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Gartenfreund · Juni 2017 I Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern e.V. Kleingärtner in Mecklenburg und Vorpommern Termine, Nachrichten und Berichte aus Kreis- und Regionalverbänden Veranwortlich für die Mittei- lungen des Landesverbandes: Der Vorstand Die Artikel in den Vereinsnach- richten liegen in der Verantwor- tung der verfassenden Vereine. Geschäftsstelle und Redaktion Mühlenweg 8, 18198 Stäbelow Tel. 03 82 07/66 50, Fax: 03 82 07/66 53 4 E-Mail: gfwitte@ gartenfreunde-mv.de www.gartenfreunde-mv.de Sprechzeiten: Mo. bis Fr.: 9.00–12.00 Uhr Mo., Di., Do.: 13.00–15.00 Uhr Beiträge der Vereine sind an den Landesvorstand zu senden. E-Mail: redaktionsbeirat@ gartenfreunde-mv.de Redaktionsschluss für die August-Ausgabe: 23. Juni Letzte Korrektur für die Juli-Ausgabe: 14. Juni Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde, am 23.06.2017 wird der Landes- verband der Gartenfreunde Meck- lenburg und Vorpommern seinen diesjährigen „Tag des Landesver- bandes“ begehen. Als Veranstal- tungsort für diesen Anlass hat der Vorstand diesmal den Lehr- obstgarten im Regionalverband der Gartenfreunde Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg ausge- sucht. Der „Tag des Landesverbandes“ ist immer eine willkommene Gele- genheit mit den Vorsitzenden der Regional- und Kreisverbände, und insbesondere mit unseren Ehren- mitgliedern des Verbandes zusam- menzukommen, und Erfahrungen und Erinnerungen auszutauschen. Wir, der Vorstand des Regional- verbandes Mecklenburg/Strelitz- Neubrandenburg, sind stolz, dass wir die Möglichkeit haben, diesen Tag vorzubereiten und ihn hof- fentlich zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Mit großer Freude sehen wir die- sem Höhepunkt in der Verbandsar- beit des Landesverbandes entge- gen. Der Vorstand unseres Regio- nalverbandes hat mit den Vorbe- reitungen begonnen. So haben wir ein dem Anlass entsprechendes Catering organisiert und auch die Versorgung mit Getränken wird nicht zu kurz kommen. Die Mitglie- der unseres Vorstandes werden darüber hinaus mit interessier- ten Gästen Führungen durch den Lehrobstgarten, durch die angren- zende Kleingartenanlage und aber auch durch unsere Tafelgärten or- ganisieren und durchführen sowie allen Interessierten Rede und Ant- wort stehen. Wir würden uns freuen, wenn sich aus all unsern 15 Kreis- und Regionalverbänden die Ehrenmit- glieder und die Vorsitzenden die- ser Verbände rechtzeitig zu die- ser Veranstaltung anmelden und selbstverständlich auch kommen. Besonders gefreut hat uns, dass wir den Präsidenten des Bundes- verbandes der Gartenfreunde, Pe- ter Paschke, auf dieser Veranstal- tung begrüßen können. Liebe Gartenfreunde, zögern Sie nicht sich anzumelden und zu uns zu kommen, lassen Sie uns diesen Tag nutzen für den Austausch von Erinnerungen und Erfahrungen und lassen Sie uns diesen Tag als ein Zeichen des Zusammengehö- rigkeitsgefühls begehen. Liebe Gartenfreunde, keine Angst vor schlechtem Wetter. Auch für eine schlechte Wettervariante ha- ben wir vorgesorgt. Wir würden uns freuen, Sie alle zahlreich in unserem Lehrobstgar- ten auf dem Küssower Berg bei Neu- brandenburg begrüßen zu können. Thomas Schröder Vorsitzender des Regionalverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg Gespräch mit dem Innenminister Am 24.04.2017 sind der Vorsit- zende des Landesverbandes, Pe- ter Heinemann, und sein Stellver- treter, Robert Kröger der Einladung des Innenministers des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier, in dessen Amtssitz gefolgt. Die Einladung war das Resultat langwieriger Bemühungen des Vorstandes des Landesverbandes der Gartenfreunde „Mecklenburg und Vorpommern“ mit dem Innen- ministerium ins Gespräch zu kom- men. Zuletzt wurden in einem Brief konkreten Forderungen an den Minister gestellt. Bei einer Tasse Kaffee wurden dem Herrn Caffier die Probleme unserer Gartenfreunde erläutert. Zwar wurde mehrfach darauf hin- gewiesen, dass oftmals kein Ein- greifen in die politischen Prozes- se der Kommunen möglich ist, weil hier das Prinzip der kommu- nalen Selbstverwaltung gilt. Das Innenministerium ist lediglich Rechtsaufsicht. Die Gartenfreunde Heinemann und Kröger machten aber deutlich, dass es ihnen nicht darauf an- kommt, einmal gefasste Beschlüs- se zu kippen, sondern darauf, dass die Kleingärtner frühzeitig in die Entscheidungsfindungsprozesse der Kommunen eingebunden wer- den. Die Gartenfreunde wollen sich nicht jeder Entwicklung verschlie- ßen, sondern vielmehr kompro- missbereit an Lösungsvorschlägen arbeiten, mit denen hinterher alle das Gefühl haben, ein wenig ge- wonnen zu haben. Bei konkreten Fragen wurde eine Prüfung im Hau- se des Ministers zugesagt. Das Gespräch verlief sehr posi- tiv. Es konnten auch Lösungsan- sätze für diverse Probleme erar- beitet werden. Der Innenminister sicherte den Vertretern des Lan- desverbandes umfassende Unter- stützung zu und bot an, auch in Zu- kunft auf dem kurzen Weg für Ge- spräche zur Verfügung zu stehen. Robert Kröger stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Baumpflanzung auf der IGA Der Landesverband „Berlin der Gar- tenfreunde“ rief zu einer Baum- pflanzaktion alle Landesverbände auf. Diese soll zu der diesjährigen zentralen Auftaktveranstaltung zum „Tag des Gartens“ auf dem IGA- Gelände stattfinden. In die in die IGA-Anlage eingegliederte Klein- gartenanlage „Am Kienberg“ sind in den zurückliegenden Jahren be- reits viele einheimische alte Obst- bäume auf einer Gemeinschafts- fläche gepflanzt worden. Daraus soll ein Lehrpfand entstehen. Der Vorstand des Landesverban- des der Gartenfreunde „Mecklen- burg und Vorpommern“ hat sich entschlossen, diese Aktion zu un- terstützen. So wurde der von unserem Lan- desverband gestiftete Baum am 20.05.2017 in der gemeinsamen Pflanzaktion auch in die Erde ge- bracht. Die Bäume werden noch mit Informationstafeln versehen Dieter Gärtner Landesfachberater Tag des Landesverbandes Der Vorstand informiert

Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und … · Thomas Schröder Vorsitzender des Regionalverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg Gespräch mit dem

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Gartenfreund · Juni 2017 I

Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern e.V.Kleingärtner in Mecklenburg und Vorpommern

Termine, Nachrichten und Berichte aus Kreis- und RegionalverbändenVeranwortlich für die Mittei-lun gen des Landesverbandes: Der VorstandDie Artikel in den Vereinsnach-richten liegen in der Verantwor-tung der verfassenden Vereine.

Geschäftsstelle und Redaktion

Mühlenweg 8, 18198 StäbelowTel. 03 82 07/66 50, Fax: 03 82 07/66 53 4E-Mail: [email protected]: Mo. bis Fr.: 9.00–12.00 UhrMo., Di., Do.: 13.00–15.00 Uhr

Beiträge der Vereine sind an den Landesvorstand zu senden.E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für die August-Ausgabe: 23. JuniLetzte Korrektur für die Juli-Ausgabe: 14. Juni

Liebe Gartenfreundinnen,

liebe Gartenfreunde,

am 23.06.2017 wird der Landes-

verband der Gartenfreunde Meck-

lenburg und Vorpommern seinen

diesjährigen „Tag des Landesver-

bandes“ begehen. Als Veranstal-

tungsort für diesen Anlass hat

der Vorstand diesmal den Lehr-

obstgarten im Regionalverband

der Gartenfreunde Mecklenburg/

Strelitz-Neu brandenburg ausge-

sucht.

Der „Tag des Landesverbandes“

ist immer eine willkommene Ge le-

gen heit mit den Vorsitzenden der

Regional- und Kreisverbände, und

insbesondere mit unseren Ehren-

mitgliedern des Verbandes zusam-

menzukommen, und Erfahrungen

und Erinnerungen auszutauschen.

Wir, der Vorstand des Regional-

verbandes Mecklenburg/Strelitz-

Neubrandenburg, sind stolz, dass

wir die Möglichkeit haben, diesen

Tag vorzubereiten und ihn hof-

fentlich zu einem unvergesslichen

Erlebnis werden zu lassen.

Mit großer Freude sehen wir die-

sem Höhepunkt in der Verbandsar-

beit des Landesverbandes entge-

gen. Der Vorstand unseres Regio-

nalverbandes hat mit den Vorbe-

reitungen begonnen. So haben wir

ein dem Anlass entsprechendes

Catering organisiert und auch die

Versorgung mit Getränken wird

nicht zu kurz kommen. Die Mitglie-

der unseres Vorstandes werden

darüber hinaus mit interessier-

ten Gästen Führungen durch den

Lehrobstgarten, durch die angren-

zende Kleingarten anlage und aber

auch durch unsere Tafelgärten or-

ganisieren und durchführen sowie

allen Interessierten Rede und Ant-

wort stehen.

Wir würden uns freuen, wenn

sich aus all unsern 15 Kreis- und

Regionalverbänden die Ehrenmit-

glieder und die Vorsitzenden die-

ser Verbände rechtzeitig zu die-

ser Veranstaltung anmelden und

selbstverständlich auch kommen.

Besonders gefreut hat uns, dass

wir den Präsidenten des Bundes-

verbandes der Gartenfreunde, Pe-

ter Paschke, auf dieser Veranstal-

tung begrüßen können.

Liebe Gartenfreunde, zögern Sie

nicht sich anzumelden und zu uns

zu kommen, lassen Sie uns diesen

Tag nutzen für den Austausch von

Erinnerungen und Erfahrungen

und lassen Sie uns diesen Tag als

ein Zeichen des Zusammengehö-

rigkeitsgefühls begehen.

Liebe Gartenfreunde, keine Angst

vor schlechtem Wetter. Auch für

eine schlechte Wettervariante ha-

ben wir vorgesorgt.

Wir würden uns freuen, Sie alle

zahlreich in unserem Lehrobstgar-

ten auf dem Küssower Berg bei Neu-

brandenburg begrüßen zu können.Thomas Schröder

Vorsitzender des Regionalverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg/

Strelitz-Neubrandenburg

Gespräch mit dem InnenministerAm 24.04.2017 sind der Vorsit-

zende des Landesverbandes, Pe-

ter Heinemann, und sein Stellver-

treter, Robert Kröger der Einladung

des Innenministers des Landes

Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz

Caffier, in dessen Amtssitz gefolgt.

Die Einladung war das Resultat

langwieriger Bemühungen des

Vorstandes des Landesverbandes

der Gartenfreunde „Mecklenburg

und Vorpommern“ mit dem Innen-

ministerium ins Gespräch zu kom-

men. Zuletzt wurden in einem

Brief konkreten Forderungen an

den Minister gestellt.

Bei einer Tasse Kaffee wurden

dem Herrn Caffier die Probleme

unserer Gartenfreunde erläutert.

Zwar wurde mehrfach darauf hin-

gewiesen, dass oftmals kein Ein-

greifen in die politischen Prozes-

se der Kommunen möglich ist,

weil hier das Prinzip der kommu-

nalen Selbstverwaltung gilt. Das

Innenministerium ist lediglich

Rechtsaufsicht.

Die Gartenfreunde Heinemann

und Kröger machten aber deutlich,

dass es ihnen nicht darauf an-

kommt, einmal gefasste Beschlüs-

se zu kippen, sondern darauf, dass

die Kleingärtner frühzeitig in die

Entscheidungsfindungsprozesse

der Kommunen eingebunden wer-

den.

Die Gartenfreunde wollen sich

nicht jeder Entwicklung verschlie-

ßen, sondern vielmehr kompro-

missbereit an Lösungsvorschlägen

arbeiten, mit denen hinterher alle

das Gefühl haben, ein wenig ge-

wonnen zu haben. Bei konkreten

Fragen wurde eine Prüfung im Hau-

se des Ministers zugesagt.

Das Gespräch verlief sehr posi-

tiv. Es konnten auch Lösungsan-

sätze für diverse Probleme erar-

beitet werden. Der Innenminister

sicherte den Vertretern des Lan-

desverbandes umfassende Unter-

stützung zu und bot an, auch in Zu-

kunft auf dem kurzen Weg für Ge-

spräche zur Verfügung zu stehen.Robert Kröger

stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes

Baumpflanzung auf der IGADer Landesverband „Berlin der Gar-

tenfreunde“ rief zu einer Baum-

pflanzaktion alle Landesverbände

auf. Diese soll zu der diesjährigen

zentralen Auftaktveranstaltung zum

„Tag des Gartens“ auf dem IGA-

Gelände stattfinden. In die in die

IGA-Anlage eingegliederte Klein-

gartenanlage „Am Kienberg“ sind

in den zurückliegenden Jahren be-

reits viele einheimische alte Obst-

bäume auf einer Gemeinschafts-

fläche gepflanzt worden. Daraus

soll ein Lehrpfand entstehen.

Der Vorstand des Landesverban-

des der Gartenfreunde „Mecklen-

burg und Vorpommern“ hat sich

entschlossen, diese Aktion zu un-

terstützen.

So wurde der von unserem Lan-

desverband gestiftete Baum am

20.05.2017 in der gemeinsamen

Pflanzaktion auch in die Erde ge-

bracht. Die Bäume werden noch

mit Informationstafeln versehen

Dieter Gärtner

Landesfachberater

Tag des Landesverbandes

Der Vorstand informiert

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Gartenfreund · Juni 2017II

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VERBANDSNACHRICHTEN

Gartenfreund · Juni 2017 III

telt werden. Durch die rege Dis-

kussion konnten Ansichten und

Erfahrungen nicht zuletzt zwischen

den Mitgliedsverbänden ausge-

tauscht werden.

Die Teilnehmer haben vom Vor-

trag profitiert und können auch im

zur Verfügung gestellten Script

noch einmal nachlesen.

Der Landesverband führt regel-

mäßig Schulungen durch, in de-

nen gerade im Bereich Recht ver-

stärkt die Inhalte der Seminare des

BDG aufbereitet weiter vermittelt

werden. Gerade in diesem Bereich

sind die Bewerbungen für die Bun-

desseminare stets zahlreicher als

Plätze zur Verfügung stehen.

Robert Kröger

stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes

Am 1. April bot der Landesverband

in seinem Vereinshaus ein Rechts-

seminar an. Eingeladen waren alle

Kreis- und Regionalverbände des

Landesverbandes. Die Seminarteil-

nehmer erschienen zahlreich aus

allen Regionen. Der stellvertreten-

de Vorsitzende des Landesverban-

des, Rechtsanwalt Robert Kröger,

referierte über das Thema „Bau-

leitplanung und Kleingarten“.

Zunächst gab es eine kurze Ein-

führung dazu, wie das deutsche

Rechtssystem aufgebaut ist und wo

sich dort das Baurecht einordnen

lässt. Gartenfreund Kröger stellte

deutlich den Bezug des öffentli-

chen Baurechts zum Kleingarten-

recht heraus. Im Weiteren ist auch

besondere Aufmerksamkeit auf

die Baulichkeiten in Kleingärten

gelegt worden. Hier war gerade

auch die Frage nach dem Umgang

mit Schwarzbauten kontrovers.

Bei den Materialien bediente

sich das Referat an den entspre-

chenden Vorträgen aus dem Rechts-

seminar des BDG. Dieses verlief

über drei Tage, sodass Herr Kröger

nicht in voller Tiefe die Inhalte

übernehmen konnte.

Um die Thematik an die Bedürf-

nisse des Landesverbandes anzu-

passen, sind im Referat auch ei-

gene Ausführungen des Referen-

ten enthalten gewesen, nebst For-

mulierungshilfen.

Während des Vortrags waren

Fragen zugelassen, hiervon wurde

rege Gebrauch gemacht. Dennoch

konnte alles wie geplant vermit-

Bisher mussten wegen der Verfol-

gung gemeinnütziger, mildtätiger

oder kirchlicher Zwecke steuerbe-

günstigte Vereine und Verbände die

Zuwendungsbestätigungen (land-

läufig „Spendenquittung“ genannt)

in Papierform ausstellen und den

Spendern per Post zusenden. Denn

nur so wurden die Zuwendungs-

bestätigungen von den Finanzäm-

tern der Spender anerkannt.

„Steuerrecht und Steuervollzug

stehen im Wandel der gesellschaft-

lichen und wirtschaftlichen Rah-

menbedingungen. Die fortschrei-

tende Technisierung und Digitali-

sierung aller Lebensbereiche er-

fordert auch eine Modernisierung

der Abläufe des bestehenden Spen-

dennachweisverfahrens“ heißt es

nun am Anfang des Schreibens

des Bundesministeriums der Fi-

nanzen (BMF) vom 06.02.2017.

Tatsächlich hat das BMF mit dem

Schreiben den Vereinen und Ver-

bänden die Möglichkeit eröffnet,

das Papier, die Briefumschläge,

das Porto und auch die Arbeitszeit

für das „Eintüten“ einzusparen.

Nach der bisher schon gültigen

Nr. 10b.1 Abs. 4 der Einkommens-

steuerrichtlinien (ESt-R) reicht als

Nachweis einer Geldspende eine

maschinell erstellte Zuwendungs-

bestätigung ohne eigenhändige

Unterschrift einer zeichnungsbe-

rechtigten Person aus, wenn der

Verein oder Verband die Nutzung

eines entsprechenden Verfahrens

dem zuständigen Finanzamt an-

gezeigt hat.

Mit der Anzeige an das Finanz-

amt von dem Verein oder Verband

ist zu bestätigen, dass folgende

Voraussetzungen erfüllt sind und

eingehalten werden:

1. die Zuwendungsbestätigun-

gen entsprechen dem amtlich vor-

geschriebenen Vordruck,

2. die Zuwendungsbestätigun-

gen enthalten die Angabe über die

Anzeige an das Finanzamt,

3. eine rechtsverbindliche Un-

terschrift wird beim Druckvor-

gang als Faksimile eingeblendet

oder es wird beim Druckvorgang

eine solche Unterschrift in einge-

scannter Form verwendet,

4. das Verfahren ist gegen un-

befugten Eingriff gesichert,

5. das Buchen der Zahlungen in

der Finanzbuchhaltung und das

Erstellen der Zuwendungsbestäti-

gungen sind miteinander verbun-

den und die Summen können ab-

gestimmt werden, und

6. Aufbau und Ablauf des bei

der Zuwendungsbestätigung an-

gewandten maschinellen Verfah-

rens sind für die Finanzbehörden

innerhalb angemessener Zeit prüf-

bar (analog § 145 AO); dies setzt

eine Dokumentation voraus, die

den Anforderungen der Grundsät-

Rechtsseminar in Stäbelow

Die „Spendenquittung“ als schreibgeschützte DateiOder: Das Spendenrecht wird moderner!

Die Teilnehmer des Seminars aus den Kreis- und Regionalverbänden.

Patrick R. Nessler

Fotos: Regina Witte

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VERBANDSNACHRICHTEN

Gartenfreund · Juni 2017IV

ze ordnungsmäßiger DV-gestütz-

ter Buchführungssysteme genügt.

Klargestellt ist durch das neue

Schreiben des BMF nun, dass Ver-

eine und Verbände, die dem zu-

ständigen Finanzamt die Nutzung

eines Verfahrens zur maschinel-

len Erstellung von Zuwendungs-

bestätigungen angezeigt haben,

die maschinell erstellten Zuwen-

Die Hornisse ernährt sich von Nek-

tar, Obst- und Pflanzensäften. Um

ihre Nachkommen zu füttern, er-

beutet sie eine Vielzahl unter-

schiedlichster Insekten, Larven

und Spinnen. Innerhalb einer Sai-

son vertilgt ein Hornissenvolk so

mehrere Kilo kleinster Lebewe-

sen. Auf der Beuteliste stehen

sowohl Schädlinge wie die Rau-

pen des Eichenwicklers als auch

z.B. Bremsen, Stubenfliegen und

Wespen, die dem Gartennutzer

lästig werden können. So besu-

chen Hornissen zwar wie Wespen

den gedeckten Kaffeetisch. Sie

sind hier aber nicht an den Süß-

speisen interessiert, sondern auf

der Jagd nach Wespen. Haben sie

diese erbeutet, transportieren sie

sie relativ schnell an einen ruhi-

gen Ort um sie dort zu zerlegen.

Auch wenn sich Hornissen in

Ihrem Garten angesiedelt haben,

können Sie friedlich mit ihnen

leben. Beachten Sie, dass Hornis-

sen im Umkreis von 2–6 m vom

Einflugsloch ihres Nestes nicht

gestört werden wollen. Hornis-

sen bilden einjährige Völker. Le-

diglich die Hornissenkönigin über-

wintert und gründet im folgenden

Jahr ein neues Volk an anderer

Stelle.

Hornissen gehören zu

den bedrohten Tierarten

und sind in Deutschland

durch die Bundesartenschutz-

verordnung geschützt. Ihr Le-

bensraum wird zunehmend zer-

stört, sodass die Hornisse kaum

Nistmöglichkeiten findet. Mit ei-

nem Hornissenkasten, der in min-

destens 2 m Höhe aufgehängt wird,

kann man ein Nistangebot schaf-

fen. Gleichzeitig holt man sich

damit einen Nützling in den Gar-

ten holen, der eine wichtige Re-

gulationsfunktion im Artengefüge

übernimmt. Will man mehrere

Hummelkästen installieren, sollte

dungsbestätigungen auf elektro-

nischem Weg in Form schreibge-

schützter Dokumente (z.B. einge-

scannte Zuwendungsbestätigung

oder rein elektronisch erstellte Zu-

wendungsbestätigung als geschütz-

tes PDF-Dokument) an die Spen-

der übermitteln können.

Für die Abzugsberechtigung ist

es dann unerheblich, dass der Ver-

ein oder Verband den Ausdruck des

entsprechenden Dokuments nicht

selbst übernimmt, sondern dem

Spender überlässt. Solche Zuwen-

dungsbestätigungen werden als

Zuwendungsnachweise im Sinne

des § 10b EStG in Verbindung mit

§ 50 Abs. 1 EStDV anerkannt.

Fazit: Ab sofort kann ein Verein

oder Verband auf dieses neue Ver-

fahren zugreifen, also Zuwendungs-

bestätigungen per E-Mail versen-

den und damit Kosten sparen. Der

Verein oder Verband darf aber auch

wie bisher per Brief die Zuwen-

dungsbestätigungen an die Spen-

der übermitteln.

Rechtsanwalt

Patrick R. Nessler

St. Ingbert

Gartentipp von „Natur im Garten“Naturpolizei

Natur im Kleingarten – so geht’sFachberater wie auch Vereinsvor-

stände des Kleingartenwesens se-

hen den Bedarf, ihre Mitglieder über

alternative und nachhaltige wie

auch kostengünstige und pflegeex-

tensive, naturnahe Bearbeitungs-

und Bewirtschaftungsmöglichkei-

ten im Garten zu informieren.

„Natur im Garten MV“ steht den

Kleingartenorganisationen als kom-

petenter Partner bei der Vermitt-

lung gärtnerischen Fachwissens

zur Seite. Themen wie z.B. Mulchen,

ökologische Schädlingsbekämp-

fung, Einsatz von Brühen, Jauchen,

Tees können in Form von halbstün-

digen Kurzvorträgen mit anschlie-

ßender Fragerunde am Spät nach-

mittag oder Abend auch im mo-

natlichen Rhythmus bei „Natur im

Garten MV“ gebucht werden. Die

Veranstaltung wird ab einer vor-

aussichtlichen Teilnehmerzahl von

acht Personen kostenlos durch „Na-

tur im Garten-Mitarbeiterinnen“

durchgeführt. Die Wahl des The-

mas steht den Organisatoren da-

bei frei. Umfangreiches Infomate-

rial wird kostenlos am Vortragstag

ausgelegt.

Natur im Kleingarten? – Mit Vergnügen!Am 27.02.2017 hielt „Natur im

Garten MV“ auf Einladung des Ver-

bandes der Gartenfreunde „Han-

sestadt Rostock“ einen Vortrag

zum Thema „Fruchtbarer Boden“

vor rund 45 Fachberatern in den

Vereinsräumen in Rostock.

Mit den Themen Mulchen, Boden-

verbesserung und Brühen, Jauchen,

Tees füllte der Vortrag das Abend-

programm auf hohem fachlichen

Niveau und regte zu Fragen und

Austausch zum Thema auch unter

den anwesenden Gärtner/Innen an.

Die Anwesenden „werden das neu

erworbene Wissen gleich zu Beginn

der Gartensaison in unserem Gar-

ten umsetzen und den einen oder

anderen Gartenfreund davon über-

zeugen“, so jedenfalls darf der

Kommentar einer der Fachberate-

rinnen im Nachgang der Veranstal-

tung gewertet werden. Resümier-

te doch Organisatorin, Anne Se-

dat, Fachberaterin im Verband der

Gartenfreunde „Hansestadt Ros-

tock“, nach gut zwei Stunden die

Veranstaltung mit strahlendem Ge-

sicht und den Worten: „Ein gelun-

gener Abend, dürfen wir Sie zu ei-

nem weiteren Vortrag einladen?“

Am 19. März lud dann Herr Wol-

linsky als Vorsitzender des Klein-

gartenvereins „Waldeshöhe“ (Neu-

brandenburg) „Natur im Garten MV“

zur Mitgliederversammlung seiner

Gartensparte ein. Thema des ge-

wünschten Vortrages an diesem

Sonntagvormittag „Natur im Klein-

garten“.

Dass auch im Kleingarten ohne

Regelverstöße gegen die Garten-

verordnung Natur ihren Platz er-

halten kann, zeigte „Natur im Gar-

ten“ an mehreren Beispielen auf.

Die Rahmengartenverordnung des

Landesverbandes der Gartenfreun-

de „Mecklenburg-Vorpommern“

verlangt sogar in vielen Punkten

das Gärtnern mit der Natur! So

sind beispielsweise biologische

und mechanische Schädlingsbe-

kämpfungsmaßnahmen und Misch-

kultur vorrangig anzuwenden. Und

das Gebot „Nachbargärten dürfen

nicht durch Wuchs oder Samen

von Wildpflanzen beeinträchtigt

werden“ lässt sich arbeitssparend

durch die Nutzung von Wildkräu-

tern wie z.B. Brennnessel oder Lö-

wenzahn als Brühe, Jauche oder

Tee im Einklang mit den Kriterien

von „Natur im Garten“ verfolgen – so

der Tipp von „Natur im Garten MV“.

Madlen Hagemann

Angebot für Kleingartenvereine

ein Abstand von 200 m eingehal-

ten werden. Almut Roos

Der Garten ruft , rufen Sie zurück!

Am Gartentelefon von Natur im

Garten MV erhalten Sie die richti-

gen Antworten auf Ihre Gartenfra-

gen! Hier können Sie sich auch für

die Beratungen anmelden und die

zahlreichen Publikationen von

„Natur im Garten“ bestellen. Un-

ter 039934/89 96 46 ist das Gar-

tentelefon an jedem Montag von

13:00 bis 17:00 Uhr für Sie da!

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Landleben

290801 B

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VERBANDSNACHRICHTEN

Gartenfreund · Juni 2017VI

Die Sonne brennt gnadenlos vom

Himmel, es ist heiß, schwül, wie in

einer Wüste. Was tun?!

Die Kids packen und ab ins

Schwimmbad. Und damit es nicht

nur langweiliges Geplantsche wird,

warum nicht direkt einen kleinen

Wettbewerb veranstalten?

Ihr braucht: Ein Schwimmbecken

So wird’s gemacht:Die Teilnehmer werden in zwei

gleichstarke Gruppen eingeteilt.

Im Becken wird eine bestimmte

Strecke vorgegeben, die einen

Start- und einen Wendepunkt ha-

ben sollte. Die beiden Gruppen

stellen sich hintereinander am

Startpunkt auf. Nach einem Start-

signal schwimmen die jeweils

Ersten der Gruppe los bis zum

Wendepunkt und zurück. Danach

schlagen sie den zweiten Spieler

ab, der dann den selben Weg zu-

rücklegt. Das Ganze geht solange,

bis alle Spieler die Strecke ge-

schwommen sind.

Die Mannschaft, von der als

erstes alle Mitspieler die Strecke

bewältigt haben, hat gewonnen.

Verlierer müssen als erstes du-

schen gehen!

Viel Spaß beim plantschen und

ertüchtigen in den heißen Som-

mermonaten!

Mehr solcher Spiele und Ideen

findet ihr wie immer auf www.deutsche-schreberjugend.de

Regionalverband der Gartenfreunde NordvorpommernParkstr. 2118311 Ribnitz-DamgartenTel. 0 38 21/81 10 00Fax: 0 38 21/70 88 [email protected]

Soziales Gartenprojekt geht in das zweite Jahr

Am 18. März lud der Kleingarten-verein „Am Wasserwerk“ aus Grim-men zur Jahreshauptversammlung ein. Nach der Eröffnung gab der Ver-einsvorsitzende, Wolfgang Bahls, einen Rückblick auf das Jahr 2016, welcher mit Berichten von anderen Mitgliedern unterstützt wurde: „Wir hatten ein ausgesprochen schönes Gartenjahr mit angenehmen Wet-ter und guten Erträgen“, schätzte der Vorsitzende ein. Probleme be-

reitete im letzten Jahr ein schwer zu findendes Leck in der Hauptwas-serleitung, das zu einem erhöhten Wasserverbrauch führte. Durch die umsichtige Vorgehensweise der Verantwortlichen konnte es nach langem Suchen gefunden werden. Die dadurch entstandenen Kosten wurden gerecht aufgeteilt.

Besonders hervorgehoben wurde die Arbeit der Kassierer für Energie- und Wassergeld, der Rechnungs-prüfgruppe, sowie der Finanzver-walterin und anderer Mitglieder, die viel von ihrer Freizeit investieren, damit das Vereinsleben so gut funk-tioniert. Dazu gehören u.a. die Vor- und Nachbereitung des Sommer-festes, aber auch die Organisation des Oster- und Herbstfeuers. Auch Mitgliedern, die sich um die Pflege von gesonderten Rasenflächen kümmern und bei den Arbeitsein-sätzen anpacken, wurde gedankt.

Ein großes Thema war auch der Leerstand in der Gartenanlage. „Lei-der sieht es nicht nur bei uns so aus, auch in anderen Gartenanla-gen in der Region ist das immer häufiger der Fall“, berichtete Wolf-gang Bahls. Deswegen hat der Ver-ein im letzten Jahr viel Werbung für sich gemacht und war häufiger in der regionalen Presse vertreten, sodass gehofft wird, dass sich der Leerstand wieder reguliert.

Ein weiteres Thema war das Verbren-nen. Vom Vorstand kam der Vor-schlag, dass man dieses durch Tra-ditionsfeuer, die regelmäßig übers Jahr verteilt stattfinden, in angemes-senem Maße regulieren und bün-deln kann. Dazu lagert man den an-gefallenen Baum- oder Hecken-schnitt trocken und gibt ihn dann zum angegebenen Termin im Ver-einsgarten ab. Ein offizielles Ver-

bot des privaten Verbrennens wur-de jedoch nicht ausgesprochen.

Nach dem Finanzplan und dem Be-richt der Rechnungsprüfgruppe gab es in einer kurzen Pause für alle Anwesenden einen kleinen Im-biss. „Das letzte Jahr war trotz ei-niger Probleme im Schnitt so gut, dass wir uns das leisten können“, schmunzelte Wolfgang Bahls.

Danach stand ein ganz besonderer Punkt auf der Tagesordnung: das soziale Projekt, an dem sich der Verein seit letztem Jahr beteiligt, wurde von Gastredner Rolf Schrei-ber, dem Betreuer dieses Projek-tes, erläutert. Der Verein stellt in einem Nutzungsvertrag dem Struk-turförderverein Stremlow fünf freie Parzellen bereit, in denen Arbeits-kräfte, die vom Jobcenter geschickt werden, Gemüse und Obst für so-ziale Einrichtungen anbauen kön-

Nachrichten aus Verbänden und Vereinen

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Schreber-Tipps für Kids im JuniSchwimmstaffel

Vereinsvorsitzender Wolfgang Bahls (Bildmitte) konnt e in seinem Rechenschaftsbericht über viele Aktivitäten des Vereins berichten.

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VEREINSNACHRICHTEN

VIIGartenfreund · Juni 2017

nen. Die Arbeiter waren im letzten Jahr trotz des späten Starts mit viel Fleiß und Engagement bei der Sa-che und pflückten in leerstehenden Parzellen Äpfel, sodass zum Herbst über 500 Kilogramm Obst zur Ver-mostung bereit standen und der Saft dann an Seniorenheime gege-ben wurde. „Dieses Jahr geht alles, was wir ernten an die Tafel“, erklär-te Rolf Schreiber. Zudem ist auch der Anbau einer kleinen Fläche mit Futterrüben und Mais geplant, de-ren Ertrag dann der Heimattierpark bekommt. Weiter berichtete Rolf Schreiber von den Problemen, mit denen die Arbeiter in der ersten Zeit zu kämpfen hatten: „Manche der Gär-ten waren schon lange nicht bewirt-schaftet worden, sodass der Boden sehr hart war. Die Arbeiter haben mit viel Mühe alles von Hand um-gegraben. Es mussten alte Bäume gefällt, Steine entfernt und Schrott-teile rausgeholt werden. Dieses Jahr können wir dann mit dem Ein-säen beginnen“, erzählt Schreiber. Aktuell sind es mit ihm elf Arbeits-kräfte, die die fünf Parzellen pfle-gen. „An zwei Tagen in der Woche stoßen sogar noch zwei Asylbewer-ber dazu“, fügt Rolf Schreiber hin-zu.

Das Projekt wurde von Anfang an journalistisch begleitet und erfährt immer wieder positive Rückmeldun-gen. „Vor einer Weile rief mich ein Gartenfreund aus Schwerin an, um sich über unsere Erfahrungen zu informieren, denn dort planen sie ein ähnliches Projekt“, erzählte Ver-einsvorsitzender Wolfgang Bahls.

Nach anschließender Diskussion und diversen Beschlüssen beende-te Wolfgang Bahls die Versammlung und wünschte allen Gartenfreunden ein erfolgreiches neues Gartenjahr, in dem sich hoffentlich alle wieder mit Freude am Vereinsleben betei-ligen werden.

Ragna Stremlau

Ozelot-Lokalredaktion Grimmen

Neuer Vorstand im Regionalverband setzt sich Schwerpunkte für die Arbeit

Am 25. März 2017 wurde im Regi-onalverband Nordvorpommern ein neuer geschäftsführender Vorstand gewählt. Nun geht es darum, die Arbeitsinhalte und die Arbeitswei-se im Vorstand neu zu überdenken und zu gestalten.

Was wir als gewählte Vorstandsmit-glieder zukünftig verhindern wol-len ist Divergenz zwischen Vor-standsmitgliedern, die schlussend-lich in der Vergangenheit eine ef-fektive und sachbezogene Arbeit für das Kleingartenwesen im Re-gionalverband erheblich behin-derte.

Es geht darum, die Arbeitsweise im Vorstand so zu gestalten, dass alle Funktionsbereiche für die Mit-gliedsvereine einen Gewinn dar-stellen für die Arbeit der einzelnen Kleingartenvorstände. Ziel ist es an den angebotenen Schulungen und Seminaren des Landesver-bandes und des Bundesverbandes teilzunehmen und die dort erhalte-nen Informationen zeitnah an die Mitgliedsvereine weiter zu vermit-teln.

In unserem Regionalverband ist in den Vorständen ein „Generations-wechsel“ im Gange. Immer häufiger werden neue und an Jahren jünge-re Gartenfreunde in die Vorstände gewählt. Daher sind die Auswer-tung und Weitergabe der Semina-rinhalte von immenser Bedeutung. So wurden im Haushalt des Regio-nalverbandes mehr Mittel für Se-minare und Weiterbildungen ein-gestellt, um Dozenten für spezielle Seminare zu gewinnen. Wissens-vermittlung aus erster Hand ver-leiht ihr bei unseren Mitgliedsver-einen mehr Präferenz.

Schwerpunkte müssen neu gesetzt werden, um am Ende den Regional-verband voran bringen. Ein solcher Schwerpunkt liegt im Aufbau des Funktionsbereiches der Fachbera-tung.

Gartenfreund Joachim Lüder ist der neu gewählte Fachberater und hat hier ein großes Aufgabenfeld zu bestellen. Die Erwartungen an ihn sind von Seiten der Mitgliedsverei-ne hoch. Wichtig ist dabei, dass der Fachberater die angebotenen Wei-terbildungen wahr nimmt und die-se im Regionalverband auf Fachbe-raterseminaren auswertet und so Wissen an die Mitgliedsvereine ver-mittelt.

Auch wird eine Schwerpunktauf-gabe sein, Gemeinschaftsaktionen zu gestalten, wie Obstsortenschau-

en oder auch Veranstaltungen, die helfen, Kinder und Jugendliche an den Kleingarten heran zu führen. Wichtig ist auch der Besuch des Fachberaters in Kleingartenverei-nen, um dort Fachberatungen vor Ort durchzuführen, wenn die Ver-eine dieses wünschen. Ebenso wichtig ist es monatlich einen Sprechtag zu gestalten um kleine-ren Fragen oder Problemen auch durch telefonische Beratung zu helfen.

Die Funktion des Fachberaters hat viel Potential, welches nur in Zu-sammenarbeit mit dem Vorstand und den Mitgliedsvereinen entwi-ckelt werden kann.

Fazit ist, die Mitglieder des Vor-standes des Regionalverbandes werden durch neue Struktur und Arbeitsweise für die Vereine unse-res Regionalverbandes arbeiten mit dem Ziel, durch eine struktu-rierte Arbeitsweise das Kleingar-tenwesen zu stärken und so den satzungsmäßigen Aufgaben ge-recht zu werden.

Gesine Hor

Stellvertretende Vorsitzende

Kreisverband der GartenfreundeUecker-Randow e.V.Am Sportplatz 317309 PasewalkTel. 0 39 73/44 17 [email protected]

Seniorengärten in unserer Torgelower Kleingartenanlage „Glockenberg“

„Es ist keine Schande älter zu sein und um Hilfe zu bitten. Eine Schan-de ist, jünger zu sein und nicht helfen zu wollen!“

Auf der Jahreshauptversammlung im Oktober 2016 haben die Mit-glieder dem Vorschlag des Vorstan-des zugestimmt und die Kennzeich-nung von vier Parzellen als Senio-rengärten beschlossen. Die Parzel-len gehören Gartenfreunden die kurz vor bzw. über 80 Jahre alt sind und ihre tollen Kleingärten nicht aufgeben wollen.

Was die Umwandlung in einen Se-niorengarten bedeutet wurde al-len Gartenfreunden erläutert und mit den „Senioren“ konkret bespro-chen. ➤

Rolf Schreiber kümmert sich ehren-amtlich um das soziale Gartenpro-jekt und organisiert die anfallenden Arbeiten. Fotos: Ragna Stremlau

Page 8: Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und … · Thomas Schröder Vorsitzender des Regionalverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg Gespräch mit dem

VEREINSNACHRICHTEN

VIII Gartenfreund · Juni 2017

Geht man jetzt im Frühjahr durch die Anlage, sieht man am jeweili-gen Parzelleneingang ein entspre-chendes Hinweisschild und auch schon erste Veränderungen in den Gärten. Kein Senior will seine Ra-senfläche vergrößern, aber doch mehr auf Blumen und neue Obst-bäume setzen. Arbeitsintensive Gar-tenprodukte wie Kartoffeln, Boh-nen u.a. entfallen zukünftig.

Die Wintermonate haben jüngere Vereinsmitglieder genutzt, um in den Seniorengärten die Bäume zu beschneiden sowie Astwerk und Laub zu beseitigen. Jetzt geht die Nachbarschaftshilfe weiter und man sieht viel Bewegung – es wird umgegraben, Blumenrabatten wer-den hergerichtet und schlecht kom-postierbares Gesträuch wird ab-gefahren. Es ist zu erkennen, dass kein Seniorengarten hinter ande-ren Top gepflegten Gärten zurück-stehen wird, dass dazu aber auch jede Hilfe dankbar angenommen wird.

Die ersten Seniorengärten wurden auf Vorschlag des Vorstandes be-schlossen, in Zukunft kann jedes Vereinsmitglied auf der Jahreshaupt-versammlung einen entsprechen-den Antrag stellen. Da nur 10 % der Parzellen einer Anlage in einen Se-niorengarten umgewandelt wer-den können, müssen die Mitglieder bei mehr Anträgen dann entspre-chend abwägen.

Ein weiterer Aspekt ist zu beach-ten: Bei Pächterwechsel ist diese Parzelle dann wieder entsprechend des Bundeskleingartengesetzes zu bewirtschaften. Es ist also darauf zu achten, dass sich die Gärten nicht zu weit davon entfernen und dann mühsam zurückentwickelt werden müssen.

Dass das in unserer Anlage auch klappt, darüber sind wir uns alle einig.

Detlev Herrenkind

Vereinsvorsitzender

Foto: Detlev Herrenkind

Page 9: Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und … · Thomas Schröder Vorsitzender des Regionalverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg Gespräch mit dem

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Veranwortlich für die Mittei-

lun gen des Landesverbandes:

Der Vorstand

Die Artikel in den Vereinsnach-

richten liegen in der Verantwor-

tung der verfassenden Vereine.

Geschäftsstelle und Redaktion

Mühlenweg 8, 18198 Stäbelow

Tel. 03 82 07/66 50,

Fax: 03 82 07/66 53 4

E-Mail: [email protected]

www.gartenfreunde-mv.de

Sprechzeiten: Montag bis

Freitag, 8.00–15.30 Uhr.

Beiträge der Vereine sind an

den Landesvorstand zu senden.

E-Mail: redaktionsbeirat@

gartenfreunde-mv.de

Redaktionsschluss für die

April-Ausgabe: 23. Februar

Letzte Korrektur für die März-

Ausgabe: 13. Februar

Liebe Gartenfreundinnen

und Gartenfreunde,

zum Jahresbeginn, in der noch

vegetationsarmen Zeit, sollten Sie

sich Gedanken machen, ob es für

Sie interessant und sinnvoll ist

einmal etwas neues im Garten

auszuprobieren.

Wir wissen aus den Medien,

dass viele alte Gemüse- und Obst-

sorten vom Aussterben bedroht

sind. Wir Gartenfreunde können

aber etwas dagegen tun! Denn wir

müssen eigentlich nicht darauf

achten, ob sich die von uns aus-

gewählten Sorten maschinell ern-

ten lassen und es stört uns auch

nicht, wenn eine Sorte keinen

Riesenertrag erbringt. Es kommt

mehr darauf an, dass uns die Ern-

tefrüchte gut schmecken, die Sor-

ten widerstandsfähig gegen Krank-

heiten sind und ohne viel Chemie

und mineralischer Düngung aus-

kommen.

In jedem Kleingarten ist sicher-

lich noch ein Plätzchen frei, wo

wir Kostbarkeiten aus vergange-

nen Zeiten anbauen könnten, um

unseren Enkeln aufzuzeigen, wie

umfangreich der Anbau von regi-

onalen Gemüse-Spezialitäten sein

kann. Vielleicht werden unsere

Enkel einmal dankbar dafür sein,

dass diese alten und gesunden

Sorten noch existieren. Denn vie-

le wünschen sich schon heute das

Besondere, welches man nicht in

jedem Supermarkt kaufen kann.

Das sind Sorten, die schon un-

sere Großeltern kannten und lieb-

ten, wie z.B. blaue Kartoffeln, vio-

letter Blumenkohl, gestreifte To-

maten, Puffbohnen, alte Kohlsor-

ten oder die Kerbelrübe. Diese

Rübe ist in Europa heimisch und

war bis vor 200 Jahren in fast je-

dem Garten anzutreffen. Die zar-

ten weißen Rübchen galten schon

damals als Delikatesse, denn sie

schmecken äußerst köstlich, ähn-

lich wie eine Mischung aus Selle-

rie, Pastinake und Marone.

Wenn Sie es einfacher haben

möchten, pflanzen Sie auf ihrer

Gartenfläche Kartoffeln. Denn Kar-

toffeln entwickeln sich zwar auf

humosen Sandböden am schnells-

ten, bringen aber auch auf ande-

ren Böden gute Erträge. Günstig

ist eine Gartenfläche freier sonni-

ger Lage, die im Herbst mit Stall-

mist bzw. mit Gründung versorgt

wurde.

Frühkartoffeln können Sie be-

reits ab Mitte April, wenn sich die

Bodentemperatur auf 6 bis 8 °C

erwärmt hat, pflanzen. Bei einem

kühlen Frühjahr wartet man bes-

ser bis Ende April. Gelegt werden

die Knollen in 10 cm tiefe Rillen

oder ein ebenso tiefes Loch mit

einem Abstand von 30 cm in der

Reihe, so brauchen sie für eine

6 m lange Reihe 20 vorgekeimte

Kartoffeln (Reihenabstand 60 cm).

Die Kartoffel ist übrigens der be-

deutendste Lieferant von Stärke,

dem Hauptreservestoff des Koh-

lenhydratstoffwechsels und damit

eines der wichtigsten Grundnah-

rungsmittel überhaupt (kalorien-

arm, nährstoff- und stärkereich).

Wenn Sie ihr Land frei von Que-

cke halten möchten, dann sollten

Sie keine vorgekeimten Kartoffeln,

sondern eine Spätsorte wählen,

denn hier bleibt das Kraut länger

grün und unterdrückt unerwünsch-

tes Unkraut. Allerdings muss hier

auch etwas enger gelegt werden

als oben angegeben, damit die

Erde schnell bedeckt wird.

Ihnen allen viel Erfolg beim An-

bau und eine hoffentlich gute Ern-

te der von Ihnen ausgewählten Kul-

turen im laufenden Jahr 2015.

Bernd von dem Knesebeck

Landesfachberater MV

Die Herbstschulung der Fachbera-

ter aus Hamburg, Schleswig-Hol-

stein und Mecklenburg-Vorpom-

mern wird im jährlichen Wechsel

durch einen der drei Landesver-

bände organisiert. In diesem Jahr

war unser Landesverband dafür

verantwortlich. Die teilnehmen-

den Verbände entschieden nach

eigenem Ermessen, wie viele Fach-

berater und Fachberaterinnen aus

den Kreis- und Regionalverbänden

der Länder teilnehmen sollten.

Insgesamt waren es 29 Garten-

freunde bzw. Gartenfreundinnen,

die sich von Freitagabend bis

Lasst uns alte Gemüsesorten bewahren

Bernd von dem Knesebeck

Die Teilnehmer

Foto: Roger Gloszat

Sonntagmittag über verschiede-

ne Fachthemen informierten. Der

Freitag begann mit einem Vortrag

darüber, welche Kräuter im Klein-

garten auf keinen Fall fehlen soll-

ten und wie man sie verwenden

kann. Da viele Kräuter vorgestellt

wurden und zu deren Gebrauch

ausgiebig gefachsimpelt wurde,

reichten die geplanten zwei Stun-

den nicht einmal aus. Bedanken

möchten sich alle Teilnehmer bei

Annelore Sedat (Rostock), die auf-

grund ihrer Erfahrung alle aufge-

kommenen Fragen beantworten

konnte. ➤

Herbstschulung der Fachberater

Gartenfreund Februar 2015

I

Page 10: Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und … · Thomas Schröder Vorsitzender des Regionalverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg Gespräch mit dem

X Gartenfreund · Juni 2017

Die ersten Blüten sitzen noch eng beieinander, bald schiebt sich der Stängel in die Höhe. Fotos (alle): S. Komischke

Kü che zur Stelle zu haben. In Eng-

land wurde sie als Gewürz für Sand-

wiches empfohlen.

Zartes Aroma bei früher ErnteDie im Allgemeinen zweijährige

Pflanze sät sich freigiebig aus, wenn

sie einen Standort erstmal erobert

Im Mai blüht in Hecken und am

Waldrand ein Kraut, das beim

Zerreiben deutlich nach Knoblauch

riecht, aber ganz und gar nicht so

aussieht. Da sie keine großen An-

sprüche an ihren Standort stellt,

ist die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) auch heute noch eine

recht häufig anzutreffende Pflan-

ze, die in allen gemäßigten Zonen

Europas bis zum Ural vorkommt

und das Flachland ebenso besie-

delt wie Höhen von bis zu 1700 m.

Sie gehört wie unsere Kohlge-

wächse in die Familie der Kreuz-

blütler. Besonders an feuchten,

nährstoffreichen Stellen im Halb-

schatten bildet sie größere Be-

stände. Außerhalb der Blütezeit

fällt sie kaum auf, und ihre Bedeu-

tung als Gewürz hat sie fast völlig

eingebüßt.

Das war in früheren Zeiten an-

ders. Da zog man die Knoblauchs-

rauke im Garten, um sie für die

hat. Ihre leicht gezähnten fast run-

den Blätter wachsen fast das gan-

ze Jahr über. Im Frühherbst keimen

die Samen des Sommers, die ers-

ten zarten Blätter sind im Aroma

angenehm mild.

Mit seiner rübenartigen, fast

wei ßen Wurzel dringt der Knob-

lauchhederich schnell tief ins Erd-

reich ein und verankert sich so

gut, dass ausgewachsene Pflanzen

kaum noch von Hand herauszurei-

ßen sind. Im Garten macht das

nicht viel aus, da die Pflanze nach

der Samenreife abstirbt. Spätes-

tens dann lässt sie sich leicht ent-

fernen.

Zunächst aber muss ein Winter

überstanden werden. Eng an den

Boden geschmiegt übersteht die

Knoblauchsrauke die kalte Zeit.

Ihre Blätter haben jetzt eine so

dunkle Färbung, dass sie sich kaum

von der Erde abheben. Die äuße-

ren Blätter der Rosette sind lang

gestielt, die inneren sitzen direkt

um das Herz der Pflanze.

So können sie das wenige Licht

der dunklen Jahreszeit optimal aus-

nutzen, ohne sich gegenseitig zu

überlappen. Solange Schnee liegt

oder die Temperaturen nicht allzu

weit absinken, passiert ihr nichts,

sie kann sogar beerntet werden,

In unserer Naturserie bringt „Gartenfreund“-Autorin Susanna

Komischke, erfahrene Kräuterfee und überzeugte Naturlieb-

haberin, den Leserinnen und Lesern Grenzgänger-Pflanzen

nahe, Gewächse also, die oft als Unkraut verwünscht werden.

Dabei können sie mit ihren Farben und Formen durchaus Gar-

tenecken bereichern. Lesen Sie Erhellendes über Knoblauchs-

rauke, Engelwurz, Süßdolde, Gundermann und Co.

Grenzgänger

Die Knoblauchsrauke, auch Knoblauchhederich genannt, keimt häufig in dichten Beständen.

Schmackhaft und belebendDie Knoblauchsrauke wartet auf ihre Wiederentdeckung

Page 11: Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und … · Thomas Schröder Vorsitzender des Regionalverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg Gespräch mit dem

XIGartenfreund · Juni 2017

GARTEN UND NATUR

Bedingungen warten. Durch vor-

beistreifende Tiere oder kräftigen

Wind werden die schwarzen, läng-

lichen Samen bereits im Juli rund

um die Mutterpflanze verteilt.

Bei feuchter Witterung verschlei-

men die Samen, bleiben dann im

Fell der Tiere hängen und lassen

sich weiter wegtragen. Der Lebens-

zyklus ist damit beendet, aber die

Nachkommenschaft ist reichhaltig,

und schon ab August sind überall

Säm linge zu finden.

Die Knoblauchsrauke gehört zu

den ältesten heimischen Gewürz-

pflanzen. Archäologische Samen-

funde in Ortschaften an der Ostsee

lassen sich bis auf etwa 4000 Jah-

re vor unserer Zeitrechnung zu-

rückdatieren. Schon damals wur-

den Pflanzen ihres Aromas wegen

gesammelt.

Für die FrühjahrskurMit dem wiedererwachenden In-

teresse an wilden Kräutern in der

Küche kommt auch die Knoblauchs-

rauke erneut zu Ehren. Besonders

im Frühjahr beleben die Inhalts-

stoffe nicht züchterisch bearbei-

teter Pflanzen die Lebensgeister.

auch wenn der Geschmack zu wün-

schen übrig lässt. Längere Kahl-

frostperioden schaden ihr genau-

so wie allen anderen Pflanzen, die

Wurzel bleibt aber intakt.

Sobald die Tage länger werden,

setzt zunächst das Blattwachstum

wieder ein, wenig später schieben

sich je nach Nährstoffangebot ein

Trieb oder mehrere Triebe in die

Höhe. Während die Blätter der Ro-

sette rund bleiben, werden die am

Blütenstand mehr dreieckig und

spitz zulaufend, mit stark ge zähn-

ten Rändern.

Die ersten weißen Kreuzblüten

sitzen noch direkt auf den Laubblät-

tern auf, aber der Stängel schiebt

sich schnell bis zu gut 1 m in die

Höhe. Während oben noch Blüten

zu finden sind, entwickeln sich

unten schon die aufrecht stehen-

den Schoten. Die Pflan ze wirkt jetzt

sparrig, bildet keine neuen Blätter

mehr, die noch vor handenen ster-

ben ab.

Die abtrocknenden Samenstän-

de stehen schräg ab. Sie verlieren

zunächst die Au ßenhülle, während

die Samen noch an der Innenwand

hängen bleiben und auf günstige

Ob als Frühjahrskur oder schlicht

aus Interesse an ungewohn-

ten Geschmacksnuancen,

viele in Verges senheit ge-

ratene Pflanzen lassen

sich gewinnbringend in

der Küche einsetzen.

Die Knoblauchsrauke ist

ein so leicht zu findendes Kraut,

dass sie sich für einen Einstieg ge-

radezu anbietet. Durch ihren Ge-

ruch lässt sie sich auch kaum mit

anderen Pflanzen verwechseln.

Wem die Ernte am Wegesrand

nicht behagt, der nimmt sich im

Spätsommer beim Spaziergang ei-

nen Samenstand mit nach Hause

und streut das Saatgut an

ei nen nicht allzu trocke-

nen Platz im Gar ten aus.

Im Herbst können die ersten

Blätter geerntet werden, und wenn

einige Pflanzen im nächsten Jahr

blühen dürfen, sollte nie wieder

Mangel herrschen.

Für das Knoblaucharoma der

Blät ter ist das Glycosid Si ni grin

verantwortlich, das auch in ande-

ren Kohlgewächsen und im Senf

vor kommt. Weitere Inhaltsstoffe

sind ätherische Öle, Saponine, Mi-

neralien und Vitamine. Ein paar

Blät ter im Salat verleihen diesem

ein dezentes Knoblaucharoma, oh-

ne dass sich der gefürchtete Mund-

geruch einstellt. Der gleiche Ef fekt

macht sich in Kräuterquark, Pesto

oder Kräuterbutter bemerk bar.

Zum Kochen allerdings ist die

Knoblauchsrauke nicht geeignet,

dann verliert sie ihr typisches Aro-

ma. Im Herbst lässt sich auch die

Wurzel als Gewürz ähnlich wie

Meer rettich verwenden, fein ge-

schnitten in Kartoffelgerichten oder

Aufläufen. Die Samen kön nen

wie Senf eingesetzt werden,

haben allerdings ein derberes

Aroma.

In der Volksheilkunde gilt die

Knoblauchsrauke als entzündungs-

hemmend. Tee aus den frischen

Blättern lässt sich für Umschläge

verwenden. Auch eine harntreiben-

de und blutreinigende Wirkung

wird ihm nachgesagt. Getrocknet

verliert das Kraut seine positive

Wirkung, was aber kein Problem

darstellen sollte, da die Pflanzen

rund um das Jahr grün sind.

Susanna Komischke

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Mit einsetzender Blüte wird der Geschmack der Blätter eher streng.

Schon im September sind die Jung-pflanzen groß genug, um geerntet zu werden.

Die Außenhülle der Schoten löst sich ab, sodass die Samen sichtbar werden.

Wie alle Kreuzblütler haben auch die Blüten der Knoblauchsrauke vier kreuzförmig angeordnete Blü-tenblätter.

Page 12: Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und … · Thomas Schröder Vorsitzender des Regionalverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg/ Strelitz-Neubrandenburg Gespräch mit dem

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XIIIGartenfreund · Juni 2017

GARTEN UND NATUR

Erntezeit: ErdbeerenBevor die Erdbeerernte beginnt,

sollten junge Fruchtstände mit

Stroh, Holzwolle, Holzhobelspänen

oder auch schwarzer Folie unter-

legt werden. Das hält Schnecken

und Drahtwürmer fern und sorgt

dafür, dass die Früchte trocken und

sauber bleiben. Trotz dieser Maß-

nahmen kann bei ungünstiger Wit-

terung Grauschimmel auftreten.

Um eine Infektion der noch ge-

sunden Früchte zu vermeiden, wer-

den neben den gesunden auch alle

befallenen Früchte geerntet und

sorgfältig entsorgt. Bleiben die

kran ken Früchte im Beet, entste-

hen neue Infektionsquellen.

Reife Erdbeerfrüchte werden

am günstigsten in den frühen Mor-

gen- und Abendstunden geerntet.

Werden sie anschließend gekühlt,

ver längert sich der Verwertungs-

zeitraum der empfindlichen Früch-

te erheblich.

Schnittzeit: RosenDamit Rosen nach dem ersten Flor

schnell einen zweiten bringen, soll-

ten abgeblühte Triebe nicht zu stark

gekürzt werden. Zurückgeschnit-

ten wird nur bis zum ersten Auge

hinter der Blüte. Auch das recht-

zeitige Entfernen der abblühen-

den Blumen fördert einen schnel-

len Austrieb neuer Knospen.

Bei remontierenden (mehrmals

blühenden) Kletterrosen fördert

das Ausschneiden der verblühten

Büschel ebenfalls

eine üppige Nach-

blüte. Dabei sollte auf die fri schen

Langtriebe geachtet werden. Die-

se dürfen auf keinen Fall beschä-

digt oder zurückgeschnitten wer-

den. Eine kräftige Düngergabe mit

reifem Kompost oder organischem

Rosendünger aus dem Fach handel

fördert die Nachblüte.

Gießzeit: ImmergrüneIn Trockenperioden benötigen be-

sonders die im Frühjahr gepflanz-

ten immergrünen Gehölze ausgie-

bige Wassergaben. Die Pflanzen

sind im Juni gewöhnlich noch nicht

sehr stark eingewurzelt und kön-

nen das Bodenwasser aus der Um-

gebung schlecht nutzen.

Besonders bei Containerpflan-

zen mit festem Ballen ist das Gie-

ßen wichtig. Einmal völlig ausge-

trocknet, nehmen die Ballen – ob-

wohl sie bereits im Boden sind –

schwer wieder Wasser auf, was zum

Absterben der Neupflanzen führen

kann.

Rhododendren sind in dieser

Hinsicht besonders empfindlich.

Eine sparsame Düngung der Rho-

dodendren nach der Blüte kräftigt

die Pflanzen. Verwendet wird Spe-

zialdünger mit hohem Magnesium-

anteil.

Saatzeit: KüchenkräuterViele Kräuter wie Dill und auch Boh-

nenkraut sind in jedem Stadium

als Gewürz verwendbar, das heißt,

sie können schon als Jungpflanzen

geerntet werden. Die Hauptsache

ist, dass ausreichend Kräuter an-

gebaut werden.

Auch im Juni können deshalb

weiterhin Dill, Gartenkresse, Ker-

bel oder einjähriges Bohnenkraut

im Abstand von 14 Tagen ausgesät

werden. So erhält man laufend jun-

ges, frisches Grün dieser begehr-

ten Gewürzkräuter für Tunken, So-

ßen und Salate.

Dill, der zur Fruchtreife kommt,

sät sich nicht selten üppig selbst

aus. Aufgrund seiner besonderen

Schönheit eignet er sich auch für

Blumenbeete und -sträuße, am

besten mit anderen großblumigen

Sommerblühern.

Tipp für JuniDer Juni ist Blattlauszeit! Blattläu-

se schädigen nicht nur durch ihre

Saugtätigkeit, sondern übertragen

mit ihrem Speichel auch Virus-

krankheiten bei Pflanzen. Wer

Blatt läuse in Schach halten möch-

te, soll te Nützlinge wie Florfliegen

und Marienkäfer fördern und nicht

zu stickstoffreich düngen.

Zu viel Stickstoff führt zu wei-

chem Pflanzengewebe, das bei

Blatt läusen besonders beliebt ist.

Sind die Läuse erst einmal da, kön-

nen sie mit der Hand abgestreift

oder mit einem Wasserstrahl weg-

gespritzt werden, oder Sie entfer-

nen Blätter mit großen Läuse-Ko-

lonien einfach ganz.

Quelle: BundesverbandDeutscher Gartenfreunde,www.kleingarten-bund.de

Querbeet durch den Garten

Entfernen Sie abgeblühte Rosen-

blüten, damit schnell neue Knospen austreiben.

Um eine Infektion von gesunden Erdbee ren mit Grauschimmel zu vermeiden, ent fernen Sie alle befallenen Früchte.

Frisch gepflanzte Immergrüne wie Rhododendren sollten Sie in Trocken-perioden ausgiebig gießen, da ihre Wurzeln noch nicht genügend Um-gebungs wasser aufnehmen können.

Lassen Sie Dill zur Samenreife kommen, sät er sich oft selbst aus. Fotos: Wagner, BDG

Büschel ebenfa

eine üppige Na

Entfernenabgeblühte Rosen

blüten damit schn

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XIV Gartenfreund · Juni 2017

GARTEN UND NATUR

Hummeln standen lange Zeit

etwas im Schatten des allseits

anerkannten „Bestäubungsmono-

pols“ unserer Honigbienen, obwohl

schon Darwin auf die besonderen

bestäubungsrelevanten Eigenschaf-

ten dieser gemütlichen Brummer

im bunten Pelzrock hingewiesen

hat. So können die dicht bepelzten

Hummeln auch bei niedrigen Tem-

peraturen ausfliegen und Blumen

besuchen, wenn alle anderen In-

sekten vor Kälte starr sind.

In Jahren mit ungünstiger Wit-

terung werden 25 bis 50 % aller

Blüten allein durch Hummeln be-

stäubt. Auch wurde beobachtet,

dass Hummeln im Vergleich zu Ho-

nigbienen in derselben Zeit die drei-

bis fünffache Anzahl von Blüten

bestäuben und somit eine größe-

re Arbeitsgeschwindigkeit entwi-

ckeln.

Hummeln besitzen jedoch nicht

die so perfekte Vorratshaltung der

Honigbienen, die damit auch länger

anhaltende Trachtlücken problem-

los überbrücken können. Hummeln

leben vielmehr „von der Hand in

den Mund“, da ihre wenigen Ho-

nigtöpfe in erster Linie für die Auf-

zucht der Brut bestimmt sind.

Beim Versiegen der Nektarquel-

len in einer floristisch weitgehend

verarmten Kulturlandschaft stirbt

ein starkes Hummelvolk schon nach

drei bis fünf Tagen unweigerlich

den Hungertod. Die Erhaltung und

gezielte Anpflanzung ergiebiger

Pollen- und Nektarspender wird

damit zu einer vordringlichen Auf-

gabe, sowohl im Siedlungs- wie im

Außenbereich.

Attraktive GärtenAn erster Stelle sei hier der Garten

genannt, dessen Blütenangebot für

Hummeln gleich in mehrfacher Hin-

sicht bedeutsam ist: Zum einen

lie fert er die für die Gründung und

Erstarkung der Hummelvölker so

wichtige Frühpollentracht, zum an-

deren lassen sich hier gezielt all

je ne Hummelblumen anpflanzen,

die sich durch ihre Größe, ihren

kräftigeren Bau, ihre tiefer liegen-

den Nektardrüsen und ihre günsti-

gen Anflug- und Sitzmöglichkeiten

von den eigentlichen Bienenblu-

men unterscheiden, darunter viele

Lippen-, Rachen- und Schmetter-

lingsblütler.

Besonders wertvoll sind ferner

Blumen, die in den meist etwas

feuchteren Gärten auch während

der Sommerdürre in größerer An-

zahl blühen und so ab Juli eine will-

kommene „Überbrückungstracht“

liefern. Diese kann Hummelarten

aus einem Umkreis von 2 km her-

an locken. Selbst betonversiegelte

Park plätze oder Schulhöfe lassen

sich durch Aufstellen von Pflanz-

trögen und -kübeln mit geeigneten

Pollen- und Nektarspendern hum-

mel- und bienenfreundlicher ge-

stalten.

Blühende FlächenAuch außerhalb der Ortslagen, ja

sogar in der mehr oder weniger in-

tensiv genutzten freien Landschaft

lässt sich aktiver Hummelschutz

be treiben. Neben Schmetterlingen

und anderen Insekten könnten auch

Hummelvölker von einem „Wiesen-

blumen-Management“ profitieren,

das gezielt auf einzelnen, in das

In tensiv grasland eingebetteten

Par zellen durchgeführt wird, die

nicht gedüngt und nur ein- bis zwei-

mal im Jahr gemäht werden.

Für die sie umgebenden „Hoch-

leistungswiesen“ wird statt über-

höhter Stickstoffgaben eine behut-

same Phosphatdüngung empfoh-

len, die zur floristischen Wieder-

belebung der Wiesenbiotope führt.

Als überaus wertvoll für Hum-

meln haben sich ferner all jene sehr

blütenreichen Rest-, Ersatz- oder

Sekundärbiotope erwiesen, die

noch nicht oder nicht mehr unter

dem totalen Nutzungsanspruch des

Menschen stehen: Trocken- und

Ma gerrasen, Wald- und Heckenrän-

der, Bahn- und Straßenböschun-

gen, Brach- und Ödländer, stillge-

legte Steinbrüche, aufgelassene

Kies- und Sandgruben.

Untersaaten helfenAuch die meist blütenleeren Mono-

kulturen der Felder können, wenn

auch nur temporär, als Bienen- und

Hummelweide dienen, z.B. durch

das Einbringen von Untersaaten

(Luzerne, Schwedenklee, Inkarnat-

Hummeln brauchen blühendes LandPfl anzung guter Pollen- und Nektarspender ist vordringlichste Aufgabe

Ackerhummel – Flugzeit: April bis Okto-ber; Volksgröße: 60–150 Tiere. Sehr fried lich und „ideale Nist kasten hum mel“, die oft bis weit in den Oktober überlebt.

Waldhummel – Flugzeit: April bis Oktober; Volks-größe: 80–150 Tiere. Anders als ihr Name vermuten lässt, lebt sie nicht im Wald, sondern bevorzugt offenes Flachland.

Gartenhummel – Flugzeit: April bis August; Volks-größe: 50–100 Tiere. Eine Besonderheit ist, dass sie in günstigen Jahren eine zweite Gene ra tion hervorbringt. Fotos (8): H. Hintermeier

Wiesenhummel (l.) – Flugzeit: März bis Juli; Volksgröße: 50–120 Tiere. Gründet im Frühjahr als erste Hummelart ihre Kolonien, die Jung köni ginnen gehen dafür bereits im August ins Winterquartier. Baumhummel (r.) – Flugzeit: April bis August; Volksgröße: 80–400 Tiere. Besonders Vogelfreunde kennen die Baumhummel, da sie im Garten gerne Nistkästen bezieht.

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XVGartenfreund · Juni 2017

GARTEN UND NATUR

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4 x im

Jahr n

eu

DER FACHBERATERVerbandszeitschrift des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde

Nr. 4 / November 2015

BUNDESVERBANDSTAG IN ROSTOCK

WIEDERENTDECKTE WURZELGEMÜSE

DER FACHBERATER · MAI 20171

DER FACHBERATERVerbandszeitschrift des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde

Nr. 2 / Mai 2017

MEHRWERT KLEINGARTENWESEN

BIOLOGISCHER PFLANZENSCHUTZ: NÜTZLINGE

klee, Gelbklee, Esparsette) und

die Nachsaat von Zwischenfrüch-

ten bei früh abgeernteten Feldern

(Raps, Senf, Ölrettich, Ackerboh-

nen, Wicken, Seradella, Alexandri-

ner- und Perserklee). Verdienstvoll

wäre es ferner, auf jedem Feld mit

Rotklee, Wicken, Seradella, Luzer-

ne, Futtererbsen und Sonnenblu-

men einen schmalen, bis 1 m brei-

ten Streifen als Nahrungsquelle für

Hummeln und Wildbienen stehen

zu lassen.

Auch können Rotkleekulturen

bei richtig gestaffelter Mahd den

Hummeln ein Massen- und Dauer-

trachtangebot von Ende Mai bis in

den Oktober hinein sichern. Geeig-

nete Trachtpflanzen können aber

auch auf eigens für den Hummel-

schutz gepachteten „Wildäckern“

sowie auf Stilllegungsflächen aus-

gesät werden.

Blütenstaub ist lebenswichtig!Wie die Honigbienen benötigen

auch Hummeln den eingetragenen

Blütenstaub als eiweiß-, fett- und

mineralsalzreiches Aufzuchtfutter

für alle Larven sowie als „Mastfut-

ter“ für die Königin, Jungköniginnen

und Drohnen. Seit einigen Jahren

weiß man, dass auch Arbeiterin-

nen ihr ganzes Leben lang Pollen

benötigen, obwohl sie weder Eier

legen noch wachsen: Eine Arbei-

terin ohne Pollenversorgung stirbt

durchschnittlich nach rund 15 Ta-

gen, bei ausreichendem Pollenver-

zehr erst nach rund 45 Tagen.

Auch ist ein möglichst abwechs-

lungsreiches Pollenangebot für die

Gesundheit der Völker wesentlich

förderlicher als eine einseitige Pol-

lenkost: Larven, die aus einer bun-

ten Pollenpalette versorgt wurden,

wuchsen schneller und kräftiger

heran als Artgenossen, die mit mo-

notoner Nahrung vorlieb nehmen

mussten.

Hummeln nutzen daher als Pol-

lenquelle verschiedene Pflanzen-

familien, wie es auch aus der Über-

sicht deutlich wird. Als wahre „Jum-

bos“ unter den Hautflüglern können

Hummeln in ihren Sammelkörb-

chen bis zu 60 % ihres Körperge-

wichtes an Pollen transportieren,

wenn auch die durchschnittliche

Ladung etwa bei 20 % liegt.Helmut Hintermeier

Helle Erdhummel – Flugzeit: März bis August; Volksgröße: 100–400 Tiere. Sie ist eine der ersten Hummelarten, die man im Frühling beobachten kann.

Dunkle Erdhummel – Flugzeit: März bis Oktober; Volks-größe: 100–600 Tiere. Sie ist ein Generalist, der sich in fast allen Landschaften einschließlich der Gärten wohlfühlt.

Steinhummel – Flugzeit: April bis Okto-ber; Volksgröße: 100–300 Tiere. Gut erkennbar an ihrem pech schwar zen Körper und leuchtend roten Popo.

Gärten: Krokus, Scilla, Schwertlilie, Winterling, Akelei, Ritter-

sporn, Blauer Eisenhut, Fuchsie, Schlüsselblume, Beinwell,

Löwenmaul, Fingerhut, Mohn, Glockenblume, Ysop, Herzgespann,

Katzenminze, Melisse, Pfefferminze, Salbei, Taubnesselarten,

Lavendel, Majoran, Kapuzinerkresse, Rhododendron, Erika,

Stockrose, Eibisch, Prunkwinde, ungefüllte Rosen, ungefüllte

Dahlien, Sonnenblume, Distel, Herbstaster

Feld- und Obstkulturen: Erbsen, Bohnen, Borretsch, Sonnenblu-

me, Rote und Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, Brombee-

re, Himbeere, Quitte, Apfel, Birne, Kirsche, Zwetsche, Pflaume,

Mirabelle, Pfirsich

Wiesen: Günsel, Löwenzahn, Flockenblume, Wiesenglocken-

blume, Wiesenstorchschnabel, Klee, Vogelwicke, Zaunwicke,

Hahnenfußarten, Herbstzeitlose

Äcker, Kiesflächen, Ödland: Schöllkraut, Erdrauch, Klatschmohn,

Ackersenf, Hederich, Fetthenne, Gemeine Ochsenzunge, Nattern-

kopf, Odermennig, Leinkraut, Königskerze, Ackerwachtelweizen,

Malvenarten, Distel- und Kratzdistelarten, Weberkarde, Korn-

blume, Kleearten, Thymian, Dost, Gemeiner Hohlzahn, Ackerziest,

Purpurrote Taubnessel, Steinklee, Esparsette, Echtes Johanniskraut

Feuchtgebiete: Sumpfdotterblume, Trollblume, Hahnenfuß,

Schwertlilie, Beinwell, Mädesüß, Sumpfkratzdistel, Wasserdost,

Weidenröschen, Wasserknöterich, Flussampfer, Sumpfziest, Was-

serminze, Rossminze, Blutweiderich, Springkraut

Hecken, Waldränder, Lichtungen: Lungenkraut, Lerchensporn,

Bärlauch, Akelei, Gelber Eisenhut, Gemeine Waldrebe, Schwarz-

nessel, Taubnesselarten, Waldziest, Fingerhut, Weidenröschen,

Springkräuter, Rote Heckenkirsche, Schneebeere, Schneeball

Hummel-Trachtpflanzen (Auswahl)

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XVI Gartenfreund · Juni 2017

GARTEN UND NATUR

Buchtipps für Gartenfreunde

Saatgut sowie Bezugsadressen

helfen bei der Auswahl der geeig-

neten Blütenmischungen. Damit

verwandeln Sie ihren Garten in

eine bunte Blütenpracht und

schaffen ein Paradies für Bienen,

Hummeln und Co.

Waechter, Dorothée: „Blütentrubel. Gärtnern mit bunten Blumenmischun-gen“. 136 Seiten. Zahlreiche Fotos.

Preis: 22,99 Euro. Jan Thorbecke Verlag,

Ostfildern. ISBN 978-3-7995-0615-1.

Unkomplizierte RosenartenRosen gelten als anspruchsvolle

Geschöpfe. Neben dem Aussehen

ihrer Blüten stehen Eigenschaften

wie Duft und Blühdauer, aber

auch ihre Gesundheit im Fokus

von Züchtern und Hobbygärtnern.

Dabei sind naturnahes Gärtnern

und Rosen keineswegs ein Wider-

spruch.

Das Buch „Rosen für den natur-nahen Garten“ von Gerhard We-

ber nennt zahlreiche Garten- und

Wildrosen sowie günstige Begleit-

pflanzen, die dem Wunsch nach

unkomplizierter Kultur gerecht

werden und wenig Arbeit berei-

ten. Voraussetzungen dafür sind

die richtige Sortenwahl, der pas-

sende Standort und ein optimal

vorbereiteter Boden. Dabei zeigt

Weber die Rose nicht nur als ge-

hegte Einzelpflanze, sondern kom-

biniert sie mit Stauden und ande-

ren Ziergehölzen, lässt sie in Bäu-

me klettern oder verwendet sie als

Sichtschutz, Hecke und Frucht-

ziergehölz.

Er schildert die richtige Pflege von

der Pflanzung bis zum Schnitt, be-

schreibt Symptome und Ursachen

von Krankheiten und Schädlingen

und wie Sie vorbeugen können

bzw. Abhilfe schaffen. Und natür-

lich stellt er die schönsten Rosen

für naturnahe Gärten im Porträt

vor.

Weber, Gerhard: „Rosen für naturnahe Gärten“. 80 Seiten. Viele Farbabbil-

dungen. Preis: 10,95 Euro. AV Buch

bei Cadmos, Schwarzenbek.

ISBN 978-3-7040-2095-6.

Fermentiertes Gemüse ist wieder „in“Fermentiertes Gemüse gehört seit

Jahrtausenden zur traditionellen

Küche. Jetzt erlebt diese alte Me-

thode der Haltbarmachung von

Lebensmitteln eine Renaissance.

Julie O’Brien und Richard Climen-

hage zeigen in ihrem Kochbuch

„Frisch und fermentiert“ 85

köstliche Rezepte mit fermentier-

ten Möhren, Sauerkraut und Kim-

chi, die nicht nur einfach nach-

zukochen sind, sondern auch

das Immunsystem stärken.

Die Autoren informieren dabei

über die Vorteile von nährstoff-

reichen, probiotischen Lebens-

mitteln, über die wissenschaft-

lichen Hintergründe sowie

über das alte Handwerk des

Einkochens. Ihre Kreationen

wie „Firefly Kimchi“, „Rubin-

roter Krautsalat“ oder „Yin-Yan-

Möhren“ sind preisgekrönte

Rezepte.

Schritt-für-Schritt-Anleitungen

und inspirierende Bilder füh-

ren in die Praxis ein. Die viel-

fältigen Möglichkeiten, fermen-

tiertes, milchsaures Gemüse

in Alltagsgerichte zu integrie-

ren, werden Sie begeistern!

O’Brien, Julie; Climenhage,

Richard J.: „Frisch und fermen-tiert – 85 köstliche Superfood-Rezepte mit fermentierten Möh-ren, Sauer kraut und Kimchi“.

224 Seiten. Viele Farbfotos.

Preis: 19,80 Euro. Unimedica

im Narayana Verlag, Kandern.

ISBN 978-3-944125-66-4.

Wildobst für Garten und KücheSie suchen Powerfrüchte für Ihre Smoothies? Oder ein Gartenparadies für viele tierische

Mitbewohner? Und Ihre Kinder naschen gern? Dann holen Sie sich Wildobst in Ihren Gar-

ten. Wildobst ist schön, pflegeleicht und nützlich für Mensch und Tier, und selbst für kleine

Gärten gibt es geeignete Arten.

Welches Wildobst in Ihren Garten passt, zeigt Ina Sperl in ihrem Buch „Wildobst“. Von Ber-

beritze über Goji-Beere und Felsenbirne bis zu Schlehe oder Sanddorn, in 40 ausführlichen

Pflanzenporträts erfahren Sie alles Wichtige über die Auswahl des idealen Wildobstes

für Ihren Garten, egal ob Ziergarten, Naturgarten oder Schrebergarten.

Die Autorin informiert über Wuchshöhe oder Bodenansprüche ebenso wie über den Nutzen

für die Natur. Sie gibt Tipps zur Pflege und zur Gartengestaltung. Und sie verrät leckere

Rezepte mit den wilden Früchten. Holen auch Sie sich die wilde Schönheit und die lecke-

ren, gesunden Früchte von Wildobst in Ihren Garten!

Sperl, Ina: „Wildobst. Schlehe, Hagebutte und Co. für meinen Garten“. 168 Seiten. 150 Farbfotos. Preis: 24,90 Euro.

Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. ISBN 978-3-8001-0366-9.

Bunte Blüten bunt gemischtKnallbunt, natürlich und pflege-

leicht: So präsentieren sich die

neuen Blumenmischungen, die

Gärten und Balkone schmücken

und sogar städtische Brachen

in blühende Oasen verwandeln.

Die Mischungen erinnern nicht

nur an große Blumensträuße –

sie sind auch ein Tummelplatz

für viele nützliche Insekten.

In ihrem Buch „Blütentrubel“

erklärt die Gartenexpertin Do-

rothée Waechter, wie man die

besten Mischungen findet und

worauf man achten muss. Aus-

gehend von Vorbildern in der

Natur stellt sie die in Sommer-

blumenmischungen häufig ver-

tretenen Arten im Jahreszyklus

vor. Dabei berücksichtigt sie

den passenden Standort eben-

so wie die Kombination mit

strukturgebenden Stauden oder

Zwiebelblumen.

Pflanzenlisten, Ideen für Topf

und Kübel, Pflegetipps und

Wissenswertes zum Thema

s: 24,90 Euro.