ffir Analysen mit grSBtmSglieher Empfindlichkeit; Methode B (mit Stickstoff als Tr~gergas) bei hSheren Konzen- trationen zur Untersuchung der Stabilit~t der Halogenverbindungen. Die Empfindlichkeit ist so groB, dab noeh 0,01 ppb SF 6 und 0,3 ppb CBrF 3 und e-C4F s nachweisbar sind. Beziiglich der sehr ausffihrlich dargestellten apparativen und experimentellen Einzelheiten mud auf die Originalarbeit verwiesen werden. [1] Anal. Chem. 88, 753--758 (1966). Div. Air Pollution, R. A. Taft San. Engng. Center, Cincinnati, Ohio 45226 (USA). M. M~GE~

Die Bestimmung yon Tetraalkylbleidampf und anorganischem Bleistaub be- schreiben R. Moss und E. V. BROWETT [ 1 ] . - - Fer]ahren. ~ber 8, 12 oder 24 Std wird Luft mit einer Geschwindigkeit yon 3 m3/Std dureh ein Filter gesaugt. Das Bleitetraa.lkyl wird mit 0,1 M JodmonochloridlSsung umgesetzt (Fliel~diagramm ist angegeben), anorganischer Bleistaub wird direkt im Filter festgehalten. Die auto- matische Bestimmung des Bleitetraalkyl in Jodmonochlorid erfolgt im AutoAnalyzer. Das Ger~t ist zus~tzlich mit einer Extraktionsspule, einem Phasentrenner und einer optischen Zelle ausgerfistet. Die Eiehkurve ist nicht linear. Zur automatischen Be- stimmung you anorganischem B]eistaub wird in der Apparatur eine Salpeters~ure- Wasserstoffperoxid-Hydroxylamin-WaschlSsung benutzt. -- Manuelle Methode zur Bestimm~tng yon Tetraalkylblei. Die ProbelSsung wird mit dest. Wasser ~uf 100 ml aufgefiillt. In einen schwarzen Pyrex-Scheidetriehter gibt man 20ml 25~ KaliumjodidlSsung und 50 m] PufferlSsung (siehe unten), mischt und ffigt die ProbelSsung aus dem Abscheider hinzu. Der Abseheider wird mit 10 ml dest. Wasser gewasehen. Nach dem Durehmisehen gibt man 20 ml einer DithizonlSsung (50 rag/1 in Chloroform-Tetraehlorkohlenstoff 1:4) zu. Naeh 30 see Sehfitte]n und Trennung der Phasen wird in einem Colorimeter gegen eine Vergleiehsprobe gemessen. -- Zur Bestimmung von anorganisehen Bleid~mpfen wird das Sammelfilter mit 25 ml Salpeters~ure-Wasserstoffperoxidreagens (Misehung aus 200 ml konz. Salpeters~ure mit 1600 ml dest. Wasser und 200 m] konz. Wasserstoffperoxid) 5 rain gekocht, leieht abgekfihlt und 10 ml einer HydroxylaminehloridlSsung (200 g ttydroxyl- aminchlorid, 750 ml Wasser und 200 ml konz. Ammoniak), hinzugegeben und weitere 10 rain gekoeht. Nach dem Abkfihlen und Filtrieren durch eine Glasfritte neutrali- siert man tropfenweise mit konz. Ammoniak, fiigt 60 ml PufferlSsung und nach dem Misehen 20 ml DithizonlSsung hinzu. Weiter wie oben angegeben. Die Empfindlieh-

286 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden

keit des Verfahrens liegt bei O,1 mg Blei/10 m s Luft bei einer 8 stiindigen Ansaugzeit. Bei nut halbstindiger Ansangzeit kSnnen noeh 0,3 nag Blei in 10 m s Luft erfal3t werden. -- Pu//er168ung. Man mischt 400 ml Sulfit-CyanidlSsung (250 g Na.,SOa -}- 25 g KCN in 1800 ml Wasser, mit Dithizon gereinigt und auf 2 1 aufgeffillt), 20 ml 46S/sige wKl~rige AmmoniumcitratlSsung, 350ml konz. Ammoniak und 230 ml Wasser. [1] Analyst 91, 428--438 (1966). The Associated Octe] Co., Ltd., Ellesmere Port, Cheshire (Grol3britannien). K . H . - B I ~

Die polarographisehe und radiometrisehe Bestimmung yon in Wasser gel~stem Sauerstoff mit Hilfe einer mit metallisehem Thallium gefiillten S~iule haben E. N ~ , Y. UJm-mi und 1=[. WATiNAm~ [1] durehgefiihrt. ]:)as Wasser wird dutch eine S~ule (7 cm, ~ 1,2 cm), in der sich mit Thallium elektroplatierte SilberkSrner befinden, geschickt; das in Freiheit gesetzte Tl+ wird entweder dutch wechsel- strompolarographische Methoden oder durch 2S~T1-Radiometrie bestimmt. Der Durchmesser der KSrner betr~igt 3--4 ram. Die polarographiseh bestimmte Menge Sauerstoff stimmte im Bereieh yon 0,5 bis zu einigen ppm mit der nach der ampero- metrischen Methode yon WZ~KLER iiberein. Die M6glichkeit der Verwendung yon 2~ ffir eine kontinuierliche Analyse wurde ebenfalls fiberpriift. [1] Japan Analyst 15, 360--365 (1966) [Japanisch]. (Naeh engl. Zus.fass. ref.) Dept. Ind. Chem., Fae. Engng., Univ. Tokio, Bunkyo-lm, Tokio (Japan). G. G~iTZ~Z~

t~ber die Untersuehung einiger Silber- und Goldlegierungen mit der Weiszsehen Ringofenteehnik beriehten L. J. OTTENDORFER, Y. A. GAWARGIOUS und S. S. M. tIissi~r [1]. Zur Probenentnahme wird das Material mit dem geschliffenen halb- kugeligen Ende eines 4 mm-Pyrexglasstabes gerieben, wobei bis zu 100 ?g der Probe erhalten werden. Die Goldlegierungen werden dann in wasserstoffperoxid- haltiger KaliumeyanidlSsung gelSst, w~hrend Silberlegierungen dureh Salpeter- s~uredimpfe in LSsung gebraeht werden. Eine detaillierte Arbeitsvorsehrift zum Nachweis yon Ag, Cu, Ni, Zn uud Mn in Silberlegierungen und Au, Ag und Cu in Goldlegierungen ist im Original enthalten. [1] Talanta 18, 525--528 (1966). Microanalyt. Chem. Unit, National Res. Centre, Dokki, Cairo (UAR). It. ZZMMER

Die Gewinnung yon Caesium aus den sauren L~sungen yon Kernspaltungsabf~illen durch Absorption an dem kristallinen Ionenaustauscher Ammoniumdodekamolybdo- phosphat (AMP) be sehreiben J. VAN R. S~IT nnd J. J. Jxcoa~s [1]. Ein nach einer speziellen Vorschrift bereitetes AMP NiBt hohe lineare DurchfluBgeschwindigkeiten (2,5 cm/min) zu. Die Elution yon isTCs erfolgt mit heiBer konz. Ammoniumnitrat- 15sung; das Ammoniumnitrat wird sehlieBlich mit SalpetersEure zerst6rt. -- Experi- mentelles. Zur Darstellung des AMP-Austausehers wird kristalline Dodekamolybdo- phosphorsEure einige Minuten mit konz. Arnmoniumnitratl6sung behandelt. An- schlieBend wird die AufschlEmmung in feuchtem Zustand gesiebt und die 40--60 B.S. mesh-Fraktion mit 1 M Ammoniumnitratl6sung in eine GlassEule (2,1 cm innerer ~) gebraeht, bis ein Fiillungsgewieht (einschlieBlich Flfissigkeit) yon 39 0,1 g erreicht ist. Das AMP wird herausgenommen, der Abrieb mit 0,1 M Ammonium- nitratliisung dekantiert und der Austauscher in eine Mantelkolonne (3,5 cm 2 �9 6,3 cm) gebracht. Wi~hrend der Trennung wird die S~ule anf 40 ~ C, bei der Elution des Caesiums auf 90~ thermostatisiert. -- Nach der Trennung and Elution des Caesiums mit einer L6sung yon 10 M NH~NOs in 0,2 M Salpeters~iure (92~ Elution bei einem DurchfluB yon 10 SEulenvolumina) wird das Caesium mit einem