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| Sport Zürcher Unterländer Mittwoch, 7. Februar 2018 27 Thinking Time mit Tirinzoni T aktik. Die Taktik wird durch diverse Faktoren be- stimmt. Als Skip gilt es im- mer, zwischen dem Schwierig- keitsgrad des zu spielenden Stei- nes und dem optimalen Ergebnis abzuwägen. Gleichzeitig muss ich mir stets bewusst sein, welche Strategie die Eisverhältnisse zu- lassen, wie der Spielstand ist und gegen welchen Gegner wir gerade spielen. Es gibt Curling-Teams, die tendenziell eine risikoreiche- re Taktik bevorzugen, wie bei- spielsweise die Asiaten. Andere haben eher Stärken in der Defen- sive, also bei den schnellen Take- outs, so etwa die Schotten. Darauf müssen wir reagieren und gleich- zeitig aufpassen, dass wir unsere eigene Taktik nicht leichtfertig über Bord werfen, schliesslich ba- siert auch diese auf unseren Stär- ken. Immer noch am wichtigsten ist aber, dass die gespielten Steine das Ziel erreichen, denn die beste Taktik ist nutzlos, wenn die Steine nicht wunschgemäss ankommen. Wunschgegnerinnen. Die gibt es für uns nicht. Eine Siegesserie schafft höchstens temporäre Wunschgegnerinnen. Angstgegnerinnen. Hier gilt das- selbe wie bei den Wunschgegne- rinnen. Es gibt eben leider auch Niederlagenserien. Grundsätz- lich lässt sich sagen, dass die Top Ten der Weltrangliste immer schwer zu schlagen sind. Doch von Angstgegnerinnen zu sprechen, wäre verfehlt. Diese Duelle sind für mich eine Herausforderung. Schadenfreude. Habe ich nie, ehrlich. Wenn ein gegnerischer Stein durch Verunreinigungen auf dem Eis abgelenkt wird und im Kraut landet, dann verspüre ich Mitgefühl, aber ganz sicher keine Schadenfreude. Aufgezeichnet: Marisa Kuny Skip Silvana Tirinzoni vertritt mit ihrem Curling-Team Aarau die Schweiz an den Olympischen Spielen in Südkorea. Für die 38-jährige Oberglatterin ist es die erste Olympia-Teilnahme in ihrer langen Karriere. Im Vorfeld des Grossanlasses haben wir mit ihr fünf Themen rund um den Curling-Sport angestossen. Teil 4: «Die Gegnerinnen». «Schadenfreude habe ich nie, ehrlich.» Silvana Tirinzoni Gleich zweimal ging die Partie zwischen den Winterthur All- Stars und Phönix Regensdorf in eine fünfminütige Verlängerung, ehe mit 77:75 der Sieg der Gast- geber in der Eulachstadt fest- stand. «Die Niederlage ist ent- täuschend, weil wir es selbst verbockt haben», kommentierte Phönix’ Captain David Castro, «wir haben lange mit zehn, zwölf Punkten Vorsprung geführt und uns am Ende zu viele unnötige Fehler geleistet.» Ausserdem sei Winterthur eine gute Mann- schaft mit schnellen, NLB-er- fahrenen Spielern, aber «eigent- lich haben wir mehr Potenzial», fügte er an. Dies nicht zuletzt BASKETBALL In der 1. Liga regional der Männer sind für einmal alle drei Unterländer Teams als Verlierer vom Feld gegangen. Am knappsten fiel die Niederlage der Phönixe aus Regensdorf aus. Die Blue Wings bleiben am Boden 2 Minuten und 9 Sekunden sind in der Opfiker Turnhalle Lätten- wiesen noch zu spielen, als Bet- tina Willener-Barbarits kurz vor der Dreipunktelinie den Korb an- visiert. Haargenau fliegt der Ball aus der rechten Hand der Opfiker Teammanagerin und Capitaine auf sein Ziel zu, kreist um den Ring, zappelt fast schon im Korb. Doch anstatt von dort nach unten zu fallen, springt er nach oben und aufs Spielfeld zurück. Das Skore der Gastgeberinnen bleibt bei 39 Punkten. Die drei Zähler, die Flügelspielerin Willener-Bar- barits mit diesem Wurf erzielt hätte, hätten an der Niederlage der Blue Wings nichts mehr geän- dert, lag Gegner Greifensee zu dem Zeitpunkt uneinholbar mit 66:39 in Führung. Doch die Szene steht symbolisch für den Auftritt der Opfikerinnen an diesem kal- ten Winternachmittag: Von An- fang bis zum Ende wollte ihnen so gut wie gar nichts gelingen. Das Unheil der Gastgeberin- nen nahm schon früh seinen Lauf: Acht Minuten dauerte es, bis sie ihre ersten zwei Punkte er- zielten. Und weil die Gäste, die in der 1. Liga des nordostschweize- rischen Regionalverbandes Pro- basket keineswegs zu den Spit- zenteams gehören, sondern vor dieser Partie nur einen Rang vor den Opfikerinnen lagen, ihre Ab- schlüsse verwerteten, war das Verdikt klar. 4:24 lagen die Blue Wings bereits nach den ersten 10 von 40 Spielminuten zurück. «Wir haben die ersten 15 Minuten komplett verschlafen, und Grei- fensee hat alles getroffen. So et- was habe ich noch selten erlebt», kommentierte der Opfiker Trai- ner Haris Salihodzic hernach, «so sind wir schnell zweistellig zu- rückgelegen, das hat uns zusätz- lich unsicher gemacht.» Falsche Entscheidungen Dabei war die schlechte Erfolgs- quote der eigenen Offensive ge- mäss dem langjährigen Trainer der Opfikerinnen nicht nur dem Pech oder etwa der mangelnden Präzision im Abschluss geschul- det. «Die Spielerinnen haben heute leider im Angriff nicht das umgesetzt, was wir vorher besprochen hatten, und viele schlechte Entscheidungen ge- troffen.» Zu oft hätten sie zum Beispiel versucht, bis unter den gegnerischen Korb vorzudringen und Korbleger zu erzielen. Gegen die gross gewachsenen und bis zum Ende kompromisslos vertei- digenden Gegnerinnen erwies sich das als die falsche Taktik. Im Wissen um den hohen Rückstand suchten die Blue Wings ihr Heil mit zunehmender Spieldauer in Dreipunktewürfen, scheiterten aber auch damit nur allzu oft. Und da sich auch ihre Defensive an diesem Tag nicht stabil genug präsentierte, sum- mierte sich der Rückstand bis zum Ende der Partie auf fast 30 Punkte (39:68). Dementspre- chend tief sass der Frust bei den Opfiker Spielerinnen nach der Schlusssirene. «Greifensee ist zu zu vielen einfach herausgespiel- ten Punkten gekommen», kriti- sierte Bettina Willener-Barba- rits, «und wir waren verkrampft, hatten eine schlechte Treffer- quote, zu wenig Rebounds – wenn wir so wie heute spielen, reicht es gegen keinen Gegner in der 1. Li- ga.» Die Teammanagerin verriet: «Seit Anfang dieses Jahres haben sich die Absenzen arg gehäuft. Heute im Match haben wichtige Spielerinnen gefehlt, und in der Woche vor diesem Spiel, dem wichtigsten der Rückrunde, ha- ben wir einmal zu viert und das andere Mal zu fünft trainiert – das bringt eine gewisse Unruhe ins Team.» Dabei seien auf dieser Stufe mindestens zwei gemein- same wöchentliche Trainings unbedingt nötig. Dies, um Ball- sicherheit zu erlangen, aber auch, um neue Spielzüge und das takti- sche Verhalten einzuüben. Coach Haris Salihodzic er- gänzt: «Wir können auch mit wenigen Spielerinnen Match- situationen simulieren, indem wir am Ende des Trainings mit fünf gegen fünf gegen unsere zweite Mannschaft antreten. Aber das ist nicht ganz dasselbe, wie wenn man sich schon im Training auf 1.-Liga-Niveau mes- sen kann.» Zu wenige Spielerinnen Für den Klotener, der die Opfi- ker Frauen seit rund zehn Jahren trainiert, liegen die Gründe der Misere tief. «Am liebsten hätte ich natürlich 15 Spielerinnen mit 1.-Liga-Niveau im Kader, dann gäbe es einen gesunden Konkur- renzkampf um die Plätze in der Start-Fünf in den Meisterschafts- spielen, und alle hätten einen An- reiz, um wirklich immer ins Trai- ning zu kommen», führt Haris Salihodzic aus, «aber hier im Grossraum Zürich gibt es zwar wenige Basketballerinnen dieser Klasse, aber sehr viele Teams.» Bei ihm kämen im Match jene Akteurinnen zum Zug, die auch während der Woche trainierten, betont Salihodzic. Auf die ande- ren ganz verzichten kann er man- gels Alternativen nicht. Vor nicht allzu langer Zeit habe er zwei Sai- sons mit nur sieben Spielerinnen im Kader bestritten – eine Erfah- rung, die er nicht wiederholen wolle. Zudem betont Salihodzic: «So schlecht, wie wir heute gespielt haben, sind wir sicher nicht, und absteigen werden wir auch nicht.» Tatsächlich müssen die Blue Wings ihr Ziel, die Finalrunde der besten vier Teams zu erreichen, nach der Niederlage gegen den Tabellennachbarn Greifensee wohl abhaken. Mit sechs Punkten aus zehn Spielen nehmen sie in der Rangliste der nordostschwei- zerischen 1. Liga regional den 8. Rang ein, mit vier Punkten Vor- sprung auf die Abstiegsplätze. Gegen den Vorletzten Wiedikon treten sie bis zum Ende der Quali- fikation noch einmal an, gegen das Schlusslicht Kloten sogar noch zweimal. «Im besten Fall werden wir am Ende Sechste, aber nur, wenn wir jetzt umschalten», meint Capitaine Bettina Willener- Barbarits.» Peter Weiss BASKETBALL Opfikons Frauen müssen ihre Hoffnungen, in der 1. Liga regional heuer die Finalrunde zu erreichen, definitiv begraben. Nach der 39:68-Heimniederlage gegen den Tabellen- nachbarn Greifensee war der Frust im Lager der Blue Wings gross. Ringen nach Worten: Trainer Haris Salihodzic, Andrea Racine (links) und ihre Opfiker Mitspielerinnen versuchen, die klare Niederlage zu verarbeiten. Foto: Balz Murer Phönixe, Phantoms und Opfiker gehen leer aus dank des jüngsten Neuzuzugs, des Letten Vladimiras Popovas. Der Center avancierte mit 15 Punkten in seiner erst zweiten Partie für Phönix zum erfolg- reichsten Skorer des Teams. Wiedikon besiegt Unterländer Aufsteiger BBZU Phantoms bot dem starken Tabellenzweiten Wiedikon in einer temporeichen Partie in der heimischen Sport- halle Hirslen in Bülach lange Pa- roli. Doch nach der 74:77-Nieder- lage blieben die Phantoms auf Platz 8 und haben den Ligaerhalt noch lange nicht auf sicher. Opfikon unterlag Wiedikon in- des gar mit 46:99. «Wir waren in jeder Hinsicht unterlegen», sagte Spielertrainer Renato Maggi, «auf jeder Position sind wir einem bes- seren Spieler gegenübergestan- den. Wir haben kein Mittel gegen ihre aggressive Verteidigung ge- funden und konnten ihre Angriffe nicht stoppen.» pew/eg/rm Resultate EISHOCKEY JUNIOREN. ELITE A Biel - Lausanne 7:2. Zug - Bern 4:1. Kloten - Lugano 2:3 n. V. Gottéron - Ambri-Piotta 2:1. Davos - Young Tigers 5:0. GCK Lions - Genf 1:2 n. V. – Rangliste ( je 36 Spiele): 1. Bern 78. 2. Davos 76. 3. Kloten 68. 4. Zug 64. 5. Genf 64. 6. Young Tigers 64. 7. Biel 54. 8. GCK Lions 54. 9. Gottéron 42. 10. Lausanne 41. 11. Lugano 28. 12. Ambri-Piotta 15. Kloten - Lugano 2:3 n. V. (1:1, 1:1, 0:0, 0:1). Swiss-Arena. – 57 Zuschauer. – SR Erard; Kehrli/Stuber. – Tore: 13. Derungs 1:0. 20. Matewa (Taiana, Braz- zola/Ausschluss Zubulis) 1:1. 24. Schnyder 2:1. 30. Demuth (Tajana, Brazzola/Aus- schluss Poretti!) 2:2. 62. Villa (Fröwis) 2:3. – Strafen: 6×2 gegen Kloten, 4×3 gegen Lugano. – Kloten: Messerli; Brunner, Janett; Kälin, Raggi; Engeler, Müller; Schnyder; I. Derungs, Mettler, K. Derungs; Bardh, Steiner, Zwissler; Basic, Rehak, Knak; Baumann, Leh- mann, Zubulis. BASKETBALL FRAUEN. 1. LIGA REGIONAL, NORDOST Opfikon Blue Wings - Greifensee 39:68. KSC Wiedikon - Olten-Zofingen 51:56. Flying Divac Zürich - Liestal 44 56:62. – Rangliste: 1. Seuzach-Stammheim 13/26. 2. Alte Kanti Aarau 12/22. 3. Liestal 13/22. 4. Olten-Zofin- gen Whales 11/16. 5. CVJM Frauenfeld 11/14. 6. Greifensee 13/10. 7. Zürich 15/10. 8. Opfikon 10/6. 9. Olten-Zofingen 14/6. 10. Wiedikon 11/2. 11. Kloten 11/0. Opfikon Blue Wings - Greifensee 39:68 Lättenwiesen. – 20 Zuschauer. – SR Fenog- gio/Todorovic. Opfikon: Unsinn (2), C. Schmid (3), Racine (7), B. Schmid (6), Terri- bilini (2), Seba (12), Willener-Barbarits (5), Vock (2). – Greifensee: Fraefel (25), Grob (4), Koch (2), Hafner (9), Carnevale (4), Angehrn (4), Thanou (0), Meier (16), Nitzsche (4). MÄNNER. 1. LIGA REGIONAL, NORDOST Wiedikon - Opfikon 99:46. Unicorn 02 Sprei- tenbach-Dietikon - Winterthur All-Stars 58:84. Emmen - Divac Zürich 63:91. Winter- thur - Phönix Regensdorf 77:75. BBZU Phan- toms - Wiedikon 74:77. Divac Zürich - LK Zug 81:50. – Rangliste: 1. Alte Kanti Aarau 11/22. 2. Wiedikon 10/18. 3. Regensdorf 10/14. 4. Zug 10/12. 5. Winterthur 10/12. 6. Zürich 13/10. 7. Opfikon 7/6. 8. BBZU Phantoms 10/6. 9. Emmen 10/4. 10. Spreitenbach-Die- tikon 13/0. Winterthur - Phönix Regensdorf 77:75 (33:42). – Phönix Regensdorf: Veljaca (3), Zekic (2), Mostajelien (0), D. Castro (12), Popovas (15), Zandalasini (9), Fossati (4), I. Castro (5), Redondo (8), Forman (8), Scheidi- ger (7), Mitic (2). BBZU Phantoms - Wiedikon 74:77 (31:31). – BBZU Phantoms: Matoski (26), Ver- bus (22), Krasniqi (8), Oana (7), Dönmez (5), Rashiti (4), Pavoni (2), Steiner (0), Fankhauser (0), Stosic (0). Deutliches Ja zur Fusion Nun ist es definitiv: Die zwei sportlich führenden Unihockey- vereine im Unterland wollen zu- sammenspannen. In Kloten fiel die Mitgliederbefragung mit 166 Ja- zu 2 Nein-Stimmen etwas deutlicher aus als an der zeit- gleich stattfindenden Versamm- lung in Dietlikon. Doch auch im Glattal stellten sich nur 16 von 112 Mitgliedern gegen die geplan- te Fusion. «Die Stimmung war konstruktiv», berichtet Sport- chef Sascha Brendler aus Diet- likon. «Wir sind mit dem hohen Ja-Anteil sehr zufrieden.» Gründungsversammlung folgt Das letzte Wort allerdings wird an der Ende März angesetzten Gründungsversammlung gespro- chen. Damit die Fusion rechtlich verbindlich ist, müssen ihr drei Viertel aller Anwesenden zustim- men. Nach dem deutlichen Ja am Montag dürfen die Verant- wortlichen aber davon ausgehen, dass dieser letzte Schritt reine Formsache ist. Der gemeinsame Dachverein UHC Kloten-Dietlikon Jets wird bei seiner Gründung knapp 500 Mitglieder und 24 Teams zählen. Sowohl das Fanionteam des auf Frauen-Unihockey spezialisier- ten UHC Dietlikon als auch die erste Männer-Mannschaft der Kloten-Bülach Jets spielt aktuell in der NLA. Marisa Kuny UNIHOCKEY Die Mitglieder des UHC Dietlikon und der Kloten-Bülach Jets haben einer Fusion ihrer Vereine klar zugestimmt.

Die Blue Wings bleiben am Boden Sport 27 - Phoenix Basket...der 1. Liga des nordostschweize-rischen Regionalverbandes Pro-basket keineswegs zu den Spit-zenteams gehören, sondern vor

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Page 1: Die Blue Wings bleiben am Boden Sport 27 - Phoenix Basket...der 1. Liga des nordostschweize-rischen Regionalverbandes Pro-basket keineswegs zu den Spit-zenteams gehören, sondern vor

|SportZürcher Unterländer

Mittwoch, 7. Februar 2018 27

Thinking Time mit Tirinzoni

Taktik. Die Taktik wirddurch diverse Faktoren be-stimmt. Als Skip gilt es im-

mer, zwischen dem Schwierig-keitsgrad des zu spielenden Stei-nes und dem optimalen Ergebnisabzuwägen. Gleichzeitig muss ichmir stets bewusst sein, welcheStrategie die Eisverhältnisse zu-lassen, wie der Spielstand ist undgegen welchen Gegner wir geradespielen. Es gibt Curling-Teams,die tendenziell eine risikoreiche-re Taktik bevorzugen, wie bei-spielsweise die Asiaten. Anderehaben eher Stärken in der Defen-sive, also bei den schnellen Take-outs, so etwa die Schotten. Daraufmüssen wir reagieren und gleich-zeitig aufpassen, dass wir unsereeigene Taktik nicht leichtfertigüber Bord werfen, schliesslich ba-siert auch diese auf unseren Stär-ken. Immer noch am wichtigsten

ist aber, dass die gespielten Steinedas Ziel erreichen, denn die besteTaktik ist nutzlos, wenn die Steinenicht wunschgemäss ankommen.

Wunschgegnerinnen. Die gibt esfür uns nicht. Eine Siegesserieschafft höchstens temporäreWunschgegnerinnen.

Angstgegnerinnen. Hier gilt das-selbe wie bei den Wunschgegne-rinnen. Es gibt eben leider auchNiederlagenserien. Grundsätz-lich lässt sich sagen, dass die TopTen der Weltrangliste immerschwer zu schlagen sind. Doch vonAngstgegnerinnen zu sprechen,wäre verfehlt. Diese Duelle sindfür mich eine Herausforderung.

Schadenfreude. Habe ich nie,ehrlich. Wenn ein gegnerischerStein durch Verunreinigungenauf dem Eis abgelenkt wird undim Kraut landet, dann verspüreich Mitgefühl, aber ganz sicherkeine Schadenfreude.

Aufgezeichnet: Marisa Kuny

Skip Silvana Tirinzoni vertritt mit ihrem Curling-Team Aarau die Schweiz an den Olympischen Spielen in Südkorea. Für die 38-jährige Oberglatterin ist es die erste Olympia-Teilnahmein ihrer langen Karriere. Im Vorfeld des Grossanlasses haben wir mit ihr fünf Themen rund um den Curling-Sport angestossen. Teil 4: «Die Gegnerinnen».

«Schadenfreude habe ich nie, ehrlich.»

Silvana Tirinzoni

Gleich zweimal ging die Partiezwischen den Winterthur All-Stars und Phönix Regensdorf ineine fünfminütige Verlängerung,ehe mit 77:75 der Sieg der Gast-geber in der Eulachstadt fest-stand. «Die Niederlage ist ent-täuschend, weil wir es selbstverbockt haben», kommentiertePhönix’ Captain David Castro,«wir haben lange mit zehn, zwölfPunkten Vorsprung geführt unduns am Ende zu viele unnötigeFehler geleistet.» Ausserdem seiWinterthur eine gute Mann-schaft mit schnellen, NLB-er-fahrenen Spielern, aber «eigent-lich haben wir mehr Potenzial»,fügte er an. Dies nicht zuletzt

BASKETBALL In der 1. Liga regional der Männer sind für einmal alle drei Unterländer Teams als Verlierer vom Feld gegangen. Am knappsten fiel die Niederlage der Phönixe aus Regensdorf aus.

Die Blue Wings bleiben am Boden

2 Minuten und 9 Sekunden sindin der Opfiker Turnhalle Lätten-wiesen noch zu spielen, als Bet-tina Willener-Barbarits kurz vorder Dreipunktelinie den Korb an-visiert. Haargenau fliegt der Ballaus der rechten Hand der OpfikerTeammanagerin und Capitaineauf sein Ziel zu, kreist um denRing, zappelt fast schon im Korb.Doch anstatt von dort nach untenzu fallen, springt er nach obenund aufs Spielfeld zurück. DasSkore der Gastgeberinnen bleibtbei 39 Punkten. Die drei Zähler,die Flügelspielerin Willener-Bar-barits mit diesem Wurf erzielthätte, hätten an der Niederlageder Blue Wings nichts mehr geän-dert, lag Gegner Greifensee zudem Zeitpunkt uneinholbar mit66:39 in Führung. Doch die Szenesteht symbolisch für den Auftrittder Opfikerinnen an diesem kal-ten Winternachmittag: Von An-fang bis zum Ende wollte ihnen sogut wie gar nichts gelingen.

Das Unheil der Gastgeberin-nen nahm schon früh seinenLauf: Acht Minuten dauerte es,bis sie ihre ersten zwei Punkte er-zielten. Und weil die Gäste, die inder 1. Liga des nordostschweize-rischen Regionalverbandes Pro-basket keineswegs zu den Spit-zenteams gehören, sondern vordieser Partie nur einen Rang vorden Opfikerinnen lagen, ihre Ab-schlüsse verwerteten, war dasVerdikt klar. 4:24 lagen die BlueWings bereits nach den ersten 10von 40 Spielminuten zurück.«Wir haben die ersten 15 Minutenkomplett verschlafen, und Grei-fensee hat alles getroffen. So et-was habe ich noch selten erlebt»,kommentierte der Opfiker Trai-ner Haris Salihodzic hernach, «sosind wir schnell zweistellig zu-rückgelegen, das hat uns zusätz-lich unsicher gemacht.»

Falsche EntscheidungenDabei war die schlechte Erfolgs-quote der eigenen Offensive ge-mäss dem langjährigen Trainerder Opfikerinnen nicht nur demPech oder etwa der mangelndenPräzision im Abschluss geschul-det. «Die Spielerinnen habenheute leider im Angriff nichtdas umgesetzt, was wir vorherbesprochen hatten, und vieleschlechte Entscheidungen ge-

troffen.» Zu oft hätten sie zumBeispiel versucht, bis unter dengegnerischen Korb vorzudringenund Korbleger zu erzielen. Gegendie gross gewachsenen und biszum Ende kompromisslos vertei-digenden Gegnerinnen erwiessich das als die falsche Taktik.

Im Wissen um den hohenRückstand suchten die BlueWings ihr Heil mit zunehmenderSpieldauer in Dreipunktewürfen,scheiterten aber auch damit nurallzu oft. Und da sich auch ihreDefensive an diesem Tag nichtstabil genug präsentierte, sum-mierte sich der Rückstand biszum Ende der Partie auf fast 30Punkte (39:68). Dementspre-chend tief sass der Frust bei denOpfiker Spielerinnen nach derSchlusssirene. «Greifensee ist zuzu vielen einfach herausgespiel-ten Punkten gekommen», kriti-

sierte Bettina Willener-Barba-rits, «und wir waren verkrampft,hatten eine schlechte Treffer-quote, zu wenig Rebounds – wennwir so wie heute spielen, reicht esgegen keinen Gegner in der 1. Li-ga.» Die Teammanagerin verriet:«Seit Anfang dieses Jahres habensich die Absenzen arg gehäuft.Heute im Match haben wichtigeSpielerinnen gefehlt, und in derWoche vor diesem Spiel, demwichtigsten der Rückrunde, ha-ben wir einmal zu viert und dasandere Mal zu fünft trainiert –das bringt eine gewisse Unruheins Team.» Dabei seien auf dieserStufe mindestens zwei gemein-same wöchentliche Trainingsunbedingt nötig. Dies, um Ball-sicherheit zu erlangen, aber auch,um neue Spielzüge und das takti-sche Verhalten einzuüben.

Coach Haris Salihodzic er-gänzt: «Wir können auch mitwenigen Spielerinnen Match-situationen simulieren, indemwir am Ende des Trainings mitfünf gegen fünf gegen unsere

zweite Mannschaft antreten.Aber das ist nicht ganz dasselbe,wie wenn man sich schon imTraining auf 1.-Liga-Niveau mes-sen kann.»

Zu wenige SpielerinnenFür den Klotener, der die Opfi-ker Frauen seit rund zehn Jahrentrainiert, liegen die Gründe derMisere tief. «Am liebsten hätteich natürlich 15 Spielerinnen mit1.-Liga-Niveau im Kader, danngäbe es einen gesunden Konkur-renzkampf um die Plätze in derStart-Fünf in den Meisterschafts-spielen, und alle hätten einen An-reiz, um wirklich immer ins Trai-ning zu kommen», führt HarisSalihodzic aus, «aber hier imGrossraum Zürich gibt es zwarwenige Basketballerinnen dieserKlasse, aber sehr viele Teams.»

Bei ihm kämen im Match jeneAkteurinnen zum Zug, die auchwährend der Woche trainierten,betont Salihodzic. Auf die ande-ren ganz verzichten kann er man-gels Alternativen nicht. Vor nicht

allzu langer Zeit habe er zwei Sai-sons mit nur sieben Spielerinnenim Kader bestritten – eine Erfah-rung, die er nicht wiederholenwolle.

Zudem betont Salihodzic: «Soschlecht, wie wir heute gespielthaben, sind wir sicher nicht, undabsteigen werden wir auch nicht.»Tatsächlich müssen die BlueWings ihr Ziel, die Finalrunde derbesten vier Teams zu erreichen,nach der Niederlage gegen denTabellennachbarn Greifenseewohl abhaken. Mit sechs Punktenaus zehn Spielen nehmen sie inder Rangliste der nordostschwei-zerischen 1. Liga regional den8. Rang ein, mit vier Punkten Vor-sprung auf die Abstiegsplätze.Gegen den Vorletzten Wiedikontreten sie bis zum Ende der Quali-fikation noch einmal an, gegendas Schlusslicht Kloten sogarnoch zweimal. «Im besten Fallwerden wir am Ende Sechste, abernur, wenn wir jetzt umschalten»,meint Capitaine Bettina Willener-Barbarits.» Peter Weiss

BASKETBALL Opfikons Frauen müssen ihre Hoffnungen, inder 1. Liga regional heuer die Finalrunde zu erreichen, definitivbegraben. Nach der 39:68-Heimniederlage gegen den Tabellen-nachbarn Greifensee war der Frust im Lager der Blue Wings gross.

Ringen nach Worten: Trainer Haris Salihodzic, Andrea Racine (links) und ihre Opfiker Mitspielerinnen versuchen, die klare Niederlage zu verarbeiten. Foto: Balz Murer

Phönixe, Phantoms und Opfiker gehen leer aus

dank des jüngsten Neuzuzugs,des Letten Vladimiras Popovas.Der Center avancierte mit 15Punkten in seiner erst zweitenPartie für Phönix zum erfolg-reichsten Skorer des Teams.

Wiedikon besiegt UnterländerAufsteiger BBZU Phantoms botdem starken TabellenzweitenWiedikon in einer temporeichenPartie in der heimischen Sport-halle Hirslen in Bülach lange Pa-roli. Doch nach der 74:77-Nieder-lage blieben die Phantoms aufPlatz 8 und haben den Ligaerhaltnoch lange nicht auf sicher.

Opfikon unterlag Wiedikon in-des gar mit 46:99. «Wir waren injeder Hinsicht unterlegen», sagteSpielertrainer Renato Maggi, «aufjeder Position sind wir einem bes-seren Spieler gegenübergestan-den. Wir haben kein Mittel gegenihre aggressive Verteidigung ge-funden und konnten ihre Angriffenicht stoppen.» pew/eg/rm

Resultate

EISHOCKEY

JUNIOREN. ELITE ABiel - Lausanne 7:2. Zug - Bern 4:1. Kloten -Lugano 2:3 n. V. Gottéron - Ambri-Piotta 2:1.Davos - Young Tigers 5:0. GCK Lions - Genf1:2 n. V. – Rangliste ( je 36 Spiele): 1. Bern 78.2. Davos 76. 3. Kloten 68. 4. Zug 64. 5. Genf64. 6. Young Tigers 64. 7. Biel 54. 8. GCK Lions54. 9. Gottéron 42. 10. Lausanne 41. 11.Lugano 28. 12. Ambri-Piotta 15.

Kloten - Lugano 2:3 n. V.(1:1, 1:1, 0:0, 0:1). Swiss-Arena. – 57Zuschauer. – SR Erard; Kehrli/Stuber. – Tore: 13. Derungs 1:0. 20. Matewa (Taiana, Braz-zola/Ausschluss Zubulis) 1:1. 24. Schnyder2:1. 30. Demuth (Tajana, Brazzola/Aus-schluss Poretti!) 2:2. 62. Villa (Fröwis) 2:3. –Strafen: 6×2 gegen Kloten, 4×3 gegenLugano. – Kloten: Messerli; Brunner, Janett;Kälin, Raggi; Engeler, Müller; Schnyder; I.Derungs, Mettler, K. Derungs; Bardh, Steiner,Zwissler; Basic, Rehak, Knak; Baumann, Leh-mann, Zubulis.

BASKETBALL

FRAUEN. 1. LIGA REGIONAL, NORDOSTOpfikon Blue Wings - Greifensee 39:68. KSCWiedikon - Olten-Zofingen 51:56. FlyingDivac Zürich - Liestal 44 56:62. – Rangliste: 1. Seuzach-Stammheim 13/26. 2. Alte KantiAarau 12/22. 3. Liestal 13/22. 4. Olten-Zofin-gen Whales 11/16. 5. CVJM Frauenfeld11/14. 6. Greifensee 13/10. 7. Zürich 15/10.8. Opfikon 10/6. 9. Olten-Zofingen 14/6. 10.Wiedikon 11/2. 11. Kloten 11/0.

Opfikon Blue Wings - Greifensee 39:68Lättenwiesen. – 20 Zuschauer. – SR Fenog-gio/Todorovic. – Opfikon: Unsinn (2),C. Schmid (3), Racine (7), B. Schmid (6), Terri-bilini (2), Seba (12), Willener-Barbarits (5),Vock (2). – Greifensee: Fraefel (25), Grob (4),Koch (2), Hafner (9), Carnevale (4), Angehrn(4), Thanou (0), Meier (16), Nitzsche (4).

MÄNNER. 1. LIGA REGIONAL, NORDOSTWiedikon - Opfikon 99:46. Unicorn 02 Sprei-tenbach-Dietikon - Winterthur All-Stars58:84. Emmen - Divac Zürich 63:91. Winter-thur - Phönix Regensdorf 77:75. BBZU Phan-toms - Wiedikon 74:77. Divac Zürich - LK Zug81:50. – Rangliste: 1. Alte Kanti Aarau 11/22.2. Wiedikon 10/18. 3. Regensdorf 10/14. 4.Zug 10/12. 5. Winterthur 10/12. 6. Zürich13/10. 7. Opfikon 7/6. 8. BBZU Phantoms10/6. 9. Emmen 10/4. 10. Spreitenbach-Die-tikon 13/0.

Winterthur - Phönix Regensdorf 77:75(33:42). – Phönix Regensdorf: Veljaca (3),Zekic (2), Mostajelien (0), D. Castro (12),Popovas (15), Zandalasini (9), Fossati (4), I.Castro (5), Redondo (8), Forman (8), Scheidi-ger (7), Mitic (2).

BBZU Phantoms - Wiedikon 74:77(31:31). – BBZU Phantoms: Matoski (26), Ver-bus (22), Krasniqi (8), Oana (7), Dönmez (5),Rashiti (4), Pavoni (2), Steiner (0), Fankhauser(0), Stosic (0).

Deutliches Ja zur Fusion

Nun ist es definitiv: Die zweisportlich führenden Unihockey-vereine im Unterland wollen zu-sammenspannen. In Kloten fieldie Mitgliederbefragung mit 166Ja- zu 2 Nein-Stimmen etwasdeutlicher aus als an der zeit-gleich stattfindenden Versamm-lung in Dietlikon. Doch auch imGlattal stellten sich nur 16 von112 Mitgliedern gegen die geplan-te Fusion. «Die Stimmung warkonstruktiv», berichtet Sport-chef Sascha Brendler aus Diet-likon. «Wir sind mit dem hohenJa-Anteil sehr zufrieden.»

Gründungsversammlung folgtDas letzte Wort allerdings wirdan der Ende März angesetztenGründungsversammlung gespro-chen. Damit die Fusion rechtlichverbindlich ist, müssen ihr dreiViertel aller Anwesenden zustim-men. Nach dem deutlichen Jaam Montag dürfen die Verant-wortlichen aber davon ausgehen,dass dieser letzte Schritt reineFormsache ist.

Der gemeinsame DachvereinUHC Kloten-Dietlikon Jets wirdbei seiner Gründung knapp 500Mitglieder und 24 Teams zählen.Sowohl das Fanionteam des aufFrauen-Unihockey spezialisier-ten UHC Dietlikon als auch dieerste Männer-Mannschaft derKloten-Bülach Jets spielt aktuellin der NLA. Marisa Kuny

UNIHOCKEY Die Mitglieder des UHC Dietlikon und der Kloten-Bülach Jets haben einer Fusion ihrer Vereine klar zugestimmt.